47. WOCHE G E L D E R N K E V E L A E R X A N T E N S T R A E L E N A L P E N K E R K E N I S S U M W E E Z E S O N S B E C K WA C H T E N D O N K R H E U R D T SAMSTAG 21. NOVEMBER 2020
Möglichst vielen Menschen den Kirchenbesuch ermöglichen
Katholische und Evangelische Kirchengemeinden planen die Weihnachtsfeiertage. Seite 5 und 15
Unverständnis für geplanten AfD-Bundesparteitag in Kalkar
Bürgermeisterin Dr. Britta Schulz sieht keine Handhabe, die Tagung zu verhindern. Seite 7
Kinder entdecken mit „Emma“
die Welt und eigene Stärken
Heidi Leenens Buch steht im Mittelpunkt eines Projekts der Don-Bosco-Schule. Seite 14
Sa. So.
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Das Gesundheitsamt des Kreises Wesel ist am Sonntag, 22 Novem- ber zeitweise nicht erreichbar.
Das Kommunale Rechenzentrum Niederrhein (KRZN) führt War- tungsarbeiten am zentralen IT- System durch. Die Kreisverwal- tung Wesel ist daher morgen von 7 bis 13 Uhr per E-Mail nicht direkt erreichbar. Während dieser Zeit eingehende E-Mails werden nach Ende der Wartungsarbeiten zugestellt und abgearbeitet. Auch die Covid 19-Meldeformulare für Kontaktpersonen, Reiserückkeh- rer, PoC-Tests in Einrichtungen stehen in diesem Zeitraum nicht zur Verfügung.
Gesundheitsamt Wesel zeitweise nicht erreichbar AKTUELL ������������
„Ausbildungsbotschafter“
präsentieren das Handwerk
Kreis-Wirtschaftsförderung Kleve und Kreishandwerkerschaft starten Kampagne
NIEDERRHEIN. Wer könnte besser Werbung für eine Aus- bildung im Handwerk machen als Auszubildende oder junge Gesellen selbst? Die Wirtschafts- förderung des Kreises Kleve hat diese jungen Leute daher jetzt in den Mittelpunkt gestellt und in Zusammenarbeit mit den Handwerks-Innungen im Kreis Kleve die Initiative „Ausbil- dungsbotschafter Handwerk“
gestartet. Die Kampagne, in der Auszubildende oder junge Gesellen als Ausbildungsbot- schafter für ihren Berufsstand fungieren, soll Jugendlichen die Berufs- und Karrierechancen im Handwerk näher bringen und den Betrieben somit kommen- de Nachwuchskräfte sichern. An zwei Tagen standen insgesamt zwölf Auszubildende vor einer Filmkamera, um mit Moderator Christoph Hendricks über ihre Ausbildungen zu sprechen.
Selbstbewusst zeigten sich die Auszubildenden und jungen Ge- sellen vor der Kamera und erklär- ten dabei, warum das Handwerk keine Einbahnstraße ist. „Nach meiner Ausbildung möchte ich Berufserfahrung sammeln, mei- nen Meister und Techniker ma- chen und mein Wissen weiter- geben“, sagte Sebastian Gindler, der eine Ausbildung im Metall- Handwerk bei Metall- und Stahl- bau Peters in Goch absolviert.
Dabei gefalle ihm besonders, dass er das anspruchsvolle Handwerk von Beginn seiner Ausbildung an von A bis Z lernen dürfe.
Matthias Molderings, der im elterlichen Dachdecker-Betrieb in diesem Jahr seine Ausbildung zum Dachdecker erfolgreich abgeschlossen hat, schätzt an seinem Beruf besonders die Ab- wechslung. „Er ist sehr vielseitig.
Mal ist man auf einem Flachdach, mal auf einem Steildach. Zudem ist man jeden Tag woanders und kann das Wetter genießen“, ver- riet der Dachdecker-Geselle.
Auch er hat sich als Ziel gesetzt, sich weiterzubilden. „Im August starte ich meine Weiterbildung zum Meister“, sagte Molderings.
Irgendwann wolle er dann den elterlichen Betrieb mit Sitz in Geldern übernehmen.
Dass das Handwerk auch in Zeiten der Coronavirus-Pande- mie als krisensicher gilt und da- mit eine interessante Option für junge Menschen ist, weiß auch Hans-Josef Kuypers, Wirtschafts- förderer des Kreises Kleve. „Die Auftragslage ist gut. Die Hand-
werker haben auch in diesen Zeiten die Stellung gehalten und waren sehr gefragt“, sagt Kuypers.
Allerdings gebe es Unterschiede in den einzelnen Branchen.
„Überall da wo viel Innovation ist, wie im Bereich Elektro oder Sanitär, ist die Nachfrage nach Ausbildungsstellen gut. Pro- bleme bereiten jedoch die Berufe im Nahrungsmittelbereich. Sie sind nicht so stark frequentiert“, sagte Theo Rappers, kommissa- rischer Gesellschaft der Kreis- Handwerkerschaft Kleve. Das ha- be auch damit zu tun, dass junge Menschen von Berufen wie dem des Bäckers klare Vorstellungen haben. „Sie denken, dass dieser nur in der Nacht arbeitet. Dabei haben viele mittelständische Be- triebe inzwischen auch auf ver- schiedene Schichtarbeit-Modelle
umgestellt“, sagt Rappers. Ein Problem sei aber nach wie vor die Arbeit am Wochenende.
