Dorfstraße 51
D-16816 Nietwerder-Neuruppin
Tel. +49.3391-45.45-0 • Fax +49.3391-45.45-10 E-Mail: tkverlag@vivis.de
Bestellungen unter www. .de
oder
TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky Gewebefilter
H2O SPT
Ca(OH)2
+ HOK Kessel
Saugzug NH4OH
(SNCR)
Reststoff
Wäscher H2O
NaOH
NH3
NH4OH r
Dampf
H2O
Kondensator
Abwasser
Dagavo
Kalkmilch H2O
Rezirkulat Abwasser
von Abgasreinigungsverfahren bei der Abfallverbrennung
Autor: Rudi Karpf ISBN: 978-3-935317-77-1
Verlag: TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky Erscheinung: 2012
Gebund. Ausgabe: 141 Seiten
mit farbigen Abbildungen Preis: 30,00 EUR
Gegenstand dieser Arbeit ist es die Diskrepanz bzw. Abhängigkeit zwischen erzielbaren Emissionsminderungen zu den emissionsführenden Energieaufwendungen der dafür notwendigen Abgasreinigungstechnologien aufzuzeigen.
Zunächst wird auf die mit dem Thema in Verbindung stehenden derzeitigen Untersuchungen und Bewertungen sowie auf die gesetzlichen Emissionsanforderungen eingegangen. Da es eine Vielzahl von Abgasreinigungskomponenten und deren Kombinationsmöglichkeiten miteinander gibt, werden sechs unterschiedliche Varianten aufgezeigt und verglichen. Bei der Wahl der Varianten ist es im Kontext zur vorliegenden Arbeit von Bedeutung, dass sowohl einstufige als auch zwei- bzw.
mehrstufige Verfahren berücksichtigt werden, die sich im Aufbau und dem Additiveinsatz aber auch im Abscheidevermögen unterscheiden. Diese sechs wesentlichen Varianten spiegeln die in der Praxis häufig angewandten Verfahren wider und charakterisieren nicht kongruente Verfahrensschritte mit deren jeweils zu erzielenden Emissionsniveaus. Basierend auf der Tatsache, dass jede dieser Varianten bereits hinter thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Betrieb ist, werden die vorliegenden langjährigen Betriebserfahrungen in die Bewertung einbezogen.
Die einzelnen Energieaufwendungen der beschriebenen Varianten werden anhand von Massen-, Stoff- und Energiebilanzen ermittelt.
Über die Bildung von emissionsbezogenen Energiekennzahlen werden Bewertungskriterien für die energetischen Aufwen- dungen zu den unterschiedlichen Emissionsminderungsgraden entwickelt. Damit wird ein Instrumentarium geschaffen, emissionsverursachende Energieaufwendungen im Kontext zu Emissionsminderungsgraden zu charakterisieren.
Rudi Karpf
Emissionsbezogene Energiekennzahlen
von Abgasreinigungsverfahren bei der Abfallverbrennung
Emissionsminderung
Integrierte Planung von Abgasreinigungsanlagen
– Verfahrenstechnik, Emissionssituation und resultierende Immissionssituation –
Thomas Krauß
1. Luftreinhaltung gleich Abgasreinigung? ...154
1.1. Grundlagen ...154
1.2. Notwendige Informationen ...155
2. Arten von Abgasreinigungen ...157
3. Randbedingungen im Entscheidungsprozess ...159
3.1. Bauplanungsrecht ...159
3.2. Schall ...159
3.3. Brand- und Explosionsschutz ...160
4. Kamine ...161
5. Lösungsvorschlag ...162
6. Quellen ...163 Gerade im Mittelstand, mit Stolz auf dynamische Entscheidungen, werden Auswahl und Dimensionierung von Abgasreinigungsanlagen vergleichsweise spontan gehandhabt.
