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Aktiv mit Asthma bronchiale. Sport und Bewegung bei Asthma Ein Service Ihres Versorgungsteams

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Academic year: 2022

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Aktiv mit Asthma bronchiale

Sport und Bewegung bei Asthma

Ein Service Ihres Versorgungsteams

(2)

Körperlich fit und aktiv 4

Bewusste Entspannung 6

Die optimale Reiseplanung 7

Inhalt

(3)

Die Freizeit genießen

Liebe Lesende,

ob auf Reisen, beim Sport oder in der übrigen Freizeit – wir erklären Ihnen, wie Sie Ihre Aktivitäten in vollen Zügen genießen können und gleichzeitig Ihrer Gesundheit Gutes tun.

Lesen Sie, wie Sie Ihre körperliche Belastbarkeit erhöhen können, denn prinzipiell sind mit oder trotz Asthma sogar sportliche Höchstleistungen bis zu olympischen Medaillen möglich. Es muss aber nicht gleich das olympische Siegertreppchen sein, das Sie erklim- men. Regelmäßig körperliche Aktivität im Alltag unterzubringen, reicht schon aus, um dem Asthma Paroli zu bieten.

Wir haben außerdem in dieser Broschüre Wissenswertes zu den Themen Entspannung und Reisen zusammengestellt. Damit möchten wir Sie bzw. Ihr Kind unterstützen, gut mit Ihrer Erkrankung umzugehen und Freizeitaktivitäten mit Freude zu gestalten und zu genießen.

Alle Inhalte dieser Broschüre gelten gleichwohl für Kinder und Erwachsene, sofern nicht ausdrücklich anders erwähnt.

Falls Sie noch Fragen haben, rufen Sie uns bitte einfach an oder kontaktieren Sie direkt Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.

Ihr KKH Versorgungsteam

(4)

Leben im Schonungsmodus? Die Zeiten, in denen Sport für Menschen mit Asthma tabu war, sind längst vorbei. Heute weiß man: Bewegung ist für die Lunge so wichtig und wirksam wie ein Medika­

ment und hat viele Vorteile:

ó

ó Bei regelmäßigem Training wird die Lunge stark und leistungsfähig und obendrein unempfind­

licher gegen Belastungen und Reize. Insgesamt nimmt die Belastbarkeit im Alltag zu.

ó

ó Die gestärkte Muskulatur unterstützt den Körper, wenn es zu einem Anfall kommt.

ó

ó Die körpereigenen Abwehrkräfte werden mobi­

lisiert.

ó

ó Das Lebensgefühl wird positiv beeinflusst.

ó

ó Auch wenn mancher Asthmatiker das nicht glauben mag: Gerade bei Anstrengungsasthma kommt es durch regelmäßiges Training immer später zu Beschwerden. Deswegen verwundert es nicht, dass Studien zeigen: Körperliche Aktivi­

tät verringert Asthma­Beschwerden!

Was ist Anstrengungsasthma?

Bei Anstrengungsasthma führt körperliche Belas­

tung zu Atemnot. Es tritt häufig in Kombination mit allergischem Asthma auf. Anstrengungsasthma ist oft – nicht immer! – ein Zeichen dafür, dass die Dauerbehandlung des Asthmas nicht ausreichend ist, das Asthma also nicht gut kontrolliert ist. Des­

halb sollte zunächst geprüft werden, ob die verord­

neten Medikamente eine optimale Asthmakontrolle gewährleisten.

Körperlich fit und aktiv

Körperliche Aktivität und Asthma schließen sich keinesfalls aus – im Gegenteil.

Werden diese Sportarten mit einem intervallarti- gen Training durchgeführt, kann sich die Atmung zwischendurch immer wieder beruhigen und ausge­

prägte Belastungsspitzen werden vermieden.

Warum ist Ausdauertraining so vorteilhaft?

Es verbessert die „Wirtschaftlichkeit“ und die Sau­

erstoffausbeute der Muskeln und des Herzens und senkt damit den Bedarf an Atemluft. Auch Kraft­

training kann geeignet sein, jedoch nur, wenn es auf Ausdauer ausgelegt ist und die Körperhaltung verbessert bzw. die Atemmuskulatur trainiert.

Welche Sportarten sind eher ungeeignet?

ó

ó Sportarten, die mit plötzlichen starken Belastun­

gen einhergehen

ó

ó Mannschaftssportarten, wenn Ehrgeiz das Gefühl für die Belastungsgrenze überdeckt

In Lungensportgruppen können insbesondere Er ­ wachsene unter Anleitung trainieren und z. B.

Übungen erlernen, mit denen sie die Beweglichkeit im Brustkorbbereich erhöhen. Das erleichtert die Atmung. Viele örtliche Sportvereine haben solche Angebote (lungensport.org g Lungen sportregister).

Natürlich können Sie auch an normalen Sportange­

boten teilnehmen. Wichtig ist, dass Sie medikamen­

tös gut eingestellt sind und sich die Teilnahme zu­

trauen.

(5)

Für Kinder ist Asthma jedoch keinesfalls ein Grund, auf Sport zu verzichten. Im Gegenteil: Sie profitie­

ren mindestens wie Erwachsene von den Vorteilen.

