Schattenwirtschaft in Prozent des BIP 2020 (Veränderung gegen- über 2019)
Im Schatten der Krise
Im Jahr 2020 erwirtschaftete die Schweizer Schattenwirtschaft 6 Prozent des Bruttoinland
produkts (BIP), wie Schätzungen von Professor Friedrich Schneider von der Universität Linz zeigen.
Nachdem der Anteil am BIP in den Jahren zuvor stetig gesunken war, stieg er im letzten Jahr wieder.
Mitverantwortlich dafür ist unter anderem die Schwarzarbeit, die neben illegalen Tätigkeiten wie Drogenhandel, Schmuggel und Hehlerei zur Schattenwirtschaft zählt.
Bereits seit 2003 hat der Anteil der Schat- tenwirtschaft am Schweizer BIP deutlich abgenommen. Doch in den Wirtschaftskri- sen 2008 und 2020 stieg ihr Anteil jeweils kurzzeitig etwas an. Der Grund: Je höher die Arbeitslosenquote und je niedriger das Wachstum des BIP, desto höher ist der Anreiz, schwarz zu arbeiten. Die Steuer- und Sozial- versicherungsausfälle durch Schwarzarbeit betragen jährlich rund 1,8 bis 2,8 Milliarden Franken.
10,2%
(+8,5%)
13,5%
(+8,1%)
(+18%)
7,2%
20,4%
(+8,3%)
6,0%
(+9,1%)BERECHNUNGEN ANHAND AKTUELLER PROGNOSEN FÜR 2020 UND 2021: DR. FRIEDRICH SCHNEIDER, UNIVERSITÄT LINZ, JANUAR 2021 / SCHNEIDER F. (2020). DIE EINSTEL- LUNG DER ÖSTERREICHERINNEN ZUR SCHATTENWIRTSCHAFT, ZUM PFUSCH UND ZUR CORONA-KRISE IM HERBST 2020 / BOOCKMANN, B. UND F. SCHNEIDER (2020). DIE GRÖSSE DER SCHATTENWIRTSCHAFT – METHODIK UND BERECHNUNGEN FÜR DAS JAHR 2020 / ILLUSTRATION: JONAH BAUMANN / DIE VOLKSWIRTSCHAFT
2003 (9,5%)
2009
(8,3%) 2020
(6,0%) 2021 (5,8%) Entwicklung Schattenwirtschaft Schweiz (in % des BIP, 2003–2021)
• wenig Abschreckung, geringe Strafen
• Korruption, schlecht funktionierendes Rechtssystem, ineffi- zienter öffentlicher Sektor und folglich tiefe Steuermoral
• viele Selbstständige, grosser Landwirtschaftssektor
• steigende Arbeitslosigkeit
• hohe Steuern und Sozialabgaben, lohnverteuernde Regulierungen Faktoren, welche die Schattenwirtschaft begünstigen: