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Archiv "Euromed 1995/ Kassenärztetag in Leipzig: Umfangreiches Angebot, aber Wunsch nach noch mehr Besuchern" (31.03.1995)

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Euromed 1995/

Kassenärztetag in Leipzig

T

hemen des ersten Kassenärzte- tages der KV Sachsen in Leip- zig waren aktuelle Aspekte der EBM-Reform, die Positivliste sowie die Ausweitung des Sicherstel- lungsauftrags der KV Trotz dieser in- teressanten berufspolitischen The- men besuchten in diesem Jahr jedoch nur rund 300 Ärztinnen und Ärzte die Veranstaltung der KV, und ihr Dis- kussionseifer hielt sich in Grenzen.

Das mochte jedoch daran liegen, daß zeitgleich über 350 Aussteller der me- dizinischen Fachmesse ihre Stände geöffnet hatten und außerdem im Rahmen des integrierten Fortbil- dungskongresses interessante Semi- nare und Kurse angeboten wurden.

Die Fortbildung konzentrierte sich in diesem Jahr auf drei Schwer- punktthemen:

..,.. Der chronisch-schwerkranke Patient - seine Betreuung und die ärztliche Verantwortung,

..,.. Erkrankungen der unteren Extremitäten,

..,.. Probleme der Zusammenar- beit zwischen niedergelassenem Arzt und stationärer Einrichtung.

Kongreßkoordinator Prof. Dr.

habil. Heinrich Geidei hatte in einem Interview für die LeipzigerMesse er- läutert: "Mit einem Seminarpro- gramm

a

la Medica hat das Münchner Professoren-Team Borelli/Voigt in vergangenen Jahren beigetragen, durch frühere Isolation bedingte De- fizite unserer Kollegen bezüglich westlicher Pharmaka und Geräte- technik abzubauen. Wir wollen nun den Bedarfnach Weiterbildung inten- siver erfassen und in überschaubare Komplexe bündeln, um in kurzer Zeit ein Optimum praxisrelevanten Wis- sens zu übermitteln." Kurse und Se- minare waren dann auch "sehr gut be- sucht", so Geidel, nicht jedoch die Plenarvorträge.

Spannendstes Thema des Kas- senärztetages war das der Podiums- diskussion, zu der auch Repräsentan-

···"

AKTUELL

Umfangreiches Angebot, aber Wunsch nach

noch mehr Besuchern

)eh denke, daß

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in Sachsen der Kassenärztetag zu einer Traditionsveranstaltung der niedergelassenen Arzte werden kann." Diese Erwartung hatte Dr. med. habil. Hans-Jürgen Hommel, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Sachsen, im Januar dieses Jahres mit Blick auf den Kassenärztetag geäußert. Er wurde nun am 18. März während der leipziger medizinischen Fachmesse Euromed '95 zum ersten Mal veranstaltet.

ten der gesetzlichen Krankenkassen Sachsens eingeladen waren. Es laute-

te: "Ausweitung des Sicherstellungs-

auftrages der KV - eine Chance für die umfassende Betreuung der Pati- enten durch niedergelassene Ärzte".

Der KV-Vorsitzende Dr. Hans- Jürgen Hommel umriß das Thema in einem kurzen Referat mit deutlichen, manchmal ironischen Worten. So ging

Die Leipziger Euromed wurde in diesem Jahr zum 4.

Mal veranstaltet. Nach Angaben der Messegesell- schaft kamen 9 000 Besucher. Das Angebot der 357 Aussteller aus zehn Ländern richtete sich dabei vor- rangig an Ärzte, Leiter von Pflege- und Kurheimen, Angehörige der Pflegeberufe sowie des Kronken- housmonogements. Noch einer Befragung auf der Messe kamen fast ausschließlich Fachleute zur Eu- romed. Die Mehrheit der Aussteller erklärte, die Eu- romed habe ihre Erwartungen ganz oder teilweise erfüllt. Gelobt wurde die "gewachsene Fachkompe- tenz" der Besucher. Viele Firmen hätten sich jedoch noch me~.r Besucher an ihren Ständen gewünscht.

