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PRESSESPIEGEL. Mittwoch, 01. September 2021

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PRESSESPIEGEL

Mittwoch, 01. September 2021

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Inhaltsverzeichnis

Burgenland statt Regenwald

Falter vom 01.09.2021 (Seite 43-44)

Seite 3

Weil Gemeingut keinen Preis hat

Kronen Zeitung vom 01.09.2021 (Seite 16-24)

Seite 6

Den Mischwald klimafit machen

NÖN vom 01.09.2021 (Seite 13)

Seite 7

„Wissen wird weitergegeben“

NÖN vom 01.09.2021 (Seite 21)

Seite 8

Wo Landesmittel eingesetzt werden

NÖN vom 01.09.2021 (Seite 37)

Seite 9

Die Infostationen des Schaugartens Dirndlgarten öffnet Pforte

NÖN vom 01.09.2021 (Seite 14-15)

Seite 10

Meteorologe ist weltweit sehr gefragt

NÖN vom 01.09.2021 (Seite 26-27)

Seite 12

Café Puls mit Puls 4 News

Sat.1 vom 01.09.2021

Seite 14

Salzburg ...

Salzburger Nachrichten vom 01.09.2021 (Seite 1)

Seite 15

Macht hemmt Veränderungen

Salzburger Nachrichten vom 01.09.2021 (Seite 10)

Seite 16

Werkzeuge gegen illegales Holzfällen

Der Standard vom 01.09.2021 (Seite 16)

Seite 18

Von der Uni zum Unternehmen — Spin-offs auf der Weltausstellung in Dubai

ots.at vom 31.08.2021

Seite 19

Wo Landesmittel eingesetzt werden . Die Abgeordneten des NÖ Landtages begaben sich auf Tour durch die Seegemeinde.

noen.at vom 31.08.2021

Seite 23

Der moderne Holzbau: Handwerk + Technologie 1/2

holzbauaustria.at vom 31.08.2021

Seite 24

Burgenland statt Regenwald

falter.at vom 31.08.2021

Seite 27

Von der Uni zum Unternehmen — Spin-offs auf der Weltausstellung in Dubai

wko.at vom 31.08.2021

Seite 30

Von der Uni zum Unternehmen — Spin-offs auf der Weltausstellung in Dubai Seite 34

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Umwelthistorikerin Winiwarter: "Es muss sich ändern, wie und womit wir unseren Status demonstrieren"

sn.at vom 31.08.2021

Seite 50

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"Falter" Nr. 35/2021 vom 01.09.2021 Seite 43,44 Ressort: Natur Von: REPORTAGE: GERLINDE PÖLSLER

Burgenland statt Regenwald

Sie gilt als Klimakiller, weil für sie hektarweise Urwälder verbrannt werden. Doch die begehrte Sojabohne gedeiht auch in Österreich und ist die Aufsteigerin des Jahrzehnts Unweit vom Neusiedler See, in einer flachen Landschaft voller Windräder, führt Thomas Perger über seinen blitzsauberen Hof. Über die Wiese rennen 200 Legehennen, ein Teil ihres Futters wächst auf den Feldern nebenan. Im Jahr 2000 ist der Perger-Hof in Bruck an der Leitha auf Bio um-und ins Sojageschäft eingestiegen. Auf bis zu 40 Prozent der 100 Hektar gedeiht heute die kleine Bohne. Um die Ernte zu verkaufen, brauchen die Pergers nicht weit zu fahren: nur zur Firma Landgarten, ebenfalls in Bruck, die die Bohnen in Snacks und Knabbermischungen für die Supermarktketten verpackt. Liegt der Proteingehalt -einer der wichtigsten Parameter beim Soja - unter 40 Prozent, werden die Bohnen zu Tierfutter. Die Pergers bauen auch Weizen, Hafer und Kräuter an, Soja hat aber eine Sonderposition. "Die Sojabohne ist leicht zu produzieren und die einzige Kultur, bei der Ertrag und Preis halbwegs stabil sind", sagt Perger.

Böse Bohne - das ist das Bild, das viele Menschen von Soja haben: Sie denken an die Rauchschwaden, die über brandgerodetem Regenwald hängen, damit dort künftig noch mehr Gentech-Soja für die Schweine und Hühner dieser Welt wächst. Die Sojaproduktion beansprucht immerhin ein Zehntel der globalen Ackerflächen, und Europa kann nur acht Prozent seines Sojabedarfs selber decken. Doch die unscheinbare Proteinbombe gedeiht auch in Europa, und Österreich hat sich dabei zum Vorreiter hochgearbeitet. Mit 225.000 Tonnen winkt den österreichischen Bauern heuer wieder eine neue Rekordernte, und auch die Preise sind erfreulich.

Einziger Haken: Das heimische, gentechnikfreie Soja ist teurer als das aus Übersee, und das bremst ein noch stärkeres Wachstum.

In keinem anderen Land der EU hat sich Soja auf einem so hohen Anteil an Ackerflächen ausgebreitet, es sind sechs Prozent. Laut dem Landwirtschaftsministerium ist die Anbaufläche heute doppelt so groß wie noch vor zehn Jahren. Damit ist Österreich der fünftgrößte Soja- Produzent der EU. Etwa die Hälfte der heimischen Ernte landet als Tofu, Sojadrink oder Dessert direkt in menschlichen Mägen, die andere vor allem in denen von Schweinen und Hühnern.

Dahinter stehen der Trend zu mehr pflanzlicher Ernährung und die schwindende Akzeptanz des Gentech-Sojas aus Übersee.

Vorangetrieben hat diese Entwicklung ausgerechnet der ehemalige Molkereibesitzer Matthias Krön, also einer jener Zunft, für die pflanzliche Milch eine Konkurrenz darstellt. Die Drinks aus Soja, Hafer oder Mandeln machen immerhin bereits ein Zehntel des Marktes aus. Lobbyverbände versuchen deren Aufstieg zu bremsen, so dürfen die Hersteller ihre Produkte etwa nicht Sojamilch nennen, sondern nur Sojadrink. Krön, 52, hat es sich als 20-jähriger Student in Taiwan angewöhnt, zum Frühstück Sojamilch zu trinken. Jahre später heuerte er bei der damaligen Molkerei Oberwart an, deren Miteigentümer er später wurde. "Ich habe die burgenländischen Kühe im Stall Soja fressen sehen", erzählt Krön, "und mir gedacht: Es wäre doch einfacher, die Bohnen direkt zu Milch zu machen." 2002 stellte er neben den Kuhmilchtanks die erste Sojadrinkanlage im Land

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Dabei reicht Österreichs Soja-Geschichte schon ins Jahr 1873, das Jahr der Wiener Weltausstellung, zurück. Japanische und chinesische Teilnehmer drückten dem Agrarwissenschaftler Friedrich Haberlandt, Rektor der neu gegründeten Hochschule für Bodenkultur, Sojabohnen-Saatgut in die Hand. Fleisch und Eier waren knapp, der Agrarier war begeistert ob der Eiweißquelle, die sich da auftat. Er organisierte Soja-Anbauversuche in der gesamten Donaumonarchie.

Über Jahrzehnte, während der Kriege und dazwischen, spielte die Sojabohne eine wichtige Rolle auf dem Speiseplan der Österreicher. 1939 erklärte Ida Klein in ihrem Kochbuch "Neuzeitliche Küche: Fleischlose Gerichte für alle Verhältnisse" etwa, wie sich ohne Eier Kuchen backen lassen. Nach 1945 sicherten sich die USA mit Zollverträgen die Absatzmärkte für Ölsaaten und avancierten gemeinsam mit Südamerika zu den großen Soja-Lieferanten der Welt.

Jetzt aber ist die Bohne zurück. Christian Gladysz, Produktentwickler der Saatbau Linz, deutet auf die halbfertige Halle im burgenländischen Pöttelsdorf, die gerade hochgezogen wird. "Das hier ist sinnbildlich", sagt er: "Der Bedarf an Biosoja wächst und wächst." Das gilt für Soja allgemein, und wer Wert auf pflanzliche und regionale Ernährung legt, kauft eben oft gleich Bio.

In Pöttelsdorf vermehren Gladysz und Kollegen neue Sojasorten und schälen die Bohnen, die die Bauern aus der Umgebung anliefern: Das Burgenland ist Österreichs Soja-Hochburg, gefolgt vom östlichen Niederösterreich. Das Saatgut geht überall dort hin, wo gentechnikfreies Soja gefragt ist:

nach Deutschland, Russland, Kanada. Im nahen Sommerein wachsen auf einem Versuchsfeld neu gezüchtete Sorten ihrer Zulassung entgegen. Die Entwickler feilen an Saatgut, das noch mehr Ertrag, Eiweißund Zuckergehalt verspricht.

Landwirten in Ostösterreich kann Gladysz den Soja-Anbau nur ans Herz legen - gerade in Zeiten der Erderwärmung. "Bei der Hitzetoleranz ist die Sojabohne exzellent", lobt er. Wenn der Mais bei 35 Grad blüht, werde der "augenblicklich gegrillt", Gerste und Weizen klappen in der Hitze zusammen. Die Sojabohne aber hat erst bei 40 Grad Celsius Stress. Sie braucht auch kaum Dünger, weil ihre Wurzelknöllchen sie selbst mit Stickstoff versorgen, und ist bei Schädlingen wegen ihrer Behaarung unbeliebt. Die Trockenheit macht allerdings auch ihr zu schaffen. "Das Thema Bewässerung wird daher auch beim Soja immer wichtiger werden", so Gladysz.

Doch während ein Gutteil des heimischen Sojas in den Export geht, importiert Österreich gleichzeitig tonnenweise billiges Soja aus den USA, Brasilien und Argentinien. Das meiste davon landet im Tierfutter, vor allem in den Schweinetrögen. Laut der Sustainable Trade Initiative stammt nur ein Viertel des Soja-Verbrauchs in der EU aus zertifizierter entwaldungsfreier Produktion - für den größten Teil wurden also riesige Waldflächen plattgemacht.

