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MSD: Masterstudium Denkmalpflege an der TU Berlin; Jahrbuch

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Academic year: 2021

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(1)Masterstudium Denkmalpflege der Technischen Universität Berlin Sonderheft an Heft 5. denk x. 10. JUBILÄUMSJAHRBUCH JAHRBUCH. MSD 2007-09 ISBN-Nr.: ### ### ###. Masterstudium Denkmalpflege der Technischen Universität Berlin Heft 5 mit Jubiläumsjahrbuch denk x 10.

(2) Anmerkungen der Redaktion: Aus urheberrechtlichen Gründen wurden in der digitalen Version einzelQe Abbildungen entfernt..

(3) MSD-2007-09-1_HBF-MSD-EIN.indd 1. 21.01.2009 18:55:46 Prozessfarbe Schwarz.

(4) Masterstudium Denkmalpflege der Technischen Universität Berlin Heft 5, Jahrbuch 2007-09, mit Jubiläumsjahrbuch denk x 10. MSD-2007-09-1_HBF-MSD-EIN.indd 2. 21.01.2009 18:56:49 Prozessfarbe Schwarz.

(5) Masterstudium Denkmalpflege an der TU Berlin. Jahrbuch 2007-09 mit Jubiläumsjahrbuch denk x 10. Herausgegeben von Dorothée Sack zusammen mit Antonia Brauchle, Martin Gussone, Dietmar Kurapkat und Daniela Spiegel FG Historische Bauforschung, Masterstudium Denkmalpflege. Berlin 2009. MSD-2007-09-1_HBF-MSD-EIN.indd 3. 21.01.2009 18:56:49 Prozessfarbe Schwarz.

(6) Impressum Technische Universität Berlin Fakultät VI Planen Bauen Umwelt, Institut für Architektur Fachgebiet Historische Bauforschung, Masterstudium Denkmalpflege Herausgegeben von Dorothée Sack zusammen mit Antonia Brauchle, Martin Gussone, Dietmar Kurapkat und Daniela Spiegel Masterstudium Denkmalpflege an der TU Berlin - Jahrbuch 2007-09 Masterstudium Denkmalpflege der Technischen Universität Berlin, Heft 5, mit Jubiläumsjahrbuch denk x 10 © Fachgebiet Historische Bauforschung, Masterstudium Denkmalpflege, Berlin 2009 Redaktion: Antonia Brauchle, Martin Gussone, Dietmar Kurapkat, Daniela Spiegel unter Mitarbeit von Kristin Brenndörfer, Nicole Erbe und Franziska Sreit Redaktion der Poster zum Jahrgangsprojekt des MSD: Jürgen Tietz Grafik, Layout: Martin Gussone scripvaz-Verlag, Christof Krauskopf, Berlin Druck: Difo Druck GmbH, Bamberg Auflage: 500 Exemplare ISBN: 978-3-931278-51-9. Anschrift Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack TU Berlin, FG Historische Bauforschung, Masterstudium Denkmalpflege Sekretariat A 58, Straße des 17. Juni 152, 10623 Berlin Architekturgebäude, Raum 812 Tel.: ++49 30 314-796 11 | Fax.: ++49 30 314-796 12 | Mail: msd@tu-berlin.de Web: http://baugeschichte.a.tu-berlin.de/hbf-msd/. MSD-2007-09-1_HBF-MSD-EIN.indd 4. 21.01.2009 18:56:49 Prozessfarbe Schwarz.

(7) Inhalt. Seite. Impressum Inhalt. 5. Einleitung - Die aktuelle Entwicklung des Fachgebietes Historische Bauforschung und des Masterstudiums Denkmalpflege, D. Sack, A. Brauchle, M. Gussone, D. Kurapkat, D. Spiegel. 7. Die Mitarbeiter des Fachgebietes Historische Bauforschung. 13. Berliner Kolloquium zur Bauforschung und Denkmalpflege - Programm Wintersemester 2007/2008 und Sommersemester 2008. 14. Literaturhinweise. 16. Abgeschlossene Dissertationen und neu begonnene Promotionsvorhaben. 17. Abgeschlossene Dissertationen - Kapıkırı – Herakleia am Latmos in Karien/Westtürkei. Zur Entwicklung von Raum- und Lebensformen eines Dorfes auf dem Gebiet einer antiken Stadt, A. Distelrath - Die Città Nuove des Agro Pontino im Rahmen der faschistischen Staatsarchitektur, D. Spiegel - Stadtbefestigungen in Akarnanien. Ein bauhistorischer Beitrag zur urbanen Entwicklungsgeschichte einer antiken Landschaft, J. Ley Promotionsvorhaben - Ghadir, Lebanon. The Transformation of a Vernacular House. Bayt Dagher – From “Peasant” to “Modern” House, Y. Khoury - „Die schöne Stadt - ihre Entschandelung und Gesaltung“ – Eine Propagandaschau zur „Baubereinigung“ im Nationalsozialismus. Forschungsvorhaben, A. Wiese. 18 19 20. 22 23. Verzeichnis der Forschungsprojekte des FG Historische Bauforschung 24 - Resafa, Syrien. Pilgerstadt und Kalifenresidenz. Die Weiterentwicklung der 5 Teilprojekte im Jahr 2008 – intra und extra muros, D. Sack, M. Gussone 26 - Resafa, Syrien. Archäologische Karte – Basilika B. Zeitschichtenplan des Areals der Basilika B mit Vorgängerbauten und späterer Überbauung, D. Kurapkat 27 - Resafa, Syrien. Archäologische Karte – Dorf und Familie. Entwicklung eines Dorfes im Umfeld einer archäologischen Grabung, M. Gussone, A. Mollenhauer 28 - Resafa - Rusafat Hisham, Syrien. Archäologie und Prospektionen – Die Nachbegehung der Fundplätze im Umland von Resafa. Erste Ergebnisse zum „Quartier Ost“, M. Gussone, M. Müller-Wiener 29 - Resafa - Rusafat Hisham, Syrien. Archäologie und Prospektionen – Auswertung der Prospektionsdaten im Hinblick auf die Erschliessung und Gebäudeorientierung, M. Gussone, D. Sack, U. Siegel 30 - Resafa - Rusafat Hisham, Syrien. Archäologie und Prospektionen – Physische Geographie: Rekonstruktion der historischen Wasserwirtschaft und der Paläoumwelt, B. Beckers 31 - Resafa - Rusafat Hisham, Syrien. Archäologie und Prospektionen – Historische Topographie der Kalifenresidenz, Chr. Konrad 32 - Resafa, Syrien. Die Stadtmauer – Bauforschung zur Klärung ihrer Entstehung und ihrer Veränderungen. Planmodifikation beim Wasserdurchlass, C. Hof 33 - Resafa, Syrien. Geodätische Grundlagen – Geländeaufnahme zur Erstellung eines Digitalen Geländemodells (DGM) des Walls vor der Stadtmauer, Ch. Abendschein, J. Uhl, G. Hell 34 - Resafa, Syrien. Konsolidierungs- und Restaurierungsmaßnahmen – Basilika A, temporäre Stützkonstruktionen zur Sicherung besonders gefährdeter Bereiche, I. Frase, T. Horn 35 - Resafa, Syrien. Konsolidierungs- und Restaurierungsmaßnahmen – ‚Zentralbau‘, präzise 3D-Bestandsdokumentation mittels Terrestrischem Laserscanning (TLS), H. Heister, M. Stephani, W. Liebl, A. Sternberg 36 - Resafa, Syrien. Konsolidierungs- und Restaurierungsmaßnahmen – ‚Zentralbau‘, Bauarchäologische Untersuchung und Planung einer Teil-Anastilosis, I. Salman, A. Schuhmann 37 - Resafa, Syrien. Site Management – Konzeption und Layout der Schautafeln. Abstimmungsprozesse und gestalterische Lösungen, A. Mollenhauer 38 - Messene, Griechenland. Stadtmauer – Forschungen zur antiken Fortifikatorik, J. Giese 39 - Berlin – Niederschönhausen, Schloss Schönhausen – Bauarchäologische Untersuchung der Fassaden – Befunde und Ergebnisse, A. Brauchle, E. v. Gaisberg 40 - Berlin-Charlottenburg, Schloss Charlottenburg. Der Küchenflügel – Bauhistorische und bauarchäologische Untersuchungen im Kellergeschoss, A. Brauchle, E. v. Gaisberg 41 Das Jahrgangsprojekt des MSD 2007-09 – Potsdam, Park Babelsberg, ehemalige Hofgärtnerei - Grußwort der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, A. Schmidt 43 - Das Jahrgangsprojekt des MSD 2007-09 – Potsdam-Babelsberg, die ehemalige Hofgärtnerei im Park Babelsberg, D. Spiegel 44. JAHRBUCH MSD 2007-09. MSD-2007-09-1_HBF-MSD-EIN.indd 5. 5. 21.01.2009 18:56:49 Prozessfarbe Schwarz.