Mit unterschiedlichen Akti- onen versuchen die einzelnen Innungen und die Handwerks- kammer schon seit vielen Jah- ren auf ihre Ausbildungsberufe aufmerksam zu machen. Dabei wollen sie auch Abiturienten ansprechen. „Viele von ihnen wollen zunächst studieren. Wir versuchen ihnen aber zu zeigen, dass ihnen auch eine Ausbildung viele Möglichkeiten und enorme Zukunftschancen bietet. Dabei möchten wir auch die Eltern an- sprechen“, sagte Ralf Matenaer, Obermeister der Dachdecker-In- nung und Kreishandswerksmei- ster. An zwei Tagen haben Kame- ramann Jürgen Zellmann und Moderator Christoph Hendricks
insgesamt zwölf verschiedene Auszubildenden und ihre Aus- bilder sowie die jeweiligen Ober- meister der Innungen gefilmt und interviewt. Neben der Aus- bildung zum Dachdecker oder im Metall-Handwerk erhalten junge Menschen auch Einblicke in die Berufe des Fleischers, im Baugewerbe, im Elektro-sowie Sanitär-Heizung-Klima-Bereich, zum Friseur, Tischler, Maler und Lackierer, in der Gold- und Silberschmuckschmiede sowie zum Zweirad-Mechaniker. Die Filme sollen noch in diesem Jahr auf der Facebook-Seite und der Homepage der Wirtschaftsförde- rung des Kreises Kleve abrufbar sein. Zudem sind Kino- und Ra- diobeiträge geplant.
Filme als Alternative
„Aufgrund der Coronavirus- Pandemie konnten unsere Veran- staltungen in diesem Jahr nicht stattfinden. Auch der im Januar geplante ,Tag der Ausbildung‘ im Berufskolleg Geldern des Kreises Kleve muss ausfallen. Mit den Vi- deos wollten wir trotzdem einen Weg finden, das Handwerk zu bewerben und jungen Menschen den ersten Schritt ins Berufsle- ben zu ermöglichen“, erläuterte Kuypers. Dazu suchte die Wirt- schaftsförderung des Kreises Kleve Hilfe bei der Kreishand- werkerschaft, die den Kontakt zu Unternehmen und jungen Aus- bildungsbotschaftern herstellte.
Sabrina Peters Hans-Josef Kuypers, Wirtschaftsförderer des Kreises Kleve (2 v.l.), begrüßte bei der ersten von zwölf Run- den Theo Rappers, kommissarischer Geschäfsführer Kreishandwerkerschaft Kleve, Frank und Matthias Molderings, P.M. Bedachungs-GmbH, und Ralf Matenaer, Obermeister der Dachdecker-Innung und Kreis-
handwerksmeister (v.l.). NN-Foto: SP
Auszubildender Sebastian Gindler (r.) berichtete Kameramann Jürgen Zellmann und Moderator Christoph Hendricks (v.l.) von seiner
Ausbildung im Metall-Handwerk. NN-Foto: SP
Die „Soforthilfe Sport“ der Landesregierung Nordrhein- Westfalen wird weiter fortgesetzt.
Sportvereine in Nordrhein-West- falen können bis zum 15. März 2021 Anträge stellen. Antrags- berechtigt sind alle ordentlichen Mitgliedsvereine des KreisSport- Bund Kleve. Bedingung für die Gewährung der Soforthilfe ist ein durch die Corona-Pandemie verursachter Liquiditätsengpass, der zu einer Existenzgefährdung des Vereins in Form einer dro- henden Zahlungsunfähigkeit führen könnte. Von den insge- samt zehn Millionen Euro, die an Landesmitteln zur Verfügung stehen, wurden bislang rund 5,8 Millionen Euro an Unterstüt- zungsleistungen für Vereine in NRW ausgeschüttet. Notleidende Vereine können die Soforthilfe über das Online-Förderportal des Landessportbundes Nord- rhein-Westfalen beantragen.
„Soforthilfe Sport“
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Thomas Urban
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KREIS KLEVE. Gerd Y. ist Pfle- ger (Name und Daten geändert).
Er arbeitet also in einem der sogenannten systemrelevanten Berufe. In der vergangenen Wo- che hatte er einen Risiko-Kon- takt. Der Anfang einer irgend- wie absurden Geschichte.
Es ist Dienstag, der 3. Novem- ber. Bei der Arbeit hat Gerd Kon- takt zu einem Arzt, dessen Vater, so stellt sich erst später heraus, positiv auf Covid getestet wur- de. Gerd wird am Tag darauf von seinem Arbeitgeber informiert.
Die Botschaft: „Wir kümmern uns.“
Zwei Tage nach der Risikobe- gegnung, am 5. November, infor- miert der Arbeitgeber das Kreis- gesundheitsamt und wiederum einen Tag später, am 6. Novem- ber, ordnet das Gesundheitsamt für Gerd eine Quarantäne an. So weit – so gut. Es gibt ein ‚aber‘:
Gerds Arbeitgeber kämpft mit akutem Personalmangel. Das Ergebnis: Für Gerd gilt ein ge- änderter Status: Er befindet sich in einer sogenannten Arbeits- quarantäne.
„Eine Arbeitsquarantäne ist eine mögliche Maßnahme im Kontext der Bekämpfung einer Epidemie oder Pandemie. Diese Maßnahme wird insbesondere im Zusammenhang mit der COVID- 19-Pandemie in Deutschland auf der Grundlage von § 28 des Infek- tionsschutzgesetzes angewendet.
Über Personen, die nicht ei- gens zur Arbeitsaufnahme nach Deutschland eingereist sind und die sich sonst in eine häusliche Quarantäne begeben müssten, wird eine Arbeitsquarantäne in der Regel durch Allgemeinverfü- gungen des zuständigen (Land-) Kreises beziehungsweise der zu- ständigen kreisfreien Stadt ver- hängt. Ausnahmsweise wird in diesem Fall der Bereich, in dem sie sich legal aufhalten dürfen, auf bestimmte Bereiche ihrer Arbeits- stätte und auf den Weg von ihrer Wohnstätte dorthin sowie von der Arbeitsstätte zur Wohnstätte aus- gedehnt.“
Gerd fragt nach, was das zu bedeuten habe. Zunächst ein- mal gelten für ihn die normalen Quarantänebestimmungen: Er darf das Haus nicht verlassen, sich nicht mit anderen treffen, nicht zum Einkaufen gehen. Ar- beitsquarantäne bedeutet nun für Gerd – er wohnt circa 30 Ki- lometer von seinem Arbeitsort entfernt –, dass er sich morgens ins Auto setzen und dann ohne Zwischenstopp zur Arbeit fah- ren muss. Auf seine Frage, was zu tun sei, wenn er kein Benzin mehr habe, erklärt man ihm, dass
er in diesem Fall jemanden fin- den müsse, der das Auto für ihn betankt. Der Arbeitgeber bietet Gerd einen Test an. Solange er keine Symptome zeigt, soll er zur Arbeit erscheinen.
Aus dem „Merkblatt für Be- troffene (Kontaktpersonen)“ des Robert-Koch-Instituts (RKI):
„Die Quarantäne dient Ihrem Schutz und dem Schutz von uns allen vor Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus. Sie ist ei- ne zeitlich befristete Absonderung von ansteckungsverdächtigen Per- sonen oder von Personen, die mög- licherweise das Virus ausscheiden.
Die Quarantäne soll die Verbrei- tung der Erkrankung verhindern.
[...] Es ist sehr wichtig, dass Sie die Quarantäne- und die Hygienere- geln genau einhalten – auch wenn Sie keine Beschwerden haben soll- ten. Sie schützen damit sich und andere. [...] Bitte beachten Sie:
Verstöße gegen eine angeordne- te Quarantäne können mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe geahn- det werden.“
Fragt man Gerd nach seiner Meinung, fällt die Antwort deut- lich aus: „Ich finde das relativ verantwortungslos. Zu verstehen ist das ohnehin nicht. Natürlich – sobald sich Symptome zeigen, soll ich mich zum Hausarzt bege- ben und krank schreiben lassen“, sagt er. „Aber was sind Sympto- me? Kann sein, dass ich morgens leicht verschnupft wach werde.
Bedeutet das: Ich muss jetzt eine Krankschreibung beantragen?
Und was, wenn ich das nicht tue, es sich aber um Covid-Sympto- me gehandelt hat und ich schon Kollegen anstecke?“
Gerd sieht die Problematik nicht als das Ergebnis einer mo- mentanen Situation: „Was die Arbeitsquarantäne aufgrund von Personalmangel in der Pflege an- geht, bin ich der Ansicht: Grund ist nicht, dass es so viele infizierte Pflegekräfte gibt – all das ist die logische Konsequenz aus jahre- langer Sparpolitik. Es geht um einen Personalmangel mit Ansa- ge: Wir waren lange vor Corona bereits am Limit. Reserven gibt es nicht, denn ‚Pflegepersonal sitzt ja nur im Dienstzimmer und trinkt Kaffee‘. Applaus hilft da auch nicht weiter.“
Angepasst
Das Robert-Koch-Institut hat seine Empfehlungen für COVID- 19-Kontaktpersonen unter me- dizinischem Personal an Situa- tionen mit relevantem Personal- mangel angepasst: „Medizinisches
Personal muss künftig nach engem ungeschützten Kontakt zu CO- VID-19-Erkrankten nicht mehr so lange in Quarantäne und darf bei dringendem Bedarf in Klinik oder Praxis arbeiten, solange keine Symptome auftreten.“ (RKI-Prä- sident Lothar Wieler).
Mit den neuen Empfehlungen
„soll die Balance zwischen Prak- tikabilität und Patienten schutz gewahrt bleiben“, so Wieler. Er betonte, dass das Vorgehen mög- lichst mit dem zuständigen Ge- sundheitsamt abgesprochen wer- den sollte und ausschließlich bei Personalmangel infrage komme.
Systemrelevante Bereiche Systemrelevante Bereich sind laut Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Energie:
Strom-, Gas-, Kraftstoffversor- gung (inklusive Logistik) (zum Beispiel kommunale Energie- versorger). Wasser & Entsorgung:
Hoheitliche und privatrechtliche Wasserversorgung, sowie die Müllentsorgung (zum Beispiel Müllwerke, Wasserwerke, Klär- anlage). Ernährung und Hygiene:
Produktion, Groß- und Einzel- handel (inklusive Zulieferung, Logistik, zum Beispiel Landwir- te, Erntehelfer, Verkäufer). In- formationstechnik und Telekom- munikation: insbesondere Netze entstören und aufrecht erhalten (zum Beispiel Informatiker, Sys- temelektroniker). Gesundheit:
Krankenhäuser, Rettungsdienste, Pflege, niedergelassener Bereich, Medizinproduktehersteller, Arz- neimittelhersteller, Apotheken, Labore. Finanz- & Wirtschafts- wesen: Kreditversorgung der Un- ternehmen, Bargeldversorgung, Sozialtransfers. Transport und Verkehr: insbesondere Betrieb für kritische Infrastrukturen, öf- fentlicher Personen- und Güter- verkehr sowie Flug- und Schiffs- verkehr. Medien: insbesondere Nachrichten- und Informati- onswesen sowie Risiko- und Kri- senkommunikation. Staatliche Verwaltung (Bund, Land, Kom- mune): Kernaufgaben der öf- fentlichen Verwaltung und Justiz (zum Beispiel Polizei, Feuerwehr, Katastrophenschutz). Schulen, Kinder- und Jugendhilfe, Be- hindertenhilfe, Personal, das die notwendige Betreuung in Schu- len, Kindertageseinrichtungen, Kindertagespflege, stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe sowie Einrichtungen für Menschen mit Behinderung sicherstellt.
