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Supply andOperations Management Klausurvorbereitung

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Academic year: 2021

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Supply andOperations Management Klausurvorbereitung

EINFÜHRUNG

Netzwerk als neue Organisationsform der Produktion


Zunehmende Dienstleistungscharakter moderner Produktion

Konzeptionen von Produktion


Mit Risiken und neuen Herausforderungen verbunden

Organisationsformen ökonomischer Aktivitäten und theoretische Konzeptionen

Netzwerk wird weder Markt noch Hierarchien ersetzen 


Kombinationenmöglichkeiten aus diesem Repertoire 


Produktion und Produktionsmanagement

Gutenberg: Kombination produktiver Faktoren im Betrieb, Fokus auf materielle Güter, Kosten und

Skaleneffekte, Management als dispositiver Faktorentwickelte sich zu Wertschöpfungsmanagement:

Schaffung von Wert; Blick auf Sach- und Dienstleistungen, Fokus auf Marktanforderungen und Wettbewerbsvorteile, Management als soziale Prozess, Supply Chain Management

Begriffe der Produktion

1. Produktion als Kombination produktiver Faktoren im Betrieb (Betriebsmittel, Werkstoffe, menschliche Arbeitsleistung)

2. Phase im Realgüterprozess (zwischen Beschaffung und Absatz)

3. Wertschöpfungsprozess

4. Soziales System, das unternehmungsintern wie –übergreifen zu organisieren ist Produktionsmanagement als:

 Institution(Wer?): Träger, Verfahren, Instrumente

 Funktion(Was?): Gestaltung und Steuerung

 Prozess/Praktik (Wie?)

Produktion von Sachleistungen und Dienstleistungen

Dienstleistungen

(2)

Leistungsbündel, Stabilisierung der Definition von Dienstleistungen im Sourcing-Prozess bzw. der Interaktion von Produzent und Kunde als Ko-Produzent

Dastellung des tatsächlichen Prozesses:

Dauerhafte Wettbewerbsvorteile Market-basedview

Wettbewerbsvorteile durch Ausnutzung von Marktstrukturen und klare Positionierung

 Five Forces: Wettbewerber, Eintrittsbarrieren, Substitutionsprodukte, Lieferanten, Kunden. 


 Generische Wettbewerbsstrategien: Kostenführerschaft, Differenzierung, (Fokussierung). 


 Die gesamte Wertkette der Unternehmung ist auf die gewählte Markt- Strategie auszurichten. 


 Die Quellen von Wettbewerbsvorteilen liegen im Markt. 


Resource-basedview

Wettbewerbsvorteile durch Ausnutzung von einzigartigen Ressourcen einer Unternehmung

 Identifizierung von strategischen Ressourcen(bündeln): VRIN - wertvoll, knapp, nicht imitierbar, nicht ersetzbar. 


 Einzigartigkeit der Ressourcenausstattung ermöglicht die Generierung von Renten (übernormale Gewinne). 


 Die Unternehmung muss sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren, diese schützen und entwickeln. 


 Die Quellen von Wettbewerbsvorteilen liegen in der Unternehmung. 


Relational view

Wettbewerbsvorteile durch Ausnutzung von einzigartigen Beziehungen zwischen Unternehmungen

 Unternehmungen mit komplementären Ressourcen bilden beziehungsspezifische Ressourcen und Routinen aus. 


 Einzigartigkeit der Ressourcenausstattung im Netzwerk ermöglicht die Generierung von Renten. 


 Die Unternehmung muss geeignete Partner finden und Imitationsbarrieren aufbauen bzw. ausnutzen. 


 Die Quellen von Wettbewerbsvorteilen liegen in kooperativen Beziehungen. 


(3)

Ausprägungen von Netwerken

Unternehmensnetzwerke stellen „eine auf die Realisierung von Wettbewerbsvorteilen zielende

Organisationsform ökonomischer Aktivitäten dar, die sich durch komplex-reziproke, eher kooperative denn kompetitive und relativ stabile Beziehungen zwischen rechtlich selbstständigen, wirtschaftlich jedoch zumeist abhängigen Unternehmungen auszeichnet.“

Idealtypische Organisationsformen

Chancen und Risiken

Chancen Risiken

 Steigerung der strategischen Flexibilität

 Zugang zu ansonsten evtl. unerreichbaren Ressourcen und/oder Märkten

 Verteilung des unternehmerischen Risikos, insbes. bei Diversifikation durch Kooperation

 Senkung von Produktionskosten, insbesondere durch externe Skalenerträge

 Senkung von Koordinationskosten (z.B. wegen eingespielter Praktiken)

 Abschöpfung von Regelungsarbitrage (z.B.

aufgrund günstigerer Tarifverträge)

 Interorganisationales Lernen, Entwicklung kooperativer Kernkompetenzen

 Senkung des Kapitalbedarfs Erlangung von neuem Prozesswissen

 Lock-In durch hoch spezifische Investitionen Einbuße strategischer Autonomie

 Zurechnung von Verantwortlichkeiten Erschwerung strategischer Steuerung

 Steigerung von Koordinationskosten (z.B.

aufgrund zusätzlichen Verhandlungsbedarfs)

 Senkung des Commitments der Arbeitenden ob mangelnder Identifikationsmöglichkeiten

 Verlust der Kernkompetenz

 Verlust organisationaler Identität und damit z.B.

geringere Möglichkeit zur Identifikation

 Unkontrollierter Abfluss von Wissen

(4)

MAKE

Grundfragen

Strategizing/Organizing (Die Umsetzung von Strategien erfordert Organisation, ist aber auch von der Organisation abhängig bzw. geprägt! )

Doppelte Wende in der strategy/structure-Diskussion:

Fokus auf Prozesse, Verknüpfung Strategie-Organisation

Formulierung und Omplementierung von Strategien immer ein Prozess, der im organisationalen Kontext stattfindetRekursive Verbindung von Strategie und Oragnisation

Produktionsfaktoren (Input)

Arbeit, Betriebsmittel, Werkstoffe

Kombination durch Management Produktionsverfahren (Throughput)

Fertigungstypen (Massen, Sorten, Serien, Einzeln)

Organisationstypen (Fließ-, Werkstattfertigung) Produkte (Output)

Sachleistungen (Stück-/Fließgüter), Dienstleistungen, Leistungsbündel


End-/Zwischenprodukte, materiell/immateriell, standardisiert/individualisiert etc.

Produktionsstufen

Teile, Komponenten, Baugruppen, Module, Systeme Produktionsplanung und –steuerung

Fokus auf die Eigenfertigung

Produktionsprogrammplanung, Planung der Faktorbereitstellung, Produktionsprozessplanung, Produktionssteuerung

Der Prozess

(5)

Kapazität und Flexibilität von Produktionssystemen

 Leistungs- und Anpassungsvermögen

 Qualitativ und quantitativ

 Maximal, minimal, optimalKapazitätsauslastungsgrad

 Unternehmensintern und –übergreifend

 Kosten, Unsicherheit

 3. Kriterium neben Kapazität und Flexibilität: Robustheit Kapazität

 Maximales Nutzenpotential eines jeden Produktionsfaktors / des Produktionssystems in einer bestimmten Zeitperiode 


 Tatsächliche Nutzung der Kapazität = Kapazitätsauslastungsgrad

• Qualitativ: Art und Güte des Leistungsvermögens


• Quantitativ: Mengenmäßige Leistungsvermögen 
 Flexibilität 


 Anpassungsfähigkeit des Produktionssystems, z.B. an Nachfrageschwankungen 


• Qualitativ: Funktionale Flexibilität (z.B. Handarbeit, Polyvalenz) 


• Quantitativ: Numerische Flexibilität (z. B. Arbeitszeit) 
 Robustheit

• „hohe Stabilität bzw. geringe Störanfälligkeit“ (von Produktionsprozessen) Probleme der Produktionsplanung

 Simultan (gleichzeitig), sukzessiv (nach und nach), iterativ(annähernd), rollierend, optimal?

 Synchronisation (Produktion und Absatz laufen parallelkein Lager) oder Emanzipation (Loslösung von Produktion und AbsatzLager)

 Ausgleichgesetz der Planung (Gutenberg): Engpassfaktor

 Plandeterminismus vs. Soziale Prozesse o Unvollkommene Informationen o Widersprüchliche Ziele

o Dynamische Umwelten

o Bestehende Organisationsstrukturen o Kontigente Implementierungen Relevanz von Produktionsfunktionen/-theorie

(6)

 Input-/Output-Relationen, Produktivität, Wirtschaftlichkeit

 Probleme aber u.a. statistische, punktuelle Perspektive; Mengen-Dogma

 Ingenieur- und naturwissentschaftlich angelehnt; mechanisch

 Kein Blick für Produzenten (Wissen, entscheidungen, Management)

 Bedeutungslosigkeit oder Modernisierungsbedarf?

