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Upcycling und Globales Lernen: „Holz, Palettenmöbel & Urwälder“

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Academic year: 2022

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(1)L E H R M ATE R I A L. Upcycling und Globales Lernen: „Holz, Palettenmöbel & Urwälder“. CYC LOOP -Workshops verknüpfen praktische Upcycling-Einheiten mit Globalem Lernen und Umwelt- und Entwicklungsthemen. In dieser Einheit folgen wir den langen Reisewegen einer Transportpalette zu Waldschutzbewegungen rund um den Globus, die gegen Abholzung und Klimawandel kämpfen. Wir bauen z.B. Möbel aus Paletten. ein Projekt von. in Kooperation mit. gefördert durch. Think Tank für Design & Nachhaltigkeit. ak tu alisie rt 20 17.

(2) Anleitungen & Kopiervorlagen | Vorbereitung. Inhalt Übersicht aller Lehrmaterialien Arbeitsweise mit den Lehrmaterialien Hintergründe für Lehrkräfte Planung des Workshops Methode: Vorstellungsrunde „Gegenstände aus Holz“  Methode: Aufstellübung „Holzbarometer“  Methode: Zuordnung von Bildern „Tiere im Urwald“  Methode: Planspiel „Protest im Baumwipfel“  Methode: Legespiel mit Diskussion „Waldschutz-Memory“  Methode: Ideen sammeln und bewerten „Die Welt verändern“  Methode: Interaktives Spiel „Waldactivity“ . lan d-w elt.o rg zum Dow nlo ad ber eit! Alle Leh rmateri alie n steh en auf sta dt-. 3 4 5 17 19 20 23 33 39 51 53. Upcycling-Anleitung „Möbelbau: Einführung“  Upcycling-Anleitung „Liegestuhl aus Paletten“  Upcycling-Anleitung „Tisch aus Paletten“  Upcycling-Anleitung „Bank aus Paletten“ . Über CYC LOOP / Impressum. 55 57 59 61 63.

(3) Zur Nutzung. Übersicht aller Lehrmaterialien Zur Verfügung stehen als PDF Download. Einstieg Was ist Upcycling? – Ausführliche Einführung und grundlegende Informationen für die Lehrkraft. Mit inspirierenden kreativen Beispielen entdecken wir die ökologischen, sozialen und ökonomischen Vorteile von Upcycling.. Module Plastik – Wir entdecken Plastik im Bauch eines Menschen. Wie ist es dorthin gelangt? Die Reise führt von der Erdölgewinnung über unseren Konsum bis zu Plastikinseln im Ozean. Wir fertigen z.B. Etuis aus Shampooflaschen. Kautschuk – Wir schlüpfen in die Rollen von KautschukzapferInnen in Brasilien und KleinbäuerInnen in Kambodscha, um die Folgen von Landgrabbing zu verstehen. Wir weben und nähen z.B. Kissen oder Mäppchen aus Fahrradschläuchen. Textil – Vom Baumwollanbau bis zur Konfektion in Sweat-Shops folgen wir der textilen Verarbeitungskette. Wir nähen z.B. Handytaschen aus Reissäcken.. 3. Holz, Paletten möbel & Urwälder. Aluminium – In einem Planspiel verteidigen wir als Angehörige des Volkes der Dongria Kondh unser Land in Indien gegen einen Bergbaukonzern, der dort eine Bauxitmine (Rohstoff zur Aluminiumproduktion) betreibt. Wir gestalten z. B. Wohnaccessoires aus Fahrradteilen.. • 1x Einführung in das Thema Upcycling • 6x Materialthemen mit unterschiedlichen. Papier – Wir untersuchen, ob in unserem Papier Urwald aus Sibirien oder Indonesien steckt. Wir falten z.B. Kartenhalter aus ausrangierten Büchern.. Hinweis zur Vertiefung Fair Trade & Upcycling. Holz – Wir folgen den langen Reisewegen einer Transportpalette zu Waldschutzbewegungen rund um den Globus, die gegen Abholzung und Klimawandel kämpfen. Wir bauen z.B. Möbel aus Paletten.. Zusatzmodul Fair Trade & Upcycling – Wir lernen den Fairen Handel kennen. Am Länderbeispiel Nepal zeigen wir auf, wie sich Kunsthandwerk mit Upcycling verbinden lässt, und gehen dabei nicht nur auf Arbeitsbedingungen ein, sondern auch auf Lebensstandards und Arbeitsmigration. Wir erleben z.B. in einem Planspiel die Situation nepalesischer GastarbeiterInnen beim Bau der Fußballstadien für die WM in Doha 2022.. Schwerpunktthemen.. • 1x Vertiefungsthema, das aufzeigt, wie das Thema Fair Trade mit Upcycling verbunden werden kann.. • Die Methoden zu „Fair Trade & Upcycling“ sind während eines CYC LOOP Fair Trade Design-Workshops entstanden, bei dem SchülerInnen Give-Aways entwarfen, die dann in einer Fair Trade-Werkstatt in Nepal hergestellt wurden. Das Thema lässt sich gut mit Upcycling verbinden, denn Upcycling-Techniken haben gerade auch für Fair Trade-Werkstätten nicht nur ökologische sondern auch ökonomische und soziale Vorteile. Die Beschaffung des Upcycling-Materials verursacht im Vergleich zur Beschaffung von neuen Materialien kaum Kosten. Das erleichtert es, zugleich gute Gehälter zu zahlen und ein preislich konkurrenzfähiges Produkt zu liefern..

(4) Zur Nutzung. Arbeitsweise mit den Lehrmaterialien Die Lehrmaterialien sind in verschiedene Bereiche aufgeteilt:. Modulthemen Zielgruppen – Die CYC LOOP Lehrmaterialien sind auf Grundlage der in den CYC LOOP Upcycling-Workshops entwickelten und angewandten Methoden erstellt. Sie richten sich an Lehrkräfte, ReferentInnen der freien Bildungsarbeit, PädagogInnen oder auch DesignerInnen, die Upcycling-Einheiten mit SchülerInnen/Jugendlichen durchführen möchten. Die Upcycling-Workshops folgen in ihren Inhalten und Methoden dem Bildungskonzept des Globalen Lernens. Zur Verfügung stehen eine Einführung in das Thema Upcycling und sieben verschiedene Module mit unterschiedlichen Schwerpunktthemen. Sechs Module sind jeweils einem Material gewidmet: Plastik, Kautschuk, Textil, Aluminium, Holz (Fokus Paletten) und Papier. Anhand des Materials wird auf verschiedene ökologische, soziale und globale Probleme eingegangen, die entweder bei der Rohstoffgewinnung, in der Wertschöpfungskette, während der Nutzung oder Entsorgung des Materials entstehen und die symptomatisch für die globalen Probleme sind, die durch unseren Konsum verursacht werden.. 4. Holz, Paletten möbel & Urwälder. Anschließend werden genau aus diesem Material Upcycling-Gegenstände hergestellt, denn so erfahren SchülerInnen/Jugendlichen die Thematik auf haptische Weise und lernen direkt neue Handlungsmuster kennen. Die Upcycling-Einführung lässt sich jedem dieser sechs Module voranstellen. Ein zusätzliches siebtes Modul zeigt auf, wie das Thema Fair Trade mit Upcycling verbunden werden kann. Projektrahmen – Die verschiedenen Modulthemen lassen sich einzeln einsetzen oder auch z.B. an Projekttagen miteinander verbinden, indem ein Tag dem Thema Holz, ein anderer Tag dem Thema Plastik gewidmet wird, oder mehrere Klassen parallel oder nacheinander zu verschiedenen Themen arbeiten.. Aufbau Jedes Modul der Lehrmaterialien beinhaltet sowohl Hintergrundinformationen zu den dahinterstehenden Umwelt- und Entwicklungsthemen, Methoden des globalen Lernens zur Vermittlung der Inhalte an SchülerInnen/ Jugendliche und Upcycling-Techniken für den praktischen Teil der Workshops.. 1. Hintergründe für Lehrkräfte, ausführliche Einführung für die Lehrkraft wie z.B. Materialkunde, Erläuterungen zu ökologischen, sozialen und entwicklungspolitischen Problematiken, Handlungsoptionen und weiterführende Links 2. Bsp. Workshopablauf zur Hilfestellung für die Workshopplanung 3. Methodenbeschreibungen zur Vermittlung der Inhalte mit den zugehörigen Kopiervorlagen 4. Upcycling-Anleitungen für den Praxisteil mit Tipps für Materialquellen. Jeder Workshop ist einem Thema gewidmet, der Ablauf der Workshops ist wie folgt strukturiert: 1. Theorie: für diesen Bereich sind die Methodenbeschreibungen gedacht »» Einführung: Was hat das jeweilige Thema mit unserem Alltag zu tun? »» Problematik: inhaltliche Auseinandersetzung mit den ökologischen, sozialen, globalen Problemen »» Handlungsoptionen: wie können wir angesichts dieser Probleme aktiv werden? 2. Praxis: Upcyclinganleitungen, um selbst aktiv zu werden »» Upcycling: SchülerInnen/Jugendliche stellen aus vermeintlichen Abfall praktische UpcyclingGegenstände her.

(5) Ein führung. Hintergründe für Lehrkräfte. 5. Holz, Paletten möbel & Urwälder. By Ibama from Brasil (Operação Onda Verde, 2014) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/ licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons https://pixabay.com/photo-877368/. By Planet Labs, Inc. [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/ by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons. Als Holz wird die harte Substanz des Stammes, der Äste und Zweige von Bäumen und Sträuchern bezeichnet. Holz wird seit Jahrtausenden auf vielfältige Art und Weise genutzt. Wälder bieten Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen. Das Leben, wie wir es kennen, wäre ohne die Ökosysteme der Urwälder nicht möglich und doch schreitet die Abholzung weltweit voran. Neben der direkten Verwendung des Rohstoffes Holz als Brennstoff, Baumaterial und für die Herstellung von Papier und Verpackungen ist eine Hauptursache der Abholzung die veränderte Nutzung ehemaliger Waldflächen. Nach der Rodung werden diese für Landwirtschaft und Viehzucht, aber auch zum Abbau von Rohstoffen wie Edelmetallen, Öl oder Kohle genutzt. Zwar verringert sich weltweit durch Aufforstungsmaßnahmen die Geschwindigkeit des Waldverlusts, jedoch verbrauchen wir immer noch mehr Holz, als nachwachsen kann. In den Methoden für diesen Upcycling-Workshop konzentrieren wir uns auf die Verwendung von Holz als Werkstoff für Alltagsgegenstände wie Möbel.. Heikki Valve, GFDL gnu.org/copyleft/fdl.html. Holz.