Beim Kauf oder Erweiterung einer Immobilie, beim Neubau oder bei der Erweiterung einer Werkhalle, bei der Anschaffung neuer Maschinen erfolgt die Auswahl anhand vielfältiger Kriterien zu Investitionskosten, Flexibilität der Anlagen usw. Es wird sich Gedanken zum Arbeitsschutz und zur Anlagensicherheit (Umwelt, Brand- und Ex- plosionsschutz) gemacht.
Wir haben wiederholt im Rahmen fortgeschrittener Planungen sowie Gutachten im Zusammenhang mit Genehmigungsverfahren, aber (leider) auch im Rahmen von Gerichtsverfahren als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Luftrein- haltung die Erfahrung gemacht, dass eine Abgasreinigung als Appendix betrachtet wird:
• Eine Abgasreinigung müssen wir machen, die Behörde will es so.
• Eine Abgasreinigung kostet nur Geld, bringt uns aber nichts.
• Ach so, wir müssen ja auch noch eine Abgasreinigung bauen, wer könnte sich denn darum noch schnell kümmern.
Oftmals wird durch einen Planer die Bauhülle zusammen mit dem Bauherren in aller Sorgfalt (teilweise sogar nach den Planungsstufen der HOAI) vorbereitet, geplant und realsiert. Varianten werden verglichen, die Vorzugslösung ausgeplant (Art des
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von Abgasreinigungsverfahren bei der Abfallverbrennung
Autor: Rudi Karpf ISBN: 978-3-935317-77-1
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Gegenstand dieser Arbeit ist es die Diskrepanz bzw. Abhängigkeit zwischen erzielbaren Emissionsminderungen zu den emissionsführenden Energieaufwendungen der dafür notwendigen Abgasreinigungstechnologien aufzuzeigen.
Zunächst wird auf die mit dem Thema in Verbindung stehenden derzeitigen Untersuchungen und Bewertungen sowie auf die gesetzlichen Emissionsanforderungen eingegangen. Da es eine Vielzahl von Abgasreinigungskomponenten und deren Kombinationsmöglichkeiten miteinander gibt, werden sechs unterschiedliche Varianten aufgezeigt und verglichen. Bei der Wahl der Varianten ist es im Kontext zur vorliegenden Arbeit von Bedeutung, dass sowohl einstufige als auch zwei- bzw.
mehrstufige Verfahren berücksichtigt werden, die sich im Aufbau und dem Additiveinsatz aber auch im Abscheidevermögen unterscheiden. Diese sechs wesentlichen Varianten spiegeln die in der Praxis häufig angewandten Verfahren wider und charakterisieren nicht kongruente Verfahrensschritte mit deren jeweils zu erzielenden Emissionsniveaus. Basierend auf der Tatsache, dass jede dieser Varianten bereits hinter thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Betrieb ist, werden die vorliegenden langjährigen Betriebserfahrungen in die Bewertung einbezogen.
Die einzelnen Energieaufwendungen der beschriebenen Varianten werden anhand von Massen-, Stoff- und Energiebilanzen ermittelt.
Über die Bildung von emissionsbezogenen Energiekennzahlen werden Bewertungskriterien für die energetischen Aufwen- dungen zu den unterschiedlichen Emissionsminderungsgraden entwickelt. Damit wird ein Instrumentarium geschaffen, emissionsverursachende Energieaufwendungen im Kontext zu Emissionsminderungsgraden zu charakterisieren.
Rudi Karpf
Emissionsbezogene Energiekennzahlen
von Abgasreinigungsverfahren bei der Abfallverbrennung
Thema 4Emissionsminderung
Bauwerkes – Stahl, Beton –, Raumaufteilung, Raumgröße usw.). In gleicher Weise werden Aggregate nach Produktionskapazität, Effizienz, Flexibilität usw. ausgewählt.
Die Notwendigkeit einer Abgasreinigung wird zum Teil erst in Vorbereitung eines Genehmigungsverfahrens nach Landesbauordnung oder sogar Bundes-Immissions- schutzgesetz erkannt. Manchmal wird die Notwendigkeit auch nach Gefühl erkannt, ohne nach dem Warum zu fragen.
