Klausurvorbereitung Management
1 Was ist Management?
Managementperspektiven
Institutionell Alle Personen in einer Organisation, die formell verantwortlich sind für die Leistung von anderen Personen in dieser Organisation.
FunktionalKomplex von Aufgaben, die zur Steuerung einer betrieblichen Einheit benötigt werden.
Institutionell Funktionelle
Gruppe von Personen im UN mit Weisungsbefugnissen und formeller Leistungsverantwortung für hierarchisch
untergeordnete Personen, nicht ledigliche obere Führungsebene
Komplex von Aufgaben zu Steuerung des betrieblichen Leistungssprozesses, aber unabhängig von bestimmten Personen oder Positionen
Management im funktionalen Sinn (Aufgaben) wird vom Management im institutionellen Sinn (Führungskräften) erfüllt
Person muss nicht ausschließlich Steuerungsaufgaben, sondern kann auch Sachaufgaben übernehmen
Management= Verknüpfungsaktivität von Steuerungs- und Sachaufgaben Management als Querschnittsfunktion
Definition Management
Management ist ein Komplex von Steuerungsaufgaben, die bei der Leistungserstellung und –sicherung in arbeitsteiligen Organisationen erbracht werden müssen. Wiederkehrende Probleme, die im Prinzip in jeder Leitungsposition zu lösen sind, unabhängig von Ressort, Hierarchieebene und Organisation.
Steuerungsaufgaben werden von Führungskräften erfüllt, d.h. dem Management im institutionellen Sinn. Sie beziehen sich auf alle Organisationen, hier: Unternehmen.
Managementfunktionen Nach Fayol:
Vorschau und Planung
Organisation
Anweisung
Koordination
Kontrolle
POSDCORB-Konzept von Gulick:
Planning: allgemeine Bestimmung dessen, was zu tun ist und wie es getan werden soll, um die Unternehmensziele zu erreichen.
Organizing: Errichtung einer formalen Autoritätsstruktur, die Arbeitseinheiten bildet, definiert und im Hinblick auf das Gesamtziel koordiniert
Staffing: Anwerbung und Schulung von Personal und die Gewährleistung adäquater Arbeitsbedingungen
Directing: Fortlaufendes Treffen von Einzelentscheidungen und ihre Umsetzung in fallweise oder generellen Anweisungen
Coordinating: Allgegenwärtige Aufgabe, die verschiedenen Teile des Arbeitsprozesses miteinander zu verknüpfen.
Reporting: Fortlaufende Information der vorgesetzten Ebene über die Entwicklung des Aufgabenvollzuges. Dies schließt die fortwährende Eigeninformation und die der
unterstellten Mitarbeiter mit ein.
Budgeting: Wahrnehmung aller Aufgaben, die zur Budgetierung gehören, insbesondere Budgetaufstellung und Budgetkontrolle.
5 klassischen Managementfunktionen im Managementprozess:
Flexibilität des klassischen Managementprozesses
Ideal: logisch geordnete lineare Abfolge aufeinanderfolgende Schritte, d.h. ein Prozess
Realität: starke sachliche und zeitliche Interpendenten zwischen den Funktionen (Parallelität); isolierte Betrachtung problembehaftetManagementprozess weniger Soll-Konzeption bzw. Beschreibung realer Steuerungsabläufe als didaktische Hilfsmittel; unerwartete Ereignisse zwingen häufig zu rascher und spontaner Reaktion
Planung im Managementalltag(= Zielprogramm für zukünftige Handlungen unter Annahme bestimmter Rahmenbedingungen)Fragmentierung ist kein Gegenargument zur Planung, gewisse Grobstruktur
wichtig, da sonst kein Managementhandeln möglich und Gefahr des Verlieren im Alltag besteht, aber Flexibilität notwendig
Managementrollen nach Mintzberg (empirische Untersuchungen und theoretische Überlegungen → Arbeitsaktivitätsstudien)
Interpersonelle Rollen
1. Galionsfigur – „figurehead“ Manager als Symbolfigur, d.h. Anwesenheit oder Unterschrift wichtig, Vertretung der Unternehmung bzw. Abteilung nach innen und außen
2. Vorgesetzter – „leader“ Anleitung und Motivation der Mitarbeiter
3. Vernetzter – „liaison“ Aufbau und Pflege eines Kontaktnetzwerkes zur Informations- gewinnung Informationsrollen
4. Radarschirm – „monitor“ kontinuierliche Aufnahme und Sammlung von Informationen über interne und externe Entwicklungen
5. Sender – „disseminator“ Übermittlung und Interpretation relevanter Informationen (sachliche Informationen, handlungsleitende Werte)
6. Sprecher – „spokesperson“ Informations- und Repräsentationsfunktion nach außen Entscheidungsrollen
7. Innovator – „entrepreneur“Initiierung und Realisierung von Wandel,fortwährendes Aufspüren von Problemen und Chancen
8. Problemlöser – „disturbancehandler“ Schlichtung von Konflikten,Beseitigung von Problemen und Störungen
9. Ressourcenzuteiler – „resourceallocator“ Verteilung eigener Zeit, Verteilung von Aufgaben und Kompetenzen, Zuteilung und Autorisierung finanzieller Ressourcen
10. Verhandlungsführer – „negotiator“ Verhandlungen in Vertretung der Unternehmung oder Abteilung
Managementkompetenzen
Kommunikation Informelle und Formelle Kommunikation, sowie Verhandlung
Planung und Organisation Informationen, Analyse, Problemlösung; Planung und Management von Projekten; Zeitmanagement; Budgetierung und Finanzmanagement
Großes Unternehmen Kleines Unternehmen
Kommunikation eher formell eher informell
längere Kommunikationswege schneller und über mehr Hierarchieebenen unmittelbarer
Planung und Organisation höhere Komplexität & multiple weniger formalisiert, Strategien komplex & träge, d.h.
strengere gesetzliche schnellere Reaktion auf
Anforderungen Umweltänderungen
höhere Informationsverarbeitung
Globales Bewusstsein Kenntnis und Verständnis fremder Kulturen; Kulturelle Offenheit und Sensibilität
Team WorkGestaltung von Teams; Unterstützende Umgebung; Management von Team-Dynamiken Großes Unternehmen Kleines Unternehmen
Globales Bewusstsein sollte stark ausgeprägt sein wegen weniger erforderlich, kann internat. Kunden, Märkte, je nach Ambition aber ein Zulieferer, etc. Erfolgsfaktor sein Diversity bei Mitarbeiterauswahl
als Potenzial
Team Work große Unternehmen von auch außerhalb von viel Projekt- und Gruppenarbeit Projekten wichtig geprägt, Manager muss diese
lenken können
außerhalb von Projekten ersetzt durch Hierarchie
Strategische DurchführungVerstehen der Branchenspielregeln, Verstehen der Organisation, Strategische Handlungen
SelbstmanagementEthisches Verhalten, Persönlicher Antrieb und Ausdauer, Work-Life-Balance, Selbstbewusstsein und Entwicklung
Großes Unternehmen Kleines Unternehmen Strategische Verständnis von Branche strategische Fehler Durchführung und Organisation umso womöglich fataler, jedoch
wichtiger, je größer und auch schneller korrigierbar träger die Organisation
Selbstmanagement opportunistisches oder ethisch Fehlleistung der Managementprozess-Stufen Managemenrollen
Planung Innovator, Radarschirm, Ressourcenzuteiler
Organisation Ressourcenzuteiler, Vernetzter
Personaleinsatz Vorgesetzter
Führung Vorgesetzter, Sender, Problemlöser
Kontrolle Radarschirm
inkorrektes Verhalten Unternehmung wahrscheinlicher, da schlechter unmittelbarer auf
erkennbar Management zurückführbar
2 Entstehungsgeschichte der Managementforschung und –lehre
Ursprung des Managements
Managementlehre: wurde früher als Kunst, Begabung, Intuition und Frage der Persönlichkeit
angesehen; heute wird es als klar bestimmbare und rational analysierbare Aufgabenstellung gesehen, die lehr- und lernbar ist
Gründe für Managementbedarf: Unternehmensgröße, geografische Ausdehnung, Diversifikation der Produkte und vertikale Integration
Entstehungsgeschichte
Management entstand aus „businessadministration“ und wurde anfangs überwiegend in Amerika gelehrt. In Deutschland lag der Fokus eher auf Rechnungswesen und der Gesamtdisziplin BWL. Erst nach dem 2. Weltkrieg nahm die Bedeutung von Management und Organisation zu.
Lehrmeinungen
Klassiker des Managements:
Weber:
Bürokratisches Management verschiedene Herrschaftsformen, wie Traditionelle Herrschaft (
Legitimität durch geltende Tradition), Charismatische Herrschaft (Legitimität durch Heldenkraft einer Person), Legale Herrschaft (Legitimität durch gesetzte Ordnung)
Bürokratie formal reinster Typ legaler Herrschaft 1. Regelgebundenheit der Amtsführung 2.
Abgegrenzte Kompetenzbereiche 3. Amtshierarchie 4. Aktenmäßigkeit 5. Unpersönlichkeit der Amtsführung 6. Definierte Qualifikationserfordernisse für Stelleninhaber 7. Fixierte Laufbahnen 8.
Anstellung durch Arbeitsvertrag
Nach der heutigen Auffassung wird „Bürokratie“ als Synonym für Ineffizienz verwendet – autoritäre Strukturen sowie striktes Befolgen von Regeln beschneiden Freiheit und Kreativität
der Mitarbeiter → Motivations- und Produktivitätsverluste, Mitarbeiterfluktuation
– langsame Entscheidungen, wenn das Befolgen von Regeln Vorrang vor effektiven zeitnahen Lösungen hat
– Bedarf nach Effizienz, Ordnung und Konsistenz im Unternehmen kann im Kontrast zu Werten von Leistungsträgern (Innovationskraft, Service-Orientierung) stehen
– unpersönlicher Führungsstil vernachlässigt soziale Führungsaspekte Ansatz effizient, wenn:
– große Mengen standardisierter Informationen verarbeitet werden müssen – Bedürfnisse der Kunden hinreichend bekannt sind
– das technologische Umfeld stabil ist
– die Umwelt keinem oder lediglich geringem Wandel unterliegt
Bürokratischer Managementansatz aus vielerlei Hinsicht für die Entwicklung eines Start-Ups problembehaftet:
– Innovationskraft und Kreativität der Mitarbeiter gehemmt – Kompetenzbereiche lassen sich nicht sauber abgrenzen – fixierte Laufbahnen unrealistisch
– Qualifikationsanforderungen lassen sich noch schlecht definieren – derart starke Spezialisierung der Mitarbeiter nicht realistisch – Flexibilität der Mitarbeiter wichtig
– Start-Up ist in Wachstumsphase und unterliegt starkem Wandel – Technologie unterliegt Wandel und Umwelt dynamisch
– hierarchische Strukturen für kleine Teams unproduktiv Taylor:
Scientific ManagementEffiziente Kooperation innerhalb des Unternehmens, d. h. exakte Prinzipien zum rationellen Einsatz von Arbeitern und Maschinen im Produktionsprozess; Arbeitsvorgänge werden durch Arbeits- und Zeitstudien analysiert und folgende Managementprinzipen erarbeitet:
-Trennung von Planung und Ausführung der Arbeit sowie weites gehende Arbeitsteilung - Kontrolle der Ausführung durch das Management
- Leistungsgerechte Differenzierung finanzieller Anreize
- Funktionale Gliederung der Organisation und der Vorgesetzten - Arbeiter lässt sich hauptsächlich durch monetäre Anreize motivieren Vorwurf/Kritik: Inbegriff der inhumanen Arbeitsgestaltung
- Monotonie, Unterforderung, Fremdbestimmtheit, fortlaufende Überwachung - Entfremdung von der Arbeit
- Ausblendung des Arbeiters als Individuum (Emotionalität, zwischenmenschliche Beziehungen)
- fragwürdige implizite Annahme, dass Arbeiter von Natur aus ungebildet, faul und nur finanziell motivierbar sind
- Spezialisierung = systematische Dequalifizierung der Arbeiter - hoher Spezialisierungsgrad hemmt Wandel und (Produkt-)flexibilität - hoher Umsetzungsaufwand
Fayol:
Administratives ManagementEntwurf eines konzeptionellen Bezugsrahmen für die
Managementlehre, Begründer der klassischen Managementfunktionen, Universalitätsthese: Befolgung der Managementprinzipien unter alles situativeb Bedingungen würde zu Effiziens der
Unternehmensführung führen
Arbeitsteilung, Autorität, Disziplin, Einheit der Auftragserteilung, Einheit der Leitung, Unterordnung des Einzelinteresses unter das Gesamtinteresse, Entlohnung des Personals, Zentralisierung, Skalare Kette, Ordnung, Gerechtigkeit, Stabiler Führungskader, Initiative, Esprit de Corps
Verhaltenswissenschaftliche Schule
Hawthorne Experimente (Klassische Versuche zur Erforschung von physischen Einflussfaktoren auf die Arbeitsproduktivität )
Hawthorne Effekte: jegliche Test wiesen eine erhöhte Arbeitsproduktion auf, dies liegt daran, dass Versuchspersonen stolz über Zugehörigkeit verspüren, Aufmerksamkeit durch Vorgesetzte,
Überwindung der Isolation, Forderung der Beziheung untereinander Menschen verhalten sich anders, wenn sie wissen, dass sie beobachtet werden!
nun sollte auch vermehrt auf die Gefühle der Arbeiter eingegangen werden!
