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Von 1978 bis 2002

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1978 beginnt mit neuen Hoffnungen auf eine bal- dige Realisierung der Umgehung Fichten.

Nach der Bedarfspla- nung des Bundesver- kehrsministeriums ist das Projekt als “mögli- cher weiterer Bedarf”

eingestuft. Da in den

Jahren 1979/80 ein neuer Plan aufgestellt werden soll, erhofft man sich eine

Höherstufung der Umgehung. Voraussetzung dafür ist jedoch eine baureife Planung für diese Straße. Aus diesem Grund treffen sich die Ortsbeiräte von Bierstadt, Rambach und Heßloch. Die Stadt hat die Bereitschaft sig- nalisiert, die Planungskosten in Höhe von 90.000 Mark bereitzustellen.

Wechsel bei der Interessengemeinschaft der Bierstadter Ortsvereine (IG). Nachdem Karl Wex als Vorsitzender und Artur Seib als Geschäftsführer, aus Alters- und gesundheit- lichen Gründen ihre Ämter zur Verfügung gestellt hatten, entbrennen bei den Neuwah- len “erregte Debatten und heiße Diskussio- nen”. Alle vorgeschlagenen Kandidaten leh- nen von vorneherein ab. Erst eine Unterbre- chung des Wahlgangs für eine allgemeine Aussprache beruhigt die Gemüter, und schließlich wird der Geschäftsführer des RC 1900, Günter Eisinger, einstimmig zum Vor- sitzenden gewählt. Karl Wex und Artur Seib werden ebenso einstimmig zu Ehrenmitglie- dern ernannt.

Immer wieder ärgert sich der Ortsbeirat über die fehlende Abstimmung der Wiesbadener Ämter untereinander: Während die einen an der Kloppenheimer Straße einen neuen, rich- tigen Festplatz planen, schlagen die anderen

eben jenen Platz zur Errichtung von Tennis- plätzen vor, da das entsprechende Grund- stück Am Bingert bereits verpachtet ist. Doch auch hier findet sich am Ende eine akzepta- ble Lösung: der TC Bierstadt wird doch auf dem Bingert angesiedelt. Nur an der Klop- penheimer Straße tut sich weiterhin nicht viel. Bis heute findet man dort weder einen Festplatz noch das später angedachte Ge- werbegebiet. Die ESWE schlägt die Linien- führung der Linie 7 vor, diese soll bereits an der St. Birgid-Kirche abbiegen und bis ins Wolfsfeld fahren. Dafür führt die Linie 24 dann durch die Venator- und Oberlinstraße.

Am 1. April 1978 jährt sich die Eingemein- dung Bierstadts zu Wiesbaden zum 50. Mal.

“Bierstadt war in der Lage, sich zu einer im- posanten Gemeinde zu entwickeln” wird dem Ort da bescheinigt. Er verzeichnet nach 50 Jahren als Stadtteil 13.216 Einwohner und gehört damit zu den größeren Vororten der Landeshaupstadt.

Großes Entsetzen gibt es nicht nur in Bier- stadt, als bekannt wird, dass die Täter, die in Rheinböllen (aus dieser Gegend stammte einer der Täter ursprünglich) ein Gastwirts- ehepaar und den Sohn eines Gastes er- schossen hatten, allesamt in Bierstadt wohn- ten. Wenige Tage nach der Tat konnte das Trio bereits festgenommen werden.

Von 1978

bis 2002

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Reinhold und Hiltrud Hepp

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Fa. Bernd Frauendorf - Junkers Service-Center Am 17. April öffnet nach einer fast halbjähri-

gen Umbauphase, während der die Postge- schäfte in einem Container abgewickelt wur- den, die Post wieder. Drei Brief- und ein großer Paketschalter sind eingerichtet wor- den, Aber noch immer ist es nicht möglich, Paketsendungen nach einem ersten vergebli- chen Zustellungsversuch auf dem Postamt Bierstadt abzuholen. Die Kunden müssen dafür erst zur Hauptpost fahren.

Ein Bürgerhaus für Bierstadt rückt einmal mehr aus finanziellen Gründen in unerreich- bare Ferne. Dafür soll jetzt der “Bären” in ei- ne Mehrzweckhalle umgewandelt werden.

Mit neuer Heizung, Toiletten, einem “allge- mein strapazierfähigen Boden” und einer Lautsprecheranlage soll so der Rahmen für Veranstaltungen geschaffen werden.

Die Schützen feiern über Pfingsten ein glanz- volles 25. Jubiläum mit Vogelschießen und Schützenball, während beim FC 34 die bei- den Vorsitzenden Heinz Hohmann und Bruno Ulmrich nach heftigem Streit über die Ausle-

gung der Satzung ihre Ämter niederlegen und Hans-Jürgen Heidersdorf das Ruder übernimmt.

Im Juni 1978 wird bekannt, dass der Pla- nungsauftrag für die Umgehung Fichten er- teilt worden ist und mit einer Fertigstellung “in wenigen Monaten” zu rechnen ist.

Dem Antrag einer Anwohnerin der Hermann- Löns-Schule wird stattgegeben: Nach den Vorschriften des Bundesemmisionsschutz- gesetzes muss die Schuluhr nun von 22 bis 6 Uhr schweigen. Viele Bierstadter sehen mit dieser Regelung einen Teil des verbliebenen dörflichen Charakters verloren.

Am 17. Juli beginnt der mit 1,3 Millionen Mark veranschlagte Ausbau der Bierstadter Höhe. Eine festliche Ortsbeiratssitzung findet am 31. August zur 50. Wiederkehr des Tages der Eingemeindung statt. Oberbürgermeister Rudi Schmitt betont “eine gewisse Eigen- ständigkeit Bierstadts bis heute”. Die Kerbetage stehen ebenfalls im Zeichen die- ses Jubiläums.

Das Postamt Bierstadt

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Autohaus Klis GmbH Bei seiner Oktobersitzung gibt der Ortsbeirat

seine grundsätzliche Zustimmung zu den Umgestaltungsplänen des Kirchplatzes.

