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(1)144 Bemerkungen zu Bühler's Artikel im 39

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Bemerkungen zu Bühler's Artikel im 39. Bande dieser

Zeitschrift, S. 704 fgg.

Von 0. BShtiingk.

I, 22. Ich hatte behauptet, dass der Vers

^^(Mlai Tcrtt nVi^n tttttt: I

TTmwTTTTtTrer h TPrreTTftft ii

nicht übersetzt werden könne: He who during a year associates

with an outcast becomes (likewise) an outcast; not by sacrificing

for him, by teaching him or by (forming) a matrimonial (alliance

with him), but by using the same carriage or seat". Dagegen

spräche die Grammatik, die da verlangt, dass T ^ zum Polgenden

gezogen wird , und auch der Sinn , da das Opfem für , das Lehren

von und eine eheliche Verbindvmg mit einem Ausgestossenen

grössere Vergehen seien, als mit einem solchen Manne zusammen zu

reisen oder zu sitzen, was ja oft unvermeidlich ist. Nun wird in

den Text und in die üebersetzung auf die gezwungenste Weise

hineininterpretirt, dass das grössere Vergehen alsbald, das geringere

aber erst nach Verlauf eines Jahres die Ausstossung bewirke. Dass

der eigentliche Autor dieses Verses, der an verschiedenen SteUen

wiederkehrt, dieses hat sagen woUen, glaube auch ich. Diesen

Gedanken drücken aber correct mu- folgende Fassungen des zweiten

TheUes des Verses aus: TTTTTSTRTT^fNWTt T T 31«t|I^>IT(i:

(metrisch falsch) oder »TTt T ITTTTTTni;. Die erste Lesart

finden wir in der v. 1. zu Baudbäjana 2,2,35, die zweite bei

Kullüka zu Manu 11, 180. Ob die genauere üebersetzung „wer

es mit Ausgestossenen hält, wird nach einem Jahre ein Ausgestossener",

im Englischen einen weniger guten Satz bildet, als die weniger

genaue „wer es während eines Jahres mit Ausgestossenen hält, wird

ein Ausgestossener", vennag ich nicht zu entscheiden.

II, 10 (nicht II, 24). Bühler räumt zwar ein, dass TTTlffTTf

kein Verbum fin. enthält, sondem „jemals" bedeutet, hält aber

TRTT^nf für eben so berechtigt wie das ganz sicher beglaubigte

TfTTTTTf:. Hören wir seine Gründe: 1) es giebt einen Stamm

Tfl. neben Tf^, von dem nach deu Grammatikem zwar kein

Nom. Acc. Tf gebildet werden daif, auch sonst niemals angetroffen

(2)

BöJdlingk, Bemerkungen su BvJiler's Artikel im 39. Bande etc. 145

wird, der aber doch nach der Analogie andrer neutraler Stämme

auf so gebildet werden könnte. 2) Da zwei zum Rgveda,

em zum Sämaveda und ein zmn Jagurveda gehöriges Werk, alle

die Form ohne Visarga geben, so ist ein blosser Fehler nicht wahr¬

scheinlich. Darauf antworte ich, dass der Vers überall auf die¬

selbe Quelle zurückgeht, die Uebereinstimmung also sebr wenig

zu bedeuten hat. Wollte ich aber auch zugeben, dass der Autor

dieses Verses wirklich «wn*l^«!lt5 geschrieben hätte, so würde

dieses nur beweisen , dass er TJf: darin nicht mehr erkannte und

den kaum hörbaren Visarga fortliess. Also Unwissenheit von semer

Seite. 3) Das von mir aus RV. 10, 128, 4 angeführte TiTTWTTt

stehe ungenau für TiTTTTTf , und dieses sei der von Pänini 8, 4, 57

besprochene Fall. Mit dem Monstrum TTf fällt auch Tff in sein

Nichts zurück.

II, 24 (nicht II, 10). Ich will gern zugeben, dass auch Steine

nicht verkauft werden dürfen, desgleichen, dass T Ti^TftT^ aus

dem Vorhergehenden ergänzt werden kann, und schliesslich, dass

man aus dem Zusammenhange errathen kann, worum es sich handelt ;

aber dennoch begreife ich nicht, wie der Autor sich so ungeschickt habe ausdrücken können.

II, 35. Dieses Sütra möchte Bühler für echt erklären, weil

es ganz im Stile des Nirukta gehalten ist. Aus eben demselben

Grunde woUte ich es ausscheiden, weil eine solche Erklärung hier

nicht am Platz ist.

X, 27. Bühler sagt „TnjTt giebt allerdings einen Sinn, wenn

man es mit Kfshnapandita in der Bedeutung von ^TTT oder ^fT"

Ti^'^^ nimmt". Offenbar hat er sagen wollen „wenn man mit Ky.

TJT in der Bed. u. s. w. nimmt".

XI, 2. Dass die Zahl „sechs" im vorangehenden Sütra «gT-

f)l#|(Tftt^l«in. gesagt sein sollte, ist eine Spitzfindigkeit. Dass

T im Sinne von „und so weiter" von einem Autor selbst gebraucht

werde, bezweifle ich nach wie vor.

XI, 7. Hier habe ich übersehen, dass Bühler in den , Ad¬

ditions and Corrections" der Lesart TTTTTT den Vorzug giebt.

XI, 27. Das habe ich auch gewusst, dass man die Eigen¬

namen TWnTT und HY*T%T abgekürzt auch in der Form von

TRT und T^T gebraucht. Wenn Manu „Karren", TTTf

„Eber" u. s. w. in der Bedeutung von „eine Schlachtordnung in

Bd. XL. 10

(3)

146 Böhtlingk, Bemerkungen zu Bühler's Artikel im 39. Bande etc.

der Gestalt eines Karrens, eines Ebers' u. s. w. gebraucht, so ist

dieses nicht anders, als wenn wir sagen ,die Sonne ist in die Jung¬

frau' statt „in das Zeichen der Jungfrau getreten'. Dass man

aber statt ^T^T, welches nicht in %T -|- ^T zerlegt werden

kann, sondem ein Derivat von ftTf^T ist, kurzweg ^T „Gott"

sagen könne, war mir nicht eingefallen, und wenn es mir eingefallen

wäre, hätte ich es nicht zu äussem gewagt. Wir können von den

indischen Commentatoren viel , sehr viel ' lemen , dürfen uns aber

dabei nicht des eignen Urtheils begeben. Zum Ueberfluss sei noch

bemerkt, dass wir hier gar kein %t^t, sondem einfach ^% er¬

warten, wie die ParallelsteUen haben.

xn, 40. Bühler bleibt bei seiner Conjectur •^q^«Jn und ver¬

wirft das von mir vorgeschlagene q^«J^, weü dieses gewöhnliche

Wort nach seiner Meinung nicht verunstaltet sein würde. TTTft

soU = fr^ sein und da in dem im Pet. W. aufgeführten ftft-

TTOT (aus Bhägavatapuräna!) fT^ die Bedeutung „disdain" oder

„not care of habe, so wäre TITTtT hier am Platz. frftTTOT

bedeutet aber „der mit seinem Sitz bald fertig geworden ist', d. i.

„dem es einerlei ist, worauf er sitzt'. Vasishtha wUl aber offenbar

sagen „man solle keine Versammlungen besuchen', nicht etwa „man

soUe es mit den Versammlungen nicht zu genau nehmen, dabei nicht

wählerisch sein'. Apast. Dh. 1, 32, 18 fg. wird jener Gedanke

durch T %tT ausgedrückt, was dasselbe wie das von mir vor¬

geschlagene ist.

Xin, 47. Dass Vasishtha's Dharma9ästra an sehr zahlreichen

und starken Corruptelen leidet, sagt Bühler ausdrückUch, möchte

aber dennoch TTTT ?J Ijt T TTft nicht in TTTT T ^ T TTft

ändem, da sogar im classischen Sanskrit der Accusativ mitunter

gesetzt werden darf, wo wir den Locativ erwarten würden; man

sage ja ^^'^Hrft. Nach meiner Meinung darf man doch nicht

alle Locative und Accusative über einen Kamm scheeren. Das

eben angeführte Beispiel bedeutet „er schläft im Lande der Kura",

TTTT T T TTft soU aber besagen „eine Mutter ist keine

Ausgestossene für den Sohn". Mein Tt wird also wohl richtig sein.

XV, 19. TIM<(TU|Ifil1 der Benares Ausgabe giebt auch

keinen Sinn.

(4)

BShtUngk, Bemerhungen zu Bühler's Artikel im 39, Bande etc. 147

XVI, 16. Hier werde ich getadelt, dass ich «ffm^n, gegen

alle Handschriften und die Benares Ausgabe in TTfinTf : zu iindern

vorschlage, während ich im nächsten (genauer: übernächsten) Verse

WTWrtt stehen lasse. Da «fn«? ein Masculinum ist, kann T-

fflVf«t. kein Nommativ sein, und da die folgenden Worte alle im

Nominativ stehen , so ist der Accusativ hier nicht am Platz. Was

nun WTWVfl' betrifift, so habe ich dieses wohl in TlTTtHt ver¬

ändert imd dabei auf Manu 8, 149 verwiesen.

XVI, 21—23. Diese Sütra sind nicht wahrscheinlich, sondern

ohne allen Zweifel verdorben und zwar in der allerschlimmsten Art.

Die Bühler'sche Uebersetzung stimmt gar nicht zum Text und

giebt auch nichts weniger als einen einigermassen befriedigenden

Sinn. Sie lautet : ,A king will be superior even to Brahman if

he lives surrounded by servants (who are keen-eyed) like vultures.

But a king will not be exalted if he lives surrounded by servants

(who are greedy) like vultures. Let him live surrounded by

servants (who are keen-eyed) like vultures, let him not be a vulture

surrounded by vultures". Wenn Krshnapandita sagt, dass TT nach

tVfft die Bedeutung TrfT babe, so hat er übersehen, dass dieses

TT mit dem TT im folgenden Sütra in Correlation steht.

XXVI, 7. Dass T Ttf flfttt T die Pratika T Ttf: und

l[ft sein sollten, scheint mir sehr unwahrscheinlich zu sein. Icb

hatte vorgeschlagen T Ttf 1[ft ftTT. zu lesen, weil drei Veda-

Sprüche mit T Ttf: beginnen. Mit Xf^ beginnen sieben Sprüche,

welcher von diesen soll nun gemeint seinV Wenn das erste tjn

in ^pfVft als Pratika gefasst wird, vermisst man ein drittes \ffl

nach tf .

Zum Schluss bemerkt Bühler, dass er für seine Person es

selbst bei einem so verdorbenen Texte für angezeigt halte, sehr

conservativ zu sein. Ja, conservativ sein ist eine gar schöne Tugend, hat aber gewiss auch seine Greuzen.

10*

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148

Anzeigen.

W. Robertson Smith, Kinship and Marriage in early Arabia.

Cambridge 1885.

Robertson Smith hätte sich schon dann einen bleibenden Namen

unter den Erforschern des semitischen Alterthums erworben , wenn

er nichts weiter gethan hätte , als zuerst ') energisch darauf hin¬

zuweisen, dass sich bei den alten Arabern und Israeliten noch

mancherlei Spuren des einstigen „Matriarchats" finden; das ist der

sociale Zustand, in welchem nur die Abstammung von der gemein¬

samen Mutter als Verwandtschaft zählt und der Mann nicht durch

seine Kinder beerbt wird , sondern zunächst durch seinen Bruder

von derselben Mutter, in Ermanglung eines solchen durch die Söhne

seiner Schwester von derselben Mutter. Ja schon das ist ein grosses

Verdienst, dass er überhaupt begonnen hat, zu untersuchen, wie

weit die socialen und Familienverhältnisse der Araber und der

Semiten insgemein einstmals von dem abweichen , was uns als

normal erscheint.

Nachdem nun inzwischen G. A. Wilken's Scluift „Het Matri-

archaat bij de oude Arabieren" (Amsterdam 1884)^) die Haupt¬

beweise des scharfsinnigen und gelehrten Schotten für das Matriarchat

klar zusammengestellt und nicht wenig verstärkt hat , trägt uns

dieser in dem neuen Buche ausführlich vor, wie sicb nach seiner

Ansicht die modernen Stamm- und Familienverhältnisse der Araber

aus der ursprünglichen ärgsten Rohheit durch eine Reihe von

Zwischenzuständen allmählich entwickelt haben. Es ist em Bau

von imponierender Geschlossenheit; AUes scheint um so sicherer,

als es im Wesentlichen nur die Anwendung des von J. F. Mc Lennan

1) In dem Artikel „Animal worsliip and anima! tribe.s among the Arabs and in the Old Testament" Journal of Pliilolugy 9, 75 ft'.

2) Deutsche Uebersetzung: „Das Matriarchat (das Mutterrecht) bei den alten Arabern". Leipzig 1884. — S. meine Besprechung in der literar.-krit.

Beilage der ,, Oesterr. Monatsschrift für den Orient" 1884, 301 ff. — Ferner vgl. Wilken's Streitschrift gegen Redhouse: „Eenige Opmerkingen naar aanleiding eener critiek van mijn Matriarchaat . . ." (Bijdragen tot de Taal-, Land- en Volkenkunde van Nederl. Indie 4e Volgr. lOe Dl. 3e Stuk) Haag 1885.

1 Ii

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