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REGION BODENSEE 2021

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Academic year: 2022

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REGION BODENSEE

2021

Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft mbH

ISBN 978 3 949158 00 1

382423-08/21

Bauen + Wirtschaft

Architektur der Region im Spiegel

®

(2)

REGION BODENSEE

2021

Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft mbH

ISBN 978 3 949158 00 1

382423-08/21

Bauen + Wirtschaft

Architektur der Region im Spiegel

®

(3)

Inhalt

2

STANDPUNKTE

6

Bauen ist reich an Herausforderungen, aber auch an Möglichkeiten Von Uli Burchardt

Oberbürgermeister der Stadt Konstanz

7

Sich der Zukunft stellen und sich weiterentwickeln Von Andreas Brand

Oberbürgermeister der Stadt Friedrichshafen

8

Großer Wert auf Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung Von Martin Staab

Oberbürgermeister der Stadt Radolfzell am Bodensee

9

Der Weg ist frei Von Michael Ritsch, MBA

Bürgermeister der Landeshauptstadt Bregenz

10

Positive Effekte des Energie- und Gebäudemanagements Von Rainer Stolz

Bürgermeister der Stadt Stockach

11

Nachhaltigkeit – Suffizienz – Konsistenz – Effizienz Von Dietmar Kathan

Architektenkammer Baden-Württemberg, Vorsitzender Kammergruppe Bodenseekreis

12

Bauwirtschaft im Bodenseeraum Von Helmut Zenker

Präsident Bund Deutscher Baumeister,

Architekten und Ingenieure Baden-Württemberg e.V.

IM BLICKPUNKT

14

Sehenswerte Architektur rund um den Bodensee

Volksschule Bütze in Wolfurt / Werkhof in Rorschacherberg / Ekkharthof in Lengwil / Haus im Obstgarten in Frastanz-Gampelün / Mehrfamilienhaus mit Konzept 2226 in Dornbirn

82

Per Mausklick Überblick über Baubranche

Ausgaben der Architekturtitel des WV-Verlages unter www.bauenundwirtschaft.com als Vollversion im Internet. Verlags-App und -Newsletter informieren zusätzlich Bildnachweise siehe Redaktionsbeiträge

14Haus im Obstgarten, Frastanz-Gampelün Beitrag: „Im Blickpunkt“

14Werkhof, Rorschacherberg Beitrag: „Im Blickpunkt“

14Volksschule Bütze, Wolfurt Beitrag: „Im Blickpunkt“

24Kunstdepot, Konstanz Beitrag: Stadt Konstanz

(4)

Inhalt 3 ÖFFENTLICHE BAUTEN

28

Friedrichshafen baut für Bürger

Kinderhaus im Riedlepark in Friedrichshafen / Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Eckenerstraße in Friedrichshafen / Sportbad Friedrichshafen / Frei- und Seebad in Fischbach

34

Spitzenarchitektur in Bregenz

Neubau für den Kindergarten St. Gebhard ersetzt Vorgänger aus 1960er Jahren / Transparenter Neubau der Schule Schendlingen vereint zwei Schulen und bildet einen gemeinsamen Lern- und Lebensort

38

Ein Neubau für die Kleinen

Stockach hat einen neuen Kindergarten gebaut mit einer auf Umwelt und Nachhaltig- keit ausgerichteten Planung

64

Eine neue Kita in Wasserburg

Rund 2 Mio. Euro wurden in den Neubau der Kita in Hattnau 4 investiert

ÖFFENTLICHE BAUTEN / SANIERUNG

24

Konstanz investiert in Bildung, Kultur und Sicherheit

Raiteburg: Sanierung des Kinderkulturzentrums KiKuZ / Neues Kunstdepot für vier städtische Museen / Aufstockung der Hauptfeuerwache Steinstraße in Konstanz- Petershausen

32

Radolfzell baut

Erweiterung und Umbau für die Gemeinschaftsschule Ratoldusschule mit Ganztages- betrieb / Sanierung und Neugestaltung des traditionsreichen Seebads Mettnau mit DLRG-Rettungswache für zeitgemäßen Badebetrieb

40

Spektakulär Wohnen auf einem Felsvorsprung

Die Jugendherberge Burg-Wildenstein in Leibertingen-Wildenstein bietet nach einer denkmalgerechten Instandsetzung und Modernisierung der Burganlage einen unver- gleichlichen Aufenthalt

ÖFFENTLICHE BAUTEN / WOHNUNGSBAU

44

Neu- und Umbauten und Erweiterungen im Bestand

Aktuelle Projekte in Radolfzell: Familienzentrum St. Hedwig am Dammweg 1 / Familienzentrum im Mezgerwaidring / Umbau und Erweiterung eines Wohnhauses am Dammweg 18

48„Hofquartier Singen“, Singen Beitrag: BPD Immobilienentwicklung GmbH

44Familienzentrum St. Anton, Radolfzell Beitrag: Architekturbüro Martin Frei

40Jugendherberge Burg-Wildenstein, Leibertingen-Wildenstein Beitrag: EUS ARCHITEKTEN PartGmbB

56Mehrfamilienhaus, Nonnenhorn

Beitrag: Planer.Gruppe.Architekten.Braunger u. Partner mbB

(5)

Inhalt

4

WOHNUNGSBAU

48

Beste Lösungen entwickeln

„Hofquartier Singen“ mit 57 Wohneinheiten in fünf Gebäuden / 50 großzügige Eigentumswohnungen und sechs Doppelhaushälften in der „Neuen Mitte Salem“

52

Für hochwertigen Wohnungsbau

Wohnresidenz „Zum Säntisblick“ in Markdorf / Wohnanlage mit fünf Mehrfamilienhäusern: Eblingweg in Meersburg

56

Seenahe Refugien in modernem Purismus

Mehrfamilienhaus am Königsweg in Friedrichshafen / Mehrfamilienhaus in der Mauthausstraße in Nonnenhorn / Panorama Domizile in der Stefan-Lochner-Straße in Meersburg und in Immenstaad / Private Mehrfamilienhäuser Neugartenstraße in Hagnau

62

Ein prämierter Wohnungsbau in Friedrichshafen

Sehr zentral gelegen: Wohnbebauung mit Altenwohnen im neuen Wohnviertel

„Allmand-Carré“

80

Fairtrade Wohnanlage in Überlingen

Wohnen im „Bonne Dorf” bietet zwölf Wohneinheiten in einem kostentransparent und nachhaltig realisierten Mehrfamilienhaus in Überlingen-Bonndorf

WOHNUNGSBAU / INDUSTRIEBAU

60

Architekturgestaltung, die auf Wertigkeit setzt

Neues Produktionsgebäude eines Pharmaunternehmens am Standort Singen / Neubau eines Mehrfamilienhauses in ausgesuchter Lage mit Blick über den Bodensee in Konstanz

GEWERBEBAUTEN / INDUSTRIEBAU

81

Zusammenwachsen elegant und kreativ gelöst

Erweiterung und Umbau des Betriebsgebäudes der H&H Gerätebau GmbH in Langenargen unter laufendem Betrieb

GEWERBEBAUTEN

74

„Homebase“ für Mitarbeiter

Weiterer Bauabschnitt für den Competence Park FRIEDRICHSHAFEN – das doubleSlash Software Innovationszentrum (SIZ)

66Vierfamilienhaus, Überlingen Beitrag: Exakt-Bau GmbH

74doubleSlash Software Innovationszentrum (SIZ), Friedrichshafen Beitrag: PRISMA Zentrum für Standort- und Regionalentwicklung GmbH

60Takeda Produktionsgebäude, Singen Beitrag: HHP Hartwich Huber Poll Architekten GmbH

70Hotel Adler, Nonnenhorn

Beitrag: Bau Werk Stadt Architekten Schäfler Lofner GbR

(6)

Inhalt 5 Diese Ausgabe finden Sie auch im Internet unter

www.wv-verlag.de

mit vielen Suchfunktionen und mehr!

Wirtschaftsraum Bodensee:

grenzenlos stark

Die Bodenseeregion zeichnet sich durch vielfältige Raum- strukturen aus. Einerseits befindet sich die Region in einer zentralen Lage in Europa, andererseits liegen ihre Teilräume fernab der nationalen Hauptstädte Berlin, Wien und Bern.

Die Region liegt dabei zwischen den drei Metropolitanräu- men Stuttgart, München und Zürich. Im Bodenseeraum gibt es sowohl urbane Räume und dynamische Wirtschaftsstand- orte, die zu den wettbewerbsfähigsten Regionen ihrer jeweiligen Nationalstaaten gehören, als auch eher ländliche, vom Tourismus geprägte Räume.

Die Vierländerregion Bodensee gilt als eine der dynamischs- ten Wirtschaftsregionen in Europa. Sie verbindet Hightech- Anspruch, Erfindergeist und Innovationskraft in vier wirt- schaftlich hoch entwickelten Nationen – Deutschland, Schweiz, Fürstentum Liechtenstein und Österreich. Die Region zeichnet sich durch über 30 Hochschulen und Universitäten aus, die im Verbund der Internationalen Bodensee-Hochschule (IBH) mit den vielen KMU vernetzt werden. Die Vierländerregion Bodensee besticht nicht nur durch das hohe wirtschaftliche Potenzial, sondern auch durch ihre hohe Lebensqualität und die attraktive Umge- bung. All das macht die Vierländerregion Bodensee zu einem Magnet für Investoren, Innovatoren und Entwickler.