Ein umfangreiches Raumprogramm für ein Bürgerhaus als echtes Gemeinschaftszen- trum hatten die Fraktionen ebenfalls gemein- sam erarbeitet und es wurde nun zur Weiter- leitung an den Magistrat verabschiedet.

Neben drei Sälen sollten drei weitere für Familienfeiern, ein Lesesaal, verschiedene Clubräume, ein Discoraum, Gymnastikraum, Beratungsraum, Spielräume, Hobbyräume, eine Schießanlage mit Nebenräumen, Ke- gelbahn, Außenterrasse mit Amphitheater, Minigolfanlage, Bocciabahn und noch einiges mehr entstehen.

Der “Offene Jugendclub” in der Unterkirche von St. Birgid wird wiedereröffnet. Montags und donnerstags haben die Jugendlichen so einen festen Anlaufpunkt.

Im Dezember wird erstmals über die Bebau- ung des Heidestocks diskutiert: letztlich wird der “grundsätzlichen Beschlussfassung zur Aufstellung eines Bebauungsplanes” aber zugestimmt.

Einstimmig wird beschlossen, eine Gedenk- tafel zur Erinnerung an die Bierstadter Syna- goge anzubringen.

Am 16. Dezember wird schließlich der Gast- stätten-Anbau an die Turnhalle, die “Taunus- stube”, eröffnet.

1979

Am 16. Januar wird

den Ortsbeiräten von Bierstadt, Ram- bach und Sonnenberg über einen Vorentwurf zum Landschaftsplan “Am Bingert” informiert.

Neben einem Campingplatz mit 500 Plätzen werden eine Kleingartenanlage, ein Segel- flugplatz, Reit- und Tennisplätze sowie Spiel- und Sporteinrichtungen geplant, die Pläne stoßen aber überwiegend auf Ablehnung und werden, wie sich im April herausstellt, auch ganz verworfen.

Rekordverdächtig ist die Ortsbeiratssitzung im Februar: 35 Tagesordnungspunkte stehen auf dem Programm. Darunter auch ein Sach- standsbericht zur Fichter Umgehung: die Ortsumgehung ist nicht in das Sonderpro- gramm des Bundesverkehrsministeriums auf-

genommen worden, da dieses für zweispuri- ge Maßnahmen vorgesehen ist und die Fichter Umgehung als vierspurig angemeldet wurde. Ortsbeiratsmitglied Georg Berkefeld (CDU) stellt treffend fest, “dass wir noch nicht weiter sind als vor 20 Jahren”.

In der April-Sitzung werden konkrete Pläne für den Ausbau des Kirchplatzes beschlos- sen und auch die Errichtung von Verkehrs- inseln zur Reduzierung der Geschwindigkeit im Wolfsfeld.

Aufregung um ein von der Stadt Wiesbaden geplantes Japan-Projekt im Aukammtal. Dort sollen neben einem Japanischen Garten mit Teehaus auch ein Sportzentrum und ein 280- Betten-Hotel entstehen, der Ortsbeirat stimmt mit den Stimmen der CDU und FDP für

“grundsätzlich keine Bedenken”, ergänzt dafür den Plan um eine Reihe von Bedin- gungen, die er für Bierstadter Belange bei diesem Projekt berücksichtigt sehen möchte.

Im Juni findet die erste Sonnenwendfeier der Freiwilligen Feuerwehr auf dem Platz der heutigen Altenwohnanlage statt. Die erste Feier dieser Art nach 25 Jahren stößt auf überwältigende Resonanz der Bevölkerung.

Sommerzeit - Sängerzeit! Der GV “Frohsinn”

feiert seinen 120. Geburtstag mit einem vier- tägigen Sängerfest - und auch der Heimat- verein kann schon auf 20 Jahre zurück- blicken.

Mit Freude erfährt der Ortsbeirat im September, dass der Magistrat für den Bau einer Gastwirtschaft mit Kegelbahn am Dresdener Ring endlich grünes Licht gege- ben hat (sie steht aber bis heute nicht).

Nach einer Ortsbesichtigung beschließt der Ortsbeirat die dritte Änderung zum Bebau- ungsplan Wolfsfeld und ermöglicht damit den Bau des 4. Polizeireviers.

1980

Mit einer guten

Nachricht beginnt das neue Jahr: die Pläne für die Fichter Umgehung sind fertig.

Nun hofft man auf einen zügigen Beginn sowie Durchführung des Planfeststellungs- verfahrens und auf den Startschuss für den Bau im Jahr 1982. Die Finanzierung ist gesi- chert und das Projekt auch in der Prioritäten-

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Auto-Frenzel GmbH - Opel-Service liste in den Bereich “1a” vorgerückt. Das

Stadtplanungsamt stellt den Bebauungsplan

“Heidestock” vor. 300 Wohneinheiten sollen in der Siedlung neu entstehen. Über die Ver- kehrsanbindung (sie ist alleine über die Fichten geplant) gibt es erregte Diskussio- nen. Der Ortsbeirat beschließt einstimmig, dass die Anbindung über Bingertstraße, nördliche Bayernstraße (Vogelnest)u n d südliche Bayernstraße erfolgen muss.

Eine Fachwerk-Kommission findet sich, um Besitzern von Fachwerkhäusern (35 gibt es noch) bei der Abwicklung von Renovierungen zu helfen und über mögliche Zuschüsse zu informieren.

Nachdem der RC 1900 am 17. Mai mit einer Hallenradschau seinen 80. Geburtstag gefei- ert hatte, geht’s mit dem Feiern gleich weiter:

zum wahren Volksfest wird die Einweihung des neu gestalteten Kirchplatzes unter Be- teiligung der Ortsvereine. Vielbewundert auch der Brunnen von Steinmetz Müller, der die wasserlose Zeit auf dem Platz beendete.

Auf humorige Weise begrüßte ein unbekann- ter Dichter den Brunnen so:

“Jahrzehnte war kaan Brunne do, kaan Mann in Berschet war mehr froh. Jetzt leeft er wid- der - Gottseidank - unsern alte Wundertrank.

Wer täglich zwaa bis drei Schoppe schafft, hot hunnert Johr sei Manneskraft, bluß, wenn er nit schon frieher sterbt - un sich den ganze Spaß verderbt”.

