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Eine phönizische Bronzeschale aus dem Sudan

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EINE PH ÖNIZISCHE BRONZESCHALE AUS DEM SUDAN

Von A ngelika Lohwasser

In den Wintermonaten 1912/13 leitete d e r Brite F. LI. Griffith (Oxford) eine Ausgrabung in Sanam, einem O r t n a h e d e m Gebel Barkai im Sudan. H e u t e ist das antike Gelände von der m o d e r n e n Provinz­

hauptstadt Merawi e i n g e n o m m e n ; auch schon zu Griffiths Zeiten begann die Stadt bereits ü b e r die Reste der alten Kultur zu wachsen. Sanam liegt in d e m Gebiet, in d e m d e r Nil f ü r ca. 300 km etwa von Nord nach Süd, u n d nicht wie sonst in seinem 6672 km langem Lauf von Süd nach Nord fließt. Prägend f ü r die U m g e b u n g ist sicherlich d e r Gebel Barkai, ein freistehender Tafelberg, der als markanter u n d von weitem sichtbarer Punkt eine L a n d m a r k e dar­

stellt. Schon f r ü h wurden an diesem Berg Heiligtü­

m e r angelegt; in meroitischer Zeit ist das Gelände zwischen d e m Gebel Barkai u n d d e r Fruchtland­

grenze mit Tempeln u n d Palästen übersät. Südlich des Berges liegen zwei G r u p p e n von Pyramiden, die in die Zeit von ca. 300­270 bzw. 90­50 v. Chr. datiert werden.

In der Nähe des Gebel Barkai m u ß die Stadt Napata liegen, die als erste Hauptstadt des Reiches von Kusch (ca. 800 v. Chr.­330 n. Chr.) angesehen wird, aber noch nicht lokalisiert ist. Das Reich von Kusch, das sich von U n t e r n u b i e n bis mindestens zum Zusammenfluß von Weißem u n d Blauem Nil (bei der heutigen Hauptstadt des Sudan, Khar­

toum) ersteckte, wird in die napatanische u n d die meroitische Periode geteilt. Der W e n d e p u n k t wird an d e r Verlegung des königlichen Friedhofes vom napatanischen Raum nach Meroe (um 270 v. Chr.) festgemacht. Die Hauptstadt mit Sitz der Verwal­

tung wird wohl schon viel früher, spätestens in der Zeit des Aspelta (um 590 v. Chr.) nach Meroe verlegt worden sein.

Im ersten Augenblick verwirrend ist die Tatsa­

che, daß Griffith von seiner Ausgrabung in „Napata"

spricht. Gemeint ist dabei allerdings das Ruinenge­

biet r u n d um die alte Hauptstadt, zu d e r Griffith auch die Königsfriedhöfe von El Kurru u n d Nuri

u n d natürlich die Bauten am Gebel Barkai zählt.

Sanam konnte bisher nicht mit d e r Stadt Napata identifiziert werden.

Griffith legte zunächst d e n Tempel f ü r „Arnim, Stier von Nubien" frei, einen Sakralbau, der nach der klassisch ägyptischen R a u m o r d n u n g konzipiert ist. Der Tempel wurde in der Zeit des kuschitischen Königs Taharqo (690­664 v. Chr.) gebaut; ein klei­

n e r Schrein von Aspelta (ca. 593­568 v. Chr.) ist die letzte an diesem Bau nachgewiesene Maßnahme.

Bald danach d ü r f t e d e r Tempel auch nicht m e h r in Betrieb gewesen sein, es d e u t e n keine Inschriften o d e r archäologische Relikte auf eine sakrale Nut­

zung nach Aspelta hin.' In der Nähe des Tempels b e f a n d sich auch das sogenannte „Schatzhaus", eine Reihe von Kammern mit Säulen, aus d e n e n i m m e r wieder Kleinfunde geborgen wurden. Auch in die­

sem Fall sowie bei d e n wenigen Resten d e r antiken Stadt geht Griffith von einer Blüte in d e r Zeit zwi­

schen d e n Königen Piye (747­712 v. Chr.) u n d Aspelta aus.

Der dritte Altertümerplatz in Sanam, der eben­

falls von Griffith ausgegraben wurde, ist ein Fried­

hof, d e r aus ca. 1700 Gräbern besteht. Zeitlich setzt Griffith d e n Friedhof ebenfalls in die Periode zwi­

schen d e n Königen Piye u n d A r a m a t e l q o (ca.

568­555 v. Chr.). Wie Griffith selbst in seinem Gra­

bungsbericht (GRIFFITH 1923) schreibt, ist Sanam d e r einzige Friedhof in d e r N ä h e d e r antiken Hauptstadt Napata, d e r nicht­königliche Gräber b e h e r b e r g t u n d d e r ausgegraben wurde. Dieses Bild hat sich bis heute n u r wenig verändert, j e d o c h wur­

d e n in d e n letzten J a h r e n einige kleinere U n t e r n e h ­ m u n g e n zu diesem T h e m a u n t e r n o m m e n : in Hillat el­Arab, einem O r t zwischen d e m Gebel Barkai u n d d e m ältesten Königsfriedhof, El Kurru, sowie in d e r Nähe d e r Pyramidenfelder am Gebel Barkai selbst wurden einige Privatgräber ausgegraben."

Insgesamt wurden von Griffith ca. 1550 Gräber untersucht, einen kleinen Teil k o n n t e er nicht aus­

Bald nach Aspelta dürfte der Tempel als eine Uschebti­

manufaktur genutzt worden sein. Uschebtis und Modeln dafür wurden gefunden. Aus meroitischer Zeit datieren

eine Inschrift, Keramikscherben sowie die Wiedererrich­

tung einer Ziegelmauer (GRIFFITH 1922: 75).

• VlNCENTEl.U­LlVERANI 1997; BF.RENCUER 1999.

Originalveröffentlichung in: Ägypten und Levante 12, 2002, S. 221-234

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2 2 2 Angelika Lohwasser

graben, da er im Hof des Krankenhauses bzw. u n t e r der Straße zum Sitz des Provinzgouverneurs liegt.

Die meisten Gräber wurden bereits in d e r Antike geplündert, oft auch die Skelette zerstört. Trotz allem gelang es Griffith, eine Reihe von F u n d e n aus d e n Gräbern zu bergen.

Das Ägyptische M u s e u m Berlin u n t e r d e m damaligen Direktor Heinrich Schäfer war einer der vielen Sponsoren der O x f o r d Expedition to N u b i a / Aus diesem G r u n d wurde Berlin auch bei der Fund­

teilung bedacht u n d so kam eine beträchtliche M e n g e von K l e i n f u n d e n in das Ägyptische Museum.4Der Großteil der Objekte sind Perlen, Amulette, Skarabäen u n d Schmuckteile aus Bronze, Muscheln u n d a n d e r e n Materialien, j e d o c h befin­

den sich außer Gefäßen aus Ton auch einige aus Metall u n d Stein darunter. Nur wenige Stücke fallen aus diesem R a h m e n : vier Spiegel aus Bronze, eine Opfertafel aus Ton, eine Kopfstütze aus Elfenbein, ein Salblöffel aus Fayence, ein Reibstein aus Quarz u n d ein Schminkgriffel aus Glas.

Das A u g e n m e r k soll n u n auf eine Bronzeschale gelenkt werden, die in einem Grab des Friedhofes von Sanam g e f u n d e n wurde u n d sich heute im Ägyptischen Museum Berlin befindet. Die Schale trägt die I n v e n t a r n u m m e r 2989 u n d stammt aus d e m Grab Nr. 850. GRIFFITH (1923: 160) bemerkt zu d e m Grab lapidar: „850. Rect. bricked. Bronze bowl XVI (III b). Berlin." Es handelt sich also um ein rechteckiges Grab, das mit Ziegeln verkleidet wurde; eine auf diesem Friedhof sehr häufige Grab­

form. Leider gibt sein Bericht keine Auskunft, um welche Art d e r Bestattung es sich handelt. Nach der Zusammenstellung von Griffith sind in solchen Grä­

bern aber vor allem Mumien bzw. Strecker zu fin­

den, allerdings sind auch einige Hocker nachgewie­

sen (GRIFFITH 1923: 78). Auch das Geschlecht u n d das Alter des Verstorbenen werden bei Griffith nicht g e n a n n t . Nach d e m Bericht von Griffith ist in d e m Grab n u r eine Bronzeschale g e f u n d e n worden. Das

kann allerdings nicht mit Sicherheit a n g e n o m m e n werden, da Griffith die Funde, die nicht direkt in der G r a b k a m m e r g e f u n d e n wurden, fast nie angibt.

Wir müssen n u n als Arbeitshypothese a n n e h m e n , daß direkt beim Skelett n u r die Bronzeschale 2989 gelegen ist.

Bei der Zusammenstellung der F u n d e schreibt Griffith ü b e r unsere Schale u n t e r d e r Rubrik „III.

Shallow bowls a n d cups" folgendes (GRIFFITH 1923:

92): „Heavy, rim h a m m e r e d down, f o u r groups of three very shallow bosses in a horizontal row ham­

m e r e d in f r o m the outside near the foot, and f o u r groups of four each below the rim, 850." Er ver­

zeichnet also keine Dekoration, j e d o c h einige von a u ß e n e i n g e s c h l a g e n e Beulen. Bereits bei d e r ersten Restaurierung nach d e m Eingang des Objek­

tes wurde festgestellt, daß diese Beulen die Körper von Rindern waren, die durch Linien in die Schale eingezeichnet waren. Nach Beschädigungen durch den Krieg, die zum Glück nahezu o h n e Substanzver­

lust vonstatten gingen, wurde die Schale unlängst e r n e u t von Frau R. L e h m a n n restauriert. '

INV. N R . 2 9 8 9 (= Z - 5 4 5 ) ( A b b . 1 ­ 5 )

Durchmesser 180 m m ; Dicke 2,4­1,7 m m Flache Schale, Teil einer Kugel, o h n e besonders abgesetzten Rand. Außen o h n e Dekoration. Innen­

dekoration mit eingravierten Linien.

Mitte: Kreis ( 0 25 m m ) mit kleinem Punkt in d e r Mitte, in d e n Kreis ragen vier Halbkreise, die mit einer Schraffur verziert sind. An diesen Kreis anschließend ein zweiter Kreis, auf den außen 26 schildförmige Blütenblätter gesetzt sind.

U n t e r e r Fries: U m die Mittelverzierung umlau­

f e n d ein Fries, d e r o b e n u n d u n t e n mit einer durch schräge Punkte bezeichneten Linie begrenzt ist.

Darstellung von vier Rindern, die nach links schrei­

ten, ihren Kopf aber zurück (nach rechts) g e d r e h t haben. Von d e n vier Rindern sind zwei gut erhalten, eines zum Teil korrodiert, eines durch Korrosion

3 Aus d e n Akten des Zentralarchives der Staatlichen

Museen zu Berlin war zu erfahren, daß die Sachverstän­

digenkommission der Ägyptischen Ahteilung am 3. 1.

1913 d e n Beschluß faßte, die Ausgrabung Griffiths mit 2500 M zu unterstützen. Weiters geht aus d e n Akten hervor, daß diese S u m m e am 28. 4. 1913 als L 122.2.7.­

in L o n d o n ausgezahlt wurde. Leider sind keine Unter­

lagen über die Fundteilung, d e n Transport der Objekte u n d deren U b e r e i g n u n g m e h r erhalten.

4 Im Zuge meines VolontariaLs am Ägyptischen Museum

war es mir möglich, die Objekte aus Sanam zu studieren

und in eine Datenbank a u f z u n e h m e n . Für die immer gezeigte Hilfsbereitschaft danke ich Prof. Dr. K.­H. Prie­

se (Direktor am Ägyptische Museum) und Herrn F.

Marohn (Magazinverwalter des Ägyptischen Museums) ganz herzlich. O h n e ihren Beistand wäre mir diese Untersuchung nicht möglich gewesen.

5 Dankenswerter Weise machte mich Herr Prof. Dr. Prie­

se auf diese Schale aufmerksam und empfahl mir, sie im nun restaurierten und somit handhabbaren Zustand genauer zu untersuchen. Herr Prof. Dr. D. Wildling danke ich für die Publikalionsei laubnis.

