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Archiv "Therapie in Kürze" (05.12.1974)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Nierentransplantation

besser die Collins-Lösung benutzt.

Für die Dauerperfusion wird zweckmäßigerweise eine Albumin- lösung (Tabelle 8) verwendet. Sie ist relativ einfach herzustellen und hat sich nach experimenteller und klinischer Prüfung als ebenso brauchbar erwiesen wie die frühe- re Kryo-präzipitierte Plasmalösung, deren Herstellung erheblich auf- wendiger war. Mit dem jetzigen Verfahren wird außerdem das He- patitisrisiko sowie die Gefahr der Übertragung zytötoxischer Antikör- per ausgeschlossen..

Andere Verfahren

Die Probleme der Kurzzeitkonser- vierung können im wesentlichen als gelöst angesehen werden.

Zweifellos wäre es wünschenswert, Verfahren zu entwickeln, die über sehr viel längereZeiten eine Konser- vierung ermöglichten. Vorerst sind auf diesem Gebiet keine praktika- blen Wege in Sicht. Die Konservie- rung mit sogenannten biologischen Verfahren, wie die Verwendung ei- nes Zwischenwirtes oder der vor- übergehende Anschluß einer Spen- derniere an die arterio-venöse Fi- stel chronisch dialysierter Patien- ten, stößt noch auf erhebliche praktische Schwierigkeiten.

Transport

Nieren können heute auch über weite Strecken transportiert wer- den, wenn sie nach initialer Kühl- perfusion entsprechend aufbewahrt werden (Abbildung 4). Werden sie in einem Isolierbehälter (etwa Sty- ropor) verpackt, können sie mit je- dem Transportmittel befördert wer- den. Falls eine Dauerperfusion not- wendig ist, muß das Transportmit- tel der Größe des Geräts entspre- chen; hierbei leisten Polizei, Feuer- wehr und Bundeswehr sogar unter Einsatz von Hubschrauber und Flugzeug wertvolle Hilfe. Am Bei- spiel des Essener Transplanta- tionszentrums wird deutlich, welch rege europäische Zusammenarbeit auf diese Weise ermöglicht wird (Abbildung 7).

Abschließend sei noch einmal be- tont, daß genügend sichere und einfache Methoden zur Organkon- servierung entwickelt worden sind, die praktisch in jeder chirurgi- schen Klinik angewandt werden können. Auch für die Organentnah- me dürften keine grundsätzlichen Schwierigkeiten bestehen, so daß künftig auf eine zunehmende Akti- vität auf dem Gebiet der Organ- spende in Zusammenarbeit mit den bestehenden Transplantationszen- tren zu hoffen ist. Die zur Zeit in der Bundesrepublik aktiven Trans- plantationszentren, die jederzeit bereit sind, Rat zu erteilen, sind Tabelle 9 zu entnehmen.

Literatur

Alexandre, C. P. J.: Kidney Preservation für Clinical Transplantation, Vortrag, Euro- transplant-Meeting 1973 Leiden — Collins, G. M., Bravo-Shugarman, M., Terasakl, P.

E.: Kidney Preservation for Transportation Lancet 11 (1969) 1219 - Dreikorn, K.: Stand der Nierenkonservierung, Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft für Klinische Nephro- logie Nr. 1 und 2111 1973 - Eigler, F. W., Littmann, K.: Künstliche Organperfusion und ihre physiologische Problematik in

„Experimentelle Medizin" von Struck, Ge- org-Thieme-Verlag — Hamburger, J., Cros- nier, J., Dormont, Bach, J. F.: Renal Trans- plantation, Theory and Practice, The Wil- liams and Wilkens Comp., Baltimore 1972

Anschrift des Verfassers:

Professor

Dr. med. Friedrich Wilhelm Eigler 43 Essen 1, Hufelandstraße 55

Therapie in Kürze

Prostaglandin E2-Methylester, ein synthetisches Analogon des Pro- staglandins E2, kann nach Ansicht von Ärzten in Singapur ein Heilmit- tel für das Ulcus ventriculi werden.

In einer kontrollierten Blindstudie wurden im Universitätskranken- haus von Singapur von 18 der Patienten (Chinesen) zehn mit dem Prostaglandinester behandelt. Acht Patienten erhielten nur Antacida, wenn Schmerzen auftraten. Allen wurde Bettruhe verordnet. Die zehn Patienten erhielten zwei Wo- chen lang alle sechs Stunden das Prostaglandin oral. Nach Abschluß der Kur wurde mit einem Glasfa- ser-Endoskop endoskopiert. Bei

drei Prostaglandin-Patienten waren die Ulzera verschwunden, beträcht- liche Heilung war in sechs Fällen, eine leichtere Besserung in einem Falle zu verzeichnen. Bei der Kon- trollgruppe trat keine völlige Hei- lung auf, vier waren beträchtlich gebessert, bei dreien konnte keine Wirkung registriert werden. Der Wirkmechanismus des künstlichen Prostaglandins beruht auf einer Unterdrückung der HCl- und Pep- sin-Produktion und einer vermehr- ten Schleimproduktion der Muko- sa. Ob sich die Wirkung nur auf Chinesen mit ihrem möglicherwei- se andersartigen Stoffwechsel oder auch auf Europäer erstreckt, wird sich erst erweisen müssen. HH (Wye-Po Fung, et al.: The Lancet, 7871 [1974], 10-11)

Bei diabetogener Hyperglykämie und Ketazidose waren in Sidney Versuche mit intravenösen Insulin- Infusionen erfolgreich. Mit Hilfe eines pädiatrischen Tropfs wurden den Patienten über sechs Stunden 1,2, 2,4 und 4,8 I. E. Insulin pro Stunde in einer physiologischen Kochsalzlösung, angereichert mit ein bis zwei Prozent Human-Se-

rum-Albumin, in eine Antekubitalve- ne instilliert. Während der Behand- lung wurden laufend Serumproben zur Bestimmung des Blutzuckers entnommen. Die Infusion wurde abgebrochen, wenn die Plasma- glucose auf Normalwerte abgesun- ken war. Hypoglykämien und zere- brale Ödeme traten unter der Be- handlung nicht auf. Um die durch das Humanalbumin mögliche Infek- tion mit einer Serumhepatitis zu vermeiden, will man künftig statt Humanalbumin eine 3,5-prozentige Lösung von Hämaccel® verwen- den. Damit könnte auch die Degra- dation des Insulins, die während der langen Infusionszeit bemerkbar wurde, ausgeschlossen werden.

Die Autoren .vermuten auch, daß die präoperative Infusion von nied- rigen Insulindosen das Risiko diabetischer Patienten mindern

kann. HH

(Kidson, W., et al.: British Medical Journal, 5921 [1974], 691-694)

3550 Heft 49 vom 5. Dezember 1974 DEUTSCHES ARZTEBLATT

Referenzen

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