Leistungsnachweis KE
Analyse und Planung einer
Unterrichtsreihe der Thematik
Aggression
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Inhaltsverzeichnis
1. Analyse der Kompetenzstufen
2. Analyse des Themas
3. Detailplanung
4. Literaturverzeichnis
5. Anhang (Materialien)
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1. Analyse der Kompetenzstufen
Grobziel 5.6b: Mit Aggressionen umgehen lernen Thema: Konflikte-Aggression Kompetenzbeschreibung LP 21: Die SUS können mögliche Ursachen und Folgen von Aggression im alltäglichen Erleben erläutern und reflektieren
a) Analyse I Grobziel – Worum geht es in diesem Grobziel?
Das Grobziel behandelt zum einen die Erscheinungsformen von Aggression. Also in welchen Formen sich diese Ausdrücken können (verbal/non-verbal). Des weiteren werden mögliche Ursachen für aggressives Verhalten erläutert und letztlich auch die Kontrolle von Aggressionen. Dabei lernen die SUS auch wie man sich während einer Aggression, sei diese gegen sich selbst oder einer anderen Person gerichtet, verhält.
b) Analyse II Grobziel – Was hat das Grobziel mit der Alltagswelt des Jugendlichen zu tun? Wieso ist es pädagogisch bedeutsam?
Im menschlichen Alltag sind Konflikte und Aggression und ihre offensichtlichen wie subtilen Formen allgegenwärtig. Die erste Form von Aggression wird meistens schon vor dem Medienkonsum von Fernsehen, Internet und Videospielen erlebt (vgl. Tillmann, 2012, S.6). Nämlich in der frühen Kindheit durch Streit in der Familie. Später werden die inszenierten und weit verbreiteten Aggressionen vor allem in Filmen wahrgenommen. Gewaltverherrlichung und Horror-Filme bilden hier die intensivsten Darstellungen von Aggression und seiner stärksten Ausdrucksweise: Der Gewalt.
Mit dem reifen des Intellekts werden die SUS auch fähig subtilere Formen von Aggression zu produzieren und erleben. So zum Beispiel das weit bekannte und immer aktuelle Thema des Mobbing, welches gerade in sozialen Schmelzpunkten wie der Schule gegenwärtig ist.
„Generell ist zu konstatieren, das ein weites Spektrum an Gewalt und Aggressionen an Schulen vorzufinden ist (Tillmann, 2012, S. 4)“.
Die SUS sehen sich also rege mit der Thematik konfrontiert, weshalb Aufklärung, Prävention und Intervention, als pädagogische Massnahme, unumgänglich ist für eine angemessene Sozialkompetenz in Sachen Konflikt- und Aggressionsmanagement. Für die Kinder und Jugendlichen im Bildungswesen, wie auch in anderen Gemeinschaften wie der Arbeit oder Privat, ist es von Bedeutung sich in diesen Lebenslagen zurechtzufinden.
Als pädagogisch wertvoll wird beispielsweise die Kenntnis über die Entstehung von Aggressionen angesehen. Ausserdem auch das richtige Verhalten bei Konfliktsituationen. So werden auch
Werkzeuge in die Hand gegeben um sich gegen Aggressives Verhalten zu verteidigen oder couragiert einzugreifen wenn solches Verhalten stattfindet. Somit können alle Beteiligten, welche Kompetenzen in diesem Bereich erarbeiten, von einem qualitativ hochstehenderem sozialen Leben profitieren. Zum Beispiel für eine bessere, schnellere Klärung von Konflikts- und Aggressionssituationen in der Klasse.
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2. Schriftliche Analyse (I) des Themas
a) Analyse I Thema – Worum geht es in diesem Thema?
b) Analyse II Grobziel – Was hat das Thema mit der Alltagswelt des Jugendlichen Menschen zu tun? Wieso ist es pädagogisch bedeutsam?
Aggression, Gewalt und Kriminalität sind heute allgegenwärtig, ob im Schulhaus, auf der Strasse oder privat zu Hause. Ihre Spannbreite reicht von einfachen Ausbrüchen bis hin zu schweren Delikten. Jeder kann davon betroffen sein als Zuschauer, Täter, Opfer, Unterstützer oder Dulder. Laut Schäfer (2015) wird Aggression als ein wertneutrales Verhalten betrachtet, während mit dem Begriff Gewalt eine negative Schädigungsabsicht verknüpft ist. Im Gegensatz zu Gewaltakten haben
Aggressionsausbrüche ein wesentlich geringeres Schadenspotenzial für ihre Adressanten. Schäfer (2015) vertritt die Meinung, dass aggressives Verhalten nur umfassend beschrieben werden kann, wenn es aus verschiedenen Perspektiven und Ebenen umfassend und differenziert betrachtet wird. Aggressionen welche durch Beziehungsdefizite ausgelöst werden und das Ziel des Täters eine
Schädigung des Opfers beabsichtigt wird, zeigt sich in zwei Formen. Einerseits bei direkter Interaktion übt der Täter durch direkte Attacken und Demonstrationen gegenüber dem Opfer, seine Macht und Stärke aus. Allerdings riskiert er dabei, dass er mit Sanktionen und Gegenwehr rechnen muss. Andererseits wenn die Interaktion indirekt abläuft, ist der Täter unbekannt, das Opfer wird dadurch verunsichert und eine Gegenwehr seitens des Opfers ist unwahrscheinlich. Dabei unterscheidet Schäfer (2015) die Aggressionsformen zwischen den Geschlechtern. Die männlichen Täter kränken ihre Opfer direkt, mit dem Ziel durch ausüben von physische und psychische Gewalt, soziale Degradierung des Opfers und Dominanz zu erlangen. Mädchen hingegen wenden oft indirekte Gewalt an, indem sie eine dritte Person involvieren, ums so das Opfer durch Gerüchte oder soziale Manipulation zu bedrohen oder zu demütigen. Hier kommt mir die Frage auf, welche Motive lösen die oben genannte Gewalt taten aus?