Europas Abhängigkeit führt aber auch zu Versorgungsengpässen, wie es sie zu Beginn der Corona-Krise bereits gab. Containerladungen aus Südamerika verzögerten sich, die Bauern fürchteten, in drei, vier Wochen kein Futter mehr für ihre Tiere zu haben. In Ungarn mussten Händler, um ihre Verträge einzuhalten, teuren, gentechnikfreien Sojaschrot aus Europa zukaufen und zu südamerikanischen Preisen verkaufen.

Würden die Europäer ihren Tieren mehr Soja aus eigenem Anbau füttern, würde das sowohl dem Klima als auch den hiesigen Soja-Bauern nützen. Bei den Legehennen ist das in Österreich bereits gelungen: 2013 hat fast die gesamte Eierbranche auf zertifiziertes Donau Soja aus Österreich und Nachbarländern umgestellt. Laut einer Studie der Boku verursacht die österreichische Eierproduktion damit um gut ein Drittel weniger Emissionen als die anderer Länder.

Noch viel mehr würde eingespart, würden auch alle Schweine nur noch regional erzeugtes Soja fressen: Hier sprechen Studien davon, dass der CO#-Ausstoß halbiert werden könnte. Derzeit ist das aber nur bei wenigen Programmen der Fall.

Wie kann Europa sicherstellen, dass es sich ausreichend mit Proteinen versorgen kann? Im Juli haben Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Kammerpräsident Josef

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Moosbrugger Österreichs "Eiweißstrategie" vorgestellt. Ziel: die Übersee-Importe bis 2030 auf die Hälfte zu drücken. Die Ministerin wünscht sich noch größere Soja-Anbauflächen im Land.

Auch das AMA-Gütesiegelprogramm soll helfen: So sollen bei Schweinen neue Programme mehr Tierwohl und klimafreundlicheres Futter verbinden. Damit würden weiter die Konsumenten mit ihrer Kaufwahl entscheiden, woher das Soja kommt.

Für Matthias Krön geht die Eiweißstrategie zwar in die richtige Richtung, reiche aber noch nicht.

Beim Tierfutter wünscht er sich so wie bei den Legehennen eine Lösung für alle Schweine und nicht nur für einen Teil: "Damit schieben wir nur die heiße Kartoffel an die Konsumenten weiter."

Auch bei den Masthendln brauche es verbindlichere Vorgaben: Derzeit ist zwar geregelt, dass diese gentechnikfreies Soja bekommen, aber nicht, woher es kommt.

Donau Soja hat schon 2018 selbst eine Eiweißstrategie für Europa geschrieben. Demnach soll nur noch nach höchsten Umweltstandards hergestelltes Soja importiert werden dürfen. Die heimischen Bauern sollen neben Soja auch andere Eiweißpflanzen wie Ackerbohnen und Linsen stärker kultivieren. Und es gelte eine Ernährungsumstellung hin zu weniger Fleisch und mehr Hülsenfrüchten zu forcieren. "Dann könnte die EU ihren Eiweißbedarf bis 2030 immerhin zur Hälfte selbst decken", glaubt Krön.

Prognosen sehen allerdings die Soja-Nachfrage auf der ganzen Welt schon in wenigen Jahren wieder deutlich sinken. Warum das den Mann, der sich seit einem Jahrzehnt der kleinen Bohne verschrieben hat, trotzdem freut? Weil es bedeutet, dass "Peak Meat" erreicht ist, also jener Zeitpunkt, ab dem der weltweite Fleischkonsum nicht mehr weiter wächst, sondern sinkt, und damit weniger Tierfutter gebraucht wird. Der bisherige Höhepunkt der Fleischerzeugung lag im Jahr 2018. Seither sind die Mengen gesunken, allerdings auch wegen der Afrikanischen Schweinepest und Covid-19. Ob die Fleischberge noch einmal wachsen werden, darüber streiten die Forscher. Krön glaubt, dass die Tierschutz-und Klimadebatten die Mengen schon bald unumkehrbar sinken lassen. "Das wird schneller gehen, als wir uns das vorstellen können."

Österreich ist der fünftgrößte Soja-Produzent der EU, die Anbauflächen sind heute doppelt so groß wie vor zehn Jahren

Saatgutzüchter Christian Gladysz feilt an neuen Soja-Sorten, die noch mehr Ertrag und Protein liefern.

Matthias Krön (r.) war einst Molkerei-Eigentümer. Dann gründete er den Verein Donau Soja und will die Eiweiß- Selbstversorgung in Europa vorantreiben

Der Falter hat eine Exkursion der Donau Soja auf deren Einladung hin begleitet

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"Kronen Zeitung" vom 01.09.2021 Seite 16,18,20,22,24 Ressort: Lokal Von: HELGA KROMP-KOLB Wien Mitte Morgen, Wien Nord Morgen, Wien Süd Morgen, Wien West Morgen, Burgenland Morgen, Kaernten Morgen, NOE Morgen, OOE Morgen, Salzburg Morgen, Steiermark Morgen, Vorarlberg Morgen

Klimakrise Fragen &Antworten

Weil Gemeingut keinen Preis hat

Helga Kromp-Kolb ist Professorin an der Universität für Bodenkultur in Wien und Österreichs führende Expertin für Klimaschutz.

Kosten ausschließlich in Geldwert berechnet, sind volkswirtschaftlich ein unzureichendes Kriterium.

In einem kleinen Urlaubsort werden PCR-Tests durchgeführt. Täglich wird die geringe Menge an Proben abgeholt und in einen 130 km entfernten Ort A zur Analyse geführt. Früher wären sie, so erzählte man mir, in einem Labor in dem 5 km entfernten Nachbarort B analysiert worden, aber dann bot das große Labor im Ort A die einzelne Analyse billiger an.

Von B trafen die Ergebnisse 3–4 Stunden nach dem Test ein, jetzt warte man 18–24 Stunden.

Man müsse sich daher öfter testen lassen. Wenn die Angaben stimmen, hat der Steuerzahler das Nachsehen, denn das Land trägt die Kosten. Der CO2-Rucksack der Testresultate ist jetzt mehr als zehnmal so schwer – aber CO2-Emissionen haben ja keinen Preis. Klimawandel schlägt sich in den Kostenrechnungen der Anbieter nicht nieder. Dass für den Ort B in der strukturschwachen Gegend der Analyseauftrag wichtiger war, als er für den Ort A ist, spielt bei Kostenoptimierung pro PCR-Probe auch keine Rolle. Es gibt viele solche Beispiele, die zeigen, dass wir lernen müssen, anders zu rechnen.

Gemeingütern, wie dem Klima, z. B. über CO2-Emissionen einen Preis zu geben, ist eine Möglichkeit, rein betriebswirtschaftliches Rechnen zu korrigieren.

Sie haben Fragen zur Klimakrise? Dann schreiben Sie uns doch an klimakrise@kronenzeitung.at

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"NÖ Nachrichten" Nr. 35/2021 vom 01.09.2021 Seite: 13 Ressort: Lokales Ybbstaler

Den Mischwald klimafit machen

Podiumsdiskussion Expertenrunde legt Fokus bei Debatte auch auf das Miteinander im Wald.

WAIDHOFEN Der Klimawandel stellt den Lebensraum Wald vor große Herausforderungen.

Deshalb beschäftigt sich die Stadt Waidhofen bereits seit geraumer Zeit mit einem Waldentwicklungskonzept für den Stadtwald, um diesem Punkt aktiv entgegenzuwirken.

Im Rahmen des Vortrags „Klimafitter Mischwald und seine Herausforderungen“ findet nun am Donnerstag, 9. September, im Plenkersaal eine Podiumsdiskussion darüber statt, wie man Wälder gegen die Klimakrise wappnen kann.

Am Podium diskutieren Eduard Hochbichler von der BOKU Wien, Biologe Robin Sandfort, Nina Schönemann vom Wildnisgebiet Dürrenstein und Mostviertel-Tourismus-Geschäftsführer Andreas Purt besonders relevante Maßnahmen in der Forstwirtschaft. Ein Fokus liegt auch auf dem Miteinander im Wald.

„Ich freue mich auf viele Zuhörerinnen und Zuhörer bei dieser spannenden Diskussionsrunde“, lädt Bürgermeister Werner Krammer ein.

Die Podiumsdiskussion beginnt um 19.30 Uhr.

Bild: Herbert Zebenholzer (Ybbstaler Alpen), Vizebürgermeister Mario Wührer, Landtagsabgeordneter Anton Kasser, Wildbiologe Robin Sandfort, Bürgermeister Werner Krammer und Thomas Fleischanderl (Abteilung Umwelt und Forst) (von links) wollen den Stadtwald klimafit machen. : Magistrat

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"NÖ Nachrichten" Nr. 35/2021 vom 01.09.2021 Seite: 21 Ressort: Lokales Von: Michaela Höberth Korneuburger

„Wissen wird weitergegeben“

Pensionierung Bauhofleiter Franz Els tritt bald seinen Ruhestand an, die Nachfolge ist noch offen.

STOCKERAU Seit 1983 arbeitet Bauhofleiter Franz Els für die Stadtgemeinde, seit 1990 gehört auch der Bereich Forst – und damit das Naturschutzgebiet Au – zu seinen Agenden. Aus dieser Aufgabe ist längst eine Leidenschaft geworden: Nachdem die Au 1999 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde, setzte er das Konzept erfolgreich in die Tat um. „Die Au und ihr Erhalt liegen mir sehr am Herzen“, so Els, der den Auwald nach all den Jahren wie seine Westentasche kennt. Jeden Tag verbringt er dort viele Stunden, koordiniert die Arbeiten und betreut Projekte wie „Esche in Not“, das seitens der Universität für Bodenkultur durchgeführt wird.

