• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Mit der Queen Elizabeth 2 nach New York: Die Entdeckung der Langsamkeit" (13.09.1996)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Mit der Queen Elizabeth 2 nach New York: Die Entdeckung der Langsamkeit" (13.09.1996)"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A

us silbernem Nebel trat sie uns entgegen, die im- posante Dame mit ma- jestätisch gerecktem Arm und mütterlichem Busen.

Hinter ihr erschien, eine Fata Morgana von schwebender Zartheit und titanischen Di- mensionen, die Silhouette der Wolkenkratzer, die viel- gerühmte und doch immer wieder erstaunliche, unglaub- liche, überwältigende ,Sky- line‘ von New York.“ So poe- tisch beschrieb Klaus Mann seine ersten Eindrücke von der nordamerikanischen Me- tropole Ende der 20er Jahre.

Wer rund 70 Jahre später mit der „Queen Elizabeth 2“ von Southampton nach New York fährt, kann die enthusiasti- sche Beschreibung des Schriftstellers gut nachvoll- ziehen.

Als Klaus Mann in die USA reiste, lasen sich die Passagierlisten der Schiffe der Reederei Cunard Line, Ltd. wie ein „Who’s who“

der feinen Gesellschaft. Die

„Lusitania“, „Mauretania“

(1907) und „Aquitania“

(1914) „boten den Komfort der besten Hotels“. Und die

„Queen Elizabeth 2“ soll die- se Tradition bis ins 21. Jahr- hundert fortsetzen. Viele Pas- sagiere lockt der Hauch von Luxus, die „majestätische

Eleganz an Bord der Königin der Meere“, wie es in einem der Prospekte heißt.

Die „Ultra de Luxe“-Ka- binen werden diesen Erwar- tungen allerdings nicht so ganz gerecht. Sie sind zwar recht geräumig, haben zwei Bullaugen mit Seeblick, ein kleines Umklei- dezimmer, ein größeres Wohn- Schlafzimmer und ein Badezimmer.

Doch wer wahren Luxus sucht, wird wohl eher ent- täuscht sein von den teilweise ab- gestoßenen Mö- beln und den durchgelegenen Betten. Noch ein- fachere Kabinen sind klein und in der Regel fen- sterlos.

Einen ganz an- deren Eindruck vermitteln dage- gen die Restau- rants. Doch nicht jeder Passagier darf jedes Restau- rant besuchen. Je nach Preiskategorie der Kabi- ne wird man einem bestimm- ten zugeordnet. Die Passagie- re der unteren Decks speisen zum Beispiel im „Maureta- nia“. Im „Britannia Grill“

kann man sich jeden Mittag und jeden Abend ein Sechs- Gänge-Menü zusammenstel- len, alles inklusive. Nur die Getränke müssen extra be- zahlt werden.

An dem Service kann sich manches Restaurant in Deutschland ein Beispiel nehmen; perfekt geschulte Kellner lassen es an nichts mangeln. Das Essen ist vor- züglich. Und die Angst vor der großen Gewichtszunah- me auf Kreuzfahrten ist völlig unbegründet. Die einzelnen

Gänge sind überschaubar, man kann auch problemlos einen Gang überspringen, und für ganz Kalorienbewuß- te gibt es ein Spezialmenü.

Auch Vegetarier kommen auf ihre Kosten.

Smoking und Abendkleid

Ganz streng ist die Kleiderordnung an Bord.

Der erste Abend ist noch „in- formell“. Das bedeutet für die Damen Cocktailkleid, für die Herren Anzug oder Kom-

bination. Die meisten Aben- de hieß es jedoch: „formell“, also Smoking beziehungs- weise Abendkleid.

Und wie beschäftigt man sich auf hoher See? Bei schlechtem Wetter ist es im Freien ziemlich ungemütlich, bei stürmischem Wetter ist es sogar zu gefährlich, auf Deck zu gehen. So sitzen die Passa- giere meist in einem der zahl- reichen Gesellschaftsräume und lesen oder nehmen am täglichen Animationspro- gramm teil, das jedoch vor- wiegend auf den Geschmack der älteren Reisenden zuge- schnitten ist. Auch die Ge- schäfte an Bord, die Schön- heitsfarm oder die sportli- chen Angebote bieten etwas Abwechslung.

Abends ist man mögli- cherweise zu einer der zahl- reichen Cocktailpartys einge- laden; der absolute gesell-

A-2335 Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 37, 13. September 1996 (73)

V A R I A REISE

Mit der Queen Elizabeth 2 nach New York

Die Entdeckung der Langsamkeit

Die Queen Elizabeth 2 vor der Skyline von Manhattan

Foto: Cunard

(2)

schaftliche Höhepunkt ist das Captain’s Dinner. Captain Warwick und seine junge Frau begrüßen jeden einzel- nen Passagier persönlich. Das Essen ist noch feiner als sonst.