Schäfer (2015) stützt sich auf die Lernpsychologischen Strategien von Albert Bandura. Bandura (o.J.) hatte in seiner sozialen Lerntheorie gezeigt, dass Imitation und reines Belohnungslernen noch keine eindeutige Merkmale für Aggressives Verhalten im Jugendalter darstellen, sondern dass aktive und soziokognitive Prozesse ebenfalls bedeutsam sind. Dabei unterscheidet Badura (o.J.). von fremd- oder selbstinitiierten Auslösung einer Aggression. Selbstinitiierten Impulse sind solche die durch intrinsische Motive dazu führen, dass eine Aggression in Form von Gewalt oder impulsives Verhalten ausgelöst wird (Schäfer, 2015; zit. nach Bandura o.J.). Folgendes Beispiel stützt sich auf diese
Aussage: “Ich, vierzehn, männlich werde immer wütend, wenn ich bei meinem Computergame kein Level weiter komme. Einmal war ich so wütend, dass ich mit meiner Faust direkt in den Monitor geschlagen habe und ich dieser dabei zerstört habe.“ Bei Fremdinitiierte Impulsen ist es nicht ganz klar, ob sie nur fremdgesteuert oder fremd- und selbstgesteuert sind, weil das
Gruppenzugehörigkeitsgefühl nach einer gewissen Zeit auch involviert ist. Oft richten sich solche Cliquen gegen andere Mitschüler oder gegen Andersdenkende. Herrscht dieses Verhalten in einer Klasse, so ist die Gefahr gross, dass das Opfer ausgegrenzt oder sogar gemobbt wird. Nach Schäfer (2015) ist Mobbing eine häufig angewandte Strategie, um sich in der Klasse zu etablieren und bei den Mitschülern „cool“ dazustehen. Anders sieht bei Cliquen aus die sich ausserhalb der
Klassengemeinschaft bilden. Hier werden nur solche Cliquen fokussiert welche durch auffallend abweichendes Verhalten glänzen oder sogar kriminelle Handlungen ausüben. Hermann (2015)
4 differenziert abweichendes Verhalten von Kriminalität, für ihn zeigt sich abweichendes Verhalten bei Jugendlichen in Peerbeziehungen in Form von übermässigem Alkohol-und Nikotinkonsum,
Schulverweigerung und frevelnden Äusserungen. Erst wenn die normabweichenden Handlugen zu Straftaten und Verbrechen führen oder Drogen beteiligt sind spricht Hermann (2015) von einem kriminellen Verhalten.
Schriftliche Analyse (II) des Themas
Das Thema Aggression und Gewalt ist in der heutigen Zeit pulsierend und zeigt sich in
unterschiedlichen Formen und Arten, von einfachen Hänseleien bis zur Körperverletzung, von Mobbing über Cybermobbing bis zum Suizid, von Raub und Erpressung bis zu Einbrüchen und von Fremdenfeindlichkeit bis zu Stalking des Opfers. Da dieses Thema so umfangreich ist und die Lehrperson nur begrenzte Zeit hat, ist es wichtig, dass sie aus diesen sehr wichtigen
Themenbereichen eine gute und lehrreiche Auswahl trifft. Auch deshalb, weil laut Möller (2015) besonders im Jugendalter die Gewaltakzeptanz am höchsten ist, sowie die Gewaltbereitschaft. Die Verhaltensweisen werden durch eine Peergruppe zusätzlich forciert, wenn diese normabweichende Auffälligkeiten zeigt. Alsaker und Flammer (2002) gehen davon aus, dass der „Gruppendurck“ dafür verantwortlich ist, weil die Jugendlichen in der Zeit der Adoleszenz ständig auf der Suche nach der Selbstfindung sind und gleich sein möchten wie ihre Gruppenmitglieder. Beziehungen unter den Peers spielen dabei eine zentrale Rolle. In manchen Fällen sind Jugendliche so stark mit der Gruppe verbunden, dass ein Bruch der Gruppe zur Identitätsverlust führen kann (Alsaker &Flammer, 2002). Aufgrund dessen sind die Behandlung des Themas sowie Präventionsmassnahmen in der Schule essenziell. Die Lebenskunde bietet diesbezüglich ein gutes Fenster für die Erarbeitung des Themas, doch mögliche wäre auch, dass das Thema zusätzlich noch in Natur und Technik aufgegriffen werden kann, beispielsweise eingebunden in das Thema „medizinische Folgen für das Opfer nach der
Prügelattacke“. Weiter sollte ein Konflikt oder eine Tat nicht nur von der Opferseite betrachtet werden, sondern auch von der Täterseite bzw. von allen Personen die daran beteiligt waren.
Auspädagogischer Sicht ist Lüke (2015) überzeugt, dass Theaterpädagogische Projekte ein gutes und lustvolles Medium bietet für die Prävention von Gewalt unter den Jugendlichen. Durch Theaterstücke konnten die Jugendlichen ihre Wahrnehmung ihrer Grenzen und ihr Selbstbewusstsein stärken. Diese Resultate konnte Lüke (2015) aus der Zusammenarbeit, zwischen der theaterpädagogischen
Werkstatt Osnabrück und Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen, die seit 2012 herrscht, erfassen. Abschliessend bin ich der Meinung, dass durch gezielte Übungen zur Aggressionsbewältigung, Gewalttaten verhindert die Klassengemeinschaft gefördert und den Jugendlichen zeigt werden können, dass Worte mehr Wert haben als Fäuste.
3. Detailplanung
Praxislehrperson: XY Name der/des Studierenden: Laura Liberato/ Gabriel Nicollier
Fach: Lebenskunde Klasse: 3 A-C Datum: 1. und 2. Lektion
Thema: Entstehung von Aggressionen und Erscheinung von Gewalt Voraussetzung: Die SuS sind geübt Diskussionen zu führen und sich mit Jugendthemen auseinanderzusetzten.
Lernziele
Die SuS wissen nach Ende dieser beiden Lektionen, wie Aggressionen im Alltag entstehen und kennen ihre Beweggründe, warum sie wütend werden (Sach- und Selbstkompetenz.
Die SuS identifizieren sich mit dem Opfer und dem Täter bei einem Gewaltakt und können ihre neuen Erkenntnisse in einem kurzen Dialog mit dem Pultnachbar austauschen (Selbst-, Methoden- und Sozialkompetenz).
Die SuS verbinden mit dem Wort Gewalt nicht nur die physische sondern auch die psychische Form (Sachkompetenz).
Phasen Lehr-Lernhandlungen Soz.f
orm
Medien Didaktischer Kommentar
Zeit EI/ER/ES Aktivitäten der Lehrperson und der Schüler/innen Begründung der Planung mit Blick auf die Lernprozesse
3‘ EI Als Einstig ins Thema zeigt die Lehrperson 10 Bilder, die zum Thema Aggressionen und Gewalt passen. Die Bilder werden von der Lehrperson nicht kommentiert. Sie gibt SuS lediglich den Auftrag sich im Stillen Gedanken zu den einzelnen Bildern zu machen.
