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Pfingsten Lesung Apostelgeschichte 2, (Es lohnt sich, das ganze Kapitel 2 zu lesen )

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Academic year: 2022

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Pfingsten 2020

Hinweis zum Thema des Sonntags

Pfingsten, so sagen wir gerne, ist der Geburtstag der Kirche. Kirche als Ort und Gemeinschaft derer, die sich haben „anfeuern“ lassen vom Geist Gottes. Lukas erzählt uns in der Apostelgeschichte von den Anfängen der christlichen Bewegung. Sie soll uns in dieser Woche begleiten.

„Es soll nicht durch Heer oder Kraft geschehen (Sacharja) sondern durch meinen Geist“ Der Wochenspruch erinnert uns daran dass die geistliche Gemeinschaft kein Kraftakt der Menschen ist sondern eine „Neuschöpfung Gottes“.

Lesung Apostelgeschichte 2, 1 – 21 + 37 (Es lohnt sich, das ganze Kapitel 2 zu lesen )

Lied zum Sonntag Komm, O komm du Geist des Lebens EG 134

Gebet Du Gott des Lebens, wir danken dir heute für die Gemeinschaft der Glaubenden; für alle, die dir nachfolgen wollen. Wir danken dir für die Menschen, die dein Evangelium verkündigen und die gute Botschaft auch in ihren Taten konkret werden lassen.

Sei Du mit uns allen, und erneuere unser Leben und unsere Gemeinschaft im Glauben immer wieder so, dass wir lebendige Zeugnisse deiner Wahrheit sind. „O komm, du Geist der Wahrheit und kehre bei uns ein.“ Amen

Meditation

Wenn wir Geburtstag feiern dann kreisen unsere Gespräche und Gedanken fast immer um drei Fragen, die wir laut oder leise stellen oder gestellt bekommen.

Was war bisher? Wie geht es heute? Was erwarten wir für die Zukunft? Man könnte auch sagen:

vergangene Erfahrung, gegenwärtige Einschätzung und zukünftige Erwartung.

Pfingsten, so denke ich, gibt uns eine gute Gelegenheit, so auf die Kirche zu schauen.

Was war bisher, vergangene Erfahrungen?

Das waren sie zusammen; 50 Tag nach Ostern zum „Erntedankfest“, würden wir heute sagen. Noch im „verborgenen Kämmerlein“ aus Angst, entdeckt zu werden. Erfahrungen haben sie mit dem Glauben gemacht. Wie geht es weiter? Wer gehört zu uns, wer nicht?

Wie aus heiterem Himmel ein Brausen und ein starker Wind, Zungen wie von Feuern. Sie werden erneut begeistert von dem, was sie seit sie in die Nachfolge Jesu berufen wurden, bestimmt hat. „Sie wurde alle erfüllt vom Heiligen Geist!“, so formuliert es Lukas.

Und es scheint, dass diese neue Erfahrung auch dazu führt, dass aus der „internen Versammlung“ ein öffentliches „happening“ wird. Kirchentagsatmosphäre. Von überall sind sie gekommen, um das Erntefest zu feiern. In Coronazeiten eine nicht erlaubte Massenversammlung!

Und dann geschieht etwas Besonderes, die normal zur Verfügung stehende Sprache reicht nicht aus, um es zu erklären. In Symbolsprache versucht Lukas das Geschehen zu verdeutlichen.

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Auf vielen Darstellungen werden die Jünger Jesu mit Feuerzungen über den Köpfen abgebildet, die unter anderem die Erleuchtung durch den Heiligen Geist darstellen sollen. Eine weitere Bedeutung ist die, dass die Jünger das Evangelium mit "Feuer und Flamme", also mit großer Begeisterung, in der Welt verbreiten sollten. Das Feuer symbolisiert damit den Beginn der christlichen Missionierung, die als Geburtstag der Kirche gilt.

Auch wenn die Taube in dieser Geschichte nicht vorkommt, so ist sie das zweite Symbol für den Heiligen Geist. Bei der Taufe Jesu erscheint sie. ( z.B. Matth. 3, 16 ) Sie erinnert an die

Noahgeschichte. Die Taube ist das Tier, das „immer wieder zurückkehrt, um Lebenszeichen zugeben“.

Auf eine neue Weise „meldet sich Gott wieder“ Ich bin da, ich beginne aufs Neue mit meiner

Gegenwart unter Euch. Die Menschen sind „Feuer und Flamme“ für die Botschaft, die ihnen Petrus in seiner Predigt sagt. „Es ging ihnen durchs Herz!“

Wir merken: diese Erfahrung kann man nicht organisieren, man kann sie nicht machen. Erbitten können wir sie. Das ist der Grund dafür, dass fast alle Pfingstlieder, die wir im Gesangbuch finden, Bittlieder sind.

Es ist ein tiefes miteinander Verstehen eine Einheit, die in den Worten zusammengefasst sind: „und jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.“ Jeder kann es also für sich umsetzen, was in der Predigt gesagt wird. Jede/r kann das angebotene Heil für sich in Anspruch nehmen.