Nun steht Els jedoch eine große Veränderung bevor: Der 65-Jährige wird mit Ende des Jahres seinen Ruhestand antreten. Das ruft das Personenkomitee „FreundInnen der Stockerauer Au“

auf den Plan; dieses hat sich dem Erhalt des Naturschutzgebiets verschrieben und wandte sich nun mit einem Leserbrief an die NÖN. Darin plädiert das Komitee für einen geordneten Übergang bzw. den Aufbau eines Nachfolgers für Els, um sein jahrelanges Wissen über die Au zu erhalten (siehe rechts).

ÖVP-Stadtchefin Andrea Völkl versichert auf NÖN-Anfrage, dass die langjährige Expertise von Els nicht verloren gehen wird. „Er wird alles Wissenswerte an seinen Nachfolger weitergeben. Die Au ist ein Juwel, und es ist unsere gemeinsame Verantwortung, im bisherigen Sinne weiterzuarbeiten.

Das ist mir auch ein persönliches Anliegen“, macht sie klar. Noch stehe nicht fest, wer die Agenden von Els übernehmen wird, die Diskussionen seien gerade im Laufen. „Aber das ist ein ganz normaler innerbetrieblicher Vorgang, und es geht alles einen guten Weg“, versichert die Bürgermeisterin.

Els selbst, der de factum bereits mit September in Pension gehen könnte, ist eine gute Übergabe ebenso wichtig. „Die Au hat viele Facetten und befindet sich immer im Wandel der Jahreszeiten mit ihren unterschiedlichen Anforderungen. Ich möchte daher mein Wissen gerne mit ausreichend Zeit zur Verfügung weitergeben.“

Bild: Franz Els ist die Au ein Herzensanliegen. Er will seinen Nachfolger gut auf seine neue Aufgabe vorbereiten.

Bild: : Archiv

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"NÖ Nachrichten" Nr. 35/2021 vom 01.09.2021 Seite: 37 Ressort: Lokales Erlauftaler

Wo Landesmittel eingesetzt werden

Exkursion Die Abgeordneten des NÖ Landtages begaben sich auf Tour durch die Seegemeinde.

LUNZ AM SEE Die Abgeordneten des Landtags von Niederösterreich treffen pro Jahr über 300 Beschlüsse. Anlässlich des Besuchs des „Haus der Wildnis“ und des WasserClusters Lunz konnten sich die Abgeordneten ein Bild davon machen, wie die beschlossenen Mittel vor Ort eingesetzt werden. „Das ‚Haus der Wildnis‘ als Besucherzentrum des Wildnisgebiets Dürrenstein- Lassingtal und der WasserCluster Lunz am See sorgen dafür, dass man sich der Bedeutung der Natur bewusst wird. Vor allem das ‚Haus der Wildnis‘ erinnert an die Schönheit der Natur und dass das keine Selbstverständlichkeit ist. Gerade in einer Zeit, in der oftmals sorglos mit dem Lebensraum umgegangen wird, ist diese Bewusstseinsbildung wichtig. Nur so können wir den kommenden Generationen eine lebenswerte Umgebung erhalten und weitergeben“, erklärt Landtagspräsident Karl Wilfing anlässlich der Aktion „Landtag im Land“.

Die zweite Station an diesem Tag war der WasserCluster Lunz am See, der von der Universität Wien gemeinsam mit der Boku Wien betrieben und vom Land Niederösterreich mitfinanziert wird. Der WasserCluster Lunz am See gilt international als einmalige und höchst renommierte Forschungseinrichtung, die Forscher und Forschungsprojekte aus der ganzen Welt anzieht.

Die Aufgaben dieser Forschungseinrichtung ist die Erforschung aquatischer Ökosysteme, insbesondere Themen rund um Fischforschung, Stoffkreisläufe, Gewässermanagement und der Renaturierung von Gewässern.

Bild: Auch dem WasserCluster Lunz am See stattete die Landtagsdelegation einen Besuch ab (von links): Martin Kainz (Wissenschaftlicher Leiter WasserCluster) im Forschungslabor mit Stephan Pernkopf und Karl Wilfing. s:

Marschik

Bild: Landtagspräsident Karl Wilfing (3. v. links) gemeinsam mit dem Lunzer Bürgermeister Josef Schachner, Abgeordnetem Reinhard Teufel (FPÖ), Dritter Präsidentin Karin Renner (SPÖ), Klubobmann Reinhard Hundsmüller (SPÖ), Abgeordnete Indra Collini (NEOS), Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf,

Christoph Leditznig (Geschäftsführer Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal) und Abgeordnetem Anton Erber (ÖVP) im „Haus der Wildnis“.

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"NÖ Nachrichten" Nr. 35/2021 vom 01.09.2021 Seite: 14,15 Ressort: Lokales Von: Bernhard Burmetler Pielachtaler

Die Infostationen des Schaugartens Dirndlgarten öffnet Pforte

Schaugarten Bei freiem Eintritt kann man alles rund um die Kornelkirsche erforschen.

OBER-GRAFENDORF Das Dirndl-tal ist um eine Attraktion reicher. Am Tor des Pielachtales, in Ober-Grafendorf, befindet sich der Dirndlschaugarten der Familie Stern-Gatterer. Dieser wird offiziell am Freitag, 3. September, eröffnet. In Zusammenarbeit mit Professorin Margit Laimer von der Universität für Bodenkultur können Besucher aus nah und fern alles rund um die Dirndl hautnah erfahren. Über die Kooperation erzählt Magdalena Stern: „In den letzten Jahren hat die Boku die genetische Vielfalt der Dirndl erforscht. Nun möchte man mit dem Schaugarten diese Erkenntnisse der breiten Bevölkerung näher bringen. Wir freuen uns über die Zusammenarbeit und ich denke, dass es ein interessanter und feiner Rundgang wird.“ Margit Laimer ergänzt: „Ich habe 40 Standorte besucht und aufgrund der tollen Lage und der direkten Verarbeitung habe ich mich für die Familie Stern-Gatterer entschieden.“

Der Professorin hat auch gefallen, dass man den Garten bewässern kann. Das könnte bei Trockenheit eine wichtige Rolle spielen.

Der Dirndlgarten soll auch ein internationales Vorzeigebeispiel sein. „Im nächsten Jahr besuchen italienische Landwirte den Garten, um sich für ihre eigenen Obstgärten inspirieren zu lassen“, verrät Laimer.

Garten kann jederzeit erkundet werden

Offiziell eröffnet wird der Schaugarten am Freitag, 3. September um 16 Uhr als Auftaktveranstaltung im Rahmen der Dirndltaler Erlebniswochen. Interessierte können den Garten jederzeit auf eigene Faust erkunden. Der freie Zugang zum Garten erfolgt über die Austraße. Dort wartet eine Tafel mit Informationspunkten. „Auf der Gartenroute befinden sich weitere Infotafeln, die mit QR-Codes versehen sind, die zu mehr Informationen über die Dirndl hinführen“, informiert Margit Laimer.

Event der Erlebniswochen

Im Anschluss, ab 18 Uhr, findet das Event „Dirndl brennt“ statt. Dabei kann man, unter anderem, einen Einblick in die Dirndlschnapsbrennerei bekommen. Außerdem präsentiert das „Dirndleck“

die neuesten Trachtentrends. Es gibt auch die Möglichkeit von Verkostungen, für Verpflegung ist ebenfalls gesorgt. Am Samstag, 4. September findet das Event ab 16 Uhr statt. Um Reservierung wird gebeten.

Eingang in der Austraße

„Die Dirndl stellt sich vor“

Verbreitung und Vermehrung der Dirndl Das Alter der Dirndl

Familie: Hartriegelgewächse

Informationen zur Nutzung, Schauobjekte im Info-Container Nutzung zur Erhaltung der biologischen Vielfalt

Erhaltung der Biodiversität in vitro Margit Laimer

„Im nächsten Jahr besuchen italienische Landwirte den Garten, um sich inspirieren zu lassen.“

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Bild: Das Eingangsportal in der Austraße lädt dazu ein, den Dirndlschaugarten zu erkunden und sein Wissen über die Frucht zu erweitern. : Burmetler

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"NÖ Nachrichten" Nr. 35/2021 vom 01.09.2021 Seite: 26,27 Ressort: Lokales Von: Karin Pollak Zwettler Zeitung

Meteorologe ist weltweit sehr gefragt

Wurzeln im Waldviertel Rainer Kaltenberger ist ein Spezialist für Extremereignisse, erstellt Gerichtsgutachten und baut in Myanmar Unwetterwarnsystem mit auf.

LANGSCHLAG, WIEN Meteorologe Rainer Kaltenberger, der sich als Mitarbeiter der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik auf Extremereignisse spezialisiert hat, als Gerichtssachverständiger tätig ist und Wurzeln im Bezirk Zwettl hat, hat den Sturm, bei dem am 25. Juli im Raum Großotten und Sitzmanns rund 20 Hektar Wald vernichtet worden sind (die NÖN berichtete), wissenschaftlich analysiert.

Windspitzen bis zu 220 km/h. Laut Kaltenberger, der jetzt die beim Lokalaugenschein in Großotten erhobenen Daten analysiert hat, sei die Schadensspur rund 2,5 Kilometer lang und bis etwa 500 Meter breit gewesen. In den am stärksten betroffenen und von Fichten dominierten Waldbereichen wurden bis zu 100 Prozent der Bäume entwurzelt oder geknickt. „Das Schadensausmaß lässt auf Windspitzen in Orkanstärke, zumindest im Bereich von 120 bis 180 km/h, schließen, lokal können auch Windspitzen bis etwa 220 km/h nicht ausgeschlossen werden. Der Großteil der Schäden lässt sich durch einen Fallwind extremer Ausprägung erklären, ausgelöst durch eine Kombination aus intensiven Niederschlägen und dem Herabtransport des starken Höhenwindes im Gewitter“, erklärt der Meteorologe. „Die Mitbeteiligung eines Tornados, also eine bis in die Gewitterwolke hinaufreichende Windhose, lässt sich jedoch nicht ausschließen.“

Der 33-Jährige war auch nach dem verheerenden Tornado am 24. Juni in Tschechien täglich bei Nachrichtensendungen im Fernsehen und Radio zu Gast.

