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Upcycling und Globales Lernen: „Aluminium, Dosen & Fahrräder“

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Academic year: 2022

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(1)Upcycling und Globales Lernen: „Aluminium, Dosen & Fahrräder“. ak tu alisie rt 20 17. ein Projekt von. in Kooperation mit. gefördert durch. Think Tank für Design & Nachhaltigkeit. Bild: Norsk Hydro ASA / flic.kr/p/hJrere, CC BY-NC-SA 2.0, https://flic.kr/p/hJsxgt. CYC LOOP -Workshops verknüpfen praktische Upcycling-Einheiten mit Globalem Lernen und Umwelt- und Entwicklungsthemen. In dieser Einheit begeben wir uns in ein Planspiel und verteidigen als Angehörige des Volkes der Dongria Kondh unser Land in Indien gegen einen Bergbaukonzern..

(2) Anleitungen & Kopiervorlagen | Vorbereitung. Inhalt Übersicht aller Lehrmaterialien Arbeitsweise mit den Lehrmaterialien Hintergründe für Lehrkräfte Planung des Workshops Methode: Vorstellungsrunde „Unser Aluminiumkonsum“  Methode: Legespiel „Dosendomino“  Methode: Planspiel „Konflikt um Land und Rohstoffe“ Methode: Ideen sammeln und bewerten „Handeln“  Upcycling-Anleitung „Kerzenleuchter aus Konservendosen“  Upcycling-Anleitung „Wandblumentopf aus Konservendosen“  Upcycling-Anleitung „Garderobe aus Fahrradteilen“ . Über CYC LOOP / Impressum. 2. Aluminium, Dosen & Fahrräde r. 3 4 5 11 13 14 21 35 37 38 39 42.

(3) Zur Nutzung. Übersicht aller Lehrmaterialien Einstieg Was ist Upcycling? – Ausführliche Einführung und grundlegende Informationen für die Lehrkraft. Mit inspirierenden kreativen Beispielen entdecken wir die ökologischen, sozialen und ökonomischen Vorteile von Upcycling.. Module Plastik – Wir entdecken Plastik im Bauch eines Menschen. Wie ist es dorthin gelangt? Die Reise führt von der Erdölgewinnung über unseren Konsum bis zu Plastikinseln im Ozean. Wir fertigen z.B. Etuis aus Shampooflaschen. Kautschuk – Wir schlüpfen in die Rollen von KautschukzapferInnen in Brasilien und KleinbäuerInnen in Kambodscha, um die Folgen von Landgrabbing zu verstehen. Wir weben und nähen z.B. Kissen oder Mäppchen aus Fahrradschläuchen. Textil – Vom Baumwollanbau bis zur Konfektion in Sweat-Shops folgen wir der textilen Verarbeitungskette. Wir nähen z.B. Handytaschen aus Reissäcken.. 3. Aluminium, Dosen & Fahrräde r. Aluminium – In einem Planspiel verteidigen wir als Angehörige des Volkes der Dongria Kondh unser Land in Indien gegen einen Bergbaukonzern, der dort eine Bauxitmine (Rohstoff zur Aluminiumproduktion) betreibt. Wir gestalten z. B. Wohnaccessoires aus Fahrradteilen. Papier – Wir untersuchen, ob in unserem Papier Urwald aus Sibirien oder Indonesien steckt. Wir falten z.B. Kartenhalter aus ausrangierten Büchern. Holz – Wir folgen den langen Reisewegen einer Transportpalette zu Waldschutzbewegungen rund um den Globus, die gegen Abholzung und Klimawandel kämpfen. Wir bauen z.B. Möbel aus Paletten.. Zusatzmodul Fair Trade & Upcycling – Wir lernen den Fairen Handel kennen. Am Länderbeispiel Nepal zeigen wir auf, wie sich Kunsthandwerk mit Upcycling verbinden lässt, und gehen dabei nicht nur auf Arbeitsbedingungen ein, sondern auch auf Lebensstandards und Arbeitsmigration. Wir erleben z.B. in einem Planspiel die Situation nepalesischer GastarbeiterInnen beim Bau der Fußballstadien für die WM in Doha 2022.. Zur Verfügung stehen als PDF Download • 1x Einführung in das Thema Upcycling • 6x Materialthemen mit unterschiedlichen Schwerpunktthemen. • 1x Vertiefungsthema, das aufzeigt, wie das Thema Fair Trade mit Upcycling verbunden werden kann.. Hinweis zur Vertiefung Fair Trade & Upcycling • Die Methoden zu „Fair Trade & Upcycling“ sind während eines CYC LOOP Fair Trade Design-Workshops entstanden, bei dem SchülerInnen Give-Aways entwarfen, die dann in einer Fair Trade-Werkstatt in Nepal hergestellt wurden. Das Thema lässt sich gut mit Upcycling verbinden, denn Upcycling-Techniken haben gerade auch für Fair Trade-Werkstätten nicht nur ökologische sondern auch ökonomische und soziale Vorteile. Die Beschaffung des Upcycling-Materials verursacht im Vergleich zur Beschaffung von neuen Materialien kaum Kosten. Das erleichtert es, zugleich gute Gehälter zu zahlen und ein preislich konkurrenzfähiges Produkt zu liefern..

(4) Zur Nutzung. Arbeitsweise mit den Lehrmaterialien Die Lehrmaterialien sind in verschiedene Bereiche aufgeteilt:. Modulthemen Zielgruppen – Die CYC LOOP Lehrmaterialien sind auf Grundlage der in den CYC LOOP Upcycling-Workshops entwickelten und angewandten Methoden erstellt. Sie richten sich an Lehrkräfte, ReferentInnen der freien Bildungsarbeit, PädagogInnen oder auch DesignerInnen, die Upcycling-Einheiten mit SchülerInnen/Jugendlichen durchführen möchten. Die Upcycling-Workshops folgen in ihren Inhalten und Methoden dem Bildungskonzept des Globalen Lernens. Zur Verfügung stehen eine Einführung in das Thema Upcycling und sieben verschiedene Module mit unterschiedlichen Schwerpunktthemen. Sechs Module sind jeweils einem Material gewidmet: Plastik, Kautschuk, Textil, Aluminium, Holz (Fokus Paletten) und Papier. Anhand des Materials wird auf verschiedene ökologische, soziale und globale Probleme eingegangen, die entweder bei der Rohstoffgewinnung, in der Wertschöpfungskette, während der Nutzung oder Entsorgung des Materials entstehen und die symptomatisch für die globalen Probleme sind, die durch unseren Konsum verursacht werden.. 4. Aluminium, Dosen & Fahrräde r. Anschließend werden genau aus diesem Material Upcycling-Gegenstände hergestellt, denn so erfahren SchülerInnen/Jugendlichen die Thematik auf haptische Weise und lernen direkt neue Handlungsmuster kennen. Die Upcycling-Einführung lässt sich jedem dieser sechs Module voranstellen. Ein zusätzliches siebtes Modul zeigt auf, wie das Thema Fair Trade mit Upcycling verbunden werden kann. Projektrahmen – Die verschiedenen Modulthemen lassen sich einzeln einsetzen oder auch z.B. an Projekttagen miteinander verbinden, indem ein Tag dem Thema Holz, ein anderer Tag dem Thema Plastik gewidmet wird, oder mehrere Klassen parallel oder nacheinander zu verschiedenen Themen arbeiten.. Aufbau Jedes Modul der Lehrmaterialien beinhaltet sowohl Hintergrundinformationen zu den dahinterstehenden Umwelt- und Entwicklungsthemen, Methoden des globalen Lernens zur Vermittlung der Inhalte an SchülerInnen/ Jugendliche und Upcycling-Techniken für den praktischen Teil der Workshops.. 1. Hintergründe für Lehrkräfte, ausführliche Einführung für die Lehrkraft wie z.B. Materialkunde, Erläuterungen zu ökologischen, sozialen und entwicklungspolitischen Problematiken, Handlungsoptionen und weiterführende Links 2. Bsp. Workshopablauf zur Hilfestellung für die Workshopplanung 3. Methodenbeschreibungen zur Vermittlung der Inhalte mit den zugehörigen Kopiervorlagen 4. Upcycling-Anleitungen für den Praxisteil mit Tipps für Materialquellen. Jeder Workshop ist einem Thema gewidmet, der Ablauf der Workshops ist wie folgt strukturiert: 1. Theorie: für diesen Bereich sind die Methodenbeschreibungen gedacht »» Einführung: Was hat das jeweilige Thema mit unserem Alltag zu tun? »» Problematik: inhaltliche Auseinandersetzung mit den ökologischen, sozialen, globalen Problemen »» Handlungsoptionen: wie können wir angesichts dieser Probleme aktiv werden? 2. Praxis: Upcyclinganleitungen, um selbst aktiv zu werden »» Upcycling: SchülerInnen/Jugendliche stellen aus vermeintlichen Abfall praktische UpcyclingGegenstände her.

(5) Einführung. Hintergründe für Lehrkräfte Aluminium Nutzung. 5. Aluminium, Dosen & Fahrräde r. Aluminium steckt in vielen Alltagsprodukten steckt, unter anderem in Verpackungen, wodurch sich viele Handlungsmöglichkeiten eröffnen. Außerdem steckt es in vielen Bauteilen von Fahrrädern.Es ist ein Upcycling-Material, das sich leicht besorgen lässt: In vielen Städten werden jedes Jahr von der Stadtverwaltung Fahrradleichen eingesammelt. Viele dieser herrenlosen kaputten Fahrräder sind nicht mehr reparierbar und landen auf dem Schrott. Diese Bauteile bieten sich als Upcycling-Material an.. https://flic.kr/p/hJsxgt. Rund um Aluminium lassen sich verschiedene ökologische und soziale Probleme thematisieren: ökologisch gesehen sind das besonders der extrem hohe Energieaufwand bei der Produktion, die resultierende Klimabelastung und der große ökologische Fußabdruck. So werden beim Erzabbau riesige Flächen Land und dadurch wertvolle Naturräume, Urwälder und Felder für die Landwirtschaft zerstört. Zugleich werden Menschen, oft Kleinbäuerinnen und baubern, Indigene von ihrem Land vertrieben. In diesen Lehrmaterialien konzentrieren wir uns vor allem auf einen Fall in Indien. Dem Volk der Dongria Kondhist es gelungen, ihr Land gegen einen Bergbaukonzern zu verteidigen. Die ökologische und soziale Problematik des Erzabbaus findet sich bei vielen Rohstoffen, die im Bergbau gewonnen werden mit spezifischen Unterschieden zum Beispiel bei Eisen, Kupfer, Gold, Seltenen Erden, Steinkohle.. Materialkunde Aluminium ist ein Leichtmetall, aus dem Rohstoff Bauxit. Es ist das dritthäufigste Element und häufigste Metall in der Erdkruste. Es hat viele vorteilhafte Eigenschaften: vorallem ist es sehr leicht, fest und formbar. Das geringe Gewicht hat es z.B. aus Energiespargründen als Konstruktionswerkstoff im Verkehrswesen populär gemacht, so dass Aluminium vermehrt in der Fahrzeugindustrie eingesetzt wird. Aufgrund seiner guten elektrischen Leitfähigkeiten wird es außerdem viel in der Elektroindustrie verwendet. Als Verpackung ist es aufgrund der absoluten Barrierewirkung gegenüber Sauerstoff, Licht und anderen Umwelteinflüssen bei gleichzeitig geringem Gewicht geeignet (für säurehaltige Lebensmitteln ist es ungeeignet: diese lösen giftige Aluminiumsalze). In Deutschland werden 44 Prozent des Aluminiums im Verkehrssektor (vor allem Automobilindustrie), 15 Prozent im Bauwesen und zehn Prozent werden für Verpackungen genutzt. Aufgrund seines hohen Reflexionsgrades wird es auch in Optikgeräten und Lichttechnik eingesetzt. Es ist außerdem oft Bestandteil von Kosmetik. Aluminum verwandelt Flüssigkeiten in Gels, verhindert in Sonnencremes die Körnung. Man findet es auch in Feuerwerken, Farben oder Dekomaterial..

(6) Einführung. Hintergründe für Lehrkräfte Abbau und Produktion Bei der Gewinnung von Aluminium wird zwischen Primär- oder Hüttenaluminium und Sekundäraluminium, also recyceltem Aluminium, unterschieden. Bis zum Jahr 2010 hat sich die Produktionsmenge weltweit innerhalb von zehn Jahren auf 41 Millionen Tonnen Primär- bzw. Hüttenaluminium verdoppelt. Die Produktion steigt seitdem mit einem leichten Knick im Jahr 2009 kontinuierlich an. Das Wachstum lässt sich auf eine steigende globale Nachfrage, vor allem durch das Wirtschaftswachstum in Asien, zurückführen. Allerdings kommt Aluminium in der Erdkruste fast nur in gebundener Form vor: Von wirtschaftlicher Bedeutung für die Herstellung ist das Ausgangsmaterial Bauxit, in dem Aluminium mit einem Anteil von bis zu 60 Prozent vorliegt. Die Länder mit der größten Bauxitförderung waren 2013 Australien, China, Brasilien, Indonesien und Indien. 2010 wurden weltweit acht Millionen Tonnen Sekundäraluminium produziert, Tendenz steigend. In Europa wurde 2017 52 Prozent des produzierten Aluminiums durch Recycling gewonnen.. 6. Aluminium, Dosen & Fahrräde r. Umweltprobleme Aluminium lässt sich sehr gut recyceln, ohne jeglichen Qualitätsverlust des Materials. Während für die Herstellung von Primäraluminium sehr viel Energie gebraucht wird, ist der Energieaufwand für das Recycling von Aluminium gering: es wird weniger als 10 Prozent der Energie zur Herstellung von Primäraluminium benötigt. Die Primärherstellung von Eisen benötigt zwar weniger Energie als die von Aluminium, beim Recycling aber wird für Eisen die doppelte Energiemenge benötigt.. Quellen und weiterführende Links: • suedwind-institut.de/files/Suedwind/Publikatio-. •. • •. •. nen/2014/2014-13 Nachhaltige Rohstoffe fuer den deutschen Automobilsektor.pdf suedwind-institut.de/files/Suedwind/Publikationen/2011/2011-14 Im Boden der Tatsachen. Metallische Rohstoffe und ihre Nebenwirkungen.pdf aluinfo.de/index.php/produktion-weltweit.html www.bgr.bund.de/DE/Themen/Min_rohstoffe/ Downloads/rohstoffsteckbrief_al.pdf?__ blob=publicationFile&v=8 www.aluinfo.de. Der Prozess aus Bauxit Aluminium zu gewinnen ist mit vielen Umweltproblemen und teilweise mit Menschenrechtsverletzungen verbunden. Zum einen zerstört der Tagebau für den Bauxitabbau durch die riesigen Abbauflächen große Landstriche, die Natur, Waldgebiete und den Lebensraum von Pflanzen, Tieren und Menschen und damit wichtige ökologische Ressourcen, wie wertvollen Boden, CO2 Speicher und die Artenvielfalt. Das nächste Problem zieht der enorm hohe Energiebedarf der Aluminiumproduktion nach sich: Der Bauxitabbau lohnt sich vor allem dann, wenn direkt vor Ort eine Energiequelle zur Verfügung steht. Oft werden dafür Stauseen für Wasserkraftwerke angelegt. Diesen fallen weitere große Flächen Land, Wald, landwirtschaftliche Flächen und Siedlungsraum, zum Opfer. In Brasilien werden 70 Prozent des Bauxits in der seit 1979 bestehenden Porto-TrombetasMine gefördert, die mitten im AmazonasRegenwald liegt und bis heute jährlich 100 Hektar Land einfordert. Außerdem entsteht in vielen Ländern mit einer fehlenden StromGrundversorgung für die Bevölkerung eine Konkurrenzsituation, wenn die notwendige Energie in die Industrie fließt..

(7) Einführung. Soziale Konflikte im Bauxitbergbau Nicht zuletzt heizt der massive Energieverbrauch der Aluminiumindustrie die Klimaerwärmung an. Während des Elektrolyse-Verfahrens, bei dem aus Aluminiumoxid reines Aluminium gewonnen wird, benötigt man für 1 Tonne des Zielmaterials 14-16.000 Kilowattstunden Strom (Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher deutscher Haushalt verbraucht 3.550 Kilowattstunden jährlich). Zudem fällt bei der Aluminiumproduktion als Abfallprodukt giftiger Rotschlamm an. Beim Abbau von 1 kg Bauxit fallen 2-4 kg Schlamm an. Der Rotschlamm besteht aus sehr stark ätzender Natronlauge, Eisenoxid, Arsen, Blei, Chrom, Nickel und Quecksilber und ist außerdem leicht radioaktiv. Wird er in Flüsse abgeleitet oder schlecht deponiert, führt dies zur Verschlammung von Flüssen und Seen, Giftstoffe geraten ins Grundwasser, was den Tod von Pflanzen und Tieren sowie Gesundheitsbelastung für Menschen zur Folge hat. 2010 brach in Ungarn die Staumauer eines Klärbeckens für Rotschlamm und verseuchte eine Fläche von 40 Quadratkilometern sowie das umliegende Grundwasser.. 7. Aluminium, Dosen & Fahrräde r. Ähnliche Umweltkatastrophen sind aus Indien und Brasilien bekannt. Schließlich entstehen bei der Verhüttung giftige Gase, die in die Umwelt gelangen und Flora, Fauna, AnwohnerInnen und ArbeiterInnen schädigen.. Quellen und weiterführende Links: • regenwald.org/themen/aluminium/fragen-undantworten • servir.de/alu/umwelt.htm • de.wikipedia.org/wiki/Kolont%C3%A1r-Dammbruch • sueddeutsche.de/wissen/umweltdesaster-inungarn-der-stoff-aus-dem-die-albtraeumesind-1.1009200. Wie bei anderen Rohstoffen, die im großflächigen Tagebau abgebaut werden, führen auch Bauxitminen zu sozialen Konflikten in den Bergbauregionen. Die Zerstörung von Lebensraum und landwirtschaftlichen Flächen für die lokale Bevölkerung, sowie eine gesundheitliche Belastung anliegender Bevölkerungsgruppen aufgrund der Schadstoffbelastung in Boden und Wasser sind die Ursachen zahlreicher Menschenrechtsverletzungen. Hinzu kommen unwürdige Arbeitsbedingungen der Angestellten in den Minen und finanzielle Abhängigkeiten der teils strukturschwachen Regionen von internationalen Investitionen. Im Folgenden soll besonders auf die Auswirkungen des Bauxit-Abbaus in Indien eingegangen werden, da diese in einem Planspiel in den vorliegenden Lehrmaterialien thematisiert werden.. Bild:By Digitalglobe (Own work) [CC BY 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons. Hintergründe für Lehrkräfte.

(8) Einführung. Hintergründe für Lehrkräfte Fokus Indien Indien ist mit über zehn Millionen Tonnen jährlich der weltweit fünftgrößte Förderer von Bauxit. Der Rohstoff wird vorwiegend in den westlichen Küstenstaaten Gujarat und Maharashtra sowie in den zentralen Bergregionen von Madhya Pradesh, Jharkhand und Orissa gewonnen. In dem wirtschaftlich und demographisch wachsenden Subkontinent sind es besonders die indigenen Bevölkerungsgruppen, die von großen Industrieprojekten betroffen sind. Die Indigenen bezeichnen sich selbst übergeordnet als Adivasi und werden von der Regierung als sogenannte Scheduled Tribes eingeordnet. Ihnen gehören fast 700 verschiedene Bevölkerungsgruppen an, die insgesamt circa acht Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen (um die 104 Millionen Menschen). Adivasi leben oft in Waldregionen und versorgen sich durch Subsistenzwirtschaft. In vielen Regionen sind die Gruppen inzwischen stark politisiert und setzen sich, teils erfolgreich, gegen Unterdrückung und Landraub ein, so zum Beispiel gegen internationale Stahlwerk-Multis in den Bundesstaaten Orissa und Jharkhand. Im zentralindischen Narmada-Tal haben in den letzten 20 Jahren mehr als 100.000 Menschen ihr Land auf Grund eines weitläufigen. 8. Aluminium, Dosen & Fahrräde r. Staudamm-Projektes verloren. Hier war der Protest erfolglos und die Betroffenen kämpfen heute vor allem für eine gerechte Entschädigung. Statistiken sprechen von mehr als 8,5 Millionen Adivasi, die zwischen 1950 und 1990 durch Staudämme, Bergwerke und Industrieanlagen sowie die Einrichtung von Nationalparks aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Adivasi Gemeinschaften leben häufig in Bergregionen, die für die stark wachsende Industrie Indiens von großem Interesse sind. Zahlreiche Versprechen der Behörden auf Entschädigungen bei Vertreibungen, Bildungs- und Infrastrukturprojekte blieben ergebnislos. Zahlreiche Baustopps durch Widerstandsbewegungen und der Tatsache, dass Adivasi als die ersten EinwohnerInnen des Subkontinents gelten, die bereits 1.500 v. Chr. erste Siedlungen hatten, werden Ihnen von der Regierung allerdings zunehmend Rechte zugesprochen. So spricht der 2006 verabschiedete Forest Rights Act den Indigenen Nutzungs- und Besitzrechte an Waldstücken zu, seit der britischen Kolonialherrschaft sind jegliche bewaldete Gebiete in staatlicher Hand und deren subsistenzielle Nutzung wird sogar strafrechtlich verfolgt. Das Gesetz ermöglicht zum ers-. ten Mal amtliche Land-Besitz-Dokumente für die lokalen Bevölkerungsgruppen. Seit 2013 sind Unternehmen verpflichtet, Entschädigungszahlungen zu Marktpreisen an betroffene Adivasi zu zahlen, sofern diese durch Industrieanlagen von ihrem Lebensraum vertrieben werden. Dennoch stehen weiterhin wirtschaftliche Interessen im Vordergrund und der Bau von Bergwerken, Industrieanlagen und Verkehrswegen wird auch in Waldregionen staatlich gefördert. Aufgrund von Eigeninteressen regionaler Regierungsbeamter und korrupter Behörden, sowie langsamer Verwaltungsprozesse haben die neuen Gesetze bisher für viele Gemeinden noch keine spürbaren Besserungen gebracht.. Quellen und weiterführende Links: • bpb.de/internationales/asien/indien/44424/adivasi• • • •. in-indien minorityvoices.org/news.php/fr/1163/india-miningconflict-and-adivasis adivasi-koordination.de/dokumente/Rundbriefe/ Rundb29lang.pdf survivalinternational.de/indigene/dongria aswnet.de/aktuelles/archiv/indien-forstgesetzauf-der-kippe.html.

(9) Einführung. Hintergründe für Lehrkräfte * Planspiel „Konflikt um Land und Rohstoffe“. 9. Aluminium, Dosen & Fahrräde r. rend Amnesty International die Gesundheitsrisiken durch den Rotschlamm der Raffinierie angeklagt hat, konnte die Eröffnung der Mine auf dem heiligen Berg erfolgreich durch den Widerstand der Dongria Kondh verhindert werden. Aufgrund zahlreicher Proteste, die auch von internationalen NGOs unterstützt wurden, entschied das oberste Gericht 2013, dass die Dongria Kondh selbst über die Verwendung ihres Waldgebietes bestimmen dürfen. Die Regierung erkannte also an, dass die Adivasi in ihren Nutzungsrechten verletzt wurden und reagierte auf den Druck der Medien und der Bevölkerung. In einem Volksentscheid stimmte die Bevölkerung schließlich 2014 gegen den Bau der Mine und konnte so den heiligen Berg der Dongria Kondh vorerst schützen.. Quellen und weiterführende Links: • ag-friedensforschung.de/regionen/Indien/bauxit. html • blog.misereor.de/2013/07/24/indien-menschenrechte-oder-milliardengeschafte/ • amnesty.de/2011/6/5/indien-mehr-als-4000-familienindien-durch-bauxit-abbau-bedroht • goldmanprize.org/recipient/prafulla-samantara/. Dongria Kondh protest/Survival. Im östlichen Bundesstaat Orissa liegen in den Niyamgiri-Bergen Bauxit-Vorkommen, deren Wert auf 1,5 Milliarden Euro geschätzt wird. Der geplante Minenbau und damit verbundene Konflikte in der Region sind in den letzten Jahren in den internationalen Medien bekannt geworden. Der 1.700 Meter hohe Gebirgszug ist nicht nur reich an Bodenschätzen und einer wertvollen Artenvielfalt. Es ist auch die Heimat von 8.000 Menschen, die der kulturellen Gruppe der Dongria Kondh angehören, die sich selbst als Jharnia, Hüter der Flüsse bezeichnen. Die Dongria Kondh sehen sich beim Bau einer Bauxit-Mine nicht nur ihres natürlichen Lebensraums beraubt, sie kritisieren außerdem die Verletzung des ihnen heiligen „Berg des Rechts“ , der ihren Gott Niyam Raja beheimatet. Im Nachbartal befindet sich bereits eine aktive Raffinerie, deren unsicher konstruiertes Rotschlamm-Auffangbecken eine Bedrohung für die nahe Bevölkerung darstellt. Die Raffinerie und die geplante Mine sind Eigentum des Betreibers Vedanta Aluminium, der Tochtergesellschaft eines britischen Unternehmens, die mit der Mine eine Versiebenfachung der Kapazitäten ihrer Raffinerie anstreben. Wäh-. Toby Nicholas/Survival. Der Fall der Dongria Kondh *.

(10) Einführung. Hintergründe für Lehrkräfte. Bild: Günter Rehfeld, pixelio.de. Bild: Marlies Schwarzin, pixelio. Fahrradleichen in der Stadt. 10. Aluminium, Dosen & Fahrräde r. Auch im Bereich von Fahrrädern hat Aluminium in den letzten Jahren vermehrt Bauteile aus Eisen ersetzt: Für Fahrradrahmen ist das klassische Material Stahl, wird jedoch häufiger durch Aluminium ersetzt, wegen der geringeren Dichte und dem leichten Gewicht sowie der Oxidationsbeständigkeit. Da die Rohre aufgrund geringerer Steifigkeit zugleich dicker sein müssen, reduziert sich der Gewichtsvorteil jedoch, so dass Aluminiumrahmen oft tatsächlich nicht leichter, teilweise sogar schwerer als Stahlrahmen sind. In Innenstädten finden sich jedes Jahr tausende stehengelassene Fahrräder: sie werden als Fahrradleichen bezeichnet, wenn lebenswichtige Bestandteile wie Rahmen, Lenker, Sattel etc. fehlen. Dann schreitet die Stadtverwaltung ein: solche Fahrräder werden zunächst mit einem Aufkleber markiert, der den Besitzer innerhalb von vier Wochen zur Abholung auffordert. Dann werden sie abtransportiert.. In Köln transportiert die Stadt jedes Jahr ca. 2000 Fahrradleichen ab. Sie werden in das Umweltzentrum Köln gebracht, einem Langzeit-Arbeitslosen-Beschäftigungsprojekt. Die Räder dürfen nicht verkauft werden. Deshalb werden sie entweder an die Beschäftigten des Projekts verliehen beziehungsweise gegen Kaution übergeben, an öffentliche Einrichtungen oder Schulen gespendet oder Arbeitslosen gegen geringes Entgelt zur Verfügung gestellt. Bevor ein Fahrrad abgegeben werden darf, muss die Polizei mittels der Rahmennummer prüfen, ob es sich um Diebesgut handeln könnte. Die restlichen Räder wird in ihre Bestandteile zerlegt und landen auf dem Schrottplatz.. Quellen und weitere Informationen: • de.wikipedia.org/wiki/Fahrradrahmen • rundschau-online.de/koeln/-umweltzentrumfriedhof-der-fahrradleichen,15185496,28717458. html.

(11) Ori enti e rung. Planung des Workshops / Bsp. Ablauf lang. Zeit. N o t i ze n. Dauer. Altersstufe. Gruppengröße. 5-6 Stunden. 9.-12. Schuljahr. unbegrenzt / 1-30 TN. Titel. Methode. Einstieg. Vorstellungsrunde. 45 Min.. Dosendomino. Legespiel. 60 Min.. Konflikt um Land und Rohstoffe. Planspiel. Handeln. Acitvity. „Einführung Upcycling“. Gegenstände/Bilder als Diskussionsgrundlage. Garderobe aus Fahrradteilen. Upcycling. Einführung 15 Min.. V e r t i efu n g. Handlungsoptionen 45-60 Min. 30 Min.. siehe seperates PDF zu dieser Einheit. Upcycling 120-180 Min.. 11. Aluminium, Dosen & Fahrräde r.

(12) r. Workshopablauf / Eigene Notizen Dauer. Zeit. Titel. Altersstufe. s drucken. K opie. vor lag e. Au. Gl. les Lernen oba. zum. Gruppengröße. Methode. Einführung. Handlungsoptionen. Upcycling. Kopiervorlage „Workshopablauf / Eigene Notizen“. V e r t i efu n g.

(13) Methode: Vorstellungsrunde. „Unser Aluminiumkonsum“ Lernziel. Dauer. Bewusstsein für unseren Aluminiumkonsum, Verbindung das Thema mit dem Alltag der TN. 15 Minuten. Vorbereitung keine. Ablauf S ta r t Die TN stellen sich in einem Kreis auf. S c h r i t t 1 Der „Ball“ wird von TN zu TN kreuz und quer durch den Kreis geworfen. Wer an der Reihe ist, stellt sich mit seinem Namen vor, und nennt einen Gegenstand aus Aluminium, den wir als KonsumentInnen häufig benutzen. Wenn die TN und die Lehrkraft einander schon kennen wird der Name weggelassen und nur ein Gegenstand aus Aluminium genannt. Die Lehrkraft beteiligt sich an der Runde, und bringt einen Gegenstand ein, den er/sie für signifikant hält – z.B. Alufolie, Autobauteile, Fahrradrahmen, versucht die Ideen der TN in neue Richtungen zu lenken, wenn die Vorschläge sich zu sehr ähneln.. 13. Aluminium, Dosen & Fahrräde r. Altersstufe 5.-12. Schuljahr, Berufsschule. Gruppengröße unbegrenzt / 1-30 TN. We Recycle. Material • Ball – z.B. ein alte Konservenoder Softdrinkdose.

(14) Methode: Legespi el. „Dosendomino“ Lernziel Soziale und ökologische Probleme in der Rohstoffgewinnung sowie in der Produktion, Nutzung und Entsorgung einer Getränkedose. Vorbereitung Die Kopiervorlage für das Dosen-Domino wird ausgedruckt und entsprechend der Markierungen ausgeschnitten. Dabei gehört der Text jeweils nicht zu dem Bild auf demselben Streifen, sondern zu dem nächstfolgenden Bild des Produktlebenszyklus einer Dose.. Ablauf S ta r t Alle TN sitzen oder stehen um einen Tisch herum. Die Dominokarten werden gemischt und an die TN verteilt. Je nach Teilnehmerzahl können auch zwei Dominokarten an eine Person oder eine Dominokarte an zwei Personen verteilt werden. S c h r i t t 1 Die TN versuchen nun, das passende Bild zu dem Text auf ihrer Dominokarte bzw. den passenden Text zu dem Bild auf ihrer Dominokarte auf einer Dominokarte der anderen TN zu finden. Die Dominokarten werden in einer Reihe angeordnet, die am Ende zu einem Kreis geschlossen wird.. 14. Aluminium, Dosen & Fahrräde r. Dauer S c h r i t t 2 Wenn die Dominioreihe vollständig ist, lesen die TN nacheinander jeweils die Informationen vor, beginnend mit dem Text „Weltweit werden jährlich“. S c h r i t t 3 Die Lehrkraft fragt die TN, welche Informationen sie besonders überrascht haben bzw. welche bereits bekannt waren. D i s ku s s i o n Wer trägt die Verantwortung für die ökologischen und sozialen Probleme bei der Dosenproduktion? Neben der Rolle des Konsumenten kann die Verantwortung von Unternehmen und Politik diskutiert werden. Wer profitiert an der Situation und wer könnte Verbesserungen herbeiführen? V o r- u n d W e i t e r a r b e i t Die Methode dient als Einstieg und als Vorbereitung für das Planspiel „Konflikt um Land und Rohstoffe“.. Variante Bei einer größeren Gruppe bearbeiten die TN die Aufgabe in Kleingruppen (sechs bis zwölf TN). Dazu werden mehrere Sätze der Dominokarten ausgedruckt. Jede Gruppe erhält einen Satz, und jedeR TN ein oder zwei Dominokarten. Die Gruppen bringen die Dominokarten eigenständig in die richtige Reihenfolge. Anschließend diskutiert die Lehrkraft die Lösung gemeinsam mit allen TN.. 45 Minuten. Altersstufe 8.-12. Schuljahr, Berufsschule. Gruppengröße unbegrenzt / 1-30 TN. We Upcycle. Kopiervorlage • Dominiokarten.

(15) 2. Tagebau/Protest In Indien verhinderte das Volk der Dongria Kondh eine Bauxitmine auf ihrem Land. Die Mine hätte die Wälder, Berge, Felder und Dörfer, ihre Heimat, zerstört. Auf den Protest der Dongria Kondh hin entschied ein Gericht, dass die Mine geschlossen wird.. 3. Tagebau/Stauseen Um Transportkosten zu sparen, werden zuweilen neben den Bauxitminen direkt Aluminiumraffinerien gebaut. Dann ist auch eine Energieproduktion erforderlich. Dazu werden Kraftwerke oder Stauseen angelegt. Diesen fallen weitere große Waldgebiete, landwirtschaftliche Flächen und Siedlungsraum zum Opfer.. 4. Raffinerie In Raffinerien wird mit Natronlauge das Aluminiumoxid aus dem Bauxit herausgelöst. Dabei entstehen je kg Aluminium 2 bis 4 Mal so viel Rotschlamm. Wird er in Flüsse abgeleitet oder schlecht deponiert, geraten Giftstoffe ins Grundwasser, was den Tod von Pflanzen und Tieren sowie Gesundheitsbelastungen für Menschen zur Folge hat.. 5. Rotschlamm 2010 brach in Ungarn die Staumauer eines Klärbeckens für Rotschlamm und verseuchte eine Fläche von 40 km² sowie das umliegende Grundwasser. Zehn Menschen starben, 150 wurden verletzt und weitere 400 evakuiert. Die Tier- und Pflanzenwelt wurde stark geschädigt. Ähnliche Katastrophen sind aus Indien und Brasilien bekannt.. 6. Produktion/Energieverbrauch Das Aluminiumoxid wird in Aluminiumhütten zu Reinaluminium verarbeitet. Dies verbraucht sehr viel Energie: Zur Herstellung einer Tonne Reinaluminium 14.00016.000 Kilowattstunden. Dies entspricht dem Jahresstromverbrauch von vier durchschnittlichen deutschen Haushalten. Der massive Energieverbrauch der Aluminiumindustrie heizt die Klimaerwärmung an.. 7. Produktion/Deutschland Auch in Deutschland wird Reinaluminium produziert. Jedoch wird die Aluminiumproduktion mehr und mehr in Länder mit niedrigeren Energiekosten verlagert. In Deutschland profitiert die Aluminiumindustrie von starken Subventionen bei den Energiekosten. Der WDR errechnete 2014 für eine Reportage, dass hierdurch jeder Arbeitsplatz in einer AluminiumHütte mit rund 440.000 Euro subventioniert wird.. 8. Konsum In Deutschland werden 48 Prozent des Aluminiums im Verkehrssektor, 15 Prozent im Bauwesen und zehn Prozent für Verpackungen verwendet – unter anderem für Getränkedosen. Weltweit werden jährlich 300 Milliarden Dosen hergestellt, meist aus Aluminium. Dieses hat viele vorteilhafte Eigenschaften: es ist sehr leicht, fest und formbar und schützt Lebensmittel vor Luft und Licht.. 9. Entsorgung Neben den beschriebenen Umweltauswirkungen bei der Herstellung und Nutzung gibt es auch Probleme bei der Entsorgung von Getränkedosen. Da früher Dosen oft einfach in die Natur geworfen wurden und die Umwelt verschmutzten, wurde 2003 ein Pflichtpfand von 25 Cent eingeführt. Die Rücklaufquote von Getränkedosen liegt in Deutschland bei 96 Prozent.. 10. Recycling Dank des Pfands enden Getränkedosen nun meist in Recyclingbetrieben. Aluminium lässt sich sehr gut ohne Qualitätsverlust recyceln. Für das Recycling wird nur fünf Prozent der Energie zur Herstellung von neuem Aluminium aus Bauxit benötigt. Von den rasant wachsenden Mengen weltweit jährlich produzierten Aluminiums wurden jedoch auch 2015 immer noch circa 68 Prozent aus Bauxit hergestellt.. Referenzen zu allen Bild- und Textquellen sind auf der Kopiervorlage dokumentiert.. zum. Kopiervorlage „Dosendomino“. r. 1. Tagebau/Bauxit Bauxit wird im offenen Tagebau gewonnen. Durch die riesigen Abbauflächen werden ganze Landstriche zerstört. Naturräume, die Lebensräume für Pflanzen und Tiere bieten, müssen weichen, für Landwirtschaft genutzte Fläche verschwinden. Menschen werden umgesiedelt oder vertrieben.. s drucken. K opie. vor lag e. Au. Gl. les Lernen oba.

(16) r. Au. K opie. vor lag e. s drucken. les Lernen oba. Gl. Bild: Norsk Hydro ASA / flic.kr/p/hJsxgt, CC BY-NC-SA 2.0. zum. In Indien verhinderte das Volk der Dongria Kondh eine Bauxitmine auf ihrem Land. Die Mine hätte die Wälder, Berge, Felder und Dörfer, ihre Heimat, zerstört. Auf den Protest der Dongria Kondh hin entschied ein Gericht, dass die Mine geschlossen wird.. K opie. zum. Um Transportkosten zu sparen, werden zuweilen neben den Bauxitminen direkt Aluminiumraffinerien gebaut. Dann ist auch eine Energieproduktion erforderlich. Dazu werden Kraftwerke oder Stauseen angelegt. Diesen fallen weitere große Waldgebiete, landwirtschaftliche Flächen und Siedlungsraum zum Opfer.. Tagebau/Protest. Kopiervorlage „Dosendomino“. r. vor lag e. Au. Gl. Bild: Survival International(www.survivalinternational.org/news/kits/dongria). les Lernen oba. s drucken. Tagebau/Bauxit.

(17) Au. r. vor lag e. s drucken. Gl. les Lernen oba. K opie. Bild: By Deni Williams from São Paulo, Brasil (Usina Hidroelétrica Itaipu Binacional / Itaipu Dam) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons. zum. In Raffinerien wird mit Natronlauge das Aluminiumoxid aus dem Bauxit herausgelöst. Dabei entstehen je kg Aluminium 2 bis 4 Mal so viel Rotschlamm. Wird er in Flüsse abgeleitet oder schlecht deponiert, geraten Giftstoffe ins Grundwasser, was den Tod von Pflanzen und Tieren sowie Gesundheitsbelastungen für Menschen zur Folge hat.. K opie. zum. 2010 brach in Ungarn die Staumauer eines Klärbeckens für Rotschlamm und verseuchte eine Fläche von 40 km² sowie das umliegende Grundwasser. Zehn Menschen starben, 150 wurden verletzt und weitere 400 evakuiert. Die Tier- und Pflanzenwelt wurde stark geschädigt. Ähnliche Katastrophen sind aus Indien und Brasilien bekannt.. Raffinerie. Kopiervorlage „Dosen-Domino“. r. vor lag e. Au. Gl. Bild: Ra Boe / Wikipedia [CC BY-SA 3.0 de (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en). les Lernen oba. s drucken. Tagebau/Stauseen.

(18) r. Au. K opie. vor lag e. s drucken. les Lernen oba. Gl. Bild: Royal Opera House Covent Garden / flic.kr/p/GcE3rb, Public Domain Mark 1.0. zum. Das Aluminiumoxid wird in Aluminiumhütten zu Reinaluminium verarbeitet. Dies verbraucht sehr viel Energie: Zur Herstellung einer Tonne Reinaluminium 14.000-16.000 Kilowattstunden. Dies entspricht dem Jahresstromverbrauch von vier durchschnittlichen deutschen Haushalten. Der massive Energieverbrauch der Aluminiumindustrie heizt die Klimaerwärmung an.. K opie. zum. Auch in Deutschland wird Reinaluminium produziert. Jedoch wird die Aluminiumproduktion mehr und mehr in Länder mit niedrigeren Energiekosten verlagert. In Deutschland profitiert die Aluminiumindustrie von starken Subventionen bei den Energiekosten. Der WDR errechnete 2014 für eine Reportage, dass hierdurch jeder Arbeitsplatz in einer AluminiumHütte mit rund 440.000 Euro subventioniert wird.. Produktion/Energieverbrauch. Kopiervorlage „Dosendomino“. r. vor lag e. Au. Gl. Bild: Norsk Hydro ASA / flic.kr/ p/hJt1qG, CC BY-NC-SA 2.0. les Lernen oba. s drucken. Rotschlamm.

(19) r. Au. K opie. vor lag e. s drucken. les Lernen oba. Gl. Bild: Tuxyso / Wikimedia Commons, via Wikimedia Commons. zum. In Deutschland werden 48 Prozent des Aluminiums im Verkehrssektor, 15 Prozent im Bauwesen und zehn Prozent für Verpackungen verwendet – unter anderem für Getränkedosen. Weltweit werden jährlich 300 Milliarden Dosen hergestellt, meist aus Aluminium. Dieses hat viele vorteilhafte Eigenschaften: es ist sehr leicht, fest und formbar und schützt Lebensmittel vor Luft und Licht.. K opie. zum. Neben den beschriebenen Umweltauswirkungen bei der Herstellung und Nutzung gibt es auch Probleme bei der Entsorgung von Getränkedosen. Da früher Dosen oft einfach in die Natur geworfen wurden und die Umwelt verschmutzten, wurde 2003 ein Pflichtpfand von 25 Cent eingeführt. Die Rücklaufquote von Getränkedosen liegt in Deutschland bei 96 Prozent.. Konsum. Kopiervorlage „Dosendomino“. r. vor lag e. Au. Gl. Bild: pixabay.com/photo-1058702/. les Lernen oba. s drucken. Produktion/Deutschland.

(20) r. Au. K opie. vor lag e. s drucken. les Lernen oba. Gl. Bild: By Darkone [CC BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons. zum. Dank des Pfands enden Getränkedosen nun meist in Recyclingbetrieben. Aluminium lässt sich sehr gut ohne Qualitätsverlust recyceln. Für das Recycling wird nur fünf Prozent der Energie zur Herstellung von neuem Aluminium aus Bauxit benötigt. Von den rasant wachsenden Mengen weltweit jährlich produzierten Aluminiums wurden jedoch auch 2015 immer noch circa 68 Prozent aus Bauxit hergestellt.. K opie. zum. Bauxit wird im offenen Tagebau gewonnen. Durch die riesigen Abbauflächen werden ganze Landstriche zerstört. Naturräume, die Lebensräume für Pflanzen und Tiere bieten, müssen weichen, für Landwirtschaft genutzte Fläche verschwinden. Menschen werden umgesiedelt oder vertrieben.. Recycling. Kopiervorlage „Dosendomino“. r. vor lag e. Au. Gl. Bild: By Dirk1981 (Own work) [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons. les Lernen oba. s drucken. Entsorgung.

(21) Methode: Planspi el. „Konflikt um Land und Rohstoffe“ Lernziel Die TN verstehen die Problematik im BauxitBergbau z.B. die Zusammenhänge von Landkonflikten und Vertreibungen, Grund-/Landrechte von Kleinbauern/-bäuerinnen sowie Indigenen und die Einflussmöglichkeiten von Protestbewegungen. Vorbereitung Die Lehrkraft hat die Hintergünde zu dem Fall des Volkes der Dongria Kondh in den Niyamgiri-Bergen gelsen. Informationen hierzu und weiterführende Quellen finden sich in den Hintergründen für Lehrkräfte. D Anhand der Zahl der TN wird geplant wieviele Spielgruppen es geben wird. In einer Spielgruppe kann jede Rolle von 1-3 TN vertreten sein: eine Spielgruppe kann also 4-12 TN umfassen. Je nach Teilnehmendenzahl wird das Spiel in einer oder mehreren Spielgruppen durchgeführt. Idealerweise sollte jede Spielgruppe von einer Lehrkraft angeleitet werden, die vor und während des Spiels die Regeln erläutert. Ist dies nicht möglich, übernimmt je Spielgruppe zusätzlich 1 TN anstatt einer Rolle die Spielleitung (also 5-13 TN je Spielgruppe).. 21. Aluminium, Dosen & Fahrräde r. Die Rollenbeschreibungen, die Situationsbeschreibung und die Spielanleitung werden ausgedruckt, so dass jedeR TN eine Rollenbeschreibung und eine Situationsbeschreibung hat und je Spielgruppe eine Spielanleitung zur Verfügung steht. Je Spielgruppe wird ein Set Spielmaterialien vorbereitet: Die Spielfeldkarten, Aktionskarten und die Chips werden farbig auf Karton ausgedruckt und zugeschnitten. 20 Jokerchips werden aus Karton zugeschnitten, oder es werden Münzen verwendet.. Ablauf S ta r t An separaten Tischen wird das Spielfeld ausgelegt, je nach der Zahl der geplanten Spielgruppen. S c h r i t t 1 Die Lehrkraft erläutert den TN die Hintergründe zum Fall des Bauxit-Bergbaus in den Niyamgiri-Bergen in Indien und die Konsequenzen für die Dongria Kondh. Die Erläuterungen enden genau vor dem Moment, an dem die indische Regierung den Bau der Mine stoppt, und den Dongria Kondh das Recht zuspricht, selbst über den Bau der Mine abzustimmen. Auch der Erfolg der Dongria Kondh und die Verhinderung der Bauxit-Mine werden vorerst nicht erwähnt.. Dauer 60 Minuten. Altersstufe 9.-12. Schuljahr. Gruppengröße 4- 29 TN. We Upcycle. Material • 20 Jokerchips, z.B. aus Papier/Karton geschnitten oder Münzen. Kopiervorlage • Spielanleitung • Rollenbeschreibungen und Situationsbeschreibung • Spielmaterialien: Spielfeldkarten, Aktionskarten, rote und grüne Chips Statt den Kpiervorlagen kann alternativ das Waimiri-Spiel beim Werkhof Darmstadt bestellt werden: www.werkhof-darmstadt. de/bildungspro- jekte/waimiri-spiel/spielidee. html.

(22) Methode: Planspi el. „Konflikt um Land und Rohstoffe“ S c h r i t t 2 Die Lehrkraft erklärt nun grob die Spielregeln des Planspiels (siehe Kopiervorlage „Spielregeln“). Die TN finden sich in Spielgruppen zusammen und sammeln sich an den Tischen, auf denen bereits das Spielfeld ausliegt. JedeR TN erhält von der Lehrkraft durch zufälliges Austeilen eine Rollenbeschreibung. Die TN mit der gleichen Rolle sitzen nebeneinander, und haben ihre Rollenbeschreibung offen vor sich liegen. Jede Rolle erhält einen grünen, einen roten und einen Jokerchip. Wenn geplant ist, dass TN die Spielleiterrolle übernehmen (siehe Vorbereitung), bekommen die SpielleiterInnen anstellle einer Rollenbeschreibung eine Spielanleitung ausgeteilt. S c h r i t t 3 Die TN haben nun zehn bis fünfzehn Minuten Zeit sich in ihre Rollen bzw. in die Spielanleitung einzulesen, und sich eine Strategie für das Spiel zu überlegen. S c h r i t t 4 Nun erklärt der/die Lehrkraft oder die SpielleiterIn die Spielregeln (siehe Kopiervorlage). Dann wird das Spiel entsprechend der Spielregeln gespielt. (siehe Kopiervorlage Spielregeln). Der/die Lehrkraft oder der/die SpielleiterIn unterstützt die TN dabei, das Spiel entsprechend der Regeln zu spielen.. 22. Aluminium, Dosen & Fahrräde r. S c h r i t t 5 Nach Beendigung des Spiels stellt jede Spielrunde ihr Spielergebnis vor, und erläutert wie es zu dem Ergebnis gekommen ist. Die TN schlüpfen aus ihren Rollen heraus. JedeR berichtet wie er/sie sich in der Rolle gefühlt hat. Dann diskutieren die TN wie ähnlich die Spielergebnisse wohl den Ereignissen in der Realität sind, und wie der Fall wohl in Wirklichkeit ausgegangen sein könnte. Die Lehrkraft löst den Fall auf und berichtet, was tatsächlich geschehen ist. D i s ku s s i o n Es werden übergeordnete Themen wie Bedingungen des Abbaus von Bauxit bzw. Bergbau/Rohstoffgewinnung allgemein, Landkonflikte rund um Bergbau, sowie Rechte von Kleinbauern/-bäuerinnen und Indigenen in Zusammenhang mit unserem Konsum diskutiert. Es werden vergleichbare Fälle zu Landkonflikten rund um Bergbau in anderen Ländern und zu anderen Rohstoffen überlegt. Hier kann z.B. auch auf den Braunkohletagebau in Deutschland eingegangen werden. Anhand des im Fall der Dongria Kondh zur Wirkung gekommenen Forest Rights Act kann einerseits die Wirksamkeit von Gesetzen diskutiert werden, vor allem aber die Möglichkeiten zur Einmischung und politischen Einflussnahme, sowohl auf lokale als auch auf globale Prozesse.. V o r- u n d W e i t e r a r b e i t Zum Einstieg bietet sich „Unser Aluminiumkonsum“ an. Das „Dosen-Domino“ kann vor oder nach dem Planspiel durchgeführt werden. Den Abschluss bilden Handlungsalternativen.. Variante * * Planspiel ohne Brettspiel Mit den Rollenbeschreibungen kann ein Planspiel ohne Brettspiel durchgeführt werden. Es ergeben sich Änderungen: V o r b e r e i t u n g Es werden keine Spielfeld-, Aktionskarten oder Chips vorbereitet. Das Waimiri-Spiel wird nicht bestellt. Es werden die Rollenbeschreibungen ausgedruckt – der Teil ab „Eure Ziele sind ...“ wird abgeschnitten. S c h r i t t E 1, 2 Statt der Spielregeln wird erklärt, dass sich die TN in Verhandlungsrunden zusammenfinden. S c h r i t t 3 Die TN diskutieren den Fall und entwickeln eine Lösung. Aus jeder Gruppe geht einE VertreterIn in eine Verhandlungsrunde. Bei zehn TN gibt es zwei Verhandlungsrunden, bei 20 TN gibt es vier. Es wird versucht eine außergerichtliche Vereinbarung fest zu halten, die möglichst von allen unterschrieben wird. (Schritt 4 fällt weg) S c h r i t t 5 Die TN stellen die Verhandlungsergebnisse vor..

(23) Methode: Planspi el. „Konflikt um Land und Rohstoffe“ Danksagung Wir danken dem Werkhof Darmstadt und Doris von der Felsen, dass wir auf das WaimiriSpiel zurückgreifen und verweisen dürfen. Das Planspiel basiert auf dem Waimiri-Planspiel, das vom Werkhof Darmstadt entwickelt wurde. Das Original behandelt den Fall des Volkes der Waimiri im Amazonas-Regenwald in Brasilien, das aufgrund einer Bauxitmine und eines zu deren Energieversorgung geplanten Stausees von Vertreibung bedroht war. Es handelt sich um ein Strategie-, Brettund Rollenspiel, bei dem die SpielerInnen in verschiedene Rolle schlüpfen und in Verhandlungs- und Abstimmungsrunden über den nächsten Spielzug entscheiden. Wir haben das Waimiri-Spiel auf einen aktuellen Konflikt um eine Bauxitmine übertragen, und zwar auf den Fall des Volkes der Dongria Kondh in den Niyamgiri-Bergen in Indien. Informationen hierzu und weiterführende Quellen finden sich in den Hintergründen für Lehrkräfte.. 23. Aluminium, Dosen & Fahrräde r. Änderungshinweise im Vergleich zum Waimiri-Spiel Das Planspiel basiert auf dem Waimiri-Planspiel, dessen Herausgeber der Werkhof Darmstadt e.V. ist; Verantwortlich ist Doris von der Felsen (siehe Impressum). Für die Übertragung auf den Niyamgiri-Fall haben wir neue Rollenbeschreibungen formuliert. Während im Originalspiel drei Rollen angelegt sind (die Regierung, der Aluminiumkonzern, und die Waimiri mit Unterstützung von NGOs), haben wir vier Rollen verfasst: die Dongria Kondh, NGOs, die Regierung und der Aluminiumkonzern. Die Spielregeln sind bis auf wenige Änderungen fast identisch mit denen des vom Werkof Darmstadt entwickelten Waimiri-Spiels. Es handelt sich um ein Brettspiel, bei dem die SpielerInnen in verschiedene Rollen schlüpfen und in Verhandlungs- und Abstimmungsrunden über den nächsten Spielzug entscheiden. Im Vergleich zur Originalversion des Waimiri-Spiels wurde das Spielfeld verkleinert und der Spielzug „Untersuchung“ weggelassen, um die Spielzeit zu verkürzen.. Die Spielregeln in diesem Lehrmaterial basieren auf dem Waimiri-Spiel Zur Übertragung in die CYC LOOP-Lehrmaterialien wurden kleine Textänderungen vorgenommen: Aufgrund der Erweiterung von drei auf vier Rollen für den Fall der Dongria Kondh, der Verkleinerung des Spielfelds von 49 auf 25 Felder und dem Streichen des Spielzugs „Untersuchung“. Die „Situationsbeschreibung für alle Gruppen“ beruht ebenfalls auf der „Situationsbeschreibung für alle Gruppen“ aus der „Spielanleitung Waimiri – Alufalle im Regenwald“, ist jedoch an den Fall der Dongria Kondh in den Niyamgiri-Bergen angepasst. Für die Spielanleitung, Situations- und Rollenbeschreibungen und Spielmaterialien (Spielfeld, Aktionskarten und Chips) stehen CYC LOOP-Kopiervorlagen zur Verfügung. Alternativ kann das Waimiri-Spiel beim Werkhof Darmstadt bestellt werden. Dann können die WaimiriSpielmaterialien in Verbindung mit den Rollenbeschreibungen für den Fall der Dongria Kondh in den NiyamgiriBergen verwendet werden..

(24) r. Spielvorbereitung und Spielregeln Spielvorbereitung. 25 Sp i e l fe l d ka r t e n »» 12 Karten „Wald“ »» 11 Karten „Dongria Kondh“ »» 1 Karte „Bauxit“ »» 1 Karte „Hafen“. Sp i e l fe l d »» Die Spielfeldkarten „Bauxit“ und „Hafen“ sowie zwei Felder „Wald“ werden entsprechend des Schemas offen an die vorgesehenen Plätze gelegt, alle anderen Spielfeldkarten werden verdeckt gemischt und in einem Quadrat von fünf mal fünf Feldern ausgelegt. »» Die Aktionskarten werden neben der Spielfläche offen in Stapeln ausgelegt. »» Jede Spielgruppe erhält einen roten, einen grünen und einen Jokerchip (weißer Chip oder Münze). »» Die vier Rollenbeschreibungen und die Situationsbeschreibung werden verteilt, so dass jedeR TN eine Rollenbeschreibung und eine Situationsbeschreibung hat.. 21 A k t i o n s ka r t e n »» 1 Karte „Mine“ »» 1 Karte „Produktionsanlage“ »» 1 Karte „Kraftwerk“ »» 7 Karten „Straße“ »» 10 Karten „Schutzgebiet“ 28 Ch i p s zum Abstimmen: »» 4 grüne Karten (JA) »» 4 rote Karten (NEIN) »» 20 Jokerchips (Chips/Münzen) zur Verstärkung von JA/NEIN. Texte »» 4 Rollenbeschreibungen und je TN eine Situationsbeschreibung. zum. Die Spielfeldkarten werden verdeckt ausgelegt. 1x Bauxit, 2x Wald, 1x Hafen werden wie im Spielfeldplan aufgedeckt.. Bauxit Bauxit. Wald. Hafen. Wald. 12 x. Dongria Kondh. 11 x. Bauxit. 1x. Hafen. 1x. Wald. Die Aktionskarten werden in Stapeln neben dem Spielfeld ausgelegt. Mine. Produktionsanlage. 1x. 1x. Kraftwerk 1x. Straße. Schutzgebiet. 7x. 10 x. Kopiervorlage „Konflikt um Land und Rohstoffe“. Spielmaterial. s drucken. K opie. vor lag e. Au. Gl. les Lernen oba.

(25) Spielregeln Zu Beginn des Spiels stellt sich jede Rolle vor, legt kurz ihre Sicht des Falls dar, und erläutert ihre Ziele für das. Dann beginnt der Aluminiumkonzern mit der ersten Spielrunde, danach geht es rundum weiter bis zum Ende des Spiels. Jeder Spielzug besteht aus drei Schritten: A: Vorschlagen einer Aktion B: Diskussion C: Abstimmung. A: Vorschlagen einer Aktion Die am Zug befindliche Gruppe beschließt, welche Aktion sie vorschlagen will und auf welche Spielfeldkarte sich die Aktion bezieht. M ö g l i c he A k t i o n e n s i n d: »» die Errichtung der Mine »» der Bau einer Produktionsanlage, eines Kraftwerks oder eines Straßenabschnitts »» die Einrichtung eines Schutzgebiets Daf ü r g i b t e s b e s t i mm t e Re g e l n: »» Die Mine darf nur auf dem Feld „Bauxit“ errichtet werden. »» Die Produktionsanlage darf nur direkt neben dem Feld „Bauxit“ platziert werden. »» Das Kraftwerk muss direkt neben der Mine oder der Produktionsanlage gebaut werden. »» Der Straßenbau ist überall möglich, ebenso die Einrichtung von Schutzgebieten.. »» Straßen müssen geradlinig oder rechtwinklig verlaufen (zwei diagonal benachbarte Straßenkarten sind keine Verbindung). »» Mine, Kraftwerke und Produktionsanlage gelten gleichzeitig als Straßen. »» Die Straße kann aus mehreren Abschnitten bestehen, die im Spiel zu einer wird. »» Die Straße gilt fertig, wenn Mine und alle Anlagen mit dem Hafen verbunden sind. Achtung! Jede gespielte Aktion außer „Schutzgebiet“ zerstört den Regenwald/die Lebensgrundlage der Dongria Kondh vollständig. Wichtig: Jede Aktionskarte bleibt bis zum Ende des Spiels liegen. Es ist nicht möglich, eine bereits platzierte Aktionkarte wieder zu entfernen oder zwei auf ein Feld zu legen.. B: Diskussion In dieser Runde können Gruppen gemeinsame Strategien verabreden. Wichtig: In der ersten Spielrunde, wenn jede Rolle ihre Aktionsvorschläge machen, sollte der Diskussion genügend Zeit eingeräumt werden.. C: Abstimmung Die Gruppen beschließen, wie sie abstimmen. Die GruppenvertreterInnen nehmen jeweils entsprechend für JA den grünen oder für NEIN den roten Chip verdeckt in die Faust. Der Chipwert kann durch beliebig viele Jokerchip verstärkt werden. Alle öffne die Hand.. Beispiel Verstärkung: ein grüner und ein Jokerchip sind ein doppeltes JA. Bei mehr JA ist der Vorschlag angenommen. Die Spielfeldkarte wird umgedreht und die Aktionskarte wird darauf abgelegt. Bei mehr NEIN ist der Vorschlag abgelehnt. Dann bleiben alle Spielkarten unverändert. Bei Gleichstand kommt es darauf an, welche Gruppe den Vorschlag gemacht hat: Kommt der Vorschlag von der Aluminiumindustrie, gilt er als angenommen. Kommt er von der Regierung, NGO oder den Dongria Kondh, gilt er als abgelehnt. Jede Gruppe muss alle bei der Abstimmung eingesetzten Jokerchips abgeben (in den Pool legen). Die bei der Abstimmung unterlegene(n) Gruppe(n) erhalten einen Joker aus dem Pool.. Das Spiel endet, wenn 1. alle Aktionskarten platziert sind, oder wenn eine Rolle ihr Spielziel erreicht hat: 2. eine Straßenverbindung von der Mine mit Kraftwerk und Produktionsanlage bis zum Hafen besteht, oder wenn 3. der Bau einer Straßenverbindung von der Mine bis zum Hafen verhindert worden ist.. Schlusswertung Es wird überprüft, wie viele ihrer Siegbedingungen jede Gruppe erfüllt hat.. zum. Kopiervorlage „Konflikt um Land und Rohstoffe“. r. Spielvorbereitung und Spielregeln. s drucken. K opie. vor lag e. Au. Gl. les Lernen oba.

(26) Regenwald. Regenwald. Regenwald. Regenwald. Regenwald. Regenwald. Regenwald. Regenwald. Kopiervorlage „Konflikt um Land und Rohstoffe“. Regenwald. Regenwald. Regenwald. Regenwald. Bild Regenwald Dongria Kondh: Dieter Schütz, pixelio.de.

(27) Regenwald Dongria Kondah. Regenwald Dongria Kondah. Regenwald Dongria Kondah. Regenwald Dongria Kondah. Regenwald Dongria Kondah. Regenwald Dongria Kondah. Regenwald Dongria Kondah. Regenwald Dongria Kondah. Kopiervorlage „Konflikt um Land und Rohstoffe“. Bauxit. Regenwald Dongria Kondah. Regenwald Dongria Kondah. Regenwald Dongria Kondah. Bild Regenwald Dongria Kondh: Dieter Schütz, pixelio.de / Bild Bauxit: Annamartha, pixelio.de.

(28) Straße. Straße. Straße. Kraftwerk. Hafen. Straße. Straße. Produktionsanlage. Gl. Schutzgebiet. Mine. s A r b eit. blä tte. r. les Lernen oba. Straße. Straße. s drucken zum. Au. Kopiervorlage „Konflikt um Land und Rohstoffe“ Bild Hafen: detlef menzel, pixelio.de / Bild Straße: Waldili, pixelio.de.

(29) Schutzgebiet. Schutzgebiet. Schutzgebiet. Ja. blä tte. r. zum. Ja s A r b eit. Ja. blä tte. r. zum. les Lernen oba. blä blä tter tter. zum zum. les Lerne oblaes Lerne n a n ob. s A r b eit. Ja. zum. les Lernen oba. blä tte. r. les Lernen oba. Schutzgebiet. Schutzgebiet. Schutzgebiet. s drucken. Schutzgebiet. zum. r. Nein. blä tte. zum. les Lernen oba. r. Nein. blä tte. les Lernen oba. Au A s dursudcrkuecnken zum zum. r. Nein. blä tte. zum. les Lernen oba. Nein. blä blä tter tter. les Lerne obales Lerne n a n ob. Schutzgebiet. Schutzgebiet. Schutzgebiet. Gl G l. Kopiervorlage „Konflikt um Land und Rohstoffe“. Gl. Gl. Gl G l. Gl. Au. s drucken Au. Au A s dursudcrkuecnken. s drucken Au. Gl. Gl. s drucken Au. s drucken Au. s A r b eit. Gl. s b eritb eits A rA. Au. s A r b eit. s drucken. s b eritb eits A rA. s A r b eit. s A r b eit.

(30) les Lernen oba. Wir begleiten den Fall über einen längeren Zeitraum, währenddessen die verschiedenen Parteien, der Minenkonzern, die Regierung, die Dongria Kondh und die NGO, in mehreren Verhandlungsrunden versuchen, ihre Interessen durchzusetzen bzw. voranzutreiben oder auch Einigungen und Kompromisse zu finden.. Die indische Regierung möchte den Bau der Mine ermöglichen, zugleich jedoch auch die ursprünglichen Siedlungsgebiete der Dongria Kondh schützen.. Allerdings leben in den Gebieten um das Bauxitvorkommen herum viele Dongria Kondh in Dorfgemeinschaften auf ihre traditionelle Weise. Durch den Bau von Straßen und Anlagen würde ihre Lebensgrundlage vernichtet. Außerdem würden große Waldgebiete zerstört, in denen einzigartige Tier- und Pflanzenarten vorkommen. Die Dongria Kondh wehren sich gegen den Bau der Mine, der Anlagen und der Straße. Sie werden in ihren Anliegen von einer NGO unterstützt, die den Fall in der Öffentlichkeit, in den Medien und im Ausland bekannt macht, und so mehr Druck auf die Regierung und den Bergbaukonzern ausübt. Außerdem engagiert sich der Aktivist Prafulla Samantara, der unter anderem eine Klage vor Gericht eingereicht hat.. Ein Minenkonzern will das Bauxit abbauen und vermarkten. Dazu ist neben der Anlage der Mine weitere Infrastruktur nötig: Der Betrieb einer Bauxit-Mine verbraucht Energie, die durch ein Kraftwerk erzeugt werden muss. Für die Produktion einer Tonne Aluminium sind vier Tonnen Bauxit notwendig, deshalb wäre es preiswerter, direkt neben die Mine eine Produktionsanlage mit eigenem Kraftwerk zu bauen, anstatt das Bauxit an die Küste zu transportieren und dort zu verarbeiten, das bedeutet zusätzliche Naturzerstörung. Noch mehr Energie benötigen die Anlagen zur Produktion von Aluminium, dafür ist ein Kraftwerk mit hoher Leistung erforderlich. Der Bau einer Straße zwischen Mine, Aluminiumproduktion und Hafen ist auf jeden Fall erforderlich, um die Produkte vermarkten zu können.. In den Niyamgiri-Bergen sind riesige Bauxitvorkommen entdeckt worden. Aus Bauxit wird Aluminium hergestellt, das wiederum für eine Vielzahl von Produkten benötigt wird: von Auto- und Flugzeugmotoren über Baumaterialien bis zu Getränkedosen.. Situationsbeschreibung für alle Gruppen. Kopiervorlage „Konflikt um Land und Rohstoffe“. vor lag e. s drucken zum. Au. Gl. K opie. r.

(31) les Lernen oba. Ihr seid das Volk der Dongria Kondh. Die Dongria Kondh zählen über 8.000 Angehörige, die verteilt in Dörfern rund um die NiyamgiriBerge leben. Sie leben vor allem von Landwirtschaft, ergänzt von den Produkten des Waldes. Sie roden kleine Fläche des Waldes um Getreide und Gemüse für den Eigenbedarf anzubauen; als Ergänzung jagen und fischen sie. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht der heilige Berg der Dongria, Niyam Dongar, der Sitz ihres Gottes Niyam Raja. In dem Berg wurden Bauxit-Vorkommen entdeckt, die ein Aluminiumkonzern abbauen möchte. Eine Produktionsanlage wurde bereits gebaut, obwohl es noch keine Genehmigung für die Mine gibt. Der Bauxit-Tagebau würde die Wälder zerstören, die Flüsse verschmutzen. Die Dongria Kondh würden ihre Lebensgrundlage, das Vorrecht auf ihre wichtigste religiöse Stätte und damit ihre Identität verlieren. Vermutlich könnte dies zur Folge haben, dass ihr gegenwärtig guter Gesundheitszustand beeinträchtigt wird, und dass sie ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit und ihr spezifisches Wissen über Berge, Wälder und Ackerbaupraktiken verlieren, welches sie seit Generationen überliefert und weiterentwickelt haben. Der Aluminiumkonzern hat bereits eine erste Produktionsanlage gebaut. Um Platz dafür zu schaffen, ist schon ein Dorf vollständig zerstört worden. Die Dorfbewohner haben sowohl ihr Land als auch ihre Lebensgrundlage verloren. Über hundert Familien haben ihre Häuser verloren und wurden in eine Siedlung umgesiedelt, die „rehab colony“. Es handelt sich um eine ummauerte Ansammlung von Zweiraum-Betonhäusern, umgeben von Stacheldraht. Die EinwohnerInnen haben kein Ackerland und obwohl einige als ArbeiterInnen bei dem Aluminiumkonzern beschäftigt sind, überleben die meisten mit Hilfe von Nahrungsmittelspenden. Außerdem leiden die Dorfbewohner unter Umweltverschmutzungen durch die Produktionsanlage. Roter Schlamm ist das Hauptabfallprodukt. Er trocknet in der Sonne und wird zu einem feinen Staub, der das Getreide bedeckt und erstickt und so zu Ernteausfällen führt. Die BewohnerInnen berichten auch von Hautreizungen, nachdem sie sich in Flüssen in der Nähe der Raffinerie gewaschen haben. Auch Tiere sollen gestorben sein, nachdem sie das Wasser getrunken haben. Der Kontrollausschuss für Umweltverschmutzung der Regierung des Bundesstaates Orissa hat bereits eine Grundwasserverschmutzung festgestellt, „alarmierende“ und „andauernde“ chemische Emissionen ausgelöst durch das Eindringen von rotem Schlamm. Die Dongria und andere benachbarte Kondh-Völker sind entschlossen, ihren heiligen Berg zu verteidigen. Sie haben Straßenblockaden, eine kilometerlange Menschenkette und unzählige Demonstrationen gegen das Unternehmen organisiert. Protestierende Dongria Kondh sind mit Verfolgung und Einschüchterungsversuchen konfrontiert. „Entwicklungs-“ oder „Entschädigungspakete“ als Gegenleistung für den Abbau des Berges lehnen sie ab, da dies die Zerstörung einer einzigartigen Natur und Kultur nicht wiedergutmachen kann. E u r e Z i e l e s i n d: »» Erhaltung des Lebensraums der Dongria Kondh »» Erhaltung der Niyamgiri-Berge und Wälder Ih r ha b t g ew o n n e n, we n n i h r e r r e i c h t, »» dass nicht mehr als zwei Dongria Kondh - oder Waldgebiete in den Niyamgiri-Bergen ersatzlos zerstört werden (das bedeutet für jedes weitere zerstörte Gebiet die Einrichtung eines Schutzgebietes) oder »» die Fertigstellung der Straße verhindert werden kann. Rollenbeschreibung Dongria Kondh. Kopiervorlage „Konflikt um Land und Rohstoffe“. vor lag e. s drucken zum. Au. Gl. K opie. r.

(32) ob. Ihr seid eine NGO (Nichtregierungsorganisation), die sich für Ernährungssouveränität einsetzt. Die NGO ist eine von mehreren NGOs, die sich in dem Fall um die Niyamgiri-Berge engagiert. In den Niyamgiri Bergen leben die Dongria Kondh, ein Volk von 8.000 Angehörigen. Sie leben vor allem von Landwirtschaft, ergänzt von den Produkten des Waldes. In den Niyamgiri-Berg soll eine Mine zum Abbau von Bauxit eingerichtet werden, wodurch das Land der Dongria Kondh zerstört werden würde, und sie von ihrem Land vertrieben werden würden. Die Dongria Kondh protestieren gegen die Bauxitmine. Die NGO arbeitet mit indigenen Gemeinden und Kleinbauern/bäuerInnen zusammen, um ihren Zugang zu Nahrungsmitteln zu verbessern. Die NGO engagiert sich für die Dongria Kondh in ihrem Kampf gegen die Bauxitmine, da sie durch den Verlust ihres Landes die Möglichkeit verlieren, sich über fruchtbare Anbauflächen selbst zu ernähren. Außerdem werden die natürlichen Ressourcen, die die Grundlage ihrer Ernährung bilden, durch die Umweltverschmutzungen zerstört. Der Bergbau wird mindestens zehn Dörfer der Dongria Kondh verdrängen, außerdem wird es zu massiven Abholzungen und Umweltverschmutzung kommen. Die Dongria Kondh befürchten, dass sie zusammen mit ihrer Lebensgrundlage auch ihre kulturelle Identität verlieren. Einige Dörfer wurden bereits gewaltsam zerstört. Dort lebten Kleinbauern und -bäuerinnen, die auf ihrem eigenen Land Lebensmittel auf traditionelle, nachhaltige Weise anbauten. Die infolge des Aluminiumwerks durchgeführten Umsiedlungen haben die Lebensbedingungen der betroffenen Menschen verschlechtert. Sie haben durch die Umsiedlung ihr Land verloren, auf dem sie ihre Lebensmittel anbauen und damit ihren Lebensunterhalt sichern konnten. Die Fabrik wurde bereits zwei Jahre nach der Eröffnung zweimal durch den Staat wegen Umweltverschmutzung und Ableitung von Giftstoffen in den Fluss gemahnt. Die Verschmutzungen betreffen mehr als 20 Dörfer. Die Niyamgiri-Bergkette ist ein wunderschönes Naturgebiet, mit Bergen, Schluchten, Flüssen und dichten Waldgebieten, das durch den Bergbau zerstört werden würde. Hier sind Elefanten, Tiger, Leoparden und noch unentdeckte Arten an Vögeln, Amphibien und Pflanzen beheimatet. Es wurde bereits ein Vorschlag eingereicht, das Gebiet als Naturschutzgebiet auszuzeichnen. In Orissa gab es bereits zahlreiche große Protestbewegungen gegen Bauxitminen und Aluminiumfabriken, in denen Indigene eine zentrale Rolle gespielt haben. Es gelang bereits, eine Mine zu verhindern. Diese Bewegungen sind eine Inspiration für weitere Proteste. Um ihre Anliegen durchzusetzen, arbeitet die NGO mit Partner-NGOs im Ausland zusammen, auch mit NGOs in Deutschland. Diese NGOs helfen, den Fall auch international bei Regierungen, Geldgebern, NGOs und der Bevölkerung bekannt zu machen, und so mehr Druck auf die Regierung und den Bergbaukonzern auszuüben. Außerdem informiert die NGO die Presse, um auf den Fall aufmerksam zu machen und Unterstützung in der Bevölkerung zu gewinnen. Mit den internationalen Kontakten und den Medien kann sie sowohl die Regierung als auch den Bergbaukonzern unter Druck setzen, denn beide legen Wert auf einen guten Ruf. Die NGO freut sich zudem über das Engagement weiterer Aktivisten, z.B. von Prafulla Samantara, der unter anderem eine Klage gegen den Minenbau vor Gericht eingereicht hat. E u r e Z i e l e s i n d: »» Erhaltung des Lebensraums der Dongria Kondh »» Erhaltung des Regenwaldes. Ih r ha b t g ew o n n e n, we n n i h r e r r e i c h t, »» dass nicht mehr als zwei Dongria Kondh - oder Waldgebiete ersatzlos zerstört werden (das bedeutet für jedes weitere zerstörte Gebiet die Einrichtung eines Schutzgebietes) oder »» dass die Fertigstellung der Straße verhindert werden kann. ales Lernen. NGO (Nichtregierungsorganisation). Kopiervorlage „Konflikt um Land und Rohstoffe“. vor lag e. s drucken zum. Au. Gl. K opie. r.

(33) les Lernen oba. Ihr seid ein internationaler Aluminiumkonzern. Der Aluminiumkonzern will in den Niyamgiri-Bergen einen Tagebau errichten, um das Aluminiumerz Bauxit abzubauen. Der Berg beherbergt Bauxitvorkommen im Wert von 1,5 Milliarden US-Dollar. Direkt in einer Raffinerie vor Ort soll aus dem Bauxit Aluminium produziert werden, das dann auf dem Weltmarkt verkauft wird. In den Niyamgiri-Bergen leben die Dongria Kondh, ein Volk mit 8.000 Angehörigen. Sie leben vor allem von Landwirtschaft, ergänzt von den Produkten des Waldes. Der Berg Niyam Dongar, der auch von der Tagebau-Mine betroffen sein würde, ist der heilige Berg der Dongria Kondh. Sie protestieren gegen die Bauxitmine in den Niyamgiri-Bergen. Die Produktion und der Verkauf von Aluminium auf dem Weltmarkt versprechen große Profite. Die globale Nachfrage nach Aluminium ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen – nicht zuletzt aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung in Asien. 2010 wurden weltweit 41 Millionen Tonnen Primäraluminium produziert, ein Zuwachs der Produktion um 10,7 Prozent gegenüber 2009; in Europa gab es ein Plus von rund 2,3 Prozent, im asiatischen Raum von gut 22 Prozent. Seit 2003 versucht der Aluminiumkonzern am Niyamgiri Bauxit abzubauen. Das Unternehmen hat am Fuße der Niyamgiri-Berge berets eine Produktionsanlage für Aluminium, eine Bauxit-Raffinerie, gebaut und das Förderband in Gang gesetzt, über das das Bauxit vom Berg wegtransportiert werden soll. Dies geschah, ohne eine Zulassung des Staates für den Bau der Mine zu haben. Der Aluminiumkonzern hat bereits eine Milliarde US-Dollar investiert. Er benötigt das Bauxit aus den Niyamgiri-Bergen, um die Raffinerie gewinnbringend nutzen zu können. Wenn kein Bauxit gefördert werden darf, wird die Raffinerie wieder schließen müssen. Der Aluminiumkonzern glaubt die indische Regierung an seiner Seite. Der indische Staat braucht die Steuereinnahmen von der Industrie und ist an zusätzlichen Arbeitsplätzen interessiert. Vor allem die Regierung des Bundesstaates Orissa ist für den Bau der Bauxitmine, da sich die Regierung davon Steuereinnahmen, Arbeitsplätze und einen Entwicklungsschub verhofft. Teile der lokalen Bevölkerung gehören nicht zu den Dongria Kondh, betreiben keinen Landbau und leben von Lohnarbeit, sie unterstützen den Bau der Mine. Junge Männer, einige mit Äxten bewaffnet, sollen sogar die Dongria Kondh in ihren Bergen belagert haben. Sie blockierten die Straßen und hielten BesucherInnen und JournalistInnen davon ab, die Dörfer zu besuchen. Der Aluminiumkonzern wäre bereit, den Dongria Kondh ein Entwicklungs- und Entschädigungspaket anzubieten, doch die Dongria Kondh lehnen dies ab. Wegen der Raffinerie musste ein Dorf umgesiedelt werden. Der Aluminiumkonzern hat ein neues Dorf gebaut, sogar aus Beton – die vorherigen Hütten waren aus Holz. Zudem wird Reis als Grundnahrungsmittel geliefert. E u r e Z i e l e s i n d: »» Errichtung einer Bauxit-Mine in den Waldgebieten der Niyamgiri-Berge »» Errichtung einer Produktionsanlage direkt neben der Mine »» Errichtung eines Kraftwerks zur Stromversorgung direkt der Mine oder der Produktionsanlage »» Bau einer Straße von der Mine und den Anlagen bis zum Hafen Ih r ha b t g ew o n n e n, »» wenn ihr diese vier Ziele erreicht.. Aluminiumkonzern. Kopiervorlage „Konflikt um Land und Rohstoffe“. vor lag e. s drucken zum. Au. Gl. K opie. r.

(34) les Lernen oba. Ihr seid die indische Zentralregierung. Diese ist hin- und hergerissen, ob sie den Bau der Mine unterstützen soll oder nicht. Einerseits braucht Indien sowohl die Steuereinnahmen durch die Industrie, als auch die Arbeitsplätze, die durch den Abbau des Bauxits und die Verarbeitung zu Aluminium entstehen. Die Regierung des Bundesstaates Orissa ist für den Bau der Bauxitmine, da sie sich davon Steuereinnahmen, Arbeitsplätze und einen Entwicklungsschub erhofft. Die globale Nachfrage nach Aluminium ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen – nicht zuletzt aufgrund der dynamischen wirtschaftlichen Entwicklungen in Asien. Im Jahr 2010 wurden weltweit 41 Millionen Tonnen Primäraluminium produziert, ein Zuwachs der Produktion um 10,7 Prozent gegenüber 2009. In Europa lag der Zuwachs bei 2,3 Prozent, im asiatischen Raum bei 22 Prozent. Teile der lokalen Bevölkerung gehören nicht zu den Dongria Kondh, betreiben keinen Landbau und leben von Lohnarbeit, sie unterstützen den Bau der Mine. Junge Männer sollen sogar die Dongria Kondh in ihren Bergen belagert haben. Sie blockierten die Straßen und hielten Besucher und Journalisten davon ab die Dörfer zu besuchen. Andererseits hat der Kontrollausschuss für Umweltverschmutzung der Regierung von Orissa bereits eine „Grundwasserverschmutzung“ festgestellt, und alarmierende, andauernde chemische Emissionen der Raffinerie. Giftiger roter Schlamm ist ihr Hauptabfallprodukt. Er trocknet in der Sonne und wird zu einem feinen Staub, der das Getreide der DorfbewohnerInnen bedeckt und erstickt. Die DorfbewohnerInnen berichteten auch von Hautreizungen, nachdem sie sich in Flüssen in der Nähe der Raffinerie gewaschen hatten. Zudem leben in dem Urwaldgebiet die Dongria Kondh in ihrer ursprünglichen Umgebung. Durch den Bau von Minen, Kraftwerken, Produktionsanlagen und Straßen wurden diese Gebiete unwiderruflich zerstört. Indien verfügt über weitreichende Gesetzte zum Schutz von Minderheiten wie den Adivasi, zu denen die Dongria Kondh zählen. Seit 2006 gibt es ein Gesetz, den Forest Rights Act, das indigenen Gemeinschaften Nutzungs- und Besitzrechte an Waldland garantieren soll. Adivasi können nun ihre traditionellen Nutzungsrechte am Waldland amtlich registrieren zu lassen. Davor galten die Wälder als Alleinbesitz des Staates. 2013 reformierte die Regierung zudem ein Gesetz, das dem Staat erlaubte, das Land von Bauern und Adivasi im „nationalen Interesse“ zu beschlagnahmen – für neue Bergwerke, Industriebetriebe oder Verkehrswege. Das Gesetz schreibt nun vor, dass die Betroffenen zu Marktpreisen für ihr Land entschädigt werden müssen und staatliche Hilfen zur Gründung einer neuen Existenz erhalten sollen. In Regionen mit hohem Adivasi-Anteil gelten besondere Schutzbestimmungen für die Kultur der indigenen Gruppen. Zum Beispiel haben Dorfräte ein Mitbestimmungsrecht bei der Genehmigung von Entwicklungsprojekten mit großem Landbedarf. E u r e Z i e l e s i n d: »» Abbau des Bauxits in den Waldgebieten in den Niyamgiri-Bergen und Produktion von Aluminium »» Erhaltung großer Flächen des Waldes und besonders des Lebensraumes der dort lebenden Dongria Kondh Ih r ha b t g ew o n n e n, we n n i h r eu r e Z i e l e e r r e i c h t, i n d em i h r d af ü r s o r g t, »» dass das Bauxit abgebaut wird »» dass eine Produktionsanlage für Aluminium errichtet wird (diese darf aber nicht im Gebiet der Dongria Kondh liegen) »» dass eine kurze Straße von der Mine zum Hafen gebaut wird (max. vier Felder lang, Produktionsanlage und Kraftwerk zählen mit) »» dass nicht mehr als zwei Dongria Kondh-Gebiete zerstört werden und mindestens für jedes zweite zerstörte Gebiet (gleichgültig, ob Regenwald oder Dongria Kondh-Gebiet) ein Schutzgebiet eingerichtet wird.. Zentralregierung Indien. Kopiervorlage „Konflikt um Land und Rohstoffe“. vor lag e. s drucken zum. Au. Gl. K opie. r.

(35) Methode: Ideen sammeln und bewe rten. „Handeln“. Handlungsoptionen erkennen und selbst anwenden können.. Ablauf S ta r t Alle TN sitzen entweder zusammen an ihren Plätzen oder im Stuhlkreis.. 35. Aluminium, Dosen & Fahrräde r. S c h r i t t 1 Die TN besprechen unter der Anleitung der Lehrkraft gegen welche in dem Aluminium-Planspiel angesprochenen Probleme man in Aktion treten sollte. Dies könnten sein: »» Lebensbedingungen der Kleinbauern/Adivasi/Indigenen (Zugang zu Land/Ernährungssouveränität/Möglichkeit, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen) »» Landgrabbing/ Vertreibungen »» Möglichkeiten, in Sicherheit zu protestieren, sich zu wehren, sich politisch zu engagieren (gegen Abholzung, gegen Vertreibungen), bürgerlich-politische Menschenrechte »» Menschenrechtsverletzungen (wirtschaftlich-sozial-kulturelles Recht auf Nahrung) »» Abholzung von Wäldern »» Verschwendung von Ressourcen »» Macht von Konzernen/Unternehmen/Großgrund-/Plantagenbesitzern »» Nicht-Wissen über die Probleme rund um Bauxitbergbau hier in Deutschland S c h r i t t 2 Die TN bekommen Stapel an Karteikarten und Marker ausgeteilt. JederR TN schreibt auf die Karteikarten die Handlungsmöglichkeiten, die ihm/ihr einfallen, eine Handlungsmöglichkeit pro Karteikarte. Das. Dauer 60 Minuten. Altersstufe 5.-12. Schuljahr, Berufsschule. Gruppengröße unbegrenzt, 1-30 TN. We Upcycle. Material • • • •. Kreppband Zettel, z.B. aus Fehldrucken geschnitten Filzmarker bunte Klebepunkte (rot und grün). Bild: Protest at the Vedanta AGM 2009; Credit: © Survival. Lernziel.

Referenzen

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