Zum Jahresbeginn hat sich die Stimmung in der Industrie, laut der Konjunkturumfrage der IHK Bodensee – Oberschwa- ben, abermals aufgehellt, denn der Aufwärtstrend, der sich seit Herbst 2020 abzeichnete, dauert an. 36 Prozent der regionalen Industriebetriebe beurteilen ihre Geschäftslage als gut (plus 13 Prozentpunkte im Vergleich zum Herbst), vier von zehn Produzenten sind zufrieden, jeder vierte sieht sich noch in einer schlechten Geschäftslage (minus 3 Punkte im Vergleich zum Herbst). Fast ähnlich wie vor einem Jahr verliefen die Geschäfte im Bau, wobei die Bauproduktion etwas nachgegeben hat. Sie verbleiben damit auf komforta- blem Niveau, reichen aber nicht mehr an die Boom-Zeit der Branche heran. Hier beurteilen sechs von zehn Betrieben ihre Geschäftslage als gut, nur vier Prozent als schlecht. Die Ertragslage ist absolut zufriedenstellend.

Wir haben uns mit dieser Ausgabe die Auf gabe gestellt, an - hand aus ge wählter Bau pro jekte die viel fältige Band breite archi tektoni scher Krea tivi tät und intelli genter Lösungs kon - zepte in und um Konstanz, Friedrichshafen und Bregenz auf - zu zeigen. „Bauen + Wirt schaft, Archi tektur der Region im Spiegel – Region Bodensee 2021“ ist eine Publi kation über die bau lichen Aktivi täten um den ganzen Bodensee herum und zu gleich ein nütz liches Nach schlage werk. Die vor gestell - ten und im Bran chen ver zeich nis „Die Bau spezia listen“ am Ende der Aus gabe auf geführ ten Firmen präsen tieren sich als leis tungs starke Bau partner, die durch Kompe tenz, Flexi bili tät und Innova tions bereit schaft über zeugen.

Ihre WV Chef redak tion SANIERUNG / WOHNUNGSBAU

66

Aktuelle Neubauten aus erfahrener Hand

Exklusive Eigentumswohnungen im „Wohnpark Wolfzennen in Eriskirch / Zeitgemäße Architektur für ein Vierfamilienhaus in Überlingen / Wohnen im denkmalgeschützten Stadtpalais auf der Lindauer Insel

70

Aktuelle Neubauten und Sanierungen

Umbau und Sanierung im Hotel Adler in Nonnenhorn / Neubau eines Mehrfamilien- hauses mit Tiefgarage in Wasserburg

72

Zeitgemäße Wohnformen mit hoher Energieeffizienz

Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung in der Hansjakobstraße in Friedrichshafen / Mehrgenerationenhaus in der Uhlandstraße in Bodnegg / Umbau und Sanierung:

Einfamilienhaus in der Ottenberghalde in Kressbronn

76

Individuelle Bedürfnisse, Wünsche und Träume umgesetzt Neues Wohnen in Konstanz: dreigeschossiges Einfamilienhaus in einem ruhigen Wohngebiet sowie Umbau und Sanierung eines Einfamilienhauses und Industriegebäudes

78

In den Details steckt die Wirkung

Stadthaus aus den 1930er Jahren detailintensiv und umfangreich saniert sowie mit raumhoch verglastem Anbau für Kochen und Essen in modernem, offenen Stil erweitert

SANIERUNG / WOHNUNGSBAU / GEWERBEBAUTEN

69

Aus dem Portfolio eines erfahrenen Planungsbüros

Wohnungsbau im gehobenen Segment: Wohnanlage „LakeLofts M“ in Meersburg am Bodensee / Gewerbebau: Umbau und Erweiterung des Frischemarktes Hiller in Frickingen

SERVICE

83

Die Bauspezialisten – Branchenverzeichnis

92

Impressum

(7)

Von Uli Burchardt

Oberbürgermeister der Stadt Konstanz

Standpunkte

6

Konstanz, die Stadt zum See – der Name ist Programm. Wenn man morgens mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt und dabei den ein oder anderen Blick auf den Bodensee erhascht, kommen bei vielen Urlaubsgefühle auf. Die Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen, eine vorbildliche Infrastruktur sowie zahlreiche Veranstaltungen locken nicht nur Touristinnen und Touristen in die Stadt zum See.

Konstanz als Bildungs- und Tourismusstadt mit seinen 86.000 Einwohnern wächst kontinuierlich – es ist eine große Herausforderung, den erforderlichen Wohnraum bereitzustellen. Um den Bedarf zu decken, haben wir mit dem Handlungsprogramm Wohnen 2014 ein ehrgeiziges Ziel beschlossen: Bis 2035 sollen 7.900 Wohnungen gebaut werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei unsere städtische Wohnungsbaugesellschaft WOBAK.

Als größtes Projekt im Handlungsprogramm Wohnen soll ein neuer Stadtteil entstehen: der Hafner.

Über 3.000 Wohneinheiten sind dort vorgesehen. Gemäß der vom Gemeinderat beschlossenen Ziel- richtung soll der Hafner „smart wachsen“ und „der nachhaltige, flächeneffiziente und sozialgerechte neue Stadtteil“ werden. Unsere Devise lautet: Qualität statt Quadratmeter. Damit sind auch die Impulse aus dem Wettbewerb Zukunftsstadt in den neuen Stadtteil eingeflossen.

Im Mai 2019 hat die Stadt Konstanz den Klimanotstand ausgerufen. Damit räumen wir dem Klimaschutz in der „Stadt zum See“ höchste Priorität ein – was auch für die Bereiche Bauen und Woh- nen gilt. Unter anderem mit der Wahl nachhaltiger und klimafreundlicher Baumaterialien, der Ein- führung einer Solarpflicht für Neubauten sowie der Entwicklung von Energiekonzepten für Neubau- gebiete arbeiten wir auf die Klimaneutralität der Stadt Konstanz im Jahr 2035 hin. So soll der neue Stadtteil Hafner mit einer klimaneutralen Energieversorgung versehen werden.

Das Thema Bauen ist reich an Herausforderungen, aber auch an Möglichkeiten – nicht nur in Konstanz, sondern in der ganzen Region am Bodensee.

Bauen ist reich an Herausforderungen,

aber auch an Möglichkeiten

(8)

Sich der Zukunft stellen und sich weiterentwickeln

Von Andreas Brand

Oberbürgermeister der Stadt Friedrichshafen

Standpunkte 7

Friedrichshafen ist eine Stadt, die sich ihrer Zukunft stellt und sich weiterentwickelt. Neben konkreten Bebauungsplanverfahren arbeitet die Stadt gemeinsam mit Planern, Bürgerinnen und Bürgern an zu- kunftsweisenden Projekten und stadtplanerischen Aufgaben, die das Gesamtbild der Stadt in Zukunft prägen werden.

Veränderte Anforderungen an das Stadtbild und Sanierungen in verschiedenen Teilen der Stadt erfordern ein durchdachtes Gesamtkonzept, mit dem unter Einbeziehung der Einwohner neue Ideen entwickelt und umgesetzt werden können.

Neben den aktuellen städtebaulichen Projekten arbeitet die Stadt Friedrichshafen an Bebauungsplan- verfahren sowie an Baumaßnahmen aus den Bereichen Hochbau, Tiefbau und Grünflächenverwaltung:

themenübergreifend arbeiten, alle Bereiche der nachhaltigen Stadtentwicklung in den Blick nehmen, Querbezüge und Wechselwirkungen berücksichtigen und weit nach vorn blicken.

Mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) wurde eine Plattform entwickelt, um alle relevanten Akteure und Interessierten aus Friedrichshafen in die Diskussion zur zukünftigen Entwicklung der Stadt einzubeziehen. ISEK bildet die strategische Grundlage für eine nachhaltige Stadtentwicklung Friedrichshafens.

Friedrichshafen ist eine junge Stadt, die sich in den vergangenen Jahren architektonisch stark verändert hat. In dieser Publikation erfahren Sie Informatives über drei Projekte: den Neubau des Frei- und Seebades in Fischbach, den Neubau des Kinderhauses im Riedlepark und den Bau der Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Eckenerstraße. Zwei dieser Projekte, das Frei- und Seebad Fischbach und das Kinderhaus im Riedlepark, wurden von der Architektenkammer Baden-Württemberg mit der Auszeichnung „Beispielhaftes Bauen Bodenseekreis“ ausgezeichnet.

Seit 2018 unterstützt der Beirat für Architektur und Stadtgestaltung, ein unabhängiges Experten- gremium aus vier renommierten Architekten, die Stadt mit Erfolg bei der Beurteilung architektonischer und stadtbildprägender Bauvorhaben im gesamten Stadtgebiet. Um die lokale Baukultur für qua- litätsvolles Bauen zu stärken und das öffentliche Bewusstsein für Baukultur im Alltag zu schärfen, lobte die Stadt den Baukulturpreis aus, der 2020 erstmals vergeben wurde. Prämiert wurde die gelungene Wohnbebauung Allmand Carré mit 97 Wohnungen, darunter 38 betreute Senioren- wohnungen und eine Seniorenwohngemeinschaft.

Die Stadt von morgen muss aber auch neue und ökologische Verkehrskonzepte aufweisen. Mit der neuen Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Eckenerstraße wie auch mit dem Bau des Velorings, der nun auf der Tunneldecke der B31neu fortgeführt wird, erfährt der Radverkehr eine deutliche Verbesserung.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe von „Bauen + Wirtschaft“, in der Sie viel Neues, Interessantes und Wissenswertes erfahren.

(9)

Von Martin Staab

Oberbürgermeister der Stadt Radolfzell am Bodensee

Standpunkte

8

Radolfzell am Bodensee liegt in einer landschaftlich reizvollen Gegend, dem sogenannten Untersee, dem westlichen Teils des Bodensees. Das Mittelzentrum ist die drittgrößte Stadt am See und Standort namhafter Industrie- und Gewerbebetriebe. Die Große Kreisstadt verfügt über eine sehenswerte his- torische Altstadt, an deren Marktplatz das Rathaus, das Österreichische Schlösschen und das Münster ULF liegen.

