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Friedrich Schmidt

Theologisches Selbstverständnis und Struktur der karitativen Arbeit in der Caritas Italiana.

Ein Beitrag zum europäischen Forschungsaustausch zur Theologie und Praxis der Diakonie

WS 1993/94, Beiträge zur Diakoniewissenschaft N.F. 23, 73 Seiten

Die diakonische Arbeit der römisch-katholischen Kirche in Italien ist bei uns weitgehend unbekannt, es gibt fast keine Veröffentlichungen in deutscher Sprache. Die Diplomarbeit vermittelt ein Bild über die Geschichte, die Strukturen und das theologische Selbstverständnis der italienischen Caritas, ihrer sozial-diakonischen kirchlichen Praxis im Kontext eines südeuropäischen Wohlfahrtsstaates. Die Caritas ltaliana wurde 1971/72 gegründet und ist geprägt von jahrhundertelangen karitativen Traditionen der katholischen Kirche und den ekklesiologischen und diakonischen Reformen und Aufbrüchen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil.

Der Verfasser skizziert zunächst die Entwicklung der kirchlichen karitativen Tätigkeit seit der Einigung Italiens vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen und politischen Entwicklung dieses Landes. Dabei Iiegt der Schwerpunkt auf der Frage nach dem Verhältnis von öffentlicher und kirchlicher Fürsorge in Italien.

Im folgenden Kapitel werden die Phasen des Auf- und Ausbaus der Caritas ltaliana als Organisation des italienischen Episkopats beschrieben. Die Strukturen, Konzeptionen und Aufgaben der Caritas auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene werden dargestellt. Ein besonderes Schwergewicht der konzeptionellen Arbeit liegt in der Motivation von "volontari" (Freiwilligen) zum Dienst am Nächsten.

1990/91 publizierten katholische Organisationen eine gemeinsame Untersuchung über alle diakonischen Initiativen und Institutionen in Italien, "die mit der Kirche verbunden sind". Diese Untersuchung wird ausgewertet und verschafft einen guten Überblick über die Vielfalt der Formen, sowie die Anzahl der Einrichtungen des karitativ-kirchlichen Handelns.

Im theologischen Hauptteil der Untersuchung werden, ausgehend von dem 1989 erschienen Basisdokument der Caritas ltaliana "...ma più grande è la CARITA", die Hauptmerkmale einer diakonischen Theologie herausgearbeitet. Es handelt sich um die Begründung der diakonischen Arbeit durch die Liebe Gottes, um die Beschreibung des Dienstes am Nächsten als Wesensmerkmal der Gemeinde und unaufgebbaren Bestandteil christlicher Identität und um die Betonung des "Vorranges der Armen" als wichtigem Kennzeichen der Diakonie. In einem ersten Schritt wird die Verankerung dieser diakonischtheologischen Aussagen in den Konstitutionen und den Dokumenten des Zweiten Vatikanischen Konzils überprüft. In einem zweiten Schritt werden diese drei Bereiche anhand der Veröffentlichungen italienischer Theologen, die mit der Caritas zusammenarbeiten, näher beleuchtet, vertieft und diskutiert. Auf diese Weise entsteht ein umfassendes Bild über den Stand der Diskussion zur Begründung und Reflexion diakonischen Handelns in der italienischen Caritas und Kirche. In diesem Zusammenhang ist interessant, daß die Caritas im Auftrag des italienischen Episkopats ein

"Osservatorio delle povertà" entwickelt hat, mit dessen Hilfe die Gemeinden befähigt werden sollen, die Situationen der Armen in ihrem Bereich schärfer wahrzunehmen und adäquatere Hilfen zu geben.

Fazit: Die Untersuchung hat nach Ansicht des Verfassers deutlich gemacht, daß Struktur und Selbstverständnis der Caritas ltaliana von den kirchenreformerischen Ansätzen des Konzils geprägt ist.

Die Arbeit der Caritas kann für die diakonische Praxis in Deutschland besonders in den Punkten Volontariat, Gemeindenähe und "Vorrang der Armen" bereichernd sein. Die diakonische Theologie der Caritas Italiana ist aufgrund ihrer biblischen Fundierung auch mit anderen konfessionellen Traditionen konsens- oder zumindest konvergenzfähig.

Diplomarbeit am Diakoniewissenschaftlichen Institut

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