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A3038 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 4614. November 2003 Im Bereich der Früherkennung bestim-
men die nichtinvasiven Diagnosever- fahren den Trend. Die Computertomo- graphie (CT) könnte bei der Früher- kennung der koronaren Herzkrankheit eine wichtige Rolle spielen. Denn Herzerkrankungen können schnell und einfach per CT-Scan erkannt werden.
Die neue CT-Generation von Philips (Halle 10, Stände A22, C19), das Rate Responsive-CT, passt sich mithilfe spe-
zieller Algorithmen an die Herzfre- quenz des Patienten an. Bei jedem Herzschlag erfasst der Tomograph Da- ten zum optimalen Zeitpunkt, wenn das Herz größtenteils inaktiv ist.
Eingefrorene Bilder
Das schlagende Herz wird so quasi ein- gefroren. Das Ergebnis sind exaktere Bilder von hoher Qualität, die selbst bei Patienten mit Herzfrequenzen von mehr als 115 Schlägen pro Minute mög- lich sind. Die Patienten benötigen also keinen Betablocker mehr vor der Un- tersuchung. Ähnlich arbeitet der Soma- tom Sensation Cardiac von Siemens (Halle 10, Stand A18): gleichzeitig wer- den 16 Schichten aufgenommen, das System bietet eine praktisch unbe- grenzte isotrope Volumenakquisition.
Die Aufnahmen erfolgen EKG-syn- chronisiert mit einer Rotationszeit von nur 0,42s/360°. Die zeitliche Auflösung liegt bei bis zu 105 ms. Selbst mit ultra- schneller CT-Technik sind nicht ver- kalkte, entzündliche Gefäßwandver- änderungen kaum darzustellen. Hier
kommt die Magnetresonanz-Tomogra- phie (MRT) weiter. Ein spezielles MRT-System zur Herzdiagnostik — In- tera CV – stellt Philips vor. Das kom- pakte MRT-System ist mit der Bild- gebungstechnologie Sense ausgestattet und verspricht eine umfassende MRT- Lösung für die Kardiologie zu sein.
Auch auf dem Gebiet der Magnet- resonanzangiographie (MRA) gibt es Entwicklungen, die die Früherkennung verbessern sollen.In Zusam- menarbeit mit der Univer- sität Bonn hat Philips Med- ical Systems das neue MRA- Verfahren Centra (Con- trast-Enhanced Timing- Robust-Angiography) ent- wickelt, das eine komplette MRA-Übersicht der Arteri- en von der Aorta bis zum Kopf ermöglicht, mit extrem hoher Auflösung und oh- ne venöse Überlagerung.
„Das Verfahren bietet ent- scheidende Vorteile für den Patienten, wie zum Bei- spiel eine verkürzte Unter- suchungsdauer und die Re- duzierung invasiver Kathe- ter-Angiographien, die zu Plaque-Ablösungen und da- durch zu einem potenziell tödlichen Schlaganfall führen können“, so der Bonner Mediziner Dr. Winfried Willi- nek, der an der Entwicklung gearbeitet hat. Entwickelt wurde die Technologie auf dem aktuellen Philips Intera 1,5 T.
Zum Thema Onkologie bringt Sie- mens Medical Solutions eine neue Soft- ware zur Darmkrebsfrüherkennung auf den Markt, die aus den Daten einer Niedrigdosis-CT des Bauchraums eine detaillierte dreidimensionale Darstel- lung der Darminnenwände berechnet.
Bei Mehrschicht-CT-Geräten wie dem Somatom Sensation von Siemens sei die Technik so weit verfeinert worden, dass fast alle verdächtigen Polypen gut zu sehen sind. Durch den weitgehend automatisierten, computergestützten Arbeitsablauf vergehen vom Scan bis zur Diagnose nur zehn Minuten. Der virtuelle Flug wird am Bildschirm navi- giert, gefundene Polypen werden mar- kiert und vermessen. Die Food and Drug Administration hat die virtuelle Koloskopie als Untersuchungsmetho- de zur Früherkennung von Darmkrebs zugelassen. Maria Weindorf V A R I A
CT und MRT
Detailgetreue Bilder
Das Philips Intera: MRA der Kopfarterien ohne eine venöse Überlagerung
Werkfoto