Der schöne neue Platz veranlasst den Orts- beirat, seine Zustimmung zu einem Wochen- marktversuch zu geben.

Am 6. Juni wird die Gedenktafel für die ehe- malige jüdische Synagoge offiziell enthüllt.

Mit dabei Mischa Rosenberg, der Sohn des letzten Bierstadter Rabbiners.

Der Sachstandsbericht zum neuen Festplatz klingt ermutigend. Als Standort steht die Kloppenheimer Straße fest. Im Haushalt 1981 sind 400.000 Mark eingeplant. Mit dem

Baubeginn wird Anfang 1981 gerech- net. Für 1982 stehen weitere 750.000 Mark bereit, und mit den 450.000 Mark im Haushalt 1983 soll ein Parkplatz gebaut werden.

Am 30. September schließt das Gast- haus “Nassauer Hof” (Patrickstraße/

Ecke Hofmannstraße) seine Türen.

Der Pachtvertrag war nicht verlängert worden. Seit 1896 war es dort zu fin- den.

Die Stadtteilbibliothek feiert am 19.

September ihren 5. Geburtstag.

Im November stimmt der Ortsbeirat einer weiteren Bebauungsplanände- rung für das Wolfsfeld zu und somit steht dem Bau einer Altenwohnanla- ge, von Einfamilienhäusern und So- zialwohnungen nichts mehr im Wege.

Im selben Monat stirbt die Hebamme Pauline Pfeiffer mit 92 Jahren. In den 40 Jahren ihrer Berufsausübung hatte sie 3.000 Kindern in Bierstadt, Igstadt und Kloppenheim auf diese Welt ge- holfen.

Per Anzeige sucht eine Bauträger-Gesell- schaft aus Frankfurt einen solventen Pächter für die von ihr geplante Gaststätte mit Kegel- bahnen am Dresdener Ring.

Im Dezember wird beschlossen, dass der Wochenmarkt nach erfolgreicher Testphase zur Dauereinrichtung werden soll.

Der Brunnen vor der evangelischen Kirche

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auto reparatur - Weldert und Schumacher GmbH

1981

Nach den Kommu-

nalwahlen am 22.

März 1981 behaup- tete sich die CDU mit 8 Sitzen (Heinz Rieth, Alfons Bienefeld, Günter Kaiser, Johann Göttler, Gisela Berkefeld, Rainer Volland, Reinhold Hepp, Detlev Bendel) als stärkste Fraktion. Die SPD bestätigte ihre 5 Sitze (Rolf Thyssen, Hans-Michael Maus, Ralph Lemp, Wolfgang Bischoff, Eberhard Meyer).

Die FDP vertreten Donatus von Renthe gen.

Fink und Hildegard Pröbsting. Für das Amt des Ortsvorstehers wird wieder Heinz Rieth gewählt.

Der TV Bierstadt darf sich im April bei einer abwechslungsreichen Feier zum 100. Ge- burtstag über eine große Gratulantenschar und viele Auszeichnungen freuen. Ein Gau- turnfest richtet der TVB aus diesem Anlass am 16. August aus. Dabei sind die 200 Teil- nehmer voll des Lobes über den reibungslo- sen Ablauf.

Die Schützen beginnen im April mit dem Bau des Schießhalle an der Nauroder Straße.

Am 9. Mai nimmt der RC 1900 ganz offiziell, aber noch vor der feierlichen Eröffnung, die findet am 22. Juni statt, den umgebauten

“Bären” erstmals wieder in Betrieb. Besucher sprechen von einem echten Schmuckstück für Bierstadt.

Auch die Tennisanlage des TC Bierstadt auf dem Bingert und die Brieftaubenanlage der

“Heimatliebe” können im Juni ihrer Bestim- mung übergeben werden.

Am 16. September kann schließlich über dem Neubau des 4. Polizeireviers der Richtkranz aufgehängt werden.

1982

Erstmals werden auf

einer Bürgerver- sammlung am 28.

Januar die Pläne zur Bebauung im Bereich Weimarer Straße/Meißener Straße der Öf- fentlickeit vorgestellt. Bedenken der Anwoh- ner richten sich in erster Linie gegen den damit zunehmenden Verkehr und gegen die zu geringe Zahl der Stellplätze. In die neuen 147 Wohneinheiten sollen 310 Bürger einzie- hen. Nach weiteren kleinen Änderungen an dem Plan stimmt der Ortsbeirat in seiner

nächsten Sitzung dem Projekt zu.

Novum in der fünften Jahreszeit: da die Wiesbadener Dacho aufgrund fehlender städtischer Zuschüsse den Sonntagszug durch die Straßen der Kurstadt streicht, initi- iert Erwin Müller einen Ersatzzug in Bier- stadt. Auch wenn die Teilnehmerzahl gerin- ger ausfällt als erwartet, lockt der Zug doch eine stattliche Besucherzahl an die Strecke.

Im März appelliert der Ortsbeirat einmal mehr an den Magistrat, für die Errichtung einer Gaststätte am Dresdener Ring Sorge zu tra- gen. Mehrere Bewerbungen scheiterten bis dahin immer wieder an den Bedingungen der Stadt.

Mit einem bunten Programm begeht die St.

Birgid-Gemeinde vom 2. bis 9. Mai ihren 75.

Geburtstag.

Der Ortsbeirat beschließt wenig später, ein eigenes Gremium einzusetzten, welches sich mit der Bebauung des Grundstücks Dresde- ner Ring beschäftigen soll.

Der TC Bierstadt weiht sein Clubhaus am Bingert im Juli ein. Mit viel Eigenleistung ist das schmucke Gebäude entstanden, das nun den Tennisspielern als Treffpunkt dient.

Die erst 15-jährige Michaela Rink legt mit ihrem zweiten Platz bei den Deutschen Da- menmeisterschaften im Wurftaubenschies- sen den Grundstein für eine umfangreiche Titelsammlung.

Einen überarbeiteten Bebauungsplan berät der Ortsbeirat in seiner Oktobersitzung, die vorbehaltlose Zustimmung macht er aber weiterhin von der Regelung des Verkehrs- flusses abhängig.

Am 9. Oktober beginnt schließlich die Brand- stiftungsserie des “Feuerteufels”, die über Monate hinweg mit nächtlichen Scheunen- bränden und Fahrzeugbränden die Bier- stadter Bevölkerung in Atem hält. Die Freiwil- lige Feuerwehr leistet eine immense Zahl an Stunden ab und kann das immer wieder befürchtete Übergreifen der Feuer auf die umliegenden Gebäude verhindern. Die Bier- stadter Bevölkerung unterstützt ihre “Flo- riansjünger” mit Getränken und belegten Brötchen. Bis zum 25. November sind schon acht Scheunen ein Opfer der Flammen ge- worden.

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Fachbetrieb für Teppich- und Polstermöbelreinigung Walter Lamm, Inh. Jens Lamm

1983

Der Turnverein

schreibt die ersten Schlagzeilen des Jahres: Bereits wenige Minuten nach seiner mit überwältigender Mehrheit erfolgten Wiederwahl tritt der neue und alte

Vorsitzende Heinz-Werner Mühlhaus wieder zurück, nachdem es bei der weiteren Wahl zum geschäftsführenden Vorstand zu einem überraschenden Ergebnis bei der Wahl des Kassieres gekommen war. Die Versammlung wurde ohne neuen Vorsitzenden geschlos- sen und die Wahl auf eine einzuberufende Mitgliederversammlung verschoben. Doch bereits am 18. Februar hatten sich die Wogen geglättet und Heinz-Werner Mühlhaus trat erneut zur Wahl an.

Einstimmig wurde er wieder an die Spitze gewählt - der Lotse war wieder an Bord.

Heinz Rosenberg, in seinen neun Amtsjahren sehr geschätzter Leiter der Ortsverwaltung, wird verabschiedet. Er wechselt ins städti- sche Hauptamt.

Im März gründet sich der Landfrauen-Verein Bierstadt und wird jüngstes Mitglied des 20 Vereine umfassenden Bezirks Wiesbaden- Rheingau-Main-Taunus.

100 Jahre Männergesangverein feiern die Männersänger und ganz Bierstadt zunächst mit einer akademischen Feier am 7. Mai und lassen Mitte Juni ein großes Sängerjubiläum im Festzelt folgen. Allein 30 Vereine mit 1.600 Sängerinnen und Sängern stellen sich beim Wettstreit den Juroren.

Eine menschliche Tragödie mit schreckli- chem Ausgang spielt sich Ende Mai in der Wallauer Straße ab: mit einem Messerstich in den Rücken ersticht Heinrich S. seine Lebensgefährtin, bevor er sich zwei Tage später ebenfalls durch Messerstiche das Leben nimmt.

Der Ortsbeirat befasst sich in seiner Mai- Sitzung mit dem Thema “Erneuerung der Verbindungsstraße zwischen Bierstadt und Kloppenheim”. Im günstigsten Fall könne mit der Maßnahme frühestens in drei Jahren begonnen werden, konstatieren die Experten.

Die Fichter Kerbegesellschaft feiert ihre tradi- tionelle Kerb im Zeichen des 60-jährigen

Bestehens der Siedlung Fichten. Ein nur mäßiger Zuspruch an Gästen und fehlende Dekorationen an den Häusern sorgen für Enttäuschung.

Die vollkommen neu gestaltete Kreuzung B455/Bierstadter Höhe wird wieder für den Verkehr freigegeben.

Am 1. August wird Manfred Pohl als Nachfolger von Heinz Rosenberg in sein Amt als Leiter der Ortsverwaltung eingeführt, und Bierstadts katholischer Pfarrer Franz Meister wird ab dem gleichen Tag zusätzlich Pfarrer von St. Elisabeth/Auringen.

Ein großer Tag wird der 9. Oktober für die Schützen: nach mehr als 4.000 freiwillig und unentgeltlich geleisteten Arbeitsstunden kön- nen sie ihre Schießhalle offiziell einweihen.

Als Wiesbadens “Sportlerin des Jahres”

beschließt Skeetschützin Michaela Rink ein erfolgreiches Jahr.

1984

Eine Welle der

Hilfsbereitschaft ent- steht für die Familie Öztürk aus Bierstadt. Bei einem schweren Autounfall auf der Transitstrecke durch die DDR stirbt die Mutter der Familie, eine Tochter und ein Neffe werden schwer ver- letzt. Der Vater wird als Unfallverursacher inhaftiert und eine Kaution auf 75.000 (später 50.000) Mark festgesetzt. Die weiteren sie- ben Kinder sind verzweifelt. Durch die tätige Mithilfe vieler Bierstadter und Wiesbadener gelingt es. die Kaution zusammen zu bekom- men, so dass der Vater zu seiner Familie zurückkehren kann.

Am 29. Februar jährt sich zum 100. Mal der Tag, an dem Bierstadt seine eigene Post- agentur bekam. Die Verwaltung lag dabei zunächst in den Händen des Lehrers Walther. Zugestellt wurde die Post durch den Gemeindediener Philipp Kramer.

Die Fußballer werden zu ihrem 50. Jubiläum von Oberbürgermeister Dr. Jentsch mit der Bronzenen Stadtplakette ausgezeichnet. Ein Rückblick auf die Geschichte ließ auch wis- sen, dass den Kickern auf den Fichten bis zu 1.000 Zuschauer zujubelten.

Am 27. Mai erhält Bierstadt endlich seine 500 Jahre alten gotischen Altarbilder und Statuen

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Gerhard Ungerer - Sanitärinstallation-Heizungsbau zurück, die vom Landesamt für Denkmal-

pflege in Verwahrung genommen wurden, als 1969 die evangelische Kirche vom Einstür- zen bedroht war. Nach der Restaurierung, und jetzt angeordnet auf einer Holztafel mit Vorder- und Rückseite, kehren die Bilder nun endlich wieder zurück. Während die Kosten für die Restaurierungarbeiten selbst vom Landesamt übernommen wurden, muss die Gemeinde insgesamt 25.000 Mark für Rah- men, Konsolen und eine Alarmanlage auf- bringen.

Wieder einen erfreulichen Grund zum Feiern hat der GV “Frohsinn”, er wird bereits 125 Jahre alt. Die äußerst erfolgreiche Veranstal- tung endet am 2. Juli mit einem Riesen- Brillant-Feuerwerk.

Neue Pläne für den Aukamm. Jetzt wird mit Unterstützung der Wiesbadener Apotheken der Plan eines Apothekergartens vorgestellt.

Einstimmung votieren die Mitglieder des Ortsbeirates für die Aufstellung einer Ge- denktafel auf dem jüdischen Friedhof an der Kloppenheimer Straße.

Im Juni wird Michaela Rink als erste Bier- stadterin Europameisterin. Im spanischen Saragossa erobert sie den Titel im Skeet- schießen der Juniorinnen.

Im Juli kann die IG auf ihr 60-jähriges Bestehen zurückblicken und der Heimatver- ein feiert seinen 25. Geburtstag mit einem Festakt im August - und natürlich während der Kerb sowie mit einem historischen Festzug.

Von der Behindertenolympiade in Stoke- Manderville (England) kehrt das Bierstadter Tischtennistalent Thomas Kreidel mit drei Goldmedaillen zurück.

In den Sommerferien muss die Kita Wallauer Straße geschlossen werden. Zu hohe Form- aldehydwerte machen diesen Schritt notwen- dig. Nach einer Behandlung mit einem Spe- zialanstrich wird die Einrichtung im Novem- ber wieder bezogen.

Bezüglich des Grundstücks Dresdener Ring teilt die Stadt dem Ortsbeirat im September mit, dass das Projekt daran scheitere, dass die erforderliche Länge für eine Kegelbahn überhaupt nicht gegeben sei.

Erfreuliche Mitteilung hinsichtlich der

Verkehrssituation. Ab Herbst bereits sollen die Ortsdurchfahrten Patrickstraße und Schultheißstraße innerhalb eines Jahres erneuert werden. Dafür stellen Bund, Land und Stadt 1,7 Millionen Mark zur Verfügung (Der Bau beginnt tatsächlich erst im März 1985).

Der TC Blau-Orange feiert seinen 50. Ge- burtstag und den Weltmeistertitel in der Se- niorenklasse für Nico und Uschi Riedl. Auch bei der Wiesbadener Wahl zu den Sportlern des Jahres sind Bierstadts Farben sensatio- nell gut vertreten. Michaela Rink wird Erste, Thomas Kreidel und die Riedls belegen je- weils Platz zwei.

1985

Nach einem schnee-

reichen Jahres- wechsel sagt sich gleich im Januar Besuch an. Sozialdezernent Achim Exner ist auf Tour durch die östlichen Vororte. Dabei erklärt er auch, dass sein Dezernat die Notwendigkeit eines Gemein- schaftszentrums für Wiesbaden-Ost erkenne und für den Standort Bierstadt plädiere. Eine direkte Buslinie zwischen Bierstadt und Er- benheim werde dann auch als sinnvoll erach- tet. Die Entscheidung über das Projekt fälle aber in jedem Fall das Stadtparlament, ergänzt der Sozialdezernent.

Novum in der Narrenzeit: der Carneval- Verein und der Tennisclub organisieren die erste Altweiberfassnacht zum Auftakt der tol- len Tage. Am Ende der Premierenveranstal- tung war man sich einig, dass dieser Abend im kommenden Jahr wiederholt werden muss.

Am 10. März werden die Wähler wieder ein- mal zur Kommunalwahl gebeten. Die Wahl- beteiligung steigt in Bierstadt von 70 Prozent auf 70,7 Prozent. Nach Auszählung der Stimmzettel erhält die CDU 7 Sitze (Heinz Rieth, Johann Göttler, Reinhold Hepp, Dieter Lautner, Rita Lang, Rainer Volland, Detlev Bendel), die SPD 6 (Rolf Thyssen, Wolfgang Bischoff, Ralph Muenchau, Ingeborg Bohn, Dirk Merz, Dieter Atzert), die FDP 1 (Donatus von Renthe gen. Fink) und die Grünen 1 (Dr.

Walter Reichenbacher). Heinz Rieth wird ein- stimmig erneut zum Ortsvorsteher gewählt.

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Bestattungen Fraund/Amelung Zu einem Banküberfall auf die Raiffeisen-

bank kommt es am 25. April gegen 9.45 Uhr.

20.950 Mark kann der Täter erbeuten, er wird aber auf seiner Flucht bereits zwischen Bierstadt und Erbenheim gefasst. Im Novem- ber wird er dafür zu dreieinhalb Jahren Ge- fängnis verurteilt.

Am 8. Mai gründet der GV “Frohsinn” mit 50 Frauen seinen neuen Frauenchor.

Schlechte Neuigkeiten gibt es für die Fichter in der Ortsbeiratssitzung vom 27. Juni. Dort müssen sie erfahren, dass die Umgehung in der “Fortschreibung des Regionalen Raum- ordnungsplanes Südhessen” nicht mehr ver- zeichnet ist. Mit einem Bau kann nun nicht mehr vor 1995 gerechnet werden.

Zum dritten Mal hintereinander bereits fällt die einstmals so beliebte Fichter Kerb aus.

Einen Beitrag zur heimatlichen Geschichte leistete die Nassauische Sparkasse im Juli

1985. Sie stiftete die Nachbil- dung eines römischen Wand- reliefs, welches 1758 auf einem Acker zwischen Bierstadt und Igstadt gefunden worden war.

Anfang des 18. Jahrhunderts war der Stein in die Mauer des Rat- und Schulhauses einge- setzt worden. Als das baufällige Gebäude 1843 abgerissen wur- de, ging der Stein an die Samm- lung Nassauischer Altertümer über. Der Stein zeigt Merkur, den römischen Gott des Handels und die einheimische Göttin Rosmerta, die gleichwohl als Beschützerin des Handels galt.

Beide erhielten “ihren” Platz in der Mauer der Robert-Koch- Schule zurück und sind so wie- der ein für alle täglich sichtbarer Teil der Ortsgeschichte.

Nach den letzten schlechten Nachrichten reicht es den Fich- tern jetzt endgültig und sie grün- den am 23. August die Inter- essengemeinschaft Fichter Umgehung (IFU). Die 30 Mit- glieder der ersten Stunde wäh- len Joachim Meiller zu ihrem 1.

Vorsitzenden. Sie fühlen sich vom Angebot von Lärm- und Gebäude- schutzschutzmaßnahmen verschaukelt. “Wir wollen keinen Gebäudeschutz, sondern Schutz für die Menschen, die hier leben”, lau- tet ihre Parole.

Heftige Kontroversen prägen die Ortsbeirats- sitzungen im Herbst 1985. Oftmals wird statt Ortspolitik Parteipolitik gemacht und in der Sache kommt man dabei keinen Schritt wei- ter. Augenzeugen glauben sich an Zeiten erinnert, die man doch schon lange überwun- den glaubte.

Mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Ver- anstaltungen feiern Schüler, Lehrer, Eltern und Ehemalige den 20. Geburtstag der Theodor-Fliedner-Schule. Die gerade aufge- flammte heftige Diskussion um eine flächen- deckende Förderstufe in Wiesbaden stört das eindrucksvolle Fest dabei nicht.

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Dachdeckerei Brutscher

1986

Im Februar wird erst

so richtig bekannt, was bereits seit September 1985 beschlossene Sache ist:

der Bundesverkehrswegeplan für die kom- menden zehn Jahre könnte auch für Bier- stadt gravierende Auswirkungen haben. Für die neue ICE-Strecke zwischen Rhein-Main- und Ruhrgebiet soll eine Abzweigung zum Wiesbadener Hauptbahnhof führen. Von mehreren Alternativen zur Linienführung, scheint zunächst die Untertunnellung (insge- samt elf Kilometer lang) des Bierstadter Ber- ges bis zum Hauptbahnhof die Geeignetste zu sein.

Im März kommt es zu einer großen Bürger- versammlung zur Umgehungsthematik Fichte im “Bären”. Drei verschiedene Tunnellösun- gen, deren Kosten zwischen 15 und 27 Millionen Mark liegen, werden vorgestellt, auch verkehrsberuhigende Maßnahmen sind im Gespräch. Doch am Schluss “bleibt nur die Hoffnung, dass wenigstens bis zum Ende des Jahrhunderts etwas geschieht - und sei es nur eine konkrete Planung”.

Wehrführer Bernd Götz wird im April als Nachfolger des verstorbenen Erbenheimers Herbert Müller zum Kreisbrandinspektor ge- wählt, er steht damit insgesamt 19 Freiwilli- gen Feuerwehren vor.

Die Schulpavillons der Hermann-Löns- Schule, die zwanzig Jahre zuvor als Provi- sorium mit einer Haltbarkeit von zehn Jahren aufgestellt wurden, sind mittlerweile so bau- fällig geworden, dass eine dringende Reno- vierung bei der Stadt beantragt wird.

Der erste Bauabschnitt des Apothekergar- tens wird unter großem Interesse von Besu- chern seiner Bestimmung übergeben.

Die Fichter Kerbegesellschaft hat sich unter ihrem Vorsitzenden Guenter Strack wieder gefangen. Ein gemütliches, kleines Waldfest findet Ende Juli statt und wird zur gelunge- nen Premiere.

Die Bierstadter Hobbyfassenachter initiieren ein Kostümfest im Juli, damit man wenig- stens einmal in seinem Kostüm nicht frieren muss.

Die “gute alte” Post beschäftigt den Ortsbei- rat diesmal in seiner August-Versammlung.

Er beantragt, die Schließung über Mittag auf- zuheben und die Schalter durchgehend von 8 bis 18 Uhr geöffnet zu halten. Leider sieht sich die Deutsche Post außer Stande, die- sem Ansinnen nachzukommen.

Stadtrat Dieter Berlitz teilt der IFU mit, dass die Umgehung aus der Einstufung für den

“vordringlichen Bedarf” des Bundesverkehrs- wegeplanes gestrichen wurde und jetzt ledig- lich noch in der Planungsstufe geführt wird.

Michaela Rink sorgt erneut für Schlagzeilen.

In Suhl wird sie mit einer Bestleistung von 194 Tauben Vizeweltmeisterin im Skeet- schießen und gewinnt wiederum die Wies- badener Wahl zur Sportlerin des Jahres.

Der Brieftaubenverein “Heimatliebe” feiert im November sein 75-jähriges Bestehen.

1987

Erstmals lädt die

Interessengemein- schaft Bierstadter Ortsvereine zu einem Neujahrsempfang ein.

Bei der Premiere ist der Rahmen zwar noch recht klein, doch stößt der Abend auf so viel positive Resonanz, dass man sich ent- schließt, dies zur festen Einrichtung werden zu lassen.

Ende März stellt die Gemeinnützige Wies- badener Wohnungsbaugesellschaft (GWW) das Bauprojekt Altenwohnanlage Wolfsfeld vor. 100 Wohneinheiten sollen hier ab Mai gebaut werden.

Da die Fichter Umgehung in weite Ferne gerückt ist, werden dort jetzt mit einem neuen Parkstreifen und Flüsterasphalt Lin- derungsmaßnahmen installiert.

Im April kann Ortsvorsteher Heinz Rieth sein zehnjähriges Jubiläum als Ortsbürgermeister feiern.

Die Schulpavillons der Hermann-Löns- Schule sind immer noch in einem “erbärmli- chen Zustand”.

Bierstadt feiert zusammen mit dem Heimat- verein die 170. Kerb. Wenn auch gleich zu Anfang ein Missgeschick passiert und die Spitze des Kerbebaums abbricht (er kann schnell wieder repariert werden), verläuft der Rest der Veranstaltung pannenfrei und die Kerb wird ein großer Erfolg.

Die Hermann-Löns-Schule feiert groß im

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Fa. Hans Mayer & Söhne GmbH - Pflaster-, Tief- und Straßenbau September ihren 80. Geburtstag mit einem

Schulfest und 800 Gästen.

