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Archiv "KHK: Leitlinie unterstreicht Bedeutung der Bildgebung" (13.09.2013)

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A 1652 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 37

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13. September 2013 Bildgebenden Verfahren für die Diagnose von

koronaren Herzerkrankungen wird in einer neuen Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie eine zunehmende Bedeutung eingeräumt. Die aktuelle Fassung liefert klare Definitionen, für welche Patienten der Einsatz von MR-Angiographie oder Herz-CT besonders zweckmäßig ist.

Wie in der Leitlinie aus 2006 werden inva- sive Koronarangiographien und die Revaskuli- sation durch Katheterinterventionen oder eine Bypass-Operation vor allem für Hochrisikopa- tienten empfohlen. Während die frühere Leitli- nie vorsah, diese Risikoabschätzung nur auf der Basis von Belastungs-EKGs vorzunehmen, werden jetzt auch Funktionsuntersuchungen basierend auf bildgebenden Verfahren emp- fohlen. Hochrisiko wird definiert als eine ge- schätzte Jahresmortalität von mehr als drei

Prozent. Der diagnostische Algorithmus basiert auf der sogenannten Vortestwahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer Koronarstenose. Diese Wahrscheinlichkeit, an einer koronaren Herzer- krankung zu leiden, wird anhand der statisti- schen Daten einer großen Patientengruppe be- stimmt. „Bei Patienten mit einer niedrigen oder mittleren Vortestwahrscheinlichkeit sollte nicht die CT-Angiographie als erster diagnostischer Schritt durchgeführt werden“, so Prof. Dr. med.

Udo Sechtem, Stuttgart.

Der Ansatz für Patienten mit funktionellen Herzerkrankungen, zum Beispiel einem Koro- narspasmus oder mikrovaskulären Erkrankun- gen, wurde neu definiert. „Die klinische und nichtinvasive Evaluation dieser Gruppe hat an Bedeutung gewonnen, weil immer mehr Pa- tienten – insbesondere Frauen – bei stabiler Angina pectoris eine invasive Koronarangio-

graphie erhalten, wobei sich dann herausstellt, dass sie keine Stenosen aufweisen“, sagte Sechtem beim Kongress der European Society of Cardiology in Amsterdam.

Die Kontrolle der Herzfrequenz ist ein neues Behandlungsziel der aktuellen Leitlinie. Thera- pie der Wahl sind dabei Betablocker oder Kal- ziumkanal-Blocker. Als Zweitlinientherapie wer- den mit gleicher wissenschaftlicher Evidenz lang anhaltende Nitrate und der If-Kanal-Hem- mer Ivabradin empfohlen. Bevor eine Revasku- larisation in Betracht gezogen wird, sollten Pa- tienten eine optimierte medikamentöse Thera- pie erhalten. „Die Entscheidung über die Form der Revaskularisation sollte im Heart Team von Kardiologen und Herzchirurgen gemeinsam getroffen werden“, so Sechtem. „Und es sollte der Nachweis einer regionalen Durchblutungs-

störung vorliegen.“ EB

KHK: LEITLINIE UNTERSTREICHT BEDEUTUNG DER BILDGEBUNG

Im Norden Syriens ist ein Chirurg von Ärzte ohne Grenzen getötet worden. Die Leiche des 28-jährigen Dr. Muhammad Abyad wurde am 3. September in der Provinz Aleppo gefunden. Der Syrer hatte in einem Krankenhaus der Hilfsorganisation Opfer des Bürgerkriegs behandelt.

Die genauen Umstände seines To- des blieben bislang ungeklärt.

„Der Tod von Muhammad Aby- ad ist ein schrecklicher Verlust für seine Familie, für seine Patienten und für Ärzte ohne Grenzen“, be- tonte Joan Tubau, Geschäftsführer ÄRZTE OHNE GRENZEN

Chirurg in Syrien getötet

von Ärzte ohne Grenzen in Spa- nien. Er sei schockiert über den An- griff auf den „äußerst engagierten Chirurgen, der dafür arbeitete, Op- fern des Konflikts in Syrien das Le- ben zu retten“. Ärzte ohne Grenzen unterstrich die Verpflichtung aller Konfliktparteien, den Schutz huma- nitärer Helfer zu gewährleisten.

Teams von Ärzte ohne Grenzen betreiben sechs Krankenhäuser und vier Gesundheitszentren im Norden Syriens. Zwischen Juni 2012 und Juli 2013 haben die Mitarbeiter hier mehr als 66 000 Patienten behan- delt, circa 3 400 Operationen durch- geführt und ungefähr 1 400 Gebur-

ten begleitet. hil

Leben retten un- ter gefährlichen Bedingungen: Ein 28-jähriger Chirurg hat jetzt seinen Ein- satz mit dem Leben

bezahlt.

Foto: dpa

Die Opposition im hessischen Land- tag hat erhebliche Zweifel daran, dass die Partikeltherapie-Anlage am Uniklinikum Gießen/Marburg wie geplant bis zum Jahresende in Betrieb gehen kann. Die Grünen- Abgeordnete Kordula Schulz-Asche verwies im Wissenschaftsausschuss auf das dazu nötige monatelange Genehmigungsverfahren. Wissen- schaftsministerin Eva Kühne-Hör- mann (CDU) betonte, es gebe Ge- spräche und eine Planung, um die Partikeltherapie zu etablieren. Sie könne sich nicht öffentlich dazu äu- ßern, sei aber zuversichtlich, dass UNIVERSITÄT GIESSEN/MARBURG

Zukunft der Partikeltherapie bleibt unklar

die Anlage in Betrieb gehen werde.

Ursprünglich hatte sich der Unikli- nik-Betreiber Rhön-Klinikum AG verpflichtet, die Partikeltherapie bis Ende 2012 einzurichten. Die Frist wurde bis Ende 2013 verlängert.

Entwickelt und gebaut wurde die Anlage von Siemens. Der Konzern beschloss 2011 den Ausstieg aus dem Projekt und kaufte die Anlage von Rhön zurück. Den Mietvertrag für das Marburger Gebäude lässt Siemens Ende September auslau- fen. Ein Antrag auf Abbau der An- lage liegt laut Kühne-Hörmann bis- her aber nicht vor. EB

A K T U E L L

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