Die Stadt Radolfzell am Bodensee, übrigens die einzige Stadt mit diesem Namenszusatz, ist als anerkannter Erholungs- und Kurstandort ein attraktives Urlaubsziel für Jung und Alt. Darüber hinaus besteht eine Vielzahl von Freizeitgestaltungsmöglichkeiten. Familien können sich auf ein gut ausge- bautes Betreuungskonzept verlassen. Die Möglichkeiten erstrecken sich von der Kinderkrippe für unter Dreijährige bis hin zur Ferienbetreuung an den Grundschulen. Auch der Bildungsstandort Radolfzell wird stetig weiterentwickelt.

Aktuell abgeschlossene Baumaßnahmen wie die Erweiterung sowie der Umbau der Gemeinschafts- schule Ratoldusschule mit Ganztagesbetrieb und die Sanierung mit Neugestaltung unseres traditions- reichen Seebades sind Beispiele für diese Ausrichtung unserer Stadtentwicklung. Im Zuge der Sanierung des Seebades wurde auch der Neubau einer modernen DLRG-Wachstation realisiert.

Bei allen kommunalen Baumaßnahmen legen wir großen Wert auf Nachhaltigkeit und Zukunftsori- entierung. Daher werden Neubauten barrierefrei bzw. schwellenfrei und energieeffizient geplant und umgesetzt. Denn bei allen Projekten sind stets auch die Lebenszykluskosten zu beachten, die in der Regel ein Vielfaches der einmaligen Baukosten betragen. Vor diesem Hintergrund sind Kommunen im verantwortungsbewussten Umgang mit öffentlichen Geldern gefordert multifunktionale und kostenoptimierte Gebäude zu errichten und gleichzeitig die Betriebs- und die Bauunterhaltungskosten so gering wie möglich zu halten.

Großer Wert auf Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung

Abb.: kuhnle + knödler

(10)

Der Weg ist frei

Von Michael Ritsch, MBA

Bürgermeister der Landeshauptstadt Bregenz

Standpunkte 9

Anders als das Vorarlberger Rheintal, das – von oben betrachtet – wie eine weitverzweigte Ansiedlung ohne natürliche oder künstliche Grenzen wirkt, ist die Landeshauptstadt ein in sich geschlossenes Ganzes. Zu diesem Umstand trägt vor allem die Tatsache bei, dass Bregenz im Norden vom Bodensee, im Osten vom Pfändermassiv sowie im Süden und Westen von der Bregenzerach klar eingegrenzt wird.

Homogenität weist das Stadtbild aber dennoch nicht auf. Das ist einerseits der langen geschichtlichen Entwicklung der mit über 2.000 Jahren ältesten Stadt am Bodensee geschuldet. Großen Einfluss auf die Baukultur haben aber auch Ereignisse, die historisch deutlich kürzere Zeit zurückliegen. So etwa wurde beinahe das gesamte Stadtzentrum in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges zerstört.

Entwicklung findet immer statt, ob gesteuert oder nicht. Das gilt auch für den Wiederaufbau nach 1945, der allerdings nicht an die ursprüngliche Architektur anknüpfte, sondern in erster Linie das Ziel verfolgte, vorhandene Baulücken zu füllen.

In diesem dreipoligen Spannungsfeld zwischen wertvoller historischer Bausubstanz, weniger an- spruchsvollen Neubauten und moderner Baukunst von teilweise international hoch angesehenen Architekten befindet sich die Stadt bis heute. Man mag das als schwieriges Entwicklungsterrain sehen.

Ich glaube, dass es eine immense Herausforderung für Politik, Architektur und Bauherren ist und den genannten Gruppen eine große Chance bietet – die Chance, auf geschichtsträchtigem Boden etwas Neues zu wagen.

Natürlich sollen diejenigen, die Bauprojekte finanzieren und planen, unter Wahrung aller bau- behördlichen Bestimmungen die nötigen Freiheiten haben, in einer modernen und offenen Gesellschaft städtebauliche Akzente zu setzen. Für die Politik heißt es jedenfalls, verlässliche und brauchbare Rahmenbedingungen zu schaffen, damit das Bregenz der Zukunft ein unverwechselbarer Anziehungspunkt für die Menschen ist und bleibt.

Genau vor diesem Hintergrund hat die Stadt eine neue Abteilung „Mobilitätsservice und Stadtent- wicklung“ geschaffen und an der Spitze mit einer international erfahrenen Expertin aus Hamburg besetzt, die einen unvoreingenommenen, professionellen Blick von außen auf die Stadt werfen wird.

Der Weg für eine moderne und nachhaltige urbane Architektur ist also frei!

Abb.: Miro Kuzmanovic

(11)

Von Rainer Stolz

Bürgermeister der Stadt Stockach

Standpunkte

10

Wärme, Licht, Bewegung – ohne Energie ist unser Leben nicht vorstellbar. Doch leider sind mit ihrer Nutzung eine Reihe von schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt verbunden.

Mit zwei Strategien können die negativen Auswirkungen der Energienutzung – über 80 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland sind energiebedingt – verringert werden: den gesamten Energieverbrauch senken und das Energiesystem auf alternative Energieformen wie erneuerbare Energien umstellen.

Klima- und Umweltschutz sind als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu verstehen, wobei den Kommu- nen hier eine durchaus wichtige Rolle zufällt: Ihnen stehen nicht nur planerische Verfahren zur Verfügung, die eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen ermöglichen, sondern sie können bei öffentlichen Bauten diese auch umsetzen und dabei die Bewohnerinnen und Bewohner für dieses an der ökologischen Nachhaltigkeit ausgerichtetem Denken gewinnen.

Die Stadt Stockach zeigt sich hier konsequent: bei Sanierungen oder Neubauten öffentlicher Gebäude sowie beim Kommunalen Energiemanagement. Dieses arbeitet effizient und suffizient: Es nutzt die technischen Möglichkeiten der Energieeinsparung bei Gebäudeunterhalt und Neubauten, und es er- wirkt Verhaltensänderungen bei Verbrauchern und Gebäudeverantwortlichen. In den Jahren 1996 bis 2019 konnte der CO2-Ausstoß, also der Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases, um 47 Prozent gesenkt werden. Dass auch die Bewirtschaftungskosten für die öffentlichen Gebäude gesenkt werden konnten, ist ein weiterer positiver Effekt des Energie- und Gebäudemanagements der Verwaltung.

Der in diesem Band vorgestellte Neubau eines Kindergartens soll als Beispiel für die Umsetzung einer auf Umwelt und Nachhaltigkeit ausgerichteten Planung dienen: Überwiegend aus Holz gebaut, mit schallabsorbierenden Decken, der Heizung über Wärmepumpen, dem hoch wärmegedämmten Flach- dach und der dort aufgebrachten Photovoltaikanlage bietet der Neubau nicht nur 53 Kindern und den Erzieherinnen und Erziehern helle, großzügig gehaltene Räume, sondern den Bewohnerinnen und Bewohnern eine Vorstellung von modernem, aber ressourcenschonendem Bauen.

Der dringende Bedarf nach Kinderbetreuungsplätzen wird auch mit diesem Neubau nicht gestillt sein.

Mit dem Ausbau bestehender Einrichtungen, Erhöhung der Zahl der stark nachgefragten Ganztags- plätze sowie der Einrichtung eines Waldkindergartens will man den Bedürfnissen der Eltern Rechnung tragen. Doch ist die Bereitstellung von Fachpersonal zwischenzeitlich auch in Stockach zum echten Problem geworden. Daher stellt sich die Stadt seit Jahren offensiv der Ausbildung.

Die hier praktizierte moderne und weitsichtige Infrastruktur im Bereich Schulen und Kindertagesein- richtungen ist sicher ein wichtiges Argument für die Zufriedenheit der Mitbürger mit ihrer Stadt.

Positive Effekte des Energie- und

Gebäudemanagements

(12)

Nachhaltigkeit – Suffizienz – Konsistenz – Effizienz

Von Dietmar Kathan

Architektenkammer Baden-Württemberg, Vorsitzender Kammergruppe Bodenseekreis

Standpunkte 11

„Zerstöre mit Verstand!“ – ein Satz des am 29. Dezember 2020 an den Folgen einer COVID-19- Infektion verstorbenen Luigi Snozzi, Tessiner Architekt und Lehrer an der ETH Zürich (von 1985 – 97) ist beim Thema Nachhaltigkeit zutreffender denn je. Die Analyse des Vorhandenen stand bei Snozzi stets am Anfang des Entwurfs – die Auseinandersetzung mit Ort, Territorium und Stadt. Einzelne Elemente, die als wichtig angesehen werden, bilden den Ausgangspunkt des Projekts. Dabei bedeutet jeder Eingriff Zerstörung. Einer seiner legendären, während Snozzis Zeit als Gastdozent an der ETH Zürich entstandenen Aphorismen lautete: „Jeder Eingriff bedingt eine Zerstörung, zerstöre mit Verstand.“

Wir schaffen das in der breiten Arbeit leider nicht, uns an diesen Leitsatz zu halten. Häuser, die noch nicht einmal ein halbes Menschenleben alt sind, werden abgerissen und durch optimierte, wirtschaftlich besser verwertbare Gebäude ersetzt. In unseren Orten werden uns lieb gewordene Ge- bäude unter dem Vorsatz der Nachverdichtung von Bauträgern abgerissen und maximal verdichtet sowie gewinnbringend vermarktet. Mit Nachhaltigkeit hat diese Architektur wenig zu tun. In meiner Studienzeit war „sustainabale architecture“ – also nachhaltige Architektur – das große Schlagwort.

