Aus Bund und Ländern
A WMF wächst weiter
FRANKFURT/M. Bei der Frühjahrs-Delegiertenkonfe- renz der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medi- zinischen Fachgesellschaften (A WMF) in Frankfurt/Main sind drei weitere Fachgesell- schaften als Mitglieder aufge- nommen worden. Die A WMF vertritt jetzt 80 wis- senschaftliche medizinische Fachgesellschaften mit 80 000 Mitgliedern in allen wissen- schafts- und forschungspoliti- schen Angelegenheiten. Neu aufgenommen wurden:
..,.. die Deutsche Gesell-
schaft für Pharmakologie und Toxikologie mit rund 2100 Mitgliedern,
..,.. die Deutsch-Österrei-
chische Gesellschaft für Neo- natologie und Pädiatrische Intensivmedizin mit cirka 700 Mitgliedern und
..,.. die Deutsche Gesell-
schaft für Thoraxchirurgie, die sich noch in der Grün- dungsphase befindet. WZ
Ärzteschaft besorgt um Gesundheitswesen
HANNOVER. Im Zusam- menhang mit den Diskussio- nen um die Fortsetzung der
"Gesundheitsreform" haben die Ärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen gemeinsam mit Vertretern von zwanzig ärztlichen Verbänden acht unverzichtbare Grundsätze ärztlichen Handeins und Selbstverständnisses verab- schiedet. Danach dürfen im Interesse eines ausschließlich patientenorientierten ärztli- chen Wirkens nicht zur Dis- kussion stehen:
0
die freie Arztwahl;f) die Ausübung der Be- rufsfreiheit ausschließlich nach den Regeln der ärztli- chen Kunst und der Wissen- schaft;
8
der Schutz der Arzt-Pa- tienten-Beziehung vor gesetz- lichen Eingriffen;0
der Erhalt des Bis- marckschen Sozialsystems mitden Elementen Versiche- rungspflicht und Solidaraus- gleich;
0
die Gewährleistung des medizinischen Fortschritts im Sinne der Qualitätssicherung auch in Zukunft;0
die Freiberuflichkeil im ambulanten Sektor (Nieder- lassungsfreiheit);8
der Erhalt der ärztli- chen Selbstverwaltung und der Sicherstellungsauftrag der Kassenärztlichen Verei- nigungen;0
die Vertragsfreiheit In der gemeinsamen Erklä- rung zu diesen acht Grund- sätzen heißt es abschließend:"Für die Einhaltung dieser
Grundsätze sind die ärztli- chen Organisationen bereit, notfalls auch zu Kampfmaß- nahmen zu greifen." JM
Wohlfahrtsverbände:
Strukturreform in Sozialhilfe umsetzen
BONN. Die Spitzenver- bände der Freien Wohlfahrts- pflege haben die Ministerprä- sidenten der Länder aufge- fordert, die dritte und letzte Stufe der Regelsatz-Struktur- reform in der Sozialhilfe un- verzüglich umzusetzen. Es sei in keiner Weise gerechtfer- tigt, die Umsetzung von gleichzeitigen Kürzungen in der Sozialhilfe abhängig zu machen, erklärten die Ver- bände in einer gemeinsamen Erklärung. Den Sozialhil- feempfängern dürfe die im Jahr 1990 mit der Einführung des Statistikmodells von den Ministerpräsidenten be- schlossene Erhöhung der Re- gelsätze nicht weiter verwei-
gert werden. WZ
WHO wirbt für tabak- freien Arbeitsplatz
BONN. "Tabakfreier Ar- beitsplatz - sicherer und ge- sünder": Unter dieses Motto stellte die Weltgesundheitsor- ganisation (WHO) den dies- jährigen Welt-Nichtraucher- Tag am 31. Mai. Mit einer breit angelegten Medienkam-
DEUTSCHES
ARZTEBLATT NACHRICHTEN
pagne wirbt die Organisation für Unterstützung im Kampf gegen das Rauchen.
Nach Angaben der WHO sterben in diesem Jahrzehnt jährlich weltweit drei Millio- nen Menschen an den Folgen des Rauchens - zwei Millio- nen davon in den Industrie-
WORLD HEALTH ORGANIZATION
TOBACCO OR HEALTH nationen und eine Million in den Entwicklungsländern.
Der Welt-Nichtraucher- Tag, der ursprünglich auf ei- ne mindestens 24stündige Ta- bakabstinenz als Einstieg in die Nikotinentwöhnung ziel- te, wird von der WHO inzwi- schen mehr als ein Forum für verschiedene Aufklärungsak- tivitäten gesehen. So stehen in den kommenden Jahren Schwerpunktthemen wie
"Medien gegen Tabak" und
"Sport und Kunst ohne Ta-
bak" an. JM
Caritas-Info zum Drogenproblem
FREIBURG. Eine neue Informations-Broschüre zum Drogenproblem gibt das Re- ferat Gefährdetenhilfe des Deutschen Caritasverbandes in Freiburg heraus. Die Bro- schüre richtet sich an 13- bis 18jährige Jugendliche, die sich mit Drogenfragen be- schäftigen oder selbst Proble- me mit Suchtmitteln haben.
Die Schrift "Tu was, zum Bei- spiel Drachen steigen lassen"
will junge Leserinnen und Le- ser anregen, über sich nach- zudenken und sie ermutigen, andere Wege zu gehen. Maß- gebliche Teile des Textes stammen von drogenabhängi- gen jungen Menschen in The- rapieeinrichtungen. Deren ei-
gene Erfahrungen mit Ab- hängigkeit und ihre Schritte aus dem Drogenkonsum kön- nen gefährdeten Jugendli- chen als Hilfe dienen. Geeig- net ist das Info auch für El- tern, Lehrer, Schulen und Be- ra tungsdienste.
..,.. Erhältlich ist die Bro- schüre zum Selbstkostenpreis bei: Deutscher Caritasver- band, Referat Gefährdeten- hilfe, Postfach 420, W-7800
Freiburg. WZ
Tag der Organspende
NEU-ISENBURG. Neben zahlreichen Einzelaktionen plant der Interessenver- band der Dialysepatienten Deutschlands e.V. am Tag der Organspende (6. Juni) ei- ne Großveranstaltung unter dem Motto "Rad 92", bei der es sich um eine Radtour von München nach Bonn handelt, die von Nierentransplantier- ten, Angehörigen und Freun- den veranstaltet wird. Infor- mationen: Arbeitskreis Or- ganspende, Postfach 1562, W-6078 Neu-Isenburg. EB
Nachwuchskräfte für den Europarat
FRANKFURT/M. Der Europarat stellte in einer Präsentation in der Zentral- stelle für Arbeitsvermittlung in Frankfurt/Main seine Be- schäftigungsmöglichkeiten für Deutsche vor. In einem Ausschreibungsverfahren werden deutsche Nachwuchs- kräfte mit Hochschulabschluß in Anzeigen konkret ange- sprochen. Zunächst werden junge Rechts-, Sozial-, Poli-
tik-, Verwaltungs-, Volkswirt- schafts-, und Kulturwissen- schaftler gesucht, die Eng- lisch und Französisch beherr- schen. Bewerber, die in die engere Wahl kommen, müs- sen sich voraussichtlich im Herbst in Berlin einer ersten Auswahlprüfung stellen. In- formationen bei der Zentral- stelle für Arbeitsvermittlung, Feuerbachstraße 42-46, W-6000 Frankfurt/M, Tele- fon: 069/7111-3 50. WZ Dt. Ärztebl. 89, Heft 23, 5. Juni 1992 (23) Ar2103