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offshore_wind_report Bremerhaven — nr 1 — septemBer 2012 — seite 1 Windenergieanlagen auf hoher See in

Wassertiefen bis 40 m stellen nicht nur technologisch, sondern auch in ihrer Finanzierung, der Logistik, in ihrer Steue- rung und Wartung sowie im Betrieb eine große Herausforderung dar. In der Stand- ortwahl für diesen neuen Industriezweig spielen Seestädte eine zentrale Rolle. Sie müssen eine vorausschauende Standort- entwicklung betreiben und Verantwor- tung übernehmen. Das Windpotenzial mit bis zu 4.500 Volllast-Stunden pro Jahr rechtfertigt diesen Aufwand.

Ganzheitliche Konzepte gefragt Die Wirtschaftsförderung in Bremerha- ven hat sich seit 2001 dieses Themas angenommen und gemeinsam mit den Unternehmen, Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen sowie Politik und Verwaltung im Land Bremen und in der Stadt Bremerhaven ein ganzheitliches Konzept für die Offshore-Windenergie- wirtschaft erarbeitet.

Für die Entwicklung neuer Technologien wie die Multimegawatt-Offshore-Anlagen werden Teststandorte benötigt. Nachdem die Multibrid Technologie in Bremerhaven Prototypen-Reife erlangt hatte, wurde nach einem Genehmigungszeitraum von sechs Wochen ein Teststandort im Nor- den Bremerhavens für die M5000 ausge- wiesen. Heute gibt es sechs Teststandor- te für Offshore-Anlagen von AREVA Wind GmbH und REpower Systems SE mit

5 MW und 6 MW sowie sieben Standorte für Onshore-Anlagen dieser Bremerhave- ner Produzenten. Weitere Standorte sind in der Prüfung. Jeweils sechs Anlagen von AREVA und REpower kamen auch im ersten deutschen Testwindpark „alpha ventus“ zum Einsatz – mit großem Erfolg.

Parallel zur FuE-Arbeit der Unterneh- men gelang es, eine Arbeitsgruppe des Fraunhofer-Instituts in Bremerhaven zu etablieren. 2009 gründete sich daraus das Fraunhofer-Institut für Windener- gie und Energiesystemtechnik (IWES).

Das IWES verfügt über eine einmalige Forschungsinfrastruktur mit Rotorblatt- Testständen und zukünftig einem Labor und Teststand für Antriebsstrangentwick- lung und -erprobung.

Tradition trifft auf Innovation Bereits 2001 war für die BIS die Vernet- zung der neu entstehenden Offshore- Branche mit der Maritimen Wirtschaft, Logistik und Wissenschaft eine Schlüssel- frage in der Standortentwicklung. Die in Bremerhaven gegründete und ansässige Windenergie-Agentur WAB e.V. hat die regionalen Grenzen längst überschritten.

An der Hochschule begleitet das For- schungsinstitut fk-wind die Offshore- Entwicklung. Es gibt inzwischen einen von der lokalen Wirtschaft geförderten Masterstudiengang Windenergie.

Die Besonderheiten der Offshore- Industrie stellen auch an die Flächen- und Hafenentwicklung spezifische Anforderungen. Mit Hilfe von Planern, unter enger Einbezie- hung der Unternehmen, hat die BIS 2003 ein Infrastruktur- und Logistik- konzept vorgelegt. Neue Gewerbeflä-

chen und ein schwerlastfähiger Hafen entstanden im Süden der Stadt. Im Norden stehen nun auch auf dem Con- tainerterminal und im Überseehafen Kajen und Flächen für den Offshore- Umschlag zur Verfügung. 2014/15 wird die Verkehrsanbindung des neuen Offshore Terminals Bremerhaven (OTB) realisiert, zudem werden weitere Gewerbeflächen für Komponentenher- steller und Zulieferer erschlossen. Wenn der OTB 2014/15 in Betrieb geht, öffnet dies der Offshore-Wirtschaft zusätzliche Perspektiven.

Lesen Sie weiter auf Seite 2 …

Standort entwicklung für die

Offshore-Windenergiewirtschaft

Offshore-Windenergie bedeutet einen Innovationssprung in den Erneuerbaren Energien. Eine Energiewende ohne Offshore ist nicht denkbar.

Editorial

Offshore beginnt in Bremerhaven

Seit 2001 beschäftigen wir uns mit dem Thema Offshore-Windenergie. Uns war klar, dass diese neue Industrie Standorte am seeschifftiefen Wasser benötigt. Es ist kein Zufall, dass die Windenergie-Agentur WAB

ihren Sitz in Bremerhaven hat und dass das erste Onshore-Testfeld für Offshore-Anlagen in Bremerhaven entstand. Als der Wind- mestmast Amrum Bank 2005 in Bremerha-

ven gefertigt, montiert und verladen wurde, waren auch wir ein bisschen stolz.

AREVA Wind GmbH, REpower Systems SE, WeserWind GmbH Offshore Construction Georgsmarienhütte und PowerBlades GmbH haben ihre Produktionsstätten in Bremerhaven errichtet. Die 12 Turbinen für den ersten deutschen Offshore-Windpark

„alpha ventus“ wurden in Bremerhaven gefertigt. Der Labradorhafen bekam Schwerlastkajen und direkt angrenzend wurden neue Industrieflächen geschaffen.

Das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES nahm die Arbeit auf. Inzwischen stehen auch im Norden der Stadt Hafen- und Logistik- flächen zur Verfügung. Das Land plant

einen zusätzlichen Offshore-Terminal und wir führen aktuell die infrastrukturellen Maßnahmen zur Verkehrsanbindung und Erschließung von weiteren Industrie-

flächen durch.

Das Land Bremen und die Stadt Bremer- haven unterstützen mit voller Kraft die

Offshore-Windenergie. Ich möchte den Unternehmen versichern, wir werden alles tun, um diese Entwicklung weiter zu befördern. Die Offshore-Windenergie ist ein unverzichtbarer, zentraler Baustein

in der Energiewende. Es macht Spaß, persönlich engagiert und aktiv daran mitwirken zu können.

Ihr Nils Schnorrenberger Geschäftsführer Bis Bremerhavener Gesellschaft für investitionsförderung und stadtentwicklung mbh

1

InformatIonen der WIrtschaftsförderung Bremerhaven

septemBer 2012

offshore _ wind _ report

BREMERHAVEN

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offshore_wind_report Bremerhaven — nr 1 — septemBer 2012 — seite 2 Seit 2001 hat die BIS die Entwicklung

geeigneter Industrieflächen am seeschiff- tiefen Wasser für die Produktion, Logistik und den Service von Offshore-Windener- gieanlagen sowie den Ausbau der benö- tigten Hafeninfrastruktur vorangetrieben.

Mit Erfolg! Im Industriegebiet Luneort, in Bremerhavens Süden, sind heute die wichtigen Hersteller von Offshore- Anlagen und -Komponenten REpower Systems SE, AREVA Wind GmbH, Power Blades GmbH und WeserWind GmbH Offshore Construction Georgsmarienhüt- te ansässig.

Tripods: Offshore-Windmühlen haben mächtig lange Beine

Eine technische Herausforderung im Bereich Offshore-Windenergie sind die Fundamente der Anlagen. Besonders in Deutschland, wo die meisten Offshore-

Parks in Wassertiefen von über 20 m geplant sind, werden innovative und vor allem kostengünstige Gründungsstruktu- ren benötigt. Dieser Aufgabe stellt sich die WeserWind GmbH Offshore Construc- tion Georgsmarienhütte sehr erfolgreich.

Auf Schienen werden die etwa 900 Ton- nen schweren Fundamente, die z.B. für die Offshore Windparks Borkum West II und Global Tech I vorgesehen sind, auf Pontons verladen und zum Offshore-Ter- minal ABC-Halbinsel im Bremerhavener Kaiserhafen transportiert.

Neue Wege geht der Produzent aktuell mit dem Bau des Offshore-Umspannwer- kes für den Windpark Meerwind Süd/

Ost, des ebenfalls in Bremerhaven an- sässigen Auftraggebers WindMW GmbH.

Beim Bau der Trafostationen kommen Partner aus der maritimen Wirtschaft mit ins Boot, so erfolgt die Endmontage auf

der Lloyd Werft in Bremerhaven. 2010 hatte WeserWind bereits am Bau der Um- spannstation für den Ostsee-Windpark EnBW Baltic 1 erfolgreich mitgearbeitet.

Für WeserWind bietet der Standort am Luneort eine optimale Infra- und Su- prastruktur durch die direkte Anbindung an das Bahnschienennetz, einen nahen Autobahnzubringer und die direkte Lage an einem Hafenbecken mit schwerlastge- eigneten Kajen und Flächen.

Who-is-Who der Branche

Gleich nebenan residiert der Turbinen- hersteller AREVA Wind GmbH, der hier seit 2004 seine Offshore-Windenergiean- lage M5000 testet und in Serie produ- ziert. AREVA Wind, ehemals Multibrid, gehört seit 2010 zu 100 Prozent zur französischen AREVA-Gruppe, Geschäfts-

zweig „AREVA Renewables“. Am Standort Bremerhaven werden die Aktivitäten zügig ausgebaut: Nach- dem 2011 der erste 5 MW Volllast- Teststand in Betrieb genommen wurde, stehen Erweiterungen bei der Produktionshalle und der Schwerlast- lagerfläche an. AREVA Wind liefert u.a.

40 Anlagen für den Windpark Borkum West II.

Bekenntnis zum Standort

Mit der REpower Systems SE, einem Unternehmen der Suzlon-Gruppe, reiht sich ein weiterer Premium-Hersteller von Windenergieanlagen in das Bremerha- vener Who-is-Who der Offshore-Branche ein. Die REpower 6M ist die bislang leistungsstärkste Windenergieanlage

weltweit, die Offshore installiert wurde.

Die Turbine mit einer Nennleistung von 6,15 Megawatt wird in Bremerhaven in Serie produziert. Von dort aus kön- nen die Komponenten direkt zu ihrem Bestimmungsort auf hoher See befördert werden.

Auch bei REpower stehen die Zeichen auf Wachstum, im vergangenen Jahr wurde die vergrößerte Produktionshalle in Be- trieb genommen.

Norbert Giese, Vice President Offshore Development REpower Systems SE, sieht in der Hallenvergrößerung und der damit einhergehenden Kapazitätserweiterung um 50 Prozent ein deutliches Bekenntnis zu Bremerhaven als Kompetenzzentrum für die Windenergiebranche. „Die Zusam- menarbeit mit den Wirtschaftsförderern läuft sehr gut. Für unsere Ideen und Pläne finden wir vielfach ein offenes Ohr.

Allerdings benötigen wir dringend den Ausbau der Hafenkapazitäten, sprich das OTB (siehe Seite 4/5), und die Nutzung der vorhandenen Flächenpotenziale, um

Wo Tür an Tür Hightech produziert wird

Made in Bremerhaven

Fortsetzung von Seite 1 …

Eine Seestadt wie Bremerhaven mit ihrer jahrzehntelangen maritimen Entwicklung bietet der Offshore-Branche darüber hinaus interessante Verknüpfungen und Potenzi- ale. Wenn es um Liegeplätze für Transport- und Errichterschiffe geht, um den Aufbau von Serviceeinheiten für Offshore-Parks oder die Zusammenarbeit mit Logistikdienst- leistern, hilft ein enges Netzwerk schnell weiter.

HOCHTIEF Solutions AG und die Global Tech I Offshore Wind GmbH haben ihre Bau- büros aufgrund der Nähe zu den Herstellern von Offshore-Anlagen in Bremerhaven aufgebaut, aber auch wegen der guten Infrastruktur, Wissenschaft und Ausbildung vor Ort. Quasi „um die Ecke“, wie die Norddeutschen sagen, können Offshore Worker bei Falck Nutec Sicherheitstrainings absolvieren und sich u.a. bei der Beruflichen Bildung Bremerhaven auf ihre Arbeit vorbereiten. Am „Runden Tisch“ arbeiten BIS, Arbeitsagentur sowie Bildungs- und Weiterbildungseinrichtungen eng zusammen.

Wirtschaftsförderung ist mehr als das bloße Anbieten von Förderprogrammen. Nur wer mit einem passgenauen, weitreichenden Konzept am Markt auftritt, wird erfolg- reich sein. Das gilt auch für Standorte. www.offshore-windport.de

Tripoden auf dem Gelände der WeserWind GmbH Offshore Construction Georgsmarienhütte

Wartung und Service für Offshore-Wind- energieturbinen bietet die Arbeitsgemein- schaft BOSC.

Hinter dem neuen Angebot stehen drei er-

fahrene Partner: HOCHTIEF Solutions AG, MWB Motorenwerke Bremerhaven AG sowie die REETEC GmbH. Neben Service und Wartung auf See sieht das Dienst- leistungsangebot von BOSC auch den Austausch und die Reparatur von großen Komponenten vor.

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offshore_wind_report Bremerhaven — nr 1 — septemBer 2012 — seite 3 die zentrale Rolle der Stadt im Bereich

Offshore-Windenergie künftig zu sichern.“

Großes Potenzial sieht Giese auch in der Entwicklung Bremerhavens als Wohnort für die zugezogenen Fachkräfte. „Hier wird viel getan, aber die Attraktivität könnte man mit guten Ideen noch verbessern. Als Segler begeistern mich die riesigen Wasserflächen im Fische- reihafen, da fallen mir gleich ganz viele Freizeitnutzungsmöglichkeiten ein.“

Offshore beflügelt

Anfang 2012 übernahm die REpower Systems SE weitere 49 Prozent des Rotorblattherstellers PowerBlades GmbH, der 2007 als ein Joint Venture der REpower Systems SE und der SGL RO- TEC GmbH & Co. KG gegründet wurde.

Windenergie- Agentur WAB

Gegründet im Jahre 2002, hat sich die WAB bis heute zu dem Netzwerk der Windenergiebranche entwickelt.

Mehr als 350 Unternehmen und Institute sind seither Mitglied geworden. Gemeinsam decken sie die gesamte Wertschöpfungskette der Branche ab, von der Projek- tierung und Finanzierung über Produktion, Service und Wartung bis hin zu Forschung und Entwicklung.

Wenn es um das Thema Offshore-Windenergie geht, laufen für Unternehmen und Politiker gleichermaßen alle Fäden bei der WAB in Bremerhaven zusammen. Gemein- sam wird man sich hier der „Herausforderung Offshore“

stellen. Denn eines ist auch für den WAB-Geschäftsfüh- rer Ronny Meyer sicher: „Ohne Offshore-Windenergie wird es keine Energiewende geben!“.

www.wab.net

Erfolgsmodell WINDFORCE

In den vergangenen acht Jahren hat sich die WINDFORCE- Konferenz der WAB zu der zentralen Plattform für die Offshore-Branche entwickelt. 2012 fand die Konferenz im Rahmen von Deutschlands erster Offshore-Messe in Bre- men statt, bei der über 260 Aussteller ihre Produkte und Dienst leistungen präsentierten. Diese Kombination hat sich bewährt und wird von nun an alle zwei Jahre wiederholt.

Im kommenden Jahr wird die Offshore-Konferenz WIND- FORCE 2013 vom 4. – 6. Juni in Bremerhaven stattfinden.

Neben dem „Maritime Wind Dinner“ soll eine Show mit internationalen Arbeits- und Serviceschiffen zu den High- lights der Konferenz gehören.

Informationen und Buchung unter:

www.windforce2013.com Gondelpro

duktion b ei R

Epower Systems S E

„Ein Standort wie Bremerhaven – mit Zugang zum seeschifftiefen Wasser – ist ideal für eine kostenoptimierte Fertigung und Logistik großer Bauteile von kompletten Windenergieanlagen. Wir sind bestrebt, hier vor Ort unsere zuver- lässigste und wettbewerbsfähigste Offshore-Windenergieanlage anzubieten.

Daher gab es Überlegungen, wie Fehler frühzeitig erkannt und vermieden werden können. Der Teststand ist das direkte Ergebnis dieser Bemühungen.

Wir hatten hier auch die Unterstützung der BIS sowohl bei der Standort- findung als auch durch Fördermittel.“

Jean Huby, Sprecher der Geschäftsführung von AREVA Wind GmbH

Gondelprüfstand der AREVA W

ind GmbH

Rotorblattfertigung bei der PowerBlades GmbH

Mehr als 1.000 Rotorblätter für Wind- energieanlagen sind seit Beginn der Produktion im Jahr 2008 bei PowerBlades gefertigt worden. Am Luneort verfügt der Hersteller über 22.000 m2 Produktions- fläche und hält bereits eine Option auf weitere Flächen.

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Noch mehr Platz für Kompetenz: Offshore-Standort wird erweitert

Zum Auftakt der ersten deutschen Offshore-Messe WINDFORCE 2012 in Bremen gab es für Bremerhaven allerbeste Neuigkeiten: Der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Martin Günthner, konnte mitteilen,

Im südlichen Bereich des Fischereiha- fens sind mehrere Bauprojekte geplant, die den dort ansässigen Unternehmen zusätzliche Expansionsflächen bieten und einen besseren Zugang zum geplanten Offshore Terminal Bremerhaven (OTB) am Weserufer verschaffen sollen.

Um das bereits bestehende Industrie- gebiet „Luneort“, wo die namhaften Hersteller ihre Fertigungshallen er- weitern wollen, wird in Verlängerung des Autobahnzubringers eine südliche Umgehungsstraße gezogen, die mit zwei

Brücken den Fluss Lune

über-

quert und an ihrem Ende auf den Flugha- fen trifft. Ein Schließungsantrag für den Regionalflughafen wurde bereits gestellt.

Hier soll die 1.200 Meter lange und 30 Meter breite Start- und Landebahn für den künftigen Transport der tonnen- schweren Anlagen neu befestigt werden.

Von dort führt eine als Brücke konstruier- te Rampe über den Deich zum geplanten Offshore-Terminal.

Industrieflächen gefragt

In Folge der Erschliessungsmassnah- men entstehen neue Gewerbeflächen:

Am westlichen Ufer der Lune entstehen 12 ha, zu beiden Seiten der Flugplatz- Landebahn rund 11,5 ha.

Um Windkraftanlagen nicht nur auf dem Landweg zum OTB transportieren zu können, sondern alternativ auch übers Wasser, ist im Fischereihafen am Flugplatzgelände eine 100 Meter lan- ge, schwerlasttaugliche Kaje geplant.

Erklärtes Ziel aller Beteiligten: Mit der Fertigstellung des OTB sollen auch alle Straßenbauprojekte abgeschlossen sein.

Das Land Bremen unterstreicht durch die aktuell beschlossenen Maßnahmen sei- nen Entschluss, das OTB zu realisieren, neue Flächen für die Branche zu erschlie- ßen und die notwendige Verkehrser- schließung sicherzustellen.

Senator Günthners Botschaft ist ein klares Bekenntnis zum Standort Bre- merhaven und zum weiteren Ausbau der Seestadt zum führenden Zentrum der europäischen Offshore-Windindustrie und -Logistik.

Aus gut wird perfekt:

Das Offshore Terminal Bremerhaven Große Flächen sind gefragt, schwer- lasttaugliche Häfen auch. Zumindest im Zentrum der Offshore-Industrie an der Wesermündung. Schon jetzt verfügt Bre-

merhaven mit dem Schwerlastterminal Labradorhafen, dem Offshore-Terminal ABC-Halbinsel und dem Container-Termi- nal I über eine sehr attraktive Hafeninf- rastruktur zur Vormontage und Verschif- fung von Offshore-Windenergieanlagen.

Doch perspektivisch reicht das nicht mehr aus, um das weitere Wachstum der Branche zu sichern.

Am Blexer Bogen wird ein neues Terminal direkt am Ufer der Weser entstehen, das von privaten Investoren errichtet und be- trieben werden soll. Norbert Giese, Vice President Offshore REpower Systems SE, sieht generell beste Entwicklungsmög- lichkeiten für den Standort Bremerhaven.

„Wichtigster Baustein hierfür ist aller- dings die Erweiterung der Hafenkapazitä- ten durch das OTB und die konsequente Nutzung vorhandener Flächenpotenzia- le“, so Giese.

Mit einem halben Kilometer Schwerlast- kaje, 250.000 m Fläche und zwei bis

„Eurogate bietet uns in Bremerhaven sehr gute Voraussetzungen

für den Bau unseres ersten deutschen Offshore-Windparks. Bremerhaven hat sich sehr früh auf diesen neuen Industriezweig eingestellt.

Von dieser vorausschauenden Entscheidung profitiert jetzt nicht nur die Stadt selbst, sondern auch die Offshore-Industrie insgesamt.“

Prof. Fritz Vahrenholt, ehemals CEO der RWE Innogy (PM vom 10.05.2010)

Wirtschafts- freundlichste Stadt

In der Untersuchung der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und der Zeitschrift

„Wirtschaftswoche“ im Jahr 2010 belegte Bremerhaven in der Kategorie

„Wirtschafts freundlichste Stadt“

unter den 100 größten deutschen Städten den ersten Platz.

Große Pläne für den Süden der Seestadt:

Industriegebiet Luneort/Luneplate

Offshore Terminal Bremerhaven (OTB)

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Noch mehr Platz für Kompetenz: Offshore-Standort wird erweitert

Zum Auftakt der ersten deutschen Offshore-Messe WINDFORCE 2012 in Bremen gab es für Bremerhaven allerbeste Neuigkeiten: Der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Martin Günthner, konnte mitteilen,

drei Liegeplätzen wird das neue OTB ab 2015 auch dem saisonalen Verkehr der Offshore-Windindustrie gewachsen sein.

Hier können Anlagen direkt aus dem Werk auf Seeschiffe mit bis zu 10,50 Meter Tiefgang verladen werden. Jährlich sollen 160 Windenergieanlagen montiert und auf Spezial-Schiffe und Jack-Ups gehievt werden.

Mit dem geplanten Terminal wird Bre- merhaven seine Position als Hafen- und Offshore-Windindustriestandort im Markt weiter stärken und ausbauen.

Im Windschatten des Terminals Im Hinterland des geplanten OTB ist in der Vergangenheit ein Industriepark für Hersteller und Zulieferer entstanden.

Wenn es nach den Wirtschaftsförderern von der BIS geht, können die Unterneh- men hier bald kräftig wachsen: In direkter Nähe zu AREVA Wind GmbH, REpower Systems SE, WeserWind GmbH Offshore

Construction Georgsmarienhütte und PowerBlades GmbH stehen künftig 270 ha Produktions- und Montageflächen für Erweiterungen und Neuansiedlungen zur Verfügung.

Beste Bedingungen also. Das gilt auch für die Zulieferer, ohne deren Produkte oder Dienstleistungen sich kein noch so ausgefeiltes Rotorblatt drehen würde.