Die Auswahl erfolgt teilweise nach folgenden Prinzipien:
• Wen gibt es auf dem Markt?
• Wir schreiben einfach funktionell aus und definieren einen geforderten Reingas- Grenzwert als alleiniges Garantie Kriterium.
Die Ansprüche und die möglichen Arten von Abgasreinigungseinrichtungen sind jedoch vielfältiger.
1. Luftreinhaltung gleich Abgasreinigung?
1.1. Grundlagen
TA Luft
1. Vermeiden
2. Reinigen
3. Ableiten
1.1 Wahl von integrierten Prozesstechniken mit
möglichst hoher Produktausbeute und minimalen Emissionen in
die Umwelt insgesamt
1.2 Verfahrensoptimierung z. B. durch weitgehende
Ausnutzung von Einsatzstoffen und
Gewinnung von Koppelprodukten
1.3 Verminderung der Abgasmenge, z. B. durch
Anwendung der Umluftführung unter
Berücksichtigung arbeitsschutzrechtlicher
Anforderungen
2.1 Verminderung von nicht vermeidbaren Emissionsmassenströmen
(Rohgas) durch Abgasreinigung
3.1 Strömungstechnisch günstige Ableitung (frei, ungehindert nach
oben mit Abluft- geschwindigkeit > 7 m/s)
zum Ausbilden einer Abgasfahnenüberhöhung Können die unter 1.1, 1.2
sowie 1.3 genannten Maßnahmen nicht ausreichend wirksam werden muss Ziffer 2 angewendet werden
Auch wenn Maßnahmen lt. 1.1, 1.2 und/oder 1.3
ausreichend sind oder Maßnahmen lt. 2 erforderlich werden ist lt.
TA Luft Ziffer 5.5.2 die Forderung lt. Ziffer 3
zu erfüllen
Bild 1: Luftreinhaltung nach Ansicht TA Luft Ziffer 5.1.3
Ein fataler Ansatz wäre, die Abgasreinigung als alleinige Lösung zu sehen. Der Ent- scheidungsprozess beginnt früher (und die Möglichkeit Investitions- und noch mehr laufende Betriebskosten zu sparen).
Emissionsminderung
1.2. Notwendige Informationen
Zumeist wird in der Hauptsache nur ein Grenzwert der TA Luft (Reingassituation an der Kaminmündung) genutzt, um die Gewährleistung für eine Abgasreinigungsein- richtung zu kennzeichnen.
Wichtiger ist es, Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen im Prozess zu ermitteln:
• Vermeidung krebserregender Stoffe im Prozess,
• Substitution giftiger Stoffe,
• Kapseln von Aggregaten,
• Auswahl effizienter Erfassungssysteme (keine Haube unter dem Hallendach, son- dern an der Entstehungsstelle),
• selektive Erfassung von Volumenströmen mit unterschiedlichen Luftschadstoffen.
Ein strömungstechnisches Konzept hilft, den Volumenstrom nicht so groß wie möglich werden zu lassen, sondern so groß wie nötig (Bild 2).
Daneben ist es genauso wichtig, ausreichend Daten zu sammeln, zu erfassen und zu systematisieren:
Tabelle 1: Wichtige Informationen zur Rohgassituation
Parameter Maß Einheit
Angaben über das zu reinigende Gas
• Temperatur ……….. °C
• Zusammensetzung ……….. Vol.-%
• Feuchte ……….. g/m³
• Wassertaupunkt (ggf. Säuretaupunkt) ……….. °C
• Dichte ……….. kg/m³
• Volumenstrom ……….. m³/h
• Druck des Gases am Eintritt in den Abscheider gewünschte ……….. Pa, N/m², bar
• Reingasstaubkonzentration ……….. mg/m³
Angaben über die Partikeln
• Mittlere Konzentration im Rohgas ……….. g/m³
• Mindestkonzentration im Rohgas ……….. g/m³
• Höchstkonzentration im Rohgas ……….. g/m³
• Partikelgrößen- Verteilung (mit Angabe des Messverfahrens) ………..