Kreis Kleve
Eine Anfrage beim Kreis Kle- ve zum Thema Arbeitsquaran-
täne brachte folgende Antwort:
„Ihre Anfrage vom 11. Novem- ber berührt ein sehr komplexes Thema. Im Kern geht es um die Abwägung, wie die Pflege und Betreuung erkrankter und/ oder pflegebedürftiger Menschen si- chergestellt werden kann, wenn Einrichtungen von Covid-19-Er- krankungen betroffen sind und sich das Personal in Quarantäne begeben muss.
Bei einer Arbeitsquarantäne muss die Quarantäne im privaten Bereich eingehalten werden, darf aber für die Arbeit und die direk- ten Hin- und Rückfahrten unter- brochen werden. Voraussetzung für eine solche Ausnahme von einer umfassenden Quarantäne ist zunächst immer, dass die Ein- richtung dem Gesundheitsamt einen Personalmangel angezeigt hat, dass also die Versorgung der zu pflegenden und/ oder zu be- handelnden Menschen ohne die- se Ausnahme nicht sichergestellt werden kann. Bei einer Arbeits- quarantäne müssen außerdem besondere Auflagen eingehalten werden – zum Beispiel ständi- ges Tragen einer FFP-2-Maske und Eigenbeobachtung auf das Vorliegen von Krankheitssymp- tomen.
Eine Arbeitsquarantäne kommt grundsätzlich nicht in Betracht, wenn die betroffene medizinische Fachkraft oder Pflegekraft selbst Krankheits- symptome hat. Aufgrund der mit Arbeitsquarantänen ein- hergehenden erhöhten Risiken mit Blick auf eine Weiterver- breitung von Infektionen mit SARS-CoV-2 dürfen diese nur angewendet werden, wenn alle anderen Maßnahmen zur Sicher- stellung einer unverzichtbaren Personalbesetzung ausgeschöpft sind. Weitere Informationen fin- den Sie im Internetauftritt des Robert-Koch-Instituts.“
Ruth Keuken, Pressesprecherin für den Kreis Kleve: „Die Hürden für eine Maßnahme wie die Ar- beitsquarantäne sind sehr, sehr hoch gelegt.“
Am Ende ein Dilemma Am Ende stellen in Corona- Zeiten viele Entscheidungen die Verantwortlichen vor ein Dilem- ma, denn wenn kaum Personal vorhanden ist, bliebe (beispiels- weise in Krankenhäusern) als Alternative die Schließung von Stationen.
(Dilemma, auch Zwickmühle genannt, bezeichnet eine Situa- tion, die zwei Möglichkeiten der Entscheidung bietet, die beide zu einem unerwünschten Resultat führen.) Heiner Frost
Arbeitsquarantäne:
Wenn nichts mehr geht
manche Krisen-maßnahmen wirken erst einmal absurd / es geht um die balance zwischen Praktikabilität und Patientenschutz
„Wir waren lange vor Corona am Limit.
Reserven gibt es da nicht. Applaus hilft da
auch nicht weiter.“
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Grundschüler halten Wünsche in einer Zeitkapsel fest
grundsteinlegung für Neubau an der albert-Schweitzer-Schule
GELDERN. Kräftig voran geht es zurzeit an der Baustelle an der Albert-Schweitzer-Grund- schule an der Schlossstraße. Die 1954 gestartete Grundschule ist eine der Gelderner Schu- len, die derzeit umfassend von der Gelderner Baugesellschaft saniert und um einen Erweite- rungsbau erweitert wird. Ge- stern fand der offizielle Termin für die „Grundsteinlegung“ des Neubaus statt.
Als Besonderheit wurde eine Zeitkapsel unter der Bodenplatte
„versenkt“. Sie enthielt individu- elle Wünsche der Grundschüler, die aktuellen Baupläne, zwei Ta- geszeitungen und passend zur Corona-Zeit: eine Maske. „Jede Klasse hat ein Plakat gestaltet“, sagt Schulleiterin Stefanie Bauer.
„Einige Schüler haben ihre Wün-
sche für die Zukunft der Schule aufgeschrieben, zum Beispiel, dass die Albert-Schweitzer-Schu- le eine Schule des Wohlfühlens und friedlichen Miteinanders bleibt, andere haben sich vorge- stellt, wie die Schule in einigen Jahrzehnten aussehen und wie hoch dann die neu gepflanzten Bäume sein werden.“
Im Sommer des kommenden Jahres soll der Neubau fertigge- stellt sein. Die nächsten Schritte:
.„Am Freitag wird die Boden- platte betoniert. In der kommen- den Woche kommen die ersten Wände“, sagt Ernst-Christian Gerats, Architekt bei der Geld- erner Baugesellschaft (GBG).