Im Markt wurden aber weiterhin konventionelle, bewährte Konstruktionen bevorzugt. Ein Grund ist sicher, dass sich gleichzeitig die Gesetzgebung und Normierung z.B. im Brandschutz immer mehr verselbstständigte.

In den vergangenen Jahren hat glücklicherweise ein Umdenken in puncto Nachhaltigkeit stattge- funden – vor allem in der Politik. Das hat aber wieder zu vielen Verordnungen geführt, über deren Sinnhaftigkeit man streiten kann. Dann gibt es noch den Trend zu Zertifizierungen. Die Idee finde ich im Kern gut. Wenn Anforderungen aber nur mit sehr viel zusätzlicher Technik erfüllt werden können, ist das aus meiner Sicht der falsche Weg. Wir versuchen durch die Wertigkeit der Materialität zeitlose Gebäude zu schaffen, die auch nach Jahrzehnten so dastehen, als ob sie erst vor Kurzem gebaut worden wären. Dazu gehören ehrliche Oberflächen, das Vermeiden jeglicher Modeerscheinungen und flexible Nutzungen. All diese Qualitäten sparen langfristig Ressourcen. Es darf nicht sein, dass nach wenigen Jahren schon wieder saniert werden muss oder das Bauwerk nicht mehr den Ansprüchen genügt.

Auch einen weiteren Gedanken gibt es zu betrachten, die Suffizienz strebt einen geringeren Verbrauch von Ressourcen wie Energie und Material an, indem Menschen weniger konsumieren und weniger Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Suffizienz versucht also nicht, bestehende Bedürfnisse mit weniger oder anderen Ressourcen zu befriedigen, sondern sie hinterfragt die Bedürfnisse selbst.

Die Konsistenz sucht nach alternativen Technologien und Stoffen, die besser für Natur und Umwelt sind als bisherige und versucht Kreisläufe von der Herstellung über Nutzung und Recycling bis hin zur Wiedernutzung zu schließen.

Eine weitere Säule ist die Effizienz, die zielt auf eine ergiebigere Nutzung von Rohstoffen und Res- sourcen ab, häufig durch technische Innovationen, oder aber durch Rückbesinnung auf traditionelle Bauweisen. In diesem Sinne haben wir spannende Jahre vor uns. Wir sollten auf unsere Kinder hören, die für Fridays for Future und die Erhaltung unserer Umwelt auf die Straße gehen. Es darf nicht sein dass wir noch Plastikfenster einbauen, nur weil wir diese in unserem Leben nicht mehr streichen müssen und sich zukünftige Generationen mit unserem Müll auseinandersetzen müssen. Von hap- tischen und gestalterischen Aspekten ganz abgesehen. Lassen Sie uns begeistert den Weg zur Klimaneutralität 2035 gehen.

(13)

Von Helmut Zenker

Präsident Bund Deutscher Baumeister,

Architekten und Ingenieure Baden-Württemberg e.V.

Standpunkte

12

Der Bodenseeraum ist ein äußerst attraktiver Wohn- und Lebensraum. Diese kulturell alte Re- gion nördlich der Alpen bildet einen sehr dynamischen Wirtschafts- und Lebensraum im Süden Deutschlands. Mittelständische Unternehmen und renommierte, technologisch hoch- stehende Betriebe mit internationaler Ausrichtung sind die tragenden Säulen. Er zeichnet sich durch eine besondere raumstrukturelle Vielfalt aus. Einerseits befindet sich die Region in einer zentralen Lage in Europa, andererseits liegen ihre Teilräume fernab der nationalen Hauptstädte Berlin, Wien und Bern. Zudem fehlt der Region ein klares Zentrum. Dennoch bil- det die Region einen sehr dynamischen Wirtschaftsraum. Es ist zu hoffen, dass das For- schungsprojekt „Europäischer Verflechtungsraum Bodensee“ des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung zu guten Ergebnissen kommt. Überregionale Partnerschaften und inno- vative Vernetzungsprojekte sind Ziele einer großräumigen Verantwortung.

Vielfältig ist auch die bebaute Landschaft in den berühmten Bodenseestädten und ländlichen Räumen. Die Bauwirtschaft, zu der auch Architekten und Ingenieure gehören, hat mit ihrer breiten sektoralen Streuung keine stetige Entwicklung. Sie boomt zurzeit in der Wohnungs- wirtschaft und bricht in anderen Zeiten ein. Ein Problem ist der Bau von Sozialwohnungen.

Er ist zurückgegangen. Möge das neue Bundes-Baulandmobilisierungsgesetz Abhilfe schaffen.

– Wir sind dabei.

NEUES MINISTERIUM FÜR LANDESENTWICKLUNG UND WOHNEN IN BW

Das neu geschaffene Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen wird geleitet von Mi- nisterin Nicole Razavi und Staatssekretärin Andrea Lindlohr. Der BDB-BW freut sich auf eine konstruktive Zusammenarbeit. Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen sollen eine zen- trale Rolle spielen. „Bauen neu denken: für bezahlbaren und ökologischen Wohnraum“. Das neue Ministerium bietet die Voraussetzungen, den im Koalitionsvertrag verankerten Quer- schnitt Klimaschutz in den Gebäudesektor zu übersetzen. Nicht nur die Aufgabenbereiche Bauwesen, Wohnen und Raumordnung werden vom Wirtschaftsministerium auf das neue Ressort übertragen, auch die Zuständigkeit für Bautechnik aus dem Umweltministerium zieht in das neue Ministerium um. Für die Region ist es wichtig, dass bei der notwendigen Quantität von neuem Wohnraum und neuer Infrastruktur die Bauqualität und der Erhalt historischer Bausubstanz erhalten bleibt.

Bauwirtschaft im Bodenseeraum

(14)

Standpunkte 13

WAS ARCHITEKTEN UND INGENIEURE IM BAUWESEN DERZEIT IN DER BODENSEEREGION BEWEGT:

Der ausgelöst durch die weltweite Corona- Pandemie zunehmende Baustoffmangel bereitet derzeit erhebliche Probleme.

Die Baukonjunktur boomt, der Bedarf an Kies ist dementsprechend groß. Doch viele neue Projekte im Kiesabbau stoßen auf Widerstand – so auch im deutschen Bodenseeraum.

Die Digitalisierung am Bau macht riesige Fortschritte. Sie gehen am Bau kleiner Einheiten oft vorbei. Viele Auftraggeber und kleine Büros haben noch Anlaufschwierigkeiten mit BIM.

Die insbesondere politisch ausgetragenen Auseinandersetzungen um die zukünftige Energie- versorgung lassen vermissen, dass wichtige Ressourcen in der Energieeinsparung auch im Wohnungsbau liegen. Architekten und Ingenieure sind Fachleute für Wärme- und Heizungs- optimierung.

In den vergangenen 25 Jahren sind in den Baubehörden 40 Prozent des Personals abgebaut worden. In manch kleiner Gemeinde muss ein fachfremder Beamter über Baugenehmigungen entscheiden. Wir fordern mehr Stellen in Bauämtern mit fachlich hoch qualifizierten Mitar- beitern.

In Deutschlands Städten wird Bauland trotz vorhandener freier Flächen knapp.

Der BDB-BW setzt sich für den Erhalt einer breiten Vielfalt an Wohnformen ein und erteilt Versuchen, den Neubau von Einfamilienhäusern zu erschweren oder gar zu verbieten, eine klare Absage. Größere Straßenbauten gibt es in der Verkehrsinfrastruktur wenig. Die Er- schließung der Bahn erfolgt über Regional- und Nahverkehre. – Hier liegt sowohl Entwick- lungspotenzial als auch Chance für die Bauwirtschaft.

Für den Bodenseeraum ist die Tourismusindustrie ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Das Kul- turschaffen (Theater, Festspiele, Literatur und Bildende Kunst) am Bodensee stellt eine große Attraktion für den Tourismus dar. – Hier gilt es zu erhalten und weiterzuentwickeln.

Die Mitglieder des BDB-BW, freiberufliche, angestellte und beamtete Architekten, Ingenieure und Geodäten leisten einen wichtigen Beitrag für das Bauwesen im Bodenseeraum. – Ich wünsche allen Bauvorhaben gutes Gelingen.

Bund Deutscher Baumeister Architekten und Ingenieure Baden-Württemberg e.V.

(15)

Im Blickpunkt

14

Sehenswerte Architektur rund um den Bodensee

Volksschule Bütze in Wolfurt / Werkhof in Rorschacherberg / Ekkharthof in Lengwil / Haus im Obstgarten in Frastanz-Gampelün / Mehrfamilienhaus mit Konzept 2226 in Dornbirn

VOLKSSCHULE BÜTZE, WOLFURT

Die Marktgemeinde Wolfurt in Vorarlberg im Bezirk Bregenz wollte ihre Volksschule im Dorfteil Bütze erweitern und den benachbarten Kindergarten mit Krippe integrieren. Den EU-weiten Wettbewerb mit vorgeschaltetem Auswahlverfahren gewannen Schenker Salvi Weber Architekten aus Wien. Man entschied sich, den dreigeschossigen Be- stand aus den 1960er Jahren vollständig zu sanieren und jenen aus den 1990er Jahren aus bauphysikalischen Gründen großteils abzutra- gen.