Eltern stammen aus Bezirk Zwettl. Der Wiener ist mit dem Waldviertel eng verbunden, seine Eltern stammen aus Etzen bzw. Langschlag, und hier gibt es viele Verwandte, die Rainer Kaltenberger immer wieder gerne besucht.

Dass er einmal mit dem Wetter zu tun haben wird, das wusste er sehr früh. „Schon als Achtjähriger hat mich das Wetter sehr interessiert. Durch die Arbeit meines Vaters, der an der Universität für Bodenkultur eine große Versuchsfläche für Obstbäume betreut hat, war das Thema Wetter natürlich auch in der Familie immer präsent“, erzählt Kaltenberger, der als Zwölfjähriger seine Studienrichtung mit Meteorologie fixiert und als Jugendlicher die dazugehörige Fachliteratur verschlungen hat. „Die komplizierten Formeln darin habe ich damals noch nicht verstanden, aber die Texte dazwischen schon.“

Das hat sich aber sehr bald geändert. „Das Studium ist sehr Physik-lastig, das störte mich nicht, auch nicht, dass es im ersten Semester 17 Mathematikstunden pro Woche gegeben hat – deswegen haben auch einige das Studium aufgegeben“, erklärt Kaltenberger, der in dieser Zeit unter anderem auch als Studentenvertreter gewirkt hat. „Man kommt aber dann schon zum Wetter, und das war echt spannend, denn wir haben Exkursionen in der ganzen Welt unternommen“, lacht der Meteorologe, der 2013 sein Studium abschließen konnte und sofort eine Anstellung bei der ZAMG erhalten hat.

Wettervorhersagen im Schichtdienst. Sein Aufgabengebiet ist vielfältig, die Arbeit intensiv.

So fungiert er als Gutachter für Extrem-Ereignisse und erstellt Expertisen für Gerichte, Staatsanwaltschaften und Versicherungen – meist zum Beispiel im Hinblick zu Haftungsfragen nach Unwetterschäden.

Er ist auch für die monatlichen Wetterrückblicke zuständig. „Im Schichtdienst bin ich aber auch für die Wettervorhersagen tätig. Wir schreiben Prognosetexte und erstellen die Wetterwarnungen, die vom Innenministerium bis zu den Landeswarnzentralen weitergegeben werden. Wird das Wetter extrem, dann stehen wir beratend der EU, dem Bund, und den Ländern, Einsatzorganisationen und Privatkunden zur Seite“, erklärt der „Wetterfrosch“. Daneben ist

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Kaltenberger bei internationalen Projekten sehr aktiv involviert. „Über die Weltbank und die UNO unterstützen wir unter anderem in Afrika und Südostasien Wetterdienste vor Ort, um die Bevölkerung rechtzeitig vor Unwetter warnen können“, erklärt Kaltenberger. Derzeit laufe ein großes Projekt in Myanmar, es wird ein Unwetterwarnsystem aufgebaut. „2008 sind bei einem Wirbelsturm in einer Nacht um die 80.000 Menschen gestorben. Der Wasserstand im Irrawaddy- Flussdelta stieg um zehn Meter. Damit so etwas nicht wieder passiert, arbeiten alle intensiv zusammen, trotz der politisch angespannten Lage.“

Anfang Oktober übernimmt Kaltenberger ein europäisches Projekt, bei dem die offiziellen Wetter- und Hochwasserwarnungen von 37 Ländern gebündelt werden und über die Webseite meteoalarm.org sowohl der Öffentlichkeit als auch App-Entwicklern harmonisiert und mit

„Farbampel“ zur Verfügung gestellt werden. „Zu jeder Stufe werden auch die zu erwartenden Auswirkungen beschrieben“, erklärt Kaltenberger.

Statt Landregen punktueller Starkregen . Und diese Extremereignisse werden laut Kaltenberger immer häufiger, dieser Trend in Folge des Klimawandels werde sich fortsetzen. „Im Waldviertel gibt es seit Jahren tendenziell weniger leichten bis mäßigen, flächigen Regen, dafür kommt es häufiger zu punktuellem Starkregen. Die steigende Lufttemperatur, mehr heiße Tage und vermehrte Sonnenstunden verstärken die landwirtschaftlichen Dürreperioden. Die Winter werden milder, es verringern sich die Schneedeckentage und auch die gerade im Waldviertel bekannten tiefen Temperaturen mit minus 20 Grad und weniger sind selten geworden“, erklärt der Wetterexperte. All diese Komponenten wirken sich auf die Vegetation aus. Die Wälder, speziell die Fichten, leiden. „Auch die Weinbauern in der Wachau und im Weinviertel machen sich Sorgen um ihre trockenen Weinsorten. Wird es wärmer, dann wird zum Beispiel der Grüne Veltliner süßer.

Das will aber niemand.“

Klimaschutz und -anpassung. Rainer Kaltenberger hält auch immer wieder Vorträge über diese Klimaveränderungen: „Natürlich braucht es Maßnahmen gegen die Klimaerwärmung.

Es ist aber auch wichtig, dass man sich an den Klimawandel anpasst, denn auch mit noch so großen Anstrengungen gibt es kein Zurück mehr.“ Die Meteorologen können genaue Informationen geben, wie sich das Klima in den Gemeinden oder Regionen verändert hat. Diese Unterstützung bieten Kaltenberger und seine Kollegen jetzt vermehrt den Klimawandelanpassungs-Modellregionen (KLAR) an, wie die KLAR-Regionen Lainsitztal oder Nord im Bezirk Gmünd oder Waldviertler Kernland im Bezirk Zwettl.

Das aktuelle Wetter, das alles andere als sommerlich ist, soll sich laut Kaltenberger auch ändern:

„Ab September dürfte sich eine stabilere Wetterphase einstellen.“

„Wird es wärmer, dann wird zum Beispiel der Grüne Veltliner süßer.“

Rainer Kaltenberger

Bild: Rainer Kaltenberger ist Meteorologe aus Leidenschaft und ist immer wieder gerne bei seinen Verwandten im Raum Langschlag. : ZAMG/Lusser

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Sat.1

"Café Puls mit Puls 4 News" vom 01.09.2021

Café Puls mit Puls 4 News

Puls 4 Nachrichten am Morgen (Frühstücksfernsehen) Sendedatum: 2021-09-01

Sendezeit: 06:00 Sendungsdauer: 60:00

00:27:51

RnJCRFZLS05Ldkg0b010M2RjOEJ3T3NKZlNncjdua2gydVk1aGZXdHhlbmo5eUNoMzF0dGFwUHBRUnJmcnd5bWVUaVF2eEEyeFpTbgpiNmNKRmhhQmd1RFdVSlFMaUpyYWRJdjZPREpxUTZJRVZwZXdTY0Q1eXRzck5FWXA0cVY2TEo3T240VGIyandnS2NPM2N3aUh0aUY1Cm4vVGtFSlZOa2NaSGxVMTZYdDhkdjlKRmtjY1B2aU53ZkN1VGl3c2dnaWpiZ2RXdXMwSDIrTUVkWHJ5OWVBPT0=

https://rtv.defacto.at:443/?

param=usBoxPVvexlfT8KZyiD_zfnzHtgwYL7E6R_snuC8A1oewapG7x2IswKguinI8dlMVZ_dtfHxFt- WkE3LVWRKPbT6z2tAOHHTCzL6ZwOBmMt9bozryg%3D%3D AVSNIPPET 0 false false zehn Euro. Ins. Also ich bin das Haushaltsbudget Tulfes der Boku drohen. Neumüller. Jetzt werde ich habe auch rot ofatumumab sicher

Link zur Sendung

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"Salzburger Nachrichten" Nr. 202 vom 01.09.2021 Seite: 1 Ressort: Seite 1 Von: Sn Österreich

Salzburg ...

Salzburg

Stadt zieht gegen Schaden vor Gericht Vor einem Jahr hat die Stadt Salzburg Klage gegen ihren ehemaligen Bürgermeister eingebracht. Ab Mittwoch ist das Gericht am Zug. LokalteilUmwelt Macht hemmt Veränderungen Umwelthistorikerin Verena Winiwarter erklärt, warum wir neue soziale Normen brauchen, um gegen den Klimawandel angehen zu können. Seite 10

Bauwelt

Wiederverwertung am Bau boomt Boden- und Materialverbrauch, riesige Abfallmengen, Problemstoffe: Bau und klimafit, das will nicht zusammenpassen. Doch es bewegt sich was. Seite 13

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"Salzburger Nachrichten" Nr. 202 vom 01.09.2021 Seite: 10 Ressort: Wissenschaft Von: Sn Österreich

Macht hemmt Veränderungen

Leben wird vorwärts gelebt, aber von hinten verstanden, heißt es. Ein Gespräch mit Umwelthistorikerin Verena Winiwarter darüber, was wir aus der Geschichte lernen können – und warum wir ändern müssen, was Status definiert.

