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Archiv "Der Körper als Instrument zur Bewältigung seelischer Krisen: Schlusswort" (25.01.2002)

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resektion (Resektion der Segmente IVb und V) mit Lymphadenektomie entlang des Ligamentum hepatoduodenale er- folgen. Der primäre Ansatz gilt nicht der Prävention von Lebermetastasen.

Eine Resektion bei fortgeschrittenen Gallenblasenkarzinomen ist auch heute noch ein komplikationsreicher Eingriff.

In der von Paquet zitierten Literatur selbst liegt die Morbidität bei bis zu 60,8 Prozent (Nakamura) und die Mor- talität bei 17 Prozent (Miyazaki). Un- abhängig von der Frage des Risikos ei- nes aggressiven chirurgischen Vorge- hens, einschließlich ausgedehnter He- patektomie und/oder einer Pankreati- koduodenektomie, haben keine dieser Behandlungen bisher ihre Effektivität in kontrollierten Studien gezeigt. Die Reduktion der Indikation für ein ag- gressiv radikales Vorgehen auf ein sorgfältig selektiertes Teilkollektiv er- scheint primär denkbar. Sehr proble- matisch ist hierbei die Festlegung der Ausbreitungsrichtung des Gallenbla- senkarzinoms, sowie die Festlegung und Wert des Umfangs der Lymph- adenektomie einschließlich Entfer- nung peripankreatischer Lymphkno- ten. In der zitierten Arbeit von Miyaza- ki profitieren Patienten mit einem fort- geschrittenen Gallenblasenkarzinom von einer ausgedehnten Resektion nur, wenn eine ausschließlich hepatische Beteiligung (Typ I) vorliegt.

Im Falle einer zusätzlichen Infiltrati- on des Gallenwegsystems (Typ II und III) ergibt sich kein Überlebensvorteil bei der ausgedehnten Resektion ge- genüber den nichtresezierten Patien- ten. Es stellt sich die grundsätzliche Frage, ob die vorliegenden Therapie- empfehlungen eine aggressive chirurgi- sche Vorgehensweise ausschließen.

Anzunehmen ist sicherlich, dass die Therapieempfehlungen unter Berück- sichtigung der Literaturdaten eine Ein- schränkung darstellen. Die hypotheti- sche Festlegung eines selektionierten Teilkollektivs reicht unter Berücksich- tigung der vorgelegten Literatur zu- mindest nicht aus, um ein aggressives radikales Vorgehen zu rechtfertigen.

Literatur

1.Aretxabala XA, Roa IS, Burgos LA, Araya JC, Villase- ca MA, Silva JA: Curative resection in potentially res- ectable tumours of the gallbladder. Eur J Surg 1997;

163: 419.

2.Henson DE, Albores-Saavedra J and Corle D: Carci- noma of the gallbladder. Histologic types, stage of disease, grade and survival rates. Cancer 1992; 70:

1493.

Anschrift für die Verfasser:

Dr. med. Jürgen Pinocy

Chirurgische Universitätsklinik Tübingen Abteilung für Allgemeine Chirurgie Hoppe-Seyler-Straße 3

72072 Tübingen

E-Mail: juergen.pinocy@med.uni-tuebingen.de

Keine jugendpsychiatrische Behandlungsmöglichkeit

Ich behandle gerade eine 16-Jährige, die unter der Selbstbeschädigung leidet.

Als Allgemeinarzt bin ich vor die Frage gestellt, wohin diese Patientin überwiesen werden soll, sofern sie das will.

Jugendpsychiatrisch weit und breit eine „Öde“. Deshalb kann ich „nur“

den Kontakt halten. Bis die Patientin merkt, dass sie eben doch allein ist.

Aber das wusste sie schon vorher. Ich will mir einen Zynismus nicht „verknei- fen“: schön, dass Professor Resch das so gut dargestellt hat.

Nur nützt es der Patientin nichts. Die Gründe liegen im angeblich finanziell angespannten Gesundheitswesen.

Jürgen Schlee Bahnhofstraße 9 31675 Bückeburg

Schlusswort

Der vorliegende Leserbrief spricht ein wichtiges Thema an: Es wird klar, dass in vielen Regionen Deutschlands die kinder- und jugendpsychiatrische Ver- sorgung immer noch im Argen liegt. Es muss als unhaltbarer Zustand betrach- tet werden, dass ein Kollege die Thera- piebedürftigkeit einer Jugendlichen erkennt, diese Patientin auch therapie- willig ist, aber kein angemessenes the- rapeutisches Angebot in der Region zu finden ist! In persönlichen Gesprächen mit Vertretern des Gesundheitsmini- steriums haben wir das Problem der kinder- und jugendpsychiatrischen Unterversorgung angesprochen und deutlich gemacht. Es wurde uns auch von Seiten des Ministeriums signali- siert, dass in diesem Bereich Hand- lungsbedarf erkannt worden ist. Wir hoffen, dass die Reaktion des enga- gierten Kollegen in Zukunft nicht Zy- nismus und Enttäuschung sein muss, sondern dass in absehbarer Zeit gut ausgebildete Therapeuten in allen Tei- len Deutschlands für Jugendliche zur Verfügung stehen. Ein finanzielles Ar- gument kann ich im Zusammenhang mit Kindern und Jugendlichen nicht gelten lassen: Jeder am Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen einge- sparte Euro rächt sich in der Folgezeit in explodierenden Kosten für Kran- kenhäuser