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Archiv "Hodenkrebs nach Biopsie?" (06.02.1998)

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Kryptorchismus ist eine häufige Lageanomalie des Hodens. Mögliche Folgen sind Infertilität und ein erhöh- tes Risiko der malignen Entartung.

Um diese Risiken zu reduzieren, wer- den betroffene Patienten hormonell behandelt oder einer operativen The- rapie (Orchidopexie) unterzogen.

Bislang durchgeführte und publizierte Kohortenstudien zur Fragestellung

des Entartungrisikos waren nicht breit angelegt. Ferner berücksichtig- ten diese Studien in ihrer Auswertung nicht, ob während des operativen Ein- griffs eine Biopsie erfolgt war.

Vor diesem Hintergrund analy- sierte eine englisch-amerikanische Arbeitsgruppe in einer Kohortenstu- die die Daten von 1 075 Knaben. Die Patienten waren wegen Maldeszensus

testis in den Jahren von 1951 bis 1964 in London hormonell oder operativ behandelt worden.

Bis Mitte 1990 wurden bei elf Pa- tienten insgesamt zwölf Hodentumo- ren diagnostiziert. Histologisch han- delt es sich in neun Fällen um Terato- me und in zwei Fällen um Seminome.

Bei einem Patienten wurden Anteile eines Teratoms und eines Seminoms gefunden. Das relative Risiko der Entwicklung eines Hodentumors im Vergleich zu Männern der Gesamtbe- völkerung betrug 7,5. Das Risiko sank 15 Jahre nach der Orchidopexie signi- fikant ab. Ein jüngeres Alter der Kna- ben zum Zeitpunkt der Operation führte nicht zu einem verminderten Hodenkrebsrisiko.

Das Entartungsrisiko im Ver- gleich zur männlichen Gesamtbevöl- kerung war mit 66,7 bei den Patienten deutlich erhöht, deren Hoden im Rah- men der Operation biopsiert wurden.

Das relative Risiko für operierte Pati- enten ohne Biopsie betrug lediglich 6,7. Die Autoren sind der Auffassung, daß die Biopsie im Vergleich zu den bislang bekannten Faktoren ein we- sentlich höheres Malignitätsrisiko darstellt.

Ob jedoch das Trauma der offe- nen Biopsie wesentlich zur Maligni- sierung beigetragen hat oder die Pro- ben aufgrund klinischer Auffälligkei- ten der operierten Hoden entnom- men wurden, konnten die Autoren nicht feststellen. Ferner bleiben auch nach dieser Studie die Ursachen des erhöhten Entartungsrisikos bei Mal- deszensus testis unklar. mll Swerdlow AJ et al.: Risk of testicular cancer in cohort of boys with cryp- torchism. Br Med J 1997; 314: 1507–1511.

Prof. Swerdlow, Epidemiological Moni- toring Unit, Department of Epidemiolo- gy and Population Sciences, School of Hygiene and Tropical Medicine, Keppel Street, London WC1E 7HT, England.

der Literatur beschriebene oder von uns beobachteten Nebenwirkungen einer adjuvanten Behandlung des ma- lignen Melanoms mit Interferon-al- pha sind die folgenden beschriebe- nen:

Neurologische und psychiatri- sche Nebeneffekte, die unter ande- rem beinhalten Erschöpfungszustän- de, Depressionen, Schwindel, Ataxie, extrapyramidale Störungen; Autoim- munphänomene wie Schilddrüsen- erkrankungen, systemischer Lupus erythematosis, rheumatoide Arthri- tis, Polymyositis, leukozytoklastische Vaskulitis, Antiphospholipid-Anti- körper; hämatologische Nebenwir- kungen wie Leukopenie oder Throm-

bozytopenie; daneben können sowohl die Niere als auch das kardiovaskulä- re System betroffen werden.

Literatur

Aul C, Schneider W (Eds.). Interferons. Bio- logical Activities and Clinical Efficacy. Sprin- ger Verlag, Berlin Heidelberg 1997 (darin ins- besondere Aul C, Gattermann N, Germing U, Heyll A: Adverse Effects of Interferon Treat- ment, Seite 250 und Tilgen W, Seiter S, Uhl K:

Current Therapy Strategies for Malignant Melanoma with Special Regard to Immuno- therapy with Cytokines, Seite 165).

Prof. Dr. med. Günter Burg Universitätsspital Zürich Dermatologische Klinik Gloriastraße 31

CH-8091 Zürich

A-296

M E D I Z I N DISKUSSION/FÜR SIE REFERIERT

(52) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 6, 6. Februar 1998

Hodenkrebs nach Biopsie?

Speiseröhre, Bronchialbaum und Herzkranzgefäße werden vom selben vegetativen Nervensystem versorgt, so daß wechselseitige Interaktionen nicht ungewöhnlich sind. Die Autoren führten bei 24 Patienten, bei denen ein Herzinfarkt vorausgegangen war und eine angiographisch bestätigte koronare Herzkrankheit bestand, si- multane Messungen mittels 24 Stun- den-pH-Metrie der Speiseröhre, EKG-Monitoring und Tagebuchein- tragungen durch. Bei 38 Prozent der Patienten ließ sich ein pathologischer Reflux nachweisen. Von 41 Angina pectoris-Episoden waren 20 zeitgleich zu einer gastroösophagealen Reflux- periode, wobei insbesondere bei Pati- enten unter Nitropräparaten Reflux- perioden nachweisbar waren. Die Au- toren kommen zu dem Schluß, daß ga- stroösophagealer Reflux bei Patien- ten mit koronarer Herzkrankheit häu-

fig ist und daß der Reflux durch die antianginöse Therapie verstärkt wird, daß gastroösophagealer Reflux gele- gentlich mit einer Myokardischämie vergesellschaftet ist, daß diese jedoch häufig asymptomatisch ist und daß re- fluxinduzierte Schmerzen mitunter für eine Angina pectoris gehalten werden. Bei einigen Patienten mit persistierender kardialer Symptoma- tik trotz adäquater antianginöser The- rapie sollte an dieses Phänomen ge- dacht und entsprechend antisekreto- risch therapiert werden. w Mehta AJ, de Caestecker JS, Camm AJ, Northfield TC: Gastroösophageal reflux in patients with coronary artery disease:

how common is it and does it matter?

Europ J Gastroenterol & Hepatol 1996;

8: 973–978.

Departments of Medicine and Cardio- logical Sciences, St. Georg’s Hospital Medical School, London SW17 0RE, Großbritannien.

Gastroösophagealer Reflux und KHK

Literaturverzeichnisse

Literaturverzeichnisse, die mehr als 15 Zitierungen enthalten, sind im Sonderdruck aufgeführt und können zusammen mit dem jewei- ligen Artikel über die Internet- adresse des Deutschen Ärzteblatts unter http://www.aerzteblatt.de ab- gerufen werden. DÄ/MWR

Referenzen

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