Die SuS konzentrieren sich auf die Bilder und machen sich Gedanken zu den einzelnen Bildern.
KU PPP/ Beamer Durch die Bilder sollte das Vorwissen der SuS angeregt werden, es könnte sein, dass die/der einte oder andere Schülerin bzw. Schüler durch die Bilder an eine erlebte Geschichte erinnert wird. Dadurch dass die SuS keinen direkten Auftrag bekommen und die Bilder von der Lehrperson nicht kommentiert werden, sind die SuS in ihrem Denken nicht eingeschränkt oder fokussiert. Dadurch entsteht eine erste Annäherung ans Thema.
1 5-10‘ EI Kleine Diskussion:
Plenumsrunde 1
Die Lehrperson platziert die SuS in den Kreis und legt die 10 Bilder der PPP in die Mitte des Kreises.
Die Lehrperson erteilt nun den Auftrag, dass jede/er S sich Gedanken zu einem Bild, das am besten zu ihr/ ihm passt, machen sollte.
Das ausgewählte Bild soll nun der Klasse vorgestellt und begründet werden, weshalb man genau dieses Bild gezogen hatte.
Die SuS sitzen im Kreis, wählen ein Bild aus, zeigen es den anderen, erklären es und legen es anschliessend wieder in die Mitte zurück.
Plenumsrunde 2:
Fliessend an die Diskussion stellt die Lehrperson eine Frage, die die SuS beantworten können, aber nicht müssen:
• Hast du schon einmal so eine Situation erlebt oder warst sogar selbst dabei als Opfer/ Täter?
KU 10 ausgedruckte Bilder (A4)
Die kleine Diskussion fördert die Sicherung der Gedanken, die die SuS während der Einleitung gemacht haben. Zudem wird durch den Austausch die Sozialkompetenz der SuS gefördert und das neue Thema aufgegriffen. Die Bilder dienen als Hilfestellung zur Anregung der Diskussion. Durch die zweite Plenumsrunde könnten gute Erlebnisse der SuS im Plenum diskutiert werden, zudem steigert dies auch die Motivation der SuS, weil sie bemerken, dass ihre Geschichte ernst genommen wird. Damit die SuS keinen Druck verspüren und sie selbst entscheiden können, ob sie ihre
Erlebnisse erzählen oder nicht, ist die Antwort, auf die in der zweiten Plenumsrunde gestellte Frage, fakultativ.
30‘ ER/ES Was macht mich wütend?
Die Lehrperson erteilt den Auftrag, dass die SuS einen kurzen Text schreiben, über eine Situation in der sie wütend geworden sind. Den Text werden die SuS anschliessend in Partnerarbeit einander erzählen und Lösungen zur Vermeidung ihrer Situation finden. Die Lehrperson sucht mit einigen Gruppen kurz das Gespräch. Der Auftrag wird nicht im Plenum besprochen.
EA/P A
PPP/ Blätter Beamer
Die Frage „ Was macht mich wütend?“ mit einem Text auf ein Beispiel zu lenken, hilft den SuS zu entdecken, weshalb sie damals wütend geworden sind. In diesem Sinne ob es jedes Mal derselbe Grund ist oder ob es bei einer bestimmte Situation immer wieder vorkommt. Ich bin der Meinung, dass der Text nicht allzu lang sein muss, weil ich denke, dass die SuS bei einem grösseren Text eher abschweifen oder nicht wissen was sie schreiben
2
Die SuS schreiben den Text mit diesen Anforderungen:
• Beschreibe eine Situationen in der du wütend
wurdest:
=>Min eine halbe Seite lang => 20 min. Zeit und Einzelarbeit
• Im Inhalt sollte folgendes erwähnt sein:
1) Wer war beteiligt?
2) Wo fand die Situation statt? 3) Warum wurdest du wütend?
4) Wie endet die Situation, habt ihr euch wieder vertragen?
Nach 20 Min tauschen sich die SuS gegenseitig je zu zweit aus:
• Erzählt deinem Pultnachbarn deine Geschichte
und beantwortet mündlich diese zwei Fragen: 1) Wärst du in dieser Situation auch wütend
geworden wie dein Pultnachbar und weshalb? 2) Wie hättet ihr in dieser Situation besser
reagieren können?
sollten. Zudem denke ich, dass die SuS dadurch auch weniger motiviert wären.
Angesichts der Tatsache, dass die SuS von Anfang an wissen, dass sie den Text nur in einer
Mitschülerin/ einem Mitschüler erzählen müssen und nicht in der ganzen Klasse, sind die Texte persönlicher. Denn die Gefahr, dass sie sich in der Klasse blamieren, wird diesbezüglich entschärft. Die Kontrolle der Lehrperson generiert die kurzen Gespräche mit den einzelnen zwei Gruppen.
5‘ Pause
5‘ EI Kurzer Theorieteil zur Gewalt und Täter/ Opfer
Die Lehrperson erklärt wie Gewalt entstehen kann, wer daran beteiligt ist (Opfer, Täter, Mitläufer…) und wie Gewalt ausgeübt wird. => vgl. PPP.
KU PPP/Beamer Der Theorieteil ist wichtig, damit die SuS einen Überblick über die Gewalttatrollenverteilung erhalten. Auch deshalb weil viele von ihnen denken, dass es nur Täter und Opfer gibt. Doch in Wirklichkeit gibt es noch viele andere die zur Situation beitragen. Des Weiteren sind manche Jugendliche der Meinung, dass durch Worte keine
3 Gewalt ausgeübt werden kann, aufgrund dessen weil es keine direkten körperlichen Schäden hervorbringt.
27‘ ER Video Jugendgewalt ( link siehe PPP)
Folgende Abschnitte des Films werden gezeigt: 1. Von Anfang bis 6 Min.
2. Von 11:50 Min. bis 18:30 Min. 3. Von 26:00 Min. bis 35:00Min. 4. Von 41:14 Min. bis 44:50 Min.
Die Lehrperson teilt die Arbeitsblätter aus und erklärt den zum Film passenden Auftrag. Zudem erzählt sie kurz um was es bei dem Film geht (Opfer/ Täter) => Der Fokus wird auf Florian und Andy gelegt, die anderen Personen welche auch noch vorkommen, werden nicht beachtet. Die Lehrperson zeigt nicht den ganzen Film sondern nur Abschnitte davon.