Zusammen mit Bautechniker Jan Spickmann betreut er das umfas- sende Modernisierungsprojekt der Albert-Schweitzer-Schule für
die GBG. „Bis Weihnachten soll das Erdgeschoss inklusive Decke stehen“, ergänzt Jan Spickmann.
„Alle Vorarbeiten für den Er- weiterungsbau wurden in den vergangenen Monaten bereits abgeschlossen.“ So wurden zum Beispiel der alte WC-Trakt ab- gerissen oder schon neue Wege angelegt. Auch das Dach im Be- standsgebäude wurde schon er- neuert.
Schulleiterin Stefanie Bauer und die Schulgemeinschaft freu- en sich, dass das Projekt zügig voranschreitet. „Bisher hat alles super geklappt, die Stimmung ist gut und wir freuen uns schon alle auf den Neubau.“ Wenn der Umzug in den Erweiterungsbau abgeschlossen ist, beginnen die Sanierungsarbeiten im Bestands- gebäude.
Bürgermeister Sven Kaiser, Thomas Mutz (Geschaftsfüuhrer Gelderner Baugesellschaft), Jan Spick- mann (Bautechniker GBG), Ernst-Christian Gerats (Architekt bei der GBG) und Schulleiterin Stefanie Bauer, die die Zeitkapsel in der Bodenplatte versenkt. NN-Fotos: theo Leie
Die Klasse 4a hat Bilder und Plakate mit Wünschen für die Zukunft der Schule gefertigt.
Landesförderung für ehrenamtliche Aktivitäten
Stadt Xanten verteilt 1.520 euro zur bewältigung der Folgen der Corona-Krise
XANTEN. Das Land Nordr- hein-Westfalen stellt zur Un- terstützung ehrenamtlicher Ak- tivitäten zur Bewältigung der Folgen der Corona-Krise allen Kreisen und kreisfreien Städten, gestaffelt nach der jeweiligen Einwohnerzahl, Finanzmittel zur Verfügung.
Die Stadt Xanten hat inzwi- schen eine Förderung in Höhe von 1.520,57 Euro erhalten. Die-
se Mittel müssen bis zum 31. De- zember 2020 abgerufen werden, erstattungsfähig sind Ausgaben im Zusammenhang mit der Co- rona-Pandemie ab dem 24. März 2020.
Die finanzielle Zuwendung soll ehrenamtliche Aktivitäten, zum Beispiel von Xantener Vereinen, selbst organisierten, bürger- schaftlichen Initiativen der Nach- barschaftshilfe und Wohlfahrts-
verbänden unterstützen, damit diese ihre Aktionen vor allem für Senioren, Erkrankte und in Qua- rantäne befindliche Menschen einfacher und besser umsetzen können. Hierzu zählen zum Bei- spiel Einkaufsdienste oder auch psychosoziale Angebote. Beispiele für erstattungsfähige Auslagen:
Material für das Nähen von Be- helfsmasken, Anschaffung von Schutzbekleidung (Handschuhe,
Mundschutz, Desinfektionsmit- tel), Einrichtung von Videokon- ferenzen (Lizenzgebühren), Web- site-Gestaltung, IT-Schulungen, Fahrtkosten und Öffentlichkeits- arbeit.
Akteure melden sich bitte unter Telefon 02801/772323 oder per E-Mail an buergerdialog@
xanten.de, damit die Stadt Xan- ten diese Landesförderung ent- sprechend verteilen kann.
GELDERN. Anlässlich des Martinstages haben sich die Stadtwerke eine besondere Ge- ste für Gelderner Kinder ein- fallen lassen: 100 Weckmänner wurden auf dem Wochenmarkt verteilt. Auch die Marktge- meinschaft machte mit.
Die „süßen Männer“, welche am Niederrhein traditionell zum St.-Martinsfest gegessen werden, haben die Stadtwerke für die Aktion beim Marktstand der Bäckerei Berns bestellt.
Zahlreiche weitere Markthänd- ler waren von der Idee begeistert und beteiligten sich spontan, indem sie zum Beispiel frisches Obst beisteuerten.
Zusammen mit den Weck- männern und ein paar kleinen, kindgerechten Präsenten der Stadtwerke in Jutetaschen ver- packt, wurden sie am Freitag auf dem Wochenmarkt verteilt.
Lisa Kastner, Sprecherin des
Gelderner Wochenmarktes, ko- ordinierte vor Ort die Ausgabe an ihrem Marktstand. So stellte sie sicher, dass möglichst vielen Familien mit der Aktion eine Freude bereitet werden konnte.
„St. Martin ist das Fest des Gebens und des Teilens. Uns ist es wichtig, dass den Kindern diese Werte auch und gerade in dieser herausfordernden Zeit weitergegeben werden“ erläu- tert Stadtwerke-Geschäftsfüh- rerin Jennifer Strücker die Idee zu der Aktion. Und Lisa Kastner
ergänzt: „Das Leuchten in den Augen der Kinder hat gezeigt, dass sich die Mühe gelohnt hat.“ Auch Laternen sind seit Jahrzehnten fester Bestandteil der Martinstraditionen. Mit der passenden Dekoration an ihrem Standort am Markt 25, unter- streichen die Stadtwerke den Stellenwert des Martinsfestes.
Die Laternen säumen in die- sem Jahr den Laubengang vom Marktparkhaus in die Innen- stadt und illuminieren die Gasse mit bunten Lichtern.