• Dichte* ……….. g/m³
• Schüttdichte ……….. g/m³ oder t/m³
• Zusammensetzung nach stofflichen Bestandteilen,
bezogen auf Trockensubstanz**, ……….. %
• Wassergehalt, bezogen Trockensubstanz ……….. %
* Die reine Feststoffdichte ist in der Regel nur bei Partikeln ohne innere Poren messbar. In allen anderen Fällen wird die Rohdichte gemessen.
** Wenn nicht ausdrücklich angegeben, beziehen sich die Prozent-Angaben stets auf den Massengehalt.
Thema 4Emissionsminderung
Hinweis:
Allein die Angabe der Temperatur und das Vorhandensein von Wasserdampf und/oder Schwefeldioxid muss Grundlage für die Auswahl der Werkstoffe des Rohrsystems und einer möglichen Abgasreinigung sein. Taupunktunterschreitung und somit Tröpfchen- bildung mit der Folge Säure im System führt ansonsten zwangsläufig zur Korrosion.
Im Rahmen der Moderation eines außergerichtlichen Schiedsverfahrens war eine Abgas- reinigung genau aus diesem Grund bereits nach weniger als 6 Monaten zerstört.
zum Fortluftschornstein
Kühlstrecke Probe- nahme
Kühlstrecke
Vergieß- ofenbühne 1
Band unter Kühltrommel 1
(DISA COOL) Messung nicht möglich,
kein Zugang Kühltrommel 1
(DISA COOL) Auslauf
Kühlstrecke Kühlstrecke Kühlstrecke Kühlstrecke Kühlstrecke
Kühlstrecke Kühlstrecke Kühlstrecke Kühlstrecke Kühlstrecke Kühlstrecke
Kühlstrecke
Magnet- abscheider
DISA 1
Rinne Rinne Rinne Rinne MP Ausleerkabine 1 (Schallhaus)
Filter E 5
Bild 2: Strömungstechnische Berechnungen
Emissionsminderung
Erst, wenn alle Möglichkeiten lt. Bild 1 ausgeschöpft sind (unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit – siehe Anhang zum BImSchG, dort erster Satz) sollen sekundäre Maßnahmen, d.h. eine Abgasreinigung ausgewählt und dimensioniert werden:
2. Arten von Abgasreinigungen
Während vor etwa 500 Jahren Massenkraftabscheider als große Kammer mit verlang- samter Strömungsgeschwindigkeit und somit einem Absetzen schwerer Staubbestand- teile nahezu alleiniges Mittel der Wahl war [1], und um 1886 der BETH-Filter patentiert wurde, der bis heute im Sprachgebrauch das Wort Abgasreinigungseinrichtung auf das Wort Filter reduziert, können wir heute auf eine Vielzahl von Abgasreinigungsverfah- ren zurückgreifen:
Mechanische Verfahren Massenkraftabscheider
nach VDI 3676 (Schwerkraftabscheider,
Fliehkraftabscheider)
Biofilter oder Biowäscher nach VDI 3477
Wäscher nach VDI 3679 (Wirbelwäscher, Venturiwäscher, Rotationswäscher, Füllkörperwäscher)
Mechanische Adsorption nach VDI 3674
(Aktivkohle, oxidische Adsorbenzien [Oxide Al, Si und/oder Mg],
Kieselgele)
oxidierende Gaswäsche nach VDI 2443
Mechanische Filtration nach VDI 3677 (filternde Abscheidung
an Membranen als Oberflächen- oder Speicherfiltration, Schüttschichtfilter)
Thermische Verfahren nach VDI 2442 (als Flammenverbrennung,
thermische Verbrennung, katalytische Verbrennung)
Elektrische Verfahren nach VDI 3678
(als trocken und nass arbeitende Elektrofilter) Physikalische
Verfahren
Biologische Verfahren
Chemische Verfahren
Bild 3: Systematisierung der Art der Abgasreinigung Bild 3 kennzeichnet jedoch nur eine sehr grobe Auswahl.