Ein Beispiel ist die INNOVEN GmbH:

Das Unternehmen bietet u.a. Ingenieur- dienstleistungen für die Entwicklung von Windenergieanlagenkomponenten an.

Die Unternehmensgründer, Martina Kuhl- mann und Rolf Rohden (Bremerhavener Gründerpreisträger 2011), wurden auf der Suche nach einer Werkshalle in Bremer- haven fündig.

Bei der Standortwahl waren sowohl das technisch ausgerichtete Angebot an Zulieferfirmen als auch die passende wis- senschaftliche Infrastruktur (Hochschule,

AWI etc.) ausschlaggebend. Für Martina Kuhlmann eine richtige Entscheidung:

„Das für technisch orientierte Firmen ideale Umfeld in Bremerhaven ist nicht zuletzt dem nachhaltigen Zukunftskon- zept für die Ansiedlung neuer Industrie- zweige geschuldet, das die Stadt seit geraumer Zeit zielgerichtet verfolgt, und dessen Erfolg deutlich sichtbar ist“.

Den Strom vor der Tür

Gewerbeflächen sind an vielen Stellen der Stadt gefragt. Für die Windenergie- Branche und ihre Zulieferer ist die Nähe zum Wasser von besonde- rer Bedeutung: Im Norden der Stadt werden vor allem Gewer- be- und Industrieflächen zur Verfügung gestellt, die mit ihrer unmittelbaren Nähe zum Contai- nerterminal punkten.

So ist z.B. die firmeneigene Produktionsstätte des Maschinen-

bauunternehmens KOBAU-Gruppe auf dem Gelände der ehemaligen Carl- Schurz-Kaserne über Schiene, Wasser und Straße ohne Probleme zu erreichen.

Das Familienunternehmen fertigt u.a.

Zugangssysteme für Offshore-Anlagen und Plattformen.

Andreas Wellbrock

Geschäftsführer BLG WindEnergy Logistics, zum Offshore Wind Port Bremerhaven Die BLG betreibt den Offshore-Terminal

ABC-Halbinsel, welche weiteren Standorte nutzen Sie in Bremerhaven?

Wellbrock: Auf der ABC-Halbinsel bieten wir der Branche logistische Dienstleistungen, so

übernehmen wir für WeserWind die Abho- lung und Lagerung der Tripoden. Zudem gibt es einen Jacket-Bauplatz für die Umspann- station. RWE nutzt die Halbinsel als Liege- platz für die mit Jackets beladenen Barges, für Trianel stellen wir u.a. schwerlastfähige Lagerflächen bereit.

Am Standort Grauwallring betreiben wir unser WindEnergy Logistics Center Bremer- haven. Von hieraus gibt es täglich Shuttle- transporte zu den Herstellern im Fischerei-

hafen. Wir gewährleisten die Supply Chain von Windkraftanlagen, damit Zulieferer und Hersteller sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.

Wie schätzen Sie die Bedeutung und das Potenzial Bremerhavens als Offshore Wind Port ein?

Wellbrock: Der Offshore Wind Port Bremerhaven (OTB) gilt zum jetzigen Zeitpunkt als Best-Practice-Lösung in der europäischen Offshore-Windenergie- landschaft. Die weitere Entwicklung

wird maßgeblich davon abhängen, ob der Offshore Terminal Bremerhaven im geplanten Zeitfenster realisiert wird. Auf- grund der bisher erzielten Ansiedlungs-

erfolge in Wirtschaft und Wissenschaft wird der OTB dann eine weitere Sog- wirkung entfalten, die Bremerhavens Rolle als führender Kompetenzstandort

auch künftig aufrecht erhalten wird.

www.blg.de

dass das Land Bremen weitere 30 Mio. Euro für den Ausbau des Offshore-Standortes Bremerhaven zur Verfügung stellen wird, nachdem bereits im Vorjahr rund 25 Mio. Euro investiert wurden.

Interview

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offshore_wind_report Bremerhaven — nr 1 — septemBer 2012 — seite 6

Voll mit neuer Energie:

Bremerhavens Häfen sind bereit

Als einer der größten Häfen Europas ist Bremerhaven seit jeher eng mit Logistik und maritimer Wirtschaft verbunden. In den vergangenen Jahren ist mit der Offshore-Windenergie eine neue, boomende Branche an der Weser heimisch geworden.

Die Windindustrie hat hier per- fekte Bedingungen vorgefunden, Ideen wurden entwickelt und gemeinsam mit den Ansprech- partnern vor Ort umgesetzt.

So hat sich in Bremerhaven bis heute die komplette Wertschöp- fungskette der Windindustrie angesiedelt, um von diesem einmaligen Windenergie-Cluster zu profitieren.

Nun müssen alle Beteiligten sich der nächsten Herausforderung stellen: Offshore ist nicht länger Theorie, sondern elementarer Baustein der Energiewende, deren Gelingen nicht aufs Spiel gesetzt werden darf.

Längst wurden dafür in Bremer- haven die Häfen „offshore-fein“

gemacht: Wassertiefen, Kajen,

Krane sind ebenso an die gigan- tischen Windmühlen angepasst worden wie Lagerflächen und Zufahrten für Schwerlasten.

Denn die Arbeiten 30 bis 100 Kilometer vor der Küste haben begonnen, die ersten deutschen Hochseewindparks produzieren inzwischen Strom. Bis 2030 sol- len in Nord- und Ostsee 25 GW

installierte Windenergieleistung erreicht werden.

Offshore beginnt an der Kaje Das bedeutet eine gigantische logistische Herausforderung, Fundamente, Trafostationen, Anlagen und Ersatzteile müssen verladen, auf See transportiert und montiert werden. Ingenieu-

re und Monteure müssen eben- so wie Sicherheitskräfte rund um die Uhr raus aufs Meer.

Bremerhavens Kajen sind darauf vorbereitet und werden durch das Zusammenwirken aller Kräf- te weiter den Bedürfnissen der Offshore–Branche angepasst.

24/365!

24 Stunden am Tag Hafenumschlag, 365 Tage im Jahr:

Was immer raus aufs Meer muss, eine

einzigartige Hafeninfrastruktur macht es möglich, rund um die Uhr, jeden Tag.

4

Offshore-Terminal ABC-Halbinsel

Verladung von Tripoden für den Windpark Global Tech I am Offshore- Terminal ABC-Halbinsel

Durch die neugebaute, 305 Me- ter mal 55 Meter große Kaiser- schleuse gelangen die Schiffe zur ABC-Halbinsel, ein von der BLG WindEnergy Logistics betriebenes Offshore-Terminal, zwischen dem Kaiserhafen II und III, in Nachbarschaft des Autoterminals gelegen. Neben Liegeplätzen für Schiffe finden

sich schwerlastfähige Flächen zur Einlagerung von Gründungs- strukturen und Großkomponen- ten für Offshore-Windenergie- anlagen. Die BLG WindEnergy Logistics bietet hier logistische Dienstleistungen u.a. für die Windparks „Global Tech I“,

„Borkum West II“ und „Nordsee Ost“ an.

1

Labradorhafen

Die öffentliche Schwerlastum- schlagsanlage am Labrador- hafen bietet den ansässigen Unternehmen am Hafenkopf sowie an der Ost- und Westseite des Hafenbeckens eine ihren Bedürfnissen angepasste Um- schlagsinfrastruktur.

Containerterminal 1

RWE Innogy nutzt das Contai- nertermial I als Basishafen für die Errichtung ihres Offshore- Windparks Nordsee Ost 1. Hier werden insgesamt 48 Windtur- binen der 6-Megawattklasse samt Fundamenten vormontiert, verladen und zur Windparkflä- che rund 35 Kilometer nördlich von Helgoland transportiert.