(6) Ein führung. Hintergründe für Lehrkräfte Holz für Möbel. 6. Holz, Paletten möbel & Urwälder. jahrhundertealte Bäume in Sekundenschnelle gefällt, entastet und gestapelt. Bis zu 800 Bäume kann eine Erntemaschine am Tag verarbeiten. IKEA rechtfertigte die Abholzung mit Verweis auf die Zertifizierung durch den FSC.. Holz für Papier Der Papierverbrauch ist seit 1950 um das Sechsfache gestiegen. Deutschland ist mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 244 Kilogramm Papier (2012) einer der weltweiten Spitzenreiter. Am anderen Ende der Skala befinden sich z.B. Indien (10 kg) oder Indonesien (27 kg).. Greenpeace Hamburg flic.kr/p/8wJA91, CC BY-NC-SA 2.0. 27 Prozent des weltweiten Holzeinschlags werden als Baumaterial oder für Möbel verwendet. Mehr als 100 Millionen Möbelstücke verkauft allein der weltweit größte Möbelhersteller IKEA pro Jahr. Der Holzbedarf beträgt gigantische 14 Millionen Kubikmeter, dies entspricht einem Prozent des weltweiten Holzverbrauchs. Durch seine Größe sieht sich der Konzern als Förderer der nachhaltigen Forstwirtschaft. Bis 2020 soll der Materialbedarf zu 100 Prozent aus FSC-zertifizierten Waldbeständen oder durch Recycling gedeckt werden. Für das Geschäftsjahr 2017 wurden 50 Prozent angegeben. Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob IKEAs Geschäftsmodell, möglichst viele und günstige Möbel zu verkaufen, mit einer nachhaltigen Forstwirtschaft vereinbar ist, oder einen Widerspruch darstellt. 2012 erhoben Umweltorganisationen wie Greenpeace und Rettet-den-Regenwald e.V. schwere Vorwürfe gegenüber IKEA und dem FSC: „Für die Möbelhölzer werden boreale Urwälder im hohen Norden Russlands abgeholzt. Die sehr feinen Jahresringe verraten die Herkunft, denn im kühlen Klima nahe dem Polarkreis wachsen die Bäume sehr langsam.“ Mittels moderner Erntemaschinen werden. 20 Prozent der weltweiten Holzernte werden in der Papierproduktion verarbeitet. Deutschland exportiert einerseits Papier und Zellstoff, andererseits werden ca. 78 Prozent des verarbeiteten Zellstoffs importiert. Dieser stammt vorwiegend von Eukalyptus-Plantagen aus Brasilien, Indonesien, Portugal und Spanien, aber auch von Nadelhölzern aus Skandinavien, Sibirien und Kanada. „Das Holz für die weltweite Papierproduktion stammt zu 54 Prozent aus Wirtschaftswäldern. 17 Prozent des benötigten Holzes werden in bisher unberührten Naturwäldern, also Urwäldern, geschlagen. Die restlichen 29 Prozent stammen aus Plantagen.“ Für das Anlegen von Plantagen (z.B. Eukalyptus) muss zunächst Platz geschaffen werden, oft wird dafür Urwald gerodet. Laut FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) gehen sechs bis sieben Prozent der Waldverluste in den Tropen auf das Anlegen von Plantagen zurück, und bedeutet häufig ein Verlust von Urwäldern. Nach und nach wird so wiederum Platz für Plantagen geschaffen. Ökologisch sinnvoll ist nur die Rodung von Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, also aus Wirtschaftswäldern oder Sekundärwäldern. Der Holzeinschlag in Urwäldern ist katastrophal..

(7) Ein führung. Illegaler Holzeinschlag. Laut der für Forstwirtschaft zuständigen UNWelternährungsorganisation (Food and Agriculture Organization of the United Nations, FAO) wird weltweit die Hälfte des Holzeinschlages zur Energieerzeugung genutzt. In Ländern des globalen Südens ist Holz oder Holzkohle bis heute die Hauptenergiequelle und wird vor allem zum Kochen benutzt. Während in Europa nur ca. 20 Prozent des Holzes als Brennstoff benutzt werden, sind es in Asien 60 Prozent und in Afrika über 90 Prozent.. Zur rasanten legalen Rodung von Wäldern kommen der illegale Holzeinschlag und -handel als treibende Kraft der Abholzung. Illegal bedeutet, dass die Holzgewinnung, der Transport, die Verarbeitung oder der Handel des Holzes gegen nationale oder internationale Gesetze verstößt. Da diese Geschäfte im Verborgenen stattfinden, ist das Ausmaß nur schwer zu schätzen. In einer Studie bezifferte der World Wildlife Fund (WWF) den illegalen Anteil der globalen Holzproduktion mit 20 bis 40 Prozent. Der jährlich entstehende Schaden für Staat, Industrie und WaldbesitzerInnen wird auf über 15 Milliarden Euro geschätzt. Zum illegalen Holzeinschlag und -handel tragen nicht nur korrupte und undemokratische Machenschaften in den Einschlagsländern bei, sondern auch die Abnehmerländer, indem sie Holz und Holzprodukte importieren, ohne deren Herkunft zu überprüfen. Somit tragen Importeure und VerbraucherInnen zur weltweiten Waldzerstörung bei. Schlussendlich schadet dies auch der heimischen Forstwirtschaft, weil diese so der Konkurrenz von illegal gewonnenen, aber billigeren Produkten ausgesetzt ist.. https://pixabay.com/photo-432096/. Holz als Energieträger. 7. Holz, Paletten möbel & Urwälder. Ta Ann Truths, https://flic.kr/p/bkEpWV. Hintergründe für Lehrkräfte. Quellen und weiterführende Links: • fao.org/3/a-i4808e.pdf • ikea.com/ms/de_DE/this-is-ikea/people-and-planet/ energy-and-resources/index.html#wood. • regenwald.org/petitionen/877/ikea-wohnst-dunoch-oder-zerstoerst-du-schon. • wwf.de/fileadmin/user_upload/PDF/HG_Illegaler_ Holzeinschalg_April2008.pdf. • dgvn.de/themenschwerpunkte/waelder-abholzung/ ursachen-der-waldrodung/waldzerstoerung-alsbroterwerb-ursachen-und-loesungsansaetze-fuerdie-rodung-der-waelder/ • pro-regenwald.de/hg_papier. Was ist Wald?.

(8) Ein führung. Hintergründe für Lehrkräfte Was ist Wald eigentlich genau? – Einige Begriffserklärungen: Die FAO definiert „Wald“ als ein Landgebiet von einer Größe über einem halben Hektar* (5.000m²), mit Bäumen, die höher als fünf Meter sind und deren Kronen mehr als zehn Prozent der Oberfläche bedecken, bzw. mit Bäumen, die diese Kriterien in Zukunft erfüllen können. Nach dieser Definition wird Land, das hauptsächlich landwirtschaftlich oder für Plantagengrundstücke genutzt wird, nicht als Wald bezeichnet. Primärwald/Urwald – Wälder mit einheimischen Baumarten, ohne sichtbaren Zeichen menschlicher Eingriffe und ohne nennenswerte Störungen der ökologischen Vorgänge. Sekundärwald – Wälder, die dort nachwachsen, wo zuvor Urwälder durch natürliche Ursachen oder Eingriffe des Menschen verschwunden sind. Bezüglich der Struktur des Waldes und/oder der Zusammensetzung der Arten bestehen im Vergleich zu Primärwäldern wesentliche Unterschiede. Holzplantagen – Bewaldete Gebiete, die künstlich durch Anpflanzung oder Aussaat entstanden sind. Die Bäume gehören meist der gleichen Art an (ob heimisch oder eingeführt), * Hektar (ha) ist eine Maßeinheit der Fläche, die vor allem in der Land- und Forstwirtschaft verbreitet ist. 1 ha = 100m x 100m = 10.000 m² = 0,01 km². 8. Holz, Paletten möbel & Urwälder. teri al Papier und Hol z glei ch! Diese Hinterg run dse ite ist im Leh rma sind gleich alt und stehen in gleichmäßigem Abstand zueinander. Der Zweck von Holzplantagen kann die Produktion von Holz und Nicht-Holzwaren (produktive Holzplantagen) oder die Erfüllung von Ökosystem-Funktionen (protektive Holzplantagen) sein. Wirtschaftswald/Nutzwald – Wälder, die forstwirtschaftlich genutzt werden, d.h. denen Holz zur Nutzung entnommen wird. Es wird zwischen naturnahen und naturferneren Wirtschaftswäldern unterschieden. Naturnahe Wirtschaftswälder weisen eine heimische Baumpopulation und eine natürliche oder annähernd natürliche Baumartenzusammensetzung auf, d.h. es sind oft Mischwälder. Naturfernere Wirtschaftswälder zeichnen sich durch gebietsfremde Baumarten in Mischwäldern oder durch Monokulturen heimischer oder gebietsfremder Baumarten aus.. Wie viel Wald gibt es? Rund ein Drittel der weltweiten Landoberfläche ist mit Wäldern bedeckt. Allein ein Fünftel davon befindet sich in Russland. Es folgen Brasilien (12 %), Kanada (9 %), die USA (8 %) und China (5 %). Etwa 33 Prozent des weltweiten Waldbestandes sind Urwälder, rund 60 Prozent sind natürliche Wälder, die deutlich durch menschliches Handeln beeinflusst sind, sieben. Prozent sind Waldplantagen. Ursprünglich war der Großteil der Landmasse, so auch Europa, mit dichten Urwäldern überzogen. Von diesen ursprünglichen Wäldern existieren heute nur noch ein Fünftel. Die größten von ihnen werden auch als die „Fantastischen Sieben“ bezeichnet: 1. Regenwälder im Kongobecken 2. Nordeuropas letzte Wildnis 3. Schneewälder Sibiriens 4. Chiles Bergwälder 5. Südostasiens Regenwälder 6. Amazonas-Regenwald 7. Urwälder Nordamerikas. Warum brauchen wir Wald? »» zum Klimaschutz (Absorbieren von CO2, Spenden von Sauerstoff) »» zum Erhalt der Artenvielfalt (Lebensraum von Pflanzen und Tieren) »» als Bodenschutz (Befestigung gegen Erosion, Schutz vor Lawinen etc.) »» zum Schutz der Wasserkreisläufe »» zur Filterung von Luft und Gewässern vor Schadstoffen »» als Sicht- und Lärmschutz »» als Wirtschaftsfaktor (Holz und für Tourismus)..

