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DEGAM-Präsident Ferdinand M. Gerlach im Hessischen Rundfunk

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DEGAM-Präsident Ferdinand M. Gerlach im Hessischen Rundfunk

“Weniger ist mehr” … oder „Don’t worry, be happy“

Als „oberster Gesundheitsweiser und Allgemeinmediziner“ war Prof. Ferdinand M.

Gerlach zu Gast in der Sendung „Doppel-Kopf“ auf hr2-kultur und sprach dort über sein Lebensthema: Gesundheit. Darunter subsumiert sind natürlich seine Funktionen als Präsident der DEGAM, als Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin an der Goethe-Universität Frankfurt sowie als Vorsitzender des Sachverständigenrates (SVR) zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen. Aber auch aus dem Privatleben von Ferdinand Gerlach erfährt der Zuhörer etwas. Im Folgenden eine Zusammenfassung des 45-minütigen Gesprächs:

Was macht einen guten Hausarzt aus? Prof. Gerlach betont, dass es vor allem das Zuhören und Verstehen der Patienten sei, was eine gute Hausärztin und einen guten Hausarzt ausmache: „Wir müssen so oft wie möglich den Menschen als Ganzes sehen.“ Es ist also vor allen Dingen das biopsychosoziale Verständnis, das den Allgemeinmediziner auszeichnet. Ein guter Patient hingegen solle beim Arztbesuch auch kritisch nachfragen und selbst aktiv werden, um Krankheiten zu kurieren oder zu verhindern.

Kritisch äußerte sich Gerlach zum deutschen Gesundheitssystem. Unter dem Stichwort „weniger ist manchmal mehr“ erläuterte er das Problem des Anreizsystems, in dem Diagnostik und Therapie manchmal überhand nähmen. Auch sei die Mauer zwischen niedergelassenen Ärzten und Kliniken eine große Schwierigkeit und damit von Nachteil für die Patienten: „Statt Kooperation herrscht teilweise eher eine Konkurrenzsituation.“ Aus diesem Grund empfehle der SVR auch ein neues Honorierungssystem, in dem die sektorenübergreifende Vernetzung von Praxen und Kliniken zu einem „regionalen Gesundheitsnetzwerk“ im Mittelpunkt stehe.

Wegen ihrer Vielseitigkeit stand die Medizin schon immer ganz oben auf Gerlachs Prioritätenliste. „Sie vereint viele Dinge. Außerdem wollte ich nah am Menschen sein“, schildert er seine frühen Beweggründe zur Aufnahme des Medizinstudiums.

Weil er sich darüber hinaus aber für das Gesamtsystem interessiert, studierte er nach seinem Staatsexamen in Göttingen Public Health in Hannover. Ein Fach, in dem Umwelt und Lebensbedingungen sowie die Auswirkungen der Gesundheitspolitik auf den Menschen besonders betrachtet werden.

(2)

Dass ihn sein späterer Werdegang nach Frankfurt führte, darüber freut sich der Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin auch heute noch: „Ich glaube es gibt in Deutschland keinen Standort, an dem ich derart gute Bedingungen vorfinden würde.“

Das liegt natürlich auch an den 120 Lehr- und 400 Forschungspraxen im Rhein-Main- Gebiet. Sie sichern eine optimale studentische Ausbildung sowie die Forschung unter alltagsrelevanten Bedingungen. Und auch wenn Ferdinand Gerlach in seiner allgemeinmedizinischen Mehrfach-Funktion unter einer hohen Arbeitsbelastung steht, versucht er stets nach dem Grundsatz „Don’t worry, be happy“ zu handeln, dem legendären Song von Bobby McFerrin, den der HR passend dazu einspielte.

Wie er sich denn die Praxis der Zukunft vorstelle, wurde Prof. Ferdinand Gerlach zum Abschluss gefragt. „Es kann nur als Teampraxis funktionieren“, erwiderte der DEGAM-Präsident und verwies damit auch auf die DEGAM-Zukunftspositionen (Pos.

2), die als Leitbild eine Allgemeinmedizin, spezialisiert auf den ganzen Menschen beschreiben.

Hören Sie jetzt rein in das Gespräch mit Prof. Ferdinand M. Gerlach unter

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