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Eine phönizische Bronzeschale aus d e m Sudan 2 2 3

Abb. la, b Bronzeschale, Ägyptisches Museum Berlin, Inv. Nr. 2989. Foto: M. Büsing

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224 Angelika Lohwasser

Abb. 2 Bronzeschale, Ägyptisches Museum Berlin, Inv. Nr. 2989. Foto: M. Büsing, Zeichnung: I. Gerullat

Abb. 3 Bronzeschale, Ägyptisches Museum Berlin, Inv. Nr. 2989. Foto: M. Büsing

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Eine phönizische Bronzeschale aus dem Sudan 2 2 5

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Abb. 4 Bronzeschale, Ägyptisches Museum Berlin, Inv. Nr. 2989. Zeichnung: I. GeruHat

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2 2 6 Angelika Lohwasser

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Abb. 5 Bronzeschale, Ägyptisches M u s e u m Berlin, Inv. Nr. 2989. Zeichnung: I. Gerullat

f a s t n i c h t m e h r s i c h t b a r . D i e B e s c h r e i b u n g b a s i e r t a u f d e n b e i d e n g u t e r h a l t e n e n D a r s t e l l u n g e n . D a s R i n d w i r k t in d i e L ä n g e g e z o g e n , K o p f , B a u c h u n d H i n t e r t e i l g e b e n d u r c h k l e i n e W ö l b u n g e n ( v o n a u ß e n e i n g e s c h l a g e n e B e u l e n ) e i n e n p l a s t i s c h e n E i n d r u c k w i e d e r . K ö r p e r , S c h w a n z u n d B e i n e s i n d d u r c h e i n f a c h e L i n i e n g e k e n n z e i c h n e t , n u r a m K o p f s i n d D e t a i l s e i n g e z e i c h n e t : d a s A u g e m i t e i n e r B r a u e , zwei H a l s f a l t e n , zwei O h r e n , a l l e r d i n g s n u r e i n H o r n . D i e S c h n a u z e e r s c h e i n t e t w a s v e r k ü r z t . D i e B e i n e s i n d steif, b e i d e V o r d e r b e i n e g e s p r e i z t , d i e H i n t e r b e i n e in S c h r i t t s t e l l u n g . Bei d e n H u f e n s i n d d i e A f t e r k l a u e n n a t u r a l i s t i s c h a b g e s e t z t . D e r S c h w a n z m a c h t e i n e n B o g e n , i n d e m e r v o m K ö r p e r

z u n ä c h s t e t w a s a b s t e h t , s i c h d a n n a b e r a n d i e B e i n e s c h m i e g t . D i e S c h w a n z s p i t z e h a t e i n e I n n e n z e i c h ­ n u n g d u r c h L ä n g s l i n i e n .

O b e r e r Fries: U b e r d e m e b e n b e s c h r i e b e n e n F r i e s b e f i n d e t sich n o c h e i n zweiter, e b e n f a l l s o b e n u n d u n t e n m i t e i n e r d u r c h s c h r ä g e P u n k t e b e z e i c h ­ n e t e n L i n i e b e g r e n z t . D a r g e s t e l l t s i n d f ü n f R i n d e r , d i e n a c h l i n k s s c h r e i t e n u n d a u c h n a c h l i n k s blik­

k e n . A u c h h i e r s i n d zwei R i n d e r g u t e r h a l t e n , v o n z w e i e n ist d u r c h e i n e g r ö ß e r e F e h l s t e l l e n u r d e r o b e r e Teil z u s e h e n , e i n R i n d ist s t a r k k o r r o d i e r t . D i e A r t d e r D a r s t e l l u n g e n t s p r i c h t d e n R i n d e r n d e s u n t e r e n F r i e s e s , e b e n s o d i e e i n g e s c h l a g e n e n B e u ­ l e n . D i e K o p f p a r t i e ist j e d o c h d e t a i l l i e r t e r w i e d e r g e ­ g e b e n : a n d e r B r u s t s i n d d r e i F e t t p o l s t e r sowie e i n Fell d u r c h f e i n e Q u e r s t r i c h e e i n g e z e i c h n e t . A u f d e m K o p f u n d a m N a c k e n s i n d e b e n f a l l s H a a r e d u r c h s e h r f e i n e L i n i e n a n g e d e u t e t . D i e s i c h t b a r e S c h u l t e r sowie d e r H a l s b i l d e n H a u t f a l t e n ( e i n f a c h e L i n i e n ) . A m K o p f s i n d d a s A u g e , d i e B r a u e u n d N ü s t e r n g e z e i g t , d a s M a u l s e l b s t ist n u r d u r c h d e n V e r l a u f d e r U m r i ß l i n i e , n i c h t j e d o c h d u r c h e i n e I n n e n z e i c h n u n g w i e d e r g e g e b e n . Bei f a s t a l l e n R i n ­ d e r n s i n d b e i d e O h r e n z u s e h e n , n i r g e n d s j e d o c h m e h r als e i n H o r n . D i e s e s H o r n ist m i t zwei s c h w u n g v o l l e n L i n i e n n a c h v o r n e g e b o g e n . U b e r d e m o b e r e n A b s c h l u ß d e s F r i e s e s ist e i n 6 m m b r e i ­ t e r R a n d , d e r n i c h t v e r z i e r t ist.

S c h a l e n m i t R i n d e r d a r s t e l l u n g e n s i n d i m k u s c h i t i s c h e n K u l t u r r a u m n u r s e l t e n b e l e g t . E t w a z e i t g l e i c h m i t d e m G r a b in S a n a m ist d a s G r a b in El K u r r u K u . 5 5 z u d a t i e r e n , in d e m zwei F a y e n c e s c h a ­ l e n m i t R i n d e r n in l e i c h t e r h a b e n e m R e l i e f g e f u n ­ d e n w u r d e n .1' A u c h h i e r s c h r e i t e n R i n d e r in e i n e m F r i e s u m e i n e r u n d e M i t t e l g e s t a l t u n g . Bei d e r S c h a ­ le M F A 2 4 . 1 0 8 9 ist in d e m Kreis e i n e u n t e r P a p y r u s ­ p f l a n z e n l i e g e n d e K u h g e z e i g t , d e n M i t t e l p u n k t d e r a n d e r e n S c h a l e b i l d e t e i n e R o s e t t e . A u f d e m G e f ä ß a u s B o s t o n s i n d d i e S t i e r e n a c h l i n k s s c h r e i t e n d g e z e i g t . E i n n a c h v o r n g e s t r e c k t e s H o r n s o w i e e i n O h r s i n d s i c h t b a r . D i e M ä h n e a m N a c k e n ist m i t v i e r bzw. f ü n f S t r ä h n e n w i e d e r g e g e b e n . A m K o p f s i n d A u g e n u n d B r a u e n s o w i e M a u l u n d N ü s t e r n m i t w e n i g e n L i n i e n e i n g e z e i c h n e t . D e r K o p f ist g e r a d e n a c h v o r n g e s t r e c k t , d e r H a l s w i r f t k e i n e F a l t e n wie a u f d e r B r o n z e s c h a l e a u s S a n a m . D e r S c h w a n z h ä n g t g e r a d e h e r u n t e r u n d ist n i c h t wie a u f u n s e r e r S c h a l e v o m K ö r p e r w e g s t e h e n d . A u c h P e n i s u n d

6 DUNHAM 1950: 93, fig. 31e, pl. LXIV A., B. Datiert wird das Grab einer Frau in die Zeit des Königs Piye.

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E i n e p hö n i z i s c h e B r o n z e s c h a l e a u s d e m S u d a n 2 2 7

Hoden der Stiere sind dargestellt, ebenso die Hufe mit den Afterklauen. Die Rinder schreiten auf einem kordelartig gedrehten Band. In der Mitte ist ein Medaillon mit einer unter vier Papyruspflan­

zen liegenden Kuh. Ihr Kopf wirkt leicht gedreht, sodaß beide Hörner sichtbar sind. Eine unter Papy­

ruspflanzen liegende Kuh ist manchmal in der 3. Zwischenzeit in Ägypten dargestellt.'

