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Archiv "Diagnostik" (30.01.1975)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Mittelgesichtsfrakturen

zur Jochbeinimpressionsfraktur in- takt. Der eierschalendünne Orbita- boden bricht an seiner schwäch- sten Stelle, gewöhnlich mehr im hinteren Bereich des Semikanals für den Nervus infraorbitalis. Der Orbitainhalt gelangt in die Kiefer- höhle, wobei es zur Einklemmung des Musculus rectus inferior, sel- tener des Musculus obliquus in- ferior kommen kann. Die typischen klinischen Zeichen sind Enophthal- mus, Bewegungseinschränkung des Bulbus und Doppelbilder beim Blick nach oben (Abbildungen 6 a und b) sowie Hyp- oder Anästhesie im Bereich des Nervus infraorbitalis, Diese Befunde werden besonders bei anfänglichem Ödem oft leicht übersehen, deshalb ist die Rönt- gendiagnostik bei der Blow-out- Fraktur besonders wichtig. Auf der okzipito-dentalen Nebenhöhlenauf- nahme ist häufig eine durch Blut bedingte Verschattung der gesam- ten Kieferhöhle oder eine durch abgesunkenen Orbitainhalt beding- te Verschattung an ihrem Dach zu erkennen (Abbildung 6 c). Gesi- chert wird die Diagnose aber erst durch Schichtaufnahmen. Bei posi- tivem tomographischen Befund oder typischen klinischen Zeichen einer Blow-out-Fraktur ist die Ope- ration indiziert, um die schwerwie- genden Spätfolgen zu verhindern.

Ziel des Eingriffs ist es, den einge- klemmten Orbitainhalt zu befreien, den Orbitaboden aufzurichten und in seiner normalen anatomischen Lage zu stabilisieren.

Defekte des Orbitabodens müssen verschlossen werden, um ein er- neutes Absinken zu verhindern. Wir legen dazu eine dünne Teflon- scheibe zwischen Orbitaboden und Periorbita. Als operativen Zugang bevorzugen wir einen Schnitt drei Millimeter unterhalb des Lidrandes.

Wegen der schnellen Heilungsten- denz in dieser Region sollte der Eingriff möglichst in der ersten Woche nach dem Unfall durchge- führt werden. Die Konsultation ei- nes Ophthalmologen vor oder wäh- rend der Operation ist wünschens- wert, vor allem zum Ausschluß ei- ner intraokulären Verletzung.

Gesichtsfrakturen bei Kindern Trotz der immer häufigeren Stra- ßenverkehrsunfälle sind Gesichts- frakturen bei Kindern selten. Der junge Gesichtsknochen ist allge- mein nachgiebiger und insbeson- dere der Oberkiefer weniger zer- brechlich, weil die Kieferhöhle erst mit dem Erscheinen der bleiben- den Zähne voll ausgebildet wird.

Treten aber Frakturen auf, war die Gewalteinwirkung in der Regel so groß, daß auch mit begleitenden schweren Verletzungen des Hirn- schädels und der Halswirbelsäule zu rechnen ist. Die Diagnose wird erschwert durch einen oft unergie- bigen Palpationsbefund, mangeln- de Kooperation der Kinder wäh- rend der Röntgenaufnahmen sowie die Fehldeutung des röntgenolo- gischen Befundes infolge nicht durchgebrochener Zähne im Frak- turbereich. Die Behandlung ist möglichst konservativ aus Rück- sicht auf die Wachstumszentren des Gesichtsschädels und die noch nicht durchgebrochenen blei- benden Zähne. Ist eine Reposition notwendig, so muß sie wegen der im Kindesalter schnelleren Kallus- bildung und Frakturheilung unver- züglich erfolgen.

Frakturen des knöchernen Nasen- anteils, der beim Kind noch sehr klein ist, können besonders leicht übersehen werden; erst später fällt die deformierte oder abnorm kleine Nase auf. Eine Reposition der Na- senscheidewand sowie die Draina- ge von Hämatomen sind dringen- de Maßnahmen; unterbleiben sie, kann ein Septumabszeß oder eine Sattelnase entstehen. Nicht er- kannte LeFort-, Jochbein- und Blow-out-Frakturen können sich funktionell und kosmetisch ver- hängnisvoll auswirken.

Literatur beim Verfasser

Anschrift des Verfassers:

Privatdozent Dr. med. V. Jahnke 8 München 2

Pettenkoferstraße 8 a

IN KÜRZE

Diagnostik

Der Alpha-Fetoprotein-Spiegel des Fruchtwassers ist bei Feten mit be- stimmten Chromosomen-Anomali- en und mit Defekten des Neural- rohres besonders hoch. Das erga- ben Untersuchungen von Frucht- wasser und Feten bei 54 Spontan- aborten, die an der pädiatrischen Forschungsabteilung des Guy's Hospital in London vorgenommen wurden. Die Autoren vermuten, daß auch bei Feten ohne offensichtli- che Anomalien und bei Feten, bei denen auf Grund ihres Zustands keine Zellkulturen angesetzt wer- den konnten, die erhöhten AFP-Ti- ter der Amnionsflüssigkeit auf Fehlbildungen oder Chromosomen- Anomalien als Ursache der Aborte

hinwiesen. HH

(Seller, Mary J.; Creasy, M. R.; und Alberman, Eva P., British Medical Journal 5918 [1974], vol. 2, 524 bis 525).

Mehrmals angezündete Zigaretten bedeuten ein um 15 Prozent erhöh- tes Bronchitis-Risiko gegenüber den nach einmaligem Anzünden zu Ende gerauchten. Das ergab eine Untersuchung an fast 5500 Zigaret- tenrauchern in Südwest-Lancashi- re, die vom Thomas-Hospital in Stockport (England) durchgeführt wurde. Die Ursache für die erhöhte Bronchitisgefahr ist Anlaß zu Hypo- thesen, die noch der Verifizierung bedürfen, soweit das möglich er- scheint. Die Autoren meinen, ent- weder nutzten die „Raucher auf Raten" den Zigarettenstummel wei- ter aus und bekämen dadurch et- was mehr Tabak, aber erheblich mehr Teer, oder das Ausdrücken und das damit verbundene Zusam- menpressen von halb angekohltem Tabak führe zum Freiwerden je- ner Stoffe, die die chronische Bron- chitis fördern. HH (Rimington, J., British Medical Journal 5919 [1974], vol. 2, 591 bis 593).

264 Heft 5 vom 30. Januar 1975 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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