3

Werfthafen

Auf dem alten Werftgelände von SchichauSeebeck ist der Seebeck Offshore Industrie Park entstanden. Hier werden in zen- traler Lage Büros, Lagerflächen und Liegeplätze für Service- schiffe angeboten.

5

www.offshore-windport.de

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offshore_wind_report Bremerhaven — nr 1 — septemBer 2012 — seite 7

Kapitän mit Grubenlampe

„Victoria Mathias“ heißt es und mit seinen mehr als 100 Metern Länge, 40 Metern Breite und einem stattlichen Hauptkran von 1.000 Tonnen Hubkapazi- tät schlägt das nach einer Essener Zeche benannte Offshore-Installationsschiff der RWE Innogy eine eindrucksvolle Brücke zwischen Tradition und Zukunft der Ener- giegewinnung.

Ein weiteres wichtiges Stück Struktur- wandel zum Anfassen eben, das künftig in Bremerhaven beheimatet sein wird und

von hier aus den Windpark Nordsee-Ost errichten soll. Etwa 30 Kilometer nörd - lich von Helgoland gelegen, wird der Off shore-Park nach der Fertigstellung 295 Megawatt Leistung jährlich erbrin- gen. Damit könnte der Energiebedarf von 295.000 Haushalten gedeckt werden.

Für die Sicherheit an Bord ist neben modernster Technik übrigens auch ein Relikt aus alten Zeiten zuständig: Bei der Schiffstaufe übergab der letzte Prokurist der Zeche „Victoria Mathias“, Werner Nautsch, seine Grubenlampe, deren Flamme die Kumpel untertage vor Explo- sionen schützen sollte, an den Kapitän des neuen Bremerhavener „Errichter- schiffes“.

www.rwe.com

Wo 1912 die Weser-Schifffahrtsgesell- schaft einzog, um die Fährverbindung von Bremerhaven nach Nordenham zu betreiben, arbeitet seit Sommer 2012 die Bauleitung von Global Tech I Offshore Wind GmbH. Das bis zu 30-köpfige Team wird in dem historischen Fährhaus an der Geeste den Aufbau des Nordseewind- parks Global Tech I leiten. Das Windfeld mit 80 Windenergieanlagen der 5-Mega- watt-Klasse verfügt über eine installierte Gesamtleistung von 400 MW, jährlich können 445.000 Haushalte so mit um- weltfreundlichem Strom versorgt werden.

Baubeginn ist Mitte 2012, Ende 2013 soll der Park voll betriebsfähig sein.

„Bremerhaven ist für uns ein wichtiger Standort bei der Errichtung unseres Windparks. Unser Turbinenhersteller AREVA Wind GmbH hat hier seine Ferti- gung. Der Großteil der Fundamente wird bei WeserWind endmontiert und auf der ABC-Halbinsel im Kaiserhafen zwischen- gelagert. Dort werden die Komponenten von HOCHTIEF Solutions AG auf die Ins- tallationsschiffe verladen und zu unserem Baufeld verschifft“ erklärt Dr. Thomas Meerpohl, Geschäftsführer der Global Tech I Offshore Wind GmbH.

www.globaltechone.de

Name Labradorhafen Offshore Terminal OTB

(ohne Abb. siehe S. 4)

Werfthafen Offshore-Terminal ABC-Halbinsel

Containerterminal1

Kailänge 1.132 Meter 500 Meter 380 Meter 900 Meter 500 Meter

Liegeplätze 2 - 3 2 - 3 2 – 3 3 2 – 3

Wassertiefe 7,6 Meter 10,5 Meter 7,1 Meter 10,5 Meter 12,6 Meter

Schwerlasteignung Schwerlastplatte 100 x 16 Meter, bis zu 50 to/m2

Schwerlastplatte 500 x 70 Meter

Nach Vereinbarung Geeignet für Lagerung und Umschlag von Offshore-Wind Komponenten

Schwerlastplatte 400 x 34 Meter

Über 50 to/lfd. m Kranbahn

Schleusenbeschränkung 182 x 35 Meter keine 182 x 35 Meter 305 x 55 Meter keine

Neues Leben im alten Fährhaus

Junge komm bald wieder …

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3

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5 5

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offshore_wind_report Bremerhaven — nr 1 — septemBer 2012 — seite 8

Offshore Sicherheitstrainings Center Falck Nutec, www.falcknutec.de

OTB, Offshore Terminal Bremerhaven (in Planung) Fertigstellung 2014/15 www.offshore-windport.de Innoven GmbH, www.innoven.de

WeserWind GmbH

IWES Engineering Gebäude www.iwes.fraunhofer.de

Verlegung der Straße „Am Seedeich“ in Richtung Südosten / Verschwenkung und Führung der Straße

„Am Seedeich“ unter der Rampe

Neue Führung des Fuß- und Radweges und des Deichwanderweges

Geplante Rampe mit Anschluss OTB bei 8,10m NN zum Transport von WEA-Komponenten

Verlegung der Straße

„Großer Westring“

Aufschüttung geplante Kaje auf 100 Meter Länge IWES Rotorblatt Testzentrum

Windhaus

Im Süden

Flächen für die Offshore-Windindustrie mit Potenzial

Im Norden

Offshore-Kajen soweit das Auge reicht

Containerterminal 1

Offshore-Terminal ABC-Halbinsel Lloyd Werft Bremerhaven GmbH

www.lloydwerft.com

MWB Motorenwerke Bremerhaven AG www.mwb.ag

Bremerhavens Offshore-Meile

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offshore_wind_report Bremerhaven — nr 1 — septemBer 2012 — seite 9

Aufgereiht wie Perlen

Kajen, Produktions- und Lagerflächen, seeschiff- tiefes Wasser: Wer maßgeschneiderte Bedingungen für die Offshore-Branche sucht, wird hier fündig.

Im Süden der Seestadt wartet das Industriegebiet Luneort/Luneplate mit einem Ansiedlungskonzept auf, das sowohl den ansässigen Herstellern von Offshore- Windenergieanlagen sowie ansiedlungsinteressierten

Herstellern und Zulieferern eine ausgezeichnete Ha- fen- und Verkehrsinfrastruktur und ein weitreichendes, flexibles Flächen angebot offeriert (siehe S. 4/5). Der bestehende Schwerlastterminal Labradorhafen und der in Planung befindliche Offshore Terminal Bremerhaven komplettieren dieses Angebot. In direkter Nachbarschaft befindet sich auch die „F&E-Meile“ (siehe S.10). Der Norden Bremerhavens steht ganz im Zeichen mariti-

mer Tradition: Wo von jeher Fahrzeuge, Container und Früchte umgeschlagen und verladen wurden, erwartet die Offshore-Branche eine ausgezeichnete Hafeninfra- struktur mit tiefen Fahrrinnen und schwerlastfähigen Kajen (siehe S. 6/7). Bremerhaven spielt zudem als Knotenpunkt für den Aufbau, Service und Wartung von Offshore-Windparks eine wichtige Rolle.

www.offshore-windport.de

„Bremerhaven ist ein idealer Standort für die Windenergie – insbe- sondere für die Windenergie auf See. Hier gibt es eine einzigartige

Bündelung von Kompetenzen in diesem Bereich. Die zentrale Anbindung und die räumliche Nähe zu den vielen Firmen der Branche ist auch für unser Windkanalzentrum optimal.“

Dipl.-Ing. Nicholas Balaresque, Deutsche WindGuard Engineering GmbH

Gewerbegebiet Luneplate ca. 170 ha Geplante Haupterschließungsstraße:

Nutzung der bisherigen Start- und Landebahn des Flugplatzes Luneort

Gewerbefläche Am Seedeich ca. 100 ha:

Gebäude- oder Lagerflächen zur Vormontage und Lagerung von Offshore-Windenergieanlagen