Sabrina Glas Frühere Epochen werden oft als „goldene Zeitalter“ idealisiert, in denen Menschen angeblich in Harmonie mit der Natur lebten. War dem wirklich so? Verena Winiwarter:

Verallgemeinerungen treffen auf keine Epoche der Erdgeschichte zu. Auch heute gibt es Menschen, die im Einklang mit der Natur leben. Und wenn man sich untergegangene Kulturen wie die der Maya ansieht, spricht das nicht dafür, dass alle früheren Völker sorgsam mit ihrem Lebensraum umgegangen sind. Wir haben seit etwa 150 Jahren ein sehr viel größeres Vermögen, Eingriffe in die Natur zu setzen. Dabei gilt: Je mehr Möglichkeiten Menschen haben, desto unkontrollierter werden die Nebenwirkungen ihrer Eingriffe. Wir haben uns so große technische Möglichkeiten geschaffen, dass sie unserem kognitiven Apparat überlegen sind und wir ihre Konsequenzen nicht mehr abschätzen können.

Wie haben wir uns da hineinmanövriert? Das Ziel jeder Gesellschaft ist es, die eigenen Lebensbedingungen zu verbessern. Das ist per se nichts Schlechtes. Man muss aber in dieser Diskussion über Macht sprechen. Macht ist nichts anderes als die Verfügung über Ressourcen bzw. über deren Verteilung. Wenn um Land gekämpft wird, kann einer nur dann mehr haben, indem er es dem anderen wegnimmt. Es bleibt ein Nullsummenspiel. In der Fossilenergiegesellschaft ist dieses Nullsummenspiel erstmals durchbrochen worden.Weil die Ressourcen da unendlich schienen. Ja, es gab plötzlich einen „unterirdischen Wald“. Vor allem die Erdöl- und Erdgasvorkommen haben seit den 1950er-Jahren den Eindruck von Unendlichkeit genährt, was die Idee mit sich brachte, dass Wirtschaftswachstum nicht limitiert ist. Fossile Energie hat viel Macht verfügbar gemacht.

Leitete diese Idee einen Raubbau der Natur ein? Lokal gab es Raubbau schon lange. Zypern wurde bereits in der Bronzezeit für die Waffenproduktion entwaldet. Aber interkontinentale Transporte von Grundstoffen waren vor dem Zeitalter des Erdöls überhaupt nicht denkbar, trotz kolonialer Ausbeutung. Mit dem Erdöl änderte sich die Dimension: Der Raubbau wurde globalisiert.

Dieses globale Phänomen fordert uns heraus. Wie sollten wir uns zu Lösungen hangeln?

Wir haben mittlerweile Prognosekapazitäten in einer Qualität wie nie zuvor. Die Modelle der Klimaforschung sind an historischen Klimadaten hervorragend getestet. Jetzt kommt es darauf an, wie die Gesellschaft diese Kapazität nutzt. Diese Prognosen bieten auch Lösungsvorschläge für die Klimakrise. Sie werden aber nur ungern gehört. Eine Schwierigkeit ist, dass die Lösungen der Klimakrise andere Probleme nicht unmittelbar beheben. Politikerinnen und Politiker holen keine Wählerstimmen mit dem Versprechen, eine bessere Welt für Urenkel zu schaffen. Eher damit, jetzt Pensionen zu erhöhen. Und: Es gibt bei den Lösungen nicht nur Gewinner. Wer für eine Fluggesellschaft oder ein Erdölunternehmen arbeitet, fühlt sich bedroht. Das wird so lange anhalten, bis wir eine komplette Systemtransformation haben.

Wo beginnt man bei so einer Transformation? Wir dürfen keine neuen Erdölfelder aufmachen, keine neuen Kohlekraftwerke bauen, das schreibt auch die Energieagentur. Das ist unbequem, aber ein wichtiger Schritt. Warum das alles langsam geht, liegt vor allem daran, dass jene Menschen verlieren, die derzeit über viel Macht verfügen, weil sie über viele fossile Ressourcen entscheiden. Sie haben sehr wenig Interesse daran, dass sich die Machtverhältnisse ändern. Wir müssen aber wegkommen von der Fossilenergiegesellschaft hin zu einer Solarenergiegesellschaft. Wie kann es sich ausgehen, dass man die Weltbevölkerung mit Solarenergie versorgt? Eine nachhaltige Gesellschaft kann über etwa die Hälfte der Energie

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verfügen, die derzeit verbraucht wird. Eine solche Gesellschaft funktioniert kontinentaler. Die wesentlichen Energieressourcen kommen aus der Nähe, also dem eigenen Kontinent.

Viele Wege sparen nicht nur Energie, sondern machen die Welt lebenswerter: Bewaffnete Konflikte tragen enorm zu den Treibhausgasen bei, wir sollten also um Frieden bemüht sein.

Mobilität und Konsum generell werden sich reduzieren. Dazu gehört auch, weniger Fleisch zu essen. Mich wundern die Aufschreie deswegen: Meine im Jahr 1900 geborene Großmutter kochte nur sonntags Schnitzel oder Braten. Dass man großteils vegetarisch lebte, ist also noch gar nicht so lange her – das sollte für alle möglich sein. Die Voraussetzung für Lebensstiländerung ist „Wertewandel“: Es muss sich ändern, wie und womit wir unseren Status demonstrieren.Sie sprechen unsere Konsumgesellschaft an. Ja, wir leben in einer Welt, in der die Waren und der Konsum für den Status entscheidend sind. Die Messung des Bruttoinlandsprodukts ist meiner Meinung nach der größte Sündenfall. Der berühmte Demograf Wolfgang Lutz schlug einen anderen Indikator vor, den er „YoGL“ (Years of Good Life) nennt. Eine Gesellschaft ist demnach dann erfolgreich, wenn sie möglichst vielen ihrer Mitglieder viele Jahre eines guten Lebens ermöglicht. Dazu gehört auch soziale Teilhabe, denn ein gutes Leben ist nicht von Zeug abhängig, sondern von sinnerfüllten Beziehungen und Tätigkeiten. Diese Einsicht muss zur Norm werden.

Wie schafft man es, soziale Normen zu ändern? Es gibt zwei Wege für Änderungen: Entweder kommen sie von jenen, die an der Macht sind. Oder aber über Protestbewegungen. Die erste große soziale Bewegung der Neuzeit waren die Gewerkschaften. Sie setzten durch, dass die Bedürfnisse der arbeitenden Menschen berücksichtigt werden. Das wurde dann auch in Recht umgesetzt.

Heute gibt es andere Bewegungen, wie zum Beispiel Fridays for Future oder Extinction Rebellion.

Sie wollen soziale Normen ändern. Dass das funktionieren kann, zeigt der Blick in die Geschichte:

Früher galt es als legitim, über andere Menschen zu verfügen. Heute würde niemand mehr in Österreich sagen können: „Ich habe 100 Sklaven, aber ich behandle sie eh ganz gut.“ In der Antike war das normal.

Die Maximierung von Waren kann Glück nicht maximieren. Wenn man seinen Status nicht mehr über Konsum definiert, kann sich etwas ändern. Wenn Nachbarn und Freunde missbilligend auf jemanden blicken, der zwei Autos besitzt oder lange Strecken fliegt, kommt etwas ins Rollen. Man braucht also das Zusammenspiel von Gewohnheiten der Einzelnen und sozialen Normen der Gesellschaft. Ist es aber nicht auch an der Politik, den Rahmen für Veränderung vorzugeben? Auf jeden Fall muss die Politik die Bedingungen schaffen – mit Steuern und Anreizen. Konsumenten folgen Anreizen. Wenn Fleisch Billigware ist, kaufen die Menschen mehr davon. Wenn die Subventionierung von Kerosin das Fliegen billig macht, dann fliegen die Leute auch. Ein gesundes, nachhaltiges Leben muss bezahlbar sein und günstiger als ein fossilschweres. Glauben Sie, uns kann die Transformation, etwa zu einer YoGL-Messung, gelingen? Menschen wurden und werden von den Wirkungen ihrer Handlungen gemeinhin überrascht. Ich sehe viele gute Entwicklungen und hoffe auf eine positive Überraschung. Die Frage ist nur, ob sie schnell genug sein werden. Die Trägheit der Energiesysteme verlangt uns rasches Handeln ab. Verena Winiwarter ist Umwelthistorikerin und Professorin am Institut für Soziale Ökologie an der Universität für Bodenkultur (Boku) in Wien.

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"Der Standard" vom 01.09.2021 Seite: 16 Ressort: Forschung Spezial Bundesland Abend, Bundesland

Werkzeuge gegen illegales Holzfällen

GEISTESBLITZ

Im Kampf gegen die Folgen der Klimakatastrophe bekommt die Frage, wie die Menschen mit ihren Wäldern umgehen, verstärkt Aufmerksamkeit. Denn ein enorm großer Anteil des globalen Holzeinschlags – die Kriminalorganisation Interpol spricht von bis zu 30 Prozent – erfolgt illegal.

Mittlerweile gibt es neue gesetzliche Regeln wie die European Timber Regulation der EU, die nicht erlaubten Einschlag unterbinden und die Rückverfolgbarkeit des Holzes gewährleisten soll.

Auch in den USA wurden ähnliche Vorschriften eingeführt.

In der Praxis hat man mit diesen Vorgaben allerdings noch Probleme. „Die Holzbranche mit ihren komplexen Lieferketten tut sich bei der Umsetzung der neuen Gesetze schwer“, erklärt Sebastian Vogler, der genau das ändern will. Der 1990 geborene Holzwirtschaftsstudent der Wiener Universität für Bodenkultur arbeitet als Teil eines vierköpfigen Gründerteams im Tullner Start-up Beetle For Tech an neuen technologischen Werkzeugen, die den Weg des Holzes durch die Lieferketten transparent machen. „Letzten Endes soll man den genauen Wuchsort eines Stammes nachvollziehen können“, betont Vogler.

Das Start-up konnte mit dieser Idee nicht nur in der Holzbranche Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Im Rahmen der Technologiegespräche des Europäischen Forum Alpbach wurde Vogler zu einem der heimischen Kandidaten für den diesjährigen Falling-Walls-Bewerb gekürt. Organisatoren der nationalen Ausscheidung sind der Inkubator Accent und die Beteiligungsgesellschaft Tecnet Equity des Landes NÖ, das Austrian Institute of Technology ist ein Kooperationspartner. Die Endausscheidung, in die dutzende Beiträge aus aller Welt kamen, findet im Rahmen der Falling Walls Conference Anfang November in Berlin statt.