Human-Relations: glückliche (zufriedene) Arbeiter sind gute Arbeiter Grundthemen:
– IndividuuminderOrganisation(Motivationstheorien) – GruppeinderOrganisation(Gruppenverhalten)
– VorgesetzteinderOrganisation(Vorgesetztenverhalten) Kritik: Verlust der Makroperspektive der Organisation Führung mit dem verhaltenswissenschafftlichen Ansatz – hoher Kommunikationsbedarf
– Führungskraft sollte Bedürfnisstrukturen der Mitarbeiter verstehen, da aus Mitarbeitersicht Organisations- und Individualziele instrumentell sind
– informelle Beziehungen im Blick haben und fördern
– es müssen immer wieder neue und genügend Anreize bereitgestellt werden, um die Mitarbeiter zu motivieren
o Motivationsstrukturen können ganz unterschiedlich sein o Kooperation veranlassen
– personenorientierten Führungsstil etablieren: Beachtung persönlicher Schwierigkeiten und emotionaler Probleme der Mitarbeiter
Systemtheoretische und mathematisch-orientierte Schule Ökonomische Ansätze
Transaktionskostentheorie, Prinzipal-Agenten-Theorie, Industrieökonomie und Spieltheorie
Ressourcen-Abhängigkeits-Theorem
Betrachtet die Abhängigkeit der Unternehmung von externen Ressourcen als zentrales Managementproblem und empfiehlt den Aufbau interorganisationaler Beziehungen zur Abhängigkeitsreduktion, wie z.B. Allianzen, Akquisitionen oder Kooptationen.
Ressourcenbasierter Ansatz
Die wichtigste Aufgabe des Managements besteht in der Schaffung und kontinuierlichen Verbesserung eines Bündels von überlegenen Ressourcen und Fähigkeiten, durch die eine Unternehmung sich
nachhaltige Wettbewerbsvorteile sichern kann
3 Unternehmensziele & Strategische Planung
Unternehmensziele
Zieldimensionen: Zielinhalt, Zielausmaß und zeitlicher Bezug Herausforderungen bei Zielformulierung:
Interessengegensätze unterschiedlicher Interessengruppen führen zur Suche nach konsensfähigen Unternehmenszielen → Verhandlungsprozesse, Koalitionsbildung
Beachtung der Ansprüche und Interessen interner und externer Akteure
Ordnung unterschiedlicher und oft konfligierender Ziele nach Prioritäten in einem Zielsystem
klare Formulierung, z.B. nach SMART-Kriterien
präzise oder vage Operationalisierung von Zielen (z.B. „jährlich 100t CO2 einsparen“ vs. „den jährlichen CO2-Ausstoß reduzieren“)
→ vage Ziele können von allen Organisationsmitgliedern akzeptiert werden, sind identitätsstiftend, wertevermittelnd und signalisieren die Konsensbereitschaft
(„Entgegenkommen“) des Managements ohne zu hohen Zielerreichungsdruck aufzubauen
Verbindlichkeitscharakter der Formulierung
Funktionen von Zielen: Entscheidungskriterium, Orientierung, Koordinationsziel, Legitimation, Konfliktlösung
Profitibilitätskennzahlen
Shareholder Value Ansatz
Ziel: Maximierung des Unternehmenswertes für die Anteilseigner über Discounted Cash-Flow- Methode
Vorteile:
- Probleme der buchhalterischen Gewinnermittlung werden durch das Verwendung von Zahlungsströmen (Cash Flows) vermieden
- Zukunftsorientierte Perspektive - Mehrperiodenbetrachtung
- Zeit- und Risikopräferenzen der Kapitalanleger werden über die Einbeziehung der Kapitalkosten berücksichtigt
Nachteile:
- Vernachlässigung der Interessen anderer Stakeholder
Umweltanalyse
Interne Analyse
Ressourcenbasierter Ansatz Kernaussage:
Erklärung des Erfolgs einer Unternehmung und der Performance- unterschiede zwischen mehreren Unternehmungen einer Branche durch das Vorhandensein firmenspezifischer, einzigartiger
Ressourcen
Nutzung des Ressourcenpotenzials als Quelle von dauerhaften Wettbewerbsvorteilen Annahmen:
Ressourcen-heterogenität: Asymmetrische Ressourcenausstattung zwischen Unternehmungen Ressourcen-immobilität: Nicht-Handelbarkeit wichtiger, insbesondere immaterieller Ressourcen
Zentrale Aufgabe des Managements, ausgehend von der spezifischen Ressourcensituation adäquate Wettbewerbsstrategien zu entwickeln
Bewertung der Unternehmesnressourcen:
VRIN-Kriterien:
Value – wertstiftender Charakter Rarity – Knappheit
Imitability – Nicht-Imitierbarkeit (Ursachen für Imitationsbarrieren: „Time
compressiondiseconomies“, Pfadabhängigkeiten und Selbstverstärkungseffekte, Wechselwirkungen zwischen Ressourcen, Kausale Ambiguität)
Non-Substitutability - Nicht-Substituierbarkeit Kernressourcenmanagement
Identifikation von Kernressourcen, kernressourcenbasierte Strategieentwicklung und strategiekonforme Ressourcennutzung
Ressourcen alle Vermögenswerte, Fähigkeiten, Prozesse, Unternehmenseigen- schaften,
Informationen, [...], die ein Unternehmen kontrolliert und befähigt, Strategien zu entwerfen und zu implementieren, die die Effektivität und Effizienz des Unternehmens erhöhen
a) Unterscheidung in tangible und intangible Ressourcen
b) Fähigkeiten bilden als eine spezielle Art der Ressource die Wissensbasis in Unternehmen und machen dieses handlungsfähig; organisations- oder personenabhängige immaterielle Ressourcen, die sich im Zuge von Lern- und Innovationsprozessen entwickeln
c) Ursachen für Werteverlust von Ressourcen
d) veränderte Konsumentenwünsche, technologischer Wandel, Ablauf von Patenten, neuer CEO und damit einhergehende Veränderung der Unternehmenskultur, Veränderungen der externen Umwelt, erstarkende oder innovativere Konkurrenz
e) Kritik am RBV
f) Vernachlässigung der externen Umwelt (Erfolg oft ausschließlich mit überlegenen Ressourcen und Fähigkeiten begründet), statische Theorie (Betonung dauerhafter Wettbewerbsvorteile statt temporärer), Operationalisierungsprobleme (Identifizierung und Messung immaterieller Ressourcen schwierig), unscharfe Definition von Ressourcen und Kompetenzen
Klassifikation von Ressourcen Arten von Ressourcen:
g) Tangible Ressourcen h) Intangible Ressourcen
i) Hofer/Schendel-Schema (1978) j) Finanzielle Ressourcen
k) Physische Ressourcen l) Human-Ressourcen
m) Organisatorische Ressourcen
n) Technologische Ressourcen
Strategische Optionen
Unternehmensstrategien
Beschreibung globaler Aktivitätsstrukturen zur Erreichung von Unternehmenszielen Eintrittsalternative Beschreibung
Export Reiner Warentransfer
Lizenzvergabe Verkauf bestimmter Rechte an Unternehmen anderer Länder
Franchising Verkauf eines ganzen Programmpaketes an Unternehmen anderer Länder Direktinvestitionen Aufbau eigener Fertigungsstätten in einem fremden Land (Joint Venture,
Tochtergesellschaft)