Darin sind die Glaubenden eins: Jesus, der Auferstandene ist die Rettung für die Welt. Die Einheit der Christen ist nicht von Menschen gedacht auch nicht zuerst in eine Organisationsform gebracht.

Zuerst ist sie geglaubt. „Ich glaube an den Heiligen Geist die eine christliche Kirche Gemeinschaft der Heiligen!!“ So bekennen wir es Sonntag für Sonntag in den Gottesdiensten. Die Vielfalt in der Christenheit ist weniger „wichtig“einzuschätzen als die Einheit der Christenheit. Die Vielfalt organisieren wir in Formen, Ordnungen, Liturgien, Verabredungen. Die Einheit glauben wir.

Herzlichen Glückwunsch. Liebe Kirche!

Wie geht es heute - Gegenwärtige Einschätzungen

Ja, wie geht es unseren Kirchen und christlichen Gemeinschaften. Wie soll man deuten, was das äußere Bild der Kirche ist. Warum immer noch getrennte Konfessionen? Warum innerhalb der Konfessionen unterschiedliche Gruppierungen, ja sogar Anfeindungen?

Nun, es kommt ein wenig darauf an, ob ich „outsider“ bin oder „insider“, also, ob ich die Kirchen und die Menschen als ein Außenstehender beobachte, oder ob ich mittendrin bin, um die christliche Gemeinschaft zu erleben und zu gestalten. Von außen kritisieren viele gerne, (auch zu Recht) aber leiden nicht unbedingt an dem, was sie kritisieren. Von innen leide ich an Vielem, was ich erlebe, wie sich Kirche und deren Mitarbeitende darstellen.

Es ist jetzt hier nicht der Ort und der Platz, das was ich meine, im Einzelnen auszuführen. Die Coronakrise hat uns gezeigt, was uns vermeintlich fehlt; gleichzeitig sind erstaunliche kreative Gedanken und Ideen umgesetzt worden, wie wir den Glauben miteinander teilen und weitergeben können. Wir werden aber erst „danach“, wenn alles wieder „normal“ ist, sehen, ob es tatsächlich so ist, wie wir heute empfinden. Pro Jahr treten aus den Kirchen so viele Menschen aus, dass sie eine Großstadt bevölkern würden. Im Jahr 2018 sind nach der Statistik vom März 2020

220.000 Personen aus der Evangelischen Kirche und ca. 216.100 Personen aus der Katholischen Kirche ausgetreten. Die Gründe sind sehr vielfältig: meist aber sind Finanzen der Anlass. Oder Ärger über Erfahrungen, die Menschen in der Kirche bzw. mit denen, die dort arbeiten, gemacht haben sind der Grund, warum sie die Kirche verlassen. Ist die Kirche im Untergang? Die Europäischen Kirchen zumindest stehen vor großen Herausforderungen. Gleichzeitig wachsen die sogenannten

„pfingstlerischen Gemeinschaften, teilweise mit sehr fraglichen Angeboten, die Menschen anlocken.

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In den Ländern, die von Europa aus missioniert wurden, sind die Kirchen zahlenmäßig am Wachsen, während die Zahl derer, die offiziell zur Kirche gehören wollen in Europa abnimmt. Europa ist

„Missionsland „geworden.

Es gibt viele Studien; es gibt viel Aktionen und auch Aktionismus, um den Trend aufzuhalten.

Gut, wenn wir uns heute neu fragen: warum gehören wir dazu. Warum wollen wir trotz Krise dabeibleiben? Wie gewinnen wir Menschen wieder neu für den Glauben?

Den Glauben „ haben“ wir nicht! Er muss immer wieder lebendig werden. Darum ist das Pfingstlied so wichtig: „Nun bitten wir den Heiligen Geist, um den rechten Glauben allermeist.!“ Als Luther das alte Lied übersetzte ging es ihm noch um die Auseinandersetzung mit der damaligen Krise in der katholischen Kirche. Wenn wir es heute singen, geht es darum, dass die „Gottvergessenheit“ ein Ende findet und Menschen auf die Werte setzten, die Gott uns in Jesus Christus gegeben hat. „Der da machet lebendig“, so heißt es in der Erklärung Luthers über die Aufgabe des Heiligen Geistes.

Wie geht es den Kirchen heute? Meine Einschätzung: Es gibt viel zu tun, packen wir es an! Es gibt viel zu beten, trauen wir dem Geist Gottes zu, dass er die Kirchen lebendig erhält, in welcher Form auch immer.

Herzlichen Glückwunsch, liebe Kirche du kannst zu Recht hoffen!!

Damit kommen wir zum dritten, was uns an Geburtstagen Gesprächsstoff gibt: was erwarten wir für die Zukunft?

Ich habe es schon bei hohen Geburtstagen erlebt, dass mir die Jubilare sagten: eigentlich nichts.

Hoffentlich muss ich nicht mehr zu lange leben. Aber auch das andere, sehr erfreuliche, habe ich erlebt, dass älter gewordene Menschen noch voller Tatendrang sind.

