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KIRCHE IN DER KRAFT DES HEILIGEN GEISTES

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K IRCHE IN DER K RAFT DES HEILIGEN GEIS TES

von Lmv.Prof. Dr. Her•ng Aldenhoven

Das Thema "K~rche i n d e 1 K r a f t d e " H e t l i l ! e n G e 1 s t e ~ kann auch von gläubigen Christen ~ehr vertichi.eden empfWlden

"erden. o~e einen \I.C"rden dabei sofor·t an allerlei l:.rbche1nw1gen in ihrem e1- gen€'n Leben und im Leben der christlichen Gemeinschaft denken, Er~cheinungen,

in denen ~ich nach ihrer LberzeUoaung die Kraft des He~ligen Geistes zei.crc. An- dere Christen aber \\erden vor allem daran denken. daß Sl.e die Kraft de::) Hei- lig(>n Gci::,te::t im Leben der Kirche oft vennissen. 1m er::,t.en Fall sleht also der Gedanke an die [ r f a h r u n g d e s H e i 1 i g e n G e i s t e ::, im \"ordergrund. lJß Z\\eit.en Fall die S e h n s u c h t n a c h d e m H e i l i g e n G e i ::, t . In \\l.rklichkeit kann beides nicht voneinander getrennt h·et'den, "-enn eb auch mit verschiedener Betommg empfunden "''erden kann.

Es ist: nicht möglich. im christlichen Glauben nur von der Schn!SUcht nach dem Heiligen Ge~st zu sprechen, ohne irgend"o auf Erden im Leben von Christ.en. im Leben von christlicher Geneinschaft auch et\\as von der \ürklichkeit de~ Hei- ligen Ge.tste::, z.u :,ehen. Uberhaupt nirgends \,ir·klichkeil des Heiligen Geistes zu sehen. "'ilrde ja heißen, die Gegenhart des Heiligen Geistes verneinen. Das

'~urde bedeuten, auch die \\irksarn.keit Christi in un!:lerer \,'elt .. verneinen, denn

clie~e \Virksamkeit ge5chieht nicht anders als durch den Heiligen Geist.

t:mge!<ehrt l.St es aber auch nicht möglich, von Erfahrung des Heiligen Geistes zu sprechen, ohne zugleich von dem \'erlangen nach dem Heiligen Geist zu bpre- chen. der in der Kirche eben inmer "'ieder auch aÜ> fehlend. jedenfalls ab nicht in d e r FiUle gegen"·ärtig erfahren wird, "ie .... ir e~ gerade vom Glauben an Jesus Christu.5 her e1~hoffen W1d er::tehnen.

Erfahrung des Heiligen Geistes und Sehnsucht nach dem Heiligen Geist ergänzen einander. Die Sehnsucht nach der Kraft des Heiligen Geistes zeigt, '<ie sehr diese Kraft. nötig ist 1 wie "oenig die Kirche ohne den Heiligen Ge~st wirklich Kirche sein kann. Oder, "'as nur mit anderen \\orten das gleiche sagt: diese Sehnsucht zeigt, wie \o.Cn~g ein '1ensch Christ sein kann ohne den Heiligen Geist. Umgekehrt zeigt die Erfahrung des Heiligen Geistes, daß die Sehnsucht nach ihm keine bloße Illusion ist, daß es einen Sinn hat, um den Heiligen Geist

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zu beten Wld oJuf Llm zu .... ar·ttm. \,"ocin be:-oteht n.bt..•r dann dH• Erfahrung de:::. HeL- lig~n Gei;:)t~~- [;::, ~ibt 1n tUl:::ocr·er Zeit eine , .. eit"\er·br~itete ße,.,egung, die al!":o cho:u-i-..mJ.ti~ch~ &···he~-.ung oder auch Pfi.n.g~tbe, ... cgun.g bc7C'ichru.•t ,.,ird Wld die b1ti in die Gr-oßkLrCh<'n hinein. bis in di€' r'Öni:-,ch-katholi~che und die evangeli-

~ch<'n 1\trch~·n hinein Jhren Einfluß a~ubt. In diC'ser E}(-,,cgung denkt man lx-i den \\orten "fn'ahrung de~ Heiligen Gei~te:::." ü\..,~sonder·e an außerordentliche Ph.Jnomene, .... 1e eu .. a Pr'Ophetie. Zung:enreden u.ä . . \11 dit~ hnt.. in der Zeil der

Apo~tel eine Rolle ge~pielt. , .. ie wir au....;;; der.t \euen Te~tament wis!":oen. Dabei , .. ar die Prophetie ,,esentl ich wichtiger al~ die Zungl·nrede. Doch \ .. eru1 ich jelzt von

Erfilhnm~ dC's Heiligen Geistes spreche, dPnkc ich nichl in er::.t.er Linie an

::;o lche Erschc.tnungen, ~ndern an da:::., \ .. as durchg<'hend nun christ.l ichc-n Leben

gehört.. G<."hiß hnbcn besondere Phänomene im Leben der Kirche auch in unserer Zeit eine lkdcuttUl~. aber das kann un::. nicht in allerer~ter Lin~e bescha.ft 1- gen.

\'a~ ist also da~. h3:-, dur·chgehend zur:n Leben d<'~ Chri:-,ten gehört und un:::. d.le

"-rait d<'~ HPi 1 igen Gei:-;te~ zeigt: Es i:-,t zuallerC'r...,t eiemal die E r - k e n n t n 1 "" G o t t e : s .1 n J e ~ u ::::. C h r i ::::. t u ~ und die fohigkPit) ~ i n L e b c n 1 n C h r .1 ~ t u ~ 1 u f u h r e n .