Die Turnhalle im Untergeschoss wurde erhalten und mit zwei neuen Stockwerken überbaut. Der 60 m lange und 27 m tiefe Neubau aus einem Holztragwerk mit einer flächigen, holzverkleideten Fassade und verputzter Sockelzone, die auch für den Bestand übernommen wurde, ergänzt seit der Gesamtfertigstellung 2019 harmonisch die gesamte Schulanlage. Schenker Salvi Weber Architekten über ihr Pro- jekt: „Die Schule ist ein detailreich orchestriertes Raumkontinuum mit intimen Rückzugsorten und kommunikativen Hofsituationen im Inneren. Großzügige Oberlichter und Fenster ermöglichen spannende

Sichtachsen, Licht- und Schattenspiele – frei nach Josef Frank: ‚Die Schule als Weg und Platz‘“.

Das neue Haus mit jeweils einer Pergola an den Enden fügt sich ruhig in die schöne Umgebung mit Wiesen und Bäumen und die dörflich geprägte Nachbarschaft. „Ein kompakter, nachhaltiger Holzbau mit großzügigen Blickachsen, ein fließendes Raumkontinuum mit einla-

Volksschule Bütze, Wolfurt Abbildungen: David Schreyer

(16)

Im Blickpunkt 15 denden Wegen ins Grüne und in den dörflichen Raum“, so die Archi-

tekten.

Die Pergolen an den Stirnseiten des Neubaus mit Holzlamellen und verzinkten Stahltreppen, Balkonen und Kassettendecken sind wichtige Gestaltungselemente, die im Gegensatz zu der subtil gefügten Hauptfassade zum öffentlichen Raum das „zweite, intimere Gesicht“

der Anlage bilden. Die „Veranden“ dienen auch als Fluchtwege und agieren wie „Kiemen“ zum grünen Außenbereich mit Wiese, Rodel- hügel und Obsthain. Sie zeigen nicht zuletzt auch die Struktur des Baus. Wenn es regnet, können die Kinder in diesen „Zwischenzonen“

an der frischen Luft toben oder auf den Holzbänken ihre Jause essen.

Bei Hitze können sie hier im Schatten rasten. Durch die Holzlatten er- gibt sich je nach Tages- und Jahreszeit ein spannendes Spiel aus Licht und Schatten. Über diesen Bereich können alle Kinder, ob sich jene nun im Erdgeschoss oder ersten Obergeschoss aufhalten, direkt in den Garten gelangen, ohne den Umweg über das zentrale Treppen- haus nehmen zu müssen.

Der sanierte dreigeschossige Bau aus den 1960er Jahren schließt T-förmig an den zweigeschossigen Neubau. Der Kindergarten befindet sich im Neubau, die Volksschule im Bestand und Neubau. Sie verfügen aber über ein gemeinsames Entree. Die Grundrisse von Kin- dergarten und Volksschule sind vertikal und horizontal verzahnt und als ein einziges Raumkontinuum und eine gemeinsame Lernlandschaft mit verschiedensten Raumstimmungen durch alle Geschosse gedacht.

Das räumliche und pädagogische Novum, Kindergarten und Volks- schule unter einem Dach zu vereinen und die Grundrisse so stark in- einandergreifen zu lassen, soll den Kindern ein langsames Hinein- wachsen in den schulischen Alltag ermöglichen, das Größerwerden erlebbar machen und viele Synergien bieten.

Volksschule Bütze, Wolfurt Abbildungen: David Schreyer

So können die Kleinsten beispielsweise von ihrer Garderobe im Erd- geschoss durch große Fenster in die Turnhalle blicken, in der die Schulkinder vielleicht gerade Sportunterricht haben. Die jungen SchülerInnen wiederum haben die Möglichkeit, vom ersten Oberge- schoss aus zu beobachten, wie die Kleinsten im Speiseraum im Erd- geschoss gerade zu Mittag essen, und sich daran zu erinnern, dass sie selbst einmal so klein waren.

Im Erdgeschoss des Bestands befinden sich zwei Krippen- und drei Kindergartenräume. Der zweigeschossige Erweiterungsbau mit ins- gesamt 14 Zimmern und zwölf Gruppenräumen im ersten Oberge- schoss und die hohe, für Volleyball zertifizierte Turnhalle im Unterge- schoss wird über das – in die gemeinsame Mitte verlegte – Treppen- haus im Bestand erschlossen.

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Im Blickpunkt

16

das Personal, Arztraum, Direktion, Sekretariat, Textil- und Werkraum und Gymnastik- und Mehrzweckraum.

Durch die zahlreichen hausartigen Oberlichter und Fenster sind alle Räume lichtdurchflutet. Es ergeben sich durch Licht und Schatten dif- ferenzierte Raumstimmungen zum Lernen, Toben und Entspannen.

Die vielen großen Fenster mit breiten Laibungen zum Sitzen schaffen spannende Durchblicke innerhalb einer Ebene, aber auch in die Ge- schosse darunter und darüber (Kindergarten und Turnhalle). Die Kinder können sich so leicht und selbstbestimmt orientieren, mitein- ander kommunizieren und bekommen mit, was im Haus vor sich geht – wenn sie sich konzentrieren wollen, schließen sie die Fenster mit dezent farbigen transluzenten Vorhängen. „Die direkten Anbindungen aller Klassenräume zum Außenraum über die mäandrierenden ge- meinschaftlichen Bereiche sollen zum Toben, Lernen und Werken in der Natur animieren“, erläutern Schenker Salvi Weber Architekten.

Die Fensterrahmen, Einbauten, Möbel und das Parkett sind aus Ei- chenholz, hochwertig von lokalen Tischlereien verarbeitet. Das Passiv- haus ist nach den strengen energetischen und ökologischen Vorgaben des Verbandes der Klimagemeinden Österreichs, des Kommunalge- bäudeausweises (KGA) und des baubook errichtet. Besonders her- auszustreichen ist, dass dies auch für den Altbestand gilt. Die weiß lasierten Deckenplatten aus Holzzementwolle sorgen für eine ange- nehme Akustik und eine gesunde Umgebung für die Kleinsten. Die akzentuierenden Textilien sind in warmen Farben gehalten, für das Bunte sorgen die Kinder selbst. Mobile Regale und Rollcontainer er- lauben eine flexible und selbstbestimmte Einrichtung der Räumlich- keiten. Die Außenfassade aus senkrecht angeordnetem vorverwitter- tem Fichtenholz mit Fensterbändern über die ganze Breite orientiert sich an der lokalen Bautradition in Vorarlberg.

Der Grundriss wird aus drei Schichten gebildet. Im Inneren liegen die mäandrierenden gemeinschaftlichen Bereiche, von denen die Kinder direkt zu den Veranden gelangen können, die äußerst großzügig und breit gestaltet und für die unterschiedlichsten Nutzungen einsetzbar sind. Dort ist genug Raum, damit die Kinder sicher toben und spielen können, ohne dass ihnen etwas, im wahrsten Sinne des Wortes, „im Wege steht“. „Plätze“ mit integrierten Sitzbänken, überdacht von großen Oberlichtern, laden zum Verweilen, Kuscheln oder konzen- trierten Rückzug ein. Die quadratischen Räume mit großen Fenstern für kleinere Gruppen bilden die zweite Schicht, dahinter in der dritten Schicht liegen die größeren Klassenräume mit Fenstern zum Außen- raum, angepasst an die Sitzhöhe von Volksschulkindern. Enge, lange Gänge im klassischen Sinne oder „Sackgassen“ gibt es in dieser Lernlandschaft bewusst keine. Im zweiten Obergeschoss der Volks- schule befinden sich unter anderem LehrerInnenzimmer, Küche für

Volksschule Bütze, Wolfurt Abbildungen: David Schreyer

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Im Blickpunkt 17 WERKHOF, RORSCHACHERBERG

Der Werkhof der Schweizer Gemeinde Rorschacherberg war nach jahrzehntelangem Betrieb an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen. illiz Architektur aus Zürich realisierten einen Neuentwurf, der Funktiona- lität und Effizienz mit zeitlosem Bauen verbindet. Jetzt stimmt die Gebäudeinfrastruktur und auch das Panorama: Vom 2019 fertigge- stellten Gebäude aus schweift der Blick weit über den Bodensee.

Seit mehr als 60 Jahren ist der Bauamtswerkhof in den Gebäuden ei- nes ehemaligen Landwirtschaftsbetriebs mit Scheunen und Remisen untergebracht. Für den gewachsenen Fuhr- und Gerätepark sowie Mitarbeiter hatte der Platz gefehlt. Der Aufenthaltsraum für Personal und das Büro des Werkhofleiters im Dachgeschoss waren zu klein und schlecht gegen Kälte und Hitze isoliert. Die dezentrale Anordnung von Fahrzeugen, Maschinen, Entsorgungs- bzw. Wertstoffsammel- stellen sowie die beengte Zufahrt und prekäre Parkplatzsituation er- schwerten den geregelten Betrieb. Daher entschied die Gemeinde mit vollem Rückhalt durch die Bürger, den alten Werkhof abzureißen.

Dafür sollte ein Neubau leicht versetzt zum alten Standort entstehen.

Das klar strukturierte Ensemble besteht aus zwei L-förmig platzierten Riegeln in unterschiedlicher Höhe. Dadurch bricht das massive Ge- bäudevolumen in zwei kleinere Körper und nimmt sich vor der Um- gebung zurück. Aufgrund der starken Hanglage entsteht entlang der Nordfront ein Geländesprung, der die Freianlagen in eine obere und untere Ebene gliedert. Die Architekten platzierten die schlanken Baukörper so, dass sie nach außen als Schallschutz fungieren. Sie rahmen die obere Freifläche zu einem Hof, der nur für das Personal zugänglich ist. Hier sind Fahrzeughalle, Personalräume und Werkstät- ten angeordnet. Da der Werkhofvorplatz im ansteigenden Gelände versinkt, ist der Arbeitsraum nicht einsehbar und das Umfeld somit

Werkhof, Rorschacherberg Abbildungen: Roger Frei, Zürich

zusätzlich vor Lärm geschützt. Die untere Freifläche mit der Reststoff- sammelstelle ist öffentlich zugänglich. Begrenzt wird der Bereich von einem Sockelgeschoss mit Technikflächen. Beide Gebäudeschenkel kragen kühn darüber hinaus und bilden das Vordach für Parkplätze und Eingänge.