Strategie

Einbezug der Produktion in die strategische Planung


Niveau der strategischen Aktivität / unterschiedliche Strategien

Wechselseitigkeit Produktionsstrategie-Produktionsorganisation Produktions- und Unternehmungsstrategie

Grundfragen: Wohin wollen wir? Wie kommen wir dorthin

Inhalte von Produktionsstrategien

 Breite und Tiefe des Produktionsprogramms


 Kapazität und Flexibilität (und Robustheit) des Produktionssystems


 Grundsätzliche Produktionsorganisation (inkl. Technologie und Personal)

 Verfahren der Produktionsplanung und -steuerung (PPS)

 Umsetzung der Wettbewerbsstrategie auch durch Buy und Cooperate Mehr als Kostenvorteile?

Klassische Produktionsziele: Faktorproduktivität, Wirtschaftlichkeit, Rentabilität

Neuere Ansätze: Produktion als „strategische Waffe“, „leanproduction“, „web-basedmanufacturing“ oder

„Industrie 4.0“ – z.T. eher organisatorische Konzepte

Konsequente Orientierung auf Produktion als Quelle dauerhafter Wettbewerbsvorteile i.S. der ressourcen- orientierten Ansätze, aber bis heute Mangelware

Ein Gegenbeispiel: Studie von Schroeder et al. (2002): internes und externes Lernen erlauben die Ausbildung idiosynkratischer Prozesse und Ressourcen im Produktionsbereich

Strategische Ressourcen in der Produktion?

(7)

 Internes Lernen, multifunktional einsetzbares Personal


 Interorganisationales Lernen mit Kunden und Lieferanten

Nicht im Markt zu beschaffen, sondern intern entwickeln (RBV), allenfalls durch Kooperationen zu erlernen (RV)!

Veränderungen auf dem Absatzmarkt

 Kürzer werdende Produktlebenszyklen

 Nachfragedifferenzierung (Wunsch nach größerer Typen- und Variantenvielfalt)

 Zunehmender internationaler Wettbewerb

 Verändertes Kundenverhalten (bzgl. Leistungs- merkmalen, Qualitätsniveau, Lieferzeiten etc.)

Kostenführerschaft Merkmale

 Kostengünstigster Anbieter der Branche 


 Kostenvorteile durch Ressourcenkombinationen des Anbieters 


 Standardisierung der Leistung 
 Möglich durch 


 Economiesofscale (Skaleneffekte)

 Econmiesofscope (Verbundeffekte) 
 Differnzierungsstrategie

Merkmale

 Einzigartigkeit (uniquesellingproposition) durch Generierung eines höheren Wertes (bessere Leistung für Kunden) 


 Nutzenvorteil für den Kunden 


 Möglichkeit ein Preispremium zu erzielen 


 Individualisierung der Leistung 
 Möglich durch 


 Qualitätsführerschaft


 Technologieführerschaft 
 Individualisierte Massenproduktion MassCustomization

 "Maßgeschneidertes vom Fließband“ (DIE ZEIT, 24.01.2002, S. 24) 


 simultan ausgelegte Hybridstrategie 
 Verknüpfung von 


 kundenindividueller Auftragsfertigung 


 kostengünstiger Massenfertigung 
 (Vgl. Pine 1993, Piller 2006) 
 Neuere Konzepte

(8)

 
 Open Innovation

 Customer co-creation


Dynamische Produktionsdifferenzierung Sequenziell ausgelegte Hybridstrategie Voraussetzungen

 personelle, technische & organisatorische Flexibilität > Kundenintegrationsfähigkeit Verknüpfung von

 niedrigen Kosten

 programmierten Erzeugniswechsel Häufig bei

 Bereichen, die modischen Veränderungen unterliegen

Organisation

Klassische Organisationstypen der Fertigung Werkstattfertigung

Funktionale Arbeitsorganisation(Verrichtungsprinzip):gleiche Aufgaben werden zusammengefasst 


> Lager zwischen den Werkstätten 


> Materialfluss passt sich der räumlichen Anordnung der Werkstätten an 


> Variierende Auftragsstruktur
 mit veränderlichen Bearbeitungsfolgen 


> Individuelle Logistik 


+ hohe numerische und funktionale Flexibilität 
 - Hohe Produktions- und Transportkosten Fließfertigung

 Objektbezogene Arbeitsorganisation(Fließprinzip/Prozessfolgeprinzip):Aufgaben werden in der Reihenfolge der benötigten Arbeitsschritte angeordnet 


 Technische Fließproduktion(z.B. Raffinerien)vs. organisatorischeF ließ(band)produktion (z.B.

Automobil) 


 Alternativen :Mit oder ohne Taktzwang(Puffer) 
 Moderne Organisationstypen der Fertigung

Ziel: Standardisierung und Flexibilisierung

Fertigungsinsel

ProduktbezogeneArbeitsorganisation

 Teilefamilien: Teile mit ähnlichen Produktionsabläufen werden zusammengefasst 


 Alle für eine Teilefamilie benötigten Betriebsmittel werden organisatorisch in eine Fertigungsinsel integriert 


 Weitgehend autonome Planung und Steuerung auf Basis vorgegebener Rahmendaten 
 Fertigungssegment

 BildungvonProdukt-Markt-ProduktionskombinationenaufBasisder Wettbewerbsstrategie, „Fabrik in der Fabrik“ 


 ZusammenfassungmehrererStufenderlogistischenKette,d.h.funktional umfassender als Fertigungsinseln (z.B. Lager, Teileproduktion, Vormontage, Lager, Montage, ) 


(9)

 EinsetzungdesFließprinzipsinnerhalbvonFertigungssegmentenbei gleichzeitiger Beibehaltung der

„Werkstattlogik“ durch räumliche Konzentration 


 DezentraleEntscheidungen


 Kosten-/Ergebnisverantwortung(profitcenter) 


+ Einsatz bei einem heterogenen Leistungsprogramm 
 + Organisatorische Modularisierung 


+ Reduktion von Schnittstellen 


Flexible Fertigungszelle (FZ) und flexibles Fertigungssystem (FFS)

 Anwendung:ähnlicheEinzelteilefürverschiedeneEndprodukte 


 WeitestgehendeAutomatisierung:Transport,Bearbeitung,Umrüstung, Materialfluss, Werkzeugfluss 


 KontrolleundSteuerungperComputer 


 LeichteVeränderbarkeit,umProduktionsstillständezuvermeiden 


 FZundFFSunterscheidensichvorallemdurchdastechnischeIntegrationsniveau 
 Aber 


 TechnologischeGrenzenderFlexibilität>HoffnungaufIndustrie4.0 


 FungibilitätundElastizitätdermenschlichenArbeitwerdenkaumausgenutzt> Ängste vor Industrie 4.0 


(10)

Taylorismus

Prinzipien des Scientific Management (Taylorismus; Taylor 1911)

 StrikteTrennungvondispositiverundausführenderArbeit

 Eigene Organisationseinheit für die Planung 


 Funktionsmeisterprinzip, direkte Kontrolle durch Aufseher 


 Funktionsteilung,Arbeitsstandardisierung(Arbeits-undZeitstudien)

 SystematischeAuswahlundTraining


 KonsequentleistungsorientierteEntlohnung(Akkord) 
 Fordismus (Elemente des Taylorismus und zusätzlich):

 TechnisierungundinsbesondereEinsatzdesFließbandes

 Produkt-Standardisierung,d.h.Massenproduktion(ModelT)

 AnreizeüberbetrieblicheSozialpolitk($5/Tag;48h/W)


 HohervertikalerIntegrationsgrad,marktlicheBeschaffung 
 ToyotismusGrundprinzipien

Just-in-time-Prinzip: Organisatorische Verknüpfung der einzelnen Produktionsschritte: Die richtigen Teile in der richtigen Menge am richtigen Ort 


Kanban-System als Mittel zum Zweck: Richtungsumkehr des Materialflusses 


Kaizen: kontinuierliche Verbesserung und Qualitätskontrollen im 
 Prozess 
 Kanban-System

 ArbeiterdesnachgelagertenProduktionsschrittsholensichdiebenötigtenTeile beim vorgelagerten Produktionsschritt 


 Zirkulierende Pappkarten (kanban) als zentrales Informationsmedium zur Synchronisierung aller Produktionsschritte miteinander 


 Nur die Endmontage benötigt einen detaillierten Überblicksplan über die Tagesproduktion 
 ERGEBNIS: Lean Produktion

 Orientierung auf Null Puffer/Null Fehler, kooperative Arbeit, kontinuierliche Verbesserung (Kaizen), Konsens und Identifikation 