(8) Kurzfassung der Ergebnisse - Einführung, B. Geißler, G. Biecker, - Disposition, B. Geißler, G. Biecker - Die bauhistorische Entwicklung der Hofgärtnerei, D. Stößl, S. Pieper - Ergebnisse der Bauforschung I, F. Schweinsteiger, D. Stößl, N. Andrews - Ergebnisse der Bauforschung II, J. Rösler - Ergebnisse der Bauforschung III, K. Rütten, L. Zabrana - Ergebnisse der Bauforschung IV, K. Rütten, L. Zabrana - Die Lepère‘schen Quartiere I, M. Heise, M. Vranic - Die Lepère‘schen Quartiere II, I. Holland, S. von Wangenheim - Denkmalpflegerische Zielstellung für das Gelände, K. Rütten, F. Schweinsteiger - Überlegungen zur denkmalpflegerischen Wiedernutzbarmachung der Hofgärtnerei I, S. Eggert, E. Hübner, M. Issa, M. Kostakopoulou, A. Schulze, A. Swiderska - Überlegungen zur denkmalpflegerischen Wiedernutzbarmachung der Hofgärtnerei II, S. Eggert, E. Hübner, M. Issa, M. Kostakopoulou, A. Schulze, A. Swiderska - Die Lorbeerhäuser mit den Treibhäusern 3C und 4D – Schadensanalyse und Sanierungskonzept, M. Beer, W. Hansen, D. Hempel, M. Mustafic, A. Obermann - Überlegungen zur Interimsnutzung der Lorbeerhäuser als Depot für historische Bauteile, M. Beer, W. Hansen, D. Hempel, M. Mustafic, A. Obermann. 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63. Arbeitsproben aus der Originaldokumentation - Handaufmaß: Grundriß Gesamtplan – Detail - Bauforschungsbericht, Treibhaus 1A - Schadensbericht, Treibhaus 1A - Bauforschungsbericht, Lepère‘sche Quartiere - Schadensbericht, Lepère‘sche Quartiere - Raumbuch: Lorbeerhaus Ost und Treibhaus 4D - Schadensbericht: Lorbeerhaus Ost und Treibhaus 4D - Entwurf: Lorbeerhaus Ost u. West und Treibhaus 4D/3C. 64 66 68 70 71 72 74 76. Die Exkursionen des MSD, Jahrgang 2007-09 - D. Kurapkat. 79. Verzeichnis der Masterarbeiten MSD 2007-09 - Naxos, Griechenland. Kloster Agios Demetrios – Bauaufnahme, Bauforschung, Konzeption von Konsolidierungsmaßnahmen, M. Issa, M. Kostakopoulou, K. Rütten - Ephesos, Türkei: Die Tabernen von Hanghaus 2 am Embolos – Dokumentation und Bauforschung, A. Obermann - Alinda, Türkei. Tempel in der Unterstadt – Bestandsaufnahme und Bauforschung, L. Zabrana - Berlin-Mitte, Umspannwerk Tiergarten – Bauuntersuchung und Umnutzungsplanung, M. Axhausen, M. Vranic - Berlin-Prenzlauer Berg. Leichenhalle des ehemaligen Städtischen Hospital- und Siechenhauses von H. Blankenstein. Bauuntersuchung – Denkmalpflegerischer Bindungsplan – Neue Nutzungsplanung, M. Heise – W. Hansen - Berlin-Prenzlauer Berg. Portierhaus des Alten Schlachthofs – Bauforscherische Untersuchung und Sanierungsvorplanung, D. Hempel - Berlin, Pfaueninsel. Fregattenhaus und Matrosenküche. Baudokumentation – Bauforschung, S. Eggert, A. Schulze, D. Stößl, A. Swiderska - Berlin, Pfaueninsel: Das ehemalige Winterhaus für exotische Vögel. Bauuntersuchung – Schadenskartierung – Nutzungskonzept, M. Beer, I. Holland - Berlin-Köpenick, Wohnhaus Alt-Schmöckwitz 10 – Bestandsaufnahme, Bauforschung und Sanierungskonzeption, B. Geißler, G. Biecker - Döberitz, Land Brandenburg. Ein Mannschaftsgebäude des Olympischen Dorfes von 1936 – Baudokumentation und Bauforschung, E. Hübner - Brandenburg-Plaue, Land Brandenburg. Das Gutshaus des Margarethenhofes, „Villa Wiesike“. Bauaufnahme – Dokumentation – Maßnahmen zur Notsicherung, S. Pieper, J. Rösler, F. Schweinsteiger - Zernsdorf, Land Brandenburg. Der Wasserturm der ehemaligen Schwellentränkungsanstalt – Bauaufnahme, Bauforschung, Sanierungsplanung, S. von Wangenheim - Berlin-Neukölln, ehem. Königliches Hauptzollamt – Bauuntersuchung und Konzept für die Nachnutzung, E. Koch - Potsdam-Babelsberg: Ehemaliges Universitätsgelände – Gartendenkmalpflegerisches Konzept für das ehemalige Universitätsgelände im Park Babelsberg, R. Nitschke. 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97. Verzeichnis der Dozenten und Förderer des MSD 2007-09. 98. Verzeichnis der Absolventen des MSD 2007-09. 99. Die letzte Seite. 100. Übergang zum gegenläufigen Jubiläumsjahrbuch denk x 10.. 6. JAHRBUCH MSD 2007-09. MSD-2007-09-1_HBF-MSD-EIN.indd 6. 21.01.2009 18:56:49 Prozessfarbe Schwarz.

(9) Die aktuelle Entwicklung des Fachgebietes Historische Bauforschung und des Masterstudiums Denkmalpflege Die Publikation dieses Heftes geht für uns mit einem besonderen Ereignis einher, fällt sein Erscheinen doch zusammen mit dem zehnjährigen Jubiläum des postgradualen Aufbaustudiums Denkmalpflege (ASD), das seit 2003 als Masterstudium Denkmalpflege (MSD) fortgeführt wird. Da wir den runden Geburtstag zum Anlass genommen haben, auf das vergangene Jahrzehnt zurückzublicken, ist das Jahrgangsheft in diesem Jahr mit 188 Seiten entsprechend voluminöser. Denn zusätzlich zu den alljährlichen Berichten über die laufenden Forschungsprojekte des Fachgebiets und die Projekte und Abschlussarbeiten des aktuellen Jahrgangs gibt es einen zweiten Teil, der in Form eines Jubiläumsjahrbuchs die Entwicklung des Studiums von 1998 bis heute dokumentiert. Dieser Teil beginnt mit Grußwörtern des Präsidenten der TU Berlin, Professor Dr. Kurt Kutzler und des Landeskonservators und Direktors des Landesdenkmalamts Berlin, Professor Dr. Jörg Haspel. Es folgen eine Einleitung von Dorothée Sack zum Thema „10 Jahre ASDMSD – was uns wichtig war, was uns wichtig ist“ sowie eine Darstellung ausgewählter Ergebnisse der Evaluierung der letzten vier Jahrgänge, die wir im Frühjahr 2008 zur Vorbereitung des Reakkreditierungsverfahrens durchgeführt haben. Anschließend wird in einem gesonderten Teil die Lehre im Masterstudium vorgestellt, geordnet nach den einzelnen Modulen. Den Abschluss bildet ein ausführlicher Apparat, in dem alle Jahrgänge mit ihren Absolventen sowie alle Abschlussarbeiten, Dozenten und Mitarbeiter des Fachgebiets von 1998 bis 2009 aufgeführt sind.. sich diesmal einem Ensemble von Gewächshausbauten des 19. Jahrhunderts auf dem Gelände der ehemaligen Hofgärtnerei des Parks Babelsberg in Potsdam. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind in diesem Heft ebenso dokumentiert wie die einzelnen Abschlussarbeiten des Wintersemesters 2008/2009 zur Erlangung des akademischen Grades Master of Science (M. Sc.). Entsprechende Masterzeugnisse wurden im Februar 2008 an die MSD-Absolventen des Jahrgangs 2006-08 überreicht, nachdem diese zuvor ihre Abschlussarbeiten bei einer gemeinsamen Präsentationsveranstaltung in der TU Berlin vorgestellt hatten. Gleich zu Beginn des Jahres 2008 beschäftigte uns nachhaltig das Reakkreditierungsverfahren, das dem Masterstudiengang ins Haus stand. Alle Hochschulstudiengänge müssen von einer unabhängigen Kommission in regelmäßigen Abständen auf ihre Qualität und Studierbarkeit hin überprüft werden. Unsere erste Akkreditierung, die wir im Juli 2004 in Zusammenhang mit der Einrichtung. Doch nun soll wie gewohnt zunächst ein Rückblick auf die Aktivitäten des jetzt abschließenden MSD-Jahrgangs 2007-09 sowie auf die weiteren Ereignisse des vergangenen Jahres geworfen werden. Das von den Studierenden im Wintersemester 2007/2008 und im Sommersemester 2008 bearbeitete Jahrgangsprojekt widmete. Nachbesprechung der Abschusspräsentation des Jahrgangsprojekts des Jahrgangs MSD 2007-09 in ‚Halle 7‘ der TU Berlin, 2008.. JAHRBUCH MSD 2007-09. MSD-2007-09-1_HBF-MSD-EIN.indd 7. 7. 21.01.2009 18:56:50 Prozessfarbe Schwarz.

(10) des Masterstudiums erhalten hatten, musste in diesem Jahr turnusgemäß erneuert werden. Grundvoraussetzung für eine Reakkreditierung durch die ZEVA (Zentrale Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover) war ein umfangreicher Selbstbericht über alle Belange des Studiums (Studienprogramm, -inhalte, -organisation und -verlauf; Prüfungen; Beratung und Betreuung der Studierenden; Arbeitsbedingungen; Qualitätssicherung u.v.m). Ein wesentlicher Bestandteil dieses Selbstberichts war eine Evaluierung der letzten drei Jahrgänge, die eigens von Kristin Brenndörfer entwickelt und ausgewertet wurde (vgl. auch ihren Beitrag im beigefügten Jubiläumsjahrbuch). An dieser Stelle gilt unser herzlicher Dank den zahlreichen Absolventen, die sich an der Online-Befragung beteiligt haben. Die Ergebnisse der Evaluierung wurden den Teilnehmern der Evaluierung wie auch den Lehrbeauftragten zur Verfügung gestellt. Der Besuch der Akkreditierungskommission der ZEVA erfolgte im Oktober 2008. Nach eingehender Prüfung aller Fakten und einer Reihe von Gesprächen mit Dozenten und Studierenden wurde inzwischen die Reakkreditierung bis 2016 auflagenfrei erteilt.. erhaltenen barocken Fassade moderne Baukonzepte verwirklicht worden waren.. Das Masterstudium Denkmalpflege wurde beim Tag des offenen Denkmals am 13. September 2008 von der MSD Absolventin Elke Richter vertreten. Diese stellte das Objekt ihrer Masterarbeit „Die Königliche Hofbibliothek ‚Kommode‘ in Berlin Mitte“ vor und führte mit großem Zuspruch die Besucher durch das Gebäude. Dabei lag der Schwerpunkt ihrer Darstellung auf den Veränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg, bei denen hinter der. Auch betreffend der sonstigen Aktivitäten des Fachgebiets gibt es Neuigkeiten zu berichten. Während der Frühjahrskampagne 2008 unseres großen Forschungsprojekts in Resafa äußerten die syrischen Kooperationspartner den Wunsch, bereits in diesem Jahr mit den Restaurierungsmaßnahmen zu beginnen, deren Planung eigentlich erst im kommenden Jahr starten sollte. Diese Verpflichtung zog eine tiefgreifende Neuordnung der gesamten Projektstruktur und der Zeitpläne nach sich. Nach der Sicherstellung der Finanzierung der geforderten Maßnahmen durch das Deutsche Archäologische Institut (DAI), mussten für die Herbstkampagne 2008 die geplanten Grabungen im Bereich der Kalifenresidenz ausgesetzt wie auch die Bauforschung an der Stadtmauer reduziert und die Kräfte stattdessen auf die Teilprojekte 4 (Vorbereitende Untersuchungen zur Planung von Konsolidierungs- und Restaurierungsmaßnahmen) und 5 (Site Management) konzentriert werden. Freude und Erleichterung brachte in der Zeit der hohen Belastungen dem ganzen Team, die Mitteilung, dass die Fritz Thyssen Stiftung die archäologischen Untersuchungen in Resfa weiterhin fördert. Dennoch stand im Zentrum der Herbstkampagne stand der Bau temporärer Sicherungsgerüste aus Holz für drei besonders gefährdete Wandbereiche der Basilika A, die akut einsturzgefährdet sind. Die Gerüste wurden von Isabelle Frase und Ingo Eilers auf Grundlage des statischen Gutachtens von Klaus Dierks entworfen, der lange Jahre an der TU Berlin das Fachgebiet. Die „Königliche Hofbibliothek ‚Kommode‘ in Berlin Mitte“, Führung am Tag des offenen Denkmals, 2008.. Resafa, Syrien. Das Arbeitsteam der temporären Stützkonstruktionen an der Südseite der Apsis der Basilika A vor Ort, 2008.. 8. JAHRBUCH MSD 2007-09. MSD-2007-09-1_HBF-MSD-EIN.indd 8. 21.01.2009 18:56:52 Prozessfarbe Schwarz.

