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Archiv "Futter für Leseratten" (13.12.1996)

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A-3312 (12) Deutsches Ärzteblatt 93, Heft 50, 13. Dezember 1996

Goethes Kunst

Wort zum Alltag

Heinrich Schipperges:

Goethe – Seine Kunst zu le- ben. Betrachtungen aus der Sicht des Arztes, Verlag Josef Knecht, Frankfurt, 1996, 303 Seiten, 48 DM

Kein Autor dürfte mehr dazu berufen sein, Goethe aus der Perspektive des Me- diziners vorzustellen, als der Neurologe und Psychiater Heinrich Schipperges. Ihm gelingt es, die Brücke zu schlagen zwischen der Lebenseinstellung Goethes und dem gegenwärtigen Be- dürfnis nach ganzheitlichen Zeitbildern.

Schon im Goethejahr 1932 war man weithin der Ansicht, bereits alles über den Dichter, Lehrer, Liebhaber, Künstler und Beamten gesagt zu ha- ben. In seinem neuen Buch über Goethe schildert der Verfasser nun die „Kunst al- ler Künste“, die Kunst zu le- ben nach einem klaren Sy- stem, real, sozusagen als

„Wort zum Alltag“. Er erläu- tert Goethes Kunst zu leben unter mehreren Gesichts-

punkten: zum Beispiel den gebildeten Umgang mit Licht, Luft und Wärme und den ge- bildeten Umgang mit Speise und Trank. Goethes Stellung zur Arzneikunst war gespal- ten. Er fand es ungehörig, die Medizin zu behelligen, wenn die Krankheit durch Ordnung zu vermeiden wäre. Darüber hinaus hatte er sich damit ab- gefunden, im Alter mit Ein- schränkungen seiner Gesund- heit zu leben. Welch hochak- tueller Gedanke für eine Ge- sundheitsreform!

Als letzten Aspekt für Goethes Lebenskunst nennt der Autor den gebildeten Umgang mit „Leidenschaft und Freundschaft“, mit Schwierigkeiten. Menschen, die Gleichgewicht und Ge- mütsruhe bewahrten, würden kritische Phasen von selbst überwinden. Und wenn der alte Goethe auf ein Leben in Bescheidenheit, Entsagung und inneren Frieden hin- weise, entspreche dies der klassischen Gesundheitsleh- re von der Kunst, vernünftig zu leben.

Alles in allem ist dieses Buch ein Lebensbrevier ganz besonderer Art, und dies nicht nur für Goetheverehrer.

Hannes Sauter-Servaes, Singen

S P E K T R U M BÜCHER

Das Interesse der Deutschen an Bü- chern ist auch in ei- ner Zeit zunehmen- der Technisierung unvermindert groß:

73 Prozent gaben in einer Umfrage an, sich für Bücher zu interessieren.

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