 Nutzung menschlicher Flexibilitätspotentiale, Mitarbeiter müssen unterschiedliche Maschinen bedienen können, Gruppenarbeit 


 Kleine Losgrößen, dezentrale Steuerung (Kanban), Transparenz, starke Organisationskultur 


Anreize über stetigen Leistungs- und Verbesserungsdruck (im Team) 


 Vertikale Spezialisierung, enge Kooperation mit Just-in-Time- Lieferanten, längerfristige Rahmenverträge mit Lieferanten 


Kritik am Toyotismus

 Proteste gegen Lean Production in Kanada wegen den als heuchlerisch empfundenen toyotistischen Slogans (Elis 2009) 


 Keine„Humanisierung der Arbeit“, da Hierarchien nicht abgebaut wurden und Einbringen der Mitarbeiter nur der weiteren Rationalisierung dient 


 Keine teilautonomen Arbeitsgruppen 


Operatives

 Zielkonflikte und Dilemmata (z.B.: ZDL und Kapazitätsauslastung)

 untersch. Organisationstypen / Planungs- u. Steuerungskonzepte

(11)

 Rolle von Logistik und Materialmanagement (Lean Produktion)

Ziele und Zielkonflikte

Ziele im operativen Produktionsmanagement

Minimierung der Durchlaufzeit, Minimierung der Bestände, Optimierung der Kapazitätsauslastung, Maximierung der Liefertreue, Sicherstellung von QualitätSchwerpunktverschiebung von optimaler Kapazitätsauslastung und hoher Produktivität zu Liefertreue und Bestandreduktion, sowie Durchlaufzeiten Zielkonflikt zwischen Effektivität (Leistungsfähigkeit) vs. Effizient (Wirtschaftlichkeit)

Materialbedarfsplanung und Logistik

Ziel der Materialbedarfsermittlung: Bestimmung des in Zukunft anfallenden Materialbedarfs nach Menge und Termin so genau wie möglich und mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand

- Verbrauchsgesteuerte Verfahren (Prognose)

- Produktionsprogrammgesteuerte Verfahren (Stückliste, Rezeptur, Erzeugnisbaum, Gozintograph) Entshceidung anhand der Klassifizierung von Gütern nach Wertigkeit und Bedarfsverlauf (ABC-Analyse) A-Güter (Anteil am Gesamtwert über 15%)

B-Güter (Anteil am Gesamtwert über 5%) C-Güter (alle weiteren)

Erzeugnisbaum

Anschlussfragen für die Logistik

- Bereitstellung der richtigen Materialen in den richtigen Mengen zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu günstigen Kosten (Logistikzieleck)

- Transport der Materialen in die Produktionsstätte, innerhalb der Produktionsstätte und der Produkte zum Markt (inner- und zwischenbetriebliche Logistik)

- Lagerung von Beständen vor und nach Transport

 Emanzipation vom Absatz (Ausgleichsfunktion) 


 Assortierung (Sortimentsfunktion)


(12)

 Sicherung der Produktion (Sicherungsfunktion) 


 Spekulation bei Preisschwankungen (Spekulationsfunktion) - Neuere Logistikfunktionen Vorfertigung, Finishing

- Entsorgung von Reststoffen (Kuppelproduktion) durch industrielle Verwertungsnetzwerke Trichter-Problem

- Produktionssteuerung erfolgt über Impulse, die den Beginn einer vorher weitgehend festgelegten Produktionstätigkeit auslösen, insbesondere mittels der so genannten Auftragsfreigabe

- Dilemma der Ablaufplanung: Optimale Kapazitätsauslastung vs. Niedrige Durchlaufzeiten und Lagerbestände

- Zwei einfache Ansatzpunkte:

o Auftragsfreigabe vor Beginn der Fertigung

o Festlegung der Fertigungsreihenfolge nach Dringlichkeitsstufe

- Problem: Sicherheitsdenken und keine Differenzierung nach tatsächlicher Belastung an Arbeitsstationen - Vor allem in variantenreicher Werkstattfertigung mit variierenden Durchlaufzeiten präsent

BOA zur Optimierung in der Werkstattfertigung

- Belastungsorientierte Auftragsfreigabe: dringendeAufträgewerden zuerst freigegeben (Ermittlung des spätestmöglichen Fertigungstermins) 


- FestlegungeinerBelastungsschrankefürjedeProduktionsstufe(mittels Erfahrungswerten oder Simulation;

typisch 120-200% der Kapazität). 


- Aufträgekönnennurfreigegebenwerden,wenndieseSchrankedamitnochnicht überschritten wird. 


- ObjektivwenigerdringendeAufträgekönnenbeigeringerBelastungauchschon vor dem spätestmöglichen Termin freigegeben werden. 


Von MRP zum APS

- Ziele der zunehmenden Automatisierung von Planungs- und Steuerungsaufgaben

o HarmonisierungundOptimierungvon Routineaufgaben, ReduktionvonLohnkosten, Reduktionvon Nachbearbeitungskosten, ReduktionvonZwischenbeständenimArbeitsprozess

- Konzepte (Auswahl): MRPI:MaterialRequirementPlannning(nur Material),

MRPII:ManufacturingResourcePlanning(alle Ressourcen), ERP:EnterpriseResourcePlanning(alleProzesse), APS:AdvancedPlanningSystem(alle Unternehmen), „Web-basedManufacturing„>„Industrie4.0“

Moderne PPS-Systeme Built-to-order

 Strategie der streng auftragsbezogenen Fertigung mit sehr kurzen Lieferzeiten, IT-Unterstützung 


 Vision eines „manufacturing on demand“: Auftrag bis Auslieferung in 14 Tagen (Zara, Toyota) 


 Erfolgt oft in Netzwerken und geht zu Lasten der Zulieferer („Knecht“) 


 Zulieferparks als notwendige Voraussetzung? 
 Beispiel Volvo

 „Mischkalkulation“ beim Aufbau globaler Produktionsnetzwerke in der Bekleidungsindustrie 


(13)

BUY

Grundfragen

Beschaffung/ Beschaffungsmanagement

Beschaffung von Produktionsfaktoren: Material, Hilfs- und Betriebsstoffe, Dienstleistungen (auch Investitionsgüter, Personal, Kapital?)

Beschaffungsmanagement: strategisch und operativ, als Funktion, Institution und Praktitk Typische Unterscheidungen

 A-, B-, C-Güter (wirtschaftliche Bedeutung)


 X-, Y-, Z-Güter (Vorhersagbarkeit des Bedarfs)


 Rohstoffe, Teile, Komponenten, Module, Systeme

 Sach- oder Dienstleistungen (ggf. Leistungsbündel)

Wie?

 Einzel-, Vorrats-, produktionssynchrone Beschaffung

 Direkt oder indirekt beschaffte Objekte

(14)

Beschaffung von Dienstleistungen

 Grad der Immaterialität und Kundenintegration?

 Übertragbarkeit der gängigen Unterscheidungen?

 Transport und Lagerung, Konfektionierung, Sortierung, Sequenzoerung, Vormontage, Verpackung, Koordination, Fakturierung, Versicherung, Einsammlung, Trennung, Entsorgung, Instandhaltung, Reparatur und Operation

 JiT-Konzept impliziert Beschaffung von leistungsbündeln o Lieferfähigkeit, Liefertreue, Lieferqualität

o Lieferzeit, Flexibilität, Informationsbereitschaft

o Kooperations- und Koordinationsbereitschaft plus –fähigkeit zu logistischen Servicelesitungen Beschaffung: Mehr oder weniger Markt?

Folge von MakeorBuy-Entscheidungen: Faktoren, die eine Unternehmung nicht selbst produziert (Make), muss sie beschaffen (Buy): bei Lieferanten, auf dem Arbeitsmarkt, etc. 


 Beschaffung: Prinzipiell marktförmiger Leistungsbezug!? 


 Reale Beschaffungsmärkte ≠ ideales mikroökonomisches Marktmodell! 