(11) Resafa, Syrien. Besuch einer großen Kamelherde im Wadi an der Südseite der Stadtmauer, 2008.. Tragwerkslehre geleitet hat und dem MSD seit Anbeginn als Dozent verbunden ist. Die fachliche Beratung vor Ort erfolgte durch den Architekten Jan Martin Klessing und den Tragwerksplaner Frithjof Berger, die in Zukunft die langfristigen Konsolidierungsmaßnahmen für diese größte Kirchenruine der Stadt entwickeln werden. Die Ausführungsarbeiten vor Ort wurden durch den MSD-Absolventen Tobias Horn und den syrischen Ingenieur Chafic Hamzé geleitet. Über die Aktivitäten in Resafa wird bei der Vorstellung der laufenden Projekte ausführlicher berichtet. Die Vorlesung von Dorothée Sack, die in den Sommersemestern traditionell wechselnde Themen behandelt, war diesmal ebenfalls den sich aus der Arbeit in Resafa ergebenden Fragestellungen gewidmet. Dabei stellten einzelne Resafa-Mitarbeiter ihre Forschungen in den Teilprojekten jeweils persönlich vor und diskutierten diese im Anschluss mit den anderen Projektmitarbeitern sowie den MSD-Studierenden. Dadurch hatten diese Gelegenheit zu einem ungewöhnlich direkten Einblick in die laufende Arbeit eines archäologischen Großprojekts, was den oft formulierten Anspruch nach universitärer Einheit von Forschung und Lehre sehr konkret werden ließ. Die bislang gewonnenen Erkenntnisse der vergangenen Resafa-Kampagnen wurden auch auf verschiedenen Tagungen vorgestellt. Zunächst diskutierte Dorothée Sack Teilaspekte der Untersuchungen auf dem Treffen der DAIForschungscluster 3 „Politische Räume“ und Forschungscluster 4 „Heiligtümer und Rituale“ im Rahmen der zugehörigen Forschungsfelder „Orte der Herrschaft“ und „Ende und Nachle-. ben von Kultorten“ in Frankfurt, Madrid, München und Bonn. Während Christoph Konrad über die Grabungsergebnisse im Bereich der ehemaligen Kalifenresidenz (Teilprojekt 2) auf der Tagung der Ernst-Herzfeld-Gesellschaft in Bamberg berichtete, stellten Dorothée Sack und Catharine Hof das Gesamtprojekt sowie die bauforscherischen Ergebnisse zur Stadtmauer (Teilprojekt 3) bei der Tagung der Koldewey-Gesellschaft in Regensburg vor. Auf eben dieser Tagung sprach auch unser wissenschaftlicher Mitarbeiter Dietmar Kurapkat im Rahmen des Tagungsthemas „Bauhütte, Bauschule, Baufirma – Organisation und Überlieferung von Wissen im Bauwesen“. Sein Vortrag mit dem Titel „Zu den Anfängen baubezogenen Wissens im Neolithikum Vorderasiens“ geht einerseits auf sein Dissertationsvorhaben zu frühneolithischen Sondergebäuden auf dem Göbekli Tepe in der Südosttürkei zurück und steht andererseits im Zusammenhang mit seiner Beteiligung an dem Forschungsprojekt „Wissensgeschichte der Architektur“ am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin. Eine besondere Freude für alle Mitglieder des Fachgebiets war die Auszeichnung von Elgin von Gaisberg mit dem Förderpreis der Koldewey-Gesellschaft für den wissenschaftlichen Nachwuchs, den sie in Anerkennung ihrer Leistungen in der Historischen Bauforschung verliehen bekam. Alle Kolleginnen und Kollegen im Fachgebiet Historische Bauforschung möchten die Gelegenheit nutzen, ihr an dieser Stelle dazu nochmals herzlich zu gratulieren.. JAHRBUCH MSD 2007-09. MSD-2007-09-1_HBF-MSD-EIN.indd 9. 9. 21.01.2009 18:56:55 Prozessfarbe Schwarz.

(12) Unser wissenschaftlich-technischer Mitarbeiter Martin Gussone führte mit tatkräftiger Unterstützung des MSD Absolventen Klaus Schmidt eine archäologische Untersuchung an der Pyramide im Neuen Garten in Potsdam durch, mit der er sich bereits 2005-06 zur Erprobung verschiedener Messmethoden befasst hatte. Mit der Sondage konnte der archivalisch fassbare Ursprungsbau von 1792 auch archäologisch befundet werden. Besonders freuen wir uns berichten zu können, dass unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin Daniela Spiegel im April 2008 ihre Dissertation eingereicht und im Juli auch erfolgreich verteidigt hat. Die Ergebnisse ihrer Arbeit über die Neustadtgründungen des Agro Pontino im Rahmen der faschistischen Staatsarchitektur stellte sie zudem im Oktober auf einer Tagung zur Architekturpolitik des faschistischen Italien an der Universität Luzern vor. Seit Dezember 2008 im Mutterschutz, wird ihre Stelle zurzeit durch die Architektin und MSD-Absolventin Antonia Brauchle vertreten, die zuletzt in den Fachgebietsprojekten zur bauforscherischen Untersuchung der Schlösser Schönhausen und Charlottenburg mitgearbeitet hat. Beide Projekte, die unter der Leitung von Elgin von Gaisberg standen, wurden in diesem Jahr erfolgreich abgeschlossen und die Ergebnisse der durchgeführten Bauforschung an die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) übergeben. Durch die baubegleitendenden Untersuchungen in Schönhausen konnten in enger Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Fuchs und Herrn Tapp (beide SPSG) der bisher bekannten Baugeschichte neue Erkenntnisse hinzugefügt werden. Ein Teil der Ergebnisse wurde bereits im Rahmen eines Tags der offenen Tür in Schönhausen. im November 2008 einem breiten Publikum vorgestellt. Die Vorträge zur Entwicklung der räumlichen Struktur der Festsäle (Elgin von Gaisberg) und die baugeschichtlichen Erkenntnisse, die sich aus der Untersuchung der Fassaden ergeben haben (Antonia Brauchle) werden in einer Festschrift publiziert, die anlässlich der Eröffnung des Schlosses als Museumsschloss im Herbst 2009 erscheint. Auch war Antonia Brauchle zusammen mit Zoi Spyranti (Absolventin MSD 2005-07) im Frühjahr 2008 erneut auf der Akropolis in Athen/Griechenland an der zeichnerischen Dokumentation von Statuenbasen beteiligt (Mitarbeit im Projekt: „Die Akropolis von Athen im Hellenismus. Die Ausstattung des zentralen Polis-Heiligtums im Vergleich mit anderen öffentlichen Räumen in Athen und Attika“, Projektleitung PD Dr. Ralf Krumeich, Archäologisches Institut der Universität Bonn). Im Herbst stand für Antonia Brauchle dann die zeichnerische Dokumentation der baulichen Grabungsbefunde im Rahmen einer Aufarbeitungskampagne in Gadara (Umm Quais)/Jordanien an (unter Leitung von Dr.-Ing. Claudia Bührig, DAI Orientabteilung).. Sondage am Eingang der Pyramide im Neuen Garten zu Potsdam, 2008.. Erfolgreiche Verteidigung der Dissertation von Daniela Spiegel, Sitzungsraum der Fakultät VI, TU Berlin, 2008.. 10. Schloss Schönhausen, Aufnahme der Fassaden, 2007.. JAHRBUCH MSD 2007-09. MSD-2007-09-1_HBF-MSD-EIN.indd 10. 21.01.2009 18:56:56 Prozessfarbe Schwarz.

(13) Elgin von Gaisberg wird sich in Zukunft überdies im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojekts in Zusammenarbeit mit den Fachgebieten Kunstgeschichte, Archäologie, Rechtsgeschichte, Landesgeschichte und Theologie der Universitäten Halle, Leipzig sowie Jena und der Stiftung Leucorea in Wittenberg vermehrt bauforscherischen Fragen der Lutherstadt Wittenberg widmen. Zunächst soll im Verlauf des dreijährigen Vorprojekts „Das Ernestinische Wittenberg“ die Bauentwicklung von Universität und Stadt zwischen 1486 und 1547 untersucht werden. In die Arbeiten sind die Dissertationsvorhaben von Antonia Brauchle, Isabelle Frase und Tobias Horn integriert. Des Weiteren besteht die Absicht, im Zuge dieses Projekts auch Masterarbeitsthemen zu vergeben. Weitergehende Forschungen sollen sich im Vorfeld des Reformationsjubiläums 2017 in Wittenberg anschließen. Anne Mollenhauer knüpfte an ihre guten Kontakte zur Johann-Wolfgang-von-Goethe Universität in Frankfurt/Main an und bot am Institut für Archäologische Wissenschaften ein Seminar zur „Architekturgeschichte Syriens in frühislamischer Zeit“ an. Ulrike Siegel beteiligte sich im Rahmen ihrer Anstellung an der Orient-Abteilung des DAI an der Frühjahrskampagne des Grabungsprojektes Hujayrat al-Ghuzlan bei Aqaba (Jordanien), wo sie die bauforscherischen Untersuchungen leitet. Des Weiteren sprach sie auf der internationalen Tagung „Historic maps and imagery for modern scientific applications“ an der Universität Bern. Mit ihrem Vortrag über „Ar-Raqqa/ar-Rafiqa (Syria) – research on historic aerial and satellite photographs“ berichtete sie von den neuesten Ergebnissen ihres Dissertationsprojekts zur Residenz des Kalifen Harun ar-Rashid in ar-Raqqa/ar-Rafiqa. Mike Schnelle, der seit 2002 die Abschlußexkursionen des Masterstudiengangs organisiert und begleitet, setzte seine Forschungen an der Stadtmauer in Sirwah (Jemen) im Rahmen seines Dissertationsvorhabens in Kooperation mit dem Deutschen Archäologischen Institut (DAI) fort. Mit dem von ihm und zwei. Wittenberg, Markt 3, Bestandserfassung – Bauforschung, 2008.. Feldforschung im Libanon, 2008.. weiteren Stadtmauerforschern initiierte Stadtmauernetzwerk „Fokus Fortifikation – Antike Befestigungen im östlichen Mittelmeerraum“ fördert die DFG über einen Zeitraum von 3 Jahren bis Oktober 2011 den Austausch und die gemeinsame Arbeit von mehr als 15 Nachwuchswissenschaftlern an verschiedenen europäischen universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in einem wissenschaftlichen Netzwerk. Youssef Khoury kehrte im Sommersemester 2008 für einige Monate in seine Heimatstadt zurück, um zwei Lehraufträge an der Notre Dame University Beirut sowie der American University of Beirut durchzuführen, die die Vermittlung bauforscherischer und zeichnerischer Erfassungsmethoden zum Inhalt hatten. Seit September ist er zurück in Berlin und hat sein DAAD-Doktorandenstipendium wieder aufgenommen. Zu berichten bleibt, dass für Karla Börner im November glücklicherweise eine Weiterfinanzierung im Projekt „Akteure und ihre Lebenswelten: die Transformation der Stadt Tripoli (Libanon) während des „langen“ 19. Jahrhunderts“, das in Kooperation mit der FU. JAHRBUCH MSD 2007-09. MSD-2007-09-1_HBF-MSD-EIN.indd 11. 11. 21.01.2009 18:57:02 Prozessfarbe Schwarz.

(14) Berlin, dem Orient-Institut der DMG Beirut, der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft und dem DAI Berlin durchgeführt wird, von der DFG genehmigt wurde. Auch bei den Tutoren gibt es Wechsel zu verzeichnen: Jenny Ahrens entschwand nach erfolgreichem Diplom in die außeruniversitäre Arbeitswelt und Nicole Erbe übernahm ihre Aufgaben bei der Erstellung der Zeichnungen im Rahmen des Resafa-Projekts. Isabelle Frase hingegen blieb und bleibt dem Fachgebiet auch über ihr Diplom hinaus erhalten. Nachdem sie zusammen mit Elgin von Gaisberg und den MSD-Absolventen Anja Tuma und Tobias Horn (Jahrgang 2006-08) im Frühjahr 2008 an einem Projekt unseres Nachbar-Fachgebiets Bau- und Stadtbaugeschichte zum Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee mitgearbeitet hatte, wurde sie im Sommersemester in das Resafa-Projekt eingebunden und beginnt ihre Dissertation im Rahmen des Projekts Wittenberg. Die Administration der Rechner des Fachgebiets und der Datensicherung des Fachgebiets ist durch reibungslose Arbeitsübergaben trotz stetem Wandel von inhaltlicher Kontinuität geprägt: Max Tritschler trat eine Stelle als studentische Hilfskraft im Fraunhofer Institut an. Für ihn kam Simon Joecks zurück, der sich bereits vor seinem Erasmus-Jahr in Korea um unsere. Zwischen Okzident ... Perzeptionsübung im Alten Museum in Berlin-Mitte, 2008.. 12. Einladung ‚denk x 10‘ zur Jubiläumsausstellung „10 Jahre Aufbau- und Masterstudium Denkmalpflege“ im Februar 2009.. Datenverwaltung und –sicherung gekümmert hatte. Nun beginnt auch er mit der Vorbereitung seiner Diplomarbeit und an seine Stelle ist Friederike Schlöser getreten, die dafür sorgt, dass wir rechnermäßig weiter „à jour“ sind. Den Abschluss des zehnten MSD-Jahrgangs nehmen wir – wie bereits eingangs angemerkt – zum Anlass, sowohl auf das Geleistete zurückzuschauen, als auch an der Weiterentwicklung des Masterstudiengangs Denkmalpflege zu arbeiten. Dazu werden im Februar 2009 einige Veranstaltungen stattfinden. Darüber, und sicher über noch vieles mehr aus dem stets turbulenten Leben im Masterstudiengang Denkmalpflege und Fachgebiet Historische Bauforschung werden wir dann im Jahrbuch des nächsten Jahres berichten. D. Sack, A. Brauchle, M. Gussone, D. Kurapkat und D. Spiegel. ... und Orient Sandsturm ‚Ajaj‘ in Resafa, Syrien, im Herbst 2008.. JAHRBUCH MSD 2007-09. MSD-2007-09-1_HBF-MSD-EIN.indd 12. 21.01.2009 18:57:06 Prozessfarbe Schwarz.

(15) Die Mitarbeiter des Fachgebietes Historische Bauforschung, Masterstudium Denkmalpflege, 2007-09 Leitung des Fachgebietes Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack. Sekretariat Dipl.-Ing., Wi.-Ing. (FH) Kristin Brenndörfer. Wissenschaftliche Mitarbeiter Dipl.-Ing. (FH) Antonia Brauchle M.Sc., seit Oktober 2008 Dipl.-Ing. Dietmar Kurapkat Dr.-Ing. des. Daniela Spiegel M.A.. Wissenschaftlich-Technischer Mitarbeiter Dipl.-Ing. Martin Gussone. Wissenschaftliche Mitarbeiter in Drittmittelprojekten Dipl.-Ing. Karla Börner: Tripoli Dipl.-Ing. (FH) Antonia Brauchle M.Sc.: Schloss Charlottenburg, Schloss Schönhausen Dipl.-Ing. Isabelle Frase, Resafa, Wittenberg, seit Mai 2008 Dr. Elgin von Gaisberg, örtliche Projektleitung: Altes Museum, Schloss Charlottenburg, Schloss Schönhausen Dr.-Ing. Catharine Hof: Resafa Architekt Youssef Khoury: Resafa Christoph Konrad M.A.: Resafa Dr. Anne Mollenhauer: Resafa Dipl.-Ing. Ulrike Siegel: Resafa Dipl.-Ing. Mike Schnelle: Exkursionsplanung. Tutoren in Drittmittelprojekten cand. arch. Franziska Streit cand. arch. Jenny Ahrens, Resafa, bis April 2008 cand. arch. Isabelle Frase, bis April 2008 cand. arch. Nicole Erbe, Resafa, seit Juni 2008 cand. inform. Max Tritschler, bis August 2008 cand. inform. Simon Joecks, August bis Dezember 2008 cand. math. Friederike Schlöser, seit Dezember 2008. JAHRBUCH MSD 2007-09. MSD-2007-09-2_HBF-MA-PROJ_081204.indd 13. 13. 21.01.2009 20:22:37 Prozessfarbe Schwarz.

(16) Berliner Kolloquium zur Bauforschung und Denkmalpflege Die von den Fachgebieten Bau- und Stadtbaugeschichte (Johannes Cramer) und Historische Bauforschung (Dorothée Sack) initiierte und in Kooperation mit dem Schinkelzentrum durchgeführte vierzehntägige Vorlesungsreihe bildet ein Forum für alle an Fragen der Denkmalpflege, der Baugeschichte, der historischen und archäologischen Bauforschung arbeitenden Kollegen. Seit 1999 wird hier der Dialog zwischen inner- und außeruniversitären Institutionen und den in der Praxis tätigen Kollegen befördert. Ziel ist es, eine bunte Palette von aktuellen Forschungen auf diesen Gebieten vorzustellen und aus nationaler und internationaler Sicht zu diskutieren. Seit 1999 wird damit der Dialog zwischen inner- und außeruniversitären Institutionen sowie den in der Praxis tätigen Kollegen befördert. Das Kolloquium ermöglicht den Studierenden und Absolventen Einblick in die Vielfältigkeit ihrer zukünftigen Arbeitsfelder zu nehmen und Kontakte dorthin zu knüpfen.. Berliner Kolloquium – Programm Wintersemester 2007/ 2008 19. November 2007 Yngve Jan Holland M.A., Dipl.-Ing. Andreas Potthoff, Berlin. HORNO: BAUHISTORISCHE UNTERSUCHUNGEN IN DER NIEDERLAUSITZ Der Ort Horno in der Niederlausitz wird zur Zeit im Zuge des Braunkohlentagebaus überbaggert. Im Vorfeld dieser Maßnahme wurde seitens des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege ein interdisziplinäres Forschungsprojekt auf den Weg gebracht, das die Geschichte dieses Ortes nachvollziehbar macht. In den Jahren 2002 bis 2004 wurden mehrere Großhöfe mit bis zu zehn Nebengebäude sowie einzelne Wohnbauten und die mittelalterliche Dorfkirche bauhistorisch untersucht und dokumentiert. In der Folgezeit wurden die Ergebnisse von etwa 50 Einzeluntersuchungen ausgewertet und zusammenfassend dargestellt.. 03. Dezember 2007 Daniela Spiegel M.A., TU Berlin. “SI REDIME LA TERRA, SI FONDANO LE CITTÀ” – DIE FASCHISTISCHEN STADTNEUGRÜNDUNGEN DES AGRO PONTINO (1932-1939) Die Trockenlegung und Besiedlung der pontinischen Sümpfe gehörte zu den prestigeträchtigsten Unternehmungen des faschistischen Regimes in Italien. Zwischen 1927 und 1939 wurde die seit antiker Zeit malariaverseuchte Ebene vor den Toren Roms trockengelegt, für die Landwirtschaft parzelliert und mit über 3000 Kolonistenfamilien neu besiedelt. Zur Versorgung der Bauern wurden neben 18 Dörfern auch die fünf stadtartigen Siedlungen Littoria, Sabaudia, Pontinia, Aprilia und Pomezia errichtet, die als bauliche Verwirklichung des neuen faschistischen Italiens der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Die ideologischen Forderungen, die vonseiten des Regimes an diese „Città nuove“ gestellt wurden, waren vielseitig und zum Teil widersprüchlich, sollten sie doch sowohl revolutionär-modern als auch ländlich-traditionell sein, aber vor allem eins: „italienisch“. Neben der Vorstellung der Urbarmachungsgeschichte soll in diesem Vortrag aufgezeigt werden, auf welch unterschiedliche Weise Stadtplaner und Architekten versuchten, die an sie gestellte Forderung nach „Italianità“ in den Neustädten baulich umzusetzten.. 17. Dezember 2007 Prof. Dr.-Ing. Dorothée Sack, TU Berlin. RESAFA-SERGIUPOLIS / RUSAFAT HISHAM: PILGERSTADT UND KALIFENRESIDENZ Resafa liegt in Nordsyrien, 25 km vom Euphrat entfernt, am Rand der syrischen Wüste. Ausgehend von einem römischen Limes-Kastell, entwickelte es sich im 5. und 6. Jahrhundert zu einer der wichtigen christlichen Pilgerstätten des östlichen Mittelmeerraums. In der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts war es als Residenz des Kalifen Hisham b. Abd al-Malik das Machtzentrum der islamischen Welt. In Folge des Mongolen-Einfalls endete die Besiedlung Mitte des 13. Jahrhunderts, Resafa fiel in Vergessenheit. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wird die immer noch eindrucksvolle Ruinenstadt zum Gegenstand kunsthistorischer Untersuchungen, seit Anfang der 1950er Jahre werden archäologische Forschungen in Stadt und Umland durchgeführt. In der 2006 begonnenen Projektphase werden stärker als bisher intra und extra muros in einer Gesamtbetrachtung als zusammenhängender Siedlungsraum untersucht, indem die bisherigen Ergebnisse zu den einzelnen Monumenten zusammengeführt und durch neue Forschungen ergänzt werden.. 14. Januar 2008 Dipl.-Ing. Wolfgang Mayer, Kairo. BAUPLATZ KAIRO: STADTENTWICKLUNG ZWISCHEN WELTKULTURERBE UND METROPOLIS? Kairo gehört heute zu den am schnellsten wachsenden Metropolen der Welt. Neben dem ungebremsten Wachstum an en Rändern ist der Zerfall in Zentrum unübersehbar. Seit 1079 ist die Altstadt von Kairo, ein Gebiet von 3,87km² in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes eingetragen. Neben der Stadtplanung für heute fast 20 Mio. Einwohner ist seit einigen Jahren die Erhaltung der wertvollen Baudenkmale eine wichtige städtebauliche Aufgabe. Der Vortrag gibt einen Überblick über laufende Sanierungsvorhaben.. 14. JAHRBUCH MSD 2007-09. MSD-2007-09-2_HBF-MA-PROJ_081204.indd 14. 21.01.2009 20:23:16 Prozessfarbe Schwarz.

(17) BERLINER KOLLOQUIUM 28. Januar 2008 Prof. Dr.-Ing.habil. Hans Heister, UniBw München. TERRESTRISCHES LASERSCANNING (TLS) IN DER ARCHÄOLOGIE – AM BEISPIEL DER BASILIKA A, RESAFA, SYRIEN Das terrestrische Laserscanning (TLS) hat sich in den letzten zehn Jahren zu einer Messmethode entwickelt, die sich eines breiten Anwendungsspektrums erfreut. Ursprünglich in der industriellen Vermessung eingesetzt, wird TLS auch zunehmend sehr erfolgreich in der Archäologie genutzt. Die moderne Technik des TLS ermöglicht nicht nur eine bisher ungeahnt detaillierte Bestandesaufnahme, das wiederholte Scannen erlaubt erstmals auch ein 4D-Monitoring, also die Beobachtung von Veränderungen am Objekt über die Zeit. Am Beispiel der Basilika A, in der byzantinischen Stadt Resafa-Sergiupolis, Syrien wird dieses Vorgehen methodisch und praktisch eingehend erläutert. Seit dem Jahr 2000 werden nunmehr klassische geodätische Messverfahren in Kombination mit TLS zum Nachweis von Deformationen erfolgreich eingesetzt.. 11. Februar 2008 Dipl.-Ing. Jan Martin Klessing, Berlin. ARCHITEKTUR FÜR DIE ARCHÄOLOGIE: KONSERVIERUNG – SCHUTZ – PRÄSENTATION Archäologische Ausgrabungen geschehen in unterschiedlichstem Umfeld, mal in modern überbautem städtischen Gelände, mal punktuell in weitläufiger Naturlandschaft oder innerhalb ausgedehnter archäologischer Anlagen. Für eine sinnfällige Erhaltung und Präsentation der ausgegrabenen Befunde im Rahmen einer öffentlich zugänglichen Anlage ergeben sich somit - neben den Bindungen, die sich aus dem Befund heraus definieren - auch Ansprüche, welche der umgebenden Situation geschuldet sind. Für die Planung von Konservierungs-, Gestaltungs- und Infrastruktur-Konzepten spielen weiterhin eine Vielzahl von Faktoren, wie z.B. landestypische Eigenheiten, klimatische Bedingungen, politische Vorgaben und natürlich der Finanzrahmen eine nicht zu unterschätzende Rolle. Einige in unterschiedlichen Regionen ausgeführte Beispiele aus der Konservierungspraxis zeigen die Vielfalt der Aufgaben des Architekten für die museale Präsentation auf.. Berliner Kolloquium – Programm Sommersemester 2007 19. Mai 2008 Dipl.-Ing. Dorothea Roos, TH Karlsruhe. DER KARLSRUHER ARCHITEKT HERMANN ALKER (1885-1967) – BAUEN IM SPANNUNGSFELD ZWISCHEN MODERNE UND TRADITIONALISMUS Der Karlsruher Architekt Hermann Alker steht mit seinem architektonischen Werk stellvertretend für viele Berufskollegen, die nach dem Ersten Weltkrieg im Spannungsfeld von Traditionalismus und dem Aufbruch zu einer „neuen Architektur“ gebaut haben. So vereinen seine in den 1920er Jahren entstandenen Wohnbauten, Kirchen, Industriebauten und Sportstätten Gestaltungsansätze der „Um-1800“-Bewegung mit expressionistischen und neusachlichen Entwurfstendenzen. Die sorgfältige Durcharbeitung der eindringlich körperhaften Bauten bis ins kleinste Detail zeigt dabei Alkers großes Interesse für neue Baustoffe und Bauweisen, für den Bauprozeß selbst. Besonders hervorzuheben ist sein Experimentieren mit dem von ihm bevorzugten Werkstoff Beton, in dem er reizvolle Möglichkeiten sah, baukonstruktive bzw. ingenieurstechnische Innovation mit traditioneller Handwerksarbeit zu verbinden.. 02. Juni 2008 Dr. Thomas Nitz, Erfurt/Berlin. VON DER KEMENATE ZUM WOHNZIMMER. DIE ENTWICKLUNG DES WOHNENS IN DER STADT „Die Kemenate ist das Frauengemach einer Ritterburg.“ Diese und andere unsinnige Ideen des 19. Jahrhunderts prägen bis heute das Bild des Wohnens und Lebens in vorindustrieller Zeit. Auf der Grundlage langjähriger bauhistorischer Forschungen in Erfurt und Thüringen kann zumindest für diesen Bereich inzwischen sehr viel lebensnäher dargestellt werden, „wie es eigentlich gewesen.“ Der reiche Baubestand, der bis in die Anfänge des modernen Städtewesens im 12. Jahrhundert zurückreicht, ermöglichte es hier im Zusammenspiel mit schriftlichen und bildlichen Quellen, die Entwicklung des Wohnens in seinen baulichen Ausprägungen nachzuvollziehen. Es wird zu zeigen sein, dass auch für das Wohnen die wesentlichen Entwicklungsschübe bereits im Mittelalter erfolgten und seither nur noch Verbesserungen im Detail zu verzeichnen sind.. 16. Juni 2008 Prof. Dr. Achim Hubel, Otto-Friedrich-Universität Bamberg. DIE ENTDECKUNG DES ENSEMBLES UND DIE ENTWICKLUNG DER STÄDTEBAULICHEN DENKMALPFLEGE SEIT 1900 Bis zum späten 19. Jahrhundert standen die herausragenden Bauwerke im Interesse der Denkmalpfleger. Dies änderte sich um 1900, da der grundlegende Wandel der denkmalpflegerischen Prinzipien auch den ganzheitlichen Blick auf das Ensemble beinhaltete. Ab den 1920er Jahren verursachte jedoch die Begeisterung für das Automobil einen deutlichen Wandel in der Bewertung der alten Stadtgrundrisse. Nun schienen sie plötzlich nicht mehr geeignet für die prognostizierte Entwicklung. Ebenso widersprach das neue Modell des „Wohnens im Grünen“ den Altstadtquartieren. In der Zeit nach 1945 blieben die Planungsvorstellungen unverändert bestehen, was nicht nur beim Wiederaufbau zerstörter Städte zu massiven Eingriffen in den Stadtgrundriss und die traditionellen Strukturen führte, sondern auch die erhalten gebliebenen Altstädte betraf. Erst der zunehmende Protest der Bürger als Folge der entstandenen „Unwirtlichkeit“ und die Denkmalschutzgesetze der deutschen Länder führten zu einem Umdenken der städtebaulichen Leitbilder. Mittlerweile drohen die Entwicklungen wieder auseinanderzuklaffen. Der Denkmalpfleger ist dabei nur ein Glied in einer komplizierten Kette von Maßnahmen und Entscheidungen.. 30. Juli 2008 Barbara Jäger M.A. – Dipl.-Ing. OMI Riesterer, Karlsruhe. KIRCHE UND KUNST – ZUM UMGANG MIT HISTORISCHEN RÄUMEN FÜR DIE LITURGIE Das Künstlerehepaar Barbara Jäger und OMI Riesterer aus Karlsruhe (sie Malerin, er Bildhauer und Architekt) ist seit vielen Jahren im Bereich der Aus- und Umgestaltung von sakralen Räumen tätig. Behutsamer Umgang mit der Historie, Belange der Liturgiereform nach dem Konzil von 1962, Eingriffe in die Architektur durch neue Stufenanlagen, Einbringen von neuen Ausstattungsstücken wie Altar, Ambo, erfordern für jeden Kirchenraum ein eigenes Gestaltungskonzept. Das Anliegen der Künstler, Altes und Neues harmonisch zusammen zufügen, wird anhand von drei Beispielen aufgezeigt: einer Kirche des Historismus Mitte des 19. Jh., ein Wiederaufbau einer Barockkirche 194648 und ein Kirchenneubau aus den 50er Jahren des 20. Jh... JAHRBUCH MSD 2007-09. 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(18) Literaturhinweise •. Masterstudium Denkmalpflege der TU Berlin – Heft 4, Masterstudium Denkmalpflege Jahrbuch 2006-08, Dorothée Sack (Hrsg.) zusammen mit Martin Gussone, Dietmar Kurapkat und Daniela Spiegel, Berlin 2008.. •. Sack, Dorothée, Steffi Platte, Monika Thiel und Jürgen Giese: Bauforschung in der Unterkirche der Cappella Palatina in Palermo, in architectura, 37, 2007, Heft 2, 121-144.. •. Dorothée Sack: Robert Koldewey – Eine Methode lebt weiter, in: Wartke, Ralf B. (Hrsg.): Auf dem Weg nach Babylon. Robert Koldewey – Ein Archäologenleben, Mainz 2008, 176-187.. •. Koldewey-Gesellschaft, Bericht über die 44. Tagung für Ausgrabungswissenschaft und Bauforschung, Bonn 2008: - Dorothée Sack: Leitwort. Aufbau Ost – Aufbau West, 5. - Elgin von Gaisberg: Der Neue Flügel am Schloss Charlottenburg und Schloss Schönhausen Wiederaufbau in West- und Ostberlin, 59-69. - Dina Sperl: Schloss Charlottenburg Berlin, der Knobelsdorff-Flügel – westlicher Bereich. Zerstörung, Wiederaufbau und endgültige Wiederherstellung, 70-78. - Mike Schnelle, Bauhistorische Untersuchungen zur sabäischen Stadtmauer von Sirwah (Jemen). Nachdruck aus architectura 37, 2007, 1, 43–56. - Martin Gussone: Die »Ägyptisierung« der Pyramide im Neuen Garten zu Potsdam, 228-237. - Daniela Spiegel: Machtpräsentation des faschistischen Regimes im italienischen Städtebau. Zum Verhältnis von Rathaus und Casa del Fascio in den pontinischen Neustadtgründungen, 238-249.. •. Martin Gussone, zus. mit Fernando Valdés und Tobias Rütenik: Die Transformation von Sakralbauten in Spanien: Voraussetzungen, Beispiel San Agustin in Badajoz, in: Beiträge zur Islamischen Kunst und Archäologie, 1, Ernst-Herzfeld-Gesellschaft (Hrsg.), Wiesbaden 2008, 123-134.. •. Daniela Spiegel: Lexikon der Bautypen. Funktionen und Formen der Architektur, hrsg. von Ernst Seidl, Rez., in: architectura 38, 2008, H. 2, 194-196.. •. Aktuelle Forschungsprojekte, Deutsches Archäologisches Institut – Orient-Abteilung, Berlin 2008: - Mike Schnelle: Die Stadtmauern von Marib und Sirwah (Jemen), 62-63. - Dorothée Sack, Martin Gussone: Resafa-Seriupolis/Rusafat Hisham (Syrien) – Pilgerstadt und Kalifenresidenz – intra und extra muros, 98-99. - Ulrike Siegel: Die Residenz des Kalifen Harun ar-Rashid in ar-Raqqa/ar-Rafiqa (Syrien), 102-103.. •. Deutsches Archäologisches Institut, Jahresbericht 2007. Ausgrabungen und Forschungen: Resafa, in: AA 2008/1 Beiheft, 268-271.. 16. JAHRBUCH MSD 2007-09. MSD-2007-09-2_HBF-MA-PROJ_081204.indd 16. 21.01.2009 20:23:18 Prozessfarbe Schwarz.

(19) Abgeschlossene Dissertationen und neu begonnene Promotionsvorhaben Abgeschlossene Dissertationen Dipl.-Ing. Eyas Al-Khatheeb (21.04.2008) Masonry in the crusaders castles in Syria. (Wolfram Jäger, TU Dresden/Dorothée Sack, TU Berlin) Dipl.-Kfm., Dipl.-Ing. (FH) Albert Distelrath (25.06.2008) Kapıkırı – Herakleia am Latmos in Karien/Westtürkei. Zur Entwicklung von Raum- und Lebensformen eines Dorfes auf dem Gebiet einer antiken Stadt. (Dorothée Sack, TU Berlin/Klaus Nohlen, FH Wiesbaden) Dipl.-Ing. Judith Ley (geb. Bartel) (10.07.2008) Stadtbefestigungen in Akarnanien. Ein bauhistorischer Beitrag zur urbanen Entwicklungsgeschichte einer antiken Landschaft. (Dorothée Sack, TU Berlin/Lutz Schwandner, HU Berlin) Daniela Spiegel M.A. (21.07.2008) Die Città Nuove des Agro Pontino im Rahmen der faschistischen Staatsarchitektur. (Dorothée Sack/ Adrian von Buttlar, beide TU Berlin). Abgeschlossene Diplomarbeiten Jenny Ahrens und Isabelle Frase (5.2.2008) Tangerhütte, Ehemalige Gießerei des Eisenwerks. Bauforschung, Sanierungs- und Nutzungskonzept (wurde bereits im MSD Jahrbuch 2006-08, 28-29, vorgestellt.). Neu begonnene Promotionsvorhaben Erstmals werden in diesem Heft mit Youssef Koury und Anja Wiese auch laufende Promotionsvorhaben vorgestellt. Weitere Dissertationsprojekte wurden begonnen. Dipl.-Ing. (FH) Telli Golkar M.Sc. (seit 2008) Der ‚Große Bazar‘ von Tabriz, Iran. Bauforschung und Entwicklung eines denkmalgerechten Erhaltungskonzepts der historischen Marktanlage Dipl.-Ing. Anja Henrike Kleinke M. Arch. MBA (seit 2008) „Lobbying“ für Kunst und Kunstsammlungen in der Bundesrepublik Deutschland – Grundlagen, Chancen und Perspektiven Christoph Konrad M.A. (seit 2008) Resafa - Rusafat Hisham. Die Paläste des Kalifen Hisham ibn ÝAbd al-Malik. Archäologie Baugeschichte - Topographie. (Arbeitstitel/Tandemprojekt mit Brian Beckers) Axel Schuhmann M.A. M.Sc. (seit 2008) Der ‚Zentralbau‘ in Resafa-Sergiupolis (Syrien). Bauarchäologische Untersuchungen einer frühchristlichen Kathedrale. (Arbeitstitel/Tandemprojekt mit Ibrahim Salman) Dipl.-Ing. Heike Thieme (seit 2008) Zwischen industrieller Fertigung und Gestaltungsprinzipien der Moderne – Einfamilienhäuser in Metallbauweise 1918-1939 (Arbeitstitel) Dipl.-Ing. (FH) Karsten Thieme M.Sc. (seit 2008) Die Kupferhäuser in Brandenburg und Berlin - Typen, Bauweisen, Erhaltung, Instandsetzung sowie denkmalpflegerische Einordnung (Arbeitstitel) Anja Wiese M.A. M.Sc. (seit 2008) Die Ausstellung „Die schöne Stadt – ihre Entschandelung und Gesaltung“ – Propaganda in der Baukultur zur Zeit des Nationalsozialismus“ (Arbeitstitel). JAHRBUCH MSD 2007-09. MSD-2007-09-2_HBF-MA-PROJ_081204.indd 17. 17. 21.01.2009 20:23:21 Prozessfarbe Schwarz.

(20) ABGESCHLOSSENE DISSERTATIONEN. KAPIKIRI – HERAKLEIA AM LATMOS IN KARIEN, WESTTÜRKEI Zur Entwicklung von Raum- und Lebensformen eines Dorfes auf dem Gebiet einer antiken Stadt.. Abb.1 Das türkische Dorf Kapıkırı am Bafa-See. Abb.2 Gefährdung der antiken Bauten – Buleuterion mit Stallanbau. Abb.4 Haus in Kapıkırı Ende des 19. Jahrhunderts. Vor weit mehr als 200 Jahren kam es zur Wiederbesiedlung der im westlichen Kleinasien gelegenen antiken Stadt Herakleia am Latmos in osmanisch türkischer Zeit. Nomaden siedelten sich bereits im 18. Jh. in den Ruinen der im frühen Hellenismus gegründeten Stadt an. Aus einer Ansammlung kleinerer einfacher Hütten entstand nördlich der historischen Agora das Dorf Kapıkırı (Abb.1). Die Koexistenz von antiker Stadt und späterer türkischer Wiederbesiedlung wurde bereits früh als Problem erkannt und bewertet. Mit der seit ca. 1960 wachsenden Zersiedlung des Dorfes waren die antiken Stätten zunehmend auch außerhalb der bisherigen Ortsmitte durch weitere Überbauung bis hin zur Zerstörung betroffen. Selbst mit der Ausweisung einer archäologischen Schutzzone 1989 konnte das Problem nicht gelöst werden (Abb.2). Um die Kernfrage zu lösen, wie nun die Bewohner von Kapıkırı in Herakleia leben können, ohne die antike Stadt zu zerstören, wurden in der Arbeit Ansätze zur Lösung des Problems entwickelt.. Dorfes gestellt werden. Dabei wurde deutlich, dass, sofern nicht regulierend eingegriffen wird, die Zersiedlung wie bisher voranschreitet und weitere archäologisch wertvolle Bereiche der antiken Stadt bedroht sind. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, und um die Schutzanforderungen der Denkmalsubstanz zu wahren, wurde in einem Dorfentwicklungsplan eine Regelung für künftige Bautätigkeiten innerhalb der antiken Stadt vorgeschlagen. Nach zuvor definierten Gestaltungsvorschlägen können in einigen an das Dorf direkt angrenzenden Gebieten und im eigentlichen Dorfzentrum selbst weitere Bautätigkeiten zugelassen werden. Gleichzeitig zeigt die Planung aber auch deutlich die Grenzen der weiteren Dorfentwicklung auf. Weitere Flächen könnten nur unter Verlust wichtiger antiker Bausubstanz erschlossen werden, was nicht akzeptabel ist (Abb. 5).. werden und zusätzlicher Wohnraum im benachbarten Umfeld zwischen dem Hauptdorf und dem aufgegebenen Sommerstandort geschaffen werden, was zu einer Entlastung der Situation in Herakleia führt. In zwei parallel verlaufenden Prozessen, innerhalb und außerhalb direkt westlich an die Stadt angrenzend, kann somit eine bestandsverträglichere Entwicklung des Dorfes erfolgen.. Nach einer Begutachtung der antiken Stätten und Beschreibung ihrer Bedrohung durch neue Bebauung wurden zunächst die Fragen beantwortet, was schützenswert ist und wo besondere Schutzanforderungen nötig sind. In einem denkmalpflegerischen Bindungsplan wurde eine differenziertere Bewertung der bauhistorischen Substanz vorgenommen. Sowohl bedeutende Einzeldenkmäler, eingebettet in ihre nicht minder wichtige Umgebung, als auch Denkmalbereiche wurden in unterschiedliche Schutzzonen eingeteilt (Abb.3). Durch die Erforschung des türkischen Dorfes und dessen Architektur sowie durch Vergleiche mit der Entwicklung von Dörfern und deren Architektur im angrenzenden Latmos-Gebirge wurde auch der Wert der älteren türkischen Häuser traditioneller Bauweise in Kapıkırı bis ca. 1960 als Bestandteil der jüngeren Siedlungs- und Baugeschichte hervorgehoben. Besonders Häuser, die vor 1960 gebaut wurden, sind zunehmend durch An- und Umbau bis hin zum Abriss bedroht. Der Hinweis auf eine sinnvolle Nutzung dieser Gebäude ist eine wichtige Voraussetzung, um deren Schutz dauerhaft zu gewährleisten (Abb. 4). Durch eine Befragung im Dorf konnte aus den Bedürfnissen der Bevölkerung ein zu erwartender Baubedarf für die nächsten Jahre ermittelt und auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse eine Prognose zur zukünftigen Entwicklung des. Um auch in Zukunft Chancen für eine künftige Dorfentwicklung zu ermöglichen, wurden unter Berücksichtigung zuvor erforschter traditioneller Siedlungsformen im Latmos in einem Flächennutzungsplan zusätzliche Flächen für eine neue Bebauung in Richtung des ehemaligen Sommerdorfes von Kapıkırı ausgewiesen. In Anknüpfung an bekanntes Siedlungsverhalten kann eine alte Siedlungsform erneut aufgegriffen. Abb.3 Denkmalpflegerischer Bindungsplan Kapıkırı – Herakleia Einteilung in Schutzzonen. Die hier vorgestellte Planung erfolgte in enger Abstimmung mit den örtlichen Behörden. Die Arbeit wurde vom Deutschen Archäologischen Institut unterstützt, vertreten durch die Leiterin des Herakleia-Projekts Frau Dr. Anneliese PeschlowBindokat, auf deren Initiative, angeregt durch die ehemalige Gouverneurin von Muğla Frau Dr. Lâle Aytaman, dieses Schutz- und Entwicklungskonzept entstanden ist. Eine Umsetzung in türkisches Recht soll in Kürze erfolgen. Durch die Weiterführung der vorgestellten Planung auf Grundlage eines noch zu erstellenden Katasterplans soll ein rechtskräftiger Bebauungsplan aufgestellt werden. Sollte es gelingen, die Planung zum Schutz von Herakleia im Einklang mit den Interessen der Bevölkerung von Kapıkırı umzusetzen, hätte das Projekt sicherlich Pilotcharakter für Orte mit ähnlicher Problemstellung.. Abb.5 Dorfentwicklungsplan Kapıkırı. Albert Distelrath TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: msd@tu-berlin.de. 18. JAHRBUCH MSD 2007-09. MSD-2007-09-2_HBF-MA-PROJ_081204.indd 18. 21.01.2009 20:23:21 Prozessfarbe Schwarz.

