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DIE DREI GEHEIMNISSE DER ERFOLGREICHEN HUNDE- ERZIEHUNG

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Academic year: 2022

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DIE DREI

GEHEIMNISSE

DER ERFOLGREICHEN

HUNDE-

ERZIEHUNG

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WENN MAN WEISS WIE...

Eines vorab: Hundeerziehung ist tatsächlich simpel – wenn man weiß wie…

Ich bin Hundetrainerin und helfe täglich Men- schen bei der Erziehung ihrer Hunde und ich kann nur sagen:

Es ist einfach großartig, einen gut erzo- genen Hund zu haben!

Denn ein wohlerzogener Hund ist in der Regel überall willkommen und kann so zu einem treuen Begleiter werden. Im Alltag ist er keine Last oder raubt uns in verschiedenen Situationen unsere Nerven, sondern er ist ein- fach eine unglaubliche Bereicherung.

Und das ist nicht nur für uns Menschen schön, sondern auch für den Hund. Denn ein Hund genießt durch eine gute Erziehung auch viel mehr Freiheiten, darf z.B. in der

Regel ohne Leine laufen, uns auch im Alltag begleiten und führt dabei meist ein Leben mit weniger Stress.

Heute weiß ich wie leicht es sein kann, seinen Hund zum „Traumhund“ zu erzie- hen.

Doch vor einigen Jahren stand ich selbst noch vor vielen Fragezeichen, wenn es um das Thema Hund und Hundeerziehung ging:

Als Teenager hatte ich einen Pflegehund, den ich regelmäßig ausführen und in den Ferien hüten durfte. Bassco war ein Altdeutscher Schäferhund. Glücklicherweise war er sehr gut erzogen und vom Wesen her überaus freundlich. Seltsamerweise funktionierte das mit dem Gehorsam jedoch zu Beginn der Ferien immer deutlich besser als gegen Ende:

Er lief nicht mehr so schön an der Leine, war im Freilauf nicht mehr so aufmerksam und auch der Rückruf wurde teils zu „Er kommt wenn er möchte“.

Woran das lag, wurde mir erst deutlich später klar:

Ich habe mich eben nicht an die wichtigs- ten Regeln der Hundeerziehung gehal- ten…

Einige Jahre später fiel dann die Entschei- dung für den ersten eigenen Hund und eines war klar: Er sollte bestens erzogenen sein, ja sogar Therapiehund werden! Die Frage war nur: wie…?

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WENN MAN WEISS WIE...

Da stand ich nun, die ersten Hundebücher gelesen und doch nicht wirklich schlauer. Ich habe verschiedene Hundeschulen kontaktiert und angeschaut – aber welche war die richtige?

Als Anfänger fällt es doch schwer, die vielen Informationen zu filtern und zu entscheiden, welche davon denn wirklich helfen. Liest man vier Bücher, hat man danach vermutlich fünf verschiedene Meinungen.

Hundeschulen gibt es viele, aber welche bringt mich und meinen Hund ans Ziel und nutzt dabei moderne und gewaltfreie Erzie- hungsmethoden?

Inzwischen wurde die Hundeerziehung zu meinem Beruf.

Täglich helfe ich Menschen und ihren Hun- den als Hundetrainerin und weiß sehr genau, was hilft, um Mensch und Hund zum Team werden zu lassen und welche Wege eher in eine Sackgasse führen.

Und genau damit möchte ich nun dir und deinem Hund helfen.

Nimm dir nun ca. 15-20 Minuten Zeit für dieses eBook. Es ist wirklich nicht kompliziert.

Und es ist auch erst der Anfang einer gemeinsamen Reise, auf die wir uns jetzt im Laufe des Newsletters begeben...

Zum Geheimnis Nr. 1...

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GEHEIMNIS NR. 1

Wie jetzt? Das ist doch völlig klar und das machst du doch schon? Das höre ich in meinem Alltag als Hundetrainerin häufig.

Tatsächlich sehe ich jedoch jeden Tag wie Hunde für „falsches“ Verhalten „belohnt“

werden, während sich „richtiges“ Verhalten eben nicht lohnt.

Fangen wir damit an, warum ich „falsch“

und „richtig“ in Anführungszeichen setze:

Erstens liegen diese zwei Worte immer im Auge des Betrachters. Springt der Hund auf das Sofa wird die Meinung darüber, ob dies richtiges oder falsches Verhalten ist, höchst unterschiedlich ausfallen je nachdem wer dies beurteilt.

Zweitens ist deinem Hund oft gar nicht bewusst, welches Verhalten für dich falsch oder richtig ist.

Denn für deinen Hund zählt nur eins:

Welches Verhalten lohnt sich kurzfristig oder dauerhaft für ihn.

Und genau darum geht es! Denn ein Hund zeigt dauerhaft immer das Verhalten, das sich am meisten für ihn lohnt!

Spielen wir das mal an einem Beispiel durch damit es noch klarer wird. Stell dir folgende Situation vor:

Du läufst mit deinem Hund an der Leine spa- zieren. Ihr seid gerade erst los gelaufen und schon trefft ihr einen Nachbarn, mit dem du noch etwas besprechen musst.

Dein Hund möchte eigentlich gerne weiter laufen, vielleicht gibst du ihm das Kommando

„Sitz“ oder „Platz“, vielleicht bleibst du aber auch einfach so stehen und er darf sich an der Leine frei bewegen.

Und nun Hand aufs Herz – lobst du deinen Hund so lange er brav und ruhig wartet?

Ich beobachte regelmäßig, dass ein brav wartender Hund von uns meist als völlig selbstverständlich hingenommen wird:

„Dafür hat er doch kein Lob verdient!“

Aber ob dies selbstverständlich ist oder nicht richtet sich doch danach, ob es der Hund tat- sächlich schon selbstverständlich leisten kann.

Hat er es gelernt? Wie lange kann er ohne Lob warten? Ich kann mit Sicherheit

BESTÄTIGE DEINEN HUND FÜR ALLES,

WAS ER RICHTIG MA CHT!

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GEHEIMNIS NR. 1: BEST ÄTIGUNG

behaupten, dass die meisten Hunde eben nicht gelernt haben, in jeder Situation selbst- verständlich und ruhig zu warten.

Meistens passiert dann folgendes:

Irgendwann fängt der Hund an, sich eine andere Beschäftigung zu suchen, zieht dabei vielleicht an der Leine oder fängt das Winseln oder sogar Bellen an.

Und was bekommt er dafür? Unsere Auf- merksamkeit! Es sorgt zwar

vermutlich für ein „Nein“

oder „Aus“ oder etwas in der Art.

Aber manchmal ist ne- gative Aufmerksamkeit immer noch angenehmer als gar keine Aufmerk- samkeit.

Und in manchen Fällen werden wir uns von diesem Verhalten vielleicht sogar verleiten lassen weiter zu

laufen. Oder wir wollten gerade in diesem Moment sowieso weiter laufen…

Also, was lernt dein Hund? Dass es sich lohnt, ruhig und gehorsam zu warten? Wohl kaum! Aber sich eine andere Beschäftigung suchen und Aufmerksamkeit einfordern (auf welche Art auch immer) – das lohnt sich!

Was heißt das nun für dich?

Überprüfe doch mal die eine oder andere Situation und versuche dich dabei in deinen Hund zu versetzen. Was möchtest du, dass er dir zeigt und was lohnt sich tatsächlich für ihn?

Am oben aufgeführten Beispiel würde das heißen, den Hund während des Wartens immer wieder zu belohnen und ihm für das ruhige Warten immer wieder Aufmerksam- keit zu schenken.

Wie oft und in welchen Abständen du deinen Hund belohnen musst, damit sich das ge- wünschte Verhalten mehr lohnt als die Alter- native, die deinem Hund vielleicht einfällt, hängt immer vom Stand deines Hundes ab.

Ist die Situation für deinen Hund eine enorme Heraus- forderung und er fängt schon nach wenigen Sekun- den an, in seinem Verhalten, nennen wir es mal „kreativ“

zu werden?

Dann ist deine Aufgabe, ihn bereits VOR dem ersten Fehlverhalten (also für das gewünschte Verhalten) zu bestätigen und dies in ganz kurzen Zeitabständen zu wiederholen. Erst nach und nach kannst du ihn dann immer seltener und nach längeren Abständen bestätigen, bis kaum oder gar keine Bestätigung mehr nötig ist.

