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Kapitel 9:

Internationale Umweltprobleme:

Klimaerwärmung

Kapitel im Lehrbuch / Inhalt

ƒ Im Perman:

ƒ Kapitel 10: „International Environmental Problems“

ƒ Inhalt der Vorlesung:

ƒ Daten zur Klimaerwärmung

ƒ Internationale Umweltexternalitäten

ƒ Kyoto-Protokoll

ƒ Race to the Bottom

(2)

3 Ressourcen- und Umweltökonomie Prof. Dr. L. Bretschger

Globale Temperaturänderung (1861-2000)

Quelle: Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)

Änderung des globalen

Gletschervolumens (1960-1998)

(3)

5 Ressourcen- und Umweltökonomie Prof. Dr. L. Bretschger

Das Problem der Klimaerwärmung

ƒ Globale Erwärmung wird durch die Akkumulation von Treibhausgasen (CO

2

, Methan, Stickoxide) in der Atmosphäre verursacht.

ƒ Wenn sich diese Gase in der Atmosphäre ansammeln, halten sie Infrarotstrahlung zurück.

ƒ Ohne den Treibhauseffekt würde die

Durchschnittstemperatur auf der Erde bei etwa –18 Grad Celsius liegen.

ƒ Frage: Welchen Effekt haben menschliche Aktivitäten auf Klimaerwärmung?

Quellen von Treibhausgasemissionen

ƒ CO

2

:

ƒ Verbrennung von fossilen Brennstoffen

ƒ Abholzung

ƒ Methan:

ƒ Bei anaerobem Abbau von Organismen (in Sümpfen etc.)

ƒ Kühe

ƒ Lecks von Erdgaspipelines

ƒ Stickoxide:

ƒ Verbrennung von fossilen Brennstoffen

ƒ Landwirtschaftlicher Dünger

(4)

7 Ressourcen- und Umweltökonomie Prof. Dr. L. Bretschger

Probleme Treibhausgase 1

ƒ Gewisse Treibhausgase verbleiben für eine lange Zeit in der Atmosphäre (z.B. Kohlendioxid).

ƒ Verschieden Treibhausgase haben unterschiedlich starke Klimawirkung.

ƒ So hat über 50 Jahre gesehen ein Kilogramm Methan einen 20-mal stärkeren Klimaeffekt als ein

Kilogramm Kohlendioxid.

ƒ Über einen Zeitraum von 500 Jahren ist der Effekt hingegen nur 4-mal stärker (Methan wird schneller abgebaut).

Probleme Treibhausgase 2

ƒ Treibhausgase verteilen sich gleichmässig in der Atmosphäre.

ƒ Das heisst die Emission von Treibhausgasen in einem Land hat globale Auswirkungen: Internationale

Umweltexternalität!!

(5)

9 Ressourcen- und Umweltökonomie Prof. Dr. L. Bretschger

Internationale Umweltexternalitäten

ƒ Verschmutzung/Ressourcennutzung nehmen keine Rücksicht auf administrative Grenzen

ƒ Beispiel:

ƒ Produktion in Land 1 induziert Umweltschäden in Land 1 und 2

ƒ Anreiz zur Vermeidung in Land 1: Steigerung des Wohlbefindens der eigenen Bevölkerung

‘ Schäden in Land 2 bei Vermeidungsanstrengungen nicht berücksichtigt.

‘ Globale Kosten der Verschmutzung unterschätzt

‘ Notwendig: internationale Koordination von Umweltpolitik (Umweltabkommen)

ƒ Problem: Anreize für Länder Umweltabkommen beizutreten?

Internationale Umweltpolitik

ƒ Geeignet bei Umweltexternalitäten ohne internationale Komponente

ƒ Durch internationalen Handel: durch nationale Umwelt-politik einzelner Länder Auswirkungen auf andere Länder (strategischer Einsatz von Umweltpolitik?)