(21) ABGESCHLOSSENE DISSERTATIONEN. DIE CITTÀ NUOVE DES AGRO PONTINO, ITALIEN, IM RAHMEN DER FASCHISTISCHEN STAATSARCHITEKTUR Die Dissertation beschäftigt sich mit fünf Neustadtgründungen, die 1932-39 im Rahmen eines der umfangreichsten Landgewinnungsprojekte des faschistischen Regimes auf dem italienischen Festland entstanden sind. Zwischen 1927 und 39 wurden ca. 840 km² Sumpfland trockengelegt und für die Landwirtschaft parzelliert, um eine neue Kornkammer für Italien zu schaffen. Bewirtschaftet werden sollte die Ebene von über 3.000 „Kolonistenfamilien“, die aus Landesteilen mit starker Bevölkerungsdichte und hoher Arbeitslosigkeit umgesiedelt wurden. Begleitet wurde die Urbarmachung von einer stadtfeindlich orientierten Propaganda, welche die Übel der Großstadt verteufelte und die Ländlichkeit heroisch verklärte. Mussolini selbst definierte mit seinem Versprechen „als Bauern werdet ihr näher an meinem Herzen sein“1 das Landleben als eine Lebensform, die es als guter Faschist anzustreben galt. Dementsprechend wurden die Bauern nicht in Dörfern angesiedelt, sondern jede Familie für sich auf der von ihr zu bewirtschaftenden Parzelle, „zur besseren Bindung des Bauern an die Scholle“.2 Zur Versorgung und Administration der Kolonisten wurden sukzessive 18 Dörfer und die fünf Neustädte Littoria (1932), Sabaudia (1933-34), Pontinia (1934-35), Aprilia (1936-37) und Pomezia (1938-39) errichtet. Entsprechend der Ruralismuspropaganda wurden die neu geschaffenen Siedlungen daher nicht als Städte bezeichnet, sondern als Centri comunali agricoli (landwirtschaftlichen Versorgungszentren), die primär administrative und repräsentative Funktionen erfüllen sollten. Diese fünf Gemeindezentren wurden aus demselben Grundgedanken entwickelt. Ziel war, die aus der Ruralismuspolitik des Regimes geborene Idee des landwirtschaftlichen Gemeindezentrums als neue, antiurbane Siedlungsform städtebaulich wie auch architektonisch zu definieren. Dennoch zeigen die Città nuove, wie die Städte heute bezeichnet werden, höchst unterschiedliche Städtebau- und Architekturkonzepte, obwohl sie nacheinander in einem Zeitraum von nur sieben Jahren errichtet wurden. Die Bandbreite reicht vom traditionalistischen Repertoire des 19. Jh. über die klassische Moderne bis zur Monumentalität des Neoklassizismus. Um die Frage zu beantworten, worin diese Unterschiede begründet liegen und welcher Stellenwert den pontinischen Neustädten in der italienischen Architekturgeschichte zukommt, wurden die Città nuove einer vergleichenden städtebaulichen. und architekturhistorischen Analyse unterzogen. Anschließend wurden die Städte in den Kontext der landesweiten Architekturentwicklung gestellt und ein eingehender Blick auf die Planungsumstände wie auch die beteiligten Persönlichkeiten geworfen. Wie die Arbeit zeigen konnte, war die Diversität der Städte ein Ergebnis der faschistischen Architekturpolitik. Anfang der 1930er Jahre war die italienische Architekten- und Künstlerszene in zwei große Lager aufgespalten, die jungen Modernisten auf der einen Seite, die alteingesessenen Traditionalisten auf der anderen. Beide Gruppierungen nahmen für sich in Anspruch, die Inhalte des Regimes am besten zum Ausdruck bringen zu können. Dieser Konkurrenz unter den Kunstströmungen begegnete Mussolini mit einer ambivalenten Haltung. Auf der einen Seite sympathisierte er mit den Ideen der aufstrebenden Modernisten. Sie boten ihm die Möglichkeit, die propagierte Fortschrittlichkeit der „faschistischen Revolution“ durch die Architektur zu visualisieren. Auf der anderen Seite hinderte ihn die Beibehaltung der wirtschaftlichen und in Teilen auch politischen Machtstrukturen daran, mit der etablierten Seite der Traditionalisten zu brechen. Die Unterschiedlichkeit der Città nuove ist das Ergebnis einer Wechselwirkung der treibenden Kräfte: zum einen zeigte der Verlauf der Staatsarchitekturdebatte Auswirkungen auf die Gestaltung der Neustädte, zum anderen waren sie aber selbst ein wichtiger Faktor, der die Entwicklung der Debatte in entscheidenden Etappen mitgestaltete. Die enge Verflechtung dieser kleinen ländlichen Dienstleistungszentren mit der repräsentativen Staatsarchitektur des Regimes war dem Beziehungsgeflecht zwischen den Bauherren, Architekten und den obersten Regimekreisen geschuldet. Mit all ihren Widersprüchen und Kontroversen, der Vielfalt an Architekten, die versuchten, die schwer zu vereinbarenden Forderungen des Regimes nach Ländlichkeit, Modernität und Traditionalität in ihren städtebaulichen und architektonischen Konzepten umzusetzen waren und sind die Città nuove ein direktes Abbild der italienischen Baukultur des Faschismus. 1„Restando rurali resterete più vicini al mio cuore“, zitiert nach G. Muratore: La Città italiana del Novecento: un patrimonio europeo, in: Metafisica Costruita. Le Città di fondazione degli anni Trenta dall’Italia all’Oltremare, (2002), S.24. 2“Fu, questa, una soluzione ideale, che, se da un lato portò una sensibile maggiore spesa, dall’altro trovò adeguato corrispettivo nel maggiore attaccamento del contadino alla terra.” ONC, Trentasei anni dell’Opera Nazionale Combattenti, 1919-1955, (1955), S. 64.. Agro Pontino, Geographischer Übersichtsplan, undatiert, ca. 1950 (Archivio Centrale dello Stato (Latina), Bearbeitung D. Spiegel).. Littoria, Luftbild von Südwest, ca. Anfang 1935 ((c)Foto Aerofototeca Nazionale-ICCD).. Sabaudia, Luftbild von Nord 1935 (Architettura XI/1935).. Pontinia, Luftbild, ca. 1936 (Galeazzi 2004²).. Aprilia, Luftbild von Nord, zwischen 1937 und 1944 (Diana o.J.). Pomezia, Luftbild, ca. 1939 ((c)Foto Aerofototeca Nazionale-ICCD).. Daniela Spiegel TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE, UNIV.-PROF. DR. ADRIAN VON BUTTLAR, FAKULTÄT I, INSTITUT FÜR GESCHICHTE UND KUNSTGESCHICHTE, FACHGEBIET KUNSTGESCHICHTE STRASSE DES 17. JUNI 152, SEKR. A 58, 10623 BERLIN, TEL. 030-314-796 11, MAIL: msd@tu-berlin.de. JAHRBUCH MSD 2007-09. MSD-2007-09-2_HBF-MA-PROJ_081204.indd 19. 19. 21.01.2009 20:23:29 Prozessfarbe Schwarz.