Die zweite Schale, deren heutiger Standort nicht zu ermitteln war, trägt ebenfalls einen Fries mit wahr­

scheinlich vier Rindern,

8

die auf einem kordelartigen Band schreiten. Die Art der Darstellung dürfte der anderen Fayenceschale entsprechen. In der Mitte des Bodens ist eine Scheibe, um die herum sich zwölf Blütenblätter zu einer Rosette gruppieren.

Ungewöhnlich ist die Art der Darstellung von Stieren mit nur einem Horn. Die aus Nubien bekannten Abbilder von Rindern lassen sich nicht damit vergleichen,'' auch die originär ägyptischen Belege zeigen die Tiere in einer anderen Darstel­

lungsart.

1

" Dieses hervorstechende ikonographische Detail ist jedoch bei Rinderdarstellungen im Flach­

bild aus dem vorderasiatischen Raum belegt." Aus dem Palast des Assurnasirpal (883­869 v. Chr.) in Nimrud konnten einige Reliefplatten 1855 für das Vorderasiatische Museum Berlin angekauft werden.

Dabei befindet sich auch der linke Teil der Szene einer Stierjagd.

1

" Leider ist nur die vordere Hälfte eines laufenden und das vordere Viertel eines bereits gefallenen Tieres erhalten. Doch die ikonographi­

schen Ubereinstimmungen sind bemerkenswert: bei beiden Tieren ist nur ein nach vorne gerichtetes Horn sichtbar, das so wie auf der Bronzeschale aus zwei geschwungenen Linien gebildet ist. Der Kopf ist detailreicher gestaltet, jedoch ist dabei die Größe des

Reliefs zu beachten.

15

Auch auf der Schale selbst sind die größeren Tiere des oberen Registers mit einer detaillierteren Innenzeichnung versehen als die klei­

neren des unteren Registers. Auf dem Relief des Assurnasirpal sind das Auge mit stark modellierten Brauen, Nüstern, Maul und Zunge sowie beide Ohren deutlich wiedergegeben. Auf der Brust und am Nacken sind Haare des Felles mit feinen Linien angedeutet. Die Vorderbeine sind im Sprung beide nach vorn gestreckt, jedoch sind auch hier die Hufe (deutlich als Paar zu erkennen) sehr naturalistisch gezeichnet und die Afterklauen wiedergegeben, auch die Muskeln der Beine sind dargestellt. Im Palast des Assurnasirpal sind noch weitere ähnliche Rinderdarstellungen gefunden worden.

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Rinder in der eben beschriebenen Ikonographie sind auch auf Elfenbeinfragmenten, die ebenfalls aus Nimrud stammen, belegt. Dabei sind vor allem Rinder mit nach hinten gewendetem Kopf zu finden.

1

' Diese Kühe lecken ein Kalb, das sie säugen. Obwohl diese Szene nicht auf unserer Bronzeschale dargestellt ist, so ist doch die Ikonographie und die Haltung der Rinder zu vergleichen. Auch eine Bronzeschale mit Darstellungen von Rindern, Löwen, Gazellen und Fabeltieren wurde in Nimrud gefunden."' Die Deko­

ration der Schale ist anders aufgebaut als bei unse­

rer, doch entspricht auch hier die Ikonographie der der Schale aus Sanam. Es ist wohl anzunehmen, daß das Motiv der schreitenden Rinder in dieser beson­

deren Form, wie es auf unserer Bronzeschale und den beiden Fayenceschalen aus Ku. 55 zu finden ist, aus Vorderasien stammt.

1

'

Diese Art der Gestaltung der Rinder übernah­

men die Phönizier, um orientalisierendes Kunst­

handwerk herzustellen. Besonders die Bronzearbei­

' E t a D M A N N 1 9 9 8 : 2 3 4 , Nr. 138, m i t d e n B e l e g e n in d e r A n m . 2 0 9 .

* E i n Teil d e r S c h a l e f e h l t u n d d a s F o t o i n DUNHAM 1 9 5 0 : pl. L X I V B. ist s o h e l l , d a ß m a n n u r e i n T i e r e r k e n n e n k a n n .

9 HOFMANN & TOMANDL 1 9 8 7 : 3 4 ­ 3 8 , 1 3 5 ­ 1 4 4 .

0 Z. B. BREWER, REDFORD & REDFORD 1 9 9 4 : 8 2 ­ 8 9 ; OSBORNE 1 9 9 8 : 1 9 4 ­ 1 9 6 .

1 Bei d e r S u c h e n a c h L i t e r a t u r w a r e n m i r b e s o n d e r s F r a u Dr. N a d j a C h o l i d i s u n d H e r r Dr. L u t z M a r t i n ( V o r d e r a s i a t i s c h e s M u s e u m ) b e h i l f l i c h , d e n e n i c h g a n z h e r z l i c h d a n k e n m ö c h t e . Es soll j e d o c h d a r a u f h i n g e ­ w i e s e n w e r d e n , d a ß d i e V f n . Ä g y p t o l o g i n ist u n d h i e r k e i n e f ü r e i n e n v o r d e r a s i a t i s c h e n A r c h ä o l o g e n e r s c h ö p f e n d e D i s k u s s i o n d e r S c h a l e l i e f e r n k a n n . D i e ­ s e s a u ß e r g e w ö h n l i c h e S t ü c k soll i m W e s e n t l i c h e n h i e r n u r v o r g e s t e l l t w e r d e n , e i n e g e n a u e r e E i n o r d n u n g

b e z ü g l i c h D a t i e r u n g , H e r k u n f t u n d Stil m ö g e n d i e S p e z i a l i s t e n v o r n e h m e n .

'­ V A 9 6 2 , F o t o i n MEYER 1 9 6 5 : A b b . 1 1 1 , Z e i c h n u n g i n READE 1 9 8 5 : p l . X L I b , P u b l i k a t i o n m i t ä l t e r e r L i t e r a t u r in PALEY & SOBOLEWSKI 1 9 8 7 : 7 5 ­ 7 6 , pl. 5 , 2 5 .

13 G e s a m t h ö h e 0 , 7 9 m , G r ö ß e d e s l a u f e n d e n S t i e r e s ca.

0 , 6 0 m .