Grund zum Feiern hat auch die Fichter Ker- begesellschaft. Sie kann ihren 60. Geburts- tag begehen und sich gleichzeitig darüber freuen, dass das Vereinsschiff wieder auf dem richtigen Kurs segelt.

Die baldige Errichtung eines Radwegs von Bierstadt nach Kloppenheim wird im Dezem- ber in Aussicht gestellt.

Zum 1. Dezember tritt Karin Fischer- Baumann als neue Rektorin der Theodor- Fliedner-Schule ihren Dienst an und die St.

Birgid-Gemeinde weiht mit einem Festgottes- dienst den umgestalteten Altarraum ein. Der präsentiert sich in hellem, französischem Sandstein. Darüber eine neue schöne Lichtkuppel.

1988

Bei der Jahres-

hauptversammlung des TV Bierstadt kann ein Mann für sein besonderes Engage- ment ausgezeichnet werden, denn Heinz- Werner Mühlhaus ist bereits seit 25 Jahren Vorsitzender des Turnvereins !

Wirbel gibt es im März um die Absicht einer großen Supermarktkette, eine Filiale auf dem Gelände zwischen dem Speiergarten und der Schwarzgasse zu errichten. Pro und Contra spalten die Bevölkerung, sogar eine Bürger- initiative wird ins Leben gerufen, die auch 730 Unterschriften gegen den Supermarkt sammelt. Hauptsächlich werden Bedenken wegen des damit verbundenden Verkehrs vorgebracht.

Der 80-jährige Karl Wex wird für seine großen Verdienste um das Bierstadter All- gemeinwohl mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. In zahlreichen Vereinen hat er gewirkt und war in den Jahren von 1956 bis 1978 Vorsitzender der IG. Der Umbau der

“Bärenhalle” zum Ersatzbürgerhaus und die Anlegung des Sportplatzes an der Nauroder Straße sind ihm zu verdanken.

Die Jugend der Freiwilligen Feuerwehr Bier- stadt kann im Mai ihr 20-jähriges Bestehen feiern.

Der Mai kommt weiter mit guten Nachrichten daher. Beim Ortstermin “Magistrat vor Ort”

wird bekannt gegeben, dass endlich die Schulpavillons auf dem Programm stehen.

Der ebenfalls seit Jahren versprochene Erweiterungsbau der Schule ist für den Haushalt 90/91 angemeldet.

Mit dem traditionellen Vatertagsturnier des FC 34 wird der sanierte Sportplatz wieder seiner Bestimmung übergeben. Nach ein- jähriger Bauzeit können die Fußballer jetzt wieder auf ihrem eigenen Platz spielen. Bei dieser Gelegenheit beweist Oberbürger- meister Achim Exner seine sportlichen Qualitäten und versenkt als einziger der Pro- minentenriege beim Elfmeterschießen seinen Ball im Tor.

Zügig voran geht der Bau der Altenwohnan- lage Meißener Straße, so dass im Juni schon das Richtfest gefeiert werden kann. Im Gast- haus “Rose” gibt es ebenfalls Grund zum Feiern. Seit 100 Jahren befindet es sich im Besitz der Familie Schiebener.

Das Baugebiet Heidestock nimmt langsam Formen an. Die ersten Bewohner haben ihre Häuser bezogen. Ärger gibt es jedoch weiter- hin um die Bayernstraße, deren Öffnung im- mer noch nicht gesichert ist. Ungeklärt ist ebenfalls zu welchem Stadtteil der Heide- stock offiziell gehören soll. Das Gebiet liegt ebenso auf Sonnenberger wie auf Bierstadter Gebiet. Bierstadt glaubt noch im September, durch die Kanal- und Verkehrsanbindung sowie die Lage direkt an der Siedlung Fichten die besseren Karten zu haben, muss sich aber schließlich der Entscheidung des Magistrates zugunsten der Sonnenberger beugen.

Nach Heiko Reinemer, der 1968 als Turner in Mexiko an den Olympischen Spielen teil- nahm, ist Michaela Rink die Zweite Bier- stadterin, der dieser tolle Erfolg gelingt: sie gehört zum deutschen Olympia-Team für Seoul und vertritt die deutschen Farben im Skeetschießen. Mit 140 von 150 möglichen Tauben belegt sie im gemischten Teilneh- merfeld den 44. Platz. Mit unvergesslichen Eindrücken kehrt sie aus Südkorea zurück.

Am 9. Oktober wird Pfarrerin Christa Böttcher in ihr neues Amt eingeführt.

Noch ein Bierstadter, der mit dem Bundes- verdienstkreuz ausgezeichnet wird:

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Fa. Karl Schmidt, Inhaber Stefan Schmidt, Heizung - Sanitär Arthur Seib, der”Mr. Radsport” in Person,

Heimatforscher, aber auch Mitbegründer des Heimatvereins und 25 Jahre lang Geschäfts- führer der IG. Zum Zeitpunkt der Ehrung schon erkrankt, schließt Arthur Seib nur we- nige Wochen später am 9. November für im- mer seine Augen.

Dass Bierstadts Wahrzeichen, der Wartturm, langsam vor sich hin gammelt, hat man auch im Wiesbadener Rathaus bemerkt. Aber dass der bewilligte Anstrich gleich 100.000 Mark kosten soll, verwundert nicht nur die Mitglieder des Ortsbeirates bei ihrer letzten Sitzung des Jahres.

Die VdK-Ortgruppe Bierstadt feiert ihren 40.

Geburtstag im “Bären”.

1989

Die Entscheidung

des Magistrates, den Heidestock den Sonnenbergern zuzusprechen, stößt natür- lich auf wenig Gegenliebe. “Da es in der Nachkriegsgeschichte Wiesbadens einmalig sei, dass ein Ortsteil

einfach Grund und Boden weggenom- men bekäme”, soll der Vorgang juri- stisch geprüft wer- den.

Ein “neues Kleid” für den Wartturm wird jetzt doch nur auf 22.000 Mark ge- schätzt.

Wieder einmal ist Kommunalwahlzeit.