Gestalterisch prägend und funktional ist die Polycarbonatfassade (PC), die an mehreren Gebäudeflanken zum Einsatz kommt. Sie verleiht der massiven Kubatur Leichtigkeit und dem Werkhof Identität.

An den übrigen Sichtflächen setzt eine Verkleidung aus Lärchenholz natürliche Akzente. Im Norden belichtet die halbtransparente Fassade den inneren Arbeitsbereich. Wenn es draußen dunkel wird, sind die Betriebsabläufe schemenhaft von außen abzulesen. An der Straße auf der Ostseite fällt diffuses Licht in die Personalräume hinein, gleichzeitig verhindert die Fassade Einblicke von außen. Im Süden belegt die weg-

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Im Blickpunkt

18

die Mitarbeiter ist die Küche mit Aufenthaltsraum im Quergebäude:

Von hier aus fällt der Blick durch die bodentiefe Fensterfront ungetrübt zum Bodensee – und auf das benachbarte Feuerwehrdepot:

Der komplexe Umbau der ehemaligen Zivilschutzanlage in eine mo- derne Feuerwehr wurde ebenfalls von illiz Architektur geplant und realisiert.

EKKHARTHOF, LENGWIL

Der Ekkharthof – eine Wohn- und Arbeitsstätte für Menschen mit Be- treuungsbedarf – ist in den 1970er Jahren als Gesamtkunstwerk in anthroposophischer Formensprache mitten in die Seelandschaft des Thurgaus gebaut worden. Die Intention des Architekten Rex Raab war damals im Einklang mit dem zeitgenössischen Umgang mit Men- schen mit Betreuungsbedarf. Auf einer abgeschlossenen Insel, weit weg von der Gesellschaft, sollten die Bewohner – damals noch „Be- hinderte“ genannt – wohnen und leben. Geschützt von der Welt, auf sich selbst bezogen und ohne Kontakt mit der Gesellschaft. Eine Wa- genburg als städtebauliche Idee war entstanden: Alle Gebäude waren um einen zentralen, parkartigen Innenhof angeordnet. Mög- lichst alle Räume waren gegen innen orientiert. Schließlich war ein Zaun um die ganze Anlage gebaut und Ein- und Ausblicke mit einer dichten Bepflanzung verhindert worden. Auf einen eigentlichen An- kunftsort und sogar auf einen Haupteingang hatte man verzichtet.

Bereits vor einigen Jahren war die erste große Erneuerung und Erwei- terung des Ekkharthofs angegangen worden. Längst hatte sich der anthroposophisch gesinnte Betrieb von den Vorstellungen der 1970er Jahre gelöst. Das neue Menschenbild steht für Offenheit, Durchläs- sigkeit und Inklusion. Der Ekkharthof ist offen und will sich auch so

Werkhof, Rorschacherberg Abb.: Roger Frei, Zürich

Ekkharthof, Lengwil: Hofansicht Abb.: Hannes Heinzer

faltbare PC-Toranlage die gesamte Front zwischen Fahrzeughalle und oberer Freifläche. Somit werden innere und äußere Arbeitsbereiche definiert und funktional zusammengeschaltet. Im Vergleich zu üblichen transparenten Materialien hat PC gute Dämmwerte, lässt sich leicht handhaben und ist wartungsarm.

Innen sind die Wege zwischen Werkstätten, Personalräumen und Fahrzeughalle kurz, zusätzliche Lagerflächen wurden optimal in die Räume integriert: Die Halle nimmt alle schweren Gerätschaften wie Schneepflüge, Anhänger usw. auf und beherbergt auch eine Waschbox.

Auch hier herrschen gedeckte Farben und natürliche Materialien vor:

Holz, versiegelter Hartbetonboden und gestaltende Details aus elo- xiertem Aluminium setzen zurückhaltende Akzente. Ein Highlight für

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Im Blickpunkt 19 eine Laterne leuchtet es in der dunklen Thurgauer Landschaft und wird zum Zeichen für den neuen Ekkharthof. Der Speisesaal inszeniert die Landschaft: Eine Säulenhalle aus massivem Eschenholz, sich selbst aussteifend, rundum geöffnet und verglast, steht auf einem Be- tonsockel aus Recyclingbeton, der aus dem zum See hin abfallenden Terrain wächst. Die Struktur bildet den Raum, Wände gibt es keine.

Vordächer sind so optimiert, dass auch im Sommer während des Be- triebs keine Sonnenschutzmaßnahmen nötig werden: Das Glashaus löst auch bei Sonnenschein seinen Anspruch ein. Statt in einem Stoff- zelt, isst man auch bei Sonnenschein mit dem Blick über die Boden- seelandschaft.

zeigen. Mit saisonalen Märkten, mit Konzerten und Festen wird Öf- fentlichkeit erzeugt. Die biologisch-dynamisch angebauten Produkte des landwirtschaftlichen Betriebs sind in der Region beliebt. Die Setz- linge der Gärtnerei unter Kennern bekannt, gerade wegen ihrer selten gewordenen Arten. Holzspielzeug aus der Holzwerkstatt, Ge- wobenes aus der Textilwerkstatt, Brot oder Süßes aus der Bäckerei, Marmelade aus hauseigenen Beeren – die betreuten Menschen am Ekkharthof produzieren und wirtschaften. Auf der hauseigenen Bühne finden Theater und Konzerte statt. Die Architektur der erneu- erten Anlage sollte dieses neue Selbstverständnis des Ekkharthofs ausdrücken und gleichermaßen befördern.

Unter diesen Vorzeichen wurden die neuen Gebäude – Turnhalle und Gemeinschaftsgebäude – gesetzt. Zwar wurden sie nahtlos in die Wagenburg eingegliedert, brechen sie aber an einer Stelle entschei- dend auf: Ein offener Platz ist entstanden. Der hermetische Innenhof hat einen kontrapunktischen Gegenpart bekommen – den Ekk- harthofplatz. Halb Terrasse zum See, halb Dorfplatz, dient er seitdem als Ankunftsplatz und Zentrum des öffentlichen Lebens: eine einla- dende Geste. Hier bündeln sich alle öffentlichen Funktionen: die neue Eingangshalle, ein neues Café, die neue Bushaltestelle, der neue Shop und natürlich auch das Gemeinschafts- und Gastrogebäude. Die Gesamtfertigstellung ist 2020 erfolgt.

Als identitätsstiftende Intervention wurde die fünfeckige, fast 12 m hohe Eingangshalle mit ihrer eingestellten Formschale mit einer Aus- kleidung aus Stucco Veneziano („Marmorino“) in 22 verschiedenen Farben versehen, die einen Farbverlauf von einem warmen Rotbraun im unteren Teil zu einem kühlen Blau für den „Himmel“ des Raumes bildet. Dazu wurde die traditionelle Kalkpresstechnik des Stucco Ve- neziano von einem Spezialisten so adaptiert, dass der Effekt der Oberfläche den Vorstellungen der Architekten entsprach. Besteht ein traditioneller Marmorino aus Kalk, Marmormehl und natürlichen Pig- menten wurden hier noch feine Sande aus der nahegelegenen Thur beigemischt, um eine leicht differierende Oberfläche mit prägnanterer Textur zu erzeugen. Die fertige Oberfläche wurde mit Wachs behandelt, um einen leichten Glanz und eine wasserabweisende Oberfläche zu erzeugen.

Das Gemeinschafts- und Gastrogebäude ist der neue Mittelpunkt des sozialen Lebens am Ekkharthof, wird aber auch schon von externen Veranstaltungen genutzt und nachts ist es weitherum sichtbar. Wie

Ekkharthof, Lengwil Abbildungen: Hannes Heinzer

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Im Blickpunkt

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Haus im Obstgarten, Frastanz-Gampelün Abbildungen: Adolf Bereuter

HAUS IM OBSTGARTEN, FRASTANZ-GAMPELÜN

Im Ortsteil Gampelün im österreichischem Frastanz haben die Bau- herren auf dem elterlichen Grundstück im Jahr 2020 ein Wohngebäude nach Plänen des Architekturbüros firm aus Lustenau errichtet. Das Stallgebäude des stattlichen Bauernhauses wurde rückgebaut und an dessen Stelle ein dreigeschossiger Wohnturm und ein Nebenbaukörper mit Autounterstellplatz und Außensitzplatz platziert. Durch die Setzung des Gebäudes auf der Geländekuppe und in „Anlehnung“

der Gebäudehöhe an die zwei angrenzenden, prägenden Bauernhäu- ser ist eine Platzsituation geschaffen worden. Das Gebäude versteht sich als zeitgemäße Antwort auf die umliegenden Bauernhäuser und als Teil eines neuen Gebäudeensembles.

Ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit sind konsequent ver- folgte Anliegen. So wurde der Holzbau vollständig aus eigenem Mondholz errichtet. Sämtliche Unternehmer, Baumaterial und Tech- nologie stammen aus einem Umkreis von max. 45 km.

Als Kontrast zu den mit reichlich Ornament ausgestatteten Bauern- häuser ist der Neubau als klarer, geradlinig reduzierter Baukörper ge-

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Im Blickpunkt 21 staltet. Der quadratische Fußabdruck des Gebäudes unterstreicht

diese Klarheit. Der Holzwürfel der Obergeschosse und der massive Sockel bilden zusammen den neuen Wohnturm.

