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Bild Hafen: detlef menzel, pixelio.de / Bild Straße: Waldili, pixelio.de

Kopiervorlage „Konflikt um Land und rohstoffe“

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Kopiervorlage „Konflikt um Land und rohstoffe“

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In den Niyamgiri-Berge n sind riesige Bauxitvorkommen entdeckt worden. Aus Bauxit wird Aluminium hergestellt, das wiederum für eine Vielzahl von Pro - dukten ben ötigt wird: von Auto- und Flugze ugmotoren über Baumaterialien bis zu Getränkedosen. Ein Minenkonzern will das Bauxit abbauen und vermarkten. Dazu ist neben der Anlage der Mine weitere Infrastruktur n ötig: Der Betrieb einer Bauxit-Mi - ne verbraucht Energie, die durch ein Kraftwerk erzeugt werden muss. Für die Produktion einer T onn e Aluminium sind vier T onnen Bauxit notwendig, des - halb wäre es preiswer ter, direkt neben die Mine eine Produktionsanlage mit eigenem Kraftwerk zu bauen, anstatt das Bauxit an die Küste zu transportie - ren un d dort zu verarb eiten, das bedeutet zusätzliche Naturzerstörung. Noch mehr Energie benötigen die Anlagen zur Produktion von Aluminium, dafür ist ein Kraftwerk mit hoh er Leistung erforderlic h. Der Bau einer Straße zwischen Mine, Aluminiumprod uktion und Hafen ist auf jeden Fall erforderlich, um die Produkte vermarkten zu können. Allerdings leben in den Gebieten um das Bauxitvorkommen herum viele Don - gria Kondh in Dorfgem einschaften auf ihre traditionelle W eise. Durch den Bau von Straßen und Anlag en würde ihre Lebens grundlage vernichtet. Außerdem würden große W aldgebiete zerstört, in denen einzigartige Tier- und Pflanzen - arten vorkommen. Die Dongria Kondh wehren sich gegen den Bau der Mine, der Anlage n und der Straße. Sie werden in ihren Anliegen von einer NGO un - terstützt, die den Fall in der Öffentlichkeit, in den Medien und im Ausland be - kannt macht, und so mehr Druck auf die Regierung und den Bergbaukonzern ausübt. Außerdem engagiert sich der Aktiv ist Prafulla Samantara, der unter anderem eine Klage vor Gericht eingereicht hat. Die indische Regierung möchte den Bau der Mine ermöglichen, zugleich je - doch auch die ursprünglichen Siedlungsgebiete der Dongria Kondh schützen. Wir begleiten den Fall über einen längeren Zeitraum, währenddessen die ver - schiedenen Parteien, der Minenkonzern, die Regierung, die Dongria Kondh und die NGO, in mehreren V erhandlungsrunden versuchen, ihre Interessen durchzusetzen bzw. voranzutreiben oder auch Einigungen und Kompromisse zu finden.

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Kopiervorlage „Konflikt um Land und rohstoffe“