 Beschaffungsobjekte oft nur bedingt marktfähig 


 Beschaffungskosten > Einstandspreise 


 Beschaffungsbeziehungen oft kooperativ und langfristig 


marktlicher als Make, weniger marktlich als das theoretische „Ideal“, und real mal mehr und mal weniger marktlich – es kommt darauf an 


Beschaffung: man kauft ein
 Markt (Preis) ist dominierendes Element um Deckung interner Nachfrage durch externes Angebot zu realisieren

Aber: weitere Aspekte müssen in unterschiedlichem Ausmaß berücksichtigt werden:

VerfügbarkeitdesGutes

EinhaltungBudget

FormdesTransports

KommunikationmitLieferanten

PreisermittlungselbstsozialerundtechnischerProzess–aktivesManagementstattnurpassive

„unsichtbare Hand des Marktes“

Beschaffungsstrategie, Beschaffungsorganisation, Beschaffungsmanagement können selbst sogar Wettbewerbsvorteile darstellen

Beschaffung als Kauf am Markt sollte mitgedacht werden, als Idealtypus zum Vergleich unabdingbar

In der Realität aber eher Mischformen, v.a. abhängig von Beschaffungsobjekt und Beschaffungsmarkt

Von internem Einkauf über Verrechnungspreise oder „Marktpreise“, dicht an der Hierarchie/Make, bis zum Einkauf in langandauernden Beziehungen bei denen andere Marktteilnehmer in den Hintergrund treten (Cooperate)

Logistik

 Definition: Steuerung des Materialflusses

- Vom Lieferanten in ein Unternehmen hinein (Beschaffungslogistik) 


- innerhalb eines Unternehmens (innerbetriebliche Logistik, Materialmanagement) 
 - vom Unternehmen zum Kunden (Absatzlogistik) 
 

 Ziel: Die richtigen Objekte müssen in der richtigen Menge in der richtigen Qualität am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt sein – unter Berücksichtigung der Kosten 


 Querschnittsfunktion; kann als Dienstleistung Beschaffungsobjekt sein 


Kriterien für Qualität logistischer Dienstleistungen:

- Traditionell: Lieferfähigkeit, Liefertreue, Lieferqualität 
 (Übereinstimmung IST und SOLL) 
 - Neuer: Lieferzeit, Flexibilität, Informationsbereitschaft 


- Neu: Kooperationskompetenzen; Kooperationsbereitschaft durch kurzfristige, informelle Absprachen, Lernfähigkeit 


Malon-Effekte: Mögliche Effizienzsteigerungen Dank IT-Vernetzung

1.ElectronicCommunicationEffect:
 Informationen zwischen Marktpartnern können schneller, direkter und kostengünstiger übermittelt werden. 


(15)

2.ElectronicIntegrationEffect:
 Innerhalb der Beschaffungsfunktion einer Unternehmung, aber auch zwischen Unternehmungen, können Daten und Prozesse besser integriert, abgeglichen, aktualisiert und gebündelt werden. 
 move tot he middel (Supply Chain Management)

3.ElectronicBrokerageEffect:
 Die Markttransparenz wird erhöht und damit auch der Marktdruck, sodass günstigere Geschäfte mit einem weiteren, gar globalen Kreis von Marktteilnehmern zustande kommen können.move tot he market (Elektronische Marktplätze)

Strategische Relevanz der Beschaffung

- Optimierung Einkauf und Beschaffung ist der stärkste Hebel, wenn es um die Verbesserung der Liquidität geht

- Hybride Beschaffungsstratefien für hybride Marktstrategien

- Kann Beschaffung auch Quelle dauerhafter Wettbewerbsvorteile sein?

Beschaffung im Licht der Vrin-Kriterien - Sind strategische Ressourcen handelbar? Geteilte Meinungen: Nein, da sie selbst generiert werden

müssen, doch, denn Beschaffungsmanagement sichert funktional den Zugang zu Resoource - VRIN-Kriterien: valuable, rare, inimitable, non-subsitutable

1. Wertvoll:FremdleistungerhöhtWert(Preis-Leistungsverhältnis) 
 2. Selten:AlleinstellungdurchexklusiveLieferantenbeziehungen 


3. Nicht-imitierbar:Historischgewachsene,kausalmehrdeutige,sozialkomplexe Lieferantenbeziehungen und interne Prozesse 


4. Nicht-substituierbar:LieferantenundderenLeistungenkönnennichtdurch andere/ähnliche ersetzt werden.

 Strategische Relevanz der Beschaffung liegt insb. im Management von einzigartigen Lieferantenbeziehungen sowie der entsprechenden Kundenbeziehungen

Generell: Beschaffungsstrategien sind abhängig von der Komplexität und Spezifizität des

Beschaffungsobjekts, dem Anteil der Montage- und Logistikleistungen des Lieferanten und der Übernahme von Produktentwicklungsleistungen des Lieferanten 


- Strategische Bedeutung der Beschaffung? Klassiker: Strategische Managementlehre nach Porter (1980, 1985) 


- Einordnung in den Ansatz nach Porter
  Kostenführerschaft (möglichst günstig beschaffen, Ziel Bsp.


 Hebelwirkung) 
  Differenzierung (Wertschöpfungspartnerschaften, Ziel Mehrwert ggü.

Konkurrenzprodukten) 
  Hybride Strategien (Kombination von beidem; Mehrwert ohne Mehrkosten) 
 Problem: adversative (Markt, mehrere Zulieferer, kurzfristig, „Preis drücken“) vs. kooperative

(gemeinsame Interessen, Transparenz, Vertrauen, langfristig) Beziehungen 
 Versuch: Unterschiedliche Beschaffungssubstrategien in Spannungsverhältnis von Kooperation und Konkurrenz entwickeln 
 - Fokus auf (Absatz-)Markt und Branchenstrukturen 


- Thematisiert kaum die unternehmensspezifischen Quellen von 
 Wettbewerbsvorteilen 


(16)

- Diese Vorteile könnten durchaus in der Beschaffung zu finden sein 


- Aktuell vorherrschend: Ressourcenorientierter Blick (Barney 1991) „nach innen“ 


- Quellen dauerhafter Wettbewerbsvorteile innerhalb und zwischen Unternehmungen 
 - Frage: ob und wie kann Beschaffungsmanagement strategische Ressourcen im Sinne des

ressourcenbasierten Ansatzes und/oder des Relational View (z.B. Duschek/Sydow 2002) unterstützen? 


- VRIN Kriterien: Strategische Ressourcen sind nur bedingt (bzw. oft gar nicht) handelbar. Also keine Beschaffung möglich? 


- Man kann sie nicht kaufen. Aber: sie können in Verbindung mit internen Ressourcen strategische Ressourcen begründen 


- Strategische Ressourcen können in der zwischenbetrieblichen Beziehung selbst bestehen – praktisch:

Beschaffungsmanagement, das Lieferantenbeziehungen entwickelt und pflegt. 


- Kooperative Beziehungen tendenziell wertvoller weil spezifischer 


- Value (wertvoll):
 - Beschaffung sollte den Nutzen für den Endkunden erhöhen (valueadded) - Beschaffung beeinflusst das Preis-Leistungsverhältnis im Absatz 


- Rareness (selten):
 - exklusive Lieferantenbeziehungen können den Erwerb von Inputs ermöglichen, die den Konkurrenten nicht zur Verfügung stehen
 - Alleinstellung am Markt bei entsprechenden Outputs 
 - Immitiability (nicht imitierbar):
 - historisch gewachsene, kausal mehrdeutige und sozial komplexe

Lieferantenbeziehungen
 - Konkurrenz kann selbst mit den gleichen Lieferanten keine gleichwertigen Outputs erzeugen
 - auch interner Beschaffungsprozess möglicherweise nicht imitierbar 


- Non-Substitutability (nicht substituierbar):
 - einzigartige Outputs durch einzigartige Lieferanten mit dauerhaften Wettbewerbsvorteilen
 - die Lieferanten und/oder Beschaffungsfunktion sind nicht durch andere Lieferanten/anderes Personal austauschbar 


Beschaffung als strategisch wichtige Schnittstelle zu externen Ressourcen, die in der Kombination mit internen Ressourcen dauerhafte Wettbewerbsvorteile schaffen können.

Beschaffung selbst kann Kernkompetenz werden (Aldi, Einkaufspreise; Nike Marke mit Lieferantenmanagement) 


Typen von Sourcing-Strategien

Beschaffungsobjektstrategie:

Part-Sourcing

Beschaffung einfacher Teile Lieferantenstrategie: Multiple Sourcing

Mehrere Lieferanten pro Beschaffungsobjekt

Beschaffungsarealstrategie:

Global Sourcing

Internationale, prinzipielle weltweite Beschaffung

Beschaffungszeitstrategie: Stock Sourcing

Entspricht dem Beschaffungskonzept der Vorratsbeschaffung Wertschöpfungsortstrategie: External Sourcing

Lieferant erbringt seine Leistung in seiner eigenen Produktionsstätte Beschaffungssubjektstrategie: Collective Sourcing

Gemeinsame Beschaffung mit anderen Unternehmungen
 (Bestreben, durch Bedarfsbündelung eine größere Nachfragemacht und entsprechend günstigere Preise zu erreichen)

Eher kooperative oder adversative Beziehung?

(17)

System Sourcing

System = Komplexe, vormontierte, extern entwickelte Funktionseinheit

 Systemlieferant übernimmt
 > die Entwicklung des Systems
 > die Koordination von Sublieferanten
 > die Vor- evtl. auch Endmontage des Systems 


 Hohe Autonomie, Eigenständigkeit und Verantwortung des Lieferanten 


 Aber enge Abstimmung mit Endhersteller und Transparenz 


 Systempartnerschaft impliziert eine längerfristige, kooperative Beschaffungsbeziehung mit gegenseitigen Abhängigkeiten 


 Marktdruck und Wechselmöglichkeiten bei Neuausschreibungen 


 Beispiel Magna: „Tier 0,5“ Lieferant, da Systemintegrator 
 Collective Sourcing

 „WirhabeninzwischenmitdenKollegenvonDaimlereinezweistelligeZahlvon Komponenten identifiziert, die wir gemeinsam bei Lieferanten einkaufen. Dazu gehören zum Beispiel Komponenten wie Gurtaufroller, Steuergeräte sowie Räder und Reifen. ( ) Ganz entscheidend ist aber in der Tat, dass es sich ausschließlich um Komponenten handelt, die nicht relevant zur Unterscheidung der beiden Marken sind.“ (Dr. Herbert Diess, BMW, „Beschaffung aktuell“, 5.9.2009)

Single/multiple Sourcing

 „Esistrelativleicht,zumBeispieleinenBüromaterialienhändlerdurcheinen anderen zu ersetzen. ( ) Beim extrem risikobehafteten strategischen Bedarf jedoch haben Supply Manager oft überhaupt keine Option auf eine Second Source. ( ) Dann lautet die Empfehlung: strategische Partnerschaften.“ („Beschaffung aktuell“, 5.9.2009)

Global/local Sourcing

 S.FallstudienvonZARAundE.J.SUITS

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Typen von Sourcing-Strategien

Strategischen Outsourcing – Definitionen und Chancen

Outside-Resource-Using(NutzungexternerRessourcen,Organisationsform offen: Markt, Netzwerk oder Hierarchie)

 AuslagerungvonEigenleistungen(d.h.eineErhöhungdesFremdleistungsanteils) 


 Kalkül:KernkompetenzbegründendeLeistungenaufkeinenFall(quasi-) externalisieren (z.B. Muss-

Fertigung); alle übrigen Leistungen, die nicht wesentlich für Kernkompetenzen sind, sind Outsourcing- Kandidaten (z. B. Kann- Fertigung).

 Konsequenzen:einerseitsEntlastungdurchAuslagerungbisherigerAufgaben; andererseits neue Aufgaben und Herausforderungen (neue, anspruchsvollere, zwischenbetriebliche Beziehungen) 


Risiken:

 Gründe

 Präzise Identifizierung von Kernkompetenzen möglich? 


 Gefährdung der Versorgung wegen neuer Konkurrenz und Abhängigkeit 


 Informationsverlust im eigenen Hause 


 Verlust zukünftiger Kernkompetenzen 


 Überforderung des Lieferanten 


 Liquiditätsprobleme der Lieferanten

 Gefahr der Eskalation ("Spirale des Outsourcing", Bettis et al. 1992) 


 Hohe Kosten durch ungenutzte Kapazitäten in Krisenzeiten (Drauz 2014) 


 Schlechtes Management: „sacrificingrelationshipsforshort-term profits“ (Rossetti/Choi 2005) 


Beschaffungsorganisation

(19)

Zentrale vs. Dezentrale Beschaffung Typische Vorteile zentraler Beschaffung (höhere Effizienz):

> Bedarfs- und Wissensbündelung 


> Höhere Nachfrage- und Verhandlungsmacht 
 > Höherer Professionalisierungs- und

Standardisierungsgrad 


> Reduktion der unmittelbaren und mittelbaren Beschaffungskosten 


Typische Vorteile dezentraler Beschaffung (höhere Effektivität):

> Größere Nähe zum operativen Geschäft 


> Kürzere Entscheidungswege und mehr Flexibilität 


> Stärkere, kompetentere Kunden- und Problemorientierung 


> Reduktion indirekter Beschaffungskosten (z.B.

Fehlmengenkosten) 


Hindernisse bei der Implementierung einer dezentralen Beschaffungsorganisation o DezentralisierungsinteressenderGeschäftseinheiten(businessunits) 


o UmverteilungdesBeschaffungspersonals 


o mangelndeUnterstützungderReorganisationdurchTopManagement 
 o ungewisseZukunftfürdenBeschaffungsvorstand(CPO) 


o Rolleergebnis-und/oderprozessbezogener,internerwieexterner Unternehmensberater 
 o TimingdesReorganisationsprozesses,inkrementaloderradikal 


o ZielderKostensenkungtrotzstrategischerVorteilederneuenOrganisationsform: „purchasing paradox“ 


(20)

Die Praxis von Beschaffungsentscheidungen Rolle von Person und Position

 Ausbildung,Erfahrung,Sozialisation 


 StatusinderOrganisation 


 ÜbernahmederOrganisationssicht 
 (Kamann/Bakker 2004) 
 Rolle von Prozessheuristiken 


 StrukturierungvonEntscheidungen 


 DowngradingvonEntscheidungen 
 (Barclay/Bunn 2006) 
 Stand der Forschung 


 OrganizationalBuyingbislangweniguntersucht,aberersteMeta-Analyse (Lewin/Donthu 2005) 


 ErsteStudieumOrganizationalBuyingBehavior(OBB)as„muddlingthrough“ (Makkonen et al. 2012) 
 Beschaffungsentscheidungen als soziale Prozess

Entscheidungstheoretische Kritik an der "rationalen Wahl":

> Begrenzt-rationale Wahl, Inkrementalismus-Modell, Konflikt-Modell, Politik-Modell, Organisierte Anarchie Die von diesen Ansätzen hervorgehobenen Merkmale von Entscheidungen lassen sich in realen

Beschaffungsprozessen
 gut wiedererkennen!

Eine Organisation beschafft; im sog. Buying Center gibt es verschiedene Rollen und Interessen sowie Informations- und Kommunikationsprobleme.

Dies macht Organisation zugleich nötig und schwierig!

> Beschaffung hat zahlreiche interne Schnittstellen zu anderen Funktionen. 


> Hinzu kommen externe Schnittstellen (zu Lieferanten und Dienstleistern). 


> Sekundärorganisation: Cross-Functional Teams und Boundary Spanners. 


> Organisatorische Vorteile für In-Suppliers gegenüber Out-Suppliers. 


Operatives Beschaffungsmanagement Praktiken, Techniken, Instrumente

 Operative Praxis der Beschaffung: Sozial eingebettete Tätigkeiten des Beschaffungspersonals (Einkäufer, Disponenten, Analysten, ) 


 Techniken: Verfahren, Routinen, Heuristiken aber auch 'goldene Regeln' 


 Instrumente: Formalisierte, allgemein bekannte Methoden 


Beschaffungspraxis greift auf viele Techniken und Instrumente zurück, erschöpft sich jedoch nicht in der stumpfen Anwendung von 'Tools' und ist schon gar nicht mit diesen zu verwechseln! 


Das Problem der optimalen Bestellmenge

> InwelcherStückzahl(unddarausabgeleitet:wiehäufig)solleinregelmäßig benötigtes Beschaffungsobjekt jeweils bestellt werden?

> Problem:GegenläufigeEntwicklungdermittelbarenBeschaffungskostenundder Lagerkosten in Abhängigkeit

(21)

sind nur wenige (aufwändige) Bestellvorgänge nötig.Werden relativ häufig kleine Mengen bestellt, fallen die Lagerkosten geringer aus, aber die vielen Bestellungen verursachen Kosten.

Zu simpel, zu statisch, zu unrealistisch

> Annahme des konstanten Bedarfsverlaufs trifft in der Realität selten zu (schwer prognostizierbare Schwankungen sind durchaus normal). 


> Annahme konstanter Einstandspreise ist ebenfalls unrealistisch, denn Mengenrabatte und Schwankungen sind oft möglich. 


> Gültigkeit der Lösung über einzelne, isoliert betrachtete Perioden hinaus ist fraglich; allzu kurze Betrachtungszeiträume sind absurd. 


> Betrachtung der Kostenvariablen ist nicht differenziert genug. 


> Realisierbarkeit der Lösungen kann in Frage gestellt werden. 


Die „criticalpathmethod“

Ziele


> Terminierung der Materialbereitstellung


> Minimierung von Durchlaufzeiten und Beständen Herausforderungen

> Ermittlung des frühesten und spätesten Zeitpunkts der Lieferung von Beschaffungsobjekten 


> Ermittlung der entsprechenden Bestellzeitpunkte 


> Ermittlung der Lieferzeiten des Lieferanten 


> Ermittlung der benötigen Zeit für interne Beschaffungsprozesse 


Bestellpolitiken

Der Nutzen einer IT-Unterstützung wächst z.B.