Im Rahmen einer Vorplanung ist es wichtig Entscheidungskriterien vorzulegen:
• technisch machbar,
• wirtschaftlich vertretbar,
• ökologisch wünschenswert.
Thema 4Emissionsminderung
Eine Alternativen- und/oder Punkte-Matrix erleichtert den Entscheidungsprozess:
• Kurzdarstellung des Wirkprinzips
• Einstufung des Verfahrens • Anwendung hinsichtlich des Wirkprinzips
• Berechnungsgrundlagen siehe Formel 1 beispielhaft für ausgewählte Abgasreinigungsarten
• Bewertung • Vorteile
• Nachteile
• Technische Eignung Ja/Nein
• Wirtschaftliche Besonderheiten Investition, Betriebskosten
• Ökologische Auswahlkriterien Integrierter Ansatz zum
Umweltschutz
Anhand vorgegebener Parameter beispielhaft aus Formel 1 kann bereits in der Vor- auswahl wichtiger Angaben (Parameter) erfasst werden:
T(xp)=
(
1 +(xp/x2p*)3,564)
-1,235 T(xp) = 1 – e– • wVA.G E (xp) AF = VvGF.
Massenkraftabscheider Elektrische Abscheider Filternde Abscheider Formel 1: Berechnungsgrundlagen für einzelne Abluftreinigungsanlagen
Im Vertragswerk müssen alle wichtigen Inhalte definiert werden [2]:
• Vertragsgegenstand und Leistungsumfang,
• Vertragsabwicklung,
• Zugesicherte Eigenschaften,
• Vertragsrecht, Vertragsbestandteile,
• Dokumentation zur Anlage,
• Montage, Probeläufe, Inbetriebnahme, Funktionsprüfungen,
• Schulung des Personals,
• Übergabe der Anlage, Garantielauf, Abnahmen,
• Versicherungen,
• Ersatzteile,
• Verschleißteile,
• Schutzrechtklausel,
• Selbstnachbesserungsrecht,
• Nachbesserungsarbeiten,
• Weitergehende Ansprüche bei Nichterfüllung,
• Haftung des Lieferanten,
Emissionsminderung
• Vertragspreis, Zahlungsbedingungen, Akkreditive,
• Eigentumsübertragung,
• Sonstige Leistungsstörungen.
3. Randbedingungen im Entscheidungsprozess 3.1. Bauplanungsrecht
Inwieweit eine Abgasreinigungseinrichtung als bauliche Anlage gilt und nach Lan- desbauordnung beantragt werden muss, ist in den einzelnen Bundesländern unter- schiedlich geregelt.
Im Sinne § 2 Absatz 2 der 9. BImSchV einen Behördentermin durchzuführen und nach
§ 13 BImSchG auch bauplanungs- und bauordnungsrechtliche Fragen sehr zeitig zu klären, muss Aufgabe des Planers sein.
Bei der Positionierung der Abgasreinigung sind Fragen des Abstandes zu Flurstück- grenzen somit genauso zu berücksichtigen, wie für ein Gebäude.
3.2. Schall
Schall lässt sich sehr gut gutachterlich untersuchen. Es ist vergleichsweise einfach, planerisch in einem sehr frühen Stadium Varianten zu untersuchen, welche Position eine Abgasreinigung im Werk haben muss, um allein durch vorhandene, werkseigene Gebäude die Unterschreitung der Immissionsrichtwerte zu erreichen.