Anschluss Luneort/

Reithufer Seeborg

Gewerbegebiet Luneort / Reithufer Gewerbegebiet Bohmsiel

Gondelprüfstand

Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES)

ICN Europe GmbH

REpower Storage Gelände REpower Systems SE, www.repower.de WeserWind GmbH

Offshore Construction Georgsmarienhütte www.weserwind.de

AREVA Gondelprüfstand AREVA Wind GmbH, www.areva-wind.de

AREVA Verwaltungsgebäude AREVA Schulungszentrum

PowerBlades GmbH www.powerblades.de

Richtung Autobahn A27

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offshore_wind_report Bremerhaven — nr 1 — septemBer 2012 — seite 10

Safety First

Ein weiterer wichtiger Anlaufpunkt in der Bremerhavener „F&E-Meile“, die sich von der Doppelschleuse bis zum Lunedeich erstreckt, ist das Offshore- Sicherheitstrainingszentrum des renom- mierten dänischen Unternehmens Falck Nutec. Die Wirtschaftsförderungsgesell- schaft BIS stellte das Gelände direkt an der Fischereihafen-Schleuse, mitsamt ehemaligem Baudock der Hafenverwal- tung, zur Verfügung. Das Altgebäude wurde komplett saniert, Schulungsräu- me, eine Wasserrettungshalle und ein 29 Meter hoher Rettungsturm errichtet und nach einem Ausschreibungsverfah- ren langfristig an Falck Nutec vermietet.

Im Offshore-Trainingszentrum kann realitätsnah das Wissen vermittelt und in der Praxis trainiert werden, ohne das kein Personal mehr Offshore einge- setzt werden darf: Überleben auf See,

Ausstiegstraining aus einem notgewas- serten Helikopter, Erste Hilfe, Brandbe- kämpfung oder Höhenrettung.

Im Offshore-Windenergiesegment zählen 70 Prozent der Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette zu den Kunden von Falck Nutec. Poul Victor Jensen, Geschäftsführer von Falck Nutec in Esbjerg, ist überzeugt vom Standort Bremerhaven: „Wir haben langjährige Er- fahrung im Offshore-Sicherheitstraining und kennen die Bedürfnisse der Kun- den sehr gut. Mit der Einrichtung des Offshore-Trainingszentrums in Bremer- haven haben wir einen wichtigen Schritt nach Deutschland gemacht. Bremer- haven ist für die Offshore-Windenergie von großer Bedeutung und der richtige Standort. Ich freue mich, dass wir das neue Zentrum hier betreiben.“

Aufs Beste eingerichtet hat sich das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik, kurz IWES, an Bremerhavens F&E-Meile: Im Sommer 2012 wurde die Forschungseinrichtung um ein 7-geschossiges, architektonisch außergewöhnliches Engineering Ge- bäude erweitert. In der Form erinnert das Gebäude an den Querschnitt eines Rotorblattes. Gleich dahinter befinden sich die 30 Meter hohen Testhallen für 70-Meter und 90-Meter-Rotorblätter, die seit 2009 und Juni 2011 in Betrieb sind.

Britta Rollert, Leiterin Kommunikation und Marketing IWES Nordwest, sieht das in der Region entstandene Cluster Windenergie als entscheidenden Vorteil für die gesamte Branche: „Das Netzwerk und die kurzen Wege sind hilfreich, um Offshore-Windenergie gemeinsam weiter zu entwickeln und zielführende Koopera- tion einzugehen. Es gibt in diesem noch jungen Bereich große Herausforderungen zu bewältigen: Die Senkung von Kosten und die Erhöhung der Zuverlässigkeit sind zentrale Punkte“.

Riesen unter der Lupe

Vor allem für den Einsatz leistungsstarker Offshore-Windenergieanlagen peilen die Hersteller in den nächsten zehn Jahren

Blattlängen von bis zu 90 Metern an. Die Prototypen dieser Rotorblätter werden in Bremerhaven auf Biegen und Brechen getestet und zertifiziert. Erst dann kann mit der Serienproduktion begonnen werden. „Der Neubau leistet einen wert- vollen Beitrag zur Qualitätssicherung von Rotorblatt-Prototypen“, bestätigt Prof.

Dr.-Ing. Andreas Reuter, Leiter des IWES in Bremerhaven.

Doch damit nicht genug. Das Institut wächst weiter und investiert gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, dem Land Bremen und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 29 Mio. Euro in einen Gondelprüfstand für die Windenergie-Branche. In der deutschlandweit einzigartigen Anlage soll ab 2014 zur Antriebsstrangtechnologie von Offshore-Windenergieanlagen inten- siv geforscht und entwickelt werden.

Anschauungsmodell für den Nachwuchs

An der Hochschule Bremerhaven betreibt das fk-wind: Institut für Windenergie seit 2004 angewandte Forschung auf dem Gebiet der Windenergietechnik. Die

„Windenergie als Ganzes“ zu verstehen,

das ist das Ziel der Wissenschaftler, die in enger Kooperation mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung an der Umsetzung innovativer Ideen und Konzepte für die Branche arbeiten.

Jüngster Coup der fk-wind: Mit Unterstüt- zung der swb AG gelang es, eine rund 6 Tonnen schwere Gondel in der Hoch- schule aufzustellen. Mit dem Funktions- und Anschauungsmodell haben die Studierenden nun praxisorientiert die Möglichkeit, die Auslegung und Simulati- on von Windenergieanlagen zu verstehen.

Gegenwind erwünscht

„So getan als ob“ wird auch im Wind- kanalzentrum der Deutschen WindGuard Engineering: Der vom Land Bremen, dem Bund und der EU geförderte akustisch optimierte Windkanal wurde speziell für die Anforderungen der Windenergie- nutzung ausgelegt und bietet optimale Voraussetzungen für die individuellen Forschungs- & Entwicklungsvorhaben der Offshore-Industrie.

Einzigartige Meile für Forscher und Entwickler

Forschung & Entwicklung, Qualifizierung & Weiter bildung spielen für die Zukunft der Windenergie eine zentrale Rolle, nicht zuletzt zur Stärkung ihrer Wettbewerbsfähig- keit. Bremerhaven wartet mit einer Fülle von wissenschaftlichen Einrichtungen auf.

Kluge Köpfe gefragt

Hochqualifizierte Fachkräfte sind vor allem in der boomenden Offshore-Branche gefragt. An der Hochschule Bremerhaven engagiert sich die Industrie in besonderer Weise für den Nachwuchs und legt damit eine Basis für die Zukunft.

Seit dem Wintersemester 2008/2009 sind sie dabei, jetzt hieß es Abschied nehmen von der Hochschule: Die ers- ten 10 Absolventen des Studienganges

„Windenergie“ wurden im Mai 2012 ins Berufsleben entlassen. Der ausschließ- lich mit Mitteln aus der Wirtschaft finanzierte Masterstudiengang ist deutschlandweit einzigartig und sowohl für die Windenergiebranche als auch für die jungen Ingenieure ein voller Erfolg:

Bereits die Hälfte von ihnen hatte schon vor Abschluss des Studiums einen Arbeitsvertrag in der Tasche und ist z.B. bei AREVA Wind bzw. bei AREVA Blades u.a. im Projektmanagement sowie in der Blattentwicklung tätig.

IWES Engineering Gebäude

IWES Rotorblattprüfung

Offshore-Training bei Falck Nutec

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Die „Förderungsgesellschaft Dienst- leistungen“ und die „Berufliche Bildung Bremer haven GmbH“ wurden von HOCHTIEF Solutions AG in Kooperation mit AREVA Wind GmbH mit dem Aufbau und der Durchführung des Ausbildungs-

programms zum „Offshore-Worker“

beauftragt. Die europaweit einzig- artige Maßnahme läuft in Zusam- menarbeit mit dem Anlagenbauer AREVA Wind. Die Qualifizierung wurde sowohl in technischer Hinsicht als auch in Punkto Sicherheit und Gesundheits-

und Umweltschutz maßgeschneidert für die Anforderungen der Offshore- Windenergie-Industrie entwickelt.