> mit der Notwendigkeit, kontinuierlich aktuelle Bestände zu erheben bzw. zu kennen (also insb. bei

Bestellpunktverfahren) 


> mit zunehmender Distanz zwischen Einkäufern/Disponenten und dem physischen Lager 


> mit zunehmender Komplexität des Beschaffungsprogramms und einer

entsprechenden Vielzahl zu analysierender Bestandsdaten 


> mit der Möglichkeit oder ggf. Notwendigkeit („Open Book Accounting“), Bestände

unternehmungsübergreifend transparent zu machen und damit zur höheren Effizienz vorgelagerter Logistik- und Produktionsprozesse beizutragen (SCM) 


> mit der Möglichkeit, Lieferanten Dispositionsverantwortung zu übertragen 


> mit zunehmendem Vertrauen, dass Offenheit, Transparenz und Verantwortungsübertragung nicht opportunistisch ausgenutzt werden. 


(22)

Cooperate

Grundfragen

Definition Netzwerke: Unternehmungsnetzwerke sind eine auf die Realisierung von Wettbewerbsvorteilen zielende, eher polyzentrische (aber oft durch eine fokale Unternehmung strategisch geführte )

Organisationsform ökonomischer Aktivitäten (zwischen oder jenseits von idealem Markt und hierarchischer Organisation) mit komplex-reziproken, eher kooperativen als kompetitiven und relativ stabilen Beziehungen zwischen rechtlich selbständigen, wirtschaftlich jedoch zumeist abhängigen Unternehmungen.

Entstehung von Netzwerken

- Quasi-Internalisierung:VomMarktherdurchBildungvonAllianzen,Konsortien, Arbeitsgemeinschaften - Quasi-Externalisierung:BestehendehierarchischeBeziehungenwerden
 gelockert, Aktivitäten

ausgelagert und Dritten übertragen, mit denen dann kooperativ zusammengearbeitet wird (Outsourcing, Subcontracting, Ausgründung) 


Kooperation und Wettbewerb

- Neben der praktizierte Zusammenarbeit (Kooperation) existieren Marktelemente - Marktliche Koordinationselemente in Netzwerken, insb. Preise

- Konkurrenz zwischen ähnlichen Lieferanten im Netzwerk - Interessens- und Verteilungskonflikte in Netzwerken

- Inszenierung von Wettbewerbsdruck: Markttest, Kostentransparent, Lieferantenwettbewerbe - Kooperation in einem Geschäftsfeld-Wettbewerb in anderen

- Frühere Konkurrenz wirkt auf spätere Kooperation nach

Cooperating-to.Compete: Wettbewerb zwischen Netzwerken Perspektiven auf das Netzwerkmanagements

- als Institution

- Instanzen, die Managementfunktionen wahrnehmen


 „nebenbei“,besondereStellenoderAbteilungen,Ausgründungeinerauf Netzwerkmanagement

spezialisierten Organisationseinheit 
 Beispiele: Lufthansa stellt 30 Stellen für die StarAlliance ab; Smart:

monatliches Meeting aller Systempartner 


- als Funktion (Aufgaben, deren Wahrnehmung zur Netzwerksteuerung nötig sind, Selektion, Allokation, Evaluation, Regulation )

- „Netzwerkmanagement als Praktiken, mit denen der Versuch unternommen wird, Netzwerkentwicklung und damit Strukturation des relativ polyzentrischen Systems Unternehmungsnetzwerk reflexiv zu

steuern“ (vgl. Sydow/Möllering 2015, S. 188) 


- Starkvereinfacht:DieStudienordnungbedingtwiepraktischstudiertwird,aberdie Erfahrung mit dem praktischen Studieren wirkt wieder zurück auf die Studienordnung – Management als kontinuierlicher, rekursiver Prozess (rekursiv: gegenseitiger Bezug) 


- als Prozess (Netzwerkbildung, -Netzwerkbetrieb und –beendigung; Perspektive, bei der historyandcontextmatters)

- als Praktik (tatsächliche, wiederkehrendes Tun) SELEKTION

Grundlegende Fragen

> Wer und was soll ins (im) Netzwerk aufgenommen werden (verbleiben)?

> Auswahl von Mitgliedern – und damit auch von Zielen, Kompetenzen, Konflikten, Möglichkeiten etc.

> Auswahl durch das Netzwerk, seine Mitglieder, fokale Unternehmung?

Charakter von Selektionsprozessen

- im Netzwerk stets wechselseitige Selektion, da prinzipielle eine Exit-Option besteht - zukunftsorientier , damit aber auch immer riskant

- Selektionpraktiken: Nutzung formalisierter Verfahren (mehrstufig, mehrdimensional, quantifiziert, gewichtet, ganzheitlich) aber auch ad hoc-Entscheidungen und emergente Netzwerkbildung

- Rationale oder pfadabhängige Selektion mittels „localsearch“

(23)

Definition Lieferantenentwicklung

Aktivitäten, um die Leistungsfähigkeit und Kompetenz eines (bestehen- den oder neuen) Lieferanten so zu stärken, dass er den kurz- oder längerfristigen Anforderungen eines Abnehmers genügen kann. 


Motive (stets vor dem Hintergrund strategischer Ziele): z.B. Kosten- reduktion, Qualitätsverbesserung, Internationalisierung, etc. 


Maßnahmen: Förderung der Kommunikation, konkrete Anreize, Beratung, Überlassung von Ressourcen bis – sehr selten – hin zu Investitionshilfen (ergebnis- vs. prozessorientierte Ansätze) 


 Lieferantenentwicklungsprogramme: Umfassende, vielseitige, integrierte Initiativen, Maßnahmen, Instrumente, Ressourcen, Foren etc. für ein Lieferantennetzwerk (z.B. Daimler-TANDEM bzw. heute DSN, Toyota, Bosch-competeS) 


 Eher: "Netzwerkentwicklung"? 


 Zur Lieferantenentwicklung (LE) gehören alle Maßnahmen, die darauf abzielen, die Leistungsfähigkeit und Kompetenz des Lieferanten so zu stärken, dass er den kurz- und längerfristigen Ansprüchen des

Abnehmers genügt.
 Vgl. Sydow/Möllering (2009), S. 196

 LE geschieht im Einverständnis mit dem Lieferanten auf Basis der Zusammenarbeit. § LE eignet sich besonders für den Einsatz im Netzwerk, weil dort eine längerfristige

 Zusammenarbeit angestrebt wird.

 Eher geeignet bei Lieferanten von Modulen oder Systemen. Bei Teilelieferanten eher rein marktliche Beschaffung

 Entwicklung nicht nur von operationalen (häufig technischen), sondern auch von relationalen Kompetenzen

 Aufwendig, deshalb Selektion!

Maßnahmen der Lieferantenentwicklung:

1) Monitoring
 (systematische Erfassung, Beobachtung und Überwachung von Prozessen) 2) Anreize setzen
 (z.B. Status des „firsttiersuppliers“, langfristige Verträge, Zertifizierung,...)

3) Wettbewerb inszenieren
 (Markttest, z.B. durch klassische Ausschreibungen, Online-Bidding Verfahren oder Konzeptwettbewerbe)

4) Konkret Kompetenzen entwickeln

(Schulungen, Coaching on thejob etc.) Klassischer Ansatz, analog zur Personalentwicklung:
 - Bestimmung von erforderlichen Qualifikationen
 - Messung/Beurteilung der Qualifikationen im Status Quo
 - Soll-Ist- Vergleich
 - Bei „Qualifikationslücke“: Entwicklung adäquater Qualifizierungsprogramme um genau diese Lücke zu schließen

Nützliche Lieferantenentwicklungsstrategien

Aufbau von Wettbewerbsdruck
 z.B. Multiple Sourcing, eher: Parallel und/oder Concurrent Sourcing

Evaluations- und Zertifizierungssysteme
 z.B. halbjährliche Lieferantenbewertung mit Feedback

Setzen von Anreizen
 z.B. Aufteilung von Rationalisierungsgewinnen, Erteilung größerer Aufträge, Auszeichnungen/Awards

Direkte Entwicklungshilfe
 Finanzinvestitionen, Unterstützung bei der Personal- und/oder Organisationsentwicklung, Wissenstransfer (Krause et al. 2000; Wilhelm 2009)

(24)

- AufgrundderVielzahlvonLieferantenbietetsicheinemehrstufigeKlassifikationan - DabeiistaufderoberstenEbenedieBildungvonHauptlieferantenklassen,

- z.B. nach Materialhauptgruppen sinnvoll

- EineweiterführendeKlassifikationkannanhandvonLieferantenmerkmalenund/oder

Beziehungsmerkmalen (welche die Zusammenarbeit mit dem Lieferanten betreffen) erfolgen à siehe nachfolgende Folie

- FüreinestrategischeBetrachtungsindkomplexereKlassifikationsmerkmale erforderlich, die sich nicht auf Vergangenheitsbetrachtungen beschränken, sondern Potenziale (für die Zukunft) aufzeigen können:
 - Kostenpotenziale beziehen sich auf Rationalisierungs- und

o Kostensenkungsmöglichkeiten. Einflussgrößen z. B. Kapazitätsanalyse, Standort, Preise im Marktvergleich...