14S i e h e BUDGE 1 9 1 4 : pl. X H . L , X I X . L , X X I I I . 2 ; PALEY &

SOBOLEWSKI 1 9 8 7 : 7 6 ­ 7 7 , pl. 5 , 2 6 .

15 Z. B. HERMANN 1 9 9 2 : pl. 2 8 , i n s b e s o n d e r e Nr. 1 3 2 ­ 1 3 4 . S i e s t a m m e n a u s d e r Z e i t d e s N a c h f o l g e r s v o n A s s u r n a ­ sirpal II, S a l m a n a s s a r III.

16 LAYARD 1 8 5 3 : pl. 6 0 .

17 S o s c h o n HOFMANN & TOMANDL 1 9 8 7 : 3 4 . HöLBL 1 9 7 9 : 3 0 7 m ö c h t e d i e F r a g e , i n w e l c h e R i c h t u n g d e r E i n f l u ß v e r l i e f ­ o b v o n K u s c h n a c h P h ö n i z i e n o d e r u m g e k e h r t

­ o f f e n l a s s e n .

(8)

2 2 8 A n g e l i k a L o h w a s s e r

ten aus Phönizien waren ein beliebtes Handels­ und Tributgut.

18

Unter diesen Bronzewerken, die fast ausschließlich außerhalb Phöniziens gefunden wur­

den, befanden sich auch dekorierte Schalen. Eine Gruppe dieser Schalen wurde „bull­bowls" genannt, es handelt sich ausschießlich um Gefäße mit Rinder­

friesen. Unter diesen Schalen fand sich eine sehr nahe Parallele zu unserer Inv.­Nr. 2989. Sie stammt aus Ägypten.

19

Eine genaue Herkunft konnte nicht ermittelt werden, die „suggested (but unlikely) pro­

venance is Deir el Bahari".

2

" Die fünf Rinder am äußeren Fries schreiten nach rechts, die vier am inneren Fries mit zurückgewendetem Kopf nach links. Sie säugen keine Kälber. In der Rosette scheint ebenfalls eine Innenzeichnung aus vier kleinen Halbkreisen zu sein. Die Art der Darstellung ist hier sehr ähnlich der unserer Bronzeschale aus Sanam.

Die Blüten der Rosette sowie die Gestaltung der Standlinien mit vielen kleinen Schrägstrichen ist nahezu identisch mit unserer Bronzeschale. Unter­

schiede sind für mich lediglich beim Schwanz (die Schwanzspitze ist gedreht gezeigt) und in der gegen­

läufigen Schreitrichtung der Rinder zu erkennen.

Eine weitere vergleichbare Schale befindet sich in der Ortitz­Collection und wurde im Antikenhan­

del in der Türkei gekauft.

21

Auch hier ist der äußere Fries mit fünf nach links schreitenden Stieren gestal­

tet, der innere mit vier Kühen, die ihren Kopf nach hinten wenden, um ihr säugendes Kalb zu lecken.

Den Mittelpunkt bildet eine Rosette, deren Innerstes wie im Fall unserer Schale mit einem Kreis und darin hineinragend vier schraffierten Halbkreisen gebildet ist. Die Stiere und auch die Kühe sind stilistisch und ikonographisch mit den Rindern unserer Schale zu vergleichen. Auch hier sind durch von außen einge­

schlagene Beulen die Körper der Tiere plastisch gestaltet. Ebenso zeigt die Darstellung mit dem einen, nach vorne wegstehenden geschwungenen Horn, die Fellzeichnung an Hals und Nacken sowie der zunächst wegstehende und dann an den Beinen

fast anliegende Schwanz die fast identische Ausfüh­

rung. Auch die zurückgewandten Kühe sind parallel zu unserer Schale gestaltet. Jedoch wird bei der Schale aus Sanam kein Kalb gesäugt.

Eine weitere ähnliche Schale befindet sich heute im British Museum (BM 134711), die aller­

dings nicht vollständig erhalten ist.

22

Die Stiere scheinen nicht so sorgfältig gearbeitet zu sein. Bei den im inneren Fries zurückblickenden Rindern ist heute nicht mehr festzustellen, ob sie ein Kalb säu­

gen oder nicht. Die beiden Schalen (Ortitz­Collec­

tion, British Museum) werden von

F A L S O N E

(1985:

141) in das 9./8. Jh. v. Chr. datiert.

Ebenfalls in diese Gruppe gehört die Schale aus dem Museum Teheran 15192.

21

Am Fries außen schreiten die fünf Stiere nach links, allerdings ist in diesem Fall der innere Fries undekoriert geblieben.

Den Mittelpunkt der Bronzeschale bildet wieder eine Rosette mit dem Kreis, in den vier schraffierte Halbkreise ragen. Weitere Parallelen sind zwei Scha­

len aus Olympia, die mit schreitenden Rindern in einem ähnlichen Stil wie die Schale aus El Kurru dekoriert sind,

2

'

1

sowie eine aus Mykonos

2:

' und eine aus Nimrud.

2

'' Auch in Phrygien ist eine dieser Scha­

len in einem Grab gefunden worden.

2

'

In seiner Untersuchung zu den cypro­phönizi­

schen Bronzeschalen datiert

M A R K O E

(1985:153) sämtliche „bull­bowls" in die 2. Hälfte des 8. Jh. v.

Chr. Er begründet die Datierung mit dem Hortfund in Nimrud, der in der Regierungszeit des Sargon II.

(722­705 v. Chr.) angehäuft wurde und daher vor­

her entstanden sein mußte. Sowohl Falsone als auch Culcian datieren die von ihnen besprochenen Scha­

len etwas früher in das 9./8. Jh. v. Chr.

Durch die reichlich vorhandenen Parallelen hat sich gezeigt, daß die Bronzeschale aus Sanam in die Gruppe der phöni/ischen „bull­bowls" gehört. Die Wiederverwendung von fremden Motiven ist ganz typisch für die phönizische Kunst. Besonders ägypti­

sche Elemente wurden gern verwendet, gab es doch

FALSONE 1 9 8 8 . S i e h e a u c h HÖLBL 1979: 2 9 3 ­ 3 2 2 . E i n e ä l t e r e , a b e r a u f j e d e n Fall b e a c h t e n s w e r t e U n t e r s u ­ c h u n g z u d e n p h ö n i z i s c h e n M e t a l l s c h a l e n ist BISSINC 1 9 2 3 / 2 4 .

E h e m a l s Coli. M a c G r e g o r Nr. 1 2 0 3 , h e u t e i m St. L o u i s Art M u s e u m Nr. 1 1 5 . 1 9 2 4 (FALSONE 1985: 141, pl.

X X I V b; MARKOE 1 9 8 5 : 2 1 5 ­ 2 1 6 , U 2 ; 3 4 4 ) .