Für eine gute Entwicklung der Lunge hat Sport für Kinder zudem eine besondere Bedeutung. Wichtig ist, dass Sportlehrer in Schule und Verein über die Asthmaerkrankung des Kindes informiert sind und wissen, was bei einem Asthma­Anfall zu tun ist.

Die folgenden Tipps zum Sporttreiben gelten für Kinder und Erwachsene gleichermaßen.

Tipps für den Sport mit Asthma

Auf der sicheren Seite:

ó

ó sportliche Aktivitäten grundsätzlich nur dann in Angriff nehmen, wenn das Asthma kontrolliert, also gut eingestellt ist

ó

ó vor einer neuen Sportart oder als Sporteinsteiger kurz mit dem Arzt Rücksprache halten

ó

ó grundsätzlich immer das Notfallmedikament griffbereit haben, Informationen des Arztes dazu berücksichtigen

ó

ó ärztliche Hilfe jederzeit telefonisch erreichbar, wenn eine Begleitperson dabei oder ein Handy griffbereit ist

ó

ó Sportaktivitäten möglichst langsam starten und schrittweise steigern, Zeit lassen

ó

ó auch schnellere Starts und Spitzenbelastungen möglich, wenn der Körper sehr gut trainiert ist Vor dem Sport:

ó

ó bei Anstrengungsasthma immer etwa 5 bis 15 Minuten vor dem Training das Bedarfs­ bzw. Not­

fallmedikament inhalieren, ansonsten bei Bedarf

ó

ó gründlich aufwärmen (mindestens 10 Minuten), keine Kaltstarts

Während des Sports:

ó

ó möglichst ruhig und regelmäßig durch die Nase atmen

ó

ó bei zu starker Belastung das Training unterbre­

chen oder die Intensität/das Tempo reduzieren und zusätzlich durch die etwas zusammenge­

pressten Lippen ausatmen („Lippenbremse“)

ó

ó ggf. das Notfallmedikament einnehmen Nach dem Sport:

ó

ó die Belastung langsam reduzieren

ó

ó rasch umziehen, um eine Erkältung zu vermeiden

ó

ó ausreichend trinken, um den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen

Weder Erwachsene noch Kinder sollten Sport treiben, wenn

ó

ó die medikamentöse Einstellung nicht ausreicht, sodass es häufig zu Asthmaanfällen kommt,

ó

ó kurz zuvor ein Asthma­Anfall stattgefunden hat,

ó

ó es ohnehin schon Probleme mit der Atmung gibt, z. B. durch Allergien, Infekte.

In diesen Situationen ist Vorsicht geboten:

ó

ó kalte Luft – Tipp: Mund und Nase mit etwas Stoff bedecken. So wird die Atemluft erwärmt und das Atmen fällt leichter.

ó

ó kaltes Wasser

ó

ó Höhen über 2000 m

ó

ó heiß­schwüle Luft

ó

ó Luftverschmutzung (Stickoxide, Feinstaub)

ó

ó hohe Ozonwerte – Tipp: die frühen Morgenstun­

den nutzen, in denen die Ozonwerte deutlich niedriger sind als am Nachmittag

ó

ó Pollenflug – Tipp: Weniger belastend sind zu diesen Zeiten Hallensport oder Aktivitäten am Wasser.

Muten Sie sich bzw. Ihrem Kind nicht zu viel zu.

Achten Sie vor allem darauf, sich nur so weit anzu­

strengen, dass noch durch die Nase geatmet werden kann. Denn dort und in den Nasenneben­

höhlen wird die Luft angefeuchtet und angewärmt.

(6)

Zum Leben gehört ein harmonischer Wechsel von Anspannung und Entspannung. Daher lohnt es sich nicht nur zur Vorbeugung oder Abschwächung eines Asthma­Anfalls, bewusste und aktive Ent­

spannungstechniken zu erlernen.

Entspannung können Sie auf geistiger, seelischer und körperlicher Ebene finden. So kann es geistig oder seelisch entspannend sein, sich körperlich auszutoben. Aber auch körperliche Entspannung ist wichtig für das innere Gleichgewicht.

Häufig wird Entspannung durch die Einnahme von Genussmitteln gesucht. Das ist ein scheinbar einfa­

cher Weg. Aber er wirkt oft nur kurz und vielfach schadet er. Es gibt jedoch viele andere Wege zur Entspannung, die Sie (bzw. Ihr Kind) für sich ent­

decken können, beispielsweise ein Hobby, Rituale wie den Fünfuhrtee als regelmäßige Insel der Ruhe oder das bewusste Genießen eines Kinofilms.

Entspannungstechniken sind z. B. autogenes Trai­

ning, bei dem die Vorstellungskraft benötigt wird, und die progressive Muskelentspannung nach Jacobson, die körperbetont arbeitet. Viele weitere werden angeboten, darunter u. a. Tai­Chi (auch Tai­Chi­Chuan, „Schattenboxen“) und Qigong, Yoga oder Meditationstechniken. Sie alle nutzen unter­

schiedliche Vorgehensweisen, um Entspannung zu erzielen.

