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Das erste Blättchen beginnt in der Mitte eines Inhalts¬ verzeichnisses, das vom 22

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Academic year: 2022

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(1)

700

Aus einem alten Werke hebräisch-arabischer Sprach¬

vergleichung.

Von W. Bacher.

ünter den in Nr. 2686 der hebräischen Mannskripte der Bodlei¬

ana vereinigten Pragmenten finden sich auch zwei Blättchen, die

im Kataloge ^) als .Fragment of a compai-ative grammar of Hebrew

and Arabie, in Arabie" gekennzeichnet werden. Dieses, in hebräischer

Schrift arabischen Text darbietende Fragment bringe ich hier, auf

Grund einer von Herrn Isaac Last verfertigten Abschrift, zum

Abdrucke. Das erste Blättchen beginnt in der Mitte eines Inhalts¬

verzeichnisses, das vom 22. bis zum 36. Kapitel reicht. Dieses

Stück des Verzeichnisses beweist, daß es zu einem Werke größei'en

ümfanges gehört; aber es gibt auch einigermaßen genauen Auf¬

schluß über den Inhalt des Werkes. Aus dem über die Kapitel

30, 31, 34, 35 Gesagten ergibt sich, daß in dem Werke das

Hebräische mit dem Arabischen verglichen wurde ; und ohne

Zweifel ist auch die Inhaltsangabe der übrigen Kapitel, obwohl es

nicht ausdrücklieh gesagt wird, auf das Verhältnis der Vokabeln

beider verwandten Sprachen zu einander zu beziehen. Demgemäß

enthielten die Kapitel 22—35 folgende Gegenstände der hebräisch¬

arabischen Sprachvergleichung :

22. Wörter, in denen die eine Sprache die Buchstaben in

anderer Reihenfolge bietet als die andere.

23—25. Wörter, in denen die eine Sprache am Anfange des

Wortes, in dessen Mitte oder an dessen Ende der anderen Sprache

gegeniiber einen Buchstaben mehr hat.

26—28. Wörter, in denen die eine Sprache am Anfange, in

der Mitte oder am Ende des Wortes der anderen Sprache gegen¬

tiber einen Buchstaben weniger hat.

29. Fälle, in denen — in beiden Sprachen — die Wurzel des

Wortes in einem einzigen Buchstaben besteht.

30. Fälle, in denen die Übersetzung eines einzelnen hebräischen

> Wortes durch zwei arabische Wörter bewerkstelligt wird.

1) Noubauer und Cowley, Catalogue of tho Hebrew Manuscripts iu

the Bodleian Library, Vol. II (O.vford 190C), Col. 84.

0 «

(2)

Bacher, Aua einem alten Werke hebr.-arab. Sprachvergleichung. 701

31. Fälle, in denen zwei hebräische Wörter mit einem einzigen

hebräischen Worte übersetzt werden.

32. Wörter, die — in beiden Sprachen — der Verbindung

mit anderen Wörtern bedürfen.

33. Wörter, die in der einen Sprache in anderer ßeihenfolge 5

verbunden werden, als in der anderen.

34. Fälle, in denen das Hebräische ein Wort als Maskulinum

gebraucht, das im Arabischen ein Femininum ist.

35. Fälle , in denen das Hebräische ein Wort als Femininum

gebraucht, das im Arabischen ein Maskulinum ist^). lo

Das zweite Blättchen bietet ein leider sehr unzureichendes

Spezimen dafür, wie die Kapitel des Werkes selbst beschaffen waren.

Es enthält nämlich den Schluß des ersten und den Anfang des

zweiten Kapitels.

Die fehlenden Blättchen enthielten den Schluß des Inhalts- i5

Verzeichnisses und den Anfang des ersten Kapitels.