Es gibt jede Menge Hummer und Kaviar. Wer nach dem langen Menü noch nicht mü- de ist, kann tanzen, in einer der zahlreichen Bars noch et- was trinken oder sich von Theater- und Kinovorstellun- gen unterhalten lassen. Es be- steht selbstverständlich auch die Möglichkeit, sein Geld im Kasino zu verspielen.

Während die Reise also für die Passagiere unter dem Motto „Die Entdeckung der Langsamkeit“ stehen könnte (wegen der Zeitverschie- bung hat der Tag an Bord 25 Stunden), ist die Crew stän- dig im Einsatz, zum größten Teil hinter den Kulissen. So ist ein Teil des Personals in der Küche mit den ange- schlossenen Vorratsräumen

tätig. Dort lagern kaum vor- stellbare Mengen an Lebens- mitteln. An Bord befinden sich für die fünftägige Reise 12 500 Teebeutel, 500 Pfund Kaffee, 33 Pfund Kaviar, 16 000 Eier, 625 Pfund Erd- beeren, 3 470 Pfund Kartof- feln und tausend Flaschen Champagner.

Auf der Kommando- brücke kontrollieren der Ka- pitän und vier Offiziere den Kurs des Schiffes. Die Gold- streifen der Schiffsingenieure sind übrigens seit dem Unter- gang der „Titanic“ im Jahr 1912 purpur unterlegt. Weil bei dem Unglück alle Ingeni- eure ertrunken waren, ver- fügte König Georg V., daß von diesem Tag an Schiffs- ingenieure grundsätzlich das Purpurrot des Königshauses zu tragen haben.

Im vergangenen Jahr ließen Hurrikanausläufer ei- ne 30 m hohe Welle über das gesamte Schiff hinwegrollen.

A-2336 (74) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 37, 13. September 1996

V A R I A REISE

Das Schiff traf zwar verspätet in New York ein, bis auf eine Delle im Vorschiff waren je- doch keine gravierenden Schäden festzustellen.

Meistens trifft die QE2, wie sie von Kennern und sol- chen Reisenden, die sich dafür halten, genannt wird, pünktlich in New York ein.

Der viel zu kurze Aufenthalt im „Big Apple“ ist dann so et- was wie ein Kontrastpro- gramm zu der erholsamen Seereise. Hier muß man sich erst wieder an die Hektik der Großstadt gewöhnen. Den- noch sollte die Gelegenheit zu einigen Unternehmungen genutzt werden. Da bietet sich zum Beispiel ein Ein-

kaufsbummel in Manhattan an, ein Spaziergang im Cen- tral Park oder der Besuch ei- nes der zahlreichen Museen.

Informationen: Cunard, Neue Rabenstraße 3, 20354 Hamburg, Tel 0 40/4 15 33 30

Gisela Klinkhammer

Mit der Queen Elizabeth und der Concorde – Bis De- zember besteht die Möglich- keit, die fünftägige Seereise mit der Queen Elizabeth mit drei Übernachtungen im New Yorker Hotel Waldorf Astoria und dem Rückflug mit der Concorde zu verbin- den. Das gesamte Paket ist in der preisgünstigen Saison ab 5 680 DM erhältlich.

Phuket ist Thailands be- liebteste Ferieninsel, sowohl bei Asiaten als auch bei Eu- ropäern. Nicht so einig ist man sich kulinarisch: Deutsche schätzen zwar die scharfe Schlankmacher-Thai-Küche, können aber einer Schwal- bennestersuppe, der Delika- tesse Nummer eins in Asien, nichts abgewinnen. Doch Phukets Kapital sind seine rund fünfzig Traumstrände an der glasklaren Andamanen See und eine exzellente Ho- tellerie.

Im eleganten, original thailändisch möblierten Pearl

Village am Naturschutzbeach von Nai Yarn ist von der Gourmet-Küche bis zum Shopping und Elefantenrei- ten alles „paletti“. Auch für den Kronprinzen von Thai- land, der hier gern absteigt.

(Woche mit LTU-Flug nach Phuket und ÜF ab 2374 DM, VL-Tag ab 88 DM). Perlen- Insel heißt sie übrigens nicht einfach so: Etwa eine halbe Bootsstunde entfernt, auf der vorgelagerten winzigen Insel Naga Noi, werden in Käfigen, die man ins Meer hängt, kost- bare Perlen gezüchtet. Ein lohnender Ausflug mit Bade-

Thailand/Phuket:

Island Hopping

Boote der Seezigeuner am Kap Tong auf der Fischerinsel Phi Phi

(3)

stop im Schatten eines Ko- koswaldes.

Wie die Chaolay, die See- zigeuner, wohnen, heißt es am Kap Tong auf der Fischer- insel Phi Phi. Ausflügler kommen zwar mit Booten von Phuket herüber, tum- meln sich aber nur an der Ton Sai Bay. Hinter dem Kap Tong zieht sich ein kilometer- langer Strand an Kokosplan- tagen und Dschungel entlang.

Außer den Fischern mit ihren

Langschwanzbooten trifft man hier kaum eine Seele.

Die rustikalen Bungalows des Phi Phi Palm Beach Resort kuscheln sich in einen Far- benrausch von Bougainvil- leas, umgeben von einem schattigen Kokospalmen- hain.

Auf Taucher und Surfer wartet eine gut ausgerüstete Basis im Hotel. Außerdem kann man abends mit einem Batikkünstler arbeiten, thai- kochen mit dem Küchenchef oder auf der Terrasse einfach in den Sternenhimmel schau- en (HP-Anschlußwoche ab Phuket 979 DM).

Ausblick auf bizarre Kalksteininselchen, häufig umgürtet von schneeweißen Robinsonstränden, im Mee- resnaturschutzpark von Kra- bi, präsentiert Südthailands schönste Luxus-Anlage: das Dusit Rayavadee Resort am Kap Phra Nang, nur erreich- bar mit Fähre und Bulldog für das Gepäck und damit man trockenen Fußes an- kommt. Das Städtchen Krabi mit menschenüberflutetem

Morgenmarkt liegt gleich in der Nähe. Rundbau-Häus- chen mit erster Etage bieten jeden Luxus. Sie liegen inmit- ten eines alten Kokospalmen- hains, sie wurden für ihren umweltfreundlichen exklusi- ven Baustil unter Verwen- dung typisch einheimischer Materialien mit einer Gold- medaille ausgezeichnet.

Ausflüge zu den Mee- respark-Inseln und in die Strand-Küchen der Einhei-

mischen bieten reizvolle Kontraste zur Luxus-Idylle (Woche mit LTU-Flug nach Phuket, Schiffstransfer und ÜF ab 3296 DM, VL-Tag ab

209 DM). EA

A-2337 Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 37, 13. September 1996 (75)

V A R I A REISE

Süd-Thailand auf einen Blick – Noch sechs Monate gültiger Reisepaß, ab 30 Tagen Visum; keine Impfungen; Eu- ro- und Travellerschecks, alle gängigen Kreditkarten.

Zeit: Plus 6 Stunden.

Beste Reisezeit: Novem- ber bis April.

Airlines: LTU, Lufthansa, Thai Airways.

Verkehrsmittel: Tuk Tuk- Sammeltaxen, Leihjeep auf Phuket 80 DM pro Tag, Liter Benzin 0,75 DM.

Beliebte Ausflüge: Phuket Phi Phi Island, nach der James-Bond-Insel und zu den Muslims von Koh Pannyi.

Flugverbindungen mit Bang- kok Airways: Phuket–Bang- kok und Phuket–Badeinsel Koh Samui. Inselhüpfen von Phuket und Krabi mit Fähren oder als Reisepackage, zum Beispiel von Jahn Reisen, Meier’s Weltreisen.

Phuket: Buddha, „festgemauert in der Erden“ Fotos (2): Erika Amann, München

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

A uch wenn der Hausmeister anderer Meinung ist", nahm Kossow die unfrei- willige Vorlage schlagfer- tig auf, „könnte es das Thema doch in sich haben." Nicht anders sahen es

G leich drei Superlative kann man im April 1991 bei einer Kurzreise über den Atlantik miteinander verbin- den: Die inzwischen weltbe- rühmte „Queen Elizabeth 2",

Wer nach dem langen Menü noch nicht mü- de ist, kann tanzen, in einer der zahlreichen Bars noch et- was trinken oder sich von Theater- und Kinovorstellun- gen unterhalten lassen..

Über das Service-Te- lefon mit der Telefonnummer 00 41-28-56 37 18 erfährt der Gast die Anzahl der vorhan- denen Betten, eine Kurzbe- schreibung der gewünschten Unterkunft,

Kreuzfahrten in die Karibik, durch das Mittelmeer und zum Nordkap sowie 24 Transatlantik-Überquerun- gen umfaßt das Jahrespro- gramm der britischen Cu- nard Linie für den

Ich mußte lange schau- en, um den Grund zu entdek- ken, daß dieser Sessel kein blo- ßer Fetisch für eben eine Flug- zeugkatastrophe war, sondern eine technische Merkwürdig-

Eine kleine Angestellte, wie es sie zu Tausenden in New York gibt: „Paprika, die sich der Existenz eines Staatsrechts, der Regeln des Sanskrit und der drit- ten Dimension nicht

Neben allen Sehenswür- digkeiten, die die geschichts- trächtige Kulturlandschaft Burgunds bietet, besteht der Reiz einer Reise auf der „La Provence“ nicht zuletzt in dem