- Erlöspotenziale beziehen sich auf eine Steigerung des Kundennutzens z.B. durch bessere Qualität, mehr Flexibilität, Innovativität...

I. Lieferanten-ABC-Analyse

- Klassifikation der Lieferanten auf Basis des wertmäßigen Einkaufsvolumens in drei 
 Gruppen - A,B,C (Large 2006, S. 117) 


- Annahme:
 Es gibt eine kleine Zahl von Lieferanten, die einen Großteil des Einkaufsvolumens (A- Lieferanten) und eine große Anzahl von Lieferanten, die einen sehr geringen Teil des

Einkaufsvolumens generiert
 (C-Lieferanten). 


- Implikationen:
 Bei A-Lieferanten entfalten Kostensenkungsmaßnahmen die größte Wirkung. Bei C- Lieferanten sollte eine differenzierte Analyse erfolgen, ob es sich um Aufbau-/ Abbruch- oder

Gelegenheitslieferanten handelt 


II. GruppenbildungnachKlassifikationsmerkmalen,z.B.

- Spezifitätsanalyse, Preisniveauanalyse, Regionalanalyse, Einkaufsvolumenanalyse, Statusanalyse...

(s. Large, S. 119-121) III. Portfoliomethoden

- Ordinalskalierte (...mehr oder weniger) oder metrischskalierte Klassifikationsmerkmale (...wieviel mehr oder weniger) 


- Aussagekräftige Methoden hinsichtlich strategischer Überlegungen weil: Identifikation von Erfolgs- und Mißerfolgspotenzialen, ggf. Ableitung Handlungsempfehlungen 
 Beispiele (Large 2006, S.

122ff.):

- Fähigkeiten–aktuelle Leistungen-Portfolio (Narasimhan/ Talluri/ Mendez), Leistungsfähigkeit- Leistungsbereitschaft-Portfolio, Lieferantenmatrix des SUCCESS-Programms (SIEMENS), Lieferanten-Erfolgspotenzial-Portfolio 


(25)

Zentral: Festlegung des Umfangs der Koorperation („Domäne“)

-nur in einem Bereich kooperiert? Wenn ja, wo genau? Produktion von DIenstleictungen und Sachleistungen?

Teilprozess?

Dabei: Beurteilung von Aufgaben, Ressourcen und Zuständigkeiten im Netzwerk

Werden die anfallenden Aufgaben dezentral auf alle Netzwerkmitglieder verteilt? Oder soll es einen einzelnen Netzwerk-Logistikdienst- leister geben?

Allokationsprozesse tendenziell emergent und dennoch verhandlungsintensiv!

Kontinuierlicher Prozess, der eng mit den anderen Netzwerkmanagementfunktionen zusammenhängt Wasstehtzuerst:Strategiezukooperieren–oderProbleme,diesichaufgrund bereits vorhandener

Austauschbeziehungen als Handlungsfeld herauskristallisieren? (>strategizing/organizing) 


Definition Supply Chain Management

"Supply Chain Management beinhaltet die Planung, Steuerung und Kontrolle des gesamten Material- und Dienstleistungsflusses, einschließlich der damit verbundenen Informations- und Geldflüsse, innerhalb eines Netzwerks von Unternehmungen, die im Rahmen von aufeinanderfolgenden Stufen der Wertschöpfungskette an der Entwicklung, Erstellung und Verwertung von Sachgütern und/oder Dienstleistungen partnerschaftlich zusammenarbeiten, mit dem Ziel der Ergebnis- und Liquiditätsoptimierung – unter Beachtung von sozio- ökologischen Zielen." (Hahn 1999, S. 851)

Wesentliches Ziel: Realisierung minimaler Lagerbestände bei gleich- zeitiger Lieferfähigkeit Peitschenschlageffekt:

 EineNachfrageschwankungbeimKonsumentlösteineÜberreaktionaufden einzelnen vorgelagerten Stufen der Wertschöpfungskette aus 


 DieseÜberreaktionschaukeltsichsukzessiveauf 


 Ursachen(s.auchProblemederBestellmengenplanungundder Materialbereitstellung!) z.B. Große Lose bei Bestellungen, Preisschwankungen, Antizipation eines Engpasses, Verarbeitung von Nachfragesignalen 
 Gesamtsystemoptimierung durch Integration

 Erhöhung der Transparenz insbes. durch IT-Integration und Standard- Referenzmodelle (wie insbes.

SCOR-Modell) 


 Konsequente Pull-Orientierung, enger Kundenkontakt 


 Vision: Alle Informationen immer verfügbar (zur richtigen Zeit, am richtigen Ort) 


 Gemeinsame ("partnerschaftliche") Planung und Steuerung 


 Fokus bisher zumeist auf: Logistik, technische Lösungen, Zentralisierung 


 Neuere Ebenen: Soziales, institutionelles und finanzielles Netzwerk 


 SCM ist heute vor allem Strategie- und Kooperationsthema (Giunipero et al. 2008 auf der Basis eines Reviews von 405 wissenschaftl. Beiträgen) 


 Organisatorische Integration neben der technologischen Integration (Extrembeispiel: ZARA!) 
 Probleme der Integration

 Zielkongruenzbzw.-kompatibilität("Jedergewinnt")nichtimmergegeben. 


(26)

 SupplyChainssindnichtmit Unternehmungen(Konzernen)zu verwechseln: kein hierarchischer Durchgriff;

polyzentrische Steuerung. 


 DieimSCMpräferierteoderimpliziertestrategischeFührungdurcheine dominante fokale Unternehmung ist nicht immer möglich/nötig/optimal. 


 UnternehmungengehennichtinSupplyNetworksauf,gehörenvielmehr
 oft zu mehreren Netzwerken und haben neben kollektiven vor allem auch eigene strategische Ziele. (aber: Relational View!?) 


 "Gesamtsystem"istoftschwerabgrenzbarundInvestitionenindie Integration rentieren sich nur bei

(strategisch) wichtigen Partnern,
 daher SCM zumeist auf direkt vor- und nachgelagerte Stufe beschränkt.

 Ansätzesindbisherzutechnikzentriert,operierenmiteinem(veralteten) Planungs- und

Steuerungsverständnis und unterschätzen insbesondere die sozialen Voraussetzungen und Herausforderungen der Kooperation. 


 Zwischen-Fazit:SCMmussmitErkenntnissenzumstrategischen, organisatorischen und operativen Netzwerkmanagement differenzierter werden. 


(27)
(28)

Organisation

 ZieledesOrganisierens

o Rationalisierung individuellen Verhaltens 
 o Vorhersehbarkeit individuellen Verhaltens 


 WegedesOrganisierens

o Offizielle Regeln, informelle Praktiken 
 o Regeldurchsetzung durch Sanktionen 


 Aufbau-undAblauforganisation 
 o ZentraleEntscheidungen

o Zentralisierung/Dezentralisierung 


o Logik der Differenzierung (funktional, divisional) 
 o Hierarchieebenen, Weisungsbeziehungen 


o Formalisierung 


 OrganisierenalsplandeterminierterProzessvs.SozialePraktik (inkl. „muddlingthrough“) 


StrategischeNetzwerke

 Führung durch fokale Unternehmung(en) 


 Netzwerkführerschaft üblicherweise durch endverbrauchernahe Großunternehmen 


 Mitglieder: überwiegend Unternehmungen unterschiedlicher Größe als 


 Beispiele: Smart, Toyota, E.J. SUITS, InExeSS 
 >

RegionaleNetzwerke 


 Polyzentrische/heterarchische Organisation 


 Emergente Strategie/fehlende Netzwerkführerschaft 


 Kleinere und mittlere Unternehmungen 


 Beispiele: Textil(maschinen)produktionin der Emilia Romagna, InBroNet StrategischeNetzwerkekönnenauchregionalbegrenztsein(z.B.X-RayNet) 


Projektnetzwerke

 Projektorganisation über Unternehmensgrenzen hinweg 


 Zeitliche Befristung von Aufgabe, Team und Ressourcenzuweisung 


 Beziehungen bleiben latent bestehen, bei neuem Abschluss wird an bestehende Erfahrungen angeknüpft 


 Kaum gemeinsame, projektüberbreifende Strategie 


 Beispiele: Filmindustrie, Eventmanagement, Bauindustrie (z.B. ESTES) VirtuelleUnternehmung

 Informationstechnisch unterstütztes Projektnetzwerk?! 


