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Archiv "Umwelt: Andere Ergebnisse" (16.12.1994)

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SPEK TRUM LESERBRIEFE

handelnde Arzt. Es kann nur gut sein, wenn frühzeitig im Studium eine psychosoziale Kompetenz vermittelt und eingeübt wird, damit die Stu- dierenden selbst-bewußt, selbst-kritisch und kritisch gegenüber anderen werden können. Zum Selbst-Be- wußtsein gehört die Wahr- nehmung der eigenen Ge- fühle, die im Kontext der Kommunikation mit anderen stehen. Zum Arzt-Sein gehört zwingend Bezie- hungsfähigkeit, und die kann gelehrt, gelernt und geübt werden. Wer Arzt werden will, muß die Vorstellung be- wahren, daß es in seinem Be- ruf um Menschen geht, die in ihrem individuellen Leben stehen. Studierende in den Erstsemestern wissen das noch und werden „auf der

Umwelt

Zu dem Beitrag über den 36. Kon- greß der Deutschen_ Gesellschaft für Pneumologie „Uberraschun- gen" in Heft 45/1994:

Andere Ergebnisse In Ihrem Bericht berich- ten Sie über einen Vortrag über Ozonwirkungen von Matthys. Einige hier gemach- te Aussagen widersprechen den Erfahrungen bei unserer Ozon-Wirkungsstudie, aber auch den aus der Literatur bekannten Studien. Wir ha- ben bisher an über 200 Pro- banden mehr als 3 000 ganz- körperplethysmographische Messungen an Vormittagen und Nachmittagen im Ver- gleich zwischen Tagen mit er- höhten und niedrigen Ozon- konzentrationen durchge- führt. Bei den Probanden, bei denen an den „Ozonta- gen" Veränderungen der Lungenfunktion gemessen wurden, waren diese direkt nach der Exposition am größten. Am darauffolgen- den Morgen waren sie in der Regel nicht mehr feststellbar.

Auch andere Studien bele- gen, daß mögliche Ozonwir- kungen auf die Lungenfunk- tion sofort nach der Expositi-

Grundlage von Bewährtem"

systematisch diesem Wissen entfremdet.

Welche Absicht verfolgen die Verfasser, die eine cand.

med. in die Arena schicken?

Nach Lektüre des Aufsatzes wage ich zu behaupten: Sie wollen ein Medizinstudium, in dem die Studierenden zu Vollstreckern der techni- schen Medizin gedrillt wer- den - natürlich mit höchstem wissenschaftlichen Standard.

Sie schrecken nicht davor zurück, unterschwellig dieje- nigen zu diffamieren, die sich für ärztliche Ausbildung ein- setzen. Unsere Patienten laufen derweil zum Heil- praktiker.

Dr. med. Ulrich Schwantes, Heinrich Heine Universität, Moorenstraße 5,

40225 Düsseldorf

an auftreten und nach Been- digung der Exposition zurückgehen. So wurde zum Beispiel in einer Studie von Avol (JAPCA, 34, 804-809, 1984) die Lungenfunktion von Fahrradfahrern vor und mehrmals nach der Expositi- on gegenüber unterschiedli- chen Konzentrationen von Ozon gemessen. Die größten Effekte traten sofort nach Beendigung der Exposition auf. Bereits nach einer Stun- de Erholung in ozonfreier Luft waren die Effekte auf nahezu die Hälfte zurückge- gangen. Ozoneffekte mit zeitlicher Verzögerung sind aus der Literatur lediglich in Einzelfällen bei Entzün- dungsreaktionen bekannt, die zirka 18 Stunden nach der Exposition ihr Maximum er- reichen, aber nicht mit Ver- änderungen in der Lungen- funktion korrelieren (Aris et al., Am Rev RespirDis 148, 1363-1372, 1993).