Vogler arbeitet mit seinem Team an mehreren Instrumenten, die beim Kampf gegen illegalen Einschlag helfen sollen. Zum einen geht es um eine „fremdstofffreie Rundholzmarkierung“, die den genauen Ort der Baumentnahme festhält. Bisher sind hier noch einfache Farbmarkierungen verbreitet. Wie genau die Lösung des Start-ups aussehen soll, möchte Vogler mit Verweis auf den laufenden Patentierungsprozess nicht preisgeben. Als weiteres Werkzeug entstehen automatische Satellitenbildauswertungen, mit denen sich illegaler Einschlag identifizieren lässt – hier startet gerade ein Forschungsprojekt gemeinsam mit der Forschungsorganisation Joanneum Research, das via Förderagentur FFG mit Mitteln des Klimaschutzministeriums gefördert wird.

Als erstes Produkt soll zudem eine per Blockchain abgesicherte Datenbank entstehen, die alle erfassten Baumentnahmen aufnimmt.

Die Idee zu Beetle For Tech entstand in einer Boku-Vorlesung, in der die Schwächen des Holzmarkts thematisiert wurden. Bei einem Hackathon – einem Programmierwettbewerb – fand sich das Gründerteam und entwickelte erste konkrete Ideen. Auf den in Tulln aufgewachsenen Vogler, der sich selbst als „ausgewachsenen Holz-Nerd“ bezeichnet, übte der Werkstoff aber schon immer eine große Anziehungskraft aus – so stark, dass er sein Bachelorstudium für eine Tischlerlehre unterbrochen hat. (pum)

Bild: Unternehmer Sebastian Vogler möchte Holz-Lieferketten transparent machen.

Bild: Foto: Elias Wassner

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"ots.at" gefunden am 31.08.2021 11:27 Uhr

Von der Uni zum Unternehmen — Spin-offs auf der Weltausstellung in Dubai

Überschwemmungen, Hagelstürme, Hitzewellen: Außergewöhnliche Wetterereignisse.

Was man technologisch gegen den Klimawandel tun kann, zeigen österreichische Spin- offs auf der EXPO

Wien (OTS) - Österreichischer Entwicklungs- und Forschergeist erobert die Weltausstellung in Dubai. Von 1.10.2021 bis 31.3.2022 präsentieren heimische Spin-offs, also Unternehmen, welche aus dem Hochschulsektor heraus gegründet wurden, gemäß dem EXPO-Motto

„Connecting Minds, Creating the Future“, Entwicklungen, die einen positiven Effekt auf Umwelt und Klima haben. Auch den engen Kooperationen von Unternehmen mit Universitäten sowie Fachhochschulen kommt hier eine besondere Bedeutung zu. Im iLab — der Wissensplattform im Inneren des Österreich-Pavillons — werden sich heimische Spin-offs und Forschungseinrichtungen einem internationalen Millionenpublikum vorstellen. Dabei wird es erstaunliche Projekte aus verschiedenen Themenbereichen zu entdecken geben. Sogenannte InnovationTowers bilden den Rahmen, um die Exponate zu präsentieren, die auch digital in Videos näher erklärt werden. „Schon seit vielen Jahren steht Österreich mit seinen international orientierten Spin-offs und Start-ups für Innovationsgeist und Know-how. Die Expo 2020 in Dubai ist eine Chance, um die Qualität der heimischen Forschung und Entwicklung noch weiter hervorzuheben, den Weg in neue Märkte zu ebnen und internationale Kooperationen zu initiieren“, so Wirtschafts- und Standortministerin Margarete Schramböck.

Vier iLab-Themencluster in der zweiten Phase

Der österreichische Beitrag hat es sich zur Aufgabe gemacht, sinnstiftende Lösungen und Produkte zu zeigen, in denen sich das Motto des heimischen Beitrags „Austria makes sense“

widerspiegelt. Die Exponate der Unternehmen werden in einer temporären Ausstellung gezeigt, die in zwei Phasen mit jeweils vier Clustern ablaufen, in die auch die Spin-offs eingegliedert sind. Ein Wechsel der Objekte und Video-Präsentationen erfolgt zur Halbzeit der Weltausstellung.

„Durch die Präsentation in mehreren Clustern und Phasen zeigt sich die große Vielfalt unserer Unternehmen, die durch universitäre Spin-offs und deren auf Forschung basierten Innovationen optimal ergänzt werden. Der Export ist die Quelle unseres Wohlstands, die Expo kann dazu beitragen, die internationale Vernetzung Österreichs voranzutreiben, denn die Entwicklung der heimischen Exportwirtschaft ist eine Erfolgsstory, die ihresgleichen sucht. Produkte und Dienstleistungen ‚Made in Austria‘sind weltweit begehrt“, bekräftigt auch der Präsident der Wirtschaftskammer, Harald Mahrer.

In der ersten Phase der Ausstellung werden die InnovationTowers im Österreich-Pavillon von Oktober bis Dezember 2021 mit den Themen Smart City, Circular Economy, Mobility und Digital Opportunities bespielt. Von Jänner bis März 2022 folgen die nächsten vier Cluster der Ausstellung:

Water Agriculture, Health & Life Science, New Materials und Digital Security.

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zertifiziert umfassend die Umweltauswirkungen von Immobilien und Pflanzen hinsichtlich der sechs urbanen Themenfelder Klima, Wasser, Luft, Biodiversität, Energie und Kosten.

GREENPASS® — enabling livable cities ist somit das erste international anwendbare all-in- one SaaS Planungs-, Optimierungs- und Zertifizierungstool für klimaresiliente Stadtplanung und Architektur. „Die Toolbox bietet für die jeweilige Planungsphase das ideale Tool für eine erfolgreiche Klimawandelanpassung. Das weltweit anwendbare einzigartige Bewertungssystem erlaubt volle Kontrolle für lebenswerte Städte — enabling livable cities“, beschreibt Greenpass- CEO Florian Kraus das in Dubai präsentierte Projekt. Mit über 90 Projekten in zehn Ländern in Europa setzen GREENPASS und über 30 ausgebildete Urban Climate Architects (UCAs) den internationalen Standard für klimaresiliente Stadtplanung und Architektur.

IMC FH Krems — Projekt: Recycling Seltene Erden — REEgain (Krems, NÖ)

Die IMC FH Krems gilt mit über 140 Partneruniversitäten, weltweit über 1.000 Partnerunternehmen und über 3.000 Studierenden aus über 50 Ländern als eine der internationalsten, praxisorientiertesten und bestvernetzten Fachhochschulen Österreichs. Ziel des internationalen Projekts REEgain am Department of Lifesciences ist es, Seltene Erden, wie beispielsweise Scandium und Yttriu, ganz ohne Umweltschäden mit Hilfe von Bakterien und Algen aus Elektronikschrott zu recyceln.

Die so erhaltene Biomasse kann aufgetrennt und die Seltenen Erden so zurückgewonnen werden. „In den vergangenen Jahren ist die Verwendung von Seltenen Erden in der Elektronik exponentiell angestiegen. Aktuelle Recycling-Methoden, die in den meisten Fällen kaum ein Prozent der benötigten Menge ausmachen, sind durch die Verwendung von Chemikalien weder umweltfreundlich noch nachhaltig“, erklärt Projektleiter Prof. (FH) DI Dominik Schild von der IMC FH Krems. REEgain stellt für Unternehmen eine neue Möglichkeit dar, Metallrückstände nicht nur nachhaltig zu entsorgen, sondern sie stattdessen rückzugewinnen und wiederverkaufen bzw. -verarbeiten zu können. Das Projekt wird im Rahmen des EU-Programms „INTERREG V-A Österreich — Tschechische Republik“ gefördert. Die IMC FH Krems hat in diesem zukunftsweisenden Projekt die Führungsrolle übernommen. Zu den Projektpartnern zählen die Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik (Centrum ALGATECH), die Karl Landsteiner Privatuniversität sowie die Donau-Universität Krems.

Holzcluster Steiermark — Projekt: WoodC.A.R., Entwicklung eines holzbasierten Seitenaufprallträgers (Steiermark)

Der Holzcluster Steiermark agiert als Schnittstelle zwischen F&E, Politik und Wirtschaft. Um zukunftsweisende Innovationen voranzutreiben, fördert der Cluster mit über 150 Partnern vor allem die branchenübergreifende Vernetzung und den Wissenstransfer. Die Forschungsinitiative WoodC.A.R. legt die Grundlage für neuartige, holzbasierte Produkte. 20 Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft verfolgen zusammen das Ziel, den Werkstoff Holz simulier- und berechenbar zu machen, um neue Anwendungsfelder wie die Automobilindustrie zu erschließen. Das Konsortium unter der Leitung des Innovationszentrums W.E.I.Z. besteht auf Industrieseite unter anderem aus dem Parketthersteller Weitzer Parkett oder dem Ingenieurbüro Steiner wie auch dem Automobil-Zulieferbetrieb Magna Steyr oder dem Volkswagen-Konzern. Zu den Partnern auf wissenschaftlicher Seite zählen die Universität für Bodenkultur in Wien, die TU Graz, die Karl- Franzens-Universität Graz, die FH Joanneum oder das Grazer Forschungszentrum „Virtual Vehicle“.

