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Archiv "Prävention: Bei Bildung und Ernährung Schlusslicht?" (17.07.2006)

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Academic year: 2022

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Prävention

Zu dem „Seite eins“-Beitrag „Libera- les Unwohlsein“ von Thomas Gerst in Heft 24/2006:

Gelder richtig verteilen

Man wird darauf achten müs- sen, dass hier nicht wieder Gelder, die für die Behand- lung kranker Menschen erfor- derlich sind, in anderen Kanä-

len versickern, wie schon bei Psychologen, Sozialarbeitern, Verwaltungsangestellten und Juristen erlebt. Ich meine, prä- ventive Gesundheitsförderung müsste in der Schule beginnen und vom zuständigen Ministe- rium bezahlt werden. So be- fürchte ich, dass das Geld wie- der dem Bereich entzogen wird, der schon heute unter ei- nem immensen Druck steht.

Für die Krankenkassen wäre

dies Werbung, und die Ärzte trügen die Verantwortung.

Dr. med. Karl-Heinz Linder, Alte Hünxer Straße 8, 46562 Voerde

Bei Bildung und

Ernährung Schlusslicht?

Jetzt wissen wir also, warum in PISA-Land die Menschen so oft zum Arzt gehen wie nir- gendwo sonst. „Bildung ist ei- ne entscheidende Vorausset- zung für ein gesundheitsbe- wusstes Verhalten“: Die kostet aber Geld, viel Geld. Während in Frankreich für den Primar- bereich, so Le Monde, immer- hin 77 Milliarden Euro pro Jahr ausgegeben werden, ist die deutsche Vergleichszahl mit lediglich neun Milliarden Welten davon entfernt. Und was ist mit der Ernährung? . . . Nirgendwo sind die Menschen in Europa so schlecht ernährt

wie in Deutschland. Laut Ex- Ministerin Künast sind die fehl- ernährungsbedingten Schäden mit 77 Milliarden Euro im Jahr schon in schwindelnde Höhe geschnellt, und, je nach Quelle, 120 000 bis 150 000 fehl- ernährunsgbedingte Tote pro Jahr ein trauriger Europa- rekord. Dazu etwa die gleiche Zahl an Rauchertoten mit si- cherlich nicht geringerer Scha- denssumme . . . Und da gibt es immer noch keinen Hand- lungsbedarf? Wer das Gesund- heitssystem sanieren will, sollte diese beiden großen Brocken angehen. Mit einem Bonus für gesundheitsbewusstes Verhal- ten in einem liberalisierten, fle- xiblen System würden sich vie- le schnell überlegen, ob sie sich eine Marshmallow-Figur oder das Rauchen noch leisten kön- nen . . . Karsten Vilmar hatte vor Jahren die gleiche Idee, nur wollte er Malusmodelle B R I E F E

Leserzuschriften werden von der Redaktion sehr beachtet. Sie geben in erster Linie die Meinung des Briefschreibers wieder und nicht die der Redaktion. Die Veröffentlichungsmöglichkeiten sind leider beschränkt; der Redaktion bleibt oft keine andere Wahl, als unter der Vielzahl der Zuschriften eine Auswahl zu treffen. Die Chance, ins Heft zu kommen, ist umso größer, je kürzer der Brief ist. Die Redaktion muss sich zudem eine – selbst- verständlich sinnwahrende – Kürzung vorbehalten.

LESERZUSCHRIFTEN

(2)

einführen. Der Aufschrei da- mals war groß. An der Sinnhaf- tigkeit des Regulats hat sich nichts geändert. Nur Beloh- nungen kommen eben in der Öffentlichkeit besser an als

„Strafe“. Was man in Deutsch- land an der Ernährung und Bildung spart, kostet der Dok- tor eben mehr. Aber das zahlt ja die KV bis zu deren Exitus oder der Abwanderung der Mediziner . . .

Gerhard Schuster,11, rue Scribe, F-75009 Paris

Stets zu Diensten

Zu dem „Status“-Beitrag „Der kleine Chirurg und die Publikationsfalle“ in Heft 16/2006:

Daumen drücken

Sehr geehrter kleiner Chirurg, als wir Ihren Artikel im April- heft dieses Jahres lasen, dach- ten wir zunächst an einen Aprilscherz. Der dafür verant- wortliche Redakteur Herr Flintrop klärte uns jedoch auf, dass dies keinesfalls zutreffe, sondern alles bitterer Ernst sei. Ihre Betroffenheit haben Sie mit erstaunlichem Maß an Humor und feinfühliger Schreibkunst dargestellt, ob- wohl die Dinge, über die Sie berichten, bitterböse sind. Of- fensichtlich arbeiten Sie in ei-

ner berühmten Klinik, also wird auch Ihr Chef ein berühmter, wahrscheinlich auch fachlich hervorragender Chirurg sein. Vielleicht wer- den Sie auch fachlich gut wei- tergebildet. Ihr Bericht mit vielen humorigen Attitüden über wenig honorige Verhal- tensweisen lässt allerdings Zweifel aufkommen, ob Ihr fachliches Vorbild auch ein menschliches ist. Vorausset- zung ist allerdings, dass alles so stimmt, wie Sie es schreiben.

Ein „audiatur et altera pars“

wäre nicht uninteressant. So oder so – mit einem müssen Sie schon rechnen: Auch der

„große Chirurg“ wird Ihr Opus lesen und betroffen sein, was wiederum Sie treffen wird, und zwar mitten ins Mark einer gedeihlichen Wei- terbildung an dieser berühm- ten Klinik. Mut haben Sie schon mit spitzer Feder bewie- sen. Jetzt brauchen Sie aber auch Glück, um eine neue Ausbildungsstätte zu finden, an der Sie nicht nur chirur- gisch, sondern auch mensch- lich profitieren – und Ihre

„tausend Taler“ wieder zurückverdienen können. Wir drücken Ihnen die Daumen.