E~ vf"r:-,teht sich ja nicht von ::.elb:st, daß d..J:::. möglich i!-»L. Gerade vom chri;;;t- lichcn Glaulx'n h('r mlissen \,ir darin eine hirkung Gotte:-. -;clbst "::tehen. Gott --;elb:-.t i~t 111 den 'lenschen am \\erk w1d macht s1e da7u f.J.hl~. d.H.ß sie Chr ist.u:::..

setne \-.:ahrhC'it C'"rk<•nnen und daß sie dann auch au:::. der Kr·att. Christi e~n neue~

leben fUhrt>n. Im einzelnen kann das Pt...,·a so bPs.chri<'ben hf'r·den, '"ie es der

\poste-l Ln Rön 5,5 -.,a~: 11Die liebe Gottes 1~t au::,g-ego~st>n Ln un-..er(~ Herzen durch den Jleiltgen ~1st", oder wie es in Ga! 5.:!2 formuliert \,iz·d: "D.tc Fruchte de.., Geiste:-. ~ind: Liebe, Freudf>. Frit•df', Ld.ngmut. fr·pundlichkeit. Gü- te. Tr·eue. SanftllU.lt. ~t..·lb:::.tbeherrschung".

Do:::. ollt':::. hl.U'dt" Lmd \.ooird auch heute noch oft ~ n~r·st..lndt>n, daß m.,n dabei nur·

an die \\irkun!!; de::, Heiligen Ge1~te!'J i n d e n c- i n .1. e l n f' n denkt.

f in '-oQlche~ \ t>r·-.,t .. mdn1--; 1st aber in der neuC"'rt·n theologi ~ttu-n Di~kus~1on oft her"ti~ (tn~ear.tfft-n "-Orden. Wld man ,,"int zugebf'n mu.:-,~en. mit Rf"cht. \\enn h.ll

be:lchtPn, .... ovon h.tt."r die Rede i~t. \~ird un~ kl..lr, d.Jß ...,i.,~ dabei nicht nur an e1n.1eln<> '1enschen fur ..;.ich denken kö1rnen. E!::~ geht hi<'r· ja inrnf'r um &-7iehWlgen i n d e ,. Ge m e i n ~ c h a f l . Liebe. Freundlichkt".tt. Fn.t:ode. GUte.

all dl~ :-,ind Dtn~f>. die nur in d<>n ßeL..tehw1qen der C.emc-in..,chat"t. ven\irklicht

\\{'r·d< ... n. Da~ h.un~ zutief~t damit /Usanmen, dal~ d<'r Heil~ge Gci..,t nicht ein

Ge.t:::.t i:-,t. der dC'm einzelnen isol.tert \On dt>n andPr<"n gl.·~chE:-nkt "·ird. sondern d..lß er d~r <.A·L~t der Gemein..,chaft i-:.t. E~ 1st in der neuf'r-<'n Theologie m..·mche~

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dan.ilx't ge..,chrlebt-n "-Ot'd{'n. daß es .ger·ade ?in Char·akteri~tikum de~ Ht=-iligen GPiste-.. i,.,t. daß ('T vom Tch zum Du und zwn \nr tuhl t. D..tß Clu·~~ten e~ne Gt-- mein~chaft bilden konnen. geht ja daraur zuruck. daß d.it> einzelnen ~n dH."~r

G<->mein..,chatt d("'fl glt:>ich<·n Gei~t von Gott emptan~en haben. l'nd doch bedeutet da-; n~cht. daß d~e e1nzelnen nun ilire Ei~enheit. 1hre ß<:·':'>Onderheit, ilu cige- ne~ Per·son~t:>tn ver] iPt·<•n. Es ist gerade l.Ullgekehrt. Ot-r Heil ig:e Ge~~t macht ~-

"-'Ohl die- e-inzf"lnen et ~t im vollen Sinn zu P e r ~ o n e n und er be,,irkt.

daß sü:• in ChrJstu!:o eine G e m e i n s c h a f t bildl•n. Dabei geht e~

nicht darum. daß ZMei Dinge. die an sich nichts miteinander zu LWl hatten.

durch den lleil igen Geist doch miteinander verbunden MUrdcn, sondern echtes P e r s o n ~ e 1 n des einzelnen und G e m e 1 n ~ c h a f t gehören ,·on der Sache her a~ der Sicht des christlichen Glaube-ns not Mendiget.,.,eise zu-

!:K'UTI11en. Pet·.:;on im c;inn de~ christlichen Glaubens ist der einzelne nicht in

~inet I60lierung. ~ndern in seinen Beziehungen zu den anderen in der Gemein- ::.chaft. lnd Geme~ru:.chaft ~st rucht dann Gemein~chaft. \\E>M d1.e ~inzelnen Glie- der ihre persbnl ich~ Eigenheit verlier-·en. ~nden1 ~ie i~t dann echte Gemein- schaft. M'enn die per..,Onl1.che Eigenhe1.t der Gl1eder dur·ch die Gemein~aft zu ihrer vollen [ntfalt.ung kcmnt.