Es lohnt sich herauszufinden, mit welchem dieser Wege Sie persönlich am besten zurechtkommen.

In der Regel ist zunächst einmal eine professionelle Anleitung wichtig. Die progressive Muskelentspan­

nung können Sie allerdings auch alleine mithilfe von Büchern, CDs oder Informationen aus dem Inter­

net erlernen. Je nach Technik bedarf es mehr oder weniger Übung, bevor Sie sie ganz gezielt in Stress­

phasen zur Entspannung anwenden können. Doch dann können Sie sehr wahrscheinlich mit Stress

Bewusste Entspannung

Bei einem Asthma-Anfall ist der gesamte Körper in Aufruhr und angespannt –

mit bewusstem Entspannen können Sie bzw. Ihr Kind die Situation entschärfen.

(7)

Die optimale Reiseplanung

Grundsätzlich brauchen sich Asthmatiker bei der Wahl ihres Urlaubszieles keines- wegs einzuschränken. Dennoch sollten sie einige Dinge im Hinterkopf behalten, die ihre gesundheitliche Situation beeinflussen können.

ó

ó Reiseziel: Wie sind die Umgebungsfaktoren?

Bei der richtigen Wahl des Reiseziels können Sie den Atemwegen sogar etwas Gutes tun.

ó

ó Verkehrsmittel: Gibt es Faktoren, die Ihr Asthma negativ beeinflussen können und auf die Sie sich vorbereiten müssen?

ó

ó Reiseapotheke: Haben Sie alle Basis­ und Notfall­

medikamente sowie das Peak­Flow­Meter einge­

packt? Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, was sonst noch wichtig ist.

Das Reiseziel

Zwei Reiseziele sind bei allergischem Asthma ganz besonders günstig: die Meeresküste und das Hochgebirge. Ab 1.500 Metern leben praktisch keine Hausstaubmilben mehr. Pollen sind am Meer und im Hochgebirge deutlich geringer vertreten.

Weil aber auch die Sauerstoffkonzentration in der Höhe niedrig ist, sollten Sie vor einem Aufenthalt im Gebirge Ihren Arzt fragen, ob es diesbezüglich Bedenken gibt.

Wenn Sie bzw. Ihr Kind allergisch auf Pollen reagie­

ren, sollten Sie bei der Reiseplanung bedenken, dass die höchste Belastung mit Pollen am Reiseziel zu einem anderen Zeitpunkt auftreten kann als zu Hause. Wenn hier die Pollensaison für Sie bzw. Ihr Kind bereits abgeklungen ist, könnte sie zum Zeit­

punkt Ihrer Reise am Urlaubsort noch aktuell sein.

Das Verkehrsmittel

Die meisten Autos sind heutzutage mit einem Pol lenfilter ausgestattet. Er sorgt dafür, dass Pollen und andere feine Partikel nicht in den Innenraum des Wagens gelangen. Dennoch kann es während eines Staus durch die Abgase in der Umgebungsluft zu Atemwegsproblemen kommen.

Grundsätzlich sollten Sie sich als Autofahrer der Tatsache bewusst sein, dass akut auftretende Atem­

not am Steuer Sie selbst und auch andere Verkehrs­

teilnehmer gefährden kann. Wann immer Sie spü­

ren, dass Atemwegsprobleme auftreten könnten, fahren Sie bitte besser nicht selbst. Bei Flugreisen sollten Sie bedenken, dass der Luftdruck in der Kabine in Reiseflughöhe niedrig ist. Das kann dann ein Problem sein, wenn das Asthma bereits zu einer chronischen (dauerhaften) Veränderung der Lunge geführt hat. Fragen Sie Ihren Arzt deshalb am bes­

ten vorher, ob eine Flugreise für Sie bzw. Ihr Kind infrage kommt bzw. was Sie bedenken sollten.

Die Reiseapotheke

Tragen Sie Medikamente immer im Handgepäck bei sich und geben Sie sie nicht mit dem Koffer auf.

Bitte achten Sie darauf, dass die Medikamente län­

ger als für die Dauer des Aufenthalts ausreichen.

Das sollten Sie einpacken:

ó

ó alle Medikamente, einschließlich Bedarfs­ und Notfallmedikamenten

ó

ó Peak­Flow­Meter

ó

ó Asthma­Tagebuch

ó

ó Asthmapass (bestellbar über atemwegsliga.de/

bestellung.html)

Zusätzlich kann es für Sie hilfreich sein, wenn Ihr Arzt Ihnen in der medizinischen Fachsprache die wichtigsten Punkte der Asthma­Behandlung und die Substanznamen (nicht nur die Handelsnamen) der Medikamente aufschreibt. Im Ausland versteht ein eventuell hinzugezogener Arzt oder Apotheker diese möglicherweise besser als die deutschen Produktnamen. Darüber hinaus sollten Sie auch die Mitnahme zusätzlicher Medikamente, wie z. B.

Schmerz­ oder Durchfallmittel, mit Ihrem Arzt abstimmen.

Mit einer guten Planung steht einem schönen Urlaub nichts im Wege!

(8)

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