Akquisition Erwerb einer ausländischen Gesellschaft
Strategieoptionen
Gesamtunternehmensebene Formen der Diversifikation
1. Fokussierte Diversifikation Konzentration auf wenige, einander sehr ähnliche Marktleistungen.
2. Relationale Diversifikation Hoher Verwandtschaftsgrad der inhaltlich recht unterschiedlichen Marktleistungen.
3. Konglomerate Diversifikation Inhaltlich stark heterogene Marktleistungen
Unternehmenswachstum, Risikostreuung, Einsatz überschüssiger Ressourcen, EconomiesofScope, Interne Kapitalmärkte, „Empire Building“, Einkommensanreize
Probleme: Integration der Unternehmen und Generierung von Synergieeffekten;
Kompatibilität der Unternehmenskulturen Probleme: Fehlendes Know-How/Kapital;
Hohes Risiko, Langfristigkeit Problem: Autonomieverlust
Motive: Gesättigte Heimatmärkte, Senkung der Produktionskosten, Sicherung der Rohstoffbasis, Wiederverwendung ausgemusterter Fertigungstechnologie, Nationale Markt erfährt Globalisierung
Geschäftsfeldebene
Kosten-Erfahrungs-Kurve,
Differnezierungsstrategien über die Wertschöpfungskette
Unsicherheit
4 Strategieimplementierung und Kontrolle
Implementierung
Unsicherheit und Planung
Operative Planung ist ein Bestandteil der Strategieimplementierung und dient der Verwirklichung einer fomulierten Strategie. Sie umfasst die Entwiclung von Programmen, Prozeduren und
Burdgetplanung Prinzip der operativen Flexibilität: verhindert zu weite Durchplanung
Auswahlprozess
Entscheidung
Implementierung
Kontrolle
Allgemeine Ziele Messgröße Zielvorgabe Maßnahmen
Finanzen Ertragssteigerung ROI 14% ROI Frühzeitigere
Projektselektion
Kunden Kundentreue
erhöhen Wiederkaufrate 65% Technischen
Service ausbauen Prozesse Verkürzung der
Durchlaufzeiten Durchlauftage
eines Auftrags 5 Tage Abbau von 2 Schnittstellen
Lernen Mitarbeiterzufrie
denheit Repräsentative Umfrage
10% Steigerung der
Zufriedenheits werte
Empowerment
Strategische Kontrolle Gründe für Kontrollbedarf
Kurz- bis mittelfristige Perspektive bei der Planung dominiert in den Unternehmen
Planungsverständnis in der Praxis weniger gestaltungsorientiert, sondern Ergebnisvorschau Informationsbeschaffung im Planungsprozess tendenziell ungenügend
Methodenkenntnis der Planungsträge bzgl. Prognosetechniken, Alternativensuche und – bewertung unzureichend
Ziele nicht operational formuliert
Teilpläne im Unternehmen häufig nicht aufeinander abgestimmt
Kriterien effektiver Kontrollsysteme:
Verbindung zu angestrebten Zielen, Objektivität, Vollständigkeit, Aktualität, Akzeptanz Inhalt und Umfand der Kontrolle:
Ergebniskontrollen, Prämissenkontrolle, Planfortschrittskontrolle
Strategischer Kontrollprozess
Operativer Kontrollprozess Break-Even-Analyse
𝐸𝑟𝑙ö𝑠 𝐸 𝑥 =𝑝 ∗ 𝑥
𝐾𝑜𝑠𝑡𝑒𝑛 𝐾 𝑥 = 𝐾𝑣 𝑥 +𝐾𝑓 𝐺𝑒𝑤𝑖𝑛𝑛 𝐺 𝑥 = 𝐸 𝑥 − 𝐾 𝑥
= ! 0 Rechnung:
𝑝 ∗ 𝑥 − 𝐾𝑣 𝑥 +𝐾𝑓 = 0 𝑝 ∗ 𝑥 − 𝐾𝑣∗ 𝑥 − 𝐾𝑓 = 0 𝑥 ∗ 𝑝 − 𝐾𝑣 =𝐾𝑓 𝑋𝐵𝐸 = 𝐾𝑓
𝑝 − 𝐾𝑣 Sicherheitspuffer
5 Grundlagen der Organisation
Organisationsproblem
Das Substitutionsgesetz der Organisation nach Gutenberg
Organisationsgestaltung
Aufgabenanalyse nach Kosiol: Verrichtungen, Objekten, Rang, Phasen, Zweckbeziehungen Stelle: Organisatorische Basiseinheit
(Zuordnung von Teilaufgaben)
Abteilung: Aggregation zusammenhängender Stellen
Instanz: Leitungseinheit einer Abteilung Stäbe: Leitungshilfsstellen (sind Instanzen zugeordnet und entscheidungsunterstützend) Potentielle Konflikte: Personelle Faktoren, geringe praktische Erfahrung des Stabes, Statusbedrohung durch Innovatorrolle, Informationsmacht
Harmonisierungsmaßnahmen: Job Rotation, Bewerberauslese, Stab als Projektarbeit
Leitungssysteme:
Strukturmodelle
Eindimensionale Strukturmodelle Funktionale Struktur
Objektorientierte Abteilungsbildung:
Divisionale Struktur
Vorteile
Spezifische Ausrichtung auf die Divisionsstrategien
Mehr Flexibilität, weil kleinere Einheiten
Zukäufe und Desinvestitionen leichter umzusetzen
Entlastung der Gesamtführung
Höhere Transparenz der verschiedenen Geschäftsaktivitäten
Mehr Motivation durch größere Autonomie
Exaktere Leistungskontrolle
Nachteile
Effizienzverluste durch Ressourcenteilung oder durch suboptimale Betriebsgrößen
Vervielfachung hoher Führungspositionen
Hoher administrativer Aufwand
Potenzielle Divergenz von Divisions- und Unternehmenszielen
Kannibalismus: Substitutionskonkurrenz zwischen den Divisionen
Mehrdimensionale Strukturmodelle:
Matrixorganisationen
Vorteile
Integrationsleistung
Flexibilität
Prozessoptimierung
Innovationsfördernd
Nachteile
Intransparenz
Verzögerung von Entscheidungen
Zu hohe Koordinationskosten
Persönliche Belastung durch hohe Konfliktdichte
Bürokratisierung Holdingkonzepte
Prozessuale Koordinationsinstrumente
Zentralisation, Delegation, Partizipation, Standardisierung, Formalisierung, Job Rotation, Selbstabstimmung, Unternehmensorganisation
Determinanten der Strukturbildung: Technologie, Menschen, Umwelt, Lebenszyklus Probleme starker Hierarchisierung
langsamer Informationsfluss
Störanfälligkeit des Informationsflusses
verminderte Reaktionsfähigkeit (organisationale Trägheit)
hoher formaler Aufwand
lange Entscheidungswege
erhöhter Abstimmungsbedarf
erschwerter organisationaler Wandel Mintzbergs Basiskonfiguration der Organisationsstrukturen:
1. Einfache Struktur (simple structure)Start-Up
2. Maschinenbürokratie (machinebureaucracy)
3. Divisionalisierte Struktur (divisionalized form) 4. Flexible Organisationstruktur (adhocracy).
5. Professionelle Bürokratie (professional bureaucracy) z.B. KH, Uni
Kontingenzfaktoren nach Mintzberg:Unternehmensalter, Unternehmensgröße, Technisches System, Umwelt, Macht
6 Führungstheorien
Eigenschaftstheorie Physische Eigenschaften:
Alter, Größe, Stärke, Gewicht, Gesundheit Psychologische Eigenschaften:
Intelligenz, Selbstvertrauen, Entschlusskraft, Selbstdisziplin, Dominanzstreben, Willensstärke, Breites Wissen, Überzeugungskraft
Charisma
ist keine feste Persönlichkeitseigenschaft, sondern beschreibt die Wirkung einer Person auf eine andere sie wird durch den Beobachter attribuiert
Prägnante Vision, Außergewöhnliches Engagement, Hohes persönliches Risiko, Rascher Erfolg, Führungsanspruch klar artikuliert
Eigenschaftsansatz
Eigenschaften werden als unveränderliche, dem Menschen angeborene Prädispositionen verstanden
bestimmte Eigenschaften wie Empathiefähigkeit, Willensstärke, Entschlusskraft, Mut, Intelligenz, Selbstvertrauen, etc. begründen bzw. prädestinieren für eine erfolgreiche Führung
Führungsstilansätze
erfolgreiche Führung als einheitliche Verhaltensmuster von Führungskräften in verschiedenen Situationen über die Zeit hinweg
Verhalten nicht angeboren sondern variierbar und situationsbedingt
aber auch hier Konstanz durch konkretes Verhalten
Vorteilhaftigkeit des anzustrebenden Ideals (9,9) empirisch nicht nachgewiesen, zudem verhalten sich Führungskräfte in diesem Punkt widersprüchlich
Kombinierbarkeit vom aufgaben- und personenorientiertem Führungsstil in hohem Maße eher fraglich
Reduktion des Führungsverhaltens auf 2 Dimensionen sehr stark vereinfacht
fehlende Berücksichtigung situativer Faktoren
Führungsstile
Eindimensionale Führungsstilkonzepte
Zweidimensionale Führungsstilkonzepte Situationstheorien
Fiedlersches Kontingentmodell
Führungsstil: Aufgabenbezogen vs. Personenbezogen (LPC-Skala Bewertung des schlechtesten Mitarbeiter)
Führungserfolg: Produktivität oder Output
Führungssituation: Positionsmacht, Aufgabenstruktur, Beziehung zwischen Führer und Geführtem
Vroom-Yetton-Modell
AI: Autokratisch I Die Führungskraft löst das Problem allein und weist die Ausführung an.
AII: Autokratisch II Die Führungskraft holt zusätzliche Informationen bei den Mitarbeitern ein und entscheidet dann allein.
CI: Konsultativ I Die Führungskraft bespricht mit einzelnen Mitarbeitern das Problem und entscheidet dann allein.
CII: Konsultativ II Die Führungskraft bespricht das Problem mit der ganzen Gruppe und entscheidet dann allein.
GII: Demokratisch Die Gruppe diskutiert das Problem und entscheidet.
Probleme der Situationstheorien:
1. Statische Betrachtungsweise 2. Organisatorischer Rahmen 3. Kultureller Kontext
4. „Onebestway“
5. Normative Problematik
Führung als Einflussprozess
Macht durch Legitimation, Belohnung, Bestrafung, Wissen und Fähigkeiten, Persönlichkeitswirkung, Information
Neue Herausforderung der Fuhrung:
Führung von Externen, Coaching, Führung im internationalen Kontext
Organisation zentraler Rahmen- und Kontextfaktor, in dem Führungskräfte und Geführte interagieren
durch Organisationsstruktur wird Hierarchie bestimmt, die unmittelbaren Einfluss auf das
Einflusspotenzial und damit auf den Einflussprozess hat
7 Personal und Motivation
Personal
Generische Personalfunktionen
Kernaktivität Teilfunktion
Personalgewinnung Personalplanung Anforderungsanalyse Rekrutierung und Auswahl
Personalentwicklung Aus- und Weiterbildung Personalbeurteilung Karriereplanung Personalerhaltung Entlohnung Anreizsysteme Sozialleistungen Personalver
waltung Personalinformationssysteme Der Prozess der Personalauswahl
Vorteile des Auswahlgesprächs: Überprüfung der zwischenmenschlichen Chemie, Erhebung vieler Informationen wie Gesatmeindruck, Verhalten, Erwartungen, Ziele, Wünche, Hinterfragungen zur Bewerbungsmappe, Kostengünstig und einfach
Instrumente der externen Personalbeschaffung
- Stellenanzeige
- Gezielte Ansprache bestimmter vorausgewählter Personen
- Vakanzmeldung an die Agentur für Arbeit oder an private
Arbeitsvermitlungsunternehmen - Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktgestaltung
Interne vs. Externe Personalauswahl Auswahlkriterien für
Anforderungsprofile Fachliche, Physische und
Psychologische Auswahlkriterien Anforderungs-, Fähigkeits- und Eignungsprofil
Instrumente der Personalauswahl
Funktionen und Ziele der Personalbeurteilung
- Lohn- und Gehaltsdifferenzierung
- Fundierung personeller Auswahlentscheidungen
- Weiterbildungsbedarf
- Effizienz personalpolitischer Instrumente
- Motivation und Förderung der individuellen Entwicklung
- Information der Mitarbeiter
im Interview soll keine reale Situation des Berufsalltags simuliert werden und Bewerber können nicht in ihrer Interaktion miteinander beobachtet oder verglichen werden
typischerweise gezielte Vorbereitung auf ein Assessment-Center möglich, da oftmals standardisierte Aufgaben
Check von tendenziell eher Persönlichkeitseigenschaften (Einzel- interview) vs. eher Leistungseigenschaften (Assessment-Center)
Ansätze der Personalbeurteilung
Eigenschaftsorientierter Ansatz
Persönlichkeit steht im Fokus, Rückschluss von Eigenschaften auf die Leistung Tätigkeitsorientierter Ansatz
Wie arbeitet der Mitarbeiter?
Inhalte müssen bekannt sein und das Arbeitsverhalten muss regelmäßig beobachtet werden
Ergebnisorientierter Ansatz
im Fokus steht, inwieweit Ziele von Mitarbeitern erreicht werden, erfordert höhere Partizipation und Selbstkontrolle des Mitarbeiters
Das Mitarbeitergespräch 1. Dialog
2. Wertschätzung 3. Dosierte Kritik 4. Arbeitsverhalten 5. Entwicklungsziele 6. Offenheit
Vorbereitung auf einMitarbeitergespräch
Informationen sammeln
o formale (Arbeitsvertrag, Protokolle vorheriger Gespräche,...)
o informale (Kollegen, direkte Vorgesetzte, Interaktionspartner,...)