Die SuS füllen während dem Film das Arbeitsblatt aus und konzentrieren sich dabei jeweils auf die bestimmte Hauptfigur.
Die Lehrperson gibt den SuS nach dem Film drei bis fünf Minuten Zeit, um ihre Fragen zu vervollständigen. Auf Wunsch der SuS kann, die eine oder andere Szene nochmals gezeigt werden.
Folgende Fragen werden von den SuS beantwortet:
Gruppe A:
• Konzentriert sich auf das Opfer Florian 1) Was ist Florian passiert?
2) Wie geht er mit der Situation um? 3) Wo hat sich Florian Hilfe gesucht?
EA PPP/ Beamer und Aufgabenblätter
Das Video Jugendgewalt ist etwas veraltet, doch die Thematik wird heute immer aktueller. Geprägt von den neusten schlimmen und gewalttätigen Ereignissen, die global geschehen, kommen die Jugendliche heutzutage immer öfters in Berührung mit Gewalt oder werden Zeugen von Gewalttaten. Diesbezüglich sind Erzählungen von Gleichaltrigen für die Prävention sehr wichtig, denn zu jedem Täter gibt es immer mindestens ein Opfer. Die Reue des Täters wie auch die Geschichte der Opfer kann dazu beitragen, dass die Jugendlichen
aufgeklärter mit diesem Thema umgehen und sie in Gewaltsituationen besonnener Handeln. Die Fragen sind sehr einfach gestellt, damit sich die SuS besser auf die Handlung des Films
konzentrieren können und nicht durch
komplizierte Fragen abgelenkt werden. Bei der Beantwortung der Fragen geht es nicht nur, um die Lösung, sondern um das Verarbeiten der erzählten Fakten.
4 Gruppe B:
• Konzentriert sich auf den Täter Andy
1)Warum wehrte sich Andy schon früh mit den Fäusten? 2) Was hat Andy angestellt?
3) Durch welche Übung fand Andy wieder zurück auf den richtigen Weg?
13‘ ES Die Lehrperson bespricht die Lösung der Fragen mit den SuS, geht auf Fragen der SuS ein und reflektiert am Ende der Doppelstunde die zentralen Punkte der beiden Stunden
KU PPP/Arbeitsblatt/Be amer
In der Schlussbesprechung werden die Fragen zusammen mit der Klasse erarbeitet und führen dazu, dass die Themen des Films ausgelöst und verarbeitet werden. Durch die Reflektion der zentralen Punkte der Doppellektion, werden die SuS daran erinnert, was sie gelernt haben. Dadurch erzeugt die Lehrperson einen höheren Lernzuwachs.
5
Praxislehrperson: XY Name der/des Studierenden: Laura Liberato/ Gabriel Nicollier
Fach: Lebenskunde Klasse: 3 A-C Datum: 3. Und 4. Lektion
Thema: Entstehung von Aggressionen und Erscheinung von Gewalt Voraussetzung: Die SuS sind geübt Diskussionen zu führen und sich mit
Jugendthemen auseinanderzusetzten. Ausserdem kennen die SuS Entstehung, Ausdrucksformen und Beweggründe von Gewalt.
Lernziele
Die SUS kennen Verhaltensweisen sowie Techniken bei aggressiven Situationen (Sachkompetenz) und können diese praktisch anwenden (Methodenkompetenz) sowie bei sich selbst und anderen reflektieren (Selbst-/Sozialkompetenz).
Phasen Lehr-Lernhandlungen Soz.fo
rm
Medien Didaktischer Kommentar
Zeit EI/ER/ES Aktivitäten der Lehrperson und der Schüler/innen KU/E A/PA/ GA
Begründung der Planung mit Blick auf die Lernprozesse
2‘ EI Begrüssung
Lernziele und Ablauf/Programm wiedergeben
KU Evtl. Beamer Erster Kontakt zwischen LP und SUS: Können bereits zwischenmenschliche Themen aufgegriffen werden? Sind bereits
Sonderheiten augenfällig auf die Eingegangen werden darf/muss?
Information: Was machen wir heute und wie? 3‘ EI Kleine Repetition der Entstehung von aggressivem
Verhalten und Gewaltsituationen im Plenum, geführt durch die LP.
KU - Den SUS soll klar sein warum und wie
aggressives Verhalten und Gewalt entstehen. Durch die Diskussion im Plenum wird das Vorwissen für die nächste Aufgabe aktiviert. Des Weiteren soll sich die LP ein kurzes Bild
6 über die Memorisierungsfähigkeit der SuS machen.
5‘ EI/ER Früherkennung von Gewaltsituationen
Aufgabe: die SUS machen in Gruppen von 2-3, 2 Sätze welche erklären:
- 1. Wie aggressives Verhalten entsteht - 2. Wie aggressives Verhalten erkannt wird
GA - Die SUS festigen das bereits erlernte und können so die Transferleistung für die neue Aufgabenstellung, wie aggressives Verhalten sich zeigt/erkannt werden kann,
bewerkstelligen.
Durch die Sätze müssen die SuS in prägnanter Weise ihr Wissen formulieren und sich mit der Thematik auf eine höhere (produzierende) kognitive Ebene begeben um einen logischen, relevanten Satz zu erstellen.
5‘ ER Die Sätze werden von einzelnen SuS kurz im Plenum vorgelesen um anschliessend mit der LP einen gemeinsamen Lösungssatz zu vereinbaren.
KU (Lösungssätze der SuS aus der vorherigen Aufgabe)
Es wird geklärt warum die SUS so entschieden haben und ob eine gute Transferleistung gemacht wurdekonnten die SUS aus dem bisherigen Vorwissen und ohne weiteren Input erklären wie man Aggressionen wahrnehmen kann?
Durch eine Vereinbarung eines Lösungssatzes mit allen SuS wird eine vollständige Beteiligung und Interaktion der Jugendlichen
gewährleistet. 10‘ EI Schutz und Verhalten in Gewaltsituationen
Das Aufgabenblatt „Fallbeispiel Gewalt“ wird erklärt und in EI von den SUS gelöst.