Am 4. Arztlichen Fortbildungskongreß nahmen nach Angaben der Veranstalter rund 300 Ärztinnen

und Ärzte teil. th

er auf Bestrebungen mancher Politi- ker ein, die den Sicherstellungsauf- trag gern an die gesetzlichen Kran- kenkassen gegeben hätten, und er- gänzte: "Sind nicht auch Müntefe- rings (Minister für Arbeit, Gesund- heit und Soziales in Nordrhein-West- falen, Anm. d. Red.) Attacken auf die Vergütungen der KV-Wahlämter ein politischer Versuchsballon, erneut ei- ne Bresche in die Ärzteschaft und die offenbar doch wiedererstarkende KBV zu schlagen?" Die Angriffe ver- glich er mit denen gegen die Sender der ARD, "deren kritischer Stachel manchen ,Saubermann' in Unruhe versetzt."

Was er unter Sicherstellung ver- steht, zählte er auf:

I> eine optimale, wohngebiets-

nahe ärztliche Versorgung "im hausärztlichen, im fachärztlichen und im hochspezialisierten Bereich",

I> in Kooperation mit der Klinik

eine Übernahme "von ureigensten Krankenhausaufgaben wie Vordia- gnostik und Nachsorge im weitesten Sinne", Beispiel: das ambulante Ope- rieren,

I> Modellverträge zwischen Kas-

sen und KVen, eventuell auch mit Rentenversicherungsträgern oder Berufsgenossenschaften, um Versor- gungsformen auszuprobieren: Dis- pensaire-Maßnahmen für Rheuma- kranke, für HIV-Infizierte und ande- res mehr. "Hier können nur die Kran- kenkassen unsere aktivsten Partner sein", betonte Hommel, "da gesetzli- che Direktiven fehlen".

Von manchen Vorstellungen "am Rhein" grenzte der KV-Vorsitzende sich allerdings ab: "Sicherstellung Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 13, 31. März 1995 (23) A-921

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heißt nicht Einbruch stationärer Kol- legen in den vertragsärztlichen Sektor und vielleicht Übernahme der Klinik- nachtdienste durch den Vertragsarzt."

Hommel lehnte eine Beteiligung des stationären Sektors am ambulanten auch mit Hinweis darauf ab, daß die Probleme infolge einer derartigen personellen und finanziellen Vermi- schung beider Bereiche aus DDR- Zeiten noch bestens bekannt seien.

Als ein Vertreter "vom Rhein"

war Dr. jur. Rainer Hess, Hauptge- schäftsführer der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), nach Leipzig gekommen. Auch er nahm in der Podiumsdiskussion kein Blatt vor den Mund: Der zunehmende Wettbe- werb der gesetzlichen Krankenkas- sen zeige schon jetzt stellenweise ne- gative Auswirkungen. So würden mit einzelnen Leistungsanbietern, zum Beispiel Reha-Kliniken, Verträge über "sonderbare Leistungen" abge- schlossen. Ein zweites Problem sei, daß die Kassen bestimmte eigene An- gebote den jeweiligen LeistungseT- bringern besser honorierten als die vergleichbare Arbeit der Ärzte.

DebaHe um Sicherstellung

Die Kassen, konstatierte Hess, wollten im Wettbewerb ihre Versor- gungsstrukturen durchsetzen. Im Hin- blick auf den Sicherstellungsauftrag meinte er: "Es kann aber nicht sein, daß die Kassen und nicht die Ärzte über diese Strukturen entscheiden."

Anders sah das Werner Gerlach, Geschäftsführer des AOK-Landes- verbandes Sachsen. Mit Anspielung auf das Thema der Podiumsdiskussi- on meinte Gerlach, die Ärzte hätten nicht nur die "Chance", sondern den gesetzlichen Auftrag zu einer umfas- senden Versorgung. Er plädierte für den "gemeinsam verantworteten Si- cherstellungsauftrag" von Kassen und Ärzteschaft. Gemeinsam ließen sich manche Bedarfsplanung schnel- ler umsetzen und Qualitätssiche- rungsverfahren erarbeiten. Als Ver- sorgungsbereiche, die man ausbauen könne, nannte er die Versorgung von Diabetikern und Rheumakranken, die Ernährungs- sowie die Jugendge- sundheitsberatung. Sabine Dauth