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Der Kleiderschrank platzt aus allen Nähten und in den Regalen herrscht ein heilloses Durcheinander aus Technik und allerlei Nippes. Ein trüber Novembertag eignet sich nicht nur ideal zum Aussortieren, er verkürzt auch das Warten aufs Christkind. Wer vor Weihnachten aussortierte Produkte verkauft, holt mehr aus dem Weihnachtsbudget heraus und setzt gleichzeitig ein Statement für bewussten Konsum.
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Jennifer Strücker (l.) und Lisa Kastner verteilen Weckmänner und kleine Präsente auf dem Wochenmarkt. Foto: gerhard Seybert
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Der schicke Kleinwagen Mitsu- bishi Space Star 1,2 ist ein echter Hingucker auf der Marktbüh- ne in Xanten. Händler Heiko Heindorf hat den weißen Fünf- türer hochgehievt, um ihm ei- nen außergewöhnlichen Re- präsentationsort zu geben. Das Auto ist der Hauptgewinn der Weihnachtsverlosung, die die In- teressengemeinschaft Gewerbe- treibender Xanten (IGX) auch in diesem Jahr durchführt. Es gelten die neuen selbstklebenden Lose, die pro 5 Euro Einkaufswert in den IGX-angeschlossenen Un- ternehmen ausgegeben werden.
Die erste Ziehung wird am 5.
Dezember erfolgen, die nächste
am 3. Januar – jeweils online.
Die Kunden dürfen sich freuen, denn nicht nur der Hauptpreis im Gegenwert von rund 10.000 Euro ist begehrt, auch Wert- gutschecks im Gesamtwert von 6.500 Euro und zusätzlich rund 200 Warengutscheine von Betrie- ben werden verlost. Ein echtes Argument in Xanten einzukau- fen, findet IGX-Vorsitzender Ludger Lemken. Er hofft auf gute Resonanz, denn in diesem Jahr sind alle Veranstaltungen ausge- fallen und die Mitgliedsbetriebe beitragsfrei gestellt worden. „Wir hatten also keine Einnahmen, nur Kosten, daher ist für uns die Weihnachtsverlosung wich-
tig, um auch im nächsten Jahr wieder einen Weihnachtsmarkt ausrichten zu können. Zum an- deren wollen wir natürlich auch die Kaufkraft in Xanten stärken“, erklärt Lemken. Natürlich be- dauern Geschäftsleute und Kun- den, dass der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr nicht stattfinden kann. Doch eine „tote“ Innen- stadt will niemand und daher ist der Appell des IGX-Vorstandes:
„Kauft lokal, um Xantener Be- triebe zu sichern.“ Auf dem Fo- to sind zu sehen: (links Ludger Lemken und Nicola Lümmen, vorne Melanie Mehre, rechts Heiko Heindorf und Niklas Kil- lewald. NN-Foto: Lorelies Christian
NIEDERRHEIN. Die Einhaltung der Maskenpflicht hein-Westfa- len wird am kommenden Diens- tag, 24. November, im Schienen- personennahverkehr (SPNV) NRW-weit erneut in einer über- regionalen Aktion kontrolliert.
Maskenmuffel müssen mit einem Bußgeld von 150 Euro rechnen.
Verkehrsminister Hendrik Wüst: „Bus und Bahn sind auch in CoronaZeiten eine sichere und saubere Sache, wenn sich alle an die Regeln halten. Maske tragen im ÖPNV schützt uns selbst und alle anderen.“
Im August bereits
1.707 Verstöße festgestellt Bei der gemeinsamen Aktion von NRW-Verkehrsministerium, SPNV-Aufgabenträgern, Deut- scher Bahn AG und Eisenbahn- verkehrsunternehmen sowie kommunalen Ordnungsämtern und Bundespolizei finden in den Zügen auf ausgewählten Stre- cken und in mehreren Bahnhö- fen Nordrhein-Westfalens am Dienstag wieder Schwerpunkt- kontrollen statt. Bereits am 24.
August 2020 wurden im Rah- men einer solchen landesweiten Prüfung 1.707 Verstöße gegen die Maskenpflicht festgestellt.
Anschließend gab es immer wieder lokale Schwerpunktkon- trollen des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR), des Nah-
verkehrs Rheinland (NVR) und des Nahverkehrs Westfalen Lip- pe (NWL). Zudem organisieren Städte, Gemeinden und Ver- kehrsunternehmen in Eigenregie fortlaufend Kontrollen in Bus und Straßenbahnen.
Zudem wurden zusätzliche Mitarbeiter bei der DB zur Mas- kenkontrolle eingesetzt. Ver- kehrsminister Hendrik Wüst: „Es ist ein Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme, dass alle eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen.
So schaffen wir Vertrauen, dass Bus und Bahn sichere Verkehrs- mittel sind.“ Neben den regio- nalen und landesweiten Schwer- punktkontrollen laufen gerade die Abstimmungen zwischen der Verkehrsministerkonferenz, dem BMVI und der Bundespolizei für einen bundesweiten Kontrolltag noch in diesem Jahr.
In Bahnhöfen, an
Bahnsteigen und Haltestellen Bereits seit 27. April 2020 schreibt die Coronaschutzver- ordnung vor, dass im ÖPNV eine Mund-und-Nasen-Bedeckung getragen werden muss. Das gilt nicht nur in Bussen und Bahnen, sondern ebenso in den Bahnhö- fen, an Bahnsteigen und Halte- stellen. Wer keine Maske trägt oder Mund und Nase nicht be- deckt hat, muss seit dem 12. Au- gust mit einem Bußgeld von 150 Euro rechnen.