EI Aufgabenblatt „Fallbeispiel Gewalt“
Anhand einer realen Gewaltsituation müssen die SUS ihr angeeignetes Wissen
lösungsorientiert und transferierend anwenden. Lösungen lassen Spielraum für Individualität, indem die Aufgabe nicht nur auf das bereits gelernte, sondern auch auf die Persönlichkeit anspricht. Die Aufgabe spricht
7 eigene Erfahrungen sowie das neu erlernte an, wodurch es Fusions- und
Reflektionsmöglichkeiten dieser beiden Wissenseinheiten geben kann. Aus diesem Grunde wurde hier auch die Sozialform einer Einzelarbeit bewusst gewählt.
10‘ ER/ES Im Anschluss werden die möglichen Lösungen im Plenum aufgesagt und diskutiert. Die SUS werden ermutigt ihre eigenen Lösungen darzubringen und sich aktiv mit ihrer eigenen Meinung einzubringen bzgl. den Lösungen ihrer Mitschüler/-innen. Die Lösungen werden von der LP, in Stichworten, an der Tafel festgehalten.
KU Aufgabenblatt „Fallbeispiel Gewalt“
Die SUS werden in ihrem Sein als Kompetent wahrgenommen, da ohne Zuspruch einer richtigen/falschen Lösung jede/-r SuS gleich behandelt wird mit seinem Produkt. Dies auch um von allen eine Lösung zu erhalten
(Hemmschwellenreduktion).
Dies dient als Vorbereitung für die nächste Aufgabe M10.
5‘ ER Aufgabenblatt „M10 Wie sich als Schüler verhalten?“ wird ausgefüllt
PA Aufgabenblatt „M10 Wie sich als Schüler verhalten?“
Die SUS sollen das richtige Verhalten in
Gewaltsituationen einschätzen und somit auch gleichzeitig reflektieren wie sie sich verhalten würden. Durch die vorhergehende Aufgabe mit dem Fallbeispiel soll sich die Reflektion
„automatisch“ vollziehen, da die SUS nun mögliche Lösungen und Beispiele vor sich haben und sich mit diesen auseinandersetzen müssen.
5‘ ES Es wird besprochen welche Lösungen am besten geeignet sind und warum.
KU Lösung
Aufgabenblatt „M10 Wie sich alsSchülerverhalt en?“
Die LP führt die Klasse in der
Ergebnissicherungs-Diskussion und gibt die Lösungen mit Begründungen dar falls dies nicht schon die SUS schaffen!
8 5‘ EI Praktisches Handeln in Gewaltsituationen(2. Lektion)
Die SUS erhalten das Aufgaben- und Theoriepapier zur 4-Schritte Kompetenz in Gewaltsituationen. Das, nach Meinung der SUS, wichtigste, soll markiert werden.
EA Aufgabenblatt „M13 Vier Schritte zum richtigen Helfen“
Lediglich 5 Minuten sollen es sein um die essentiellen Informationen zu markieren, damit die SUS im nachfolgenden Rollenspiel eine „echte extrem-situation“- eine möglichst reale Simulation erleben, bei der sie sich korrekt Verhalten dürfen: Dabei spielt es weniger eine Rolle wieviel die SUS an gelerntem ausführen, sondern ob die wichtigsten Punkte eingehalten werden. Der Grund für die Reduzierung der bereits knappen 4-Schritte Technik ist die nachhaltige und länger-haltende Kompetenz des richtigen Verhaltens in
Gewaltsituationen genaues Auswendig-lernen von Sätzen oder ganzen Blättern bringt, realistisch gesehen, wenig Erfolgschancen auf die spätere, tatsächliche Anwendung des gelernten(Transfer).
3‘ ES Rückmeldung der SUS welches für sie die wichtigsten Punkte sind um sich im Plenum (mit LP) auf die minimalen Schritte/Punkte zu einigen.
KU Durch die Lösungen und das anschliessende,
kurze Gespräch mit der LP, erlangen die SUS ein Feedback zu ihrer Lösung und haben sich aktiv für das nachfolgende Rollenspiel, individuell eingesetzt.
15‘ ER Rollenspiel in Gruppen von min. 4 mit der Aufteilung: 1Opfer, 1Täter, 2Beobachter. 3-4‘ Minuten pro Person. Mit den Lösungen/wichtigsten Punkten der vorhergehenden Aufgabe.
GA SIL Seite 139, Aufgabe
Rollenspiel/Besc himpfungen
Die SUS kennen Techniken und
Verhaltensweisen zum richtigen Verhalten in Gewaltsituationen. Durch ein Rollenspiel wird die reale Gewaltsituation nachgespielt und die SUS werden zur Anwendung von richtigem Verhalten in Aggressions- und
Gewaltsituationen veranlasst. 2Beobachter werden gebraucht um auch gleich zwei und somit eine differenzierte Rückmeldung zur
9 Opferhaltung zu bekommen. Nochmals: Dabei spielt es weniger eine Rolle wieviel die SUS an gelerntem ausführen, sondern ob die
wichtigsten Punkte, welche in der vorigen Übung ausgemacht wurden, eingehalten werden. Es werden jedoch auch alle anderen Punkte der 4-Schritte Methode, nach
Möglichkeit, rückgemeldet.
Die LP coacht die SuS, welche die Arbeit selbständig und in Teamarbeit drchführen sollen.
5‘ Kurze Besprechung des Rollenspiels:
Wie ist es euch als Opfer gegangen, wie als Täter und wie als Beobachter?
Wurden die wichtigsten Punkte und die 4-Schritte eingehalten und wie?
Könnte ich mich in einer echten Gewaltsituation nun sicher verhalten/die wichtigsten Schritte ausführen?
Wenn nein, warum?
Durch die Rückmeldungen der SuS wird Feedback eingeholt um auf das nächste Rollenspiel besser eingehen zu können. Auch wurden die SuS jetzt schon auf das nächste Rollenspiel vorbereitet/eingeübt und können die angewandten Kompetenzen verstärkt und/oder mit mehr Sattelfestigkeit ausüben.
15‘ Selbsttest zu aggressivem Verhalten auf:
http://www.testedich.de/quiz32/quiz/1387747599/B ist-du-aggressiv
Falls kein PC vorhanden wird es als Arbeitsblatt abgegegben.
EI Der Test ist halb-professionell aufgebaut und enthält auch humorvolle Elemente. Der Test und sein Ergebnis dient als angenehmen Abschluss der Doppel-stunde und soll ohne weitere, anschliessende Besprechungen aus der Lektion, von jedem für sich mitgenommen werden. Des Weiteren ist er auch anonymisiert Auf all dies wird selbverständlich
10 Um die Antworten zu geben ist ein gutes Mass an Reflektion nötig da es keine ja/nein Fragen gibt sondern konkrete, komplexere
Fragestellungen zu Verhalten und Situationen, sowie persönlichen Präferenzen.
