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Archiv "Routineprophylaxe gegen Dextran-Unverträglichkeit" (23.04.1987)

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Routineprophylaxe

gegen Dextran-Unverträglichkeit

D

extran als Infusions- mittel ist seit vielen Jahren immer wieder durch die Dextrananaphyla- xie in der Diskussion. Die Pathomechanismen dieser Unverträglichkeitsreaktion unterschiedlichen Schwere- grades konnten im Rahmen einer multizentrischen Stu- die, an der unter anderen Dr.

Heinz Laubenthal vom Insti- tut für Anästhesiologie der Münchner Universitätsklini- ken mitgearbeitet hat, weit- gehend aufgeklärt werden.

Dextran gehört zu den künstlichen Kolloiden, die wegen der unbegrenzten Ver- fügbarkeit und der geringe- ren Kosten den natürlichen Kolloiden vorzuziehen sind.

In der Häufigkeit der Unver- träglichkeitsreaktionen un- terscheiden sich die künst- lichen nicht von den natür- lichen. Die Vorteile der Dex- trane: Abgesehen von ihrer guten Volumenwirksamkeit vermeiden sie postoperative Thromboembolien und ver- bessern die Kapillarperfu- sion. „Daher", meint Dr.

Laubenthal, „können Infu- sionslösungen von Dextran derzeit durch kein anderes Präparat gleicher Wirksam- keit ersetzt werden."

Im Hinblick auf die zwar seltenen, jedoch mitunter so- gar letalen Unverträglich- keitsreaktionen war bereits bekannt, daß bei den meisten Menschen präformierte zir- kulierende Dextran-Antikör- per vorhanden sind. Damit stellte sich die Frage, ob die- se spezifischen Antikörper im Sinne einer Antigen-Antikör- per-Reaktion zu blockieren sind. Dies gelingt in der Tat zu einem hohen Prozentsatz durch Gabe eines monova- lenten Haptendextrans.

Ein sehr interessantes Er- gebnis der genannten multi- zentrischen Studie ist die Er- kenntnis, daß die schweren Unverträglichkeiten prak- tisch ausschließlich durch die Immunglobuline G, und G2 hervorgerufen werden. Diese sind auch in einem geringem Prozentsatz der Fälle für die leichten Unverträglichkeiten verantwortlich; hier ist aller-

dings bei über achtzig Pro- zent der Patienten ein Zu- sammenhang mit präformier- ten Antikörpern nicht gege- ben. Die schweren ebenso wie fast ein Fünftel der leich- ten Unverträglichkeitsreak- tionen erweisen sich also als

Aggregat- oder Immunkom- plex-Anaphylaxie. Die Ursa- chen der übrigen Reaktionen sind nicht bekannt

Ein weiteres Ziel der Stu- die war es, die prophylakti- sche Wirkung monovalenten Haptendextrans zu untersu- chen. Die besten Resultate wurden mit einer 15prozenti- gen Lösung erzielt, die zwei Minuten vor Beginn der Dex-

traninfusion intravenös appli- ziert wurde, wobei eine In- jektionsdosis von 20 ml deut- lich wirksamer war als von 10 ml Haptendextran: Zahl und Schweregrad der Unverträg- lichkeitsreaktionen konnten deutlich reduziert werden.

Bei einer geringen Zahl von Patienten kam es trotz vorinjizierter Haptendex- tran-Lösung zu Unverträg- lichkeiten vom Schweregrad III, deren anaphylaktischer Charakter nachgewiesen wurde. Es fanden sich extrem erhöhte Titer von Immunglo- bulinen G, und G2, und zwar Werte, die bis dahin in dieser Höhe unbekannt waren. Dr.

Laubenthal vermutet, daß bei diesen Patienten die Hap- tendextran-Dosis nicht aus- gereicht hat.

Schlußfolgerung: „Durch prophylaktische Injektion 20 ml Haptendextran können Unverträglichkeitsreaktionen bei 96 Prozent der gefährde- ten Patienten verhindert wer- den. Ein höherer Schutz wäre erreichbar, Wenn die Titer von IgG-Antikörpern vor der Infusion von Dextran be- kannt wären — und wenn dann bei extrem hohen Ti- tern die Haptendosis gestei- gert würde." Eine routine- mäßige Bestimmung der An- tikörper vor jeder Erstinfu- sion von Dextran ist aller- dings derzeit noch nicht mög- lich. Was läßt sich also für die Praxis festhalten? Zwei Mi- nuten vor jeder Dextran- Erstinfusion sollten 20 ml 15prozentiges Haptendextran intravenös vorinjiziert wer- den. Liegen zwischen zwei Injektionen mehr als 48 Stun- den, dann sollte die Hapten- dextran-Injektion wiederholt werden. Ausnahmen hiervon stellen Patienten im manife- sten Schock dar, bei denen Dextran zur primären Volu- mensubstitution schnell und in großer Menge infundiert werden muß. In diesem Fall können eventuell im Über- schuß vorhandene Antikör- per keine großen Immun- komplexe bilden. Darüber hinaus macht die adrenerge Stimulation im Schock eine Unverträglichkeitsreaktion unwahrscheinlich.

Wolf G. Dorner

Kurz informiert

Vitamin B12 Hormosan- Kwizda , Frankfurt, hat die im letzten Jahr übernomme- nen B 12-Präparate der Fir- ma Ehrl, München, durch B 12-Ehrl-Ampullen ergänzt.

Nunmehr stehen, so der Her- steller, alle Darreichungsfor- men für die gezielte Initial- und Langzeittherapie bei Krankheiten mit Vitamin- 13 12-Mangel und bei Eisen- mangel-Anämien zur Verfü- gung. pe Dt. Ärztebl. 84, Heft 17, 23. April 1987 (81) A-1165

Referenzen

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