Maskenmuffel müssen mit 150 Euro Bußgeld rechnen
Schwerpunktkontrollen im SPNv angekündigt
Weitere Mittel für OW1
4,5 millionen euro für zweiten bauabschnitt
KEVELAER. Gute Nachrichten für die Befürworter der OW1 in Kevelaer: Der Kreis Klever Land- tagsabgeordnete Stephan Haupt teilt mit, dass im Landesstraßen- bauprogramm 2021 weitere 4,5 Millionen Euro für Baumaßnah- men im zweiten Bauabschnitt zur Verfügung gestellt werden.
Ein entsprechender Entwurf sei jüngst im Verkehrsausschuss be- schlossen worden. Haupt, der sich vehement für den Bau der Umge- hungsstraße eingesetzt hat, sieht die Realisierung weiter auf einem
guten Weg: „Ich freue mich für die Kevelaerer, die seit vielen Jahren auf den Bau dieser so wichtigen Umgehungsstraße warten, dass die benötigten Mittel bereitge- stellt werden!“ Erfreut reagiert auch der Fraktionsvorsitzende der FDP-Kevelaer, Jan Itrich, auf die guten Nachrichten aus Düs- seldorf: „Durch die Mittelbereit- stellung kann das geschehen, wo- mit so mancher Kevelaerer schon gar nicht mehr rechnete: Die er- sten sichtbaren Bauarbeiten an der OW1 können beginnen!“
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Mehr Gottesdienste und
ein Gruß zum Weihnachtsfest
evangelische Kirche plant die Feiertage – besucher müssen sich anmelden
GELDERN. „Dieses Weihnach- ten ist anders“, weiß Sabine Heimann, Pfarrerin der evange- lischen Kirchengemeinde Geld- ern. „Oft werden zum Beispiel die Menschen fehlen, mit de- nen man sonst oft gefeiert hat, da man nicht weit reisen soll.“
Umso wichtiger sei es für viele Menschen, den Weihnachts- gottesdienst in „ihrer“ Kirche besuchen zu können. „Diese vertraute Umgebung tut gut“, sagt Heimann. Um das zu er- möglichen, hat sich die evange- lische Kirchengemeinde einige besondere Regelungen für die Gottesdienste an den Feiertagen überlegt.
Erste Neuerung gegenüber den Vorjahren: Die Zahl der Gottes- dienst an Heiligabend wird er- höht, die Dauer jedoch reduziert.
Sechs Gottesdienste über jeweils 30 Minuten finden statt, dazwi- schen wird die Kirche gelüftet, und den Besuchern des nächsten Gottesdienstes werden ihre Plät- ze zugewiesen. Einlass ist jeweils 20 Minuten vor Gottesdienstbe- ginn. Das personalisierte System mit festen Plätzen „haben wir bereits bei der Konfirmation ge- übt“, berichtet Sabine Heimann.
„Es hat gut geklappt.“ Generell verhielten sich die Gottesdienst- Besucher seit den Corona-Ein- schränkungen „sehr diszipli- niert“.
Damit es erneut funktioniert, müssen sich die Gottesdienst-Be- sucher im Vorfeld am besten per E-Mail an geldern@ekir.de (oder unter Telefon 0160/4098004) an- melden. Dabei sind die Kontakt- daten, die Zahl der Personen und
der gewünschte Gottesdienst an Heiligabend beziehungsweise am 1. Weihnachtstag (s. Infokasten) anzugeben. Anschließend kann eine persönliche Teilnahmekarte abgeholt werden: in Geldern am 18. Dezember von 9 bis 12 Uhr sowie am 19. Dezember von 10 bis 12 Uhr und von 16 bis 18 Uhr im Gemeindebüro, am 20. De- zember nach dem 11-Uhr-Got- tesdienst in der Heilig-Geist-Kir- che (bis 13 Uhr); in Walbeck am 19. Dezember von 10 bis 12 Uhr und von 16 bis 18 Uhr bei Katrin Krenn (Steprather Weg 10); in Hartefeld am 19. Dezember von 10 bis 12 Uhr und von 16 bis 18 Uhr bei Inge Erbach (Schmets- weg 28). Ohne Teilnahmekarte ist der Gottesdienstbesuch nicht möglich.
Können normalerweise bis zu 400 Personen einen Gottesdienst in der Heilig-Geist-Kirche besu- chen, sind es derzeit nur 70 bis 100. „Das hängt davon ab, ob viele Familien kommen, die zu- sammensitzen dürfen, oder mehr Einzelpersonen“, erläutert Pfar- rer Ralf Streppel. Das in jedem Fall ein Mund-Nase-Schutz zu tragen ist, versteht sich. Auch auf den Gemeindegesang muss wei- terhin verzichtet werden. „Das ist ein trauriger Aspekt“, weiß Sa- bine Heimann. Immerhin: Wie schon in den vergangenen Mo- naten, soll die Katorei auch an Weihnachten wieder Sänger in die Gottesdienste bringen.
Wer auf das Mitsingen nicht verzichten möchte, ist am 2.
Weihnachtstag ab 17 Uhr auf dem Gelderner Marktplatz rich- tig. Dann findet ein ökume-
nischer Singgottesdienst statt, mit dem katholischen Kirchen- chor und begleitet von Bläsern sowie Dieter Lorenz, Kantor an St. Maria Magdalena. Auch hier ist eine Anmeldung erforderlich.