Kriterien zur Leistungsbeurteilung prüfen
eigenen Weiterbildungsbedarf prüfen o Gesprächsführung
o Leistungsbeurteilung
Ziel des Mitarbeitergesprächs festlegen
Argumente und Begründungen für Feedback vordefinieren
Perspektiven und Entwicklungsoptionen erdenken
Dialoge und Kommunikation vorbereiten
Vorgesetztenbeurteilung - Diagnosefunktion
- Personalentwicklungsfunktion - Kontrollfunktion
- Motivationsfunktion - Partizipationsfunktion
Prozess der Personalentwicklung nach Becker
1. Bestimmung der Ziele und Inhalte der Personalentwicklung 2. Ermittlung des Entwicklungsbedarfs
3. Formulierung von Entwicklungsprogrammen und geeigneter Methoden der Personalentwicklung
4. Gestaltung und Durchführung von Entwicklungsmaßnahme(n) einschließlich Transfersicherung
5. Evaluation des Entwicklungserfolgs
Mitarbeiterbeurteilung und Mitarbeitergespräch
Leistungsbeurteilung einer der sensiblen Bereiche des Personalmanagements
Feedback soll motivieren und zu Leistungssteigerung führen
dieser Effekt nur erreichbar, wenn vor allem bei negativem Feedback die beurteilte Person transparenten Einblick in die Leistungsbeurteilungskriterien erhält
wenn Beurteilter Situation selbst erklären kann Dialog und offene Kommunikation nur in einem
Mitarbeitergespräch möglich Motivation
Grundannahme: Menschen haben Gründe für ihr Tun, die sich letztlich auf Bestrebungen zurückführen lassen, Motive (Bedürfnisse) zu befriedigen
Prozesstheorien, Inhaltstheorien, Zieltheorien
Motivationsprozess: Erwartungs-Valenz-Theorie von Vroom
Bedürfnispyramide von Maslow Defizitbedürfnis
nur unbefriedigte Bedürfnisse haben Motivationskraft, befriedigte Bedürfnisse verursachen keine Motivation
Wachstumsbedürfnis
Bedürfnis nach Selbstverwirklichung wird nie abschließend befriedigt
Herzberg’s Zwei Faktoren Motivation und Ziele
1. Setze klare Ziele mit zeitlicher
Bestimmung
2. Definiere herausfordernde Ziele (weder unrealistisch, noch zu einfach)
3. Stelle eine Identifikation mit en Zielen sicher, nur als wichtig erlebte Ziele können motivieren 4. Vereinbare eindeutige Kriterien zur Bewertung der Zielerreichung
5. Stelle die enge Verknüpfung von Aufgaben-Zielen und persönlichen Zielen sicher
Entlohnung fällt unter die Hygienefaktoren und nicht Motivatoren
kurzfristig kann Entlohnung zu höherer Zufriedenheit führen, dauerhaft entfalten Lohnanreize allgemein aber keine Motivationswirkung
8 Entlohnung
Funktionen des Lohns
Lohnkonflikt besteht zwischen Unternehmen und Arbeitnehmer Entlohnungsdifferenzierung
Lohnsatzdifferenzierung
- Erfolgt auf der Basis der Arbeitsbewertung
- Unabhängig von bestimmten Personen als Arbeitsplatzinhabern - Schwierigkeitsunterschiede zwischen einzelnen Arbeiten
Lohnformdifferenzierung - Zeitlohn
- Variable Entlohnungsform wie Akkordlohn oder Prämienlohn - Mischvergütung
Führungskräfteentlohnung
Gehälter der Führungskräfte werden durch Einzelverträge festgelegt, die neben einem festen Grundgehalt einen variablen Teil vorsehen, wie Tantiemen, Aktien, Aktienoptionen
Bemessungsgrundlage: JÜ, BE, Zuwächse der Börsenkapitalisierung
Prinzipal-Agenten-Theorie versucht, Entlohnungsverträge für das Management zu entwickeln, die klar leistungsabhängig sind
Trennung von Eigentum und Verfügungsgewalt
Entlohnung und Motivation
„Crowding-Out-Effekt durch Überrechtfertigung und impliziter Norm der Gegenseitigkeit aber auch Bestärkung der intrinsischen Motivation durch Lohnanreize möglich
Unter bestimmten Bedingungen können extrinsische Anreize wie Entlohnung die intrinsische Motivation zerstören, Entlohnung kann im Extremfall also leistungsmindernd sein
Crowding-Out besonders wahrscheinlich durch:
Überrechtfertigung einer Aktivität, d.h. wird eine Person für eine intrinsisch getätigte Aktivität zusätzlich extrinsisch belohnt, geht die intrinsische Motivation zurück
Untergrabung von impliziten Normen der Gerechtigkeit, d.h. extrinsische Anreize werden in einem vertrauensbasierten Verhältnis zwischen Mitarbeiter und Vorgesetztem als Kontrolle wahrgenommen
Equity Theorie: Entlohnung und Zufriedenheit
- Abgleich von perzipiertem Soll- mit Ist-Verdienst Diskrepanzansatz in Verknüpfung mit Equity Theorie (Lawler)
- konkrete Faktoren sind vielfältig und reichen von Kenntnissen und Erfahrungen über Alter und Engagement bis zur Hierarchieebene mit Verantwortung und Status hin
Lohnkonflikt
Unternehmen als Nachfrager von Arbeitsleistung sind bestrebt, Löhne (=Kosten) gering zu halten, Arbeitnehmer als Anbieter von Arbeitsleistung sind dahingehen an hohen Löhnen interessiert
drei Aspekte charakterisieren den Aushandlungsprozess der Lohnfindung als Lösung des Lohnkonfliktes:
Wert der Arbeitsleistung als Entgelt
Motivationaler Aspekt der Entlohnung
Lohngerechtigkeit bzw. -zufriedenheit
Lohnzufriedenheit allein löst den Konflikt nicht!
Entlohnung im Wandel
Veränderung von Produktionsbedingungen, Anderungen der Arbeitsaufgaben, Dienstleistungs- und Wissensgesellschaft, Betonung von Qualifikation, Gruppenarbeit, Lernfähigkeit und intrinsische Motivation
9 Unternehmenskultur
Kulturbegriff
...entliehen aus Ethnologie:
Besondere und historisch gewachsenen und zu einem komplexen Geflecht verdichteten Merkmale von Volksgruppen.
-Wert- und Denkmuster und Symbolsysteme
Managementforschung übernimmt für Volksgruppen entwickelten Kulturbegriff und überträgt ihn auf Unternehmen.