MARKOE 1985: 2 1 5 ­ 2 1 6 . WALLIS ( 1 8 9 8 : 7 0 ­ 7 1 ) schreibt:

„it is said, o n g o o d authority, to h a v e f o r m e d a part o f a F i n d o f objecLs w h i c h b e l o n g e d to Q u e e n H a t s h e p s u . "

FALSONE 1 9 8 5 : 1 3 1 ­ 1 3 6 .

22 FALSONE 1 9 8 5 : 1 3 6 ­ 1 3 8 ; H e r k u n f t : m ö g l i c h e r w e i s e Iran.

2:1 CULCIAN 1970: 7 1 ­ 7 3 , pl. VIII, 2; MARKOE 1 9 8 5 : 2Mi. U 3 .

24 A r c h ä o l o g . M u s u m O l y m p i a : Inv. Nr. 8 5 5 5 (MARKOE 1 9 8 5 : 2 0 6 , G 5 ; F A L S O N E 1 9 8 5 : 1 4 1 ) , I n v . N r . B 6 0 9 4 ( C U L ­ CIAN 1 9 7 0 : 6 9 ­ 7 1 , f i g . 2 ; M A R K O E 1 9 8 5 : 2 0 6 , G 6 ) . 25 A r c h ä o l o g . M u s e u m M y k o n o s , Inv. Nr. 4 8 0 (MARKOE

1 9 8 5 : 2 0 8 , G 1 0 ) .

2 6 F A L S O N E 1 9 8 8 : 2 3 6 .

27 A n k a r a G.T. 5 7 , ATASOY / BULUC 1982: 157, pl. X X I X a .

(9)

Eine phönizische Bronzeschale aus dem Sudan 229

nach Ägypten die längsten u n d intensivsten Handels­

kontakte. Aber auch assyrische Motive wurden über­

n o m m e n u n d in die Kunstwerke des orientalisieren­

den Stils der Phönizier a u f g e n o m m e n . Kunsthand­

werk der Phönizier bediente gerne den Geschmack ihrer Handelspartner. Die assyrischen Elfenbein­

schnitzereien, die in Nimrud g e f u n d e n wurden, stammen oft aus phönizischen Werkstätten. Darum ist es auffällig, daß gerade drei mit Rindern dekorier­

te Gefäße ihren Weg nach Nubien fanden. Das mag Zufall sein, es kann aber auch mit der besonderen Bedeutung von Rindern für die nubischen Kulturen zusammenhängen.i s Vor allem in der meroitischen Periode des Reiches von Kusch scheint das Rind außer dem wichtigsten Opfertier auch noch eine weitergehende sakrale Bedeutung gehabt zu haben.2 9

Gerade für die napatanische Periode fehlen uns aber die häufigen Rindei darstellungen. O b daher auf eine bewußte Vorliebe f ü r Rinderschalen in Napata geschlossen werden kann, mag dahingestellt bleiben.

Es bleibt noch zu überlegen, wie die phönizische Bronzeschale in die H ä n d e der Kuschiten gelangt sein könnte. Dabei k ö n n e n verschiedene Wege ein­

geschlagen werden. Vielleicht befand sich die Schale bereits vor der Eroberung Piyes (728 v. Chr.) in Ägyp­

ten ­ sie könnte als Handelsgut aus Phönizien dort­

hin gelangt sein ­ u n d Piye ließ sie als Kriegsbeute in sein Schatzhaus bringen. In seiner Siegesstele aus dem 21. Regierungsjahr heißt es: „(Z. 153) U n d die Schiffe waren beladen mit Silber, Gold, Kupfer, (Z.

154) Leinen, allen Dingen aus Unterägypten, allen Erzeugnissen aus Syrien, allen Essenzen aus d e m G o t t e s l a n d . M i t dieser Beute, zu der vielleicht auch unsere Schale gehört hatte, f u h r Piye mit seiner

Armee südwärts in die Heimat nach Napata. Bereits

KENDALL (1986: 18) wies d a r a u f h i n , daß die Kuschi­

ten unter Piye wahrscheinlich phönizisches Kunst­

handwerk als Beute in ihre Heimat g e n o m m e n haben. Vor allem f ü r die Darstellung der Unterwer­

f u n g der unterägyptischen Fürsten im A m u n t e m p e l am Gebel Barkai3' sieht er die Vorbilder in phönizi­

schen Schalen mit Pferde­ u n d Kampfdarstellungen.

Die Kombination d e r einzelnen Motive sowie d e r Stil der Pferde seien weniger d e n ägyptischen Reliefs des Neuen Reiches, als vielmehr dekorierten phönizi­

schen Gefäßen angelehnt.3 2

Andererseits k ö n n t e das Gefäß auch mit d e n Assyrern selbst nach Ägypten gebracht worden sein.

Nach einer Phase d e r A u s d e h n u n g des Neuassyri­

schen Reiches bis an die Grenzen Ägyptens kam es u n t e r d e m König Asarhaddon in d e n Jahren 674, 671 u n d 669 zu kriegerischen Auseinandersetzun­

gen zwischen den Assyrern u n d d e n Kuschiten in Ägypten.3 3U n t e r seinem Nachfolger Assurbanipal kam es zu den entscheidenden Kriegszügen ( 6 6 7 / 6 bzw. 663 v. Chr.), die mit d e r Zerstörung T h e b e n s d u r c h die Assyrer u n d d e r Vertreibung d e r Kuschi­

ten e n d e t e n . Die Schale kann im wechselvollen Kriegsschicksal ihren Besitzer gewechselt haben.

Nicht zuletzt besteht aber auch die Möglichkeit von d i r e k t e n H a n d e l s k o n t a k t e n zwischen d e n Kuschiten u n d Phöniziern. Es ist zu b e d e n k e n , daß sich die kuschitischen Könige d e r Gunst i h r e r U n t e r t a n e n auch d u r c h Geschenke von Luxusgü­

tern, zu d e n e n diese Schale sicher zählt, versicher­

ten.3 4D a f ü r spricht, daß n o c h weitere Objekte vorderasiatischen Ursprungs in Sanam g e f u n d e n wurden.3'' U n t e r d e n F u n d e n , die nach Berlin

M Zu den Rinderdarstellungen in der C­GruppeHOF­

MANN & TOMANDL 1987: 28­29. Besonders hervorzuhe­

ben sind die beiden „cattle­bowls" aus Aniba, die Rin­

derdarstellungen in außergewöhnlicher Qualität tra­

gen. Rinder in der Kerma­Kultur: HOFMANN &

TOMANDI. 1987: 32. In der napatanischen Periode des Reiches von Kusch linden sich kaum Rinderdarstel­

lungen, in der meroitischen Periode hingegen sind sie sehr häufig ahgebildet (Belege: HOFMANN &

TOMANDI. 1987: 135­144).