(9) Ein führung. Hintergründe für Lehrkräfte. teri al Papier und Hol z glei ch! Diese Hinterg run dse ite ist im Leh rma. Urwälder sind bedroht. 9. Holz, Paletten möbel & Urwälder. vielen alltäglichen Produkten wie Margarine, Schokolade, Handcreme oder Shampoo. Palmöl wird auch immer häufiger mehr als Agrartreibstoff eingesetzt. Selbst Ansätze von nachhaltiger Forstwirtschaft können Urwaldzerstörungen einleiten. Sobald eine Schneise für den Transport von Holz in den Wald geschlagen worden ist, öffnet dies die Tür für die weitere Erschließung des Urwaldes: sei es für Forstwirtschaft, Viehwirtschaft, Plantagen- oder Bergbau. Auch in Deutschland kommt es zur Abholzung von Wäldern mit hoher ökologischer Wertigkeit. Im Rheinischen Braunkohlerevier, zwischen Köln und Aachen, muss der ehemals größte Wald des Rheinlandes dem Tagebau Hambach weichen. Von den ehemals über 5.000 Hektar Wald sind 2017 nur noch zehn Prozent übrig. Eine vielfältige Flora und Fauna mit über 300 Jahre altem Baumbestand wird seit 1978 vom Energiekonzern RWE zur Förderung von Braunkohle zerstört. Die im offenen Tagebau gewonnene Braunkohle ist der klimaschädlichste Energieträger zur Stromerzeugung.. Quellen und weiterführende Links: • bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/globalisie• • • •. rung/52727/waldbestaende bpb.de/gesellschaft/umwelt/dossier-umwelt/61237/ regenwald?p=all bund-nrw.de/themen/braunkohle/hintergruendeund-publikationen/braunkohlentagebaue/hambach greenfacts.org/de/glossar/wxyz/wald de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftswald. https://pixabay.com/photo-123841/. Die Abholzung der Urwälder schreitet massiv voran: Alle drei Sekunden verschwindet Urwald von der Größe eines Fußballfeldes, im Jahr 2015 waren dies 550.000 Quadratkilometer. Die Abholzung der Urwälder geschieht meist aus wirtschaftlichen Interessen, oft von global operierenden Unternehmen. Gerodet wird für die Holz- und Papierindustrie, für Biomasse als Brennstoff aber vor allem auch um Platz zu machen für Plantagen und den Anbau von Agrartreibstoffen (wie Raps), von Futtermitteln, von Palmöl, Eukalyptus zur Papierproduktion, für die Viehhaltung, oder auch um an darunterliegende Rohstoffe wie Kohle oder Erze wie Bauxit zu gelangen. Im Amazonasgebiet sind z.B. die Viehwirtschaft und der Sojaanbau treibende Faktoren: Die Holzindustrie fällt wertvolle Bäume, dann wird der restliche Bestand per Brandrodung beseitigt, um Platz zu machen für die Viehhaltung. Diese lässt nach einigen Jahren karges Land zurück, auf dem dann nur noch Soja angebaut werden kann. In Indonesien spielen Palmölplantagen eine entscheidende Rolle. Palmöl nutzen wir in.

(10) Ein führung. Hintergründe für Lehrkräfte. teri al Papier und Hol z glei ch! Diese Hinterg run dse ite ist im Leh rma. Schutz der Wälder Wertvolle Ressourcen & Leben Artenvielfalt – Die tropischen Regenwälder nehmen nur sechs Prozent der Landoberfläche ein, in ihnen leben aber die Hälfte aller Tier- und Pflanzenarten. Besonders betroffen von der Zerstörung der Regenwälder sind z.B. die Orang-Utans, deren Bestand in den letzten zehn Jahren um 50 Prozent gesunken ist. Auch Tiger auf Sumatra und Waldelefanten im tropischen Feuchtwaldgürtel Afrikas sind gefährdet. Klimaschutz – Wälder sind für das globale Klima von enormer Bedeutung. Durch Photosynthese produzieren sie den lebensnotwendigen Sauerstoff und binden CO2 in ihrer Biomasse. Obwohl nur 30 Prozent der Landoberfläche der Erde mit Wald bedeckt ist, binden Pflanzen und Humus über die Hälfte des terrestrisch gebundenen CO2. Dies ist viermal mehr, als in der gesamten Atmosphäre vorhanden ist. Aufgrund der hohen Bäume und des dichten Bewuchses weisen ungenutzte Urwälder besonders hohe Speicherkapazitäten auf. So kommt es, dass Forstwirtschaft und Entwaldung zu einem Klimakiller werden. 10. Holz, Paletten möbel & Urwälder. können. Ein Fünftel der durch Menschen verursachten CO2-Belastung stammt aus Waldzerstörung. Wasserkreisläufe – Wälder sind für die lokalen und globalen Wasserkreisläufe unersetzlich. Pflanzen und Böden speichern Regenwasser, welches durch Verdunstung wieder zu neuem Regen führt. Allein der AmazonasRegenwald speichert 16 Prozent des weltweit verfügbaren Süßwassers. Abholzung zerstört die natürlichen Wasserkreisläufe. Das Regenwasser kann nicht mehr gespeichert werden, es kommt zu weniger Regen und Erosion. Die Böden werden unfruchtbar und stark geschädigt, Pflanzen können kaum mehr wachsen. Lebensraum – Weltweit leben über 60 Millionen Menschen in Wäldern oder sind von diesen abhängig. Oftmals sind die von Waldzerstörung Betroffenen Indigene oder gehören einer Minderheit an und leiden unter geringem politischen und gesellschaftlichen Einfluss. Als indirekte Folge der Abholzung bedroht der Klimawandel bereits jetzt die Lebensgrundlage von Millionen von Menschen.. Waldschutz ist Thema auf internationalen Konferenzen und Gipfeltreffen, wie den UN-Klimaverhandlungen, und wird mit fortschreitender Dynamik des Klimawandels immer wichtiger. Aufgrund der vielfältigen Interessen kommt kein internationales Abkommen zum Waldschutz zustande. Internationale Standards zu nachhaltigem Palmöl (Roundtable on Sustainable Palmoil, RSPO) oder nachhaltiger Forstwirtschaft (FSC) werden dafür kritisiert, unter zu großem Einfluss der Wirtschaft zu stehen und der betroffenen Bevölkerung zu wenig Aufmerksamkeit zu schenken. Ein 2010 von der EU verabschiedetes Gesetz, dass die Einfuhr von illegal geschlagenem und gehandeltem Holz in die Europäische Union verbietet, wird von Pro Regenwald als eine Farce bezeichnet. So sind Druckerzeugnisse wie Zeitschriften und Bücher vom Gesetz ausgenommen. Ob Holzeinschlag legal oder illegal ist, wird von den exportierenden Ländern bestimmt und unterliegt keinen internationalen Regelungen. Konkrete Erfolge zur Rettung der Wälder erzielen Umweltverbände wie Greenpeace oder Pro Regenwald, indem sie mit Hilfe der internationalen Medien und Öffentlichkeit Druck auf Produzenten ausüben..

(11) Ein führung. Jedoch können gesetzliche Schutzmaßnahmen nur durch Staaten beschlossen werden. Bislang steht nur ein Zehntel der weltweiten Wälder unter gesetzlichem Schutz. Dem gegenüber steht die Hälfte des Waldbestandes der legalen und illegalen Forstwirtschaft zur Verfügung. Die größten Schutzflächen für Wald sind natürlichen Bedingungen zu verdanken, fast 40 Prozent der Waldflächen sind schwer zu erreichen und daher für Unternehmen bislang unökonomische Ziele.. Waldschutz in Deutschland Ursprünglich war ein Großteil von Deutschland mit Buchenwald bedeckt. Seit dem Mittelalter wurden Wälder dann stark übernutzt. Den ersten Vorschlag zu einer nachhaltigen Forstwirtschaft in Deutschland legte Hans Carl von Carlowitz 1713 vor: In Deutschland muss jede geschlagene Waldfläche bzw. jeder entnommene Baum an gleicher oder anderer Stelle wieder aufgeforstet werden. So sollte die bewaldete Fläche in Deutschland konstant bei einem Drittel der Landesfläche liegen. Durch die intensive Holznutzung und daraus folgenden hohen Einschlagsquoten hat die CO2-Senkenleistung der deutschen Wälder seit 1990 drastisch abgenommen. Bei einer nachhaltigen Bewirtschaftung kann jährlich. 11. Holz, Paletten möbel & Urwälder. teri al Papier und Hol z glei ch! Diese Hinterg run dse ite ist im Leh rma nur ein bestimmter Anteil der zur Verfügung stehenden Waldfläche geschlagen und neu bepflanzt werden, ohne dass die Wälder selbst zur Quelle von CO2-Emissionen werden. Große, alte Bäume wachsen schneller als junge Bäume und nehmen und speichern wesentlich mehr CO2 aus der Atmosphäre. Ein hohes Alter erreichen Bäume hierzulande nur selten. Damit Bäume im höheren Alter klimaschädliches CO2 langfristig binden können, sollten die Wälder in Deutschland deutlich älter werden dürfen. Die unter Schutz gestellte Waldfläche in Deutschland ist gering; es sind rund zwei Prozent der vorhandenen Wälder. Zum Vergleich: In Brasilien sind es etwa 30 Prozent. Dabei würde Deutschland eine besondere Verantwortung beim Schutz der Rotbuchenwälder zukommen. Diese sind die Urwälder Europas, weltweit so selten, dass sie 2011 zum UNESCOWeltnaturerbe erklärt wurden. Obwohl in Deutschland mit knapp 1,6 Mio. Hektar 25 Prozent des weltweit noch vorhandenen Areals der Rotbuchenwälder liegen, sind davon nur 50.000 Hektar unter Schutz gestellt. Deutschland steht dringend in der Verantwortung auch die heimischen Waldflächen stärker zu schützen. Greenpeace fordert zehn Prozent.. Quellen und weiterführende Links: • www.fao.org/docrep/004/y3557e/y3557e10.htm • www.greenpeace.de/themen/fsc-der-krise • www.bpb.de/gesellschaft/umwelt/dossier-umwelt/61235/waldwirtschaft?p=1 • www.regenwald.org/themen/tropenholz/fsc#start. Greenpeace Münster / flic.kr/p/ccUVFm, CC BY-NC-ND 2.0. Hintergründe für Lehrkräfte.