Der He1lige Ge1st 1st nach der Botschaft des !\euen Te::,tdffit'nt~ un~ ge.::.andt durch Je~u~ Chr~istu.., vom \ater her. \\ir können den Heiligen Gei~t nicht ohne Jesu:::. Christu::. vel"~tehen, aber genauso M·erüg Chri~tW::. ohne den Heiligen Geist. Das Ma~ der Hei l1.ge Gei~l in uns, in dem einzelnen w1d in det Gemein.::.chaft.

wil"kt, bedeutet imner. daß C h r i s t u s belbst. darin gegenwärtig ist., daß Chribtu::. der GekreU7 igt.e, Auferstandene und Erhöhte auch in un~er·er 7eit in dieser helt Mirkt. Christus wit~kt nicht ander~ als durch den Heiligen Ge 1st.. Er tut e~ :::;.o, daß in den '\enschen, die an Jesus glauben, durch Got.t, den Heiligen Geist, das neue Leben da ist w1d sich entfaltet. hir "erden da sicher "ieder daran er1nnert.. daß die Gegem,art des Geistes uns i.rrrner "'·ieder

gebr~ochen erscheint. Die Erfahrung des Heiligen Gei.stes im christlichen Leben 1.st imner verbunden mit der Erfahrung von menschlicher Lm·ollkomnenheit. mit der Not"'·endigkeit. um den Helligen Geist zu beten und uns irmler "i.eder zu fra- gen, "1e hlr un:::. ff.Jr ihn öffnen nußten, damit er ungehindert 1n un~ M'irken kann.

\\ir können C h r i s t u s n i c h t o h n e d e n H e i 1 i g e n G e i s t verstehen. Das heißt ZWl3chst eirvnal, daß " 1 r~ Christus als Sohn Got.t.es. als denjen1gen, in dem die FUlle Got.tes in die \\elt gekommen ist.

n i c h t e r k e n n e n ohne den Heiligen Geist. Aber \,·ir mussen noch Meiter ~W"Uckgehen. Das Neue Testament zeigt uns deutlich, daß auch schon das

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L e b " n u n d \ \ e r k des ü·di~dwn J l' ~ u ~ nicht ohne den Hei- l~gcn Gt:oi~t mO!!lich "ar. Dit: Evangelien ~pr·echt·n p--, deutlich au:::... daß auch dd irdi..;"cht• Ld>t·n tx-rf"it.-; vcm ersten 'bnent .. m gt"'tr"<l!Zen har von der Kraft de-..

Hetl i.f::wn Geiste:-,. \\ir ~ehen hier also eine." ,gc.·gpn:-,eitige Bez.~ehun~ \On Chr1-

~tu~, dt-'Til ~tm Gotte~. und dl-'m Heiligen G<..•i:;:,t. \\Ü' könnr·n dif"..,f' ~z1ehW1g al:, ein{' \H•ch,Plbeziehwlg bezeichnen. in der· dt•r eint- nie.· ohnP den ander·en i~t.

und jeder· in ~iner besonderen \\ei:::,e ~ ,,·ü·kt . da!} er imner angc"'•ieS<?:l i-:,t daraul, daß Juch df'r anderP "irkl. Die~e Fr·Jge der· gegen~eitigcn \\echselbezie- hung von Sohn und Heiligem Geist zeigt ~ich dann auch in dcP '''irk·t.ulg des Hei- ligen Gci:-,tf"~ in der Kirche. Ich "'erde darauf noch zut·uckkonrnen nuissen. Zu- niich_._,t abpr sollC'n andC're .:;eiten der \\irkung de~ Heiligen Gei~Le::; zur Sprach(>

kcmnen.

Der Gei.;,t Gott(>.;, führt in \ e u e s u n d U n b e k a n n t e s hin-

~in. EI 1~t in der ganzen Bibel der G e .1 ::, de1 k ü n f t .1 g e n e n d 1 P 1 t 1 1 c h e n V o 1 1 e n d u n g . Er i~t der· Gei::>t, der das

\\erk Gotte~, da~ in der· :3ch0pftmg begonnen hat und in der Erlö~ng die Grund- lage für Pinf' \(•u..,chöpfun~ ge~orden i::>t. zur Vollendung fuhrt. ja bi~ zu Je- ner letztPn \ollendW1n;, d.l~ in der Bibel al::> di~ ~chaffun~ etnes neuen Hir.mel.;;;

und <'lnPr n(·U<-"n frde- ~zeichnet ,,ird. Der· Heilige Geist ist atx-r auch der G e i s t d e r u n ::> ~ c h o n j e t z h o f f " n l ä f) t auf ktinft ige.., \nrkcn Gotte-.;, auf l..."i.inftige \'ollt:ndun!:(, auf k:unft igc Lbcn,indung de;:,::>tm, was in unserem jetzigen Le!>en irrrner noch alt ist. - alt im Sinn dc::, al lt.>n 'lf>rbcht~n, der i.nrner noch unter dem Ce::>et..l det Sunde ..,t.-ht und der des- halb n1cht vollb••ingt.. •a~ der \Ii lle Gott"" 1"t,

[)("r· Ge1~t fU.lu·t in \eue~ und Cnbekannte.., hinPin. Er fuhrt au('h in dt-m ~inn l.O

\PUes und l"nbf>kannte~ hinein. daß er w1~ 1 n n e u P n ..:;. i. t u a - tiont~n, .1n dent>n PS nicht genügt, .a 1 t e Gt:d<..U'\ken zu ~ i r-dl•r·holen. er·ken- nen laßt. "'a~ lüf' eine Haltung die \\allJ·he.1t Cllr'i~t i in ~lchPn neuen Situatio- nen von Wl-:, 'er· L • .m~. Der Gp1~t Gotte~ fuhr·t in d.."l!'J \Ptu.· ~ tunein. daß t?r un:-:, dal:M·1 umu:r· ''.1~der an da.., Lrsprtinglicht;a pr·innPrt, namlich an da~. ~as durch Jf"SU.., CIU'1::>tu~ ein fi.lr al L(mal .lU Grunde:- gf?lc~ \'oUI'dt>. Fr t•rinnert uns imner