Das erste Kapitel handelt von der Verwandtschaft des Ara¬

bischen und Hebräischen in der Anwendung der Partikelbuch¬

staben. Der vorliegende Schluß betrifft die ^. , 3. und 4. Be¬

deutung des b. Und zwar ist als zweite Bedeutung angegeben der 20

Gebrauch des b im Sinne von ^73. Doch lesen wir hier nur zwei

hebräische Beispiele: Num. 31, 21 und 2 Chron. 1,13-). Ein arabisches

Beispiel fehlt hier; es stand jedenfalls vor den hebräischen Bei-

C/ -

spielen. Die dritte Bedeutung des b ist die Zweckangabe (= ^^)-

> ' ' > ' J O3 i

Als arabisches Beispiel ist angegeben : «.J ,3»jUJ y5Ü vi>Jüs L«! (,ich 25

^ - 6

sagte es dir, damit du es ihm sagest'), wo ^^äx! soviel bedeutet

-J-o- -)o-oEw

wie ^Jj.äj Das andere arabische Beispiel lautet: j^joi^y'! L«t

- o > *

^ : ."^ Vt (,ich habe dich geehrt, damit du mich ehrest"), wo

" o -

^^^jjcyCxJ = ^^^vUyC) ^i'. Die hebräischen Beispiele sind: "lEob

« - j 0 -

]T"S£a (Ps. 102, S2), wo "lEOb arabisch mit (juüj ^J' wiedergegeben 30 ist („damit man erzähle"); ferner isnN "lUM nnb (Deut. 28,12), wo

1) Vom 36. Kapitel ist nur der Anfang der Inhaltsangabe vorhanden.

2) Ebenso Abülwalid Merwän Ibn (Ganäli im Kiläb al Luma' (ed.

Derenbourg), p. 43, Z. 10 (Uikma, p. 16): D-NSn brl: "-^"^ ^'^ Yar\-\

TN DbisiT" "|i3'a53 nöN moab m^bia NaiT n7:nbi:n "it: iNn« mcnbwb DblOIT' ""bN n?:a5N yiZ. Abülwalld bringt dort noeh andere Beispiele, zu denen aus dom Kit.äb al-usül (Col. 146, Z. 14) noch hinzugesetzt werdeu kaun Zeph. 3, i, wo Abülwalid npa5 im Sinne von n~an '^'iZ versteht.

(3)

702 Bacher, Aus einem alten Werke hebr.-arab. Sprachvergleichung.

rrb arabisch mit J«*? . ^^^) übersetzt wird (.damit er gebe") 2).

— Die vierte Bedeutung des b wird mit dem arabischen Terminus

3 ) 3 ,

L>j_ÄS\J! pb! (,Läm der Verneinung") bezeichnet"). Das arabische

i(j y — ^ >

Beispiel lautet: ^ije^^Jii a5o,j ^^^iLLjjd Lo („ich bin

6 nicht zu dir gekommen , damit du mich begrüßest , und ich habe

dich nicht besucht, damit du mich hörest"*)). Das hebräische Bei¬

spiel ist 'n lYntt rn rNiab «b (1 Chron. 15,2).

Den Beginn des zweiten Kapitels, mit dem das Fragment

schließt, bekenne ich nicht zu verstehen 5). Auch das angeführte

10 Beispiel (,im Arabischen sagt man ,j.ajttJ, ljLo — Gewänder und

Hemd — während es dergleichen im Hebräischen nicht gibt") ist

mir nicht verständlich.

Ein so umfangreiches Werk, wie es die hebräisch-arabische

Sprachvergleichung, der das Fragment entstammt, gewesen sein

15 muß , kann nicht verloren gegangen sein , ohne wenigstens Spuren

in der Literatur zurückgelassen zu haben. Tatsächlich glaube ich

diese Spuren gefunden zu haben. Das 29. Kapitel spricht von

einbuchstabigen Wurzeln. Das Werk gehört also der vor¬

hajjügischen Zeit an und sein Verfasser ist im 10. Jahrhundert zu

20 suchen. In diesem aber ist es Dünasch Ibn Tamim, der uns

als Verfasser eines das Hebräische mit dem Arabischen vergleichenden Werkes entgegentritt, ünter den .Altesten der heiligen Sprache",

das ist den Begründern der hebräischen Sprachwissenschaft, nennt

Abraham Ibn Esra (Einleitung zum DiDTSW) an dritter Stelle

25 Adönim (Dunasch) b. Tamim, von dem er sagt: amrw icO Ttios

lay irabn (.er verfaßte ein Buch, gemengt aus Hebräisch und

Ai-abisch"). Abraham Ibn Esra's älterer Vetter, Moses Ibn Esra, 3 Oi .