Wie du deinen Hund bestätigst oder be- lohnst, kann je nach Hund und Situation sehr unterschiedlich aussehen: Vom Leckerli über ein Lächeln oder Lob bis hin zur Streichelein- heit oder einem Spiel – das kann alles richtig sein. Wichtig ist jedoch, dass es für deinen Hund in dieser Situation lohnend ist.

Bedenke dabei, dass das nette „Kopftät- scheln“ für die meisten Hunde leider so

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angenehm ist wie „Backenkneifen“ für kleine Kinder…

Die Bestätigung deines Hundes, sowie der Unterschied zur „Bestechung“ ist ein wichtiges Thema.

Da es für die erfolgreiche Erziehung deines Hundes so ausschlaggebend ist, werde ich in Kürze ausführlicher darauf eingehen.

Ein letzter Punkt ist noch entscheidend: Ach- te mal darauf, was dein Hund dir so an positi- vem Verhalten selbständig anbietet. Vielleicht hattest du im Kopf, dass er sich beim Warten hinsetzen soll, er kommt jedoch von selbst auf die Idee, ruhig neben dir stehen zu blei- ben und dich anzusehen - das ist doch auch

eine tolle Idee! Und er hat täglich zahlreiche Ideen dieser Art, wir müssen sie nur wahr- nehmen und bestätigen.

Diese Art des Lernens hat enorme Vor- teile, welche wir uns zu nutzen machen sollten.

Eine genaue Erläuterung würde hier den Rahmen sprengen (werde ich jedoch in einem meiner zukünftigen Artikel noch genauer er- läutern).

Wichtig für dich ist vor allem Folgendes:

Lernt ein Hund ein Verhalten indem er es selbständig anbietet und sich dieses Ver- halten dann auch noch lohnt, so lernt er deutlich schneller und besser.

FASSEN WIR GEHEIMNIS NR. 1 ZUSAMMEN:

Ein Hund zeigt dauerhaft immer das Verhalten, das sich für ihn am Meisten lohnt. Daher ist es wichtig, dass du deinen Hund für alle Verhaltensweisen die dir gefallen belohnst – und zwar mit einer Belohnung, die dein Hund auch wirklich gut findet.

Du wirst staunen, was dir dein Hund alles anbieten wird, um von dir belohnt zu werden. Und wie schnell dein Hund in verschiedenen Situationen dadurch ein für uns wünschenswertes Verhalten zeigen wird! Probier es aus und berichte mir:

chrissy@meintraumhund.de

GEHEIMNIS NR. 1: BEST ÄTIGUNG

Zum Geheimnis Nr. 2...

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GEHEIMNIS NR. 2

Dass man bei der Erziehung, und ganz spe- ziell bei der Hundeerziehung, konsequent sein sollte, ist dir bestimmt nicht neu. Aber warum ist Konsequenz so wichtig? Und wie konsequent bist du tatsächlich? Und muss man denn wirklich immer und in jeder Situa- tion konsequent sein?

Ich behaupte: Konsequenz ist in der Hun- deerziehung sicherlich nicht alles – aber ohne Konsequenz ist alles nichts…

Warum?

Dafür gibt es vor allem zwei Gründe:

Zum einen bedeutet Konsequenz für deinen Hund Verlässlichkeit und Sicherheit. Wenn du von deinem Hund in bestimmten Situationen immer das gleiche erwartest und verlangst (und sich dieses Verhalten auch für ihn lohnt) weiß er auch, wie er sich verhalten soll und kann sich daran orientieren.

Ein Beispiel?

Dein Hund springt auf die Couch. Er ist sauber und dir war eh danach mit ihm zu schmusen, also ist das für dich völlig in Ord- nung und du lässt ihn gewähren. Am nächs- ten Tag allerdings kommt ihr gerade vom Spaziergang und dein Hund hat noch nasse und dreckige Pfoten. Da ist es dir plötzlich nicht mehr ganz so Recht, dass er selbstän- dig die Couch belagert. Dein Hund versteht es jedoch nicht, dass es das eine Mal völlig in Ordnung ist, während du das andere Mal einen kleinen Tobsuchtsanfall bekommst…

Ein weiteres Beispiel?