„Die Forschungsergebnisse aus WoodC.A.R. liefern Antworten auf die Fragen, welche Fahrzeugkonzepte in Zukunft benötigt werden, um unsere Klimaziele zu erreichen, und welche Rolle Holz dabei einnehmen kann. Vor allem durch den Cross-Innovation-Ansatz und die Vernetzung der Branchen wird es möglich, die Verwendung von Holz völlig neu zu denken und Produkte für eine nachhaltige Zukunft zu entwickeln“, erklärt DI Christian Tippelreither, Geschäftsführer Holzcluster Steiermark. Holzwerkstoffe sind richtig eingesetzt leichte Hochleistungsmaterialien, die eine wertvolle Erweiterung für den Mobilitätssektor der Zukunft darstellen. „Im Rahmen des Forschungsprojekts ‚WoodC.A.R.‘erarbeitet das Projektteam

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in Weiz die Grundlagen für den großflächigeren Einsatz von Holz in zukünftigen Fahrzeugen“, so DI Christian Tippelreither. „Dass Holz als Werkstoff für Strukturbauteile noch keine Verwendung findet, liegt auch daran, dass die Automobilindustrie den Werkstoff gerade erst kennenlernt. Das Verhalten von Holz muss demnach genauso vorausberechenbar werden, wie das bei Teilen aus Metall oder Verbundstoffen bereits der Fall ist. Die Projektpartner von WoodC.A.R. arbeiten daher an Computersimulationen, die es Autobauern erlauben, den Einsatz von Holz virtuell darzustellen“, so Tippelreither weiter.

AIT Austrian Institute of Technology — Projekt: CIL City Intelligence Lab (Wien)

Das AIT mit den Hauptstandorten Wien, Seibersdorf, Wr. Neustadt und Ranshofen ist ein unabhängiger, urbaner Know-how-Partner, der innovative Lösungen für Stadtmanagement und - planung entwickelt. Auf der Expo wird das CIL — City Intelligence Lab präsentiert, eine interaktive Plattform, mit deren Hilfe neue Formen und Technologien für die Stadtentwicklungspraxis der Zukunft erforscht werden. Hier treffen modernste digitale Technologie und innovative Ansätze auf Big Data und durch künstliche Intelligenz (KI) gestützte Stadtplanungstools. Mittels Augmented Reality werden Echtzeitprozesse und deren Produkte auf einer interaktiven Plattform in 3D erlebbar. Das CIL ermöglicht es, die Ideen von Entwicklern, Investoren und Stadtplanern schneller und kostengünstiger zusammenzuführen und die Nachhaltigkeit von Städten zu sichern. Szenarien wie die Klimasituation in Stadtteilen können anschaulich simuliert und durchgeplant werden. „Die Innovationsleistung der zukünftigen Stadtplanung wird es sein, mit dem Einsatz digitaler Technologien vielfältige Planungsszenarien zu schaffen, die eine breite Palette an Lösungen für die Städte und deren Bewohner bieten. Wir haben dazu die nötige Infrastruktur geschaffen“, erklärt Nikolas Neubert, Head of Competence Unit Digital Resilient Cities am Center for Energy. „Besonders das Wachstum und die Verdichtung der Städte verstärken das Problem der Überhitzung während der Sommermonate“, erklärt Nikolas Neubert weiter. Diese Entwicklung stellt für die Bevölkerung eine gesundheitliche Belastung dar. „Um Städte für diese Situation resilienter zu gestalten, können wir im City Intelligence Lab unter Anwendung von Machine Learning Mikroklimasimulationen für Sommer- und Hitzetage mit und ohne Anpassungsmaßnahmen erstellen, unterschiedliche Klimamodelle durchführen und die Ergebnisse visuell aufbereiten. So kann man sofort erkennen, welche Maßnahmen für bestimmte Stadtteile eine Abkühlung bedeuten würden“, so Neubert.

MOSTLY AI Solutions — Projekt: Mostly GENERATE — Lösung für synthetische Daten

Mostly AI ist ein Hightech-Start-up, das eine bahnbrechende KI-Technologie zur Anonymisierung von Big Data entwickelt hat. Die Lösungen von Mostly AI ermöglichen es Unternehmen weltweit und branchenübergreifend, Big-Data-Bestände sowohl intern als auch extern sicher zu teilen und dabei die Privatsphäre ihrer Kunden vollständig zu schützen.

Mostly AI löst eine der größten Herausforderungen, vor denen Unternehmen heute stehen: den Spagat zwischen dem Bedarf an KI- und Big-Data-Innovationen und dem Schutz der Privatsphäre.

Ihre KI-generierte Software für synthetische Daten hilft Unternehmen, datenschutzsensible Datenbestände zu erschließen, indem sie diese vollständig anonymisiert und gleichzeitig alle wertvollen Informationen und die Granularität beibehält; das Ergebnis sind Daten, die frei genutzt und weitergegeben werden können.

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Beteiligungsportfolio und Beteiligungsmanagement eine Sonderstellung in der österreichischen Universitätslandschaft. In Kooperation mit dem Baustoffproduzenten Baumit haben drei Architekten der Uni Innsbruck in mehrjähriger Forschungsarbeit eine 3D-Drucktechnik für Beton entwickelt. Heute können sie Betonobjekte in fast jeder beliebigen Form, Farbe und Oberfläche sehr schnell und günstig herstellen.

myPot zeigt das Potenzial, das der 3D-Betondruck in der Produktgestaltung und Produktionsentwicklung haben kann. Die 3D-gedruckten Übertöpfe aus Beton sind maßgeschneidert und kommt ohne Formenbau aus. Sehr interessant sind dabei die Flexibilität und die Logistik des Systems. Vom Entwurf bis zur Auslieferung vergehen oft nur zwei bis drei Wochen, wobei der 3D-Drucker an einem Tag mehrere Objekte herstellen kann. Die incremental3d GmbH produziert derzeit vor allem Objekte für den öffentlichen Raum und die Gartengestaltung. Das Ziel ist mehr Nachhaltigkeit durch Materialoptimierung und Digitalisierung des Bauwesens. In Zukunft wollen die Jungunternehmer die Technologie gemeinsam mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich) auch für den Hochbau marktfähig machen. (PWK/MK)

Österreich bei der Weltausstellung # www.expoaustria.at

Der Österreich-Pavillon auf der Expo 2020 in Dubai # die trotz der Verschiebung auf 2021 ihren ursprünglichen Namen beibehalten hat # setzt auf den kreativen Einsatz von Digitalisierung und präsentiert österreichische Innovationen im Rahmen der Ausstellung im Inneren des Pavillons, die von Ars Electronica Solutions und büro wien kuratiert wird. Das Architektur- Büro querkraft realisiert einen Pavillon, der arabisch-archaische Windtürme mit zeitgemäßer Klimatechnik zu einem spielerischen Signal gegen die klimaschädigende Verschwendung kombiniert. Der heimische Beitrag wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort und der Wirtschaftskammer Österreich finanziert.

Fotodownload: https://www.wko.at/site/expoaustria/de/presse.html Mehr Infos zu den Unternehmen und Forschungseinrichtungen im iLab:

https://www.wko.at/site/expoaustria/de/ilab.html Rückfragen & Kontakt:

Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) DMC – Data & Media Center

Pressestelle

Wirtschaftskammer Österreich T 0590 900 – 4462

E DMC_PR @ wko.at EXPO-Büro der WKO Mag. Helmut Döller Projektleiter

T +43 5 90900 # 4052 E press @ expoaustria.at W www.expoaustria.at

Aktuelle News aus der Wirtschaft für die Wirtschaft – http://news.wko.at/oe

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"noen.at" gefunden am 31.08.2021 20:39 Uhr

Wo Landesmittel eingesetzt werden . Die Abgeordneten des NÖ Landtages begaben sich auf Tour durch die

Seegemeinde.

Die Abgeordneten des Landtags von Niederösterreich treffen pro Jahr über 300 Beschlüsse.

Anlässlich des Besuchs des „Haus der Wildnis“ und des WasserClusters Lunz konnten sich die Abgeordneten ein Bild davon machen, wie die beschlossenen Mittel vor Ort eingesetzt werden.

„Das ‚Haus der Wildnis‘ als Besucherzentrum des Wildnisgebiets Dürrenstein-Lassingtal und der WasserCluster Lunz am See sorgen dafür, dass man sich der Bedeutung der Natur bewusst wird. Vor allem das ‚Haus der Wildnis‘ erinnert an die Schönheit der Natur und dass das keine Selbstverständlichkeit ist. Gerade in einer Zeit, in der oftmals sorglos mit dem Lebensraum umgegangen wird, ist diese Bewusstseinsbildung wichtig. Nur so können wir den kommenden Generationen eine lebenswerte Umgebung erhalten und weitergeben“, erklärt Landtagspräsident Karl Wilfing anlässlich der Aktion „Landtag im Land“.

Die zweite Station an diesem Tag war der WasserCluster Lunz am See, der von der Universität Wien gemeinsam mit der Boku Wien betrieben und vom Land Niederösterreich mitfinanziert wird. Der WasserCluster Lunz am See gilt international als einmalige und höchst renommierte Forschungseinrichtung, die Forscher und Forschungsprojekte aus der ganzen Welt anzieht.

Die Aufgaben dieser Forschungseinrichtung ist die Erforschung aquatischer Ökosysteme, insbesondere Themen rund um Fischforschung, Stoffkreisläufe, Gewässermanagement und der Renaturierung von Gewässern.

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"holzbauaustria.at" gefunden am 31.08.2021 09:00 Uhr

Der moderne Holzbau: Handwerk + Technologie 1/2

Auch 2021 beschäftigen wir uns wieder mit der Frage, wohin die Holzbaureise geht.

holzbau austria hat sich dafür mit vier universitären Projekten und ihren Akteuren auseinandergesetzt. Vom Architektur- und Holzbaustudium an der TU Graz über den konstruktiven Ingenieurbau an der Universität für Bodenkultur Wien und den Überholz-Lehrgang der Kunstuniversität Linz führt die Reise bis zu einer Dissertation an der Universität Liechtenstein. Bemerkenswert ist dabei, wie stark der Fokus auf Ressourceneffizienz und Strukturoptimierung liegt. Zudem scheint sich auch der universitäre Denkansatz immer mehr hin zu traditionellen Bauweisen, gepaart mit digitalisierten und automatisierten Fertigungstechniken, zu entwickeln.