Der gelernte KFZ-Mechaniker und Hafenfacharbeiter Thorsten Steinmann aus Bremerhaven gehört zu den ersten

„frischgebackenen“ Offshore-Workern, die von der HOCHTIEF Offshore Crewing GmbH eingestellt wurden.

Herr Steinmann, wie haben Sie von der Qualifizierung zum Offshore-Worker erfahren?

Steinmann: Durch das Internet, Freunde und Bekannte.

Was war für Sie das Besondere an der Qualifizierungsmaßnahme?

Steinmann: Die Vielseitigkeit und Inten- sität der einzelnen Lerninhalte empfand ich als sehr positiv. Besonders das HUET (Helicopter Underwater Escape Training), Confined Space Entry, Sea Survival haben im praktischen Teil die Kollegen eng mit einander vereint und so zu einen guten Team zusammen geschweißt!

Was fasziniert Sie am Thema Offshore- Windenergie?

Steinmann: Mich begeistert das Aufstel- len von Offshore-Windenergieanlagen.

Das ist für mich eine echte Herausforde- rung, der ich mich gerne stellen möchte.

Wie beurteilen Sie Bremerhaven als Stadt zum Leben, was gefällt Ihnen, was fehlt?

Steinmann: Bremerhaven ist eine schö- ne Stadt, die sich im Laufe der letzten Jahre durch die Havenwelten sowie durch die zahlreichen Sport-Aktivtäten und Events im Schaufenster Fischereihafen positiv entwickelt hat. Jahr für Jahr besu- chen immer mehr Touristen die Stadt und fühlen sich hier wohl. Es fehlt im Sommer an Bademöglichkeiten, aber ansonsten hat man in Bremerhaven alles, was man braucht.

www.bb-bremerhaven.de www.btz.bremerhaven.de www.bfw.de

www.incotrain-bhv.de

Wachstumslokomotive Offshore- Windenergie auf Spur bringen

Interview mit dem Bremerhavener Oberbürgermeister Melf Grantz und dem Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen der Freien Hansestadt Bremen, Martin Günthner

Nichts läuft auf hoher See ohne qualifiziertes Personal.

Um dieses vor Ort auszubilden, wurde in Bremerhaven eine spezifizierte Bildungsmaßnahme für Offshore-Windpark-Personal entwickelt.

Herr Oberbürgermeister Grantz, welche wirtschaftsstrukturelle Bedeutung hat die Offshore-Windenergie industrie für Bremerhaven?

OB Grantz: Die Offshore-Windenergie- wirtschaft ist für Bremerhaven, für die ganze Region von immenser Bedeutung.

In der Offshore-Industrie und deren Umfeld sind in Bremerhaven bis zum Sep- tember 2012 rund 3000 neue Arbeitsplät- ze entstanden. Hier entsteht ein neuer in- dustrieller Bereich mit enger Verbindung zur ansässigen maritimen Wirtschaft und Logistikbranche. Es ist eine Zukunftsin- dustrie mit einem enormen Marktpotenzi- al direkt vor unserer Haustür. Man muss die Türen aber auch aufstoßen.

Wir verzeichnen in den letzten Jahren ei- nen klaren Rückgang der Arbeitslosigkeit, einen Anstieg der sozialversicherungs- pflichtig Beschäftigten und steigende Steuereinnahmen. Als ich im Juli beim Familientag der Firma WeserWind war, spürte man, wie stolz die Menschen sind, in dieser Branche zu arbeiten. Bremer- haven hat sich als Kompetenzzentrum der Offshore-Windenergieindustrie weit über Deutschland hinaus einen Namen gemacht.

Wo sehen Sie die Perspektiven?

Finden sich in Bremerhaven ausreichend qualifizierte Arbeitskräfte?

OB Grantz: Wir haben mit Blick auf den geplanten Offshore Terminal das Entwicklungspotenzial in verschiedenen Szenarien durch die Prognos AG untersu- chen lassen. Demnach eröffnet sich die Chance, dass rund 7.000, im besten Falle ca. 14.000 neue Arbeitsplätze bis 2040 entstehen könnten.

Unsere Wirtschaftsförderung arbeitet eng mit den arbeitsmarktpolitischen Akteuren in Bremerhaven zusammen. Es wird viel für Qualifizierung und Ausbildung getan.

Ein aktuelles Beispiel ist die Initiative

„Offshore Worker“, an dem sich auch Unternehmen wie HOCHTIEF und AREVA beteiligen.

Es wird aber auch Zuzüge nach Bremer- haven geben. Auch darauf bereiten wir uns vor, in dem wir sowohl attraktive Baugebiete als auch attraktiven Mietwoh- nungsraum entwickeln. Die Menschen finden in Bremerhaven nicht nur ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis, sondern eine lebenswerte Stadt mit einer besonderen maritimen Ausstrahlung.

Herr Senator Günthner, wie unterstützt das Land Bremen diese Entwicklung?

Senator Günthner: Offshore ist ein Konjunkturprogramm für die ganze Küste.

Darauf hat der Oberbürgermeister ja schon hingewiesen.

In Deutschland arbeiten derzeit rund 14.000 Beschäftigte im Bereich der Offshore-Windindustrie. Die Branche setzt rund sechs Milliarden Euro im Jahr um. Alleine im Nordwesten arbeiten 5.000 Menschen in diesem Bereich. Auch küstenferne Bundesländer haben einen erheblichen Anteil an der Wertschöpfung.

Die Landesregierung hat durch zahl- reiche Infrastrukturmaßnahmen die Basis für die Entwicklung geschaffen.

Wir haben Hafenanlagen ertüchtigt, Verkehrs- und Industrieflächen entwi- ckelt und Forschung und Entwicklung unterstützt. Insgesamt wurden vom Land mehr als 130 Mio. Euro öffentliches Geld investiert.

Derzeit steht das Thema „Qualifizierte Arbeitskräfte“ bei uns oben auf der Agenda. Hier entwickeln sich eine Reihe guter Projekte. Wir sind mit den Unter- nehmen der Offshore-Industrie in einem offenen Meinungsaustausch, wie wir im gemeinsamen Interesse noch mehr für Qualifizierung und Ausbildung erreichen können. Und der dritte wichtige Hand- lungsstrang ist die Bundesebene. Hier drängen wir auf mehr Engagement für die Energiewende.

Was kann Bremen beim Bund für die Offshore-Windenergie tun?

Senator Günthner: Die Energiewende geht nur mit Offshore. Die Offshore- Windenergiewirtschaft ist eine Wachs- tumslokomotive, von der das ganze Land profitiert. Dafür ist es notwendig, dass

die Bundesregierung die Energiewende auch koordiniert und massiv vorantreibt.

Die Bundesregierung hat das erste Jahr nach der Energiewende weitgehend verschlafen. Bürgermeister Jens Böhrn- sen hat im Mai 2012 beim Energiegipfel im Kanzleramt in der Runde der 16 Ministerpräsidenten und Ministerpräsi- dentinnen sehr deutlich gemacht, dass die aktuelle Situation besorgniserregend ist. Es muss mehr geschehen, um die industriepolitischen und finanziellen Schwierigkeiten zu lösen, Haftungsfragen zu klären und weitere Investoren für die Offshore-Windenergie zu gewinnen. Der Netzausbau im generellen

und die Netzanbindung der Offshore-Wind- energie-Anlagen im speziellen sind für das Gelingen der Energiewen- de von zentraler Bedeutung.

Wir halten die Grün- dung einer Deutschen Netz

AG für notwendig, um das notwendige Kapital zum Ausbau der Energienetze zu bündeln. Zusammen mit der Möglichkeit der Infrastrukturförderung für Häfen und Schiffbau aus dem KfW-Offshore Programm und der Lösung der Haftungs- fragen für den Netzanschluss bei den Offshore-Windenergieanlagen muss ein verlässliches Gesamtpaket den aufkom- menden Bedenken der Industrie entge- gensteuern. Wir brauchen die Planungs- sicherheit für die Unternehmen.

Working Offshore

Offshore-Worker Thorsten Steinmann

v.l.: Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz, Jens Börnsen (Präsident des Senats und Bürgermeister der Freien Hansestadt Bremen) und Martin Günthner (Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen der Freien Hansestadt Bremen)

„Wir brauchen

Planungs-

sicherheit für

Unternehmen!“

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offshore_wind_report Bremerhaven — nr 1 — septemBer 2012 — seite 12

Zimmer mit Aussicht

Natur und Stadt, Arbeiten und Leben müssen nicht im Widerspruch zueinander stehen – das hat Bremerhaven mit der Entwicklung der „Havenwelten“ eindrucksvoll bewiesen.

Mehr als großes Kino:

Kultur im Aufwind

Bremerhaven hat sich neu erfunden, nicht nur an den Kajen.

Großer Tag für kleine Leute

Familien zu Besuch bei WeserWind

Die rund 350 Besucher des Familientages der WeserWind GmbH Offshore Const- ruction Georgsmarienhütte spazierten nicht nur mit den Geschäftsführern Dirk Kassen und Manfred Weinandy durch die gewaltige Produktionshalle und bestaun- ten Tripods aus nächster Nähe, sondern erfuhren auch, was die Seestadt sonst noch zu bieten hat: die Aussichtsplatt- form des Sail-City Hotels, eine Stadtrund- fahrt sowie ein Zoobesuch standen auf dem Programm.

Multikulti oder Villa im Park:

Gute Wohnlagen sind gefragt

Dabei erfuhren die Gäste auch Nützliches über Themen wie das Angebot an Kinder-

garten- und Krippenplätzen, über Schulen bis hin zum bilingualen Gymnasium sowie zu medizinischen Versorgungseinrichtun- gen.

Eine besondere Tour durch die Stadt wur- de von der BIS angeboten: Da rund ein Drittel der Beschäftigten seinen Lebens- mittelpunkt noch nicht an der Weser hat, informierten die Geschäftsführer Chris- tian Bruns (Stäwog) und Nils Schnorren- berger (BIS) sowie der Betriebsleiter der Seestadt Immobilien Frank Jacobsen über alte und neue Wohngebiete, die jeweilige Infrastruktur und verfügbare Immobilien in unterschiedlichen Preisklassen.

Was hier Ende 2001 mit der Ansiedlung des Communication Centers von d+s online begann, ist zu einer Erfolgsge- schichte geworden. Nicht nur sind die

„Havenwelten“ durch „Klimahaus 8°

Ost“ und „Deutsches Auswandererhaus“

längst zu einer festen touristischen Größe avanciert, die attraktive Lage lockt auch Investoren. So sind mittlerweile die letzten freien Grundstücke links und rechts des Neuen Hafens fast gänzlich vergeben. In den kommenden Jahren wird hier ein Quartier entstehen, in dem architektonisch attraktive Wohnungen

und Büros neben Freizeiteinrichtungen, Hotels, Bars und Restaurants ihren Platz haben.

Auf die Branche zugeschnitten Am Nordostende der Kaje erinnert ein gelber Kran an die ehemalige Nutzung des Geländes als Hafenareal. Hier wird mit dem „OCEON“ ein Wohn- und Bürogebäude-Komplex exklusiv für die Offshore-Branche entstehen. Die Bera- tung und Vermarktung erfolgt durch den Bremer Immobilienentwickler Robert C.

Spies im Auftrag der Kathmann Projekte GmbH & Co. KG.

Die Robert C. Spies Geschäftsführer Jens Lütjen und Jan Schneider sind begeistert von der privilegierten und für die Un- ternehmen auch werbewirksamen Lage des Objektes. „Diese Entwicklungsmaß- nahme artikuliert für Bremerhaven die Bedeutung des Themas Offshore und ist gleichzeitig für uns als Immobilienent- wickler durch das Branding „OCEON“ ein Bekenntnis zum Standort“, so Lütjen.

Der Weg vom Sofa in die Stadt lohnt, allemal während der alljährlich stattfin- denden „Langen Nacht der Kultur“. Aber auch zu anderen Gelegenheiten wartet Bremerhaven mit Kultur auf. Das hun- dertjährige Drei-Sparten-Stadttheater mit dem regen Intendanten Ulrich Mokrusch haben die Zuschauer beispielsweise be- geistert beim Umbau unterstützt. Heute dringt der Ruf des Hauses, das mit ästhe- tisch klaren Inszenierungen und wech- selnden Spielstätten überzeugt, weit über die Grenzen der Stadt hinaus. Viel Neues ist entstanden: Das Kulturzentrum „Pfer- destall“ wurde ins Leben gerufen und mit dem „Piccolo Theater“ in der Alten Bürger eröffnete das kleinste Theater Deutsch- lands. Erfolgreich gestartet, bietet es nun Abwechslung zu den etablierten Bühnen, zu denen auch das Theater im Fischerei- hafen (TiF) zählt.

Auch die Bildende Kunst hat in Bremerha- ven ein neues Heim bezogen. Seit 2007 kann man die Sammlung des Kunstver- eins Bremerhaven von 1886 e.V. in der

modernen Kunsthalle zwischen Film und Bühne, Kino und Stadttheater bewun- dern.

Doch bei aller Kultur ist in Bremerhaven immer Zeit für ein richtiges Fest. Ob große oder kleine Sail, Geestefest oder Kino im Hafen:

Gelegenheiten, sich treiben zu lassen, gibt es genug. Man flaniert am Deich oder im „Schaufens- ter Fischereihafen“, trifft Freunde in den zahlreichen Restau- rants und Bars oder

lässt in der „Letzten Kneipe vor New York“ im Kaiserhafen ein bisschen Fernweh aufkommen.

www.bremerhaven.de

„Die City in Sichtweite, Hafen und Container terminal im Blick, Gastronomie, Hotellerie sowie Top-Wohn- standorte nebenan – so etwas ist selten in dieser Kombination zu finden.“

Jens Lütjen, Geschäftsführer Robert C. Spieß

Impressum

Herausgeber:

BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitions- förderung und Stadtentwicklung mbH

Am Alten Hafen 118, 27568 Bremerhaven Telefon 04 71-9 46 46-330

Telefax 04 71-9 46 46-690 kiupel@bis-bremerhaven.de www.bis-bremerhaven.de

V.i.S.d.P.:

Uwe Kiupel (BIS)

Konzeption/Redaktion:

Bigbenreklamebureau GmbH, Uwe Kiupel (BIS)

Gestaltung:

Bigbenreklamebureau GmbH

Texte:

Gabriele Becker (Bigbenreklame bureau GmbH), Uwe Kiupel (BIS)

Fotos:

AREVA Wind / Jan Oelker, BIS Bremerhaven, BLG Logistics Group AG & Co.KG, Martina Buchholz, Falck Nutec Germany, Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES, HOCHTIEF Solutions AG, PowerBlades GmbH, REpower Systems SE, Wolfhard Scheer, Vermes- sungs- und Katasteramt Bremerhaven, Weser- Wind GmbH

Druck: Müller Ditzen AG, Bremerhaven

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