(22) ABGESCHLOSSENE DISSERTATIONEN. STADTBEFESTIGUNGEN IN AKARNANIEN, GRIECHENLAND Ein bauhistorischer Beitrag zur urbanen Entwicklungsgeschichte einer antiken Landschaft Hintergrund Die Landschaft Akarnanien liegt im Nordwesten des griechischen Festlandes, am Rand des antiken Griechenland und somit weit entfernt von dessen großen politischen Zentren. Mangels aussagekräftiger Überlieferungen in der antiken Literatur wissen wir über die kulturelle und urbane Entwicklung dieser Region nur wenig. Dennoch existieren hier bis heute neunzehn sehr gut erhaltene antike Stadtbefestigungen, die in der vorliegenden Arbeit als kulturgeschichtliche Quellen zur Untersuchung der historischen und gesellschaftlichen Verhältnisse im antiken Akarnanien dienen. Da Befestigungen in der antiken Bauforschung bisher vergleichsweise wenig bearbeitet wurden, dient die Erforschung dieser Stadtmauern außerdem als methodisches Beispiel, um auf die weitgehend unbeachteten sozialen und konstruktiven Hintergründe des antiken Befestigungsbaus aufmerksam zu machen. Die Forschungsarbeit basiert auf einer Dokumentation, die Ferdinand Noack 1894, 1901 und 1906 in Akarnanien anfertigte, aber nur in Teilen publizierte. Diese Dokumentation wurde durch erneute Begehungen der Befestigungen in einem Befund- und Bauteilkatalog systematisiert und durch eigene Bauaufmaße erweitert.. Abb. 1. Entwicklungsphasen der befestigten Städte in Akarnanien (Schema J. Ley). rung einer Polis. Da feindliche Truppen somit fast ungehindert durch das Land ziehen konnten, um einzelne Städte zu belagern, bildete das Bundesheer der Akarnanen neben den Stadtmauern die zweite Stütze der Landesverteidigung. So kamen die zusammengeschlossenen Poleis im Fall einer Belagerung der in der jeweiligen Befestigung eingeschlossenen Bevölkerung zu Hilfe, indem sie das feindliche Heer von außen angriffen.. Bau- und Fortifikationstechnik Durch die Untersuchung der beim Befestigungsbau verwendeten Bautechnik konnte gezeigt werden, dass die Akarnanen und ihre Nachbarn die ersten griechischen Stämme waren, die aufgrund der geologischen und klimatischen Verhältnisse im Nordwesten Griechenlands schon sehr früh Befestigungen vollständig aus Stein errichteten. Aus den praktischen Erfahrungen mit dem lokalen harten und nur in Knollen brechenden Kalkstein entwickelten sie bereits in archaischer Zeit eine regionale Handwerkstradition, die im Umgang mit Polygonalmauerwerk geschult war und schnell den Kragsteinbogen als Bauform zur Überspannung von Pforten und Toren nutzte (Abb. 4, 7). Im Hellenismus führten diese Kenntnisse zu eigenständigen architektonischen Lösungen, wie zum Beispiel der Erfindung einer der frühsten wenngleich unregelmäßigen Keilsteinbogenkonstruktionen in der Architektur (Abb. 5, 7).. Abb. 2. Blick von Osten auf die befestigte Akropolis von Koronta (Zeichnung F. Noack, Archiv DAI Berlin). Entwicklung der befestigten Städte Aufgrund der bauhistorischen Untersuchungen der Befestigungen konnte festgestellt werden, dass Akarnanien in seiner städtischen Entwicklung gegenüber anderen Regionen des Mutterlandes nicht zurückstand (Abb. 1). So besaßen bereits die archaischen Städte an der akarnanischen Küste eine Befestigungsmauer. Sie waren wichtige Schiffs- und Handelsstationen am Seeweg zwischen dem Mutterland und den griechischen Kolonien in Unteritalien. In klassischer Zeit sind auch die akarnanischen Binnenstädte mit einer Mauer umgeben worden. Fast alle Stadtmauern wurden bis in den Hellenismus hinein, wahrscheinlich durch eine verstärkte Landflucht der akarnanischen Bevölkerung bedingt, zum Teil mehrfach erweitert und der Entwicklung der Fortifikationstechnik angepasst. Diese Entwicklung ist zum Beispiel an der binnenländischen Ackerbürgerstadt Koronta deutlich abzulesen (Abb. 2-3). Die besondere Bedeutung der Stadtbefestigungen in Akarnanien begründet sich aus ihrer zentralen Funktion im Verteidigungssystem der Landschaft. Sie wurden an strategisch wichtigen Orten errichtet und waren im Fall eines Angriffes die Zufluchtstätten für die Stadt- und Landbevölke-. Abb. 3. Bauphasen der Stadtbefestigung von Koronta (Verfasserin nach einer Planaufnahme von F. Noack). Judith Ley TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE RWTH AACHEN, LEHRSTUHL FÜR BAUGESCHICHTE, SCHINKELSTR. 1, 52062 AACHEN, TEL. +49-241-80-94787, ley@baugeschichte.rwth-aachen.de. 20. JAHRBUCH MSD 2007-09. MSD-2007-09-2_HBF-MA-PROJ_081204.indd 20. 21.01.2009 20:23:40 Prozessfarbe Schwarz.

(23) ABGESCHLOSSENE DISSERTATIONEN. STADTBEFESTIGUNGEN IN AKARNANIEN, GRIECHENLAND Ein bauhistorischer Beitrag zur urbanen Entwicklungsgeschichte einer antiken Landschaft Da den Ackerbauerstädten nur geringe finanzielle Mittel für den Mauerbau zur Verfügung standen, waren sie gezwungen rationale und effektive Lösungen nicht nur für die Konstruktionsweisen, sondern auch für die Bauformen der Befestigungen zu finden. In klassischer Zeit entsprach die Bauweise der Wehrgänge, Türme und Tore zunächst noch weitgehend der allgemein im griechischen Befestigungsbau gebräuchlichen Fortifikationstechnik. So war es üblich, die Tore durch Türme, Höfe oder Zwinger zu schützen (Abb. 6-7). Daneben traten für Akarnanien typische Formen auf, wie die schräg durch die Kurtinen geführten Torgänge, sowie kleine Korridortore. Die Größe dieser lokalen Bauformen wurde im Hellenismus erweitert, da durch die Errichtung besonders langer Korridore der Bau von Türmen oder Höfen vermieden werden konnte (Abb. 6-7). Auf diese Weise war es möglich, das Bauvolumen und die Baukosten zu senken, ohne die Sicherheit des Tores maßgeblich zu gefährden.. Abb. 6. Typologie der Grundrisskonzeptionen der Stadttore in Akarnanien, ohne Maßstab (Schema J. Ley). dern auch eine eigenständige lokale Handwerksund Bautraditionen im Befestigungsbau ermitteln.. Abb. 4. Das von einem Kragsteinbogen überspannte Zwingertor von Metropolis / Palaiomanina (Foto F. Noack, Archiv DAI Berlin). Projekt Die bauhistorischen Untersuchungen der Stadtbefestigungen in Akarnanien entstanden im Rahmen des Akarnanien-Projekts des griechischen Antikendienstes (Lazaros Kolonas) des Architekturreferates des DAI Berlin (Ernst-Ludwig Schwandner), des Winckelmann-Instituts der Humboldt Universität Berlin (Franziska Lang) und des Althistorischen Seminars der Universitäten Münster und Freiburg (Peter Funke, Hans-Joachim Gehrke). Die Dissertation wurde durch ein DFG-Stipendium des Graduiertenkollegs „Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege“ gefördert. Betreut wurde die Arbeit von den Professoren Dorothée Sack (FG Historische Bauforschung, TU Berlin), Ernst-Ludwig Schwandner (Winckelmann-Institut, HU Berlin) und Johannes Cramer (FG Bau- und Stadtbaugeschichte, TU Berlin).. Ausgewählte Literatur • F. Noack, Bericht in der Archäologischen Gesellschaft vom März 1897, AA 1897, 80-83. • F. Noack, Bericht auf der Wickelmannsitzung vom 9. Dezember 1916, AA 1916, 215-239. • E. Kirsten, Aitolien und Akarnanien in der älteren griechischen Geschichte, Neue Jahrbücher für antike und deutsche Bildung 1940, 298-316; wiederabgedruckt in Geographica Historica 3 (1984) 103-130. • E. Kirsten, Bericht über eine Reise in Aitolien und Akarnanien, AA 56, 1941, 99-119. • H.-J. Gehrke, Die kulturelle und politische Entwicklung Akarnaniens vom 6. bis zum 4. Jh. v. Chr., GeoAnt 3/4, 1994/5, 41-48; • F. Lang, Veränderungen des Siedlungsbildes in Akarnanien von der klassisch-hellenistischen zur römischen Zeit, Klio 76, 1994, 239-254; • E.-L. Schwandner, Akarnanien, die unbekannte Landschaft Griechenlands. Feldforschung in Stratos und Palairos, NüBlA 17, 2000/2001, 8-22. • vgl. Veröffentlichungen der Verfasserin unter ihrem Mädchennamen: - J. Bartel, Akarnanische Stadtbefestigungen. Eine Darstellung der Macht der Poleis, in: E.-L. Schwandner – K. Rheidt (Hrsg.), Macht der Architektur – Architektur der Macht, DiskAB 8 (2004) 92-99. - J. Bartel, Zwischen Tradition und Fortschritt. Regionale Charakteristika antiker griechischer Stadtbefestigungen in Akarnanien, in: Koldewey-Gesellschaft. 44. Tagungsbericht – Breslau 2006 (2008) 100-106.. Abb. 5. Das von einem Keilsteinbogen überspannte sogenannte Heilige Tor von Palairos / Kechropoula (Foto F. Noack, Archiv DAI Berlin). Repräsentation Die Stadtbefestigungen hatten für die Akarnanen jedoch nicht nur einen funktionalen, sondern auch einen repräsentativen Wert. Trotz der wirtschaftlichen Einschränkungen gestalteten sie daher die Mauern vor allem bei den Haupttoren besonders aus. In diesen Abschnitten wurde das Mauerwerk besonders sorgfältig ausgeführt und der Wehrgang mit einem schmückenden Geisonband versehen. Die in Akarnanien errichteten Stadtbefestigungen sind somit Zeugnis einer eigenständigen urbanen Kulturlandschaft, deren Städte trotz ihrer eingeschränkten wirtschaftlichen Möglichkeiten ein hohes Maß an politischem Selbstbewusstsein zum Ausdruck brachten. Durch die Untersuchung der Stadtmauern ließ sich somit nicht nur die historische und kulturelle Entwicklung der akarnanischen Städte aufzeigen, son-. Abb. 7. Grundriss und Frontansicht des Zwingertores von Metropolis / Palaiomanina (Zeichnung F. Noack, Archiv DAI Berlin) und des Heiligen Tores von Palairos / Kechropoula (Zeichnung J. Ley). Judith Ley TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN, FAKULTÄT VI, INSTITUT FÜR ARCHITEKTUR UNIV.-PROF. DR.-ING. DOROTHÉE SACK, FACHGEBIET HISTORISCHE BAUFORSCHUNG, MASTERSTUDIUM DENKMALPFLEGE RWTH AACHEN, LEHRSTUHL FÜR BAUGESCHICHTE, SCHINKELSTR. 1, 52062 AACHEN, TEL. +49-241-80-94787, ley@baugeschichte.rwth-aachen.de. JAHRBUCH MSD 2007-09. MSD-2007-09-2_HBF-MA-PROJ_081204.indd 21. 21. 21.01.2009 20:23:46 Prozessfarbe Schwarz.

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