"ü·der rtn d.-.~ \\Ort Chri-.,tt Wld fuhrt uns imnPr' WH·der· neu in da~ r~echte \t.•T- ...,tandn1':':t dle:")f?.., \,orte~ Wld damit in diP ganze hahrh<•1t. \\lt' e~ im Johannes- e,angelüun heißt (.Joh to.I3t. GeradC' 10 Wht'rt;ar· lPit i~t dit:~er• Zusanrnenhang außerordentlich aktuell. [)pnn ,,·i_r befinden un.., 1n e~ner ~ituation. die \ooOhl ..,t;Jr·ker ~1J..., C"~ jt-11131~ vorht.~r 1n der G<>:")<'hl chtro der c~1..,t l1chcn Kirche der Fall ""(.lr' , a;egenubf:ar nt lnn \'orher~ehenden neu wtd .llldt-"r~art is: isr. \~ele neut' FragC'n ~teilen sich lU1d e::> ,,ird en~ar·tet. daß Chrt..,tt"n au:") ihnm GLaubPn hP1·-

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aus t?ine Antv.or·t auf diY'"){! ~ r'a!':en findt:'n. Da":t l.;.ann nur .so e,("~cheh('n. d<lß Gott

....t-lb~t. ("bt-n der Hl·lll:r;e (~l:::::.t. Wl):); clit''=>~ .\t"il\~or·t.en findt>n Jaßt. \\i.r \\issen

,! . .wrade au.::. der ne'\.r~?r·en CR~chJchte auch '\On der Gt--fahr, daß Christen v.f"~f>n dt?r

\euheit der ...,rtuation ~Ich \'Oll ü·gtond\\tolchen gerade mod~bchen Gedanken derart h(';auhem lassen. daß die in Jf"~th Chr·istus ~et.·be:"'e Grundlage verlor·enzu~ehen

dt·oht. h.i rche in der h.J·,ü t de~ Heil~gen Gei~te~ bedeutet also hier eine d o p p e t t e r o r d e r u n g .

o L L e n z u .., e 1 n tur dd!::> ~eue. du.t neue Pr·obleme .... irklich ('inzup;e-

lu:n. ~1.ch ihnen zu stellen. c.;1e lx-deutet aber" gleichzeitig die Forderung, bei

d1e~er Offenheit l.JllTier auszugehen von Jebo~ Christ~ und die G 1 u n d - 1 a g e . d1e er gegeben hat, n i c h t z u ' e r l a s s e n

Mr~cht> in der" h.raft des Geistes bedeutet nicht zuletzt 1\. i r c h e > m G e b e t tmd K i r c h E " i m G e h p r ä c h Ge!)präch meint na- tllr"lich nicht Gebch"ätz. GC'!'l>ChhätL ist e1.ne [ntartung de.!::o Ge.!::oprach::.. Im Ge-

~ch,,atz hör·t dac; G<'-spräch bChon auf, "'i.rklich Gesprach zu se-1.n. Doch Ge~präch

lJl1 echten Sinn i::.t e1.n we~t:ntliche;:, Elem<"nt der Gemeinschaft. Ich habe zuerst

das Gebet en~ahnt und dann das Ge sprach. Das Gebet ist ja auch Ge):);pr~äch, näm- llch das Gespt"itch Zhischen Gott und dem '1en~chen. \uch dieses Gespräch i;:,L ein .... escntliches Element der Gemeinschaft. eben der Gemeinschaft zhischen Gott unci dem "'enschen. Doch cli.e Gemeinbchaft Zft'ische-n Gott und dem 'lens.chen ft·eite sich in der 1\.ü·che au.:::::. zur Gemeinschaft Zft1Sch<::n den ~\e~chen. die durch Christus nut Gott W"'d unter~einander verbunden sind. So entst.eht in der rechten \\e1::.e erst aus dem Gebet heraus das Gespräch 111 der Gerneinschaft der Kirche.

·.·oo Gebet \\l.r~d im Seuen Testament gesagt., daß e~ vom Heiligen Geibt getragen

\drd. Der '1ensch "'eiß gar ru.cht, h33 er" bet.en soll, aber der Heilige Geist n.imnt. geftih;:,ennaßen das Gebet de;:, He.nschen auf und tragt es so vor Gott., daß es ein rechtes Gebet \dt"'d (RUn ,~6). Das Gebet in allen seinen Arten ist vom lle1.ligen Geist get-ragen. das Gebet als BittE", als Klage, aber" auch das Gebet als Dank tmd Lob. l'cm Gebet tmd vcm Gotteslob h r mußte man auch die Theologie

"er~tehen. Theologie kann nämlich nur dann ihrer Aufgabe gerecht "erden. ftenn sie nicht eine neutral ver~tandesmäßige Be.::,chaftigung mit Gott ist., sondern ftenn sie in e1.ner Lebenshaltung und Leben::.praxis gegründet ist, die auf Gebet W1d Lobpreih Gottes aufbaut.

Der Geist Gottes b t auch der Grund für da» llerk des Christen. Gott ber-uft uns dazu, daß "ir mitarbeiten dürfen an seinem \\erk. Das kann der ~iensch nie von sich aus tun. Cs kann nur ge~chehen. indem Gott den 1enschen ruft , indem er ihn, den Stmder, durch die Gerechtigkeit Christi rechtfert.igt., in dem er ihn durch den Heil>gen Geist in Chri"tus heiligt. Dann aber geschieht es. daß die-

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~f·r· ~t~rechtfet tigtf> und !lt"h('iligte 'k:n..,ch \~ir·klich im \uftr·~1g Gottes und in

~f:"int'M \runen " j rl.;c·n dar·f. daß er in de1· ht> Lt eJ.n ''er·l.; \Oll bn.n~t>n darf. da~

d.Jnn nicht nur :,~in \\erk. nicht nur 'len.:::.chc.·nhC'r·k. ~ond{'rn auch .1u!:) der Kraft

d(.·~ He1l1gt>n Gei.:::.lt'~ her·.:u.~ \'ed\. Gotte~ i.:::.t.

IC'h .... prach davon. d~1ß der HPiltge Getst ~hohl ftit' d.J:-, lebc.·n d<'.., Chri~ten al.:::.

einzelnen. al~ auch fur ~ Leben der chri~tlichen Gemein.:::.chalt d<•n Grw"'ld btl- dt:t. GenleJ.nschatt i.:::.t nicht da~!">~lbe wit- f:"ine pluralt.:::.tJ:-tChf:" (;{lo~(") Lschaft.

hohl g-('hört nu C<-mt•in.:::.chat"t dazu. ddß die e1.nzelnen auch mit ihren \"er·schJ.e- d<"nhc•iten angenonlllt;"ll .:::..1.nd. daß ihn~· \"er.:::.ctuedenheiten dUJ~ch d.ie 7w;..'lJmlengC'hd-

ri~P.ll nicht w1ter·drückt ht>rden. \bt>t Wllcr einer plural.i-..t i~chc-n Ge.:::.ell- -..chaft versteht man ja noch et,\as ande-re;::, als nur die Anf>t·l.;ctmung der \"er~­

.:::.chJ.t"Ctcnheiteno Eine plur·al i:-;,tische Ce~<'11schaft bedeutet doch, daß "\en.:-;chen

l'wM0 ihr'(' \er..:::.chledenhel.tE'n akzeptie1·en. abl•t daß :::.ie e::. in der he.t-,e tun, daß dtc '-"t'l'..:::.chiedenl.'n 'k:>n:-;,chen \oo,f"itgehend n<"lx•neinandcr und aneinander vorb<>i le- ben. Lnd da:, i~t in e.in~t· Gemein::tchalt 0 dJ.t.~· vom Heiligen Gei:::tl getragen 1st, n.ic.ht.. möglich. (".('fnPin..;,chaft in der 1\.raft de::. Heiligen Gei::.tc-, bt:>deut..et. l\\ar

keint-.:::.h·eg.:::.. da(} du"' \ er·schiedenheiten der 'k.'n!:)chcn aufg;eho~n herden, abE-r f'::,

~deutet. daß !:o.if" trot7 ihrPI' \"er~ch.iedenheiten nicht netx-ne1nanderher. son- dPt·n z u s a m m t"' n leben.

hJ.r' durt"en un~ da 7\\:tr ke.1ne Illusionen mach<"n o Allzu ver,~chiedene Tf"fllperMlcn- tP und leben:-;,"ei~"'n mac.:hen e~ .:::.chM:'r·. eng- 1u~anrnenzuleben. Lnd der Hetlige C.e.1:-,t hebl d.ie~e ~Ch\~Ü'Tia;i.;eiten nicht auf. '1an hird nicht fordern durfen, c!nß

"1C'I'l ... Ch<'n trotz .sol eher Vcr..:::.chiedenhf'it f:'n in i nt i~ter· \ähe 111~.1111nenleben mu.:::.

.;;('n. Da.:::. hur"'de zul<'l/t doch nur· auf e.lnt' Ver·gewaltigung ihre-.. b<'~n<!f'ren Tem~

pt.·r·a.roc·nr-:. hi.nauskarm<."n. \\ir ~:,en h.iet· durchalt.:!J die Gren7f'n erkennen. ohne un:-t dam..it abzut'indt:n. daß Vf'r"';)ch.iedene '1<'-n ... chen eben nur g-letchmlltig mit ei-

Ol!!,t't Toleranz nd)(·neinand<'l.ht'r l~ben konnPn. Dt~r Glaube :tn d('n Helligen Gei:--;t

.ln der 1\trcheo an dt·n lf('ili~t~n Gei::,l. in dt'rll Chr·i.:::.tu:-:. -..<:.lbst ,!?;egl'nh·drtig i.:::.t,

\-er langt. von un-.. doß hir tt·otz alle!· un-.,f'rf'J \"erschi("dC'nhelten um1er wiede1 t•im.>n \\eg .tUI" '*'mt."lth<Unkt•it '"il.JC'hen. daß hlt UJmer· "it•der 'k)gl tch.keJ.ten :suchen,

\\.le dit> GefTK'In-..chafl t rotz all~r \"er-.;chiPdt•n.hel.L sich \PI'\ür·kJiclwn kann. l::.tn Problem,da~ ~.1c.:h in tm:-;erer Zeit b4:·~nder"":> :-;,tellt. i::,l dc.b der e r - .... chiedenht~ it z ""' i o; c h t> 11 d «> n G e n e r ,, t 1 o n e n

\\ir \\1:-,--;C'n, daß dlP..,(O., Pr"Ob]t'm nicht eiddurch gclö:-,t ht>t-dt>n i\.ann. daß ent\ooedeT din dltere Gener~1.t ion ~ich dC'r· jllngpn•n anpaßt, oder die JWlgf' dt'r al tPH'n. Da:-:. Pr·oblem kann du<.:h 111cht dadur~ch gf'lo~t '\erden. daß beide Gt'nerationen ..:::..tch aut e tn('n 'tittt' ho.e!J; e1ni~l·n. f.." muß '"iO ..,t•.ln. daß .;:;o\\oh1 clie il lt Pr<' C-.<>nerar 1on al:-;, auch die jun~t"n"' ih1·P Ei~enart hdl und diC"~e Ei.e;t-nart bd-w I t. -\bt>r d(·r

(7)

c:t.tubt- dl) du~ 1\.t'dÜ d("-. Hf'ilia<·n GeistP-. Hl dt•r 1\irche ,!!ibr uns lUg-lPlCh die

lu\l·t~icht und auch den \urtra!!, dan ,,it trotz dH~· ... pr \t-t~<.:hl~t'nht'itt.·n l.l1'1Tler

\dt~~~ nach \H•!!t:-n "il..ChPn. ,,jp dH• <:iJtt·rP und diC' jlln!!:'Pt'f> Gf>npr·ation doch auch ihr·e G<:meln.,amkeit finden.

