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Archiv "PSA-Schnelltest" (20.10.2000)

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Academic year: 2022

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Viele Frauen lehnen die Hormonersatztherapie in der Postmenopause ab. Als Grund nennen zwei Drittel der Frauen Gewichtszunahme, ein Viertel Blutungen und circa 17 Prozent ein erhöhtes Brust- krebsrisiko. Etwa ein Drittel der Frauen vertritt die Auffas- sung, es sei gegen die Natur, in den Wechseljahren Hormone zu substituieren. Diese Daten erbrachte eine von Dr. Bea- te Schultz-Zehden (Berlin) durchgeführte Befragung von 1 038 Frauen im Alter von 50 bis 70 Jahren zum Thema Hormonersatztherapie.

Dabei zeigten Frauen mit höherem Bildungsstand eine höhere Bereitschaft zur Hor- monsubstitution und auch ein qualifiziertes Wissen. Die ge- äußerten Erwartungen von ei- ner solchen Therapie sind in erster Linie Wohlbefinden und gutes Aussehen. Erst danach rangieren Prävention von Osteoporose und kardiovas- kulären Erkrankungen.

Ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden in der Postme- nopause ist die Stimmungslage.

Ein Zusammenhang zwischen Hormonstatus und depressiver Symptomatik ist nicht belegt.

Prof. Eckhart Rüther (Göt- tingen) betonte, dass eine Depression nie ausschließlich auf Östrogenmangel zurück- geführt werden kann. Deshalb muss bei einer depressiven Er- krankung in der Postmenopau- se zusätzlich zur Hormoner- satztherapie stets antidepressiv behandelt werden.

Tatsache ist, dass die Östro- gene prämenopausale Frauen vor Arteriosklerose schützen.

Die Inzidenz von koronarer Herzkrankheit, Schlaganfällen und peripheren Gefäßleiden ist in der Prämenopause deut- lich niedriger als bei gleichaltri- gen Männern. Erst postme- nopausal holen die Frauen auf, die Erkrankungsraten steigen

an und erreichen mit einer Ver- zögerung von zehn bis 15 Jah- ren das Niveau der Männer.

Hauptgrund dafür ist der postmenopausale Anstieg der Triglycerid-Spiegel und ein Rückgang der HDL-Konzen- tration. Diese beiden Risiko- faktoren träten häufig zusam- men mit Hypertonie, gestör- ter Glukosetoleranz und einer thrombophilen Stoffwechselsi- tuation mit erhöhter Konzen- tration an den Faktoren VII und PAI-1 auf, erläuterte Prof.

Gerd Assmann (Münster), au- ßerdem steige das atherogene Lipoprotein (a) an.

Diese negativen Auswir- kungen des Östrogenmangels könnten durch eine Hormon- ersatztherapie umgekehrt wer- den, so Assmann. Im Gegen- satz zu den fehlenden posi- tiven Einflüssen der Hor- monsubstitution auf eine ma- nifeste KHK können durch Gabe von CSE-Hemmern auch bei postmenopausalen Frauen mit KHK die korona- ren Ereignisse und invasive therapeutische Interventionen (Angioplastie, Bypass-Opera- tion) und Schlaganfall signi- fikant gesenkt werden. Den Grund dafür sieht man in der drastischen Senkung des LDL- Cholesterins um 30 bis 50 Pro- zent. Darüber hinaus senken die Statine die Triglycerid- Werte um etwa 14 Prozent.

Mastodynien treten selten auf

In der Primärprävention der KHK ist das Vorgehen von weiteren Risikofaktoren ab- hängig. Generell gilt, dass bei positiver Familienanamnese, Diabetes mellitus, Hypertonie und Dyslipoproteinämie das LDL-Cholesterin stärker ge- senkt werden muss als bei Frauen ohne solche Risiko- faktoren. In der Regel genügt dann der LDL-senkende Ef-

fekt der Hormonersatzthera- pie nicht, um das Therapieziel zu erreichen, und es müssen zusätzlich lipidsenkende Me- dikamente gegeben werden.