<= 30
<= 35
<= 40
<= 45
<= 50
<= 55
<= 60
<= 65
<= 70
<= 75
<= 80
<= 85
<= 90
<= 95
<= 100 30 <
35 <
40 <
45 <
50 <
55 <
60 <
65 <
70 <
75 <
80 <
85 <
90 <
95 <
100 <
Pegelwerte Lrin dB(A)
Rasterlärmkarte Beurteilungszeit 06:00–22:00 Uhr (Höhe über Grund 4 m)
Zeichenerklärung Immissionsort Punktquelle Linienquelle Flächenquelle Hauptgebäude Nebengebäude Anlagengebäude
Bild 4: Schallsituation
Thema 4Emissionsminderung
Der Schallgutachter wird jedoch oftmals erst in den Prozess einbezogen, wenn behörd- lich ein Gutachten zum Nachweis der Unterschreitung der Immissionsrichtwerte nach TA Lärm gefordert ist HOAI Stufe 4). Dann ist der Planungsfortschritt bereits so weit, dass nur noch mit aufwändigen Schallschutzmaßnahmen (Schallschutzwände o. ä.) die Erfüllung der genehmigungsrechtlichen Rahmen erreicht werden kann.
Auf ein Schall-Gutachten in Höhe eines 4-stelligen Betrages aus Kostengründen beim Variantenvergleich in der Vorplanung zu verzichten, kann bedeuten, später Schallschutz in 6-stelliger Höhe nachrüsten zu müssen.
3.3. Brand- und Explosionsschutz
Aus Tabelle 1 werden neben notwendigen strömungstechnischen Daten auch Eigen- schaften der Inhaltsstoffe im zu erfassenden Abgasvolumenstrom erfasst.
Sind bei partikulären Luftschadstoffen die abzutrennenden Stäube brennbar, so muss dies im Brandschutzkonzept Niederschlag sowie in der Fortschreibung der Feuer- wehrpläne nach DIN 14095 sowie in den Flucht- und Rettungsplänen nach DIN ISO 23601 finden:
Produktlager (Ex-Lagerraum)
63,61 m2 VbF Lagerraum
58,41 m2
Ex-Raum Produktion 91,02 m2
Bild 5: Feuerwehrplan
Wird der Brandschutzingenieur oder die Sicherheitsfachkraft erst nach Genehmigung oder noch verhängnisvoller nach Errichtung in das Projekt einbezogen, entstehen Notlösungen, die auch unnötige Zusatzinvestitionen nach sich ziehen.
Emissionsminderung
4. Kamine
Die Berechnung der Kaminhöhe nach TA Luft Ziffer 5.5.3 sowie für besondere Gelän- destrukturen nach VDI 3781 Blatt 2 Ausbreitung luftfremder Stoffe in der Atmosphäre - Schornsteinhöhen unter Berücksichtigung unebener Geländeformen ist hinlänglich bekannt.
Trotz Unterschreitung eines Emissionsgrenzwertes TA Luft oder sogar eines Grenzwertes aus einem BVT-Merkblatt (auf Grund des Dynamisierungsgebotes) kann es zur Über- schreitung von Immissionsgrenzwerten kommen.
Die strömungstechnisch sinnvolle Ableitung zur Unterschreitung eines Immissionsgrenz- wertes GIRL (Geruchs-Immissionsrichtlinie) ist dann ein mögliches Mittel der Wahl.