Das Holzbaulabyrith

Das Masterstudio Holzbau der Professur für Architektur und Holzbau an der TU Graz trug im Sommersemester 2020 den Titel „Multiplicity Berlin – Konzepte zur Erweiterung der Reinbeckhallen in Berlin-Oberschöneweide“. Geleitet wurde es von Prof. Tom Kaden

und Stephan Brugger. Darin waren die Studenten aufgefordert, einen Zu-, Auf- oder Neubau in Holzhy-

brid- oder reiner Holzbauweise zu entwerfen. Das hier vorgestellte Projekt stammt von Kevin Ho, der 2021 seinen Master an der Chinese University of Hongkong abschloss und im Sommer 2020 ein Austauschsemester in Graz absolvierte.

Das Setting

Berlin sieht sich mit Gentrifizierung konfrontiert. Der Begriff Gentrifizierung beschreibt, dass bedingt durch Wohnungsmangel Leerstände erschlossen und Viertel durch ihre neuen Bewohner aufgewertet werden. In weitere Folge werden jene, die das Quartier wieder „chic“ gemacht haben – meist vor allem Studenten und Künstler – durch den Immobilienmarkt verdrängt, der nun auf zahlungskräftigeres Publikum abzielt. Die Berliner Reinbeckhallen sind ein solches Viertel. Hier wurde ein ehemaliger Industriestandort in ein lebhaftes, kreatives, innovatives Areal verwandelt.

Nun will aber die Stadt gemeinsam mit dem Besitzer das Abwandern der Künstler im Quartier verhindern und einen langfristigen Stadtentwicklungsprozess fördern. Dafür sollen die Studenten Erweiterungsmöglichkeiten im Sinne einer weiterführenden bzw. ergänzenden Nutzung planen.

Dabei soll ein Zu-, Auf- oder Neubau in Holzhybrid- oder reiner Holzbauweise entstehen, der gemeinsam mit den umliegenden Freiflächen als neues, kreativ bespielbares und produktives Kulturzentrum fungiert.

Sechseck vs. Rechteck

Das von Kevin Ho entworfene „A-Maze“ ist ein dreigeschossiger, multifunktionaler Holzneubau aus hexagonalen Modulen. Durch die sechseckige Formsprache will Ho ein ganz eigenes Raumerlebnis schaffen und die Grenzen sowohl zwischen Privatem, Öffentlichkeit und den Verbindungsräumen als auch dem Innen und Außen verwischen. Das Wortspiel im Projekttitel („to amaze“ bedeutet „begeistern“, „maze“ ist ein Labyrinth) ist dabei Programm. Die Raumanordnung als Labyrinth soll die Nutzer darin bestärken, zu erforschen und sich auszutauschen. Die Gesamtkubatur des Gebäudes ist allerdings rechteckig und sorgt damit einerseits für einen Kontrast zwischen Innen- und Außenraum, und schafft andererseits zwei neue Plätze. Einer davon liegt zwischen den Reinbeckhallen und beinhaltet einen Marktplatz sowie ein Picknickareal.

Der andere ist ruhiger gelegen, weist mehr Bepflanzung auf und soll Raum für Kunstinstallationen bieten.

Flexibilität durch Wiederholung

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Die einzelnen Geschosse von „A-Maze“ haben unterschiedliche Programme und Funktionen.

Das Erdgeschoss bietet Ausstellungsflächen, ein Café und einen Hof. Im ersten Obergeschoss befinden sich Leseräume sowie private und gemeinschaftliche Büros. Diese sind durch ihre öffenbaren, vier Meter großen Falttüren flexibel und erweiterbar. In diesem Stockwerk soll ein kreativer Austauschprozess möglich sein. Das oberste Geschoss beinhaltet neben einer Bar ein Fitnessstudio und zwei kleine Bühnen – zwei Funktionen, die in der unmittelbaren Umgebung der Reinbeckhallen noch fehlen und so das Gesamtkonzept komplettieren. Die Konstruktion setzt sich aus lastabtragenden Brettschichtholzstützen und -trägern, Liftschächten, spiralförmigen Stiegenhäusern in den Ecken sowie den Trennwänden der Module zusammen. Durch den hohen Wiederholungsgrad der Bauelemente ist ein großes Vorfertigungspotenzial vorhanden.

„Vor meinem Austauschsemester an der TU Graz war ich gegenüber Holzbaukonstruktionen eher skeptisch, da es so etwas in Hongkong fast nicht gibt. Durch das Studium bei Prof. Tom Kaden und unserem Projektleiter Stephan Brugger habe ich allerdings die Vorzüge der Bauweise kennengelernt. Sie ist nicht nur klimafreundlich, sondern bei geringem Gewicht auch äußerst robust. Die Möglichkeiten und vor allem die Vielfältigkeit, die der Holzbau bietet, haben definitiv mein Interesse geweckt“, erinnert sich Ho an seine Zeit in Graz zurück.

Von der Planung bis zur Ausführung

Am Institut für konstruktiven Ingenieurbau an der Universität für Bodenkultur Wien ( BOKU ) wurde 2021 zum zweiten Mal die Lehrveranstaltung „Digitale Planung und automatisiertes Bauen“

abgehalten. „Unser Institut war in der Vergangenheit vom Betonbau geprägt – ich beschäftige mit nun als Erster intensiver mit dem konstruktiven Holzbau“, erzählt Prof. Dr. Benjamin Kromoser, der das Projekt leitete.

Fachwerkpavillon ausschließlich aus Holz

Gemeinsam mit Teilnehmenden der Masterstudien Kulturtechnik und Wasserwirtschaft sowie Holztechnologie und -management wurde in der Lehrveranstaltung ein Fachwerkpavillon ausschließlich aus Holz gefertigt. Die Studenten haben dabei den gesamten Prozess von der CAD/CAM-Planung bis zum Aufbau durchlaufen. Ausgangspunkt war ein CAD-Modell, aus dem die Fräsdaten für die automatische Fertigung extrahiert wurden. Diese wurden anschließend im Roboterlabor in Groß-Enzersdorf in den institutseigenen Industrieroboter eingepflegt, mit dem die Bauteile dann bearbeitet wurden. Im angrenzenden Versuchsgarten der BOKU wurde dann der Pavillon von den Studenten eigenhändig errichtet. Dabei kamen Stäbe aus Fichtenkonstruktionsvollholz und eingeschnitzte Knotenplatten aus 18 mm dickem Buchensperrholz, die mit Buchenmassivdübeln fixiert wurden, zum Einsatz. Der Pavillon wird in weiterer Folge – wie auch schon die Fachwerkträger aus dem letztjährigen Projekt – vom Institut für Ingenieurbiologie und Landschaftsbau für Forschungszwecke genützt. Mit einer Begrünung will man testen, wie sich das Material in Verbindung mit einer Bepflanzung verhält bzw. entwickelt.

Der Planet wird es uns danken

Martin Ortmair war einer der Teilnehmer des Projekts. Vor dem Studium der Kulturtechnik und Wasserwirtschaft hat er zwei technische Lehrberufe erlernt, weshalb ihm praktische Lehrveranstaltungen im Curriculum sehr wichtig sind. „Ich hatte schon immer einen sehr guten

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bereits versprochen, als ich die Stelle damals angenommen habe“, zeigt sich Kromoser sichtlich erfreut. „Es war schon immer ein Thema der BOKU, die gesamte Prozesskette abzubilden.

Handwerk, Digitalisierung und Automatisierung schließen einander nicht aus, sondern sollen sich zusammen weiterentwickeln. Deswegen war mir auch die praktische Umsetzung durch die Studenten wichtig – sie brauchen diese Erfahrung, zu wissen, wie sich der Baustoff bearbeiten lässt, unter Belastung verhält und wie der Produktionsablauf funktioniert.“ Denn der Holzbau komme aus dem Handwerk und man müsse sich überlegen, wie man die klein strukturierten Betriebe mit ihrem großen Knowhow gemeinsam in die Zukunft führt. Dazu brauche es auch bessere Ausbildungsmöglichkeiten. „Wie soll man mit Holz bauen, wenn die Fachkräfte für die Berechnung und Ausführung fehlen?“, stellt Kromoser in den Raum. Daher arbeite die BOKU daran, den Sektor Holzbau noch besser in der Lehre abzubilden.

Ressourcenknappheit erfordert Weiterentwicklung

An oberster Stelle steht für den jungen Professor die Materialeffizienz. Diese sei in seinen Augen vor allem über eine fortschreitende Strukturoptimierung zu erreichen: „Die Massivbauweise hat einen wichtigen Impuls gegeben, nun müssen wir uns aber weiterentwickeln. Zukunftsweisend sehe ich auch wieder eine Orientierung in Richtung Rahmenbauweise.“

Einen ersten Schritt hinsichtlich Ressourceneffizienz setzt die BOKU mit der neu gegründeten Doktoratsschule „ Build.Nature “. Diese besteht aus einem Team von Professoren, die vom Forst über die Materialtechnologie hin zur Konstruktion die gesamte Branche abdecken und nach neuen Lösungen in Sachen ressourceneffizientem Bauen suchen.

Lesen Sie nächste Woche Teil 2. Darin werden eine Masterthesis am Überholz-Lehrgang der Kunstuniversität Linz und eine Dissertation an der Universität Liechtenstein vorgestellt.

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Perspektivisches Schaubild © TU Graz (Institut für Architekturtechnologie) Kevin Ka Ho © Kevin Ka Ho Grundriss EG © TU Graz (Institut für Architekturtechnologie)

© BOKU Wien

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Die Studenten beim Aufrichten des Pavillons. © BOKU Wien

© BOKU Wien

Referenzen

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