Am 12. März ent- scheiden die Bürger an den Wahlurnen über die nächsten Jahre der Kommu- nalpolitik. Die CDU verliert 9 Prozent der Stimmen und erhält schließlich ebenso wie die SPD 6 Sitze. Die Grünen schicken nun zwei Vertreter in den

Ortsbeirat, die FDP einen. Im Mai ist die kon- stitutionierende Sitzung, bei der einhellig Rolf Thyssen (als Kandidat der stärksten Frak- tion) zum Ortsvorsteher gewählt wird. Bei der Stellvertreterwahl ist die Stimmung gar nicht mehr so einmütig. Die CDU fordert den Pos- ten als zweitstärkste Fraktion für sich.

Gewählt wird aber Dr. Walter Reichenbacher (Grüne) mit den Stimmen von SPD und sei- ner Fraktion. Eine Retourkutsche für die Christdemokraten, die vier Jahre zuvor die FDP auf diesen Posten hob, ohne die An- sprüche der damals zweitstärksten Fraktion (SPD) zu berücksichtigen.

Mit einer lockeren Feier wird die Altenwohn- anlage ihrer Bestimmung übergeben. Sie ist die 14. dieser Art in Wiesbaden.

Die Ortstafel auf dem Kirchplatz, auf der die geschichtlichen Daten und die Ortsvereine aufgeführt sind und auf deren Lageplan sich Einheimische und Gäste orientieren können, wird mit einem Fest auf dem Marktplatz begrüßt.

Die Ortstafel auf dem Marktplatz

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Gesamtverband Deutscher Holzhandel e.V.

Am 17. Juni stirbt Adolf Spahn, humorvoller Vereinsidealist und Gründer des ersten Heimatmuseums in Bierstadt. Ihm verdankt Bierstadt auch das Bierstadter Lied, das auf der nebenstehenden Seite abgedruckt ist.

Im Juli überrascht die CDU-Fraktion mit dem Antrag, das Bürgerhaus in der Poststraße zu errichten. Trotz der Warnungen von Seiten der Stadt, dass solche Ortskernlagen hin- sichtlich Parkplätzen und Lärm immer wieder zu Ärger mit der Nachbarschaft führen, be- harren die Christdemokraten auf ihrem Vor- schlag.

Oben wird geplant und die unten schütteln den Kopf. Die neuen Planungen für die ICE- Trasse sehen einen Streckenführung über den Lindenthaler Hof, vorbei an “Millionen- wäldchen” und Wolfsfeld, die Verbindungs- straßen Bierstadt-Kloppenheim und Bierstadt-Igstadt querend, bevor es bei Erbenheim zur Autobahn geht. “Ich glaub’, mich tritt ein Pferd”, lautet nicht nur der Kommentar von Ortsvorsteher Rolf Thyssen.

Eine Bürgerversammlung am 11. Dezember zu diesem Thema lockt 600 Besucher an.

Stadtrat Dieter Berlitz erklärt für Wiesbaden das kategorische “Nein” zu diesen Plänen.

Enttäuscht zeigt sich der Ortsbeirat über die Mitteilung der Stadt, dass für die Sanierung der Hermann-Löns-Schule zunächst nur 230.000 Mark zur Verfügung stehen und erst im Jahr 1993 mit Geldern in Höhe von 4,6 Millionen Mark der schon so lange geforderte Anbau realisiert werden wird.

1990

Mit einem Feuer-

werk der ganz ande- ren Art beginnt das neue Jahr in der Schultheißstraße. Ein Feu- erwerkskörper setzt eine Scheune in Brand.

Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr verhindern einen größeren Schaden.

Zur Errichtung eines Heimatmuseums wird die Stadt gebeten, Räumlichkeiten im Dach- geschoss der Robert-Koch-Schule zur Ver- fügung zu stellen.

Am 3. Februar treffen sich 200 Gegner der Schnellbahntrasse, um gegen dieses “wahn- witzige Projekt zu protestieren”. Mit großen Hinweisschildern markieren sie dabei den

geplanten Streckenverlauf.

Humorvoll verpackt Karnevalist Werner Wörle seinen Protest:

E D-Zuch-Trass am Hainerberch, des is de letzte Schrei,

weil des für’n schnell’re Bahnverkehr in Zukunft wichtich sei!

Un ausserdem, do müsst noch her, erklärt mer frisch un forsch

En Tunnel, Richtung Erbenumm, dorsch Berschet unne dorsch.

Weil mir des arsch im Maache leit, drum saach ich dene Planer heit:

Wenn des de ganze Fortschritt is, den ihr uns wollt verkaafe

Dann secht in Berschet jedermann:

“Behalt euch eure Eisenbahn - do dun mer liebe laafe!”

Die Rückkehr der Meldestelle in die Ortsver- waltung bedeutet eine Erleichterung für die Bürger, sie können jetzt ihre Lohnsteuer-, Pass-, und Meldeangelegenheiten direkt im Ort erledigen. Aber aus Platzgründen gibt es jetzt keinen Sitzungssaal mehr, der Ortsbei- rat geht auf Wanderschaft.

Die Schulkontakte ins französische Terras- son werden immer fester. Eine Bierstadter Delegation fährt im Mai nach Frankreich, um die Verbindung zu vertiefen. Eine Partner- schaft wird erwogen.

Aus der Hand von Oberbürgermeister Achim Exner erhält Horst Kessel das Bundesver- dienstkreuz verliehen. Als ein Motor des Vereinslebens wirkt er an vielen Stellen zum Wohle der Allgemeinheit. Für den, ob seines ehrenamtlichen Engagements schon viel Ge- ehrten, ist dies die Krone der Auszeichnun- gen.

Nach dem Gegenbesuch der Franzosen zur Bierstadter Kerb ist die Partnerschaft mit Terrasson schon so gut wie abgemacht.

Die Theodor-Fliedner-Schule feiert ein fröhli- ches Fest zum 25-jährigen Schuljubiläum.

Anfang Dezember veranstaltet die Freiwillige Feuerwehr ihren ersten Weihnachtsmarkt auf dem Kirchplatz mit großem Erfolg und am 10.

des Monats wird der Partnerschaftsverein Bierstadt-Terrasson gegründet.

Referenzen

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