>=0.9
>=0.7
>=0.5
>=0.3
>=0.2
>=0.15
>=0.1
>=0.05
>=0.02 WinAustal Pro V1.2.0.0 Gebietsgröße:
1500.0 m x 1500.0 m Level: 1 (0.0-3.0 m) odor-d50x-768n30y- 768n30-z.dmna ODOR, Einheit: %
WinAustal Pro V1.2.0.0
>=0.9
>=0.7
>=0.5
>=0.3
>=0.2
>=0.15
>=0.1
>=0.05
>=0.02 Gebietsgröße:
1500.0 m x 1500.0 m Level: 1 (0.0-3.0 m) odor-d50x-768n30y- 768n30-z.dmna ODOR, Einheit: %
Bild 6: Minderung der Geruchswirkung an Immissionsorten durch Kamine
Thema 4Emissionsminderung
5. Lösungsvorschlag
Resultierend aus den vielen Baustellen im Planungs- und Entscheidungsprozess resultiert:
• Durchführung einer Prozess-FMEA auch für Abgasreinigungseinrichtungen
• FMEA steht für
* Fehlzustandsart- und -auswirkungsanalyse oder auch Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse
* Begriff: Fehlzustandsart- und -auswirkungsanalyse (FMEA) ist ein systemati- sches Vorgehen bei der Analyse eines Systems, um mögliche Fehlzustandsarten, ihre Ursachen und ihre Auswirkungen auf das Systemverhalten zu ermitteln
* alternative Analysetechniken:
- PAAG-Verfahren/ HAZOP-Analyse, - Ereignisbaumanalyse (ETA), - Fehlerbaumanalyse (FTA),
- Hazard Analysis and Critical Control Points/Gefahrenanalyse und kritische - Kontrollpunkte (HACCP).
• Ziel FMEA:
* umfassendes Erkennen und Beurteilen aller unerwünschten Auswirkungen für den Auftragsgegenstand, mit Benennung der Ereignisfolgen, die durch die ein- zelnen Ausfallarten (jede erkannte/ erkennbare Ausfallart) ausgelöst wurden, aus welchem Grund auch immer,
* Feststellen der Bedeutung und der Dringlichkeit für das Aufgreifen/Entschärfen jeder Ausfallart hinsichtlich der korrekten Funktion oder Leistung des Systems und der Wirkung auf den betroffenen Prozess,
* Klassifizierung der erkannten Ausfallarten, wie Erkennbarkeit, Diagnosefähig- keit, Prüfbarkeit, Vorkehrungen für Ersatz und Betreiben (Reparatur, Instand- haltung, Logistic etc.,
* Identifizierung von Funktionsausfällen des Systems und Abschätzung von Maß- größen für die Ausfallschwere und Ausfallwahrscheinlichkeit,
* Entwicklung eines Verbesserungsplanes zur Minderung von Ausfallarten,
* Unterstützung der Entwicklung eines wirksamen Instandhaltungsplans, um die Wahrscheinlichkeit für Ausfälle zu verringern (siehe IEC 60300-3-11),
• Ziel am Vorhaben:
* Für die, mit der Abgasreinigung in Verbindung stehenden Prozesse, eine Risiko- beurteilung nach Maschinenrichtlinie 2006/42/EG, in Verbindung mit einer Bewertung in Anlehnung an die DIN EN 60812 (Ausfalleffektanalyse) durch- zuführen, um letztendlich einen sicheren CNG- Prozess zu erhalten.
Emissionsminderung
* Hierbei werden betrachtet, Anlieferung, Befüllung, Betrieb, Lagerung Trans- porte und/ oder Umschlagprozess in diesem Prozess gehören hier entsprechend dazu.