211 HOFMANN & TOMANDI. 1987: 156­159; WENIG 1993: 218;

ONASCH, CH., 1993: 260. Ein bemerkenswerter Beleg dazu isl die „Tabu­Szene" im Löwentempel von Musaw­

warat es­Sufra (innere Nordwand, unterer Abschluß­

streifen; siehe HiNT/.F 1971: Tf. 67; WENK; 1993: III), in der eine Kuh mit einem Tuch fast vollständig ver­

deckt isl. Möglicherweise soll das Trinken am Euter verborgen werden.

30 Stele Kairo JE 48862, GRIMAL 1981: 180­181

31 B 501, Nordwand (KFNDAU. 1986: fig. 8), B 502, Rück­

wand des 2. Pylon (KENDALL 1986: fig. 9, 10).

3 2 KENDALL 1 9 8 6 : 2 3 , A n m . 3 4 .

3 3 ONASCH, H.­U, 1994: 16. Siehe zu den assyrischen

Eroberungen Ägyptens insgesamt ONASCH, H.­U, 1994.

31 Diese Vermutung äußerte bereits HEIDORN 1994:

127­128. Für das spätere Reich von Meroe als Grundla­

ge der Macht der Könige angenommen und unter­

sucht von EDWARDS 1996, siehe bes. 40­47. Siehe auch

WELSBY 1996: 174­175.

98 GRIFFITH (1923: 89, 124, 169, pl. XXXI.8) erwähnt eine

„graeco­phoenician vase of Cyprus" (Oxford, Ashmole­

an Museum 1921.989) aus dem Grab 1416, zwei „little bottles of very fine fabric, much decayed (1923: 89)"

aus dem Grab 714 sowie einen syrischen Zylinder

(HOGARTH 1922: 215­216, pl. XXV; GRIFFITH 1923: 89) aus dem Grab 396. Möglicherweise existieren aber noch weitere phönizische Objekte aus Sanam, die von Gründl aber nicht publiziert wurden.

(10)

2 3 0 Angelika Lohwasser

g e l a n g t s i n d , b e f i n d e n s i c h d r e i p hö n i z i s c h e K a n ­ n e n . ™ Inv.­Nr. 7 8 5 2 ( A b b . 8 ) u n d 7 8 7 1 ( A b b . 9 ) h a b e n d e n t y p i s c h e n l a n g e n , l e i c h t b a u c h i g e n H a l s , e i n e n k l e i n e n H e n k e l u n d e i n e n b r e i t e n , n a c h a u ß e n g e s t ü l p t e n R a n d ( „ m u s h r o o m l i p p e d " ) . U n t e r e i n e r a b g e s c h r ä g t e n S c h u l t e r w ö l b t s i c h e i n f a s t e i f ö r m i g e r G e f ä ß k ö r p e r a u f e i n e m k l e i n e n S t a n d r i n g . B e i d e K ä n n c h e n s i n d r o t p o l i e r t . D i e Inv.­Nr. 7 8 5 2 ist a u f d e r O b e r s e i t e d e r G e f ä ß l i p p e m i t g e b o g e n e n S c h r ä g s t r i c h e n d e k o r i e r t . D i e s e

„ m u s h r o o m l i p p e d " K ä n n c h e n s i n d v o m 9 . ­ 5 . J h . v.

C h r . b e l e g t . '7N a c h d e r T y p o l o g i e d e r P i l z k ä n n c h e n v o n A . PESERICO ( 1 9 9 6 ) s t a m m t k e i n e s d e r K ä n n ­ c h e n a u s d e m p u n i s c h e n R a u m , d a d o r t viel l ä n g e ­ r e H ä l s e v o r h e r r s c h e n . Inv. N r . 7 8 5 2 k o m m t a u s d e m v o r d e r a s i a t i s c h e n R a u m u n d ist 7 5 0 ­ 6 8 0 v.

C h r . z u d a t i e r e n , Inv. N r . 7 8 7 1 k a n n n i c h t s o g e n a u e i n g e o r d n e t w e r d e n . ™ Als z y p r o ­ p h ö n i z i s c h a n z u s e ­ h e n ist d a s K ä n n c h e n Inv.­Nr. 7 8 5 1 ( A b b . 6, 7 ) . Es h a t e b e n f a l l s e i n e n H e n k e l , d e r G e f ä ß k ö r p e r ist f a s t k u g e l i g m i t e i n e r S t a n d f l ä c h e . E s ist a u s f e i n e m r ö t ­ l i c h ­ o c k e r f a r b e n e m T o n u n d t r ä g t a m B a u c h e i n e

I

Abb. 6 Zypro­phönizisches K ä n n c h e n , Ägyptisches M u s e u m Berlin, Inv. Nr. 7851. Foto: M. Büsing

Inv. Nr. 7851 u n d 7852 aus G r a b 1198, Inv. Nr. 7871 aus G r a b 866. Maße: Inv. Nr. 7851: H= 10,9 cm, 0 max. 6,8 c m . Inv. Nr. 7852: H= 11,63 cm, 0 max. 6,3 cm. Inv. Nr.

7871: H= 8,9 cm, 0 m a x . 5,3 c m . Parallelen d a z u /.. B.

L a n d d e r Bibel 1997: 8 4 ­ 8 5 , Kat. Nr. 133, 135­137;

MOSCATI 1988: Abb. a u f S. 235, 493, ä h n l i c h a u c h 501;

HARDEN 1962: pl. 112a. Siehe a u c h d i e in Ägypten g e f u n d e n e K ä n n c h e n , z. B. aus S h a g a n b e h (ASTON 1996: 29, fig. 54.32) o d e r aus T h e b e n (ASTON 1996: 48, fig. 150.350).

N a c h HARDEN (1962: B e s c h r e i b u n g zu pl. 112a) sind

diese G e f ä ß e in d i e Zeit des 7 . / 6 . J h . v. Chr. zu datie­

r e n ; d i e s e r Typ w u r d e a u f n a h e z u allen p h ö n i z i s c h e n u n d p u n i s c h e n A u s g r a b u n g s s t ä t t e n d i e s e r Zeit g e f u n ­ d e n . Z u m m u s h r o o m ­ l i p p e d jug s i e h e a u c h BlKAl 1987: 4 8 ­ 4 9 .

7851: L i p p e Typ 2, Hals Typ lc, K ö r p e r Typ 1, B o d e n Typ 4, D e k o r a t i o n Typ 2. 7852: L i p p e Typ 1, Hals Typ 3a, K ö r p e r Typ 3a, B o d e n Typ 1. 7871: L i p p e Typ 1, Hals Typ 5c, K ö r p e r Typ 1, B o d e n Typ 1. Siehe PESERI­

CO 1996: 41, fig. 1 ( L i p p e ) , 42, flg. 2 (Hals), 42, fig. 3 ( K ö r p e r ) , 42, fig. 4 ( B o d e n ) .