Wir konnten bei unseren Meßreihen beim Dauer-Pro- belauf von Hochleistungsla- serdruckern, PC-Laser- druckern und Kopierern nicht feststellen, daß die Ozonbelastung, die von die- sen Geräten ausgeht, ein re- levantes Maß erreicht. Dies haben auch Messungen des

Bayerischen Landesinstituts für Arbeitsschutz ergeben. In der Regel waren die Ozon- konzentrationen in den Räu- men, in denen solche Geräte in Betrieb waren, wesentlich niedriger als zur gleichen Zeit in der Außenluft.

Prof. Dr. G. Fruhmann, Dr.

P. Höppe, Institut und Poli- klinik für Arbeitsmedizin, Ludwig-Maximilians-Uni- versität München, Ziems- senstraße 1, 80336 München

Gesundheits- wesen

Zu dem Beitrag „Hausarzt und Facharzt: Ein künstlicher Gegen- satz" von Prof. Dr. med. Ulrich R.

Kleeberg in Heft 45/1994:

Frustrierter Schlag Der Bericht von Herrn Prof. Kleeberg klingt wie ein frustrierter Schlag auf die Allgemeinmedizin. Begin- nend mit der Aussage, daß es den „omnipotenten Haus- arzt" nicht geben dürfe, läßt er ausgiebige Zweifel an der Notwendigkeit der Allge- meinmedizin erkennen. Da- bei verkennt er, daß sich in dieser materialistischen und mit medizinischem Halbwis- sen ausgestatteten Gesell- schaft der Patient verunsi- chert fühlt und mehr denn je seinen Arzt benötigt. Der Hausarzt, der seinen Patien- ten mit persönlichem Enga- gement, viel Zeit und Zu- wendung umsorgt, verdient es nicht, so abqualifiziert zu werden. Nur er weiß, wann und welche Diagnostik erfor- derlich ist, und kann seinem Patienten optimal frühzeitig

die richtige Hilfe geben. Er hat die wesentlich schwieri- gere Aufgabe, fachärztliche und schulmedizinische The- rapien in das tägliche Leben seines Patienten einzubauen und ihn in seiner Krankheit zu begleiten (oder wieviel Patienten heilen Sie mit wel- chem finanziellen Auf- wand?).

Er wird selbstverständlich gern die fachärztliche Bera- tung seines Patienten in An- spruch nehmen, aber in einer Weise, in der es zunächst um die Sache, sprich Krankheit, geht und nicht um Wirt- schaftlichkeitsfragen, auch wenn die Politik uns in diese Nische zwingen möchte. So- mit kann ein vernünftiges Miteinander - und nicht ein Nebeneinander - zwischen Haus- und Fachärzten Fuß fassen.

Eine Kostendämpfung würde zweifelsfrei zwangs- läufig eintreten, zumal Ho- norare, die ein Vielfaches ei- nes Praktikers betragen, mit keiner noch so großen Quali- fikation zu rechtfertigen sind, nicht gesprochen sei von der zusätzlichen Freizeit. Etwas bescheidener geht es auch.

Der Vorschlag, das Gesund- heitswesen über den Haus- arzt zu steuern und zu kon- trollieren, muß bei den Fachärzten auf großes Unbe- hagen stoßen. Hier Verglei- che mit anderen Ländern zu ziehen und zu folgern, daß Patienten nicht mehr ausrei- chend fachärztlich versorgt werden könnten, scheint mir nicht stichhaltig zu sein bei der jetzigen Arztdichte. Viel- mehr denke ich, daß dies ein gangbarer Weg ist . . .

Dr. med. Andreas Vahl- bruch, Breslauer Straße 25, 31618 Liebenau

Zu Leserbriefen:

Leserbriefe werden von Autoren und Redaktion sehr beachtet. Die Veröffentlichungsmöglichkeiten sind leider beschränkt; der Redaktion bleibt oft keine andere Wahl, als unter der Vielzahl der Zuschriften eine Auswahl zu treffen. Die Chance, ins Heft zu kommen, ist um so größer, je kürzer der Brief ist. Die Redaktion muß sich zudem eine - selbstverständlich sinnwahrende - Kürzung vorbehalten. D Ä

A-3474 (10) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 50, 16. Dezember 1994

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