(12) Ein führung. Hintergründe für Lehrkräfte. teri al Papier und Hol z glei ch! Diese Hinterg run dse ite ist im Leh rma. Probleme bei zertifizierungEN Aufgrund mangelnder politischer Instrumente zum Schutz der Wälder gründeten Umweltverbände (u.a. Greenpeace, WWF), Menschenrechtsorganisationen und einige Industriebetriebe zu Beginn der Neunzigerjahre den „Forest Stewardship Council“ (FSC). Dieses erste weltweite Zertifizierungssystem hat das Ziel, mindestens 30 Prozent aller bewirtschafteten Wälder nachhaltig zu nutzen. Den Betrieben auferlegte Standards betrachten neben ökologischen auch soziale Aspekte, wie die Wahrung der Rechte indigener Völker. Die Bekanntheit des Siegels verspricht Unternehmen Zugang zu Märkten. „Ein Anreiz, der sich mit der Zeit negativ ausgewirkt hat“, konstatieren Greenpeace und Rettet den Regenwald e.V.. Während von den Umweltverbänden zum Tropenholz-Boykott aufgerufen wird, macht das FSC-Siegel Tropenholz wieder salonfähig. Der FSC akzeptiert den Einschlag einzelner Bäume in Regenwäldern sowie Tropenholz aus Plantagen. Doch selbst das Schlagen einzelner Bäume trägt zur Regenwaldzerstörung bei, es führt zu Schneisen für die Entnahme weiterer Bäume und andere waldvernichtende Nutzungen.. 12. Holz, Paletten möbel & Urwälder. Auch Plantagen für tropische Hölzer brauchen Platz, der auf Kosten der natürlichen Wälder geschaffen wird. Holzplantagen bieten jedoch keinen natürlichen Lebensraum für Tiere und Pflanzen. FSC zertifiziert nicht nur Holz aus den Tropen, sondern auch aus nordischen (Ur-)Wäldern: Russland, Europa und Nordamerika. Greenpeace versucht durch regelmäßige Veröffentlichungen guter und schlechter Praxisbeispiele das Zertifizierungssystem des FSC zu verbessern. Andere Gründungsmitglieder (u.a. Pro Regenwald) haben den FSC aus Protest verlassen und dokumentieren Beispiele für zweifelhafte Zertifikate und mangelhafte Kontrolle der Zertifizierung unter „FSC Watch“. In der deutschen Forstwirtschaft hat sich FSC als Regelwerk nicht durchgesetzt. Aufgrund der Initiative der deutschen Forstwirtschaft gründete sich Ende der Neunzigerjahre das zunächst europäische und später internationale Zertifizierungssystem „Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes“ (PEFC). Zu strengeren Auflagen und Kontrollen führt dieses Zertifikat allerdings nicht.. Quellen und weiterführende Links: • pro-regenwald.de/news/2016/12/10/ FSC_garantiert_illegal • greenpeace.de/kampagnen/buchenwaelder • fsc-watch.com • regenwald.org/pressemitteilungen/4475/ fsc-ist-kein-oekolabel. !. Kaum zu empfehlen! Als Antwort auf die Proteste von Rettet den Regenwald e.V. schrieb der Geschäftsführer des FSC Deutschland in einem offenen Brief: „Ihre Aussage, der FSC sei ein Ökolabel, ist falsch und entbehrt jeder Grundlage“ (3.7.2012) Umweltverbände kritisieren, dass PEFC kaum über die gültigen und unzureichenden Waldgesetze hinausgeht..

(13) Ein führung. Hintergründe für Lehrkräfte Lokaler Protest und ziviler Ungehorsam Weltweit beteiligen sich Nichtregierungsorganisationen und AktivistInnen am Kampf gegen die Abholzung. Menschen leisten Widerstand, indem sie Petitionen oder Demonstrationen organisieren, Druck auf PolitikerInnen und Unternehmen ausüben, Menschen und Medien auf das Thema aufmerksam machen. Manchmal ist der Einfluss von Unternehmen zu groß, um Umweltzerstörungen aufzuhalten. AktivistInnen entschließen sich immer wieder dazu, zivilen Ungehorsam zu leisten. Dabei werden zur Beseitigung eines Unrechts aus moralischen Gründen rechtliche Normen überschritten. Mit Aktionsformen wie z.B. dem Besetzen von Bäumen oder Wäldern werden weitere Zerstörungen erschwert und die Öffentlichkeit auf die Missstände aufmerksam gemacht. Be i s p i e l 1: Kampf um den Observer Tree (ein Weltnaturerbe) – Der Tasmanische Regenwald und seine Riesen-Eukalyptusbäume sind seit 1982 eine anerkannte UNESCO Weltnaturerbestätte. Dennoch werden hier Urwaldflächen durch Abholzung zerstört.. 13. Holz, Paletten möbel & Urwälder. Gegen die lobbystarke Holzindustrie und für den Schutz der Tasmanischen Wälder kämpfen seit den Neunzigerjahren eine Vielzahl tasmanischer Umweltschutzbewegungen, die u.a. 1982 den Bau des Franklin River Staudamms stoppten. Berühmt wurde die Aktivistin Miranda Gibson von der tasmanischen Umweltschutzorganisation „Still Wild Still Threatened“. Sie besetzte einen Riesen-Eukalyptus in einem von Abholzung bedrohten Gebiet und lebte vom 14.12.2011 bis zum 7.3.2013 457 Tage auf dem Baum auf einer Plattform in 60 Metern Höhe. Erneuerbare Energiequellen ermöglichten ihr, weltweit zu kommunizieren und die unerlaubten Fällungen im Schutzgebiet zu dokumentieren. Von ihrer Plattform aus machte sie auf die Zerstörung der Wälder aufmerksam und nahm sogar an Konferenzen teil. Die jahrzentelangen Konflikte wurden 2013 in einem von einer Labour-Green-Regierung initiierten „Peace Deal“ zwischen den Umweltschutzbewegungen und der Holzindustrie zu entschärfen versucht. Bestimmte Waldgebiete wurden unter Schutz gestellt, zugleich der. Holzindustrie ein jährliches Holzkontingent zugesagt. Auf einen Regierungsantrag hin erweiterte die UNESCO das unter Schutz gestellte Welterbegebiet. Doch direkt 2014 beantragte die frisch gewählte wirtschaftsliberale Regierung im Interesse der Holzindustrie wieder eine Verkleinerung des Welterbegebietes. Tausende Menschen unterstützten die tasmanischen WaldschützerInnen bei der OnlineKampagne „The World Stands Up to Defend World Heritage“ mit ihren Fotobotschaften. Das große mediale Interesse und das zivilgesellschaftliche Engagement führten letztendlich dazu, dass sich die UNESCO auf der Komitee-Sitzung in Doha 2014 gegen den Willen der australischen Regierung entschloss, das Gebiet des UNESCO-Weltnaturerbes zu erhalten. Hier ist der Wald vor Abholzung sicher. Allerdings versucht die aktuelle australische Regierung weiterhin, anderweitig unter Schutz gestellte Waldflächen wieder zur Abholzung freizugeben. Die tasmanischen UmweltschützerInnen müssen weiter protestieren. Dieses außergewöhnliche Beispiel ist Grundlage des Planspiels „Protest im Baumwipfel“..

(14) Ein führung. Be i s p i e l 2: Waldschutz in NRW (Hambi bleibt!) – Der Energiekonzern RWE baut seit 1978 im Rheinischen Revier zwischen Köln und Aachen Braunkohle ab. Auf einer Fläche von 85 Quadratkilometern entsteht mit über 450 Metern Tiefe das „größte Loch Europas“. Die Förderung im offenen Tagebau hat weitreichende soziale und ökologische Folgen: »» Umsiedlung von Menschen »» Zerstörung von Dörfern und Kultur, Naturlandschaften und fruchtbaren Ackerböden »» Senkung des Grundwasserspiegels »» Feinstaubbelastung rund um Tagebau und Kraftwerke. Hinzu kommt, dass die Verstromung von Braunkohle die klimaschädlichste Art ist um elektrische Energie zu erzeugen. Sie führt zur Verstärkung des Klimawandels.. Nach Plänen von RWE und Nordrhein-Westfälischer Landesregierung muss der über 12.000 Jahre alte Hambacher Wald dem Tagebau gänzlich weichen. 2017 war bereits nur noch ein Zehntel der einst über 5.000 Hektar Wald übrig. Und RWE besitzt das Recht, jeden Winter weitere 70 bis 80 Hektar zu roden.. 14. Holz, Paletten möbel & Urwälder. Neben jahrzehntelangem bürgerlichen Protest von AnwohnerInnen und Naturschutzorganisationen wie dem BUND gibt es seit 2012 immer wieder Besetzungen des Waldes. Im Zuge einer gewachsenen Anti-Kohle-Bewegung konnte die Gruppe „Hambi bleibt!“ bis heute (2017) einen großen Teil des noch verbleibenden Waldes durch Baumhäuser besetzen und vor Rodungen schützen. Doch was wird in der Zukunft passieren?. Quellen und weiterführende Links • observertree.org www.flickr.com/ photos/123978031@N02/albums/72157645142163863/ with/14449811005/ • welt.de/vermischtes/weltgeschehen/ article129293587/Die-Integritaet-des-Welterbesist-gefaehrdet.html • hambacherforst.org • bund-nrw.de/themen/braunkohle/hintergruendeund-publikationen/braunkohlentagebaue/hambach. hambacherforst, flic.kr/p/oFk4Rj, CC BY-NC-SA 2.0. Hintergründe für Lehrkräfte.