~::, h..1t ~eim·n ~O:UtPn Gr'Und. ct.tß P~ in dPt t\ir·che lx>sonder0 GrupJ)f"n ,!!ibt. die -.ich rrut dt'fll einen oder anderen Teil der Gemeinde - dE:>r Ju!!('nd oder den dlte-

t t:>n 'k.·n~c.hen u~". - re.."chdt li!!,en. und daß e~ t"\ entueJ 1 auch besondert> Gotte~­

dit•n-;te für Pinf" ~lche Gruppe ,a;1bt. Dann i~t e~ aber .:;ehr· "'ichtl!!;. d .. tß clie~e bp.."ondere ße.."chattigung rnil t::"U1Lelnen Gn.appt"n \Pdxmden "ir·d mit einpr filtt.g- kel t . in der- dt.t" Gt:ornein~amk:eit L\d::.Cht•n a IIen gesucht und - ge\, iß iniTl("t un-

\'OI JkOI'TITlen - auch p.t:tundcn "'ir~d. E~ mußtt:!' al!:>O in der- 1\.raft des V·i:::,te~ zwn ßei~piel möglich SC"l.n. d.Jß bt-1 einem Gotte~ien.::-.t f"t\o.a-., o.,peziell ,·on jun,gf'n '\en~chf"n und im Hinblick auf ihre Eigenart gestaltet "~' d W1d doch auch d~e

\ltt""r·en teilnehmen und urn,gekC"ht"'t.

Der Ge~st Gotte=-. der un!'i- in der Kirche durch Je~ Christ~ gegeben ist. 1st aber auch der Gei~t. der i n d e r ~ c h ö p f u n g \ on \nfang an ge-

"~' k.t hat W1d noch irrrner \,·ir·kt. Kirche in dc·r Kraft de~ Geiste~ nuß sich tx--

\\tlßt. ~ein. daß sie nicht ohne ßcziehung J:.ur ganzen chöpfW1g ist . .\uch hier i:::,t der Geist Golle~ nicht ohne Chr·istu'!t. Die ganze \\elt ist vom \-atcr durch

Je~u~ Christus geschaffen im Heiligen Gei:tot. Kirche in der Kraft de-=; Geiste~

''ird =-ich also ihrer \·erant\o.Ortung fur da!'i- Schicksal der ganzen \,eJt be"ußt

:,e~n. \drd sich be\,u.f}t l:tt?.Ln, daß sie ihr·C" \'ollendW1e; nicht ohne die ge!X\mte Schöpfung finden kann. In un~erer Zeit. "'0 da6 Pr~oblem der· SchöpfWlg vor allem im Zusanrnenhang rrut der- LfTlheltkrü;e besonders ah."'tuell ge"orden i&t. nuß das

Kon~equenzen für die chr-i~lliche Hal ttmg gegenUber der Lnn,elt haben. Der Christ l'l1..lß in der ganzen \'elt ein \'erk Gottes sehen, in dem Gott durch Jesus

Chr·~~Lus jedem ej nzelnen Ding seinen Platz zuge\'iesen hal Wld in dem er durch den Heiligen Geist ge\-:issennaßen auch inwendig als Srhöpfcr gegem,·ärtig ist. Die Kirche alb die Gemeinschaft der Glaubenden kann die Schbpflli1g daher nicht

al~ et\\as ihr fremdes betrachtt:n. "ofur ::.ie keine \"erant\,Ortung lruge. Der Chr-ist nuß in dem ~laß, in dem er fähig i~t, fur die Schöpfung zu "irken, das

Lw1 aus dem ßehußt~ein des 7iels1 zu \'elchem hir ben.1fen sind, nämJich ZW""

\·ol Jendung in Christus durch die Kr·aft de::. Heiligen Geistes g e m e i n - .s a m m i t d e r, g a n z e n S c h ö p f u n g und 1n ihr . Besondere Bedeutung hat das \ur-ken de~ Heiligen Geistes auch fi..Lr den G o t - t e s d i e n s t . Dieser ist SO\•;ohl der tiefste Ausdn.tck de~ Lebens der chri..:;t 1 ichen Gemeinschaft, al~ auch irnner \,ieder- neue QueJ le dieses Lebens.

Im Gottesdien~t. insbesondere in der eucharisti~chen Feier, die mit der \'er-

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kundi~ de:-, \\orrf"s verbunden ist, ~pa·icht Gott Wb i.mner-"-ieder~ an durch Je- :.u~ Ctu i~c~. i~t C"r durch Jesus Christu.--:, 1n der· l\raft de~ Heiligen Ge~~te~

gegenhJrt:ig und ~bt un:, die Kraft, das leben im tleiligen Gei..:;t zu fUhrC"n. und al~ Gemeinde Chri,::,ti ~n der \\-elt zu e'Ci~tieren. E.~ hat ~inc ßC'deutWlg. daß im Golte!')(iien~t der H e ~ 1 i g e G e i ~ L a u c h b e ~ o n d e r ~ a n g e r u f e n ""ird. Der Heilige Gei~t kann L.\'I.Jr' .Juch dann w~rk!:.am ::te~n, .,.,enn er nicht. .JusdrUcklich genannt wit"'d. E;-, .... are ~chl1Jl1T1 wn die Kirche und um

~ christliche Leben be~tellt, "'enn der Heilig(~ Gei::.t. nur· dort hirken kOnnte.

