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Das erfolgversprechende Varroakonzept

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Schweizerische Bienen-Zeitung 08/2018

PRAXIS

Das erfolgversprechende Varroakonzept

ANJA EBENER, GESCHÄFTSLEITERIN APISERVICE GMBH / BIENENGESUNDHEITSDIENST (BGD) (anja.ebener@apiservice.ch) UND JEAN-DANIEL CHARRIÈRE, LEITER ZENTRUM FÜR BIENENFORSCHUNG (ZBF), AGROSCOPE

Das Varroakonzept des Bienengesundheitsdienstes mit seinen Merkblättern hilft Imkerinnen und Imkern dabei, die Milbe unter Kontrolle zu halten. Es vereint die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse (vom ZBF unter schweizerischen Verhältnissen getestet) und wichtige praktische Erfahrungen. Es wird laufend aktualisiert, ist breit abgestützt und verspricht damit jederzeit die bestmögliche Lösung im Kampf gegen die Varroa. Obwohl immer wieder andere Konzepte und Ansätze auftauchen, gibt es keinen Grund, vom bewährten BGD-Konzept abzuweichen.

Der BGD und das ZBF halten die Augen und Ohren offen. Sobald es eine erwiesenermassen bessere Methode gibt, wird der BGD sie in seinem Konzept berücksichtigen.

FOTO: APISERVICE

E

s gibt unzählige mehr oder weni- ger erfolgreiche Möglichkeiten, die Varroa zu bekämpfen. Ein bewährter, wirksamer und für die Bienen und Bie- nenprodukte risikoarmer Ansatz stellt das Varroakonzept des BGD dar. Dieses basiert auf dem vom ZBF ausführlich getesteten Alternativen Varroakonzept.

Es berücksichtigt zudem die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse und praktischen Erfahrungen. Das Kon- zept beinhaltet Massnahmen zum Bremsen der Varroaentwicklung (wie Jungvolkbildung und Drohnenschnitt), die Auszählung des Milbentotenfalls zu gewissen Zeitpunkten und die eigent- liche auf den organischen Säuren (Ameisen- oder Oxalsäure) basierende Bekämpfung.

Da die Varroabekämpfung den Grossteil der Milben vernichtet, aber nicht zu Rückständen im Wachs oder zu nicht verkehrsfähigem Honig

führen darf, ist beim Bekämpfen Fol- gendes zu beachten:

1. Keine Säurebehandlungen vor der Honigernte

Da Säuren wasserlöslich sind und ins Futter gelangen können, war- nen der BGD und das ZBF vor dem Aufsetzen von Honigräumen ohne mehrwöchige Absetzfrist.

2. Notbehandlung im Frühling Der BGD und das ZBF empfehlen, im Mai und Juni übermässig mit Milben belastete Völker einer Not- behandlung zu unterziehen (die Honigwaben einem anderen Volk aufsetzen, die Bienen auf Neubau setzen und abschliessend mit Oxal- säure behandeln). Erfahrungsge- mäss lassen sich gefährdete Völker nur auf diese Weise retten.

Von einer Ameisensäurebehand- lung im Frühling wird abgeraten.

3. Sommerbehandlung mit Ameisensäure

Im Sommer setzen der BGD und das ZBF auf zwei Ameisensäure- behandlungen (mit Formivar oder MAQS). Als Alternative zur ersten Ameisensäurebehandlung sieht das

wissenschaftlich abgestützte Varroa- konzept die Einleitung eines Brut- stopps mit abschliessender Oxal- säurebehandlung oder das ohne Säure auskommende Bannwaben- Verfahren vor. Die zweite Behand- lung mit Ameisensäure ist in jedem Fall beizubehalten.

Von fettlöslichen, synthetischen Varroa - ziden (in der Schweiz zugelassen sind Bayvarol und CheckMite+) ra- ten der BGD und das ZBF entschie- den ab. Diese Substanzen lagern sich als Rückstände im Wachs ein und können zu Resistenzen führen. Aus diesem Grund sind diese Mittel bei- spielsweise für Imker mit dem apisuisse- Goldsiegel nicht erlaubt.

Auch von einem Oxalsäure-Einsatz bei Brut pflegenden Völkern distan- zieren sich die beiden in Liebefeld ansässigen Bienenorganisationen.

Die Wirksamkeit ist bei einem ein- maligen Einsatz nicht gewährt und wiederholte Anwendungen belasten die Völker unnötig.

Tierarzneimittel mit Thymol wer- den vom BGD und ZBF nur für Völker mit niedriger Varroabelastung (weni- ger als fünf Varroa pro Tag) befürwor- tet. In stark befallenen Völkern wir- ken diese Präparate nicht ausreichend und nicht schnell genug, wie auch die Umfragen zu den Winterverlusten der letzten vier Jahre bestätigten. Zudem eignen sie sich nur für Imkerinnen und Imker, die ihren Milbentotenfall regelmässig auszählen.

Die Milben im Griff dank dem BGD-Varroa- konzept.

Varroakonzept und -merkblätter des BGD Sie finden die jederzeit aktuellste Version unter:

www.bienen.ch/varroa.

Das BGD-Team berät Sie zudem gerne unter:

Tel. 0800 274 274 oder E-Mail info@apiservice.ch.

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