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Lesereihe europa_morgen_land 9: Katja Petrowskaja liest am 16. November

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03.11.2014

Lesereihe europa_morgen_land 9: Katja Petrowskaja liest am 16.

November

In den Städten Ludwigshafen und Mannheim findet seit 2000 die Lesereihe

europa_morgen_land mit neuester deutscher Literatur statt. 2014/2015 kommt als neuer Veranstaltungsort die Stadtbücherei Frankenthal hinzu.

Im Fokus der Lesereihe stehen Werke von Autorinnen und Autoren, die in mehreren Sprachen und Kulturen zuhause sind, Deutsch als selbstverständliche Muttersprache sprechen und ihre Werke auf Deutsch schreiben. Die Lesereihe spiegelt die gesellschaftliche Realität wider: Eine ständig wachsende Autorengruppe mit Zuwanderungsgeschichte leistet heutzutage

herausragende Beiträge zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Der eigene Sprach- und Kulturwechsel dieser Autoren ist häufig thematisch und stilistisch prägend.

Am Sonntag, 16. November 2014, liest ab 17 Uhr Katja Petrowskaja im Kulturzentrum

"dasHaus", Café Treppe, Bahnhofstraße 30, aus ihrem Roman "Vielleicht Esther":

Hieß sie wirklich Esther, die Großmutter des Vaters, die 1941 im besetzten Kiew allein in der Wohnung der geflohenen Familie zurückblieb? Die jiddischen Worte, die sie vertrauensvoll an die deutschen Soldaten auf der Straße richtete – wer hat sie gehört? Und als die Soldaten die Babuschka erschossen, "mit nachlässiger Routine" – wer hat am Fenster gestanden und zugeschaut?

                                                  

Die unabgeschlossene Familiengeschichte, die Katja Petrowskaja in kurzen Kapiteln erzählt, hätte ein tragischer Epochenroman werden können: der Student Judas Stern, ein Großonkel, verübte 1932 ein Attentat auf den deutschen Botschaftsrat in Moskau. Sterns Bruder, ein Revolutionär aus Odessa, gab sich den Untergrundnamen Petrowski. Ein Urgroßvater gründete in Warschau ein Waisenhaus für taubstumme jüdische Kinder.

Wenn aber schon der Name nicht mehr gewiss ist, was kann man dann überhaupt wissen?

Statt ihren gewaltigen Stoff episch auszubreiten, schreibt die Autorin von ihren Reisen zu den Schauplätzen, reflektiert über ein zersplittertes, traumatisiertes Jahrhundert und rückt Figuren ins Bild, deren Gesichter nicht mehr erkennbar sind. Ungläubigkeit, Skrupel und ein Sinn für Komik wirken in jedem Satz dieses eindringlichen Buches.

Katja Petrowskaja, 1970 geboren wuchs in Kiew auf. Sie studierte Literaturwissenschaft und Slawistik an der Universität Tartu (Estland). 1994/95 ging sie mit einem Stipendium des American Council of Teachers of Russian (ACTR) an die Stanford University und die Columbia University und promovierte 1998 an der Universität Moskau mit einer Arbeit über "Die Poetik der Prosa Chodassewitschs".

1999 zog sie nach Berlin. Sie schreibt unter anderem für die Zeitschrift Snob, die Neue Zürcher Zeitung, die taz und für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (Kolumne "Die west- östliche Diva"). 2010 erhielt sie das Grenzgänger-Stipendium der Robert-Bosch-Stiftung, 2013 das Stipendium des Künstlerhauses Ahrenshoop. Am 1. Oktober 2014 wurde Katja Petrowskaja für "Vielleicht Ester" mit dem "aspekte"-Literaturpreis 2014 ausgezeichnet, außerdem wurde sie für den Preis der Leipziger Buchmesse 2014 nominiert. 2013 wurde sie bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet.

Veranstalter von europa_morgen_land 9 sind das Kulturbüro Ludwigshafen, das Kulturamt der Stadt Mannheim, die Stadtbücherei Frankenthal, Kultur Rhein-Neckar e.V. und KulturQuer QuerKultur Rhein-Neckar e.V.. Die Moderation übernimmt Eleonore Hefner, der Eintritt kostet 6,

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ermäßigt 4 Euro.

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