Bei unserem bekanntesten Geburtstagslied gibt es ja mehrere Versionen, welche Wünsche wir erbitten: : Gesundheit und Frohsinn Gesundheit und Freude ; Gesundheit und Wohlstand. Tja, Hauptsache Gesund!! Das kommt immer wieder. In Coronazeiten wird die Floskel wieder zu einem echten Anliegen!!

Wann ist Kirche gesund? Oder anders gefragt, was ist notwendig, damit Kirche gesund bleibt?

Worauf müssen wir achten, damit sie gesund bleibt?

Lukas erzählt, was der ersten Gemeinde wichtig war, und ich meine das dies bis heute die Dinge sind, auf die wir zu achten haben: In Apostelgeschichte 2,42 lesen wir: „Sie blieben beständig in der Lehre der Apostel, in der Gemeinschaft, im Brotbrechen und im Gebet. Dies vier Grundpfeiler gehören wesentlich zur Kirche. Es tut uns gut, wieder neu zu fragen, ob sie im Mittelpunkt des kirchlichen Lebens stehen und wie wir sie in unserer Zeit konkret umsetzen.

Die Apostel Lehre: Damit sind nicht die konfessionellen Dogmen gemeint: sondern die Verkündung das uns in Jesus das Heil geschenkt wird. (siehe die Pfingstpredigt von Petrus). Die in der Bibel zusammengestellten „Worte Gottes“ sind und bleiben unsere Richtschnur. Wir werden die Geschichten des Alten und Neuen Testamentes sie immer neu lesen und durch sie angestoßen werden, unsere Leben auszurichten.Persönlich aber auch in der Gesellschaft und natürlich innerhalb der Kirchen. „Das diese Botschaft das Herz erreicht können wir nicht manipulieren. Das ist das Werk des Heiligen Geistes.

Gemeinschaft: Dem christlichen Glauben ist der Individualismus fremd. So sehr es einen persönlichen Glauben gibt, so sehr hat die Gemeinschaft der Glaubenden einen konstitutiven

Charakter im Christentum. Der Glaube führt immer in eine Gemeinschaft. Der Satz, ich brauche keine Kirche, um zu glauben kling plausibel, aber er entspricht nicht der Lebenswirklichkeit des Glaubens.

Um lebendig zu sein, bedarf er den Austausch, das miteinander Fragen und Suchen, das Füreinander- Dasein!

Diese Gemeinschaft zu gestalten ist eine spannende und lohnende Aufgabe. Dazu beruft der Heilige Geist Menschen mit ihren Begabungen, dass sie mithelfen, dieser Gemeinschaft ein konkretes Gesicht zu geben. Davon leben die Kirchengemeinden, dass sie Weg und Formen finden, die diese Gemeinschaft stärken und lebendig erhalten. Es ist interessant, welche neunen und interessanten Formen sich in der Coronazeit entwickelt haben. Werden sie weiter bestehen? Oder werden wir

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danach wieder „nur“ zum alten, gewohnten zurückfinden? Das wird eine spannende Diskussion werden.

Brotbrechen: Damit ist nicht nur die sakramentale Feier des Abendmahles gemeint. Dahinter verbirgt sich auch das miteinander Teilen der Güter, die Aufgabe die sozialen Gerechtigkeit im Blick zu

behalten. Das wir in der Feier des Abendmahls konfessionell immer noch getrennt sind, bleibt für mich ein Skandal! Ausgerechnet das Symbol der Einheit wird zum Zankapfel der Theologen!! Wir könnten längst, trotz unterschiedlicher Deutung, das „Mahl des Herrn“ gemeinsam feiern! Ich glaube, dass die Zukunft nur ökumenisch gestaltet sein kann und bin darum dankbar für alles, was inzwischen auch gemeinsam gelingt, aber auch erschrocken, wie sehr dann manchmal konfessionelle Gräben sich auftun können.

Gebet Die Zwiesprache mit Gott ist wichtig. Die vielen Formen, die wir in den Gottesdiensten wiederfinden sind wegweisenden, auch für das persönliche Gebet. Lobgesang, Klage, Fürbitten und Bitte wechseln sich ab. Alte Worte der Psalmen und der Lieder aus dem Gesangbuch und Gotteslob, aus Taizè und anderen christlichen Gemeinschaften können genauso lebendig werden wie neu gefundene Worte und Formen.

Herzlichen Glückwunsch liebe Kirche du hast Haupt – und ehrenamtliche Mitarbeiter/Innnen, die ihre Zeit und Gaben einsetzen. Herzlichen Glückwunsch, liebe Kirche! Mit Recht darfst du mit großen Erwartungen ins neue Jahr hineingehen. Gott wird schon darauf achten, dass sein Wille geschehe „im Himmel wie auf Erden „auch mit der Kirche. Der Geist weht wo er will! Und ich will, dass er auch bei uns weht!! Amen

Infos aus der Gemeinde Zwei schöne Bilder

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Referenzen

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