(29)

 Langfristiger Beziehungspool, temporäre Kooperation bildet sich im Bedarfsfall 


 Beispiele: Euregio Bodensee, auch InExeSS 
 Ausreißer:Gemeinschaftsunternehmen(JointVenture)

 Gemeinschaftsunternehmen als rechtlich selbständige Einheit 


 von mindestens zwei Unternehmen gemeinschaftlich gegründet und geführt (oft 51:49) 


 Kooperation in diesem (Gemeinschafts-) Unternehmen 


 Beispiel: größter 2nd-Use-Batteriespeicher der Welt auf dem Gelände der REMONDIS SE in Lünen für die Nutzung gebrauchter Batterien aus dem eSmart; gegründet 2015 durch Daimler,

REMONDIS, The Mobility House AG und GETEC; Stabilisierung der zunehmend durch erneuerbare Energien gespeisten Strom 


Was nützt eine Typologisierung?

> Nicht alle Netzwerke sind gleich. Eine Typisierung hilft, wichtige Unterschiede zwischen real existierenden Netzwerken zu erkennen

> Diagnose (Ist-Analyse) vor dem Organisieren

> Darüber hinaus kann man aus den Typen ableiten

> wieindemNetzwerkdieFunktionendesNetzwerkmanagements wahrgenommen werden

> welcheSpannungsverhältnissebesondersprominentsindundwiesie bearbeitet werden Regulationsfunktion

Organisieren durch Regeln

 Entwicklung und Durchsetzung von (Spiel-) Regeln der Zusammenarbeit 


 Formelle und informelle Regeln


 >Formal:z.B.VerträgefürdieKoproduktion,RegelnzurKonflikthandhabung, Festlegung eines Informationssystems, Wissensspeicherung und IP, Rollenverteilung, Kommunikationswege 
 >Informell:Routinen,Praktiken,Normen,Vertrauen 


 Emergent und/oder gestaltet? 


 Interpretationsspielräume 


 Regel und Ausnahme 


 Re- und De-Regulation

(30)

Netzwerk- und Unternehmungsorganisation Nahe liegende, aber noch wenig erforschte These:

> Die Art und Weise, wie ein Netzwerk organisiert ist, hängt u.a. davon ab, wie die entsprechenden

Netzwerkunternehmungen intern organisiert sind, was allerdings umgekehrt auch von der Einbindung in Netzwerke beeinflusst wird (rekursives, dynamisches Verhältnis).

Beispiele/Vermutungen:

 Unternehmungen,dieregelmäßigkooperieren,richtenentsprechendeStellen(für sog. boundaryspanners) und Schnittstellen ein. 


 DenRepräsentantenvonUnternehmungenkannmehroderweniger Entscheidungskompetenz auf Netzwerkebene zugestanden werden. 


 DieKoordinationunternehmungsübergreifenderProjektekanninterne Projektorganisation nutzen und/oder fördern – und umgekehrt. 


 VertrauensbasierteKoordinationistschwieriger,wenndiebeteiligten Unternehmungen intern eine Misstrauenskultur pflegen. 


Globalisierung oder Regionalisierung?

>Globalisierung:DieOrganisationsformdes Netzwerks wird genutzt, um unternehmungs- übergreifend Produktionskompetenzen und -kapazitäten weltweit flexibel und Kosten minimierend zu verknüpfen.

>Regionalisierung:DieOrganisationsformdes Netzwerks ist typisch für „regionale Cluster“ (Porter 1998: 197) von Unternehmungen, die grade durch die räumliche und kulturelle Nähe zueinander flexibel und effizient sind.

> Positive Wechselwirkung zwischen Globalisierung und Regionalisierung 


> Globalisierung und Regionalisierung durch Netzwerke zwei Aspekte eines Phänomens 
 Operatives

Wer nimmt operativ die Funktionen wahr und wie?

 Definition von Rollen: z.B. Broker, Leistungsmanager, Auftragsmanager, In-/Outsourcingmanager, Auditor, Coach 


 Definition von Aufgaben: z.B. Produkt- und Prozess- entwicklung, IT-Systeme, Logistik, Marketing, Personal- und Netzwerkentwicklung 


 Definition von Anlässen: z.B. zum gemeinsamen Problem- lösen, zum Wissenstransfer/Lernen, zur Evaluation des Netzwerks 


 Definition von Infrastruktur: z.B. AdvancedPlanning (&Scheduling) Systems aufbauend auf bestehenden ERP- Systemen 


 Definition von Standards: z.B. Referenzmodelle wie SCOR 
 Informationstechnische Integration

 Unternehmungsübergreifender Informationsbedarf für das operative Netzwerkmanagement, d.h.

gegenseitige Transparenz entlang der Wertkette ist gefordert

(31)

 Insbesondere: Schnittstellen zum möglichst zeitnahen Austausch von Produktionsdaten (aktuelle Kapazitäten, Aufträge, Bestände, ) 


 Gemeinsame Datenbasis kann Grundlage für gemeinsame, simultane Planung der Produktion und Logistik im Netzwerk sein 


 Transparenz nicht immer erwünscht/nötig: Kombination aus Online- und Offline-Monitoring; selektive Datenpuffer; Verschlüsselung 


 Immer erwünscht: „Informationssicherheit im Supply Chain Management“ (Steven/Tengler 2005) 


Fallbeispiele: E.J. SUITS, InBroNet


Evaluation als Basis und Medium der Steuerung

EvaluationbeinhaltettypischerweiseeineBewertung,Beurteilung,Sanktionierung

 Evaluationsobjekt Wer/Was wird bewertet? z.B. Mitglieder, Beziehungen, Prozesse, Netzwerk,

 Evaluationskriterien Wonach wird bewertet? z.B. Ertrag, Effektivität, Effizienz, Gerechtigkeit, Risiko, Beiträge,

 Evaluationshorizont Welcher Zeitraum wird betrachtet? z.B. kurz-, mittel-, langfristig; ex post, ex ante; 


 Evaluationssubjekt Wer bewertet? z.B. Mitglied, Netzwerkgremium, Prüfer, Berater, Stakeholder,

 Evaluationsanlässe Wann/Warum wird bewertet? z.B. Selektion, Entwicklung, Rechenschaft, Verrechnung,

Re-EvaluationundDe-Evaluation Netzwerkcontrolling

 Open-bookAccounting (OBA) - oft einseitig in der Praxis 


 Inter-organizationalCost Management (IOCM) - Analyse der Kostenstrukturen, insb. entlang der Wertkette - Einflussnahme auf die Kostenstrukturen der Wertkette 


 Wirksamkeit kontextabhängig? 


 Relationale Faktoren (Vertrauen des Lieferanten, Commitment von Lieferant und Abnehmer) sind – wie eine Studie bei 147 Zuliefer- unternehmen der deutschen Automobilindustrie zeigt (Möller et al. 2011) – für die Implementierung von OBA/IOCM von Belang! 


 Längerfristige Perspektive für die Zusammenarbeit und Reziprozität helfen hierbei. 


Schwierigkeiten

 Evaluationskriterien und deren Operationalisierung 


 Evaluationsobjekte und -subjekte: Wie kann eine echte Netzwerkperspektive aussehen? 


 Hierarchie vs. Autonomie: Netzwerke sind keine Konzerne! 


 Möglichkeit: "Supply Chain BalancedScorecard" (Weber 2002) 


> BS als mehrdimensionales, ganzheitliches, strategisches Controlling/Steuerungs-Instrument 


> Vier "Perspektiven" (Dimensionen): Finanzen, Kunden, Prozesse, Lernen 


> Neue Perspektiven: Kooperationsintensität und -qualität 
 Netzwerkcontrolling

Controlling oder Evaluation?

 Netzwerkcontrolling

o ist formell, auf Zahlen fixiert 


o geht typischer Weise von der Unternehmung aus (inkl. Konzerncontrolling) 
 o ist oft eindimensional und ergebnis-, oft kostenorientiert 


 Netzwerkevaluation

o ist offener, ggf. auch informeller 


o ist auf Unternehmung oder Unternehmungsnetzwerk bezogen 


o ist von Natur aus mehrdimensional, ggf. auch formativ bzw. prozessorientiert 


 Netzwerkcontrolling als Form der Netzwerkevaluation? 


 Meta-Ebene: Evaluation des Netzwerkmanagements inkl. Evaluation der Evaluation 


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