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Archiv "Rezidivierender Harnwegsinfekt und erhöhte Haftfähigkeit von Escherichia coli auf Vaginal- und Wangenschleimhaut-Epithel" (12.03.1982)

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Academic year: 2022

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Für die Harnwegspathogenität von Mikroorganismen ist die Haftfähig- keit (Adhärenz) auf Schleimhaut- oberflächen (Uroepithel) entschei- dende Vorbedingung. Einer klini- schen Harnwegsinfektion geht oft eine Besiedlung der Vaginalschleim- haut mit dem entsprechenden pa- thogenen Keim voraus.

In-vitro-Test der Adhärenz eines

Escherichia-coli-Stammes

In einer Studie wurde — stellvertre- tend für das Uroepithel — die Adhä- renz eines einzelnen Escherichia- coli-Stammes auf Vaginal-Epithel und Wangenschleimhaut-Epithel in vitro getestet.

Zu insgesamt 14 Untersuchungszeit- punkten verglichen die Autoren 11 gesunde Frauen mit 24 Patientinnen mit rezidivierendem Harnwegsin- fekt.

Die Epithelien wurden tiefgefroren.

Nach Beendigung der Studie prüfte man mit radioaktiv markierten Escherichia coli die Adhäsivität im Adhärenzassay. Bei der gewählten In-vitro-Relation von 1000 Keimen/

Epithelzelle zeigte sich, daß Patien- tinnen einen deutlich höheren Escherichia-coli-Besatz aufwiesen als gesunde Kontrollfrauen (10,1 vs.

3,8 Bakterien/Epithelzelle).

Erstaunlicherweise fand sich eine ähnliche Relation auch im Bereich der Wangenschleimhaut — hier zeig- te sich bei Patientinnen ein mittlerer Bakterienbesatz pro Zelle von 11,7 Bakterien im Vergleich zu 7,1 Bakte- rien bei gesunden Frauen (p 0,002).

Bei 9 Patientinnen traten während der Beobachtungsperiode klinisch manifeste Harnwegsinfekte auf, die antibiotisch (hauptsächlich mit TMP/

SMZ) behandelt wurden. Sowohl während der akuten Erkrankungs-

FÜR SIE GELESEN

phase als auch im beschwerdefreien Intervall waren bei diesen Frauen die besseren Haftbedingungen für Escherichia coli nachweisbar.

Bei 11 Patientinnen, die eine antimi- krobielle Dauerprophylaxe erhielten, war der mittlere Zellbesatz mit 8,3 Bakterien/Zelle zwar niedriger als in der Gesamtgruppe, aber immer noch höher als in der Kontrollgrup- pe. Ein ähnliches Verhalten zeigte auch die Wangenschleimhaut.

Rezidivierender Harnwegsinfekt — erhöhte Haftfähigkeit

auf der Vaginalschleimhaut Die Untersuchung zeigt, daß Frauen mit einem klinisch rezidivierenden Harnwegsinfekt eine erhöhte Haftfä- higkeit für Escherichia coli auf Vagi- nalschleimhaut aufweisen.

Die ebenfalls gesteigerte Adhärenz für Escherichia coli im Bereich der Mundschleimhaut legt nahe, dieses Phänomen als allgemeine Verände- rung der Oberflächencharakteristika epithelialer Zellen zu interpretieren.

Aufmerksamkeit und weitere Aufklä- rung verdient die Beobachtung, daß Patientinnen unter antimikrobieller Dauerprophylaxe durch geringe Do- sen TMP/SMZ, zum Beispiel Bac- trim® oder Omsat®, das relativ hohe Spiegel in der Vaginalflüssigkeit er- zeugt, eine Verschlechterung der Haftbedingungen für Escherichia coli besitzen. Das hat zur Folge, daß sie auch einen relativen Schutz vor Vaginalbesiedlung — mikrobielles Reservoir für weitere Harnwegsin- fekte — aufweisen. Tcö

Schaeffer, A. J.; Jones, J. M.; Dunn, J. K.:

Association of in vitro Escherichia coli adher- ence to vaginal and buccal epithelial cells with susceptibility of women to recurrent urinary- tract infections, N. Engl. J. Med. 304 (1981) 1062-1066

Bronchialkarzinom

7. Rehabilitation

Nach Pneumonektomien ist mit re- spiratorischer Einbuße von 50 Pro- zent zu rechnen. Schwere körperli- che Tätigkeit kann nicht mehr aus- geübt werden.

Nach anderen Lungenresektionen ist die Veränderung der Respira- tionsfläche weniger gravierend. Be- rufliche Tätigkeiten bei extremen Temperaturschwankungen und star- ker Luftverschmutzung sollten im- mer gemieden werden, gegebenen- falls muß der Patient umgeschult werden.

Eine Rehabilitation ist aber abhän- gig vom Ausbreitungsstadium des Tumors (TNM-Stadium) und vom Karzinomtyp. Hierüber kann nur in- dividuell, unter Berücksichtigung der Langzeittherapie entschieden werden.

In keinem Fall sollte dem Wunsch nach Wiederaufnahme der berufli- chen Tätigkeit entgegengetreten werden. Auch bei einer Teilzeittätig- keit wird die Ungewißkeit des eige- nen Schicksals oft besser überwun- den als bei einer totalen Arbeitsnie- derlegung.

Literatur

Drings, P.: Paraneoplastische Syndrome in der Tumordiagnostik, Der Kassenarzt 19 (1979) 8-12 — Lüllig, H., und Vogt-Moykopf, I.: Bron- chial-Ca: Chirurgische Therapie, Münch. Med.

Wschr. 122 (1980) 1255-1259 — Nathanson, L., und Hall, T. C.: Lung tumors: How they pro- duce their syndromes, in: Paraneoplastic Syn- dromes (T. C. Hall, Ed), Ann. N. Y. Acad. Sc.

230 (1974) 367-377 — Zeidler, D., Toomes, H., und Vogt-Moykopf, I.: Therapie des Bronchial- karzinoms, Ärztl. Praxis 23 (1979) 1056-1064.

Professor Dr. med. P. Drings Dr. med. H.-G. Manke Onkologische Sektion

Professor Dr. med. I. Vogt-Moykopf Ärztlicher Direktor

Dr. med. H. Lüllig Chirurgische Abteilung Krankenhaus Rohrbach Klinik für Thoraxerkrankungen der LVA Baden

Amalienstraße 5 6900 Heidelberg

Rezidivierender Harnwegsinfekt und

erhöhte Haftfähigkeit von Escherichia coli auf Vaginal- und Wangenschleimhaut-Epithel

Ausgabe A/B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 10 vom 12. März 1982 47

Referenzen

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