AUFSÄTZE

Zusatzbezeichnung Allergologie

Erstmals .. genaue Zahlen aus den Arztekammern

Alexonder Kopp

Im Rahmen der in Brüssel beschlossenen europaweiten Einführung des Facharz- tes für Allergologie entschied die Deutsche Dermatolog!sche Gesellschaft, eine Statistik über die Situation der in Deutschland tätigen Arzte mit der Zusatzbe- zeichnung Allergologie erstellen zu lassen. Traditionell ist in der Bundesrepublik eine organbezogene Allergologie etabliert, die durch mehrere Facharztdiszipli- nen vertreten wird. Da bislang kein exaktes Zahlenmaterial zur Verfügung stand, trugen der Autor dieses Beitrogs und seine Mitarbeiter es erstmals zusammen.

U

m festzustellen, welche und wieviele Ärzte die Zusatzbe- zeichnung Allergologie füh- ren, wurden an die Lan- desärztekammern folgende Fragen gestellt:

(j) Wieviele Ärzte haben im Kammerbereich die Zusatzbezeich- nung Allergologie?

(g) Wieviele Ärzte haben die volle oder befristete Weiterbildungs- berechtigung für die Zusatzbezeich- nung Allergologie?

@ Wie verteilt sich die Zusatzbe- zeichnung auf die verschiedenen Facharztgruppen?

@ Wieviele Ärzte haben 1993 die Zusatzbezeichnung erhalten?

Die Befragung, vom Dezernat Weiterbildung der Bundesärztekam- mer unterstützt, brachte neue Er- kenntnisse. Bis zum gewählten Stich- tag, dem 31. Dezember 1993, hatten 5 096 Ärzte die Zusatzbezeichnung Allergologie erworben. Das sind 1,96 Prozent aller berufstätigen Ärzte.

Über die Kammerbereiche ergibt sich eine weitgehend regelmäßige Vertei- lung, wobei in Bayern mit 2,56 Pro- zent die Versorgung am höchsten und in Sachsen-Anhalt mit 1,29 Prozent am niedrigsten ist.

Insgesamt ist die Zahl der Aller- gologen in den neuen Bundesländern geringer: Dort gab es zum Stichtag 515 Ärzte mit dieser Zusatzbezeich- nung; 97 von ihnen hatten sie 1993 er-

worben. In Westdeutschland führen 4 581 Ärzte die Zusatzbezeichung Al- lergologie, davon 364 seit 1993.

Ähnliches trifft auf die Zahl der zur Weiterbildung berechtigten Ärzte zu. Während in den alten Bundeslän- dern an 14,76 Prozent aller Allergolo- gen eine Weiterbildungsermächtigung vergeben wurde (676), waren in den neuen Bundesländern erst 8,35 Pro- zent aller Allergologen ermächtigt ( 43). Inwieweit es sich hierbei nur um befristete Ermächtigungen handelt, war leider nicht in allen Landesärzte- kammern zu ermitteln.

Probleme gab es bei der Beant- wortung der Frage nach der Auftei- lung der Zusatzbezeichnung auf die einzelnen Fachgebiete. Manche Kam- mern konnten - für insgesamt 268 Ärzte - keine eindeutige Zuordnung treffen (Bremen, Hamburg, Nord- und Südwürttemberg). Am häufigsten wird die Zusatzbezeichnung von Der- matologen geführt, danach folgen -Ärztinnen und Ärzte in den Fachge-

bieten Innere Medizin/Pneumologie, HNO-Heilkunde (Abbildung).

Aufgrund der vorliegenden An- gaben wurden für die Statistik folgen- de Fachgebiete zusammengefaßt:

~ Innere Medizin/Pneumolo- gie: Ärzte für Innere Medizin, Ärzte für Innere Medizin/Teilgebiet Ga- stroenterologie sowie Teilgebiet Pneumologie, Ärzte für Lungen-

/Bronchialheilkundc. [>

A-924 (26) Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 13, 31. März 1995

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