1) Saadja. Übersetzt:

2) Unser Fragment beieichnet dieses j als . Es ist das |»^jt

3) S. darüber Wright, Grammar of the Arabie language (2. edition), II, 27. Die dort angeführten Beispiele sind anderer Art , als die in unserem Fragmente stehenden. In diesem ist das ^ nur eine Abart der vorhergenannten, nur daß der Hauptsatz eine Negation enthält. Hingegen entspricht das hebräische Beispiel besser dem Begriff des i^j-S^ii ^'3. Die Worte rNÜjb S<b würden

O- OJ- o-

arabisch so wiederzugeben sein: Jw4>^)J

i) Das nach '^litiaS'^K stebende Wort muß korrumpiert sein.

(4)

Bacher, Aus einem alten Werice hebr.-arab. Sprachvergleichung. 703

erwähnt das Werk ebenfalls in seiner Ehetorik und Poetik, bei

Gelegenheit des Kitäb al-muwäzana, des sprachvergleichenden Werkes

Abü Ibrahim Ibn Barün's'). Dieses — so erklärt Moses Ibn

Esra — steht hoch an Wert über dem Dunasch Ibn Tamim's, der

übrigens bloß die lexikalische Verwandtschaft der beiden Sprachen, 6

ohne Rücksicht auf die Grammatik, behandelt habe-). Moses Ibn

Esra zitiert auch eine Einzelheit aus dem Werke : ■'') die Vergleichung

von izy,, Jes. 11,14, mit üsLac. Weitere Einzelheiten aus dem¬

selben werden angeführt bei dem genannten Ibn Barün'') und bei

JehudalbnBalaam^). lo

Da nun alles , was wir über das seit dem 12. Jahrhunderte

verschollene Werk Dunasch Ibn Tamim's ") wissen , sehr gut ver¬

einbar ist mit dem Inhalte der hier veröffentlichten Fragmente, so

dürfen wir ohne Bedenken annehmen , daß in diesem Reste jenes

Werkes vorliegen. Wir dürfen auch hoflfen , daß unter den noch 15

nicht ans Licht gezogenen Schätzen der Geniza - Sammlung von

Cambridge sich weitere Stücke des Werkes Dunasch Ibn Tamim's

finden werden. Das Inhaltsverzeichnis einiger seiner Kapitel beweist,

daß Dunasch Ibn Tamim in seiner Vergleichung sehr methodisch

vorging und daß er ein viel reicheres und viel besser disponiertes 20

Material zur Ver'gleichung des Hebräischen und Arabischen heranzog,

als Jehuda Ibn Koreisch, der erste, der ihm auf diesem Gebiet

vorangegangen war.

Text.

.»n:y n3t»nii qinbN NfT'D Dipni -^rhs UNobNbt« id säbs [55 a] 25

.niNT qnn nbebb« [bis] id "jnai inb« üXDbNbt» id ibb«

.niNT qnn riMbsb« üot id 1131 inbN isobisbN id a-ib«

.11NT qnn riüDbbs nas id ^di inbi« uNDbsbs id nab«

.•ypNS qnn nUDbbis bis id iiai -rhu 6t<Dbi<[bN] id iabs

.yps: qnn riüDbbN üot id iiai inbs id tab« so

.ypttz qnn naobbs nat» id "jiai i-ibs id näb«

.nnsi qnn nüDbbt* [55 b] bitx iiai aabs

1) Einen großen Teil desselben edierte Kokowzoff (mit russischer Ein¬

leitung und Übersetzung, St. Petersburg 1893 (s. ZATW. XIV, 223—249).

2) ^yj^uJt Xa313- xäJU! Vj'^" lj «w/«lXüj lXsj

. . . . DiWn p ffiiJTT. Die Stelle ist abgedruckt bei Kokowzoff (russ. Teil, S. 4) und bei Steinschneider, Catal. Bodl., Col. 1336.

3) S. Eppenstein in Revue des Etudes Juives XLI, 237.

4) Ed. Kokpwzofif, S. 45 und 67 (s. REJ. eh.).

5) Siehe REJ. eb.

6) Über Dunasch Ibn Tamim s. Jewish Encyclopedia V, 13 f. und die dort angegebene Litteratur.

