Creutzfeldt und anschließend als Leiter ei- ner selbständigen Arbeitsgruppe tätig war.
1984 wurde Sakmann zum Wissenschaftli- chen Mitglied und Direktor am Institut be- rufen und wechselte schließlich 1989 an das Max-Planck-Institut für Medizinische For- schung in Heidelberg. Dr. Sakmann ist ver- heiratet und hat zwei Kinder. Er ist Hono- rarprofessor an der Universität Göttingen.
Literatur:
1. Neher, E. and Sakmann, B.: Single-channel currents recorded from membrane of denervated frog muscle fibres. Nature 260, 799-802 (1976)
2. Nature 284, 659-660 (1980) Nature 290, 16 (1981)
3. Sakmann, B. and Neher, E.: Patch-clamp techniques for study- ing ion channels in excitable membranes. Ann. Rev. Physiol. 46, 455-472 (1984)
4. Sakmann, B., Methfessel, Ch., Mishina, M., Takahashi, T., Ta- kai, T., Kurasaki, M., Fukuda, K. and Numa, S.: Role of acetyl- choline receptor subunits in gating of the channel. Nature 318, 539-543 (1985)
5. Mishina, M., Takai, T., Imoto, K., Noda, M., Takahashi, T., Nu- ma, S., Methfessel, C. and Sakmann, B.: Molecular distinction between fetal and adult forms of muscle acetylcholine receptor.
Nature 321, 406-411 (1986)
6. Marty, A. and Neher, E.: Potassium channels in cultured bovine adrenal chromaffin cells. J. Physiol., 367, 117-141 (1985) 7. Penner, R., Matthews, G. and Neher, E.: Regulation of calcium
influx by second messengers in rat mast cells. Nature, 334, 499-504 (1988)
8. Fernandez, J. M., Neher, E., Gomperts, B. D.: Capacitance measurements reveal stepwise fusion events in degranulating mast cells. Nature, 312, 453-455 1984)
Anschrift des Verfassers:
Professor Dr. med. Wolf Singer Direktor der Neurophysiologischen Abteilung des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung
Deutschordenstraße 46
W-6000 Frankfurt am Main 71
Schwangerschaften nach einer
Organtransplantation
Die Möglichkeit, Niere, Leber oder Herz zu transplantieren, kommt heute immer mehr Patienten mit totalem Organausfall zugute.
Von jungen Frauen mit transplan- tiertem Organ wird der Wunsch nach einer Schwangerschaft immer häufi- ger geäußert.
Schwangerschaften nach Organ- transplantationen gelten als Risiko- graviditäten für Mutter und Fetus.
Mögliche Schwangerschaftskompli- kationen bei Patientinnen nach Nie- rentransplantation — denn nur für diese können wegen der Fallzahl Empfehlungen gegeben werden — sind bei der Mutter eine Schwanger- schaftshypertonie oder eine Ver- schlechterung der Nierenfunktion bis hin zur Abstoßungsreaktion.
Beim Feten stehen das Risiko der Frühgeburt, intrauterine Wachs- tumsretardierung und pränatale In- fektionen im Vordergrund.
Als Vorbedingung für eine Schwangerschaft nach Transplantati- on gilt eine normale Nierenfunktion, der Abstand zur Transplantation sollte ein bis zwei Jahre betragen, ei- ne schwere Hypertonie oder Absto- ßungsreaktion nicht vorliegen. Die
immunsuppressive Therapie darf während der Schwangerschaft nicht abgesetzt werden. Bislang ist unge- klärt, ob eine Schwangerschaft die Morbidität dieser Patientinnen er- höht im Vergleich zu anderen or- gantransplantierten Frauen, die da- nach kein Kind geboren haben. Auf jeden Fall können durch präkonzep- tionelle Beratung und engmaschige interdisziplinäre Kooperation zwi- schen Geburtshelfern, Transplanta- tionsmedizinern und Pädiatern die Risiken für Mutter und Feten verrin- gert werden. mle
Niesert, St., U. Frei, R. Pichlmayr:
Schwangerschaften nach Organtransplan- tation. Zent. Bl. Gynäkol. 113 (1991), 1079-1085
Dr. St. Niesert, Frauenklinik im Kranken- haus Oststadt, Podbielskistraße 380, W-3000 Hannover 51
Gefahr der Aspiration bei Notfallendoskopien
Bislang existieren keine pro- spektiven Studien über die Häufig- keit von Aspirationspneumonien bei Patienten, bei denen wegen einer akuten gastrointestinalen Blutung ei- ne Notfallendoskopie durchgeführt werden muß. Allerdings ist schon seit längerem bekannt, daß das Kom- plikationsrisiko etwa um den Faktor
10 höher liegt als bei einer Routi- neendoskopie.
Die Autoren untersuchten auf einer Intensivstation 30 konsekutive Patienten mit aktiver, schwerer ga- strointestinaler Blutung. Alle Patien- ten wurden puls-oxymetrisch über- wacht. 12 Stunden vor der endosko- pischen Untersuchung war eine Röntgen-Thorax-Untersuchung durchgeführt worden, die innerhalb eines Zeitraums von vier Stunden nach Notfallendoskopie wiederholt wurde. Sechs (20 Prozent) der 30 Pa- tienten entwickelten neue Lungenin- filtrate nach der Magenspiegelung.
Bei fünf dieser Patienten gingen die Lungeninfiltrationen mit Fieber und/oder Leukozytose und einem Abfall der Sauerstoffspannung auf unter 90 Prozent einher. Die Auto- ren empfehlen, im Zweifelsfall die notfallendoskopische Untersuchung in Intubationsnarkose durchführen, zu lassen, und messen der oxymetri- schen Überwachung besondere Be- deutung bei Patienten mit massiver gastrointestinaler Blutung zu.
Lipper, B., D. Simon, F. Cerrone. Pulmo- nary aspiration during emergency endosco- py in patients with upper gastrointestinal hemorrhage. Critical Care of Medicine 19:
330-333, 1991.
A1-286 (44) Dt. Ärztebl. 89, Heft 5, 31. Januar 1992