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2. Sonntag der Osterzeit / Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit / Weißer Sonntag

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Academic year: 2022

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2. Sonntag der Osterzeit /

Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit / Weißer Sonntag

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Einführung

Liebe Schwestern und Brüder,

ich habe bei der Sonnenuhr an der Lahn in Diez an eine der Säulen folgenden Satz gelesen:

„Alles braucht ZEIT / ZEIT verbraucht alles“

Er hat mich im Bezug auf Ostern nachdenklich gemacht.

Jesus hat durch seine Auferstehung nicht nur den Tod überwunden,

sondern auch die Zeit.

Also, Jesus ist der Herr über die Zeit

und wir Christen haben durch Jesus Christus

unseren Siegespreis, das ewige Leben erworben.

Ewiges Leben ist nicht bloß das Leben nach dem Tod.

Ewiges Leben ist Leben in und mit Gott

Und Gott ist da, wo ich bin , hier und jetzt - auch bei uns zu Hause.

Rufen wir zu Jesus, der uns nah ist:

(3)

Kyrie

Herr Jesus Christus, hilf uns, Dir zu vertrauen, weil Du uns hältst. Herr erbarme dich

Herr Jesus Christus, oft verlangen wir Zeichen und Wunder von Dir. Hilf uns, wenn wir zweifeln. Christus erbarme dich

Herr Jesus Christus, vertiefe und stärke unseren Glauben, damit wir Zeichen deiner Gegenwart werden.

Herr erbarme dich.

Tagesgebet

Barmherziger Gott, durch die jährliche Osterfeier erneuerst du den Glauben deines Volkes.

Lass uns immer tiefer erkennen, wie heilig das Bad der Taufe ist, das uns gereinigt hat,

wie mächtig dein Geist,

aus dem wir wiedergeboren sind,

und wie kostbar das Blut, durch das wir erkauft sind.

Darum bitten wir durch Jesus Christus.

(4)

Lesung aus der Apostelgeschichte.

Die Gläubigen hielten an der Lehre der Apostel fest

und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten.

Alle wurden von Furcht ergriffen; und durch die Apostel geschahen viele Wunder und Zeichen.

Und alle, die glaubten, waren an demselben Ort und hatten alles gemeinsam.

Sie verkauften Hab und Gut und teilten davon allen zu, jedem so viel, wie er nötig hatte.

Tag für Tag verharrten sie einmütig im Tempel, brachen in ihren Häusern das Brot und hielten miteinander Mahl in Freude und Lauterkeit des Herzens.

Sie lobten Gott und fanden Gunst beim ganzen Volk.

Und der Herr fügte täglich ihrer Gemeinschaft die hinzu, die gerettet werden sollten.

(5)

Antwortpsalm Kv Halleluja.

So soll Israel sagen: *

Denn seine Huld währt ewig.

So sollen sagen, die den Herrn fürchten: * Denn seine Huld währt ewig. – (Kv)

Meine Stärke und mein Lied ist der Herr; * er ist für mich zur Rettung geworden.

Schall von Jubel und Rettung in den Zelten der Gerechten:

„Die Rechte des Herrn, Taten der Macht vollbringt sie!“ – (Kv)

Ein Stein, den die Bauleute verwarfen, * er ist zum Eckstein geworden.

Vom Herrn her ist dies gewirkt, * ein Wunder in unseren Augen. – (Kv)

Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; * wir wollen jubeln und uns über ihn freuen.

Mein Gott bist du, dir will ich danken. *

Mein Gott bist du, dich will ich erheben. – (Kv)

(6)

Evangelium Joh 20, 19-31

Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen

beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!

Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen.

Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch!

Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.

Nachdem er das gesagt hatte,

hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!

Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen;

denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.

Thomas, der Dídymus genannt wurde, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.

Die anderen Jünger sagten zu ihm:

Wir haben den Herrn gesehen.

Er entgegnete ihnen:

Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.

Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt und Thomas war dabei.

(7)

Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch!

Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände!

Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!

Thomas antwortete und sagte zu ihm:

Mein Herr und mein Gott!

Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du.

Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.

Noch viele andere Zeichen hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind.

Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.

(8)

Predigt

„Lasst uns mit dem Herrn gehen, um mit Ihm zu sterben.“

Liebe Schwestern und Brüder,

wissen Sie von wem dieser Satz stammt?

Von Thomas dem Apostel, der im heutigen Evanglium als Ungläubiger bloßgestellt wird, der aber für den Herrn zum sterben bereit war.

Thomas war ein Mann, der bereit war, seinem Meister bis zum bitteren Ende zu folgen.

Deshalb erschien ihm die Nachricht über die Auferstehung als ein zu billiges Happy End der Passionsgeschichte.

Vielleicht hat er sich deshalb geweigert, den anderen

Jüngern zu glauben und wollte deshalb die Wunden Jesu sehen.

Er wollte sehen, ob „die Auferstehung“ vom Kreuz und die Wundmale zu sehen sind - erst dann konnte er dazu „Ich glaube“ sagen. Vielleicht verstand der „ungläubige

Thomas“ letztendlich den Sinn des Ostergeschehens sogar tiefer als die anderen.

„Zum glauben nützt uns der Unglaube des Thomas mehr als der glaube der glaubenden Jünger“, schieb in der Homilie zu diesem Evangeliumstext der heilige Papst Gregor der Große.

(9)

Liebe Schwestern und Brüder,

Wenn ich das Elend der Welt betrachte und manchmal hautnah erlebe, dann geht es mir wie bei Thomas. Da taucht in mir aus der Tiefe der Satz auf: „Berühre die

Wunden!“ Und wieder: „Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände an und reiche deine Hand her und lege sei in meiner Seite.“

Jesus identifiziert sich mit allen Kleinen, Armen, Kranken und Leidenden - also sind alle schmerzenden Wunden, das ganze Leid der Welt und der Menschheit „die Wunden

Christi“.

Wo sind wir verwundbar?

In der Familie - Enttäuschung und Verletzung der Eltern über ihre Kinder, Scheidung der Eltern, Krankheit der Älteren, finanzielle Not, usw

In der Gesellschaft - Terrorismus, Rechtsradikalismus, Aufnahme der Flüchtlinge, das Leiden der

Sozialschwachen, Zusammenhalt in Europa, Corona-Krise, usw

In der Kirche - Missbrauchsskandal, Finanzskandal, Vertrauensbruch, Priestermangel, Glaubensverfall,

Pfarreienzusammenlegung und der Identitätsverlust der einzelnen Kirchengemeinden, usw

An Christus zu glauben, „mein Herr und mein Gott“ rufen zu dürfen - das kann ich nur dann, wenn ich diese Seine

Wunden berühren werde, von denen unsere Familie, Kirche und Welt auch heute voll ist. Ansonsten würde ich nur

sinnlos und vergebens „Herr , Herr!“ rufen.

(10)

Auch wenn wir uns ehrlich bemühen, alles zu tun, was in unseren Kräften und Möglichkeiten steht, ist alles ein Tropfen auf den heißen Stein gegen der anrollenden Ozeanwellen des Elends.

Trotzdem dürfen wir vor den Wunden der Welt nicht fliehen und ihnen unseren Rücken zu wenden, wie müssen sie zumindest sehen, berühren, und uns von ihnen ergreifen lassen.

Wenn ich ihnen gegenüber gleichgültig, ungerührt, unverwundet bleiben würde - wie könnte ich dann den Glauben und die Liebe zu Gott bekennen, den ich nicht sehe.

Ein Glaube, der von dem menschlichen Leid die Augen verschließt, ist nur eine Illusion: Damit hätten Freud und Marx ihrer Kritik an der Religion recht gehabt.

Aber noch etwas ist bedeutsam: Wir dürfen uns bei der Wahnehmung des Schmerzes in der Welt nicht

ausschließlich auf „die sozialen Probleme“ beschränken.

Keinen einzigen Moment dürfen wir aber denken, dass wir mit dieser Lebensaufgabe fertig wären, wenn wir einen Beitrag für karitative Aktionen leisten, einem Bettler ein Almosen geben oder bei Wahlen für politische Programme mit sozialen Akzenten stimmen, auch wenn das durchaus wichtig ist.

(11)

Das alles aber reicht nicht aus: Es gibt noch viele andere versteckte Schmerzen und Verletzungen bei den Menschen in unserem Umfeld. Und übersehen wir auch nicht die

ungeheilten Wunden in uns selbst.

Wenn wir sie erkennen und aktiv eine Heilung anstreben, tragen wir auch zur „Heilung der Welt“ bei.

Jesus kommt zu Thomas und zeigt ihm seine Wunden:

Siehe, das Leid - egal welches Leid - ist nicht einfach

weggewischt und vergessen. Die Wunden bleiben Wunden.

Aber der für uns das Tor zum Tod durchschritten hat, erträgt alles mit Liebe.

Die Auferstehung ist also kein billiges „Happy End“,

sondern eine Einladung und eine Aufforderung. Wir müssen und dürfen nicht vor dem Feuer des Leids kapitulieren,

auch wenn wir es jetzt nicht löschen können.

Haben wir den Mut, gegen die Weisheit dieser Welt auf das Kreuz zu setzen. Vielleicht wollte Jesus durch die Erfahrung von Thomas diese Frage für alle Generationen weitergeben.

Dort, wo du das menschliche Leid berührst - und vielleicht nur dort erkennt du, das ich lebendig bin.

Haben wir den Mut, gegen die Weisheit dieser Welt auf die Torheit des Kreuzes zu setzen?

Amen.

(12)

Fürbitten

Herr Jesus, du bist immer bei uns, auch jetzt in diesem Moment. Wir bitten dich:

-

Hilf den Menschen, die nicht an dich glauben können Christus höre uns - Christus erhöre uns

-

Hilf uns, anderen mutig von dir zu erzählen.

Christus höre uns - Christus erhöre uns

-

Hilf allen Menschen, die krank, traurig oder einsam sind, damit sie aus ihrem Glauben an dich neue Kraft

schöpfen. Christus höre uns - Christus erhöre uns

-

Hilf allen Kindern, die sich in unseren Gemeinden auf die Erstkommunion vorbereitet haben, für ihre Familien, dass sie im Glauben ausharren können und ihre Liebe zu Dir in der Eucharistie immer mehr wächst. Christus höre uns - Christus erhöre uns

-

Für unsere Verstorbenen, dass Sie bei Dir Heimat finden.

Christus höre uns - Christus erhöre uns

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie im Anfang so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.

Amen.

Vater Unser Segen

Der Allmächtige Gott, segne uns, bewahre uns vor allem Unheil und führe uns zum ewigen Leben. Amen

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