Andererseits sollte bei ei- ner Hypertriglyzeridämie und einer Anamnese mit throm- boembolischen Ereignissen die Indikation zur östrogen- haltigen Hormonersatzthera- pie zurückhaltend gestellt wer- den. Zum Unterschied zur kombinierten Hormonsubsti- tution aus einem Östrogen und einem Gestagen wird un- ter dem synthetischen Steroid Tibolon (Liviella®, Organon) der Triglycerid-Spiegel aber deutlich gesenkt.

Die östrogenen, gestagenen und androgenen Partialeffek- te von Tibolon entfalteten in präklinischen Studien ein gün- stiges Wirkprofil an Brustdrü- sen- und Mammakarzinom- zellen. In klinischen Studien sei der günstige Effekt auf die Brust durch ausbleibende Dichtezunahme in der Mam- mographie und das seltene Auftreten von Mastodynien bestätigt worden, berichtete Prof. Olaf Ortmann (Lübeck).

Ob durch Tibolon das Mam- makarzinom-Risiko gesenkt wird, lässt sich derzeit noch nicht beurteilen, da entspre- chende Studien fehlen.

Prof. Hans Peter Zahradnik (Freiburg) berichtete über ei- ne Phase-IV-Studie mit Tibo- lon, an der 981 Frauen im Al- ter zwischen 45 und 70 Jahren teilnahmen; 742 Frauen haben die Studie nach dem Prüfplan beendet. Die Behandlungs- dauer betrug vier Monate.

Das primäre Studienziel war, die Wirkung von Tibolon an- hand der Menopause-Bewer- tungsskala MRS II zu testen.

Sekundäres Prüfziel war, die Wirkung auf die Libido und die Verträglichkeit der Sub- stanz zu bewerten. Die positi- ven Veränderungen des Me-

nopausen-Scores waren ein- drucksvoll: Etwa 90 Prozent der Frauen gaben eine Besse- rung an, in 50 Prozent der Fäl- le einen um bis zu zehn Punkte.

Mehr als zehn Punkte nann- ten zwischen 30 und 35 Pro- zent der Probandinnen. Das Sexualverhalten wurde durch Tibolon in den meisten Fäl- len nicht beeinflusst, manche Frauen erlebten eine Zunah- me der Libido.

Die am häufigsten genann- ten unerwünschten Ereignis- se waren mit 50 Nennungen unspezifische zentral-nervöse oder neurologische Beschwer- den. Es folgte mit 44 Nen- nungen eine genitale Blutung, gefolgt von Hautproblemen, Gewichtszunahme oder kli- makterischen Beschwerden.

In der Gesamtbeurteilung wur- de Liviella durch die Prüfärzte als „gut“ bis „sehr gut“ ein- gestuft. Siegfried Hoc V A R I A

A

A2800 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 42½½½½20. Oktober 2000

Hormonersatztherapie mit Tibolon

Synthetisches Steroid senkt auch Triglycerid-Spiegel

Unternehmen

Corifeo –UCB-Pharma führt mit Lercanidipin einen neu- artigen Calciumantagonisten der dritten Generation unter dem Warenzeichen Corifeo® ein. Von anderen lang wirksa- men Dihydropyridinen unter- scheidet sich Lercanidipin durch einen extrem hohen Membranverteilungskoeffizi- enten. Corifeo bildet eine Art Membrandepot in der Gefäß- zellmembran. Deshalb ist Ler- canidipin trotz einer sehr kur- zen Eliminations-Halbwerts- zeit rund um die Uhr wirksam.

PSA-Schnelltest – Ab sofort steht der erste qualitative PSA-Schnelltest mit Vollblut für die Früherkennung des Prostata-Karzinoms (PCa) von der Hoyer-Madaus MD- Uro Technik zur Verfügung.

Eine Vergleichsstudie mit ei- nem PSA-Serum-Test und der nasschemischen quantitativen PSA-Bestimmung weist für den Schnelltest eine Spezifität von 84 Prozent und eine Sen- sitivität von 91 Prozent auf.

Dabei wurde als Bezugswert jeweils der zurzeit anerkann- te Referenz-Cut-off-Wert von 4 ng/ml gewählt. EB

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