ƒ Bei internationalen Umweltexternalitäten

ƒ z.B. Internationale Umweltabkommen

ƒ Kooperative Lösung ‘Steigerung der Gesamtwohlfahrt Nationale Umweltpolitik:

Internationale Umweltpolitik:Internationale (Koordination von) Umweltpolitik:

(6)

11 Ressourcen- und Umweltökonomie Prof. Dr. L. Bretschger

Internationale Umweltpolitik (2)

Kooperative versus non-kooperative Lösung:

V: Vermeidung KV: keine Vermeidung

V Land 1 KV

V KV

Land 2

-3 5

-3 5

3 3

0 0

Ergebnis: beide Länder vermeiden nicht (nicht-kooperative Lösung)

Internationale Umweltpolitik (3)

ƒ Erfahrung:

ƒ Zustandekommen und Umsetzung internationaler Umweltschutzabkommen schwierig (z.B. Kyoto)

ƒ Einflussfaktoren:

ƒ Individuelle Anreize zum free-riding

ƒ Unsicherheit über Kosten und Nutzen der Vermeidung

ƒ Fehlen internationaler Institutionen

ƒ Anzahl an Verhandlungen beteiligter Länder

ƒ Verteilung der Nutzen und Kosten (Gerechtigkeitsapekte)

(7)

13 Ressourcen- und Umweltökonomie Prof. Dr. L. Bretschger

Kosten/Nutzen von Klimaerwärmung 1

ƒ Erhöhung des Meeresspiegels: Ein Anstieg um 50cm ist wird für das Jahr 2100 prognostiziert. Folgen: Erosion von

Küstenlinien, Verlust von Lebensraum.

ƒ Extreme Wetterphänomene: Erhöhte Intensität von Stürmen.

ƒ Gesundheitseffekte: Mehr Menschen wären

„Tropenkrankheiten“ wie Malaria oder Cholera. Weniger Wintermortalität.

ƒ Landwirtschaft: Reduktion der Getreideernte in den meisten tropischen, subtropischen und gemässigten Regionen. Gewisse Regionen können von höheren Temperaturen und mehr

Niederschlägen profitieren.

Kosten/Nutzen von Klimaerwärmung 1

ƒ Energieverbrauch: Weniger Heizungen, dafür mehr Klimaanlagen.

ƒ Änderung von Meeresströmungen: Mögliche Abkühlung von Europa (Golfstrom!).

ƒ Gefährdung von fragilen Ökosystemen

(8)

15 Ressourcen- und Umweltökonomie Prof. Dr. L. Bretschger

Zwei Lösungsansätze

ƒ Vermeidung: Schritte um heutige Emissionen zu senken.

Senkung des Verbrauchs an fossilen Brennstoffen, Aufforstung etc.

ƒ Problem: Vermeidung ist Externalität, internationale Koordination.

ƒ Anpassung: Schritte zukünftiger Generationen, um negative Auswirkungen von Klimaerwärmung zu reduzieren. Z.B. Bau von Deichen.

ƒ Problem: Insbesondere Entwicklungsländer liegen einerseits oft nur in einer einzigen Klimazone (keine Verlagerung z.B. von Landwirtschaft möglich).

ƒ Entwicklungsländer können sich Anpassungsmassnahmen unter Umständen gar nicht leisten.

Schätzung der Kosten einer Klimaerwärmung

ƒ Verwendung von Kosten-Nutzen-Analyse im Fall von Klimaerwärmung relativ komplex.

ƒ Zuerst muss man eine Schätzung der physischen Auswirkungen der Klimaerwärmung machen (Ernteausfälle etc.)...

ƒ ...und diesen dann auch noch monetäre Werte zuweisen.

ƒ Nordhaus und Boyer (1999) haben eine solche

Analyse für verschiedene Länder/Ländergruppen

durchgeführt (folgende Folie).

(9)

17 Ressourcen- und Umweltökonomie Prof. Dr. L. Bretschger

Schätzung der Auswirkung auf das BIP einer durchschnittlichen Erwärmung um 2.5 Grad Celsius in 2100

Land/Region Netto-Output-Gewinn/Verlust % Kommentare

Russland +0.65 Signifikanter landwirtschaftlicher Nutzen

Osteueropa -0.71

USA -0.45 Tiefe Abhängigkeit von Landwirtschaft.

Fortschrittliches Gesundheitswesen.

China -0.22

Japan -0.50

OECD Europa -2.83

Potentiell katastrophale Klimaveränderung wegen Verschiebung von Meeresströmungen.

Signifikante Auswirkungen auf Küstenregionen und Landwirtschaft

Afrika -3.91 Potentiell grosse Auswirkungen auf Gesundheit.

Indien -4.93 Grosse Auswirkungen auf Landwirtschaft wegen

Abhängigkeit von Monsunregen.

Quelle: Nordhaus und Boyer (1999)

Kyoto-Protokoll

ƒ Rio-Gipfel 1992: Die „United Nations Framework Convention on Climate Change“ wird geschaffen.

ƒ Annerkennung der These, dass anthropogene Aktivitäten zu einer Erhöhung der

Treibhausgaskonzentration führen, was wiederum zu Klimaerwärmung führt.

ƒ Einigung, dass eine gemeinsam (aber

differnzierte) Verantwortlichkeit besteht dieses Problem Anzugehen

ƒ In der Folge wurde das Kyoto-Protokoll geschaffen.

(10)

19 Ressourcen- und Umweltökonomie Prof. Dr. L. Bretschger

Kyoto-Protokoll 2

ƒ Das Kyoto-Protokoll sieht vor, dass „Annex I“-

Länder ihren CO

2

-Ausstoss bis 2010 auf eine Niveau von 6% unter demjenigen von 1990 beschränken.

ƒ Annex I-Länder umfassen sämtliche Industrieländer sowie die ehemals kommunistischen Länder von Ost- und Zentraleuropa.

Mechanismen Kyoto-Protokoll

ƒ „Bubble-Provision“: Länder einer

Staatengemeinschaft werden als ein einziges Land betrachtet (z.B. die EU).

ƒ „Joint Implementation“: Ein Annex I-Land kann für Reduktionen in einem anderen Annex I-Land

bezahlen und kann sich diese anrechnen lassen (ähnlich wie Zertifikathandel.

ƒ „Clean Development Mechanism“: Annex I-Land kann für Reduktionen in Drittländern bezahlen.

Allerdings nur für Projekte welche „sonst nicht

durchgeführt würden“.

(11)

21 Ressourcen- und Umweltökonomie Prof. Dr. L. Bretschger

Wann tritt das Kyoto-Protokoll in Kraft?

ƒ Das Kyoto-Protokoll tritt in Kraft, sobald zwei Bedingungen erfüllt sind:

1. Mehr als 55% der Nationen der Welt müssen das Abkommen unterzeichnen und Ratifizieren.

2. Die Staaten, welche das Abkommen ratifiziert haben müssen einen Anteil von über 55% der CO

2

-Emissionen in 1990 haben.

ƒ Die erste Bedingung war ziemlich schnell erfüllt.

ƒ Die zweite Bedingung ist mit der Ratifikation des Kyoto- Protokolls im November 2004 durch die Russische

Föderation nun auch erfüllt.

ƒ Dementsprechend wird das Kyoto-Protokoll am 16. Februar 2005 in Kraft treten!

Kritikpunkte Kyoto-Protokoll

ƒ Annex II-Länder (welche zu keiner Reduktion verpflichtet sind) umfassen Staaten wie China und Indien, welche bei entsprechender wirtschaftlicher Entwicklung wesentlich zum zukünftigen

Kohlendioxid-Ausstoss beitragen können.

ƒ Weil Kohlendioxid sehr lange in der Atmosphäre verbleibt, wird dessen Konzentration auch unter dem Kyoto-Protokoll weiterhin ansteigen.

ƒ Die Kosten der Umsetzung des Kyoto-Protokolls

werden (u.A. von der Bush-Administration) als zu

hoch betrachtet.

(12)

23 Ressourcen- und Umweltökonomie Prof. Dr. L. Bretschger

Race to the Bottom

ƒ Umweltschützer argumentieren:

ƒ Prinzip offener Märkte führt zu race to the bottom:

ƒ Versuch durch niedrigere Umweltstandards komparativen Vorteil zu erlangen

ƒ im Vergleich niedrigere Produktionskosten als in Ländern mit strikteren Standards

ƒ Anreiz für diese ebenfalls Standards zu senken

ƒ Absinken der Umweltstandards auf den Stand des Landes mit dem niedrigsten Standard (race to the bottom)

‘ tatsächlich?

Race to the Bottom (2)

ƒ Bisherige Erfahrung: Länder wählen unterschiedliche Umweltstandards.

ƒ Motto: Statt reich und schmutzig, lieber weniger reich und sauber

ƒ Wettbewerb bzgl. Umweltregulierung führt zu maximaler Wohlfahrt, nicht minimale

Umweltqualität.

ƒ Kosten aus Umweltregulierung häufig relativ geringer Anteil an Gesamtproduktionskosten

ƒ Zudem: Umweltsteuern auch Erträge für Staat

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