MANAGE'I/TENT
Auswärts uerdient man mehr
ART-BUCHHALTUNGSDATEN ZENTRALE AUSWERTUNG Bei 50 o/o der unter- suchten Verkehrsmilchbetriebe arbeitet ein Familienmitglied auswärts - dies in
einem mehr oder weniger grossen Pensum. lm Durchschnitt verdienen diese Familien- arbeitskräfte auswärts das Doppelte wie auf ihrem Betrieb.
Agroscope
Reckenholz-Tänikon (ART) untersuchte anhand der Buchhaltungsdaten der ZentralenAuswertung für 1285
Ver- kehrsmilchbetriebe die ausserbetriebli- chen Tätigkeiten des Jahres 2008. Als Messgrösse für den Umfang der ausser- betrieblichen Tätigkeit der Familienan- gehörigen wurde die Jahresarbeitsein- heit (lAE) verwendet. Eine volle JAEentspricht
einer
100%o-Arbeitsstelle.400/o der Betriebe gingen keiner ausser- betrieblichen Tätigkeit nach (Tabelle).
Bei 37'1 Betrieben (290/o) gingen der Be- triebsleiter, seine Partnerin oder ein weiteres Mitglied des Haushalts maxi- mal einen Tag pro Woche auswärts ar- beiten (0.2 JAE). Bei 210/o der Betriebe bewegte sich der Arbeitsumfang ausser- halb zwischen 0.2 und 0.5 JAE. 10%o
oder 132 Familien setzten zwischen ei- nem halben und einem ganzen Pensum ausserhalb des Betriebs ein. Ein Arbeits- volumen von mehr als einer Vollzeitstel- le war äusserst selten (4 Betriebe). Be-
trachtet man nur
jene
Betriebe, die auswärts arbeiten, belief sich der durch- schnittliche ausserbetriebliche Tätig- keitsumfang auf 0.28 JAE, was etwas mehr als einem Tag pro Woche ent- spricht.in Prozent
B gtrie,be
512
40%371
29 %V16-f
21 0/9132
10 o/oGute Einkommen
Finanziell lohn-te
sich die ausserbetriebliche Arbeit, denn im Durchschnitt betrugen die Ein- kommen umgerechnet auf eine Vollzeit- stelle 74900 Fr. pro Jahr beziehungswei- se 6240Fr. pro Monat. Das Einkommen pro Vol lzeitfami I ienarbeitskraft auf dem Betrieb (Arbeitsverdienst), belief sich dahingegen auf lediglich 37 300 Fr. pro Jahr beziehungsweise 3'1 10Fr, pro Mo- nat. Das Einkommen ausserhalb des Be- triebs war pro Vollzeitstelle mehr alsdoppelt so hoch wie auf dem Betrieb, was aber nicht auf alle Betriebe zutrifft.
Bei vier von fünf Betrieben war aber das ausserbetriebliche Einkommen pro JAE
zumindest grösser
als der auf
demLandwi rtschaftsbetrieb generierte Ar- beitsverdienst.
Für das
Cesamtein- l<ommen der Haushalte spielt die aus- serbetriebliche Erwerbstätigkeit eine wichtige Rolle, macht es doch rund ei- nen Viertel aus.Bauern finden eine Stelle
Esstellt sich die Frage, ob es fürjede Be- triebsleiterfamilie möglich ist, ausser- halb des eigenen Betriebs Arbeit zu fin- den oder ob es regionale Unterschiede beim Arbeitsangebot gibt. Um dies zu überprüfen, wurde zunächst
die
Ar- beitsplatzdichte in einem Umkreis von zehn Kilometern um die Cemeinde des Betriebs ermittelt. Anschliessend wurde die Korrelation zwischen den vorhande- nen Arbeitsplätzen und dem ausserbe- trieblichen Tätigkeitsumfangder
Be- triebsleiterfamilie gerechnet. Dabei zei$e sich kein statistischer Zusammen- hang, das heisst die Korrelation war na- he bei null. Dies gilt auch, wenn man ei- nen Umkreis von 5 oder 15 Kilometern verwendet.ART-Serie
zur
Einkommens-situation der
BauernBeginnend mit dieser UFA-Revue-Aus- gabe werden in einer Serie von Artikeln spezifische Analysen anhand von Buch-. .
haltungsdaten dir Zentralen Ausweriung von Agroscope Reckenholz-Tänikon (ART) vorgestellt.
ART-Umfrage
2014
Ab Februar 2014 erhebt die Zentrale Auswertung von Agroscope Reckenholz- Tänikon die Buchhaltungsdaten von zufällig ausgewählten Landwirtschafts- betrieben. Ziel ist es, die Einkommenssi- tuation der Schweizer Bauern verlässlich zu ermitteln. Vielleicht werden auch Personen aus der UFA-Revue-Leserschaft telefonisch kontaktiert, um dabei mitzumachen. Agroscope Reckenholz- Tänikon ist lhnen sehr dankbar, wenn Sie mitmachen.
www. e i n ko m n e n ss i tu ati o n. ch
Fazit
DerausserbetrieblicheArbeits- umfang hängt offensichtlich nicht von der Anzahl Arbeitsplätzen in der Region ab und Bauern haben generell eine gute Chance, ausserbetriebliche Arbeit zu finden. Die Entlöhnung zeigt auf, dassdie Familienangehörigen von Verkehrs- milchbeirieben gefragte Arbeitskräfte sind. Dies gilt umso mehr, als das durch- schnittliche Pensum von 0.28 Jahresar- beitseinheiten aufgrund seiner Crösse
kaum Führungsaufgaben zulässt, die
besser bezahlt
wären. I
Tabelle:
Auswärtige
Pensender Betriebsleiter
von VerkehrsmilchbetriebenAusserbetriebliche Tätigkeit 1n lahlgsalbelt1einhe1t",e1 QnQ
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zwischen 0.2 und 0.5 JAE zwischen 0.5 und 1
Anzahl
Autor
Dr. Markus Lips leitet die Forschun gigru ppe Betri ebswi rtschaft,oie'ür die Zertrale Auswerttng von Buch hahu ngsdatel z,.rstäro ig :st.
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Alle Betriebe
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4 1285
030/o 100 o/o Datengrund age Buchhaltungsdaten derZentralen Auswertung, ART
112013 UFA-REVUE