- Unternehmen als eigene Kulturgemeinschaft entwickeln über die Zeit eigene unverwechselbare Vorstellungs- und Orientierungsmuster
Kernelemente der Unternehmenskultur
Gemeinsame Orientierung;Praxis - Selbstverständliche Annahmen;Eisbergphänomen; Ergebnis eines Lernprozesses; Repräsentiert „Weltbild“;Erworben durch betrieblichen Sozialisationsprozess; Feste Orientierungsmuster aber nicht statisch
Unternehmenskultur entwickelt sich über die Zeit, d.h. sie ist das Ergebnis historischer Lernprozesse im Umgang mit Problemen aus der Umwelt und ihrer Koordination
Verfestigung von Erwartungen und Traditionen
durch bestätigende oder abweisende Impulse werden bestimmte Vorstellungs-, Orientierungs-, Wahrnehmungs-, Interpretations- und Handlungsmuster als erfolgreiche Problemlösungen klassifiziert
→ nach und nach bilden sich Basisannahmen heraus
→ Gründer („Helden-/Legendenerzählungen“) und prägnante Ereignisse vor allem in der Frühphase der Unternehmung wichtig
→ Unternehmenskultur = kollektiver Erfahrungsspeicher, der die Entwicklung der Unternehmung widerspiegelt
Innerer Aufbau der Unternehmenskultur
Neues Personal und die Unternehmenskultur Sozialisierungsprozess
weniger bewusste Lernaktivität als ein oftmals unreflektiertes (Mit-) Leben der Kultur
Aufnahmerituale und Integrationsriten, Bekanntmachung mit Symbolen und Riten sowie Erzählung von Gründergeschichten
Beispiele Artefakte: Kleidung, Räume,... gemeinsames Mittagessen wöchentliche Meetings Plaudern über den Chef gemeinsamer Sport oder Betriebsfeiern
Motivation durch Unternehmenskultur
orientierungsstiftende Kraft der Unternehmenskultur und der damit verbundenen Werte
→ hohe Bereitschaft, sich für das Unternehmen zu engagieren
je nach Kultur müssen sich (neue) Mitarbeiter regelmäßig beweisen oder aber es gibt eine
„schützende“ Hand, z.B. durch Vorgesetzte
Sinnstiftung und Zugehörigkeitsgefühl
Kommunikation des Leistungsanspruchs der Unternehmung
Abhängig von der Stärke der Kultur und von dem Kulturtypus (motivierende vs.
demotivierende Kulturen)
Barrieren durch starke Unternehmenskulturen
starke Kulturen begünstigen die Entstehung einer „geschlossenen Gesellschaft“
→ Druck auf den Einzelnen: Konformitätsdruck
→ innere Homogenität und Stabilität, Abgrenzung nach außen (z.B. im Falle von Subkulturen)
Kritik oder Innovationen (die Unsicherheit bringen) können leichter abgeblockt werden
→ bei starken Kulturen unsichtbare Barrieren gegenüber Neuerungen und evtl. Abschottung vor Wandel
Symbole und Zeichen
Die Erfassung von Unternehmenskulturen
1. Erschließung der sichtbaren Elemente einer Kultur 2. Erchließung vorherrschender Normen und Standard 3. Erschließung der Basisannahmen
Methode: Dokumente (Firmenchronik), Teilnahme an beobachtenden Sitzungen, Feiern usw., offene Einzel- und Gruppeninterviews etc.
Kulturtypen nach Deal und Kennedy
„Work-hard, play-hardculture“
-Stress durch Quantität der Arbeit nicht wegen Unsicherheit -Schnelle Arbeit führt zu schneller Erholung z. B. Restaurants, Software-Unternehmen
„Tough-guymachoculture“
- Stress durch hohes Risiko mit potenziellen Verlust/Gewinn der Belohnung - Fokus auf die Gegenwart, weniger auf die langfristige Zukunftz. B. Polizei, Chirurgen, Sportler
„Processculture“
- Wenig Stress, schwerfällige Arbeit, Bequemlichkeit und Sicherheit. Stress entsteht durch interne Politik und die “stupidityofthesystem”
- Entwicklung von Bürokratier und anderen Wegen um den Status Quo zu erhalten - Fokus auf Sicherheit in der Vergangenheit und Zukunft z. B. Banken, Versicherungen
„Bet-the-company culture“
- Stress entsteht durch hohes Risiko und Verzögerungen bevor bekannt ist, ob die Handlungen sich auszahlen
- Langfristige Sicht aber auch viel Arbeit um Planungen zu erreichen z. B. Flugzeughersteller, Ölfirmen
Stärke und Schwäche Kulturen
Ausmaß der Prägnanz
− Konsistenz der Werte, Standards und Symbole
− Umfassende kulturelle Orientierungsmuster
− Kulturinhalt nachrangig
Hoher Verbreitungsgrad
Verankerungstiefe − Internalisierung − Persistenz
Subkulturen
Subkulturen bilden sich nach verschiedenen Kriterien:Hierarchischer Rang, Profession,Abteilung, Geschlecht
Ferner: Alter, Nationalität, Religion etc.
Typen nach nachMeyerson/Martin (1987):Verstärkende Subkulturen,Neutrale Subkulturen,Gegenkulturen
Wirkungen von Unternehmenskulturen
Entstehung und Entwicklung einer Unternehmenskultur
Phasen einer Kurskorrektur
Corporate Identity vs. Unternehmenskultur
Corporate Identity als Kommunikations- und Marketingkonzept
Gestaltung und Entwicklung von sichtbaren Zeichen zur Verbesserung der Außendarstellung
unabhängig davon, ob Symbole und Zeichen den im Unternehmen verankerten Normen und Werten (d.h. Kulturbestandteilen) entsprechen
Veränderungen letzterer können aber Corporate Identity beeinflussen Unternehmenskultur in diversifizierten Unternehmen
diversifizierte Unternehmen operieren i.d.R. in ganz unterschied- lichen Branchen und nationalen oder regionalen Märkten
→ unterschiedliche Umweltbedingungen für die Unternehmungen
starke Unternehmenskulturen sind jedoch besonders in stabilen Umwelten vorteilhaft, andernfalls können falsche Annahmen über die Zukunft getroffen werden und eine Anpassung des Unternehmens durch Beharrungskräfte verhindert werden
→ Förderung der Entwicklung einer starken Kultur wäre tendenziell eine falsche Entscheidung
→ besser: multikultureller Unternehmensverbund Unternehmenskultur im internationalen Kontext
Unternehmenskultur in MNU Landeskultur als Einflussgröße 2 Generische Typen:
Pluralistische Unternehmenskultur (Multikulturelle Arena): Die Auslandsgesellschaften entwickeln jeweils eigene Unternehmenskulturen
Vorzüge:
Flexibilitätsvorteil durch hohe, externe Anschlussfähigkeit, Spezialisierungsvorteil durch lokale Identität, Kreativitätsvorteil durch Perspektivenvielfalt
Probleme:
Keine kohärente Kraft,kein Integrationsbeitrag
Universelle Unternehmenskultur (Transnationaler „Clan“): In den Auslandsgesellschaften und im Stammhaus wird eine gemeinsame kohärente Gesamtkultur praktiziert
Vorzüge:
Gesamtsystem-Orientierung durch länderübergreifende Identität, Geringe Abstimmungskosten, Bessere Erwartbarkeit des Handelns, Höhere Anschlussfähigkeit des Handelns
Probleme: Hoher Aufwand zur „Herstellung“ der Einheitlichkeit, Regionale Akzeptanzbarrieren durch Umweltdivergenz, Normatives Problem: „Überfremdung“
10 Corporate Governance
- Rechtlicher und faktischer Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens
- Kontrollstrukturen und –systeme mittels derer Manager an diejenigen berichten müssen, die einen legitimen Einfluss auf die Organisation haben
- Der Ordnungsrahmen wird maßgeblich durch den Gesetzgeber und die Eigentümer des Unternehmens bestimmt
- Konkrete Ausgestaltung obliegt der Unternehmensführung und dem Aufsichtsrat Historische Entwicklung neuer Unternehmensformen
Entstehung des Modernen Großunternehmens
CG-Modelle in DE und USA
Organe der Aktiengesellschaft
Vorteile:
- Klare Trennung zwischen Führung und Kontrolle und deren jeweiliger Verantwortungsbereiche - Implizite Berücksichtigung von Interessen der Anteilseigner
- Berücksichtigung von weiteren Stakeholdern-Interessen
- Direkte Macht über das Management durch Wahl/Abwahl Nachteile:
- Nichteinbeziehung des Aufsichtsrates in Management- Meetings
- Agency-Probleme zwischen Management und Aufsichtsrat (Eigeninteresse des Managers) - Zusätzliche Bürokratie, langsamere Entscheidungen
- Konfliktpotential zwischen Aufsichtsrat und Management ab Beziehungsabhängig Organe der Aktiengesellschaft in den USA
Stakeholder eines Unternehmens
Stakeholder-Ansatz Shareholder-Ansatz
Hintergrund Das Unternehmen existiert um Das Unternehmen existiert, um das
Stakeholdervs Shareholder-Value-Ansatz
Trennung von Eigentum und Verfügungsgewalt
Anreize für Manager, zu diversifizieren:
-
Größere Intransparenz und geringere Vergleichbarkeit des Unternehmens-
Arbeitsplatzsicherung ist wichtiger als Unternehmensperformance-
Kopplung der Top-Management-Entlohnung an die Unternehmensgröße-
„Empire Building“Generell gilt das diversifizierte Unternehmen als ineffizient.