Praxislehrperson: XY Name der/des Studierenden: Laura Liberato/ Gabriel Nicollier
Fach: Lebenskunde Klasse: 3 A-C Datum: 5. Lektion
Thema: Zivilcourage
Voraussetzung: Die SuS wissen wie man sich in Gewaltsituationen verhaltet. Zudem müssen die SuS genug Reif sein, um eine Rolle in einem Rollenspiel ernst zu nehmen.
Lernziele
Die SuS spielen ihre Rolle im Rollenspiel, sodass eine gewinnbringende Situation entstehen kann (Methoden-/Sozialkompetenz).
Die SuS lernen warum Zivilcourage, ein Muss für das Zusammenleben ist (Sach-/Sozialkompetenz).
Die SuS verstehen, wann und wie in heiklen Situationen agiert werden sollte (Sach-/Methodenkompetenz).
Phasen Lehr-Lernhandlungen Soz.fo
rm
Medien Didaktischer Kommentar
Zeit EI/ER/ES Aktivitäten der Lehrperson und der Schüler/innen KU/E A/PA/ GA
Begründung der Planung mit Blick auf die Lernprozesse
15‘ EI Brainstorming zum Thema Zivilcourage:
Als Einstig ins Thema gibt die Lehrperson den SuS den Auftrag: Alles was ihnen in den Sinn kommt über das Thema Zivilcourage, auf die Wandtafel zu schreiben.
KU Wandtafel/ Beamer
Durch das Brainstorming werden die Hirnzellen der SuS angeregt und somit das Vorwissen der SuS abgerufen. Zudem wird das ganze Thema Aggression und Gewalt nochmals aufgerufen. Denn das Unterkapitel Zivilcourage bezieht sich beide Themen. Meiner Meinung nach finde ich
11 Die Lehrperson zeigt nach dem Brainstorming, ohne die
Wandtafel zu kommentieren, ein Video zum Thema Zivilcourage.
=> Link zum Kurzfilm:
https://www.youtube.com/watch?v=b91CnbetedU Als Abschluss zum Film bespricht die Lehrperson
zusammen mit den SuS welche Themen zur Zivilcourage dazugehören.
den Kurzfilm passend, weil er zum Nachdenken anregt und eine super Pointe am Ende des Filmes stattfindet. Aber auch das Ambiente des Filmes ist super gewählt.
25‘ ER Rollenspiel:
Die Lehrperson verteilt das Arbeitsblatt zum Rollenspiel, zudem ergänzt sie das Arbeitsblatt mit den
Anweisungen und Verhaltensregeln zum Spiel. Auftrag 1
Die SuS lesen als erstes den Auftrag genau durch
Die Lehrperson fragt, ob sich sechs SuS freiwillig für die sechs Rollen melden. Wenn ja, verteilt sie die
Aufgabenkarten, anderenfalls teilt sie die sechs Rollen auf.
Die 6 SuS können sich während 5Min. auf ihre Rolle vorbereiten, die restlichen SuS helfen das Klassenzimmer umzustellen.
Die Lehrperson steht den 6 SuS bei Fragen zur Verfügung.
EA/K U
Zimmerumstellu ng: Stühle werden wie die Sitze im Bus aufgestellt./ Arbeitsblatt/Roll enkarteikarten
Das Rollenspiel ermöglicht den SuS herauszufinden, warum sie in bestimmten Situationen zögern oder eingreifen. Gleichzeitig erweitern sie ihr
Handlungsrepertoire und lernen, wie sie in entsprechenden Situationen in Zukunft
Zivilcourage zeigen können, ohne sich selbst zu gefährden.
Weiter greift es eine Situation auf, die oft in
Verkehrsmitteln beobachtet werden kann. (Weniger am Tag, doch sehr oft im Nachtbus).
Zum Beispiel Fahrgäste welche von Partys zurück kommen und deren Alkoholgenuss weit über dem verträglichen Mass liegt, pöbeln andere an.
Die meisten Menschen ignorieren die Situation, solange die Täter bei verbalen
Überschreitungen bleiben. Eskaliert die Situation, und es kommt zu körperlichen
Angriffen, steigen viele Menschen aus, oder setzen sich auf einen anderen Platz, um
12 Vorbereitung:
Die Stühle werden im Klassenzimmer so umgestellt, dass sie der Sitzanordnung eines U-Bahnwagens entsprechen.
Spielregel festhalten: (kein Schlagen, Teten oder Äusserungen die unter der Gürtellinie sind.)
6 Freiwillige erhalten die Rolleninformationen (Karteikarten) und bekommen 5 Minuten Zeit, sich in ihre Rollen ein zudenken.
Die restlichen Jugendlichen werden informiert, dass sie ganz normale Fahrgäste in der U-Bahn sind.
Alle Schüler suchen sich Plätze in der „U-Bahn“.
Alle Schüler erhalten die Anweisung, sich so zu verhalten, wie sie es sonst in der U-Bahn auch tun würden.
Durchführung
1. Die Täter steigen in den Wagen ein und handeln entsprechend ihren Rollenkarten.
2. Die Situation wird so lange gespielt, bis sie für die Jugendlichen unzumutbar wird oder die Lehrperson das Ganze unterbricht.
(Im Zweifelsfall vorher abbrechen!)
3. Die Auswertung erfolgt mit einer Diskussion im Plenum.
Auswertung
1. Die Jugendlichen werden befragt, wie es ihnen in der Situation ergangen ist.
nicht in die Situation mit hineingezogen zu werden. Wie aber reagiert man angemessen in solchen Situationen – sei es als Zeuge oder
Opfer? Genau das sollen sich die SuS im Rahmen dieses Rollenspiels erarbeiten.
Bei der Rollenverteilung sollte darauf geachtet werden, dass nicht sehr beliebte SuS, auf keinen Fall das Opfer spielen dürfen, da es sonst zu
Ausschreitungen kommen kann. Weiter sollte mit den SuS genaue Regeln abgemacht werden, damit es zu keiner ungewollten Gewalttat kommen kann. Am besten macht die Lehrperson mit den SuS ein Zeichen ab. Wenn einer der SuS das Zeichen ausspricht wird die Übung abgebrochen.