• Methode:
* ganzheitliche Betrachtung durch ein Team von Fachleuten unterschiedlicher Wissensgebiete und Fachbereiche
* Bewertung: Risikoprioritätszahl (RPN; alt RPZ)
* Beurteilung des Ist- Standes mit der Risikoprioritätszahl (RPN), von 1 bis 1.000, gebildet durch das Produkt aus:
- Eintritts-/Auftretenswahrscheinlichkeit (O) - Schwere/Bedeutung der Auswirkung (S) und
- Entdeckbarkeit/Entdeckungswahrscheinlichkeit der Fehlerursache (D) - Die Bewertung erfolgt mit den Faktoren von 1 bis 10
[1 = gering bzw. 10 = hoch]
* RPN = S • O • D
6. Quellen
[1] Georgius Agricola Das Buch der Metallkunde - De re metallica libri XII erschienen 1556 [2] VDI 2260 Technische Gewährleistung für Gasreinigungsanlagen – Partikel- und gasförmige Stoffe
VDI-Richtlinien-Katalog
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TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky
Immissionsschutz, Band 1
Karl J. Thomé-Kozmiensky Michael Hoppenberg Erschienen: 2010
ISBN: 978-3-935317-59-7 Hardcover: 632 Seiten Preis: 24.00 EUR
Immissionsschutz, Band 2 Karl J. Thomé-Kozmiensky Matthias Dombert • Andrea Versteyl Wolfgang Rotard • Markus Appel Erschienen: 2011
ISBN: 978-3-935317-75-7 Hardcover: 593 Seiten Preis: 40.00 EUR
Immissionsschutz, Band 3
Karl J. Thomé-Kozmiensky Andrea Versteyl • Stephanie Thiel Wolfgang Rotard • Markus Appel Erschienen: 2012
ISBN: 978-3-935317-90-0 Hardcover: 664 Seiten Preis: 40.00 EUR
Immissionsschutz, Band 4
Karl J. Thomé-Kozmiensky Margit Löschau Erschienen: 2014
ISBN: 978-3-944310-16-9 Hardcover: 450 Seiten Preis: 40.00 EUR
Immissionsschutz
100.00 EUR
statt 144.00 EUR
Paketpreis
Immissionsschutz, Band 1 • Immissionsschutz, Band 2 Immissionsschutz, Band 3 • Immissionsschutz, Band 4
Fenster (Nullpunktreflektor
und Dunkelblende) Reflektor
Schwenksegement Nullzyklus (Nullpunktreflektor und Dunkelblende)
Detektor
Schwenksegement Nullzyklus (Nullpunktreflektor
, ThielIMMISSIONSSCHUTZ
4
Thomé-Kozmiensky • Löschau
K.J. Thomé-Kozmiensky Michael Hoppenberg
IMMISSIONSSCHUTZ
– Planung, Genehmigung und Betrieb von Anlagen – Band 1
1
Thomé-Kozmiensky, Hoppenberg , ThielIMMISSIONSSCHUTZ
4
Thomé-Kozmiensky • Löschau
Karl Joachim Thomé-Kozmiensky Matthias Dombert
Wolfgang Rotard Markus Appel
Andrea Versteyl
IMMISSIONSSCHUTZ
– Planung, Genehmigung und Betrieb von Anlagen – Band 2
2
Thomé-Kozmiensky Dombert, V
ersteyl, Rotard, Appel , ThielIMMISSIONSSCHUTZ
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Thomé-Kozmiensky • Löschau
K.J. Thomé-Kozmiensky Stephanie Thiel
Markus Appel Andrea Versteyl
Wolfgang Rotard
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– Aktuelle Entwicklungen im anlagenbezogenen Planungsprozess und Immissionsschutz
Band 3
3
Thomé-Kozmiensky Versteyl, Thiel, Rotard, Appel , Thiel
IMMISSIONSSCHUTZ
Recht – Anlagenbetrieb – Optimierung – Emission K. J. Thomé-Kozmiensky Margit Löschau
Band 4
IMMISSIONSSCHUTZ
4
Thomé-Kozmiensky • Löschau
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar
Karl J. Thomé-Kozmiensky, Margit Löschau (Hrsg.):
Immissionsschutz, Band 5
– Recht – Umsetzung – Messung – Emissionsminderung – ISBN 978-3-944310-23-7 TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky
Copyright: Professor Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky Alle Rechte vorbehalten
Verlag: TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky • Neuruppin 2015
Redaktion und Lektorat: Professor Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky, Dr.-Ing. Stephanie Thiel, M.Sc. Elisabeth Thomé-Kozmiensky
Erfassung und Layout: Sandra Peters, Ginette Teske, Anne Kuhlo Druck: Beltz Bad Langensalza GmbH
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