Anwendung von Arzneimitteln Rind
Ausbildung für Tierarzneimittelanwender
Version 2015
Autor:
Mag. Berthold Grassauer, Ranten Co-Autoren:
Bildernachweis:
Tierarzneimittelkontrollgesetz
Bereithalten zur Anwendung und Lagern von
verschreibungspflichtigen Tierarzneimitteln ist verboten
Ausnahmen:
Arzneimittel wurden im Zuge einer Behandlung vom behandelnden Tierarzt abgegeben und
Landwirt ist zur Anwendung dieser Arzneimittel berechtigt.
Arzneimittelanwendung
Tierärztegesetz
Im Rahmen von ständigen Betreuungsverhältnissen darf der Tierarzt den Tierhalter einbinden
in Hilfeleistungen, welche über die für die übliche Tierhaltung und Tierpflege notwendigen Tätigkeiten hinausgehen
in die Anwendung von Arzneimitteln bei landwirtschaftlichen Nutztieren,
unter genauer Anleitung, Aufsicht und schriftlicher Dokumentation von Art, Menge und Anwendungsweise
Veterinär-Arzneispezialitäten-Anwendungs-VO Einbindung des Tierhalters bei der Anwendung von Tierarzneimitteln darf nur im unbedingt notwendigen Ausmaß erfolgen
Arzneimittelanwendung
Veterinär-Arzneispezialitäten-Anwendungs-VO Im Tiergesundheitsdienst dürfen dem Landwirt Tierarzneimittel überlassen werden:
im Rahmen einer Behandlung oder zur Nachbehandlung zur oralen Verabreichung oder zur äußerlichen
Anwendung
zur Nachbehandlung akut erkrankter Tiere oder Tiergruppen zur subcutanen, intramuskulären, intranasalen und intramammären Anwendung die hierfür freigegeben wurden (das weiß der Tierarzt)
Wie werden Arzneimittel verabreicht?
enterale Verabreichung in den Magen-Darm-Trakt peroral, Sonden, rektal …
parenterale Verabreichung unter Umgehung des Magen- Darm-Traktes und des Leberkreislaufes (systemisch) intramuskulär, subcutan …
lokale Verabreichung an zugängliche Organe wie Haut Auge, Ohr, Euter usw.
Arzneimittelanwendung
peroral
direkt in das Maul
Manipulation!
Gute Fixierung!
„verschlucken“
Lungenaspiration
…
peroral
über das Futter oder Trinkwasser
tatsächliche Aufnahme durch das einzelne Tier?
Arzneimittelanwendung
parenteral
Intramuskulär - tief in die Muskulatur
Injektionsstelle am Hals, am Übergang vom mittleren zum hinteren Drittel, etwa
2 bis 5 Finger breit unter der Nackenlinie
parenteral
Intramuskulär - tief in die Muskulatur
Verschmutzte Haut vorher reinigen und desinfizieren Haut verschieben (damit kann kein Injektionsgut durch den Einstichkanal wieder nach außen fließen)
senkrecht zur Hautoberfläche (90°) einstechen
Ansaugprobe (Kontrolle ob kein Blutgefäß angestochen wurde)
Langsam injizieren, dabei Nadelkonus fixieren
Arzneimittelanwendung
parenteral
Intramuskulär - tief in die Muskulatur
parenteral
subcutan – unter die Haut
Injektionsstelle am Hals, am Übergang vom mittleren zum hinteren Drittel, etwa
2 bis 5 Finger breit unter der Nackenlinie
Arzneimittelanwendung
parenteral
Subcutan – unter die Haut
Verschmutzte Haut vorher reinigen und desinfizieren Haut verschieben (damit kann kein Injektionsgut durch den Einstichkanal wieder nach außen fließen)
tangential zur Hautoberfläche einstechen Einstich immer von oben nach unten
Prüfen ob Nadel unter der Haut fühlbar und verschiebbar ist (nur dann befindet man sich im lockeren Bindegewebe)
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parenteral
Subcutan – unter die Haut
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Arzneimittelanwendung
Lokal - auf Organe
Extrakutan = äußerlich auf die Haut
Sprays, Salben, Puder Sprühbehandlung Poor-on Verfahren
über den Rücken des Tieres
ev. vorher Scheren, nicht bei Regen aufbringen
Spot-on Verfahren
Medikament wird auf einer Stelle, z.B. Nackenbereich, Schwanzansatz, aufgebracht
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Lokal - in Organe
Instillation
Verabreichung von Arzneimittel in Körperhöhlen (Euter, Scheide, Gebärmutter usw.)
Hygiene!
Sprays, Salben, Flüssigkeiten Suspensionen, Emulsionen Implantate, Tabletten usw.
Arzneimittelanwendung
Lokal - in Organe
Einbringen von Arzneimitteln in Organe
intramammär - in das Euter intravaginal - in die Scheide intrauterin - in die Gebärmutter intranasal - in die Nase
intrakonjunktival - unter die Augenlider
T I E R A R Z T
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Lokal - in Organe
Instillation intramammär - in das Euter
Euter gut ausmelken
Strichkanalöffnung desinfizieren
(alkoholgetränkte Einmaltücher)
Injektorspitze nur zu einem Drittel einführen
Hygiene!
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Arzneimittelanwendung
Fachgerechte Fixierung Schutz vor Verletzungen von Mensch und Tier
Sauberkeit und Hygiene
Mensch und Tier Anwendungsstelle Gerätschaften
Therapieerfolg
abhängig von fachgerecht durchgeführter Anwendung
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enterale Verabreichung
parenterale Verabreichung
lokale Verabreichung
Vorteile
- billig
- keine sterilen Stoffe notwendig
- Unsicherheit der tatsächlichen Aufnahme
- erhöhte Umweltkontaminationen
- vorgesehene Menge gelangt vollständig in den Körper - wird nicht durch Magen-Darm-
Trakt oder Leber verändert - rascher Wirkungseintritt
- Arzneimittel muss steril und körperfreundlich verabreicht werden (Körpertemperatur, pH- neutral, blutisoton) - Manipulation am Tier (Stress,
Verletzungsgefahr) - Gewebsschädigungen - zugängliche Organe (Haut, Euter
usw.) direkt behandeln - einfache Anwendung - geringer Arzneimitteleinsatz
- nicht alle Organe können damit erreicht werden
- nur für bestimmte Indikationen anwendbar
Nachteile
Arzneimittelanwendung
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