Weiter plant die evangelische Kirchengemeinde, die Heiliga- bend-Gottesdienst um 13 und 16 Uhr aufzuzeichnen und im Anschluss ins Internet zu stel- len. Zudem wird, angelehnt an den Sonntagsgruß aus der Lockdown-Zeit im Frühjahr, ein Weihnachtsgruß an die Gemein- demitglieder verschickt. Auf der Homepage der Gemeinde fin- det sich in der Rubrik „Musik aus der Heilig-Geist-Kirche“ die passende musikalische Unterma- lung. Auch das Konzert zu Toten- sonntag, das ohne Besucher statt- finden muss, wird aufgezeichnet und online gestellt.
Michael Bühs
Gottesdienste
24. Dezember
Heilig-geist-Kirche geldern: 13 und 14.30 Uhr Kinderchristvesper;
16, 17.30 und 19 Uhr Christvesper;
22 Uhr Christmette Hartefeld: 15.30 Uhr
Katharina-von-bora-Kapelle: 17 und 18.30 Uhr
25. Dezember
Heilig-geist-Kirche: 11 Uhr Katharina-von-bora-Kapelle: 9.30 Uhr
26. Dezember
Heilig-geist-Kirche: 11 Uhr marktplatz: 17 Uhr Ökumenischer Singgottesdienst
Der komplette Predigtplan für Dezember unter www.evkirche- geldern.de
Bereiten die Weihnachtsgottesdienste vor: Mika Purba (Austauschpfarrerin aus Indonesien), Pfarrer Ralf Streppel, Pfarrerin Sabine Heimann und Presbyterin Geertje Wallasch (v. l.). NN-Foto: mb
Organisation ist Sache der Landrätin, nicht der Politik
gorißen sieht keinen anlass, Strukturen zu verändern
KREIS KLEVE. Die Anträge von SPD, Grünen, FDP und Verei- nigten Wählergemeinschaften vom 13. November erreichten Landrätin Silke Gorißen am Ende ihrer zweiten Woche im Amt (NN berichteten auf www.
niederrhein-nachrichten.de).
Gemeinsam beantragten die SPD-Kreistagsfraktion, die Kreistagsfraktion Bündnis 90/
Die Grünen, die FDP-Kreis- tagsfraktion sowie die Kreis- tagsgruppe Vereinigte Wäh- lergemeinschaften neben der Bildung weiterer Ausschüsse die Etablierung eines Kreisdirektors sowie die Neu-Organisation der Kreisverwaltungsstruktur mit der Bildung von Dezernaten. „Es gab hierzu vorab zwar keine Si- gnale aus dem politischen Raum.
Aber ich hatte die Fraktionen be- reits vor Tagen zur Vorbereitung der konstituierenden Kreistags- sitzung eingeladen. Dieses Ge- spräch hat stattgefunden. Wir hatten einen guten und offenen Austausch, den wir im Interesse der gemeinsamen Arbeit auch fortsetzen werden.“
Einige Vorstellungen und Wünsche der Antragsteller zu Veränderungen der Organisati- onsstruktur der Kreisverwaltung liegen, so die Landrätin, jedoch nicht in der Kompetenz des
Kreistags. Gemäß Kreisordnung NRW trägt die Landrätin die Ver- antwortung für das Funktionie- ren und die Einheitlichkeit der Verwaltungsführung. Sie allein ist für die Organisationsstruktur der Verwaltung zuständig. Dies beinhaltet auch den Einsatz und die Geschäftsbereiche der Mit- arbeitenden. Kraft Gesetz steht der Landrätin hierfür ein sehr weit reichender Beurteilungs- spielraum zu. Bei ihren Entschei- dungen muss sie auch die Gebote der Sparsamkeit und Wirtschaft- lichkeit der Verwaltung beachten.
„Ich habe in der Kreisverwaltung eine sehr gute und funktionie- rende Organisationsstruktur übernehmen können. Die sie- ben Fachbereichsleiter arbeiten hochmotiviert und sind jeweils Experten auf ihrem Gebiet. Ein Erfordernis für Dezernenten oder für einen Kreisdirektor ist nicht erkennbar“, betont die Landrätin.
Bereits im Wahlkampf hatte sie sich gegen die Etablierung eines Kreisdirektors ausgespro- chen. Landrätin Silke Gorißen appelliert an die antragstellenden Parteien: „Lassen Sie uns doch erst einmal zusammen anfangen, bevor Anträge gestellt werden, die teilweise gar nicht in die Zu- ständigkeit der Politik fallen.“
Tempo 30 auf der Wankumer Straße
Ein Anwohner der Wankumer Straße in Wachtendonk hat ei- nen Antrag gestellt, auf einem Teilbereich der Wankumer Straße eine Geschwindigkeitsbegren- zung einzurichten. Diesem An- trag hat das Straßenverkehrsamt Kleve jetzt zugestimmt. Da gera- de Kinder im Umgang mit dem Straßenverkehr oft ungeübt sind und altersbedingt allgemeine Ge- fahren des Straßenverkehrs bezie-
hungsweise Geschwindigkeiten nicht richtig einschätzen können, benötigen sie einen besonderen Schutz. Aber auch die Bewohner des „Haus im Hagenland“ profi- tieren von der Geschwindigkeits- begrenzung. Ab sofort gilt Tempo 30 in Höhe des Altenheims und des AWO-Kindergartens. Die Gemeinde Wachtendonk hat die Schilder bereits aufgestellt.
Foto: gemeinde Wachtendonk