13 2. Die Sechs Schüler werden einzeln Aufgefordert etwas
zur Situation zu sagen, später können auch die anderen SuS noch zu Wort kommen
3. Die Diskussion dauert10 Minuten, weiter überlegen sich die SuS, welche anderen
Handlungsmöglichkeiten es noch gegeben hätte. Das bedeutet auch, dass sich die Täter überlegen, wie weit ihr Verhalten noch hätte führen können! 4. Die Szene kann erneut gespielt werden mit anderen
Tätern und nochmals werden die Punkte 1-3 behandelt.
5. Die Tipps vom Profi werden besprochen.
5‘ ES Die Lehrperson repetiert kurz das neu Gelernte und gibt den SuS die Hausaufgabe:
Als Hausaufgabe sollen die SuS während zwei Wochen beobachten, ob sie eine Situation im öffentlichen Leben entdecken, die Zivilcourage erfordert. Z.B. Alte Frau hat im Bus keinen Sitzplatz mehr.
Die SuS sollten in einem kurzen Text (min sechs Zeilen) beschreiben wo und wie die Situation stattgefunden hat und wie sie gehandelt haben.
KU Wandtafel/ Hausaufgabenhe ft
Durch die Hausaufgabe haben die SuS eine Möglichkeit ihr theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen. Durch diese Übung vertiefen sie Blick für Diskriminierung und Hänseleien. Des Weiteren wird die soziale Kompetenz der SuS angekurbelt.
Bründel H., Freitag C., Mihels I., Schubart W., Stecher L., Tillmann K. (2012). Schüler 2012. Gewalt. Seelze: Friedrich Verlag
Herman D. (2015) Kriminalität In W. Mezler, D. Hermann, U. Sandfuchs, M. Schäfer, W. Schubarth & P. Daschner (Hrsg.) Handbuch Aggression, Gewalt und Kriminalität bei Kindern und Jugendlichen ( S. 30-38). Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt.
Flammer. A. & Alsaker, F. (2002). Soziale Beziehungen unter Gleichaltrigen (Kp. 9.1 – 9.3). In
derselbe, Entwicklungspsychologie der Adoleszenz: Die Erschliessung innerer und äusserer Welten im
Jugendalter (S.193-206). Bern: Huber.
Lüke. S (2015) Theaterpädagogische Projekte – Erfahrungen aus der Praxis In W. Mezler, D. Hermann, U. Sandfuchs, M. Schäfer, W. Schubarth & P. Daschner (Hrsg.) Handbuch Aggression, Gewalt und
Kriminalität bei Kindern und Jugendlichen ( S. 477-481). Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt.
Möller. K.(2015) Gender und Gewalt In W. Mezler, D. Hermann, U. Sandfuchs, M. Schäfer, W. Schubarth & P. Daschner (Hrsg.) Handbuch Aggression, Gewalt und Kriminalität bei Kindern und
Jugendlichen ( S. 63-67). Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt.
Schäfer. M. (2015) Gewalt. In W. Mezler, D. Hermann, U. Sandfuchs, M. Schäfer, W. Schubarth & P. Daschner (Hrsg.) Handbuch Aggression, Gewalt und Kriminalität bei Kindern und Jugendlichen ( S.23-30). Bad Heilbrunn: Julius Klinkhardt.
5.1
Gewalt und
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5.2
Gruppe A:
Konzentriert sich auf das Opfer Florian
1) Was ist Florian passiert?
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2) Wie geht er mit der Situation um?
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3) Wo hat sich Florian Hilfe gesucht?
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Gruppe B:
Konzentriert sich auf den Täter Andy
1)Warum wehrte sich Andy schon früh mit den Fäusten?
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2) Was hat Andy angestellt?
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3) Durch welche Übung fand Andy wieder zurück auf den richtigen Weg?
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3
5.3
Fallbeispiel Gewalt
Rempelei auf dem Schulhof Marion, 9 Jahre, besucht die 4. Klasse in Herne. Sie erzählt:
Silke, Marco und ich sprachen in der Pause über die letzte Sportstunde.
Da kam Peter mit einem Fußball angerannt. Er rempelte Marco im Vorbeirennen an. Marco trat Peter sofort von hinten - volle Kanne - in die Beine und schlug ihm heftig auf den Rücken. Peter drehte sich um und haute Marco fest ins Gesicht.
Beide schlugen dann wie wild aufeinander ein und schrien sich an.
Aufgabe: Erkläre mit Gründen warum der Täter eine Schlägerei angefangen haben könnte und wie du als Opfer anders reagieren könntest als mit Gewalt.
4
5.4
5
5.5
6
5.6
7
5.7
Rollenspiel
Wegschauen – oder ’was tun?
Zivilcourage zeigen
Ob man es nun war nimmt oder nicht: Etwas tun kann man immer. Egal, ob es um
Brandstiftung, Diebstahl oder Belästigung anderer Personen geht. In den öffentlichen
Verkehrsmitteln kann es schon ausreichen, den Fahrer zu informieren oder den
Notrufknopf, den es in jedem Wagen der U- und S-Bahn gibt, zu drücken. Wichtig ist,
dass man reagiert!
Gerade, wenn andere Fahrgäste belästigt werden, sind die meisten Menschen
unsicher, ob sie reagieren sollen oder nicht. Sie befürchten, in eine private Situation
einzugreifen, die sie eigentlich nichts angeht. Spätestens aber, wenn die „private
Situation“ handgreiflich wird, muss man Zivilcourage zeigen. Das kann eine
Aufforderung sein, die Handgreiflichkeiten zu unterlassen oder die Polizei zu rufen.
Ein Großteil der Menschen glaubt, dass er Zivilcourage zeigen würde, wenn es
erforderlich ist. Tatsächlich reagieren im Ernstfall nur sehr wenige; die anderen
wechseln den Ort oder tun so, als ob sie nichts bemerken.
Fragt man Bürger, warum sie in entsprechenden Situationen nichts getan haben,
begründen die meisten ihr Verhalten mit der Befürchtung, das Falsche zu tun, in die
Sache mit hineingezogen zu werden oder auch mit Bequemlichkeit.
Zivilcourage und sich zu wehren sind nicht nur eine moralische Zierde: Eine Statistik
der Polizei zeigt, dass bereits verbale Gegenwehr Täter in 70% der Fälle davon
abhält, ihr Ziel weiter zu verfolgen. Zeigt man zusätzlich noch körperliche
Gegenwehr, verhindert man sogar 85 % der Übergriffe!
Vorbereitung:
Die Stühle werden im Klassenzimmer so umgestellt, dass sie der
Sitzanordnung eines U-Bahnwagens entsprechen.
Spielregel festhalten: (kein Schlagen, Teten oder Äusserungen die unter
der Gürtellinie sind.)
6 Freiwillige erhalten die Rolleninformationen (Karteikarten) und
bekommen 5 Minuten Zeit, sich in ihre Rollen ein zudenken.
Die restlichen Jugendlichen werden informiert, dass sie ganz normale
Fahrgäste in der U-Bahn sind.
Alle Schüler suchen sich Plätze in der „U-Bahn“.
Alle Schüler erhalten die Anweisung, sich so zu verhalten, wie sie es
sonst in der U-Bahn auch tun würden.
Durchführung
8
Rollenkarten.
2. Die Situation wird so lange gespielt, bis sie für euch
unzumutbar wird oder die Lehrperson das Ganze unterbricht.
3. Die Auswertung erfolgt mit einer Diskussion im Plenum.
Tipps von Profis
Um zu erreichen, dass Bürger sich in Situationen, in denen Zivilcourage gefragt ist,
sicherer fühlen, hat die Polizei eine Reihe von Broschüren herausgebracht, die
Verhaltensvorschläge beinhalten. Zusätzlich bieten sie Zivilcourage Trainings an, in
denen man sein Verhalten üben kann, um sich in Grenzsituationen sicherer zu
fühlen.
Dabei kann man doch gar nichts falsch machen – oder doch?
… wenn die Polizei umsonst kommt, bekomme ich Ärger!
Nein, man kann in jedem Falle die Polizei rufen, wenn man eine Situation für
bedrohlich hält. Man sollte aber als Zeuge am Ort oder in erreichbarer Nähe
bleiben, falls die Polizei noch Fragen hat.
Notrufeinrichtungen gibt es in allen öffentlichen Verkehrsmitteln und sie sind für
jede Körpergröße erreichbar. Außerdem trägt beinahe jede Person ein Handy bei
sich. Den Notruf 117 kann man auch wählen, wenn das Handy kein Guthaben
mehr hat oder man die PIN nicht kennt!
Wenn ich mich in einen Streit einmische, bekomme ich am Ende selbst eins
auf die Nase!
Man muss nicht handgreiflich werden, um sich einzumischen. Oft reicht es schon,
laut zu werden. Damit macht man den Täter unsicher, und vor allem die
Öffentlichkeit auf die Situation aufmerksam. Wichtig ist, dass man den Täter nicht
duzt, sonst könnten Zeugen glauben, dass es sich um eine Privatangelegenheit
handelt: z.B. „Lassen Sie das!“ „Ich hole die Polizei, wenn Sie nicht aufhören!“
Trotzdem gilt: Wenn offensichtlich ist, dass der andere stärker oder gewaltbereiter
ist – weggehen und die Polizei heimlich anrufen!
Wenn ich kann die Situation gar nicht beeinflussen kann!
Das ist durchaus möglich, weil der Täter betrunken ist oder blind vor
Aggressionen. Dann hilft es, sich aus der Situation zu entfernen oder einer
betroffenen Person aus der Situation zu helfen, z.B. in dem man sie am Arm greift
und zum Mitgehen auffordert.
Alleine kann ich gar nichts ausrichten!
Doch, denn sowie die erste Person aktiv wird, werden es auch die anderen.
Sobald man deutlich zeigt, dass etwas Unerwünschtes geschieht, mischen sich
auch andere Menschen ein.
Aber: Einer muss die Initiative ergreifen!
Kann hier mal einer mit anfassen?
Können schon, aber so lange niemand persönlich angesprochen wird, fühlt sich
auch niemand gemeint. Deshalb muss man Menschen in solchen Situationen
direkt ansprechen, z.B. „Sie mit dem Hund, rufen Sie sofort einen
Krankenwagen!“
alles schon zu spät!
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Vielleicht war an der Situation nichts mehr zu retten, aber man kann immer noch
helfen, in dem man sich als Zeuge bei der Polizei zur Verfügung stellt. Am besten
macht man sich gleich Notizen zu dem, was man gerade gesehen hat.
Rollenkarteikarten
Haupttäter:
Du kannst das Opfer gar nicht leiden, denn es
hat bessere Noten als du. Zudem ist das Opfer
sehr hochnäsig und hatte dich ein paar
Minuten vorher komisch angeschaut. Des
Weiteren kommt das Opfer aus einem anderen
Land und das magst du gar nicht.
Pöble das Opfer etwas sanft an, aber zeige
keine richtige Gewalt. Schreie das Opfer an,
aber nicht zu laut.
Ignoriere die Zivilcourage Person
Täter
Pöble andere Passagiere sanft an, kein
schlagen!
Sag den Opfer was du von ihm haltest:
Du kannst das Opfer gar nicht leiden, denn es
hat bessere Noten als du. Zudem ist das Opfer
sehr hochnäsig und hatte dich ein paar
Minuten vorher komisch angeschaut. Des
Weiteren kommt das Opfer aus einem anderen
Land und das magst du gar nicht
Ignoriere die Zivilcourage Person
Mitläufer/ Verstärker:
Unterstütze den Haupttäter bei seinem
Vorhaben, besprich kurz mit ihm was zu tun
ist. Beschimpfe auch den Verteidiger des
Opfers.
Opfer
Du wirst angepöbelt und beschimpft.
Versuche dich soweit es geht traurig zu
verhalten und versuche dich zu wehren. Dabei
hast du aber kein Selbstbewusstsein.
Verteidiger des Opfers:
Versuche das Opfer zu beschützen und wehre
dich mit Worten gegen die Täterbande. Doch
du hast nicht genügen Kraft, dafür die Täter
zu verjagen.
Person die Zivilcourage zeigt:
Du schaust dir eine gewisse Zeit die Situation
an bevor du handelst. Du handelst erst dann,
wenn du denkst, dass es Zeit dafür ist. Du
sprichst die Täter direkt an, doch die Täter
ignorieren dich. Versuche andere Lösungen
zu finden, aber du weisst, dass du keine
Chance hast, wenn du die Täter direkt
angreifst. Suche einen Weg?
Quelle: http://www.mvv-muenchen.de/fileadmin/media/download/textrollenspielzivilcourage.pdf, 18.02.2015.