(11)

Eine phönizische Bronzeschale aus dem Sudan 231

c

f o

Abb. 7 Zypro-phönizisches Kännchen, Ägyptisches Museum Berlin, Inv. Nr. 7851. Zeichnung: A. Lohwasser, I. Säuberlich

Q

0 O

Abb. 8 Phönizisches Pilzkännchen, Ägyptisches Museum Berlin, Inv. Nr. 7852.

Foto: M. Büsing, Zeichnung: A. Lohwasser, I. Säuberlich

(12)

2 3 2 Angelika Lohwasser

" V

i

T / o

o

Abb. 9 Phönizisches Pilzkännchen, Ägyptisches Museum Berlin, Inv. Nr. 7871.

Foto: M. Büsing, Zeichnung: A. Lohwasser, I. Säuberlich

schwarze Bemalung von jeweils vier ineinanderlie­

genden Kreisen, die dreimal untereinander darge­

stellt ist.

:w

Der Hals des Gefäßes, der in der Mitte eine ringförmige Halsrippe hat, ist mit drei feinen schwarzen Linien am oberen Teil und einer breiten schwarzen Linie an der Halsrippe verziert. Die aus­

ladende Lippe trägt auf der Außenseite eine breite rote Linie, eine ebensolche ist am Übergang von Gefäßhals zu Lippe. Die Innenseite der Lippe und des Halses sind, soweit sichtbar, mit roter Farbe bemalt.

1

"

Des weiteren wurden auch bei anderen Ausgra­

bungen in Kusch phönizische Objekte gefunden:

41

In Hillat El­Arab, etwa gegenüber von Sanam auf der anderen Nilseite, konnten phönizische Gefäße geborgen werden,'"' in El Kurru Scherben von ähn­

lichen phönizischen Amphoren.

13

In Ku. 52, einem Grab, das in die Zeit des Königs Piye zu datieren ist, wurde ein wahrscheinlich ebenfalls phönizisches Krüglein gefunden." Sicherlich befinden sich auch unter den noch nicht bearbeiteten Keramikfrag­

menten aus El Kurru und Nuri weitere phönizische Scherben. Auch in Meroe wurde ein Gefäß aus Phö­

nizien gefunden.

45

Wieweit die vorwiegend im Grab des Aspelta (Nu. 8) gefundenen zylinderförmigen Behältnisse aus Goldblech mit den phönizischen

Das Motiv d e r i n e i n a n d e r l i e g e n d e n Kreise ist auf ver­

s c h i e d e n e n Gefäßtypen aus Zypern häufig, siehe BlKA]

1 9 8 7 : p l . I I ­ I X ; COLDSTREAM 1 9 6 8 : 2 7 6 .

Parallele z. B. HARDEN 1962: pl. 111b. Er datiert das auf Zypern g e f u n d e n e K ä n n c h e n in das 5. J h . v. Chr.

Die Aufzählung erhebt keinen A n s p r u c h auf Vollstän­

digkeit!

4 2 VlNCENTELLI 1 9 9 6 .

4 3H E I D O R N 1 9 9 4 : 1 2 4 .

" 1 9 ­ 3 ­ 1 0 5 4 , D U N H A M 1 9 5 0 : 8 2 , fig. 2 8 c , p l . X L I I I . B

4 5 SHINNIE & BRADLEY 1 9 8 0 : 1 3 4 ( P . 1 1 2 ) , 1 0 7 , fig. 3 7 : 1 0 1

(13)

E i n e p hö n i z i s c h e B r o n z e s c h a l e aus d e m S u d a n 2 3 3

Amulettkapseln zu vergleichen sind, kann hier nicht untersucht werden.41'

Die B e z i e h u n g e n zwischen Kusch u n d d e r Mittelmeerwelt, insbesonders d e n Phöniziern, wur­

den bereits verschiedentlich untersucht.4' Der Han­

del mit Luxusgütern ­ Elfenbein, Gold, Exotica aus Afrika; Wein, Öl, Kunsthandwerk aus Vorderasien ­ florierte besonders seit d e m N e u e n Reich, wobei eine Vielzahl von Gütern der Mittelmeerwelt nach Ägypten gelangten. Ab der 3. Zwischenzeit h ä u f e n sich die F u n d e aus dieser Region in Kusch, mögli­

cherweise Belege dafür, daß der Handel n u n direkt m i t K u s c h b e t r i e b e n w u r d e .4 8 MORKOT ( 1 9 9 5 : 1 8 4 ­ 1 8 5 ) zählt e i n e R e i h e von I n d i z i e n f ü r d e n eigenständigen H a n d e l zwischen Kusch u n d den Mittelmeerstaaten auf, wobei er seinen Schwer­

p u n k t allerdings auf die von Kusch exportierten Güter ­ allen voran Elfenbein ­ legt. Die Darstellun­

gen von Kuschiten mit innerafrikanischen Produk­

ten in Persien zeigt, daß dieser Güteraustausch wäh­

r e n d der ganzen Spätzeit weiterbestand.*' Handels­

ware, die aus d e m Vorderen O r i e n t nach Kusch importiert wurde, ist bis jetzt erst in geringem U m f a n g bekannt. Es ist allerdings a n z u n e h m e n , daß die hier vorgestellten Objekte n u r ein kleiner Teil des tatsächlich v o r h a n d e n e n importierten Materials darstellen. Es ist dabei auch an eine Route ü b e r das Rote Meer, u n t e r Ausschluß Ägyptens als Zwischen­

händler, zu d e n k e n . Die Bronzeschale sowie die drei Keramikgefäße, die ursprünglich aus d e m phönizi­

schen Kulturraum stammen u n d eine tausende Kilo­

m e t e r lange Reise bis zum Friedhof von Sanam im Sudan zurückgelegt haben, k ö n n e n wohl in d e n Kontext „Austausch von Luxusgütern" gestellt wer­

den u n d sind ein Teil eines ständigen Handelsflus­

ses zwischen Kusch u n d d e r Mittelmeerwelt.

B i b l i o g r a p h i e

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Da d i e P h ö n i z i e r als b e d e u t e n d s t e S e e f a h r e r d e r Alten Welt gelten, k a n n a n g e n o m m e n w e r d e n , d a ß H a n d e l s ­ k o n t a k t e ü b e r d e n Seeweg (Rotes M e e r ) b e s t a n d e n . Die Region ist allerdings bis j e t z t a r c h ä o l o g i s c h k a u m u n t e r s u c h t .

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