Statisch konsequent ruhen die in Massivholz ausgeführten Oberge- schosse auf drei Holzstützen im Erdgeschoss auf. Dadurch wird der Gebäudeeinschnitt im Erdgeschoss möglich, der das rundum Panora- ma im Ess- und Wohnbereich freigibt. Im Gegensatz zum rundum Panorama im Erdgeschoss werden die Ausblicke in den Obergeschos- sen durch präzise Setzung der Fenster zielgerichtet. Die Platzierung der Fenster und die horizontale Holzlattung gliedern die Fassade.

Ein zeitgemäßer Holzbau in traditionsreicher Umgebung.

Als Bindeglied zum Bestand fungiert der in Stahlbeton ausgeführte Nebenbaukörper. Das organisch geformte Dach dient als Autounter- stellplatz und schützt den Außensitzplatz.

Aufgrund der Hanglage ist das Untergeschoss in Massivbauweise er- richtet, wobei der sichtbare Teil des Sockels in Sichtbeton ausgeführt ist. Das restliche Gebäude ist ein Holzbau. Sämtliches verbautes Holz stammt aus eigenem Wald. Wände und Decken sind aus 24 cm star- kem, massiven Fichtenholz gefertigt. Auch die horizontal gerippte Holzfassade ist aus Fichtenholz gemacht. Tanne wurde für Fenster, Möbel und die Akustikdecke, Buche für die Dielenböden und die Treppe sowie Ulme für die Möbel des Außensitzplatzes verwendet.

Zusätzlich zum Holz sind Lehmputz und Schwarzstahl als weitere Ma- terialien zum Einsatz gekommen.

Die Urgroßeltern der Bauherrin hatten das Bauernhaus aus Eigenholz errichtet und danach die Wälder wieder aufgeforstet. Aus diesem Holz konnte die Urenkelin ihr Eigenheim errichten. In dieser Tradition sind die Wälder für die nachkommenden Generationen mit 750 Jung- bäumen wieder aufgeforstet worden.

Haus im Obstgarten, Frastanz-Gampelün Abbildungen: Adolf Bereuter

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Im Blickpunkt

22

MEHRFAMILIENHAUS MIT KONZEPT 2226, DORNBIRN

Das 2020 fertiggestellte Gebäude in Dornbirn bedeutet eine Premiere:

Erstmals wurde nach den Grundsätzen des Konzepts 2226 von Baumschlager Eberle Architekten ein Wohnhaus errichtet. Es kommt maßgeblich ohne Geräte für Heizung, Kühlung und Lüftung aus, al- lerdings mussten die Architekt*innen besondere Faktoren berück- sichtigen. Dieser Typus unterscheidet sich von den bisherigen 2226- Häusern mit ihrer vorwiegenden Misch- und Büronutzung. Wohnbau- ten erhalten nutzungsbedingt einen niedrigeren Energieeintrag.

Daher wurde ergänzend zum thermischen Speicher des Baukörpers auf dem Dach des Mehrfamilienhauses „2226 Graf“ mit seinen acht 3-Zimmer-Wohnungen – benannt nach dem Konzept 2226 und dem Eigentümer – eine Photovoltaik-Anlage installiert. Sie dient der Warmwasseraufbereitung und Gebäudetemperierung, während In- frarotpaneele bei Bedarf zusätzliche Wärme in die Wohnungen bringen können. Somit verfügt diese Anlage über eine Art ökologischer Rückversicherung.

Geld sparen, komfortabel Wohnen und die Umwelt schützen – diese traditionell widersprüchlichen Vorgaben wurden im „2226 Graf“

gelöst. Im Mehrfamilienhaus werden im Jahresmittel die namensge- benden Wohlfühl-Temperaturen zwischen 22 und 26 Grad eingehal- ten. Die Voraussetzungen für den wirtschaftlich relevanten Verzicht auf Betriebsenergie und Wartungskosten sind die Baukonfiguration sowie die effiziente Steuerung der Energieströme in der Anlage

mittels des 2226-Operating-Systems. Für die notwendige Wärme sor- gen die Bewohner*innen mit ihrer Körperwärme und den üblichen Geräten im Haushalt. Das 2226-Operating-System steuert Wärme- haushalt, Feuchtigkeit und CO2-Gehalt der Innenraumluft über auto- matisierte Lüftungsflügel.

Wohlfühl-Temperaturen allein machen noch kein optimiertes Raum- klima aus. Weitere Faktoren spielen eine Rolle: Die Wärme der Innen- wände ist ähnlich der Raumtemperatur, die Luftfeuchtigkeit bewegt sich zwischen erstrebenswerten 40 und 60 Prozent. Das Resultat zeigt sich in einem spürbaren Wohn-Komfort, der aus natürlichen

Mehrfamilienhaus mit Konzept 2226, Dornbirn

Architektur: Baumschlager Eberle Architekten; Abbildungen: René Dürr

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Im Blickpunkt 23

Mit bestem Dank für die freundliche Unterstützung an:

Schenker Salvi Weber Architekten ZT GmbH, Wien illiz architektur GmbH, Zürich/Wien

Lukas Imhof Architektur GmbH, Zürich firm Architekten, Lustenau/Speicher Baumschlager Eberle Architekten

Ressourcen gewonnen wird und kostengünstig ist. Selbstverständlich wird die Umweltbelastung durch den geringeren Energieaufwand zurückgefahren.

In Summe ist in Dornbirn ein Mehrfamilienhaus entstanden, das sich durch eine ressourcenschonende, einfache Bauweise auszeichnet.

Der technische Aufwand wird bewusst reduziert, um die Langlebigkeit und damit die Nachhaltigkeit des Gebäudes deutlich zu steigern. Wo die Bauweise an ihre traditionellen Grenzen stößt, greift zeitgemäße Software ein, um den Wohnkomfort zu erhöhen. Smart-Tech ersetzt High-Tech, um aus wartungsintensiven Wohnmaschinen atmos- phärisch angenehme Häuser für Menschen zu errichten. Mit dem Konzept 2226 haben Baumschlager Eberle Architekten die Notwen- digkeiten der Bauweise auf ihre Haltung zur Architektur optimal ab- gestimmt. Ebenso wie die möglichst einfache, ressourcenschonende Errichtung von Gebäuden im Mittelpunkt der Arbeit steht, ist es der Umgang mit den elementaren Möglichkeiten der Architektur.

In Dornbirn steht ein Wohnhaus mit stark plastischen Qualitäten. Es steht konkret wie auch bildlich betrachtet am Ort, lebt vom Dialog zwischen Öffnung und Geschlossenheit. Die Plastizität des Hauses lebt vom Licht, der gewählten Geometrie und dem sinnlich präsenten

Material des Gebauten. Mit seiner Ausrichtung nach Westen hin und der Hanglage am Eschbühel wird das „2226 Graf“ vom Licht begüns- tigt. Auf die Biegung des Grundstückes antwortet die Geometrie mit einer Staffelung des Baukörpers, die ohne besondere Gestik das Ein- deutige der Zeilenform relativiert. Städtebaulich bieten Volumen und Geometrie einen Dialog zu den Einfamilienhäusern am Hang und den darunter liegenden Wohnsiedlungen an. Die Architektur korrespondiert mit dem Gebäudekonzept, beide sind im Aufwand stark reduziert, bringen ästhetische wie energetische Nachhaltigkeit über alle Moden hinweg und sind auf die Bedürfnisse der Bewohner*innen abge- stimmt.

Mehrfamilienhaus mit Konzept 2226, Dornbirn

Architektur: Baumschlager Eberle Architekten; Abbildungen: René Dürr

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Bräuchen. Unabhängig von Geschlecht, körperlicher oder geistiger Be- einträchtigung, sozialer und ethnischer Herkunft können hier alle in- teressierten Kinder und Jugendlichen gleichberechtigt dabei sein. Seit- dem das ehemalige Jugendhaus Raiteberg grundsaniert und für die Nutzung als KiKuZ umgebaut und neustrukturiert worden ist, können hier rund 60 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren betreut wer- den.

Das KiKuZ ist als eine eigene Abteilung dem Sozial- und Jugendamt der Stadt Konstanz zugeordnet. Die Abteilungsleitung samt Sekreta- riat hat ihren Sitz im Gebäude und auch die Fachstelle Kinder- und Jugendbeteiligung ist nach dem Relaunch des Gebäudekomplexes aus dem Baujahr 1954 mit ihrem Dienstsitz in der Raiteburg untergebracht.

Das einstige Jugendhaus gilt als eines der ersten, die in Baden-Würt- temberg in den 1950er Jahren entstanden. Der historische Zeitzeuge wurde bis auf den Rohbau zurückgebaut, in Hinblick auf neueste tech- nische Richtlinien saniert und erweitert. Die Investitionskosten von knapp 5,9 Mio. Euro wurden mit rund 1,9 Mio. Euro durch den Bund bezuschusst.

Heute erfüllt die Raiteburg annähernd den Passivhausstandard und bietet qualitätsvolle Räume für die drei Fachbereiche Elementarpä- dagogik (Kita Rebberg), Offene Kinder- und Kidsarbeit (KiKuZ) sowie Elternbildung & Quartier. Somit ist das KiKuZ Raiteburg heute glei- chermaßen beliebte Anlaufstelle und Treffpunkt für Kinder und Eltern.