\~·o pr nameollich ~"Pruft:•n hird. Und umgekehrt mu..'i~f'n "-lr sagen. daß der He.t- ligc GPist nicht automati~ch überall dort dlT1 \H~~~ k ist, "o seJ.n Name genannt w11·d. -\ber es .tst doch wichtig, das. wa:s durch den HeJ.ligen Gei:,t ge!:>chieht, auch so auszu~prC'chen, daß es 111 unserem Denken be\~ußl wird, und daß wir da- durch angeregt .,.,crden. un~ fur das \\irken de!:t Heiligen Geiste~ zu öffnen.

Die Anrufung de:-, HeiLigen Geistes b " d e r e u c h a r i s t i - :::. c h e n F e i E" r spielt in diesem l~ammenhöng eine besondere Rolle.

Da~ \\urde in den Letzten Jahrzehnten auch in den \\C:=a.tlichen Kirchen "eithin erkannt, "Jhrcnd man dem fruher llTl \\esten, un Gegen,::,at.z zur Ostkirche, me.t-

.::,ten~ ketne be~ndere Bedeutung beimaß. 'tan kann ~ tch a LJ er·din~ fragen. ob die _\nrufung des HeilLgen Geistes be1 der euchnri ~ti:schen Feier nicht noch mehr zur l..t~ltung korrmf'n !:)()llte, al~ da~ gegen".Jr"'t1g in den mei~t.en \~cstlichen

Kirchen der Fal J i~t. Ich kann hier nur andtutun~"e.tse ..,oviel sagen, daß es eine gemein.same \1.ltkirch.liche Lberl.teferung von Ost..- und \\e::-.tkirche gibt, in der nach df'm Eln.s<'tlUnll'>beri.cht des Abendmahb au:;gesprochen 1<ird, daß clie

K.LJ·che jetzt cta~ tut, "a~ JeSI...b Chrt~tu!':l UJlb auf~ptragen hat, und dann um dte

HeLltg,ung der \bendmahls~aben - Brot. und \\eLn - und 1hrer Empfänger gebetet

"ird. Dadurch w1t"'d Ct..'Ut l1ch. daß durch Jesu:--. Chri-.,tus tmd ~in \\erk die Gnmd- L.lee e-e~chaffpn isr. daß '\elbchen im Glauben vn Jt·s~ hJ.rken können und daß dann Heiligung ~e~ch.t.eht durch den HPi li!?;<'n C011:•t."3t. Dif' im Rahmen der Liturgie- reform in V<'r~ch'l<"df'nen "e:ttlichen Kirchen t'irt~etührtt- \nn.tfung de~ Helligen Gel..,tt·-, vor d("ßl E1n~etzW1g~bericht 1~t ein p:r·oßer Fort~chritt, aber die alt- kirchlich(~ HE"tlt~un~~bitte flir ~'lben Wld fmptongPr r' a c h dem Ein."et- LWl!!;~bertcht brtn~ da:, '' ir·ken de-s He1J 1,e;en Gei-,tP~ no<..h :tl..1rker zur Cf- Ltung.

E.1n ~anz "lchtiger Punkt tst d1e Frage. \\iP diE' Kraft dP.., HPiligen Geiste~

~ich auch auf diP 0 r d n u n g d e r· K 1 r c h e au..;o;" i rken rru.ß. Kir- eh .. 1n d<'r ~aft dt•" Gt>i'>t .. s muJl auf J.,dPn ~dll bt>dPutf'n, dnß a 1 L e

G I d u b i g P n t e i l h a b e n am l l e i l i g f " n G e i : s l

da'} ~H~ lm He1l1gen Get:--.t teilhaben an Chri..,tu~ und daß s1e damit teilhaben Lun \iltPr'. C~t"""Wtß ~e~chieht da~ in aller tnvollkomnenheit unst>1·er· ,'!;t>gemvJ.rt1gen

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Lxi:-,ten7, aber e~ ist doch Teilnahme am Leben Gottes ~lbst..., sonst haren "'tir nicht in Christu~. \\ir hoffen und "'·arten dabei auf die \'ollendWlg. aber e!-. 1st doch auch jetzt ~chon eine echte Teilhabe fi.J.r alle J die aus dem Glauben heraus 1 eben und aus dem. "-'as in den Sakratne'nt.en. insbesondere 1n der Taufe Wld in der Eucharistie gegeben "'·ird.

Daß der Heilige Geist in der lUrche "'irkL, bedeutet dann aber auch, daß alle Christ.en einen Anteil haben bei der 5 u c h e d e r '' a h r h e i t . Die \\ahrheit ist ja n.H? in der ,,.eise ein fester Besitz, daß "'·ir aufhörer.

kbnnt..en, sie "''ei t.er zu suchen. Die \\ahrheit kbnnen "'·1r nw- so betii tzen, daß wir sie \lo'eiter suchen. Sie verlaf'le,ot, daß wir sie in inmer neuen Situationen erkennen, und daß kann rocht anders geschehen als durch inrner wieder erneutes