Ihr trefft enge Freunde und dein Hund zieht dich an der Leine zu ihnen, um sie freudig zu begrüßen. Alle freuen sich und es ist ja auch nett, dass er deine Freunde so mag und so lässt du ihn „Hallo“ sagen. In einer anderen Situation sind es jedoch Freunde, bei denen eine freudige Begrüßung gerade nicht an- gebracht wäre (vielleicht weil sie Hunde nicht so sehr mögen oder weil sie schicke Kleidung anhaben…). Und was macht dein Hund?

Geht natürlich nach vorne und hängt in der Leine, das darf er sonst bei der Begrüßung ja auch. Du ärgerst dich über deinen Hund, der mal wieder in der Leine hängt, aber woher soll er denn wissen, dass du etwas anderes erwartest?

Also: Würde in jeder Situation immer die gleiche Regel gelten (z.B. „Geh nur auf die Couch wenn ich es dir erlaubt habt“ oder

„Bei der Begrüßung hältst du dich zurück bis ich dir sage, ob du begrüßen darfst oder

SEI KONSEQUENT!

ODER ANDERS: HAB EINFACH DEN LÄNGEREN ATEM!

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GEHEIMNIS NR. 2: KONSEQUENZ

nicht“) könnte sich dein Hund daran deutlich besser orientieren.

Bedeutet das denn nun, dass du immer und in jeder Situation konsequent bleiben musst?

Heißt es, wenn du dich dafür entschieden hast, dass dein Hund auf die Couch darf, dass er dies nun immer darf? Oder dass Regeln, die du auferlegt hast, nun immer so gelten müssen? Nun, nicht unbedingt…

Richtig ist, eine gewisse Zuverlässigkeit macht es deinem Hund und dir schon leichter.

Dein Hund muss nicht alles immer wieder aufs Neue hinterfragen und hat eine gewisse Struktur, an die er sich halten kann. Daher empfehle ich jedem, dass es gewisse Re- geln im Alltag gibt, die gelten und bestehen bleiben (z.B. keine Begrüßung ohne meine Erlaubnis).

Viel bedeutender ist jedoch folgendes:

Sei in der Situation konsequent!

Als Hundetrainerin treffe ich immer wieder auf Hunde, die unwahrscheinlich ausdauernd sind in ihrem (leider für den Menschen meist negativen) Verhalten. Wie beharrlich ein Hund an einem Verhalten oder an einer Idee festhält, hat natürlich auch mit dem Charak- ter des Hundes zu tun. Aber ganz entschei- dend ist dennoch die bisherige Lernerfahrung mit dem Menschen.

Auch hier wieder ein Beispiel:

Du hättest gerne, dass dein Hund auf seinem Platz liegen bleibt, wenn du dich zum Essen an den Tisch setzt. Dein Hund sieht das aller- dings ganz anders und würde viel lieber unter

dem Tisch liegen – es könnte ja vielleicht etwas für ihn auf den Boden fallen…

Aus diesem Grund versucht dein Hund wahr- scheinlich erst einmal immer wieder aufzuste- hen und du wirst ihn (natürlich) immer und immer wieder auf seinen Platz zurück schi- cken. Auch wenn dabei dein Essen kalt wird.

Und diejenigen, die mit dir essen, dir inzwi- schen entnervte Blicke schenken.

Und natürlich nicht nur dieses Mal, sondern bei deiner nächsten Mahlzeit genauso.

Und du lässt dich auch nicht beeindrucken, wenn dein Hund das winseln oder bellen an- fängt und die Situation immer ungemütlicher wird.

Ehrlich?

Ich behaupte, dass bei vielen Menschen hier die Konsequenz fehlt und die Meisten irgend- wann entnervt dem Hund das Aufstehen erlauben.

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GEHEIMNIS NR. 2: KONSEQUENZ

Und was lernt der Hund? Er muss es nur lang genug versuchen, damit er sein Ziel erreicht.

Das nächste Mal nimmst du dir dann vor, noch konsequenter zu sein – und hältst 5 Minuten länger durch. Was lernt dein Hund?