Das prägnant verglaste ursprüngliche Treppenhaus mit Wendeltrep- pe ist erhalten geblieben und verbindet auch heute Ost- und West-

Öffentliche Bauten / Sanierung Stadt Konstanz

24

Raiteburg: Sanierung des Kinderkulturzentrums KiKuZ Abbildungen: Stadt Konstanz

RAITEBURG: SANIERUNG KINDERKULTURZENTRUM KIKUZ DER STADT KONSTANZ

Das Kinderkulturzentrum KiKuZ bietet Schulkindern im Alter von sechs bis 14 Jahren einen zentralen außerschulischen Ort für Freizeitge- staltung, Kulturerfahrung, Bildung, Begegnung und lebensweltorien- tiertes Lernen. Neben der Offenen Kinder- und Kidsarbeit mit attrak- tiven anmeldefreien Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten legt das KiKuZ pädagogische Schwerpunkte auf die kindgerechte Auseinan- dersetzung mit Inhalten aus den Bereichen Kinderliteratur, Medien- pädagogik, Umwelterziehung und Erlebnispädagogik sowie auf die Begegnung unterschiedlicher Kulturen mit ihren jeweiligen Sitten und

Konstanz investiert in Bildung, Kultur und Sicherheit

Raiteburg: Sanierung des Kinderkulturzentrums KiKuZ / Neues Kunstdepot für vier städtische Museen / Auf-

stockung der Hauptfeuerwache Steinstraße in Konstanz-Petershausen

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Stadt Konstanz Öffentliche Bauten / Sanierung 25

flügel des 56 m langen und 12 m breiten Baukörpers. Neu ist ein Auf- zug für eine zusätzliche barrierefreie Erschließung. Der Ostflügel be- herbergt im Erdgeschoss und Obergeschoss einen Kindergarten, wäh- rend im Untergeschoss, dem ehemaligen Kino, ein separat erschlos- sener Quartiersraum mit Außenterrasse eingerichtet wurde. Das KiKuZ selbst verteilt heute seine Räume auf Untergeschoss, Erdgeschoss und Obergeschoss des Westflügels. Eine Bibliothek im Obergeschoss, die durch ein Glaselement vom Treppenhaus abgetrennt wurde, lädt alle Nutzer gleichermaßen ein, im Medienbestand zu schmökern. Neu auf- gestockt wurde das Dachgeschoss, wo sich nun die Büros und Be- sprechungsräume der Mitarbeitenden von KiKuZ, Kindergarten sowie Sozial- und Jugendamt befinden.

Im Rahmen der Umbauten wurden Wände und Decken statisch er- tüchtigt, modernste Sicherheitsstandards integriert, die Installationen erneuert und eine moderne Pellets-Heizungsanlage integriert. Die ge- samte Hülle ist gut gedämmt und auf dem Dach befindet sich eine Solaranlage. Die Südfassade des Ostflügels setzt sich optisch durch eine geschossübergreifende Balkonkonstruktion mit markanten ko- rallenroten Aluminiumstäben optisch ab und lockert das Gebäude- volumen ansprechend auf.

NEUES KUNSTDEPOT FÜR DIE VIER STÄDTISCHEN MUSEEN Das Hochbauamt der Stadt Konstanz hatte in enger Zusammenarbeit mit den vier städtischen Museen (Rosgartenmuseum, Wessenberg- Galerie, Bodensee-Naturmuseum und HusHaus) die Grundlagen für ein neues und erweiterbares Zentraldepot unter Einbeziehung eines bereits bestehenden Depotbaus im Industriegebiet entwickelt. Gemäß neuesten technologischen und sicherheitstechnischen Standards wurde ein kompaktes Depot realisiert, das zusätzlich zu reinen De- potflächen auch Restaurierungswerkstätten, eine hochwertige Qua- rantäneeinheit und erweiterte Technikflächen unter einem Dach ver- eint. Zuvor waren die Depotflächen auf rund zehn Standorte verteilt.

Hinzu kam, dass sie annähernd voll belegt waren und dabei den ak- tuellen konservatorischen, technischen und sicherheitsbezogenen An- sprüchen nicht mehr genügen konnten.

In den Museen werden insbesondere Sammlungen rund um die Kunst und Alltagskultur der Bodensee-Region ausgestellt – und die Bestände

wachsen stetig weiter. Im neuen Depot gibt es dafür nun auf rund 1.800 m² den angemessenen Lagerplatz. In dem zweigeschossigen Hightech-Gebäude sind die klimatischen Bedingungen optimiert. Die Sicherungstechnik ist auf Niveau eines Hochsicherheitstrakts. Das hocheffizient organisierte Gebäudekonzept erinnert an eine Klinik – auch hier gibt es gleichsam Notaufnahme, Untersuchungs- und Be- handlungsräume, Labor und Bettentrakt. Sämtliche Exponate sind di- gital erfasst mit Herkunft, Machart, Zustand und Wert, ihr Standort im Depot jederzeit nachvollziehbar.

Die Realisierung erfolgte in zwei Bauabschnitten. Nachdem zunächst der in Holzrahmenbauweise ausgeführte Bestand komplett moderni- siert wurde, können heute in der durch eine Aluminium-Fassade im industriellen Geist gestalteten Halle die großformatigen Gemälde, Mö- bel, historischen Waffen und die Skulpturensammlung unterkommen.

Die zweite Etappe umfasste einen angrenzenden Neubau in Stahlbe- tonbauweise, der Ende 2019 fertiggestellt wurde. Dabei wurde die Fas- sadengestaltung mit Aluminium-Trapezblech und Aluminium-Ver- bundplattenverkleidung konsequent fortgeführt, sodass beide Ge- bäude heute eine klar ablesbare Einheit bilden. Ostseitig setzt die Stahlkonstruktion einer prägnanten Außentreppe einen wirkungsvol- len Akzent für die auskragende Fassadenkonstruktion.

Rund 3,35 Mio. Euro investierte die Stadt Konstanz, wobei sich die Gesellschaft der Freunde des Rosgartenmuseums mit einer Spende von 70.000 Euro beteiligte.

AUFSTOCKUNG DER HAUPTFEUERWACHE STEINSTRASSE, KONSTANZ-PETERSHAUSEN

Da die Steinstraße sehr zentral im Stadtgefüge der Stadt Konstanz ge- legen ist, sollte der Standort auf jeden Fall für die Feuerwehr gehal- ten und nach Möglichkeit erweitert werden. Aufgrund der voll aus- genutzten Innenstadtlage und der im Altbau ausgereizten Statik kam für die Erweiterung des Altbaus nur eine Aufstockung in Holz-Leicht- bauweise infrage. Die durch den Altbau vorgegebene Putzfassade wur- de in der Aufstockung weitergeführt, um ein möglichst homogenes Gesamtbild zu erzeugen. Die Holzaluminium-Fensterbänder der Auf- stockung übernehmen auf moderne Weise die durch den Altbau vor- gegebene Rasterung.

Neues Kunstdepot für die vier städtischen Museen Abbildungen: Stadt Konstanz

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Öffentliche Bauten / Sanierung Stadt Konstanz

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Anzeige

Partner am Bau:

• FISCHER+LEISERING Ingenieurgesellschaft mbH

• Otto Utz Malermeister

• Fecker-Ingenieure GmbH

• planungsbüro vogt und feist

• Rudolf Held

• Sinfiro GmbH & Co. KG

• Gebrüder Reinartz GmbH

• Gebrüder Schwarz GmbH Bauherr:

Stadt Konstanz

-Projekt „Kikuz Raiteburg“

Architektur:

Hochbauamt Konstanz Projektdurchführung:

krehl, girke Architekten, Konstanz -Projekt „Kunstdepot“

Architektur:

Hochbauamt Konstanz Bauleitung:

Jochen Abshagen, Architekt, Konstanz -Projekt „Feuerwehr Konstanz“

Architektur:

Hochbauamt Konstanz Bauleitung:

HHP Architekten, Konstanz

Die Konstanzer Löschzüge 3 und 6 sind in der Hauptfeuerwache der Stadt Konstanz in der Steinstraße beheimatet. Gemeinsam sorgen sie im Löschbereich Petershausen für den abwehrenden Brandschutz. In Zusammenarbeit mit dem Löschbereich Altstadt fällt auch die „Tech- nische Hilfe“ in ihren Aufgabenbereich – dabei unterstützt die Feu- erwache Steinstraße die hauptamtliche Wache.

Damit die Mannschaften der beiden Löschzüge im Gebäude der Hauptfeuerwache Steinstraße auch weiterhin ein angemessenes mo-

dernes Arbeitsumfeld vorfinden, wurde das sanierungsbedürftige Ge- bäude um ein Stockwerk aufgestockt und der Bestand umfassend ge- mäß aktuellen Richtlinien und Standards renoviert. Durch die erwei- terte neue Etage konnten rund 700 m² für Büro- und Schlafräume zu- sätzlich geschaffen werden. Mit der Sanierung einhergehend konnte unter anderem auch das Lagezentrum für den Katastrophenfall groß- zügiger gestaltet werden. Zusätzlich wurden die im Gebäude befind- lichen Schulungsräume für die Feuerwehrkräfte deutlich aufgewertet und mit mobiler Trennwand flexibel nutzbar gemacht. Schließlich wur- de neu ein Büro für das Ehrenamt eingerichtet und auch die Jugend erhielt einen eigenen Raum im Gebäude.

Stadt und Land investieren gemeinsam in die Baumaßnahme. In das neue Geschoss auf dem Dach des Bestandsgebäudes sind rund 3,4 Mio. Euro investiert worden. Für die Sanierungen in den unteren Ge- schossen des Bestandes ist zusätzlich rund 1 Mio. Euro verbaut wor- den.

Aufstockung der Hauptfeuerwache Steinstraße in Konstanz-Petershausen

Abbildungen: Stadt Konstanz

Beratende Ingenieure für Bauwesen

Reichenaustrasse 13 Tel. 07531-89266-60 E-Mail: info@fischer-leisering.de

D-78467 Konstanz Fax 07531-89266-89 www.fischer-leisering.de

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