\~irken des Heiligen Geistes. Das heißt z.ugl eich, daß wir auch inmer wieder neu wn den Heiligen Geist zu beten haben. An dieser Suche der llahrheit in 1Jlt1ler neuen S1.tuationen und damit auch an diesem inmer wieder neuen Finden der \'lahr- hejt Christi sind alle GJ ieder· der Kirche beteiligt. Daß das Wir·ken des Hei- ligen Geistes ~r mit der Wirksamkeit Jesu Christi verbunden ist, zeigt sich dabei vor allem auf Z'\oo'ei Weisen. Einerseils dadurch, daß Christen die '''ahrheit im Heiligen Geist so suchen mussen, daß sie in jeder neuen Situation zuruckge- hen auf Jesus Chr 'stu;,, auf sew \Verk und seine Botschaft. Es ze,gt sich aber auch in der Weise, daß die Botschaft Jesu Christi in der Kirche durch b e - s o n d e r s b e a u f t r a g t e P e r s o n e n verkUndet "'~rd und daß diese Personen im Namen W1d Auftrag Jesu Christ.i sein \\Ort sprechen, sodaß die ganze Gemewde durch dieses IYort Christi angesprochen "ird. Dadurch ge- schieht es, daß die Gemeinde das Wort Christi nicht nur in einem Buch aus längst vergangener Zeit liest, sondern es auch durch die \\'irksamkeit von be- sonders beauftragten ~lenschen - den geistlichen Amtsträgern der Kirche - ver- kündet bekommt. Auch dieser Dienst der Amtsträger kann nicht ohne den Heiligen Geist geschehen. Aber der Heilige Geist wirkt zugleich auch in denen, die vom Dienst der geistlichen Amtstrager angesprochen "''erden, also i n d e r g a n z e n G e m e i n d e . Das zeigt sich darin, daß die Gemeinde, die Gläubigen in eigener Verantworttmg auf das, was ihnen von den Trägem des geistlichen Amtes vorgelegt wird, zu antworten haben. Sie haben darauf einzu- gehen, einerseits in dem Sinn, daß sie darin das \o.'ort Christi zu hören Wld zu suchen und diesem Wort dann Gehorsam entgegenzubringen haben, aber auch in dem Sinn, daß sie zu unterscheiden und unter Umständen auch Kritik an der Ver- kündigung der Amtsträger zu Uben haben, weil auch sie, die Gläubigen, Träger des Heiligen Geistes sind und deshalb teilhaben an der Verantwortung für das

~ort Christi in der Gemeinschaft.

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(10)

Hier mochte 1ch kurL eine frage en•oähnen, die im erstE>n Re-ferat bereits in an- derer \'tf"lSt:' zur ~pra.ch<" gebracht "urde. ~nlich die frage des F i 1 i o - q u e , al~ jent"!:t ZW>atzes '' u n d v o m ~ o h n e zu dem Satz.

daß der !ledige Ge1~t vom Vater ausgeht. E" gehL, ~1e 1ch du• rrage sehe, aber auch,wie die altkdtholi~chen Theologen ~ allgemeinen und v1ele andere sie se- hen, njcht um eine Formel. Aber es geht allerdi~ dan.un, daß das Verhältn~s zwischen dem Sohn und dem Helligen Gei:st in einer Weise gesehen wird, die jene gegen~itige hechseJwirkung, von der ~eh gesprochen hatte, n1.cht W'VllÖglich macht. Das ließe sich an sehr vielen Einzelfragen ausfUhren. Ich möchte hier nur kurz andeuten, wie es sich in der Frage der christlichen Gemeinschaft zeigt. Da bedeutet es unter anderem, daß in der Beziehut\ff zwischen den

gei~tlichen Amt.sLragem, die in besonderer \\eüse Chri~tus und .sein \'fort ver- künden und dar::,tellen, und der Gemeinde als ganzes, die auch Tr.ägerin des Hei- ligen Gei»tes h t , ebenfall» eine l\echselbeziehung und ein Gleichgewicht be- :,tehen na.i.sl>en, die w dem Gleichgew1cht und der Wechselbeziehung zwischen Christus und dem Heiligen Gei»t begrundet sind. D1e Fonnel "der Heilige Geist geht aus vom Vatea~, Wld vom Sohn" kann etwa.!::» ~chL1ge.!::t Lum \~ruck bringen oder et.."·as falschf"~, je nachdem in helehern Zusanmenhang ~ie gebraucht wird.

Sie ist an sich e1 nc.:o mehrdeutige Formel, wie v~ele andere Formeln auch. Oie Gefahr der Fonnel liegt darin, daß sie leicht :,o ver:.tanden •ärd und tatsäch- lich in einer ganzen Tradition so verstanden "urde, daß der Heilige Ce~st i m m e r erst n a c h Chri!stus komnt. Dagegen scheint es nur· wichtig, d.lß nicht in eu1er abbOluten und allgemein gtlltigf'n Weise gesagc. werden kann, daß der eine i.nrnC"r zuerst kcmnt und der andere .unner erbL an Z\\eiLer Stelle.

l'ohl ~end<>\ Christus den He1ligen Gev;t und der Heilige Geist •ärkt unmittel- bar 1 n u n s , sodaß die Re~enfolge 1n der Zählung: der Vater, als er-

~ter, der Sohn alb ZheJ..ter, und der He1lige-Ge.t~L als dr1ttcr, begründet ist.

\her Christo~ '"Jf"ndet den HeLligen Ge.t::,L n~dll nur, C"r hat ihn auch e m - p f a n g e n Wld er ~ndet ihn v o m \" a t e r h e r . Der Heilige- Ge~!:>t i~t also n1cht in jeder Hiru:.~cht Chri~tus nachgeordnet. Das hat auch

~1ne Folgen fur da~ Leben der Kirche in der Kraft deb Geü;te.!::t, u.a. für das Gle1chgewicht zhi~chen den geist liehen :\mt..~tr·<JgE"m und den Laien. Oie u r - s p r U n g l i e h e r o r m d e » G l a u b e n s b e k e n n t -

"an den llf"iligen Geist. der vom Vater aus~eht" otme den Zusatz

"Wld vom Sohn" wird d.te-.,en lusanmenhangen beS.!::tt:'r gerecht. Da~ tSt e1.ne Frage, di~ nicht nur 7Wl.!::tchen Ost und Webt, sondern auch innerhalb der westlichen Theologie 1.11 neuerf"r ZE>it. wieder \ktualität ge"onnen hat..

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