Noch ausdauernder in seinen Versuchen zu sein, einfach den längeren Atem zu haben…

– was von dir eigentlich noch mehr Konse- quenz erfordern würde.

Du merkst es schon, es ist ein kleiner Teufels- kreis.

Aus diesem Grund ist es ratsam, sich an folgendes zu halten: Wenn du etwas ver- langt hast, verlangst du dies konsequent bis der Hund das gewünschte Verhalten auch zeigt.

Hast du ihn um ein „Platz“ gebeten, so soll der Hund wissen: „Ich muss es eh machen, also kann ich es auch gleich machen.“ Also ganz einfach: Du hast den längeren Atem!

Völlig klar: Konsequenz allein wird deinen Hund nicht erziehen. Du musst wissen, WIE du deinem Hund etwas beibringst (auf die- se Thema werde ich bald in einem weiteren Artikel eingehen!). Nur so wird er gut lernen können und gewünschtes Verhalten auch dauerhaft und in jeder Situation zeigen.

Wenn wir konsequent auf etwas bestehen, was der Hund gar nicht kann, wird das nicht gut funktionieren und macht weder dir noch deinem Hund große Freude. Und hier sind wir auch wieder beim Geheimnis Nr. 1, denn was wir konsequent von unserem Hund ein- fordern, sollte sich eben auch für unseren Hund lohnen!

FASSEN WIR GEHEIMNIS NR. 2 ZUSAMMEN:

Konsequenz ist ein ganz wichtiger Baustein zum wohl- erzogenen Hund. Konsequenz ist in der Erziehung enorm hilfreich:

Erstens: Wenn es bestimmte Regeln im Zusammenleben gibt, welche auch konsequent gelten, muss dein Hund nicht immer aufs Neue testen wie er sich in verschiede- nen Situationen verhalten soll.

Und zweitens: Dein Hund lernt, dass du wenn du etwas sagst oder verlangst, das auch tatsächlich so meinst und einfordern wirst.

Zum Geheimnis Nr. 3...

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GEHEIMNIS NR. 3

Immer wieder taucht bei der Hunde- erziehung die Frage auf: „Wie oft und wie lange soll ich eigentlich mit meinem Hund üben?“

Diese Frage ist völlig berechtigt, denn es macht keinen Sinn, Hunde mit zu vielen und zu langen Übungseinheiten zu überfordern.

Allerdings gibt es für mich einen großen Unterschied zwischen „Training“ und

„Erziehung“.

Dein Hund lernt den ganzen Tag – also in jeder Minute. Erziehung findet somit in allen Situationen und quasi rund um die Uhr statt.

Dennoch macht es natürlich Sinn, bestimmte Dinge gezielt in einem bestimmten Rahmen zu üben. Vor allem, wenn wir Menschen dadurch auch die Ruhe und Geduld mitbrin- gen, weil wir uns auf das Training eingestellt haben.

Allerdings solltest du wissen, dass Hunde ortsgebunden und situationsgebunden lernen.

Das bedeutet, wenn du immer in bestimmten Situationen und an bestimmten Orten fleißig und erfolgreich trainierst, so heißt das noch lange nicht, dass das Geübte im Alltag eben- so funktioniert.

Es gibt so viele Hunde, die auf dem Hunde- platz wirklich vorbildlich folgen, aber sobald sie den Platz verlassen scheint es so als hätten sie noch gar nichts gelernt.

Also: Möchtest du, dass dein Hund im Alltag gut erzogen ist, so musst du dein Training in den Alltag einbeziehen.

Das bedeutet: Es spricht zwar nichts da- gegen, Neues oder ganz spezielle Übungen auch erst einmal ganz gezielt zu üben. Diese sollten aber zeitnah in den Alltag einfließen.

Denn in der Regel reicht uns nicht, dass dein Hund nur an bestimmten Orten oder in be- stimmten Situationen folgt, sondern wir hät- ten gerne, dass dein Hund GENERELL folgt.

Wie aber erreichst du diese Generalisie- rung?

