Asthma ist die häufigste Er- krankung bei Kindern. Bereits im Alter von sechs Jahren sind acht Prozent von ihnen betrof- fen. Neben Erbfaktoren spielt für die Entwicklung einer all- ergischen Sensibilisierung und den Verlauf einer Atemwegs- erkrankung bei Kindern offen- sichtlich Exposition gegenüber Umweltallergenen eine wich- tige Rolle.
Erwiesen ist, dass Asthma bei Kindern aus urbanen Zentren häufiger vorkommt als bei Kindern aus ländli- chen Bereichen. Übertriebe- ne Hygiene, die den Kontakt von Säuglingen und Kleinkin- dern mit Infektionserregern stark eingeschränkt habe, för- dere die Bereitschaft des Im-
munsystems zu atopischen Reaktionen, erläuterte Prof.
Dieter Kiosz (Amrum).
Inzwischen ist gesichert, dass die Schadstoffbelastun- gen in Innenräumen gegen- über dem „outdoor climate“
heute häufiger als Asthma- auslöser infrage kommen.
Hier spielen Staub, Haus- staubmilben, Tierepithelien, chemische Reize durch Farben, Beizen und Fußbo- denbeläge, aber auch Pseu- doallergene, wie bestimmte Arzneimittel, eine Rolle.
Nach Angabe von Dr. Ernst Rietschel (Köln) zeigen die TBC-Impfung und die Gabe von Probiotika einen pro- tektiven Effekt. Als Trigger- faktor für Asthma bei Kin-
dern hat sich das Passivrau- chen erwiesen.
Asthma bronchiale bei Kindern verläuft überwie- gend episodenweise. Im Sommer häufen sich die Beschwerden durch den Pol- lenflug, im Winter durch Atemwegsinfektionen. Diese Besonderheit berücksichtig- te die Gesellschaft für Pädia- trische Pneumologie bei der Entwicklung eines neuen Therapieschemas. Es wurde auch in die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugend- medizin übernommen.
Fixkombination steigert die Compliance
Prof. Carl Peter Bauer (Gaißach/Bad Tölz) erläu- terte dieses Schema: Spora- disches Asthma, das höch- stens alle zwei Monate auf- tritt, wird nur bei Bedarf mit kurz wirkenden Beta-2-Mi- metika behandelt. Episodi- sches Asthma (mindestens
alle zwei Monate), das dem Schweregrad 2 zugerechnet wird, bedarf einer anti- entzündlichen Dauertherapie mit Cromonen (DNCG oder Nedocromil) oder mit Leu- kotrienantagonisten für vier bis acht Wochen, zusätzlich zur Gabe von Beta-Adrener- gika. In vielen Fällen sind auch inhalative Steroide in- diziert. Als complianceför- dernd hat sich das Präparat Aarane® N erwiesen, eine fixe Kombination aus dem kurz wirkenden Beta-2- Mimetikum Reproterol und Cromoglicinsäure-Dinatrium (DNCG). Das Medikament sollte dann eingesetzt werden, wenn die Wirkung von DNCG allein nicht ausreicht.
Nur wenn sich das Asthma gravierend verschlimmert, muss auf cortisonhaltige Prä- parate zurückgegriffen wer-
den. Siegfried Hoc
V A R I A
Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 5012. Dezember 2003 AA3331
Asthmakranke Kinder
Optimierte Therapie durch Stufenplan
Fachpressegespräch „Kindliches Asthma:
Was ist anders – was ist neu?“ der Aventis Pharma Deutschland in Kampen/Sylt