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Archiv "Adipositas: Gewichtsreduktion durch regelmäßige Motivation" (20.01.2012)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 3

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20. Januar 2012 A 93 Adipositas ist ein zunehmend medi-

zinisches Problem, und es wird drin- gend nach neuen Therapieansätzen gesucht. In zwei kontrollierten Stu- dien haben US-Wissenschaftler den Erfolg langfristiger Verhaltensinter- ventionen in der primärärztlichen Praxis geprüft.

In einer Studie bei 415 Patienten (BMI 36,6 kg/m2) wurde untersucht, inwieweit eine regelmäßige Betreu- ung im Einzelkontakt oder in der Gruppe oder aber via Telefon und E-Mail den langfristigen Therapie - erfolg gegenüber einer Kontroll- gruppe ohne regelmäßige Interven- tionen steigert. Das Ergebnis nach 24 Monaten: Die Patienten der Kon- trollgruppe hatten im Mittel 0,8 kg abgenommen, Patienten, die per E-Mail oder Telefon kontaktiert wur- den dagegen durchschnittlich 4,6 ADIPOSITAS

Gewichtsreduktion durch regelmäßige Motivation

(p < 0,001) und Patienten mit per- sönlicher Intervention 5,1 kg (p < 0,001). Der Anteil der Patienten mit einem Gewichtsverlust von min- destens 5 % vom Körpergewicht be- trug in der Kontrollgruppe 18,8 %, bei Telefon- oder E-Mail-Kontakt 38,2 % und bei persönlicher Inter- vention 41,4 %. Die Ergebnisse in den beiden Interventionsgruppen un- terschieden sich nicht signifikant.

In einer weiteren Studie wurden 3 Interventionen untersucht: erstens die übliche Behandlung mit einer viertel- jährlichen Beratung zum Gewichts- management, zweitens eine Lebens- stilberatung mit vierteljährlicher Wiederholung und kurzen monatli- chen Sessions mit einem Lebensstil- Coach und drittens eine forcierte Le- bensstilberatung und Betreuung wie in der zweiten Gruppe doch zusätz-

lich mit Mahlzeitenersatz durch ein Formula-Produkt oder Einnahme ei- ner gezielten Medikation zur Ge- wichtsreduktion (Orlistat oder Sibu- tramin). 390 Patienten nahmen teil, 86 % beendeten die Studie nach 2 Jahren, wobei die Gewichtsreduktion in der ersten Gruppe 1,7 +/− 0,7 kg betrug, in der zweiten Gruppe 2,9 +/− 0,7 kg und in der dritten Grup- pe 4,6 +/− 0,7 kg. Eine Gewichtsre- duktion um 5 % erreichten 21,5 % der Patienten in Gruppe 1, 26 % in Gruppe 2 und 34,9 % in Gruppe 3.

Die regelmäßige Intervention war damit der üblichen Behandlung überlegen (p = 0,003 und p = 0,02), jedoch ohne signifikanten Unter- schied zwischen beiden Gruppen.

Fazit: Die Studien bekräftigen, dass es sich in der Hausarzt-Praxis lohnt, adipöse Patienten immer wieder hinsichtlich einer Gewichtsredukti- on zu motivieren, so das Fazit von Dr. med. Joachim Haist, niederge- lassener Internist in Biberach/Riß.

„Wiederholte Interventionen bewir- ken, dass die Patienten motiviert bleiben, wobei sich nach eigener Praxiserfahrung vor allem eine po- sitive Verstärkung, also persönli- ches Lob bei erfolgter Gewichtsre- duktion, günstig auswirkt“, sagt Dr.

Haist. Besonders wichtig aber ist, so kommentiert er die Studiener- gebnisse, offenbar die Regelmäßig- keit und Nachhaltigkeit der Inter- ventionen. Christine Vetter GRAFIK

Durchschnittliche Gewichtsreduktion in zwei Interventionsgruppen im Vergleich zur Kontrolle

Gewichtsänderung (kg)

Monate nach Randomisierung

Kontrollgruppe

Motivation per Telefon oder E-Mail

Motivation im persönlichen Gespräch

hochsignifikanten Abnahme des systolischen Blutdrucks um 3,9 mm Hg und des diastolischen Wertes um 2,5 mm Hg assoziiert (p ≤ 0,001). Die Konzentrationen des Gesamtcholesterins verminderten sich unter CPAP um durchschnitt- lich 13,3 mg/dl im Vergleich zu Pla- cebo, die des LDL (low density li- poprotein) um 9,6 mg/dl, die der Triglyzeride um 18,7 mg/dl und der Anteil des HbA1c sank um 0,2 %.

Auch der Body-mass-Index und das viszerale Fett reduzierten sich durch CPAP. Die Therapie führte bei 13 % der Patienten mit metabo- lischem Syndrom zu einer Rückbil- dung und bei 1 % unter Placebo.

Fazit: Eine kontinuierliche positive Überdruckbeatmung bessert bei schwerer obstruktiver Schlafapnoe die kardiovaskulären Risikofakto- ren wie Hypertonus und Fettstoff-

wechselstörungen statistisch signi- fikant. CPAP fördert bei metaboli- schem Syndrom dessen Rückbil- dung. Bei länger bestehender ob- struktiver Schlafapnoe könnte eine effektive Therapie durch CPAP auch einer Herzinsuffizienz vorbeu- gen. Dr. rer. nat. Nicola Siegmund-Schultze

modifiziert nach: NEJM 2011; 365(21): 1959–68.

1. Appel L, et al.: Comparative effectiveness of weight-loss Interventions in Clinical Practice, NEJM 2011; 365(21): 1959–68.

2. Wadden TA, et al.: A two-year randomized trial of obesity treatment in Primary Care Practice, NEJM 2011; 365(21): 1969–79.

Sharma SK, Agrawal S, Damodaran D, et al.:

CPAP for the metabolic syndrome in patients with obstructive sleep apnea. NEJM 365;

2011: 2277–86.

M E D I Z I N R E P O R T

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