Agency-Problem begünstigt Überdiversifizierung.
Empirische Studien stützen indirekt diese Beobachtung.
Lösungen für das Agency Problem:
Milderung des Zielkonfliktes, bessere Kontrolle
Ansprüche aller Interessengruppen
umzusetzen Vermögen seiner Eigentümer zu
vermehren Erfolgsmaßstab Maximierung der Differenz
zwischen den Anreizen und Beiträgen aller Gruppen
Maximierung der zukünftigen diskontierten Zahlungen an die Eigentümer
Beurteilung Nicht operational, da auf
interpersonalen Nutzenvergleich aufbauend; Pluralistisch
Operational, da auf Markt- und Ressourceneffizienz ausgerichtet;
monistisch
Unternehmensziel Stakeholder-Value Shareholder-Value
Faktoren, die seit den 1980er das Agency-Problem gesenkt haben
Historische Entwicklung des Investorenaktivismus
Shareholder-Value Konzept
- „Creating Shareholder Value“ von Rappaport (1986) - Zentral: Orientierung an den Zielen der Anteilseigner
- Optimierung des Unternehmens durch Gewinnmaximierung und Erhöhung der Eigenkapitalrendite
- Erfolg wird durch Veränderung des Unternehmenswertes gemessen (DCF-Methode)
- Spiegelt auch Erwartungen des Kapitalmarktes wieder (Analysten, Investoren, Berichterstattung etc.)
Erfolgsabhängige Entlohnung des Managements
- Grundgedanke: Management partizipiert am Erfolg des Unternehmens
- Anreizkompatible Varianten der Vergütung (z. B. Aktienoptionen, Unternehmensanteile), die zusätzlich zum Grundgehalte bezahlt werden.
- Weite Verbreitung in den USA (1996/97: 87% der Unternehmen)
- Positive Kapitalmarkteffekte bei der Ankündigung der Einführung solcher EntlohnungssytemeSymbolische Einführung
- Problem: Aktienoptionen können myopische Managemententscheidungen begünstigen Konsequenzen einer stärkeren Kapitalmarktkopplung
Empirische Studien in der Managementliteratur zeigen...
Finanzanalysten können durch Prognosen und Empfehlungen strategische Entscheidungen beeinflussen: − R&D-Ausgaben − Innovationen − Downsizing
Die Anteilseignerstruktur hat ebenfalls einen Einfluss auf die Unternehmenspolitik
11 Innovation &Entrepreneurship
„Klassik“ versus Entrepreneurship
Bedeutung von Entrepreneurship
Was ist Entrepreneurship?
Entrepreneurship heißt frei übersetzt soviel wie "Unternehmertum".
Die typische Ausdruckform von Unternehmertum ist die Gründung eines neuen Unternehmens.
Unternehmerisches Handeln ist aber auch in etablierten Unternehmen wichtig. Hier spricht man von Intrapreneurship.
Zitat Joseph A. Schumpeter
„Unternehmer sind Wirtschaftssubjekte, deren Funktion die Durchsetzung neuer Kombinationen ist und die dabei das aktive Element sind.“
Was sind neue Kombinationen?
Neues Produkt, neue Dienstleistung.
Neue Erstellungsweise eines Produktes/einer Dienstleistung (Prozessinnovation).
Neuer Absatzmarkt.
Neue Bezugsquelle von Rohstoffen und Halbfabrikaten.
Neue Organisationsform.
Neu Marketing- und Vertriebsform.
Verschiedene Gründungsperspektiven Fokus der “klassischen”
Betriesbwirtschaftslehre
Fokus Entrepreneurship - Anpassung an die Umwelt („fit“)
- Optimierung
- Wahl zwischen Alternativen - Stetige Verbesserung
- Die Dinge richtig tun.
- Anpassung der Umwelt - Kreation
- Erschaffung von Alternativen.
- Sprunghafte Verbesserung - Die richtigen Dinge tun.
Die Schumpeter-Hypothese
Schumpeter (1942) zufolge würden etablierte Unternehmen die Chancen durch technologischen Wandel besser wahrnehmen können als neu gegründete Unternehmen, weil:
a) Technische Innovationen zunehmend von Großunternehmen durch trainierte Spezialisten routinemäßig und arbeitsteilig hervorgebracht werden.
b) Große Unternehmen die Marktmacht haben, die Renten, die solche eine technologische Innovationen entstehen, selbst abzuschöpfen.
Kritiker behaupten hingegen, dass Unternehmensgründungen die Chancen durch technologischen Wandel besser wahrnehmen, weil:
a. Großunternehmen mit dem Problem der organisationalen Trägheit behaftet sind.
b. Unternehmensgründungen von sog. First Mover-Advantages profitieren würden.
Innovationsvorteile von großen Unternehmen
Marktmacht gegenüber Zulieferern, Abnehmern und dem (potenziellen) Wettbewerb
Anreize durch EconomiesofScale
Anreize durch EconomiesofScope
Spezialisierungsvorteile
Kundendaten
Finanzierungsmöglichkeiten
Innovationshemmnisse bei Großunternehmen
TrennungvonEigentumundVerfügungsgewalt
Abneigung gegen Kannibalisierung
SunkCosts
Bürokratisierung
Fluktuation im Top-Management
Mangelnde Kundennähe
Arbeitsteilung
Effizienzorientierung
Mikropolitik
Wahrnehmungsverzerrungen
Dimensionen einer Unternehmensgründung