Nun, zuerst bezieht sich dies auf verschiede- ne Orte. Habe ich meinem Hund beigebracht

ERZIEHUNG FINDET IM ALLT AG STATT

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GEHEIMNIS NR. 3: ALLT AG

was „Sitz“ heißt, werde ich anfangen, dies an verschiedenen Orten zu üben. Ein „Sitz“

im Wohnzimmer ist für einen Hund nicht dasselbe wie ein „Sitz“ auf dem Schotter- weg im Wald oder auf einer nassen Wiese.

Und wenn ich anfange an verschiedenen Orten zu üben, werde ich nach und nach das „Sitz“ in verschiedenen Situationen üben.

Denn Hunde lernen eben kontextbe- zogen, also heißt es in verschiedenen Kontexten üben!

Natürlich beachten wir dabei folgenden Grundsatz: In reizarmem Kontext, also mit wenig Ablenkung, beginnen und nach und nach die Ablenkung langsam steigern.

So erreichst du, dass ein Sitz nicht nur an ver- schiedenen Orten funktioniert, sondern auch in verschiedenen Situationen, zum Beispiel auch wenn du nicht allein mit dem Hund unterwegs bist.

Denn besonders oft höre ich folgendes:

„Mein Hund folgt eigentlich gut, nur nicht wenn andere Hunde da sind.“

Das kann verschiedene Ursachen haben. In der Regel lässt es sich jedoch in einem Satz zusammenfassen: Es wurde nicht darauf ge- achtet, dass der Hund gelernt hat, Befehle auch in Anwesenheit anderer Hunde sicher auszuführen und zu halten.

Woran könnte das liegen?

Vielleicht, weil es für den Menschen viel lustiger ist, die Hunde beim Miteinander zu beobachten?

Vielleicht, weil es für Hund und Mensch mehr Anstrengung bedeutet, da die Ablenkung sehr hoch ist?

Vielleicht, weil der Mensch sich auch noch erklären muss, warum er jetzt trotzdem auf seinen Befehl besteht?

Vielleicht, weil es für den Hund nie wirklich lohnend war, in dieser Situation zu folgen sondern das Nichtfolgen um einiges vielver- sprechender war?

Nur einige Beispiele von vielen…

Die Lösung liegt klar auf der Hand:

Möchtest du, dass dein Hund auch in Anwesenheit anderer Hunde folgt, musst du dies auch in diesen Situationen üben.

Und selbstverständlich fängst du dabei nicht in Anwesenheit mehrerer völlig aufgeregter oder spielender Hunde an, sondern vielleicht erst einmal wenn ein eher ruhiger Hund an- wesend ist und dein Hund auch die Möglich- keit hat zu folgen.

Zudem muss es sich für deinen Hund lohnen zu folgen, du wirst ihn also bestätigen. Und

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GEHEIMNIS NR. 3: ALLT AG

natürlich wirst du, auch wenn du nach und nach die Ablenkung steigerst, immer dafür sorgen, dass dein Hund folgen KANN.

Das bedeutet, im Zweifelsfall wirst du einen anderen Hund weg schicken, wenn er dei- nen Hund gerade zum Aufstehen auffordern möchte (Auch zum Thema „Wie ich fremde Hunde weg schicken kann“ werde ich dir in einem meiner zukünftigen Artikel mehr erzählen). Und natürlich wirst du konsequent darauf bestehen, dass er folgt.

Ein anderes Beispiel ist:

„Mein Hund folgt gut, nur nicht wenn ich mit anderen Menschen unterwegs bin.“

Tja, auch hier – dir wird es schon klar sein – liegt es mal wieder an uns Menschen. Was passiert wenn wir einen Gesprächspartner haben? Unsere Aufmerksamkeit liegt plötz- lich deutlich weniger beim Hund…

Hunde sind gute Beobachter und merken das natürlich sofort! Mit einem Mal kann man doch den ein oder anderen Apfel fres- sen, ohne dass der Mensch es merkt, ein Sitz muss auch nicht mehr lang ausgeführt werden und so weiter…

Auch hier liegt die Lösung auf der Hand:

Möchtest du, dass dein Hund auch folgt, wenn du abgelenkt bist, so musst du dies üben.