Ihr seid das Volk der Dongria Kondh. Die Dongria Kondh zählen über 8.000 Angehörige, die verteilt in Dörfern rund um die Niyamgiri- Berge leben. Sie leben vor allem von Landwirtschaft, ergänzt von den Produkten des Waldes. Sie roden kleine Fläche des Waldes um Getreide und Gemüse für den Eigenbedarf anzubauen; als Ergänzung jagen und fischen sie. Im Zentrum der Auseinandersetzung steht der heilige Berg der Dongria, Niyam Dongar, der Sitz ihres Gottes Niyam Raja. In dem Berg wurden Bauxit-Vorkommen entdeckt, die ein Aluminium- konzern abbauen möchte. Eine Produktionsanlage wurde bereits gebaut, obwohl es noch keine Genehmigung für die Mine gibt. Der Bauxit-Tagebau würde die Wälder zerstören, die Flüsse verschmutzen. Die Dongria Kondh würden ihre Lebensgrundlage, das Vorrecht auf ihre wichtigste religiöse Stätte und damit ihre Identität verlieren. Vermutlich könnte dies zur Folge haben, dass ihr gegenwärtig guter Gesund- heitszustand beeinträchtigt wird, und dass sie ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit und ihr spezi- fisches Wissen über Berge, Wälder und Ackerbaupraktiken verlieren, welches sie seit Generatio- nen überliefert und weiterentwickelt haben. Der Aluminiumkonzern hat bereits eine erste Produktionsanlage gebaut. Um Platz dafür zu schaf- fen, ist schon ein Dorf vollständig zerstört worden. Die Dorfbewohner haben sowohl ihr Land als auch ihre Lebensgrundlage verloren. Über hundert Familien haben ihre Häuser verloren und wurden in eine Siedlung umgesiedelt, die „rehab colony“. Es handelt sich um eine ummauerte Ansammlung von Zweiraum-Betonhäusern, umgeben von Stacheldraht. Die EinwohnerInnen ha- ben kein Ackerland und obwohl einige als ArbeiterInnen bei dem Aluminiumkonzern beschäftigt sind, überleben die meisten mit Hilfe von Nahrungsmittelspenden. Außerdem leiden die Dorfbewohner unter Umweltverschmutzungen durch die Produktionsan- lage. Roter Schlamm ist das Hauptabfallprodukt. Er trocknet in der Sonne und wird zu einem feinen Staub, der das Getreide bedeckt und erstickt und so zu Ernteausfällen führt. Die Bewoh- nerInnen berichten auch von Hautreizungen, nachdem sie sich in Flüssen in der Nähe der Raffi- nerie gewaschen haben. Auch Tiere sollen gestorben sein, nachdem sie das Wasser getrunken haben. Der Kontrollausschuss für Umweltverschmutzung der Regierung des Bundesstaates Oris- sa hat bereits eine Grundwasserverschmutzung festgestellt, „alarmierende“ und „andauernde“ chemische Emissionen ausgelöst durch das Eindringen von rotem Schlamm. Die Dongria und andere benachbarte Kondh-Völker sind entschlossen, ihren heiligen Berg zu verteidigen. Sie haben Straßenblockaden, eine kilometerlange Menschenkette und unzählige Demonstrationen gegen das Unternehmen organisiert. Protestierende Dongria Kondh sind mit Verfolgung und Einschüchterungsversuchen konfrontiert. „Entwicklungs-“ oder „Entschädigungspakete“ als Gegenleistung für den Abbau des Berges leh- nen sie ab, da dies die Zerstörung einer einzigartigen Natur und Kultur nicht wiedergutmachen kann. EUrE ZiElE sind: »Erhaltung des Lebensraums der Dongria Kondh »Erhaltung der Niyamgiri-Berge und Wälder iHr HAbt gEWonnEn, WEnn iHr ErrEicHt, »dass nicht mehr als zwei Dongria Kondh - oder Waldgebiete in den Niyamgiri-Bergen ersatz- los zerstört werden (das bedeutet für jedes weitere zerstörte Gebiet die Einrichtung eines Schutzgebietes) oder »die Fertigstellung der Straße verhindert werden kann Kopiervorlage „Konflikt um Land und rohstoffe“

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Ihr seid eine NGO (Nichtregierungsorganisation), die sich für Ernährungssouveränität einsetzt. Die NGO ist eine von mehreren NGOs, die sich in dem Fall um die Niyamgiri-Berge engagiert. In den Niyamgiri Bergen leben die Dongria Kondh, ein Volk von 8.000 Angehörigen. Sie leben vor allem von Landwirtschaft, ergänzt von den Produkten des Waldes. In den Niyamgiri-Berg soll eine Mine zum Abbau von Bauxit eingerichtet werden, wodurch das Land der Dongria Kondh zerstört werden würde, und sie von ihrem Land vertrieben werden würden. Die Dongria Kondh protestieren gegen die Bauxitmine. Die NGO arbeitet mit indigenen Gemeinden und Kleinbauern/bäuerInnen zusammen, um ihren Zugang zu Nahrungsmitteln zu verbessern. Die NGO engagiert sich für die Dongria Kondh in ih- rem Kampf gegen die Bauxitmine, da sie durch den Verlust ihres Landes die Möglichkeit verlieren, sich über fruchtbare Anbauflächen selbst zu ernähren. Außerdem werden die natürlichen Ressourcen, die die Grundlage ihrer Ernährung bilden, durch die Umweltverschmutzungen zerstört. Der Bergbau wird mindestens zehn Dörfer der Dongria Kondh verdrängen, außerdem wird es zu massiven Abholzungen und Umweltverschmutzung kommen. Die Dongria Kondh befürchten, dass sie zusammen mit ihrer Lebensgrundlage auch ihre kulturelle Identität verlieren. Einige Dörfer wurden bereits gewaltsam zerstört. Dort lebten Kleinbauern und -bäuerinnen, die auf ihrem eigenen Land Lebensmittel auf traditionelle, nachhaltige Weise anbauten. Die infolge des Aluminiumwerks durchgeführten Umsiedlungen haben die Lebensbedingungen der betrof- fenen Menschen verschlechtert. Sie haben durch die Umsiedlung ihr Land verloren, auf dem sie ihre Lebensmittel anbauen und damit ihren Lebensunterhalt sichern konnten. Die Fabrik wurde bereits zwei Jahre nach der Eröffnung zweimal durch den Staat wegen Um- weltverschmutzung und Ableitung von Giftstoffen in den Fluss gemahnt. Die Verschmutzungen betreffen mehr als 20 Dörfer. Die Niyamgiri-Bergkette ist ein wunderschönes Naturgebiet, mit Bergen, Schluchten, Flüssen und dichten Waldgebieten, das durch den Bergbau zerstört werden würde. Hier sind Elefanten, Tiger, Leoparden und noch unentdeckte Arten an Vögeln, Amphibien und Pflanzen beheimatet. Es wur- de bereits ein Vorschlag eingereicht, das Gebiet als Naturschutzgebiet auszuzeichnen. In Orissa gab es bereits zahlreiche große Protestbewegungen gegen Bauxitminen und Alumini- umfabriken, in denen Indigene eine zentrale Rolle gespielt haben. Es gelang bereits, eine Mine zu verhindern. Diese Bewegungen sind eine Inspiration für weitere Proteste. Um ihre Anliegen durchzusetzen, arbeitet die NGO mit Partner-NGOs im Ausland zusammen, auch mit NGOs in Deutschland. Diese NGOs helfen, den Fall auch international bei Regierungen, Geldgebern, NGOs und der Bevölkerung bekannt zu machen, und so mehr Druck auf die Regie- rung und den Bergbaukonzern auszuüben. Außerdem informiert die NGO die Presse, um auf den Fall aufmerksam zu machen und Unterstüt- zung in der Bevölkerung zu gewinnen. Mit den internationalen Kontakten und den Medien kann sie sowohl die Regierung als auch den Bergbaukonzern unter Druck setzen, denn beide legen Wert auf einen guten Ruf. Die NGO freut sich zudem über das Engagement weiterer Aktivisten, z.B. von Prafulla Samantara, der unter anderem eine Klage gegen den Minenbau vor Gericht eingereicht hat. EUrE ZiElE sind: »Erhaltung des Lebensraums der Dongria Kondh »Erhaltung des Regenwaldes. iHr HAbt gEWonnEn, WEnn iHr ErrEicHt, »dass nicht mehr als zwei Dongria Kondh - oder Waldgebiete ersatzlos zerstört werden (das bedeutet für jedes weitere zerstörte Gebiet die Einrichtung eines Schutzgebietes) oder »dass die Fertigstellung der Straße verhindert werden kann.

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NGO (Ni ch tr egi erungs or ga ni sa tio n)

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Ihr seid ein internationaler Aluminiumkonzern. Der Aluminiumkonzern will in den Niyamgiri-Bergen einen Tagebau errichten, um das Alumi- niumerz Bauxit abzubauen. Der Berg beherbergt Bauxitvorkommen im Wert von 1,5 Milliarden US-Dollar. Direkt in einer Raffinerie vor Ort soll aus dem Bauxit Aluminium produziert werden, das dann auf dem Weltmarkt verkauft wird. In den Niyamgiri-Bergen leben die Dongria Kondh, ein Volk mit 8.000 Angehörigen. Sie leben vor allem von Landwirtschaft, ergänzt von den Produkten des Waldes. Der Berg Niyam Dongar, der auch von der Tagebau-Mine betroffen sein würde, ist der heilige Berg der Dongria Kondh. Sie protestieren gegen die Bauxitmine in den Niyamgiri-Bergen. Die Produktion und der Verkauf von Aluminium auf dem Weltmarkt versprechen große Profite. Die globale Nachfrage nach Aluminium ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen – nicht zuletzt aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung in Asien. 2010 wurden weltweit 41 Millionen Tonnen Primäraluminium produziert, ein Zuwachs der Produktion um 10,7 Prozent gegenüber 2009; in Europa gab es ein Plus von rund 2,3 Prozent, im asiatischen Raum von gut 22 Prozent. Seit 2003 versucht der Aluminiumkonzern am Niyamgiri Bauxit abzubauen. Das Unternehmen hat am Fuße der Niyamgiri-Berge berets eine Produktionsanlage für Aluminium, eine Bauxit-Raf- finerie, gebaut und das Förderband in Gang gesetzt, über das das Bauxit vom Berg wegtranspor- tiert werden soll. Dies geschah, ohne eine Zulassung des Staates für den Bau der Mine zu haben. Der Aluminiumkonzern hat bereits eine Milliarde US-Dollar investiert. Er benötigt das Bauxit aus den Niyamgiri-Bergen, um die Raffinerie gewinnbringend nutzen zu können. Wenn kein Bauxit gefördert werden darf, wird die Raffinerie wieder schließen müssen. Der Aluminiumkonzern glaubt die indische Regierung an seiner Seite. Der indische Staat braucht die Steuereinnahmen von der Industrie und ist an zusätzlichen Arbeitsplätzen interessiert. Vor al- lem die Regierung des Bundesstaates Orissa ist für den Bau der Bauxitmine, da sich die Regierung davon Steuereinnahmen, Arbeitsplätze und einen Entwicklungsschub verhofft. Teile der lokalen Bevölkerung gehören nicht zu den Dongria Kondh, betreiben keinen Landbau und leben von Lohnarbeit, sie unterstützen den Bau der Mine. Junge Männer, einige mit Äxten bewaffnet, sollen sogar die Dongria Kondh in ihren Bergen belagert haben. Sie blockierten die Straßen und hielten BesucherInnen und JournalistInnen davon ab, die Dörfer zu besuchen. Der Aluminiumkonzern wäre bereit, den Dongria Kondh ein Entwicklungs- und Entschädigungs- paket anzubieten, doch die Dongria Kondh lehnen dies ab. Wegen der Raffinerie musste ein Dorf umgesiedelt werden. Der Aluminiumkonzern hat ein neu- es Dorf gebaut, sogar aus Beton – die vorherigen Hütten waren aus Holz. Zudem wird Reis als Grundnahrungsmittel geliefert. EUrE ZiElE sind: »Errichtung einer Bauxit-Mine in den Waldgebieten der Niyamgiri-Berge »Errichtung einer Produktionsanlage direkt neben der Mine »Errichtung eines Kraftwerks zur Stromversorgung direkt der Mine oder der Produktionsanlage »Bau einer Straße von der Mine und den Anlagen bis zum Hafen iHr HAbt gEWonnEn, »wenn ihr diese vier Ziele erreicht.

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Ihr seid die indische Zentralregierung. Diese ist hin- und hergerissen, ob sie den Bau der Mine unterstützen soll oder nicht. Einerseits braucht Indien sowohl die Steuereinnahmen durch die Industrie, als auch die Arbeitsplätze, die durch den Abbau des Bauxits und die Verarbeitung zu Aluminium entstehen. Die Regierung des Bundesstaates Orissa ist für den Bau der Bauxitmine, da sie sich davon Steu- ereinnahmen, Arbeitsplätze und einen Entwicklungsschub erhofft. Die globale Nachfrage nach Aluminium ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen – nicht zuletzt aufgrund der dynami- schen wirtschaftlichen Entwicklungen in Asien. Im Jahr 2010 wurden weltweit 41 Millionen Ton- nen Primäraluminium produziert, ein Zuwachs der Produktion um 10,7 Prozent gegenüber 2009. In Europa lag der Zuwachs bei 2,3 Prozent, im asiatischen Raum bei 22 Prozent. Teile der loka- len Bevölkerung gehören nicht zu den Dongria Kondh, betreiben keinen Landbau und leben von Lohnarbeit, sie unterstützen den Bau der Mine. Junge Männer sollen sogar die Dongria Kondh in ihren Bergen belagert haben. Sie blockierten die Straßen und hielten Besucher und Journalisten davon ab die Dörfer zu besuchen. Andererseits hat der Kontrollausschuss für Umweltverschmutzung der Regierung von Orissa be- reits eine „Grundwasserverschmutzung“ festgestellt, und alarmierende, andauernde chemische Emissionen der Raffinerie. Giftiger roter Schlamm ist ihr Hauptabfallprodukt. Er trocknet in der Sonne und wird zu einem feinen Staub, der das Getreide der DorfbewohnerInnen bedeckt und erstickt. Die DorfbewohnerInnen berichteten auch von Hautreizungen, nachdem sie sich in Flüs- sen in der Nähe der Raffinerie gewaschen hatten. Zudem leben in dem Urwaldgebiet die Dongria Kondh in ihrer ursprünglichen Umgebung. Durch den Bau von Minen, Kraftwerken, Produktions- anlagen und Straßen wurden diese Gebiete unwiderruflich zerstört. Indien verfügt über weitreichende Gesetzte zum Schutz von Minderheiten wie den Adivasi, zu denen die Dongria Kondh zählen. Seit 2006 gibt es ein Gesetz, den Forest Rights Act, das indige- nen Gemeinschaften Nutzungs- und Besitzrechte an Waldland garantieren soll. Adivasi können nun ihre traditionellen Nutzungsrechte am Waldland amtlich registrieren zu lassen. Davor galten die Wälder als Alleinbesitz des Staates. 2013 reformierte die Regierung zudem ein Gesetz, das dem Staat erlaubte, das Land von Bauern und Adivasi im „nationalen Interesse“ zu beschlagnah- men – für neue Bergwerke, Industriebetriebe oder Verkehrswege. Das Gesetz schreibt nun vor, dass die Betroffenen zu Marktpreisen für ihr Land entschädigt werden müssen und staatliche Hilfen zur Gründung einer neuen Existenz erhalten sollen. In Regionen mit hohem Adivasi-Anteil gelten besondere Schutzbestimmungen für die Kultur der indigenen Gruppen. Zum Beispiel haben Dorfräte ein Mitbestimmungsrecht bei der Genehmi- gung von Entwicklungsprojekten mit großem Landbedarf. EUrE ZiElE sind: »Abbau des Bauxits in den Waldgebieten in den Niyamgiri-Bergen und Produktion von Alumini- um »Erhaltung großer Flächen des Waldes und besonders des Lebensraumes der dort lebenden Dongria Kondh iHr HAbt gEWonnEn, WEnn iHr EUrE ZiElE ErrEicHt, indEM iHr dAFür sorgt, »dass das Bauxit abgebaut wird »dass eine Produktionsanlage für Aluminium errichtet wird (diese darf aber nicht im Gebiet der Dongria Kondh liegen) »dass eine kurze Straße von der Mine zum Hafen gebaut wird (max. vier Felder lang, Produkti- onsanlage und Kraftwerk zählen mit) »dass nicht mehr als zwei Dongria Kondh-Gebiete zerstört werden und mindestens für jedes zweite zerstörte Gebiet (gleichgültig, ob Regenwald oder Dongria Kondh-Gebiet) ein Schutz- gebiet eingerichtet wird.

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ALUmiNiUm, DOSeN & FAHrräDer

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Handlungsoptionen erkennen und selbst an-wenden können.

AblAUF

stArt Alle TN sitzen entweder zusammen an ihren Plätzen oder im Stuhlkreis.

scHritt 1 Die TN besprechen unter der An-leitung der Lehrkraft gegen welche in dem Aluminium-Planspiel angesprochenen Proble-me man in Aktion treten sollte. Dies könnten sein:

»Lebensbedingungen der Kleinbauern/Adi-vasi/Indigenen (Zugang zu Land/Ernäh-rungssouveränität/Möglichkeit, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen)

»Landgrabbing/ Vertreibungen

»Möglichkeiten, in Sicherheit zu protes-tieren, sich zu wehren, sich politisch zu engagieren (gegen Abholzung, gegen Vertreibungen), bürgerlich-politische Men-schenrechte

»Menschenrechtsverletzungen (wirtschaft-lich-sozial-kulturelles Recht auf Nahrung)

»Abholzung von Wäldern

»Verschwendung von Ressourcen

»Macht von Konzernen/Unternehmen/Groß-grund-/Plantagenbesitzern

»Nicht-Wissen über die Probleme rund um Bauxitbergbau hier in Deutschland

scHritt 2 Die TN bekommen Stapel an Kar-teikarten und Marker ausgeteilt. JederR TN schreibt auf die Karteikarten die Handlungs-möglichkeiten, die ihm/ihr einfallen, eine Handlungsmöglichkeit pro Karteikarte. Das

„Handeln“

metHODe: iDeeN SAmmeLN UND BeWerteN

Dauer

60 Minuten

Altersstufe

5.-12. Schuljahr, Berufsschule

Gruppengröße

unbegrenzt, 1-30 TN

UpcycleWe

material

Kreppband

Zettel, z.B. aus Fehldrucken geschnitten

Filzmarker

bunte Klebepunkte (rot und grün)

Bild: Protest at the Vedanta AGm 2009; Credit: © Survival

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können Handlungsoptionen sein, die bereits vorher in den Methoden „Planspiel Alumi-nium“ vorgekommen sind, aber auch völlig andere. Wenn die Lehrkraft den TN mehr An-regungen geben möchte, kann sie Themenbe-reiche vorgeben:

»persönlicher Lebensstil/Konsum

»Betroffene unterstützen (z.B. in Indien)

»politisches Engagement

»Wie verbreite ich meine Meinung?

scHritt 3 Die Karteikarten werden mit den Ideen an eine Wand oder Tafel gepinnt. Die TN und die Lehrkraft sortieren die Karten zu meh-reren thematischen Gruppen.

Die verschiedenen Handlungsoptionen wer-den besprochen. Wenn wichtige Handlungs-optionen nicht genannt worden sind, lenkt die Lehrkraft durch Fragen in der Diskussion dar-auf hin ein. Dabei kann die Protestbewegung der Dongria Kondh gegen die Bauxitmine als Anregung dienen.

Es sollten folgende Themen abgedeckt wer-den:

» persönlicher lebensstil/Konsum weniger konsumieren, Sachen länger nutzen, repa-rieren, Dinge leihen, tauschen oder teilen, Gebrauchtware anstatt Neuware kaufen, öko-faire Marken kaufen, und: Upcycling!

»information/Kommunikation sich selber in-formieren z.B. durch Zeitung/Zeitschriften, Internet, Fernsehen/Filme, Vorträge, NGO, Andere informieren: durch Gespräche, durch Facebook/Twitter das Weiterreichen von Zeitschriften, Flyern oder durch Work-shops wie diesen

»Politisches Engagement Unterschriftenlis-ten/Petitionen unterschreiben oder sogar selber starten, Demonstrationen und Ak-tionen: teilnehmen oder selber unterstüt-zen, Streiks, Infostände, Aktionen wie Stra-ßentheater etc., ziviler Ungehorsamkeit, Aktionen wie Bäume besetzen, Sitzblocka-den

»Wählen gehen (sich über Wahlprogramme der Parteien informieren)

»ngos unterstützen: sich Aktionen anschlie-ßen, in Gruppen ehrenamtlich engagieren, sich zu Gruppen zusammenschließen um mehr erreichen zu können

»internationale Aufmerksamkeit: Die Betrof-fenen (z.B. Menschen in Indien) wahrneh-men und unterstützen

scHritt 4 Die TN erhalten farbige Klebe-punkte. JedeR erhält fünf grüne und rote Kle-bepunkte. Mit den Klebepunkten bewerten sie die Handlungsoptionen: Grün für „Diese

Ideen finde ich am besten“ und rot für „das könnte ich persönlich umsetzen“. Alle TN ge-hen zur Wand mit den Karteikarten und kle-ben ihre Punkte. Beide Klebepunkte können auf die gleichen Karten oder auf völlig unter-schiedliche Karten geklebt werden.

scHritt 5 Das Ergebnis der Bewertung wird besprochen. Es wird besprochen warum wel-che Handlungsoptionen als realistisch oder unrealistisch angesehen wurden, und warum sich die TN einige Karten für sich selber vor-stellen können.

disKUssion Einige Aspekte können zum Abschluß besprochen werden:

» spenden: Dies sollte kritisch diskutiert wer-den z.B. Wann ist Spenwer-den sinnvoll und wann nicht? Wie kann ich mich engagieren ohne Geld auszugeben?

» internationale Aufmerksamkeit: Zum The-ma Unterstützung der Dongria Kondh durch NGOs sollte erwähnt werden, dass allein internationale Berichte über Protes-te einen großen Schutz für die Betroffene darstellen können.

» Eigenes Engagement: Für welche soziale/

ökologischen Themen unabhängig vom Workshop können sich die TN vorstellen sich selber zu engagieren?

„Handeln“

metHODe: iDeeN SAmmeLN UND BeWerteN

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