(5)

704 Bacher, Aua einem alten Werke hebr.-arab. Sprachvergleichung.

.inny TTWbs irxna? rnnNnbN riMim iidi -»nb« ^d bb«

.lany hinNi riiaba irs-iay it'^^^'''* ^■'osn iiai TbN ib NbbN

.bsi ibN iNnni inbN ic abbN

.Nnjy laNnm nacbbN onpnn inbN id ibbN

5 .lanrbN id nnw in nww irNnaybN nnani [nm] id nbbN

.lanybN id nani Nün ijNnaybN nnsii nu ^d nbbN

.bwsroi N« ID -ibbN

nffiN nnab nwnbwn nwnbwb O'Nan Tn ykn: id irNnai- [56 a]

bnw 'fs'ii 15 DNb lanybN id nbxnbN [cNb]bNT .nnan yo "j-isaaa

10 ^nwnaN nünt nb bipn ia ^bn i:yn nb bipnb ^b nbp nmn nbip

"snN nuM nnb piis id ypi ia ^iisa nDob i2ttnan 1? irMnanb

mnibN DNb lanybN id "ibNi .-jänN naw bsji ia [nx:»« =] i'n

[56 b] ID "^bn nit:;i irswonb ■]nnT Nbi i:i5nnb "^nij nm "^bipa

.ii IinN TN nNTöb Nb i:NnaybN

15 NwnnnND ainnnbNi nirabN id pnsbb^ ^'^ ''° aNabN

oibi yiMpi aNin lanybN pa NiiBNbN niaJtn iiNnaybN id ispi

.iJNnarbN id '^bn bh»

(6)

705

Anzeigen.

The Babylonian Expedition of the üniversity of Pennsylvania.

Series A: Cuneiform Texts. Edited by H. V. Hilprecht.

Volume XX, Part 1. Mathematical, Metrological and

Chronological Tablets from the Temple Library of Nippur

by H. V. Hilp recht. Philadelphia, publ. by the Department

of Archaeology, Univei-sity of Pennsylvania. 1906. XVI,

70 S., 30, XV Taf. 4». $ 5.—.

Die veröfiFentlichten Texte stammen gemäß Hilprecht aus

der „Temple Library' von Nippur und nicht — und hierauf legt

der Verfasser gi-ößten Nachdruck — aus der Tempelschule oder dem

Tempelarchiv. Durch diese bloße Behauptung wird nun leider die

Frage nach dem Vorhandensein einer Tempelbibliothek in Nippur

ihrer Lösung nicht nähergeführt, und wenn H. darauf hinweist,

daß nur aus Mangel an Raum die Erörterung der Streitfrage aus

dem erschienenen Buche, in das sie eigentlich hineingehörte, in den

noch nicht erschienenen 19. Band der Serie verlegt worden sei, so

ist das im Interesse der Wissenschaft, die nähere Auskunft erwartete,

nur zu bedauern. Jedenfalls sprechen die publizierter Texte an

sich keineswegs für das Vorhandensein einer Tempelbibliothek im

engeren Sinne, und es erscheint einem unbefangenen Beobachter

fast, als ob es sich lediglich um einen Wortstreit handle, indem

die Bedeutung des Wortes „Bibliothek' bezw. „Library' nicht klar

genug hervorgehoben wird, ünser Wort „Bibliothek' umfaßt ja

zwei ganz verschiedene BegriflFe, die streng geschieden werden sollten:

nennen wir doch die Bücherei eines medizinischen Instituts ebenso¬

gut eine „Bibliothek' wie die Sammlung der Königlichen Bibliothek

zu Berlin oder die des British Museum. Und doch sind beide ganz

verschiedene Institute. Die zuletzt genannten sind Universal¬

bibliotheken, deren Zweck es ist, ohne Rücksicht auf praktischen

Nutzen lediglich der Universalwissenschaft zu dienen; Bibliotheken

ersterer Art haben dagegen in erster Linie die Zwecke des Unter¬

richts im Auge. Wir haben uns nun in der Assyriologie gewöhnt,

unter „Bibliothek" eine solche Einrichtung zu verstehen, wie wir

sie in Asurbanipals Palast kennen gelernt haben, d. h. eine Sammlung aller erreichbaren literarischen Stofl'e aus rein „wissenschaftlichem"

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