Das bedeutet am Anfang wirst du die Auf- merksamkeit nur scheinbar von deinem Hund nehmen und dennoch direkt reagieren, Dinge einfordern, deinen Hund belohnen wenn er etwas gut gemacht hat – eben genauso reagieren wie du es machst, wenn dein Hund dein volle Aufmerksamkeit genießt.

Bist du mit anderen unterwegs, empfiehlt es sich, deine Gesprächspartner vorab einzuwei- hen. Es ist für einige Menschen sehr verwir- rend, wenn man sich mitten im Satz seinem Hund zuwendet, statt den Satz zu beenden.

Aber genau das führt dazu, dass der Hund lernt auch dann zu folgen, wenn wir mit an- deren Menschen unterwegs sind.

Vielleicht triffst du dich zunächst mit einem guten Freund, der dafür Verständnis hat, um das zu üben.

FASSEN WIR GEHEIMNIS NR. 3 ZUSAMMEN:

Erziehung findet im Alltag statt, das bedeutet, jeder Alltag ist auch Trainingssituation und entscheidet darüber, was dein Hund wie schnell lernt.

Zur Zusammenfassung

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ZUSAMMENFASSUNG

So, nun kennst du also meine drei Geheimnisse der Hundeerziehung:

GEHEIMNIS NR. 1:

Da Hunde immer das Verhalten zeigen, das sich kurzfristig oder auch dauerhaft lohnt, ist es wichtig, dass wir sie in den richtigen Momenten für die richtigen Verhaltensweisen belohnen. Dabei ist auch darauf zu achten, dass es sich um eine Belohnung handelt, die sich für deinen Hund lohnt.

GEHEIMNIS NR. 2:

Damit dein Hund nicht immer alle Regeln aufs Neue testen muss, ist es sinnvoll bestimmte Regeln konsequent einzufordern. Zudem erreichst du durch Konsequenz in der jeweiligen Situation, dass dein Hund lernt:

Der Mensch hat den längeren Atem.

Dadurch wird verhindert, dass er immer ausdauernder in seinem nega- tiven Verhalten wird und er kann lernen gewünschtes Verhalten öfter, schneller und dauerhaft zu zeigen. Natürlich nur, wenn du auch die anderen Regeln der Hundeerziehung beachtest.

GEHEIMNIS NR. 3:

Erziehung findet im Alltag statt, denn Hunde lernen ortsgebunden und situationsgebunden. Möchtest du, dass dein Hund im Alltag die Regeln kennt und sich wohlerzogen verhält, bringt es nichts nur an bestimm- ten Orten oder in bestimmten Situationen zu üben. Dabei beachtest du, dass du Neues erst einmal mit wenig Ablenkung übst und erst wenn das gut funktioniert die Ablenkung nach und nach steigerst.

DER DREI GEHEIMNISSE DER HUNDE-ERZIEHUNG

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Nun wünsche ich dir viel Erfolg und Freude bei der Umsetzung im Alltag mit deinem Hund und freue mich schon sehr auf dein Feedback! :)

Hat dir mein eBook gefallen? Dann hast du hiermit die Erlaubnis zur digitalen Piraterie! ;)

Kennst du noch andere Hundebesitzer, für die solche Tipps nützlich sein könnten?

Dann freu‘ ich mich riesig, wenn du diesen Link an sie weiterleitest!

Wenn wir damit nur einem weiteren Menschen und seinem Vierbeiner helfen, hat es sich doch schon gelohnt…

Und falls du noch nicht für meinen Newsletter angemeldet bist, trag dich schnell noch kostenlos ein unter:

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Denn mit meinem Newsletter bekommst du einen Gratis-Crashkurs mit Tipps und Tricks zur Hundeerziehung – und das ganz unverbindlich und kostenlos.

Und gleich in den ersten Tagen verrate ich dir eine einfache kleine Übung, die das Leben mit deinem Hund völlig verändern wird. Dein Hund wird dadurch viel aufmerksamer sein und sich viel mehr an dir orientieren. Und das ist noch lange nicht alles… also bis bald! :)

Deine Chrissy

www.meintraumhund.de

ZUSAMMENFASSUNG

© Copyright Chrissy Zeh, meintraumhund.de v2.0 - 05.2020

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