Für die Verfasser:

Prof. Dr. R. Bähr,Direktor der Chirurgischen Klinik am Städtischen Klinikum Karlsruhe, Moltkestraße 90, 76133 Karlsruhe

circa zehn Prozent erhöht. Als Vater wünsche ich mir insbe- sondere für meine Kinder eine optimale Gesundheitsversor- gung und Therapiefreiheit für die behandelnden Ärzte. Des- halb hatte ich mich für eine private Krankenversicherung entschieden. Vielleicht hätte ich doch lieber Aktien der DKV kaufen sollen, schließ- lich scheint die Gewinnsituati- on bestens zu sein.

Frank Faßbinder,

St. Mergener Straße 46, 54292 Trier

Lobbyismus

Zu dem Beitrag „Lobbyismus im Ge- sundheitswesen: Kein Hindernis für Reformen“ von Samir Rabbata und Sabine Rieser in Heft 19/2006:

Die Spitze eines Eisbergs

Leider bietet Ihre Recherche über den Lobbyismus im Ge- sundheitswesen keinen erhel- lenden Einblick in dieses teils noch sehr gut funktionierende

System der Einflussnahme ver- schiedener Interessenverbän- de auf die politische Entschei- dung. Die Aussagen befragter Abgeordneter erscheinen eher als ein moralischer Imperativ, der auf die praktische Realität nicht zutrifft. Wenn anderer- seits Herr Prof. Rüdiger Vogel, früher BPI, „einzelne Ge- schichten, die stimmen“ zugibt, so ist das nur die Spitze eines Eisbergs, sonst würde er diese bestreiten. Die Aktion 200 Millionen Euro für die Kran- kenkassen bei Nichtantastung der Arzneimittelpreise ist noch nicht lange her, wie sehr wird

hier die korrumpierende Macht deutlich. Alle Akteure im Gesundheitswesen, v. a. wir Ärzte, werden seit vielen Jah- ren realen Kürzungen und Re- gressen ausgesetzt, die Phar- maindustrie allein boomt da- bei wie in „alten Zeiten“. Sie kann sich dabei einen Werbe- etat wie kein anderer Wirt- schaftszweig leisten, wobei an- deren Anbietern im Gesund- heitssystem hier enge gesetzli- che Grenzen gesetzt sind. Die Einflussnahme der Pharmain- dustrie reicht tief in die univer- sitäre Forschung und auch in unsere Reihen der in Praxis und Kliniken Tätigen hinein, warum nicht auch in die der politischen Entscheidungsträ- ger. Dieses „Sponsoring“ ko- stet sehr viel Geld. Mit einer wahren Flut neuer Medika- mente mit fraglichem thera- peutischem Fortschritt wird mit staatlicher Genehmigung das durch Generika verlorene Umsatzterrain wiedergewon- nen, obwohl auch diese im eu- ropäischen Vergleich noch viel zu teuer sind. Es ist letztlich unmo- ralisch und obso- let, dass ein großer Teil der (zu hohen) Versi- chertenbeiträge für solche Promo- tionaktivitäten der Pharmaindu- strie verwendet werden. Andere Interessenverbän- de können man- gels Masse keinen ausgleichenden Einfluss geltend machen. Frage: Wie viele Pati- entenverbände stehen auf der

„Sponsoring-Liste“ der Phar- maindustrie?

Dr. med. Armin Lay, Untermarkstraße 6, 56330 Kobern-Gondorf

Bedenklich

Bedenklich wird der Lobbyis- mus, wenn Parlamentarier selbst als Lobbyisten agieren, wie der SPD-Abgeordnete Lauterbach als Mitglied des Aufsichtsrats des Rhön-Kli- nikkonzerns. Warnt doch

DKV

Zu dem „Varia“-Beitrag „Echte Sor- gen bereitet nur die Politik“ von Heinz Stüwe in Heft 15/2006:

Leistung und Gewinn

Es war interessant zu lesen, dass der Gewinn der DKV im Jahr 2005 von 46,6 auf 79,3 Millionen Euro gestiegen ist.

Als Versicherter der DKV möchte ich dazu einen Kom- mentar abgeben, denn diese Gewinne werden meiner Mei- nung nach auch durch einen Katalog an Versicherungslei- stungen erreicht, der teilweise unter dem Niveau der GKV liegt. Exemplarisch möchte ich das Thema Ergotherapie er-

läutern. Der Kinderarzt unse- res Vertrauens sieht in der Er- gotherapie einen sinnvollen Ansatz der nicht medika- mentösen Therapie des ADS.

Die Kosten dieser Gesund- heitsleistung werden bei ge- setzlich Versicherten im Allge- meinen übernommen, dies ist nach Aussage der DKV aller- dings für die privaten Versi- cherer nicht bindend. Ich wer- de also auf den Kosten dieser Behandlung für meinen Sohn sitzen bleiben. Von Kulanz bis- her keine Spur. Trotz mehrerer Briefe meinerseits blieben die meisten meiner gestellten Fra- gen bis heute unbeantwortet.

Übrigens wurden im Januar 2006 die Versicherungsbeiträ- ge für meine drei Kinder um A

A1956 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 28–29⏐⏐17. Juli 2006

B R I E F E

Referenzen

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