(15) Ein führung. Hintergründe für Lehrkräfte. teri al Papier und Hol z glei ch! Diese Hinterg run dse ite ist im Leh rma. Handlungsoptionen K o n s umve r ha lt e n Die Zerstörung von Wäldern ist eng mit unserem Alltag verknüpft. Eine Handlungsmöglichkeit ist eine Veränderung des Konsumverhaltens: Möbel – Beim Kauf von Möbeln sollte man auf Langlebigkeit und die Herkunft der Hölzer achten. »» Da Zertifizierungen keine zuverlässige Aussage liefern, sollte auf die Holzart, Herkunft sowie auf die Unternehmensverantwortung und Transparenz geachtet werden. »» Am ökologischsten ist der Erwerb von Secondhand-Möbeln sowie das Reparieren und Umgestalten von alten Möbeln. »» Oder man wird kreativ und baut sich seine eigenen Upcycling-Möbel. Papier – 1970 kamen die Menschen in Deutschland mit halb so viel Papier aus wie heute und es herrschte kein Papiermangel. Wir können also unseren Papierkonsum drastisch reduzieren, um der Waldzerstörung entgegenzuwirken: »» Es sollte auf hundertprozentiges Recyclingpapier geachtet werden, egal ob für Drucker oder Kopierer, Schulhefte, Geschenkoder Toilettenpapier.. 15. Holz, Paletten möbel & Urwälder. »» Die Kennzeichnung „holzfreies Papier“ ist irreführend. Der Papiermasse wird bei der Produktion der Stoff Lignin chemisch entzogen. Das Papier ist aus Holz hergestellt und sollte gemieden werden. »» Um weniger Papier zu verbrauchen, hilft es, Dokumente nur auszudrucken, wenn es notwendig ist, und Papier doppelseitig zu bedrucken oder zu beschreiben. »» Die Rückseiten von Fehldrucken lassen sich als Schmierpapier verwenden. Überflüssige Werbesendungen kann man abbestellen.. !. Empfehlenswert Der Blaue Engel oder ÖKOPA-plus stehen zuverlässig für 100 Prozent Recyclingpapier und einen reduzierten Chemikalieneinsatz. Siegel für Primärpapier sind keine Lösung: „Chlorfrei gebleicht“ geht nicht auf die Holzgewinnung ein, sondern auf den Chemikalieneinsatz. „FSC“ lässt u.a. den Holzeinschlag in Urwäldern zu.. Andere Produkte – Eine Reduktion des Konsums von Produkten, zu deren Gewinnung Wälder abgeholzt werden, unterstützt ebenfalls den Schutz der Wälder. Dazu gehören z.B. »» Lebensmittel, die Palmöl enthalten, also Fertiggerichte, Margarine, Schokolade etc., sowie Fleisch, da Soja als Futtermittel verwendet wird »» den Verpackungsverbrauch zu reduzieren, denn der Verzicht auf Rohstoffe wie Aluminium schont Urwälder »» Der Wechsel zu einem Ökostromanbieter garantiert Energie aus verantwortungsbewussten Quellen Verpackung einsparen – Der Papierkonsum ist durch die enorme Flut an Verpackungen gestiegen. Unterwegs kann Einweg-Verpackung aus Papier vermieden werden (und natürlich ebenso Verpackung aus Plastik und Aluminium): »» Kaffee-To-Go in den eigenen Thermobecher »» das Butterbrot in die eigene Brotdose »» die Brötchen in einen Brotbeutel aus Stoff »» den Einkauf mit der mitgebrachten Mehrweg-Tragetasche erledigen (die Ökobilanz von Einweg-Papiertüten ist kaum besser als die von Einweg-Plastiktüten).

(16) Ein führung. Hintergründe für Lehrkräfte. P o l i t i s c he Pa r t i z i pat i o n Neben der Reflexion und Umstellung des eigenen Konsums, ist es wichtig, auf das Problem der Abholzung aufmerksam zu machen, und auch andere zur Umstellung oder zum Engagement für den Schutz der Wälder zu motivieren. »» Es fängt damit an, mit der Familie oder mit FreundInnen darüber zu reden oder Informationen über Social Media zu teilen. »» Die Anliegen und Kampagnen von Waldschutzorganisationen lassen sich oft durch das Unterschreiben von Petitionen oder Online-Kampagnen unterstützen, sowie durch das Verbreiten dieser Petitionen. »» Mit der Teilnahme an Protestaktionen und Demonstrationen kann jedeR öffentlich seine Meinung kundtun, und damit versuchen, die Entscheidungen von Unternehmen und Politik zu beeinflussen. »» Nichtregierungsorganisationen (NGO) bieten Möglichkeiten, sich ehrenamtlich in Lokalgruppen zu engagieren – vom Planen und Durchführen von Protestaktionen über das Schreiben von Briefen an Entscheidungsträger bis zum Flyer-Verteilen. Organisationen wie wie Greenpeace, der BUND Naturschutz e.V. oder der NABU e.V. führen eigene Jugendgruppen.. 38 Degrees / flic.kr/p/9rhmg2, CC BY-SA 2.0. Online-Handel meiden – Der massiv gestiegene Online-Versand-Handel trägt zu den immer neuen Verpackungsbergen aus Papier und anderen Materialien bei. »» Mit einem Einkauf beim lokalen Einzelhandel spart man nicht nur Verpackungen und Papier, sondern trägt auch zum Erhalt lebendiger Innenstädte bei. Für das Recycling von Altpapier hilft eine sorgfältige Mülltrennung.. teri al Papier und Hol z glei ch! Diese Hinterg run dse ite ist im Leh rma. 16. Holz, Paletten möbel & Urwälder. »» Viele Aktionen fallen in den Bereich des praktischen Naturschutzes, wie z.B. das Pflanzen von Bäumen oder das Sammeln von Müll im Wald. NGOs und Kampagnen brauchen auch finanzielle Unterstützung in Form von Spenden, um ihre Arbeit, von Forschungsaufträgen bis zu Kampagnen, zu finanzieren. »» Nicht zuletzt sollten wir uns vor Wahlen mit den Wahlprogrammen beschäftigen, und unsere Stimme bei Wahlen wohlüberlegt abgeben. Politische Entscheidungen haben einen großen Einflussbereich.. Quellen und weiterführende Links: • abenteuer-regenwald.de/bedrohungen/papier/ siegel-und-fsc.

(17) Orientierung. Planung des Workshops / Bsp. Ablauf lang. Zeit. N o t i ze n. Dauer. Altersstufe. Gruppengröße. 6-7 Stunden. 5.-12. Schuljahr. unbegrenzt / 1-30 TN. Titel. Methode. Gegenstände aus Holz. Vorstellungsrunde. 15 Min.. Holzbarometer. Aufstellübung. 30 Min.. Tiere im Urwald. Zuordnung von Bildern. Protest im Baumwipfel. Planspiel. Die Welt verändern. Ideen sammeln und bewerten. Was ist Upcycling?. Bilder als Diskussionsgrundlage. Möbelbau mit Paletten. Upcycling. Einführung 15 Min.. V e r t i efu n g. 60-90 Min.. Handlungsoptionen 30 Min. 30 Min.. siehe seperates PDF zu dieser Einheit. Upcycling 180-240 Min.. 17. Holz, Paletten möbel & Urwälder.

(18) r. Workshopablauf / Eigene Notizen Dauer. Zeit. Titel. Altersstufe. s drucken. K opie. vor lag e. Au. Gl. les Lernen oba. zum. Gruppengröße. Methode. Einführung. Handlungsoptionen. Upcycling. Kopiervorlage „Workshopablauf / Eigene Notizen“. V e r t i efu n g.

(19) Methode: Vorstellungsrunde. „Gegenstände aus Holz“ Lernziel. Dauer. Bewusstsein für unseren Holzkonsum, Verbindung des Themas mit dem Alltag der TN. 15 Minuten. Altersstufe. Ablauf. 19. Holz, Paletten möbel & Urwälder. pixabay.com/photo-2871400/. Gruppengröße unbegrenzt / 1-30 TN. We Upcycle. Material • Stückchen Holz/Gegenstand aus Holz z.B. Kochlöffel. pixabay.com/photo-3147172/. S ta r t Die TN stellen sich in einem Kreis auf oder bilden einen Stuhlkreis. S c h r i t t 1 Die Lehrkraft erklärt die Methode. Das Stückchen Holz wird von TN zu TN kreuz und quer durch den Kreis geworfen. Wer an der Reihe ist, stellt sich mit seinem Namen vor, und nennt einen Gegenstand aus Holz, den wir häufig benutzen. D i s ku s s i o n Vielleicht wird auch Papier als Gegenstand aus Holz genannt. Dies ist richtig, da immerhin 20 Prozent der globalen Holzernte für die Papierproduktion verwendet werden. 27 Prozent werden als Baumaterial oder für Möbel verwendet. Des Weiteren wird Holz als Energiequelle bzw. Brennmaterial verwendet.. 5. – 12. Schuljahr.

(20) Methode: Aufstellübung. „Holzbarometer“ Lernziel Die TN verstehen den Nutzen und Wert der Wälder, Zerstörung und Schutz von Urwäldern, entwickeln Bewusstsein für unseren Holzkonsum, und verbinden das Thema mit dem Alltag der TN. Ablauf S ta r t Die TN stehen im Raum verteilt oder alle entlang einer imaginären Linie (sie kann mit Kreppband angedeutet werden). Die Lehrkraft erklärt die Methode. S c h r i t t 1 Die Lehrkraft liest verschiedene Fragen und Statements rund um das Thema Holz vor. Die TN beantworten die Fragen, indem sie sich entlang der Linie positionieren. Die Linie steht für eine Skala. Mal ist das eine Ende nein und das andere Ende ja, mal stehen die Enden für verschiedene Zahlen, z.B. 1 bis 100. Nach jeder vorgelesenen Frage erläutert die Lehrkraft die Definition der Skala. Um die Fragen jeweils zu beantworten, können sich die TN auf der Skala sowohl an den Enden als auch an beliebigen Punkten dazwischen positionieren.. 20. Holz, Paletten möbel & Urwälder. Dauer S c h r i t t 2 Wenn alle TN eine Position auf der Skala eingenommen haben, verrät die Lehrkraft die Lösung. Über die Auflösung wird mit allen TN gemeinsam diskutiert. S c h r i t t 3 Auf diese Weise gehen die Lehrkraft und die TN die zwölf Fragen auf der Kopiervorlage nacheinander durch. D i s ku s s i o n Auf der Kopiervorlage finden sich nach jeder Frage weitergehende Informationen, über die mit den TN diskutiert werden kann. Insbesondere über die Frage „Wie viel Holz benötigt IKEA jährlich für die Produktion der Möbel?“ kann ein Gespräch über unseren Holzkonsum angestoßen werden. Nach der Frage „Hast du schon mal einen Baum gepflanzt“ kann die Lehrkraft fragen: „Hast du schon mal ein Baumhaus gebaut?“, um auf das Planspiel „Protest im Baumwipfel“ vorzubereiten, bei dem die TN über eine Baumbesetzung in Tasmanien erfahren.. 15 Minuten. Altersstufe 5.-12. Schuljahr, Berufsschule. Gruppengröße unbegrenzt/ 1-30 TN. We Upcycle. Material • ggf. Kreppband. Kopiervorlage • Fragen & Antworten für die Lehrkraft.

(21) 6. Mit jedem gefällten Tropenwaldbaum, sterben Tiere und Pflanzen. Wie viele Tier- und Pflanzenarten sterben dabei täglich circa? Skala: 0-100 Antwort: 100 Tier- und Pflanzenarten sterben Schätzungen zu folge durch Rodung der Regenwälder jeden Tag.. 5. Wieviel Prozent der ursprünglichen Urwaldflächen weltweit sind heute noch erhalten? Skala: 0-100 Prozent Antwort: Nur 20 Prozent der einstigen Urwaldflächen weltweit sind erhalten. / Im Urwald finden sich Bäume aller Generationen: alte Bäume speichern mehr CO2 als junge Bäume. Sterbende Bäume und Totholz am Boden bieten Nahrung und Unterschlupf für Pilze, Insekten, Vögel.. 4. Wieviel Prozent der Landesfläche von Deutschland ist bewaldet? Skala: 0-100 Prozent Antwort: Ein Drittel der Landesfläche Deutschlands ist bewaldet / Ohne den Einfluss von Menschen wäre Deutschland zu über 90 Prozent von Wäldern bedeckt. Nur 1,9 Prozent der bewaldeten Fläche stehen unter Naturschutz, der Rest wird wird heute forstwirtschaftlich genutzt.. 3. Wie alt ist der älteste Baum der Welt? Skala: 1.000-10.000 Jahre Antwort: 9.550, also fast 10.000 Jahre / 2008 haben Forscher in der Mitte von Schweden auf dem Berg Fulu eine kleine Fichte gefunden, die auf ein Alter von 9.550 Jahren datiert wird.. 2. Wie hoch ist der jemals gemessene höchste Baum der Erde? Skala: 20-200 Meter Antwort: 132 Meter / Mit einer Höhe von 132,58 Metern hält ein im 19. Jahrhundert gemessener australischer Rieseneukalyptus den historischen Rekord.. 1. Wie viel Meter ist der Durchmesser des dicksten Baumes der Erde? Skala: 5-20 Meter Antwort: 18 Meter / Der „Ahuehuete-Baum“ steht in Santa Maria de Tule (Mexiko). Er ist weder der älteste noch der höchste Baum der Welt.. Zum Vorlesen für die Lehrkraft. Fragen & Antworten. Kopiervorlage „Holzbarometer“. vor lag e. les Lernen oba. s drucken zum. Au. Gl. K opie. r.

(22) 10. Wer von Euch hat schon mal einen Baum gepflanzt? Skala: ja – nein Hinweis: Diese persönliche Frage zum Abschluss kann variiert werden, z.B.: Wer von Euch hat schon mal ein Baumhaus gebaut? Wer von Euch hat schon mal mit Holz gearbeitet? (Überleitung zum Upcycling mit Paletten). 9. Bäume speichern CO2. Wieviel Bäume müssten gepflanzt werden, um die CO2-Emissionen eines Hin- und Rückflugs von Frankfurt (Main) nach New York für eine Person zu kompensieren? Skala: 1-100 Lösung: 10 Bäume / Die Organisation Naturefund geht davon aus, dass ein gepflanzter Baum in seiner Lebenszeit 500 Kg CO2 speichert. Bei der genannten Flugstrecke von 12.394 km entstehen durchschnittlich 4574 kg CO2, pro Person, das macht neun bis zehn Bäume. Mit Bahn oder Bus in den Urlaub fahren schont die Umwelt. CO2Emission pro Kopf und Kilometer im Vergleich: Flugzeug 380 g Bahn 40 g Bus 20 g. 8. Wieviel Holz benötigt IKEA jährlich für die Produktion der Möbel? Skala: 20-200 Millionen Bäume Antwort: jährlich über 200 Millionen Bäumen / Der Holzbedarf ist gigantisch. Das entspricht einem Prozent des weltweiten Holzverbrauchs. 2012 erhoben Umweltorganisationen wie Greenpeace und Rettet-den-Regenwald e.V. schwere Vorwürfe gegenüber IKEA: Für die Möbel würden boreale Urwälder im hohen Norden Russlands abgeholzt. An den Möbelstücken verraten die sehr feinen Jahresringe des Holzes die Herkunft desselben: Im kühlen Klima nahe dem Polarkreis wachsen Bäume nur sehr langsam.. 7. Wie viel Regenwald gerechnet in Fußballfelder werden jede Minute abgeholzt? Skala: 1-30 Antwort: 21 Fußballfelder / Das heißt, während wir die Worte „einundzwanzig, zweiundzwanzig, dreiundzwanzig“ zählen, wird ein ganzes Fußballfeld tropischer Regenwald zerstört. Fragen & Antworten. Kopiervorlage „Holzbarometer“. vor lag e. les Lernen oba. s drucken zum. Au. Gl. K opie. r.

(23) Methode: Zuordnung von Bildern. „Tiere im Urwald“. im Leh rmateri al Papier! Ein e Variant e dies er Met hod e gib t es. Lernziel. Ablauf. Dauer. Bedeutung der Wälder für die Artenvielfalt, Herkunft des Holzes von Alltagsgegenständen wie Transportpaletten oder Möbeln, Urwälder weltweit, Abholzung von Urwäldern. S ta r t Die TN stellen sich um die EinwegTransportpalette herum vor der Weltkarte auf. S c h r i t t 1 Als erstes geht die Lehrkraft auf die Transportpalette ein, aus der im Workshop später ein Upcycling-Objekt gebaut werden wird; sie fragt die TN, wozu eine Palette benutzt wird. Um auszuprobieren, wie viel Gewicht eine Palette tragen kann, können sich auch einige TN darauf stellen. Dann fragt die Lehrkraft die TN, aus welchem Holz die Palette gefertigt ist. Meistens sind Paletten aus Fichtenholz gefertigt. Sie fragt die TN, ob sie Fichten kennen und zeigt die Bildkarte mit der Fichte (Nr.1). Dann fragt sie, wo auf der Welt Fichten wachsen. Die TN geben die Antwort, indem sie auf die entsprechenden Länder auf der Weltkarte zeigen. (Antwort: Nord- und Mitteleuropa, vor allem Skandinavien, Sibirien, auch in Nordamerika gibt es Fichtenarten). 30 Minuten. Vorbereitung Die Kopiervorlage mit den Bildkarten wird farbig ausgedruckt, ausgeschnitten und bereitgehalten. Eine Weltkarte wird an der Wand aufgehängt. Die Palette liegt auf dem Boden vor der Weltkarte, so dass sich die TN drumherum aufstellen können.. Altersstufe 5.-10. Schuljahr. Gruppengröße 1-16 TN, bei 16 -30 TN siehe Variante. We Upcycle. Material • Weltkarte, möglichst groß (Bezug z.B. über Bundeszentrale für politische Bildung) • Klebeband • Einwegtransportpalette, mit der später in der Upcycling-Einheit ein Möbelstück gebaut wird. Kopiervorlage • Bildkarten 1x farbig ausdrucken. 23. Holz, Paletten möbel & Urwälder.

(24) Methode: Zuordnung von Bildern. „Tiere im Urwald“. S c h r i t t 2 Dann fragt die Lehrkraft die TN, was Urwälder sind. Sie zeigt drei Bilder (Nr.2-4): ein Bild von mitteleuropäischem Wirtschaftswald (Mischwald), eines von Fichtenmonokulturen, eines von Urwald. Die TN erklären die Unterschiede zwischen den Waldformen anhand der Bilder. »» Urwald: unberührter Wald, heimischer Bäumen ohne sichtbare menschliche Eingriffe. »» Naturnaher Wirtschaftswald (Mischwald): forstwirtschaftlich genutzte Wälder, mit Bestand verschiedener Baumarten. »» Plantage/Monokultur: landwirtschaftliche Nutzfläche, auf der jeweils nur eine einzige Baumart angebaut wird. S c h r i t t 3 Die Lehrkraft nimmt die sieben Bildkarten (Nr.5-11) zur Hand, die jeweils ein Tier im Urwald zeigen. Die TN treten vor die Weltkarte. Die Lehrkraft erklärt, dass die TN jetzt herausfinden werden, wo es auf dieser Erde noch Urwälder gibt, indem sie die Tiere auf den Karten den sieben großen Urwaldregionen auf der Welt zuordnen. Die Lehrkraft zeigt eine Bildkarte. Gemeinsam schauen sich die TN die Bildkarte an und überlegen in welchem Waldgebiet wo auf der Welt dieses Tier wohl leben könnte.. 24. Holz, Paletten möbel & Urwälder. im Leh rmateri al Papier! Ein e Variant e dies er Met hod e gib t es. Die Lehrkraft hilft durch Fragen, den richtigen Ort zu finden. Die Bildkarte wird mit einem Klebestreifen dort auf der Weltkarte befestigt, wo sich das entsprechende Waldgebiet befindet. Die Lehrkraft zeigt ein Bild nach dem anderen und die TN ordnen die Tiere auf den Bildkarten nacheinander den sieben Urwaldgebieten auf der Erde zu. Schließlich sind alle sieben großen Urwaldgebiete mit den sieben Bildkarten mit Tieren markiert (zur Lösung siehe Skizze auf der Kopiervorlage). Anmerkung: diese großen sieben Urwaldgebiete werden auch als die „Fantastischen Sieben“ bezeichnet. Sie sind die größten noch zusammenhängenden Urwaldgebiete auf der Welt. Daneben gibt es auch noch an anderen Orten auf der Welt kleinere Urwaldgebiete, z.B. in Mittelamerika, Tasmanien oder auch Mittel- und Osteuropa. S c h r i t t 4 Die Lehrkraft fragt die TN nochmal aus welchem Holz die Palette hergestellt wird, und wo auf der Welt die Fichte wächst Sie bittet die TN, diese Orte auf der Weltkarte mit den markierten Urwaldgebieten zu zeigen. Dabei fällt auf, dass die Fichte auch da. heimisch ist, wo noch Urwälder wachsen, und wo der sibirische Tiger und der Elch zuhause sind – in Skandinavien und Sibirien. Das Holz der Transportpalette kann sowohl aus mitteleuropäischen/ deutschen Wirtschaftswäldern stammen als auch aus skandinavischen und sibirischen Urwäldern. Die Lehrkraft bespricht mit den TN, was dies bedeutet – für die Urwälder und für die Tiere, die in diesen Urwäldern leben. So wird zu den Themen Artenvielfalt in Wäldern und Bedeutung der Wälder für uns und die Welt übergeleitet. S c h r i t t 5 Die Lehrkraft fragt die TN, wofür wir Wälder brauchen, und warum es schlimm ist, dass Urwälder abgeholzt werden. Die wichtigsten Antworten sind: Artenvielfalt (Lebensraum von Pflanzen und Tieren) und Klimaschutz (Absorbieren von CO2, Spenden von Sauerstoff). Weitere mögliche Antworten sind Sicht- und Lärmschutz, Filterung von Luft und Gewässern vor Schadstoffen, Bodenschutz (Befestigung gegen Erosion, Schutz vor Lawinen etc.), der Wirtschaftsfaktor (Holz, Papier, Tourismus), sowie soziale Funktionen: Erholung, Tourismus, Heimat und Lebensraum für Menschen..

(25) Methode: Zuordnung von Bildern. „Tiere im Urwald“. im Leh rmateri al Papier! Ein e Variant e dies er Met hod e gib t es. Variante *. Bild: w.r.wagner, pixelio.de. cotton harvest: Kiimberly Vardemann [flickr.com/photos/kimberlykv]. * bei größerer Teilnehmerzahl. 25. Holz, Paletten möbel & Urwälder. D i s ku s s i o n Einige Themen können in einem Gespräch abgerundet werden: »» Wussten die TN woher das Holz in Möbeln oder Transportpaletten stammt? »» Welche Produkte werden noch aus den genannten Hölzern gefertigt? Möbel aus Kiefernholz usw. »» Wodurch wird Wald noch belastet? Welche Produkte, die nicht aus Holz bestehen, sorgen ebenfalls für das Abholzen von Wäldern? »» Wie bedroht sind Urwälder? Was wisst ihr über den Zustand der Urwälder? »» Wie ist der Zustand der Wälder in Deutschland? Gibt es in Deutschland Urwald? Werden in Deutschland Urwälder abgeholzt? Kennen die TN vielleicht sogar ein Beispiel aus ihrer Nähe? Hambacher Forst usw.. Vorbereitung: Bei einer größeren Gruppe bei einer Teilnehmerzahl ab 16 TN werden die kleinen Bildkarten mehrfach ausgedruckt – je 4-6 TN einmal. Je 4-6 TN wird eine Weltkarte benötigt, plus eine zusätzliche dir vorne vor der Klasse hängt. Änderungen ergeben sich für Schritt 3: Die Klasse wird in Gruppen von jeweils 4-6 TN geteilt, die sich in ihrer Gruppe um einen Tisch setzen. Jede Gruppe erhält eine Weltkarte und ein Set der sieben Bildkarten, und führt Schritt 3 für sich in der Gruppe durch. Wenn die Gruppen fertig sind, werden die Lösungen mit der gesamten Klasse folgendermaßen überprüft. Die Lehrkraft steht mit einem eigenen Set Bildkarten vor der Klasse. Auf Zurufen der Gruppen ordnet sie die Bildkarten auf der Weltkarte an. Bei den richtig platzierten Karten diskutiert sie mit den TN warum sie an dieser Stelle platziert wurden, bei den falsch gelegten Karten lenkt sie durch Fragen und Diskussion auf die richtige Platzierung hin, bis am Ende alle sieben Urwaldgebiete richtig markiert sind..

(26) r. vor lag e. A ma z ona s-R e g enwald. S c h n eewä l d e r S i b i r i e n s. Re g e n wä l d e r S ü d o s ta s i e n s. Ch i l e s Be r g wä l d e r Re g e n wA l d e r Z e n t r a l af r i ka s. Referenzen zu allen Bild- und Textquellen sind auf den Dominokarten dokumentiert.. zum. Kopiervorlage „Tiere im Urwald“. U r wä l d e r N o r d ame r i ka s. B o r ea l e u r wä l d e r E u r o pa s. s drucken. K opie. teri al Papier! Diese Vorlag e gib t es auc h im Leh rma. Au. Gl. les Lernen oba.

(27) les Lernen oba. Kopiervorlage „Tiere im Urwald“. vor lag e. s drucken zum. Au. Gl. K opie. r. 1. teri al Papier! Diese Vorlag e gib t es auc h im Leh rma.

(28) 3. 2. r. vor lag e zum. zum. les Lernen oba. vor lag e. Gl. les Lernen oba. Au. s drucken. teri al Papier! Diese Vorlag e gib t es auc h im Leh rma. K opie. s drucken. Allie_Caulfield, flickr.com/photos/wm_archiv. Kopiervorlage „Tiere im Urwald“. Gl. r. Au. K opie. Herzi Pinki, commons.wikimedia.org/wiki/File:Fichtenmonokultur_in_Koglhof.jpg.

(29) 5. 4. r. vor lag e zum. zum. les Lernen oba. vor lag e. Gl. les Lernen oba. Au. s drucken. ier! Der Bär ist auc h im Leh rmateri al Pap. K opie. s drucken. https://pixabay.com/photo-1170229/. Kopiervorlage „Tiere im Urwald“. Gl. r. Au. K opie. Lebrac, commons.wikimedia.org/wiki/File:Reinhardswald_im_Mai.jpg.

(30) 7. 6. vor lag e. les Lernen oba. teri al Papier! Diese Vorlag e gib t es auc h im Leh rma. K opie. vor lag e. les Lernen oba. zum. zum. commons.wikimedia.org/wiki/File:P.t.altaica_To Tobias, flickr.com/photos/paraflyer]. Kopiervorlage „Tiere im Urwald“. Gl. s drucken Au. s drucken. Gl. r. Au. K opie. r.

(31) 9. 8. vor lag e. les Lernen oba. teri al Papier! Diese Vorlag e gib t es auc h im Leh rma. K opie. vor lag e. les Lernen oba. zum. zum. commons.wikimedia.org/wiki/File:Loxodontacyclotis.jpg Ben Beiske, flickr.com/photos/benbeiske]. Kopiervorlage „Tiere im Urwald“. Gl. s drucken Au. s drucken. Gl. r. Au. K opie. r.

(32) 11. 10. Christian Ostrosky [flickr.com/photos/ostrosky]. vor lag e. les Lernen oba. teri al Papier! Diese Vorlag e gib t es auc h im Leh rma. K opie. vor lag e. les Lernen oba. zum. zum. DORIS META FRANZ [flickr.com/photos/rentmam1] Ben Beiske, flickr.com/photos/benbeiske]. Kopiervorlage „Tiere im Urwald“. Gl. s drucken Au. s drucken. Gl. r. Au. K opie. r.

(33) Methode: Planspiel. „Protest im Baumwipfel“ Lernziel. Ablauf. Dauer. Waldschutzgebiete, Waldschutzbewegungen, die Bedeutung der Wälder für die Welt, die Urwälder in Tasmanien, Holzwirtschaft, zivilgesellschaftliches Engagement, Aktivismus, Online-Kampagnen, UNESCO-Welterbe, internationale Verhandlungen am Beispiel UNESCO. S ta r t Die Lehrkraft erläutert die Hintergründe rund um die Baumbesetzung von Miranda Gibson, Rieseneukalyptusbäume, der UNESCO Welterbestatus der Tasmanischen Wälder, die Bedrohung der Tasmanischen Wälder durch Abholzung, Waldschutzbewegungen in Tasmanien und die Baumbesetzung von Miranda Gibson. Es ist wichtig, dass auch die Begriffe UNESCO und Welterbe erklärt werden. Die Lehrkraft beendet ihren Bericht zu dem Zeitpunkt, als 2014 die australische Regierung auf der UNSECO-Konferenz die Verkleinerung des Welterbe-Gebietes beantragen will. Es wird nicht erwähnt, dass Mirandas Protest erfolgreich war und die UNESCO entschieden hat, das Welterbegebiet komplett zu erhalten. Stattdessen wird eine imaginäre Verhandlungsrunde im Vorfeld der UNESCO Konferenz angekündigt, bei der die vier Verhandlungsparteien noch einmal zusammenkommen, um einen Kompromiss zu diskutieren. S c h r i t t 1 Die Lehrkraft erläutert nun den Ablauf des Planspiels und stellt die vier Verhandlungsparteien vor. Die TN erhalten jedeR von der Lehrkraft durch zufälliges Austeilen eine Rollenbeschreibung. Die gleichen Rollen gehen in Gruppen zusam-. 60-90 Minuten. Vorbereitung Die Rollenbeschreibungen werden ausgedruckt. Die Lehrkraft hat die Hintergrundinformationen gelesen. Diese einfachen Erklärungen helfen jüngere SchülerInnen die Bergfiflichkeiten zu verstehen: »» Welterbe besonders schützenswerte Orte auf der Welt wie z.B. die Pyramiden in Ägypten, der Kölner Dom, etc. »» UNESCO eine Organisation, in der (fast) alle Staaten der Welt vertreten sind, und die beschließt, welche Orte auf der Welt Welterbestätten sein sollen.. 33. Holz, Paletten möbel & Urwälder. Altersstufe 7.-12. Schuljahr, Berufsschule. Gruppengröße unbegrenzt / 4-32 TN. We Upcycle. Kopiervorlage • Rollenkarten.

(34) Methode: Planspiel. „Protest im Baumwipfel“ men. Die TN haben nun 10-20 Minuten Zeit sich in ihre Rollen einzulesen und sich eine Strategie für die Verhandlungsrunde zu überlegen. Wichtig ist der Hinweis, dass die TN anschließend einzeln in die Verhandlungsrunden eintreten werden, und jedeR einzelne gut vorbereitet sein muss. S c h r i t t 2 Die TN finden sich in Verhandlungsrunden zusammen, um den Fall zu diskutieren, und eine Lösung zu entwickeln. Hierfür haben sie 20-30 Minuten Zeit. Aus jeder Partei geht ein TN in eine vierköpfige Verhandlungsrunde. Jede Partei ist also nur durch einen TN in einer Verhandlungsrunde vertreten - so kann jede/r einzelne aktiv werden. Bei 8 TN gibt es also zwei Verhandlungsrunden, bei 16 TN gibt es vier Verhandlungsrunden, etc. Lässt sich die Zahl der TN nicht exakt in Vierergruppen teilen, werden in einigen Verhandlungsrunden einzelne Rollen doppelt besetzt. S c h r i t t 3 In der Verhandlungsrunde versuchen die Parteien eine Einigung für ihren Konflikt zu finden. Eine Verhandlungsrunde beginnt damit, dass sich jeder TN kurz in seiner Rolle vorstellt, und erzählt, was sein Ziel in der Verhandlungsrunde ist. Dann diskutieren die TN miteinander: die TN entscheiden selber, wie sehr sie auf ihrer Position beharren oder wie kompromiss-. 34. Holz, Paletten möbel & Urwälder. bereit sie sind, wenn sie auf die Wünsche der anderen Parteien eingehen. Oder kann gar eine Lösung gefunden werden, mit der alle zufrieden sind? Am Ende der Verhandlungsrunde wird eine Vereinbarung auf einem Blatt Papier festgehalten, die möglichst von allen TN der Verhandlungsrunde unterschrieben werden kann. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, dass die Parteien sich nicht einigen können, und sich ein TN der Verhandlungsrunde weigert, die Einigung zu unterschreiben. S c h r i t t 4 Nach Beendigung der Verhandlungen stellt jede Verhandlungsrunde ihr Verhandlungsergebnis vor, und erläutert wie es zu dem Ergebnis gekommen ist. S c h r i t t 5 Dann schlüpfen die TN aus ihren Rollen heraus. Aus JedeR Rolle berichtet ein oder mehrere TN wie er/sie sich in der Rolle gefühlt haben. Dann diskutieren die TN wie ähnlich die Spielergebnisse wohl den Ereignissen in der Realität sind, und wie der Fall wohl in Wirklichkeit ausgegangen sein könnte. Die Lehrkraft löst den Fall auf und berichtet, was tatsächlich geschehen ist. S c h r i t t 6 Zur Nachbereitung werden mit den TN auf Grundlage des Planspiels folgende Themen besprochen: Was hat das Planspiel mit unserem Alltag zu tun? Was kann man aus dem erfolgreichen Protest lernen?. V or- und W e i terarbe i t Zum Abschluß eine Methode über Handlungsoptionen. D i s ku s s i o n Einige Themen können im Gespräch vertieft werden: »» Was hat das Abholzen von Urwäldern mit uns zu tun? Unser Konsumverhalten beeinflusst Anbau und Produktion: von Holz und Papier über Lebensmittel wie Palmöl, Soja (Landwirtschaft) oder Fleisch (Soja als Tierfutter) bis zu Energie (Braunkohle, Stauseen) und Rohstoffen wie Aluminium oder Eisen (Bergbau) »» Welche Protestformen kamen zum Einsatz? Demonstrationen, zivilen Ungehorsam, eine Online-Kampagne, Öffentlichkeitsarbeit, Zusammenarbeit mit NGOs und Kommunikation mit der UNESCO »» Was kann man aus dem erfolgreichen Protest lernen? Es bewirkt Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit, in den Medien und in der Politik, und bringt viele Menschen dazu, etwas im Rahmen ihrer Kapazitäten zu unternehmen, z.B. an Demonstrationen oder Online-Petitionen teilzunehmen. »» Kennen die TN vergleichbare Fälle, z.B. aus der näheren Umgebung? z.B. die Waldbesetzung im Hambacher Forst »» Können sich die TN vorstellen, selber zum Schutz der Wälder aktiv zu werden?.

(35) Menschen auf der ganzen Welt haben meinen Protest über das Internet unterstützt. Sie haben mit mir von der UNESCO gefordert, dass die tasmanischen Urwälder Welterbe bleiben.. Ich kämpfe nicht allein, sondern mit der Unterstützung von vielen anderen UmweltschützerInnen aus Tasmanien. Gemeinsam haben wir schon oft die Abholzung von Wäldern verhindert.. Die Tasmanische Wildnis mit ihren Wäldern ist bereits 1982 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt worden. Die neu gewählte australische Regierung will nun das Welterbe-Gebiet verkleinern. Das ist peinlich. Sie lügt, wenn sie sagt, ein Teil der Wälder seien gar keine Urwälder, wobei die UNESCO 90 Prozent der Wälder als unberührte Urwälder beschreibt.. Von dem Baumhaus aus konnte ich die Abholzung der Urwälder beobachten, filmen und fotografieren. Die Holzfirma Ta Ann schlägt die Bäume und verkauft das Holz. Sie sagt aber, ihr Holz käme von Plantagen und nicht aus Urwäldern. Mit meinen Fotos und Filmen kann ich beweisen, dass sie die KonsumentInnen belügt.. Die riesigen uralten Bäume sind unersetzlich. Sind sie einmal gefällt, werden sie nie wieder so nachwachsen. Die Welt braucht diese Urwälder für den Schutz des Klimas und der Artenvielfalt.. Durch das Leben auf dem Baum habe ich weltweit viele Menschen erreicht: ich habe sie darüber informiert, wie sehr die tasmanischen Wälder von Abholzung bedroht sind und wie wichtig es ist, diese Wälder zu schützen.. Auf dem Baumhaus hatte ich eine Solarzelle, welche meinen Laptop mit Strom versorgt hat. Über den Zugang zum Internet konnte ich mit der ganzen Welt kommunizieren.. Ich habe 451 Tage in einem Baumhaus auf einem 60 Meter hohen Riesen-Eukalyptus-Baum gelebt. Damit habe ich gegen die Abholzung der Urwälder in Tasmanien protestiert.. Ich bin eine Umweltschützerin aus Tasmanien.. Miranda Gibson. Kopiervorlage „Protest im Baumwipfel“. vor lag e. les Lernen oba. s drucken zum. Au. Gl. K opie. r.

(36) Es ist unsere Aufgabe, Welterbe zu schützen. Daher wollen wir den Antrag der Australischen Regierung ablehnen und das erweiterte Welterbegebiet von 2013 beibehalten.. Wir freuen uns über UmweltschützerInnen wie Miranda Gibson und über ihre Kampagne, die weltweit Unterstützung bekommen hat.. Welterbestätten locken auch TouristInnenen an, so dass Tasmanien auch einen wirtschaftlichen Nutzen davon hat. Darüber kann sich die australische Regierung eigentlich freuen.. Die neue Regierung will das Gebiet des Welterbes um 74.000 Hektar verkleinern. Die Begründung ist, dass ein Teil der Wälder bereits vom Menschen genutzt worden sei, um hier Holz zu fällen. Dieses Argument ist absurd. Nur fünf bis sechs Prozent der 74.000 Hektar sind in den vergangenen 50 Jahren von Menschen genutzt worden, 90 Prozent sind unberührt.. Das hat die Wälder schon oft geschützt. Es wurden Staudämme verhindert, und das Fällen von Bäumen wurde gestoppt.. 20 Prozent der Landfläche von Tasmanien, 1,58 Millionen Hektar, sind Welterbegebiet. Das Gebiet des Welterbes wurde nach und nach immer weiter ausgedehnt. Zuletzt wurden ihm 2013 weitere 170.000 Hektar hinzugefügt – auf Antrag der damaligen australischen Regierung.. 1982 haben wir die Tasmanischen Urwälder zum Welterbe erklärt. Es sind gigantische, uralte Urwälder, in denen der Riesen-Eukalyptus-Baum wächst, der höchste Laubbaum der Welt. Er kann bis zu 400 Jahre alt und 100 bis 130 Meter hoch werden. In den Wäldern gibt es Pflanzen und Tiere, die es nirgendwo sonst auf der Welt gibt, wie den tasmanischen Teufel. Die Welt braucht diese Urwälder für den Schutz des Klimas und der Artenvielfalt.. Wir sind die UNESCO. Wir entscheiden, welche Orte auf der Welt ein Welterbe sein sollen.. UNESCO. Kopiervorlage „Protest im Baumwipfel“. vor lag e. les Lernen oba. s drucken zum. Au. Gl. K opie. r.

(37) Wir haben viel Unterstützung in der Bevölkerung von Tasmanien. Es gibt z.B. eine Bürgerbewegung, die fordert, dass TasmanierInnen ihre Wälder wieder nutzen dürfen – für Forstwirtschaft, Staudämme und Bergbau.. Früher, bevor es die ganzen Naturschutzgebiete gab, hatte die Holzindustrie in Tasmanien glorreiche Zeiten: sie hat vielen Menschen Reichtum und Arbeit beschafft. Diese glorreichen Zeiten wollen wir zurückbringen. Wir wollen, dass es wieder so ist, dass viele Menschen Arbeit haben und viele Menschen reich werden. Wenn Tasmanien ein außergewöhnliches Produkt, das Holz aus seinen Wäldern, zu bieten hat, wollen wir das auch anpreisen und auf der ganzen Welt verkaufen.. UmweltschützerInnen wie Miranda Gibson nerven uns. Die ganzen Naturschutzgebiete haben der Holzindustrie in Australien geschadet.. Es handelt sich gar nicht um richtige Urwälder. Es gibt in dem Gebiet auch einzelne Baumplantagen, und früher sind einzelne Bäume gefällt worden. Deshalb brauchen diese Wälder auch kein Welterbe sein.. Deshalb wenden wir uns auch an die UNESCO: Auf einen Antrag unserer Vorgänger, der letzten australischen Regierung, ist 2013 das Welterbegebiet vergrößert worden. Nun wollen wir aus dem Welterbegebiet 74.000 Hektar Waldfläche wieder herausnehmen.. In Australien stehen eh schon viel zu viele Wälder unter Naturschutz. In den nächsten sechs Jahren wollen wir 400.000 Hektar Land, die jetzt unter Naturschutz stehen, für die Abholzung freigeben.. Wir wollen, dass die Wälder in Australien abgeholzt werden dürfen, auch die riesigen Eukalyptus-Bäume. Denn damit können AustralierInnen Geld verdienen.. Wirtschaftliches Wachstum ist unser oberstes Ziel.. Wir sind die Regierung von Australien, wir sind gerade erst frisch gewählt worden.. Australische Regierung. Kopiervorlage „Protest im Baumwipfel“. vor lag e. les Lernen oba. s drucken zum. Au. Gl. K opie. r.

(38) Die Australischen Wälder sind UNESCO-Weltnaturerbe. Die Australische Regierung will bei der UNESCO eine Verkleinerung des Welterbegebietes beantragen. In der Öffentlichkeit unterstützen wir diese Forderung nicht. Das wäre schlecht für unser Image.. UmweltschützerInnen haben Fotos und Filme gemacht, wie wir doch Riesen-Eukalyptus-Bäume in den Urwäldern gefällt haben. Peinlich, das sollte doch geheim bleiben. Deshalb protestieren immer wieder UmweltschützerInnen gegen uns, wie z.B. Miranda Gibson. Wir tun einfach so, als ob das nicht passieren würde. Das ist am besten für unser Image.. Wir sagen den KundInnen, dass wir unser Eukalyptus-Holz nur aus Plantagen beziehen, oder aus Wäldern, die keine Urwälder sind, wo eh schon Holz geschlagen wird. Dafür haben wir sogar schon zwei Zertifizierungen bekommen. So können unsere KundInnen erkennen, dass unser Holz nicht aus Urwäldern stammt.. Das Funierholz kann man in Australien und international für viel Geld verkaufen. In den letzten fünf Jahren haben wir damit 184 Millionen Dollar verdient.. Wir haben dafür extra zwei neue Fabriken in Tasmanien bauen lassen. Hier sind 100 MitarbeiterInnen beschäftigt. Wir bauen gerade noch eine weitere Funierfabrik, wo nochmal 100 Menschen Arbeit finden werden.. Früher wurde das Holz der Riesen-Eukalyptus-Bäume zu Papier verarbeitet. Wir stellen daraus Furnierholz her. Als Furnierholz werden 0,5 bis 8 Millimeter dicke Blätter aus Holz bezeichnet. Oft werden daraus Fußböden oder Wandverkleidungen gemacht, oder es werden Möbel damit verkleidet. Das ist ein viel höherwertigeres Produkt als Papier.. Unser Ziel ist es, die Holzwirtschaft in Tasmanien nach vorne zu bringen.. Wir verkaufen Holz aus Tasmanien. Wir sind ein umweltbewusstes Holzunternehmen.. Holzfirma „TA ANN“. Kopiervorlage „Protest im Baumwipfel“. vor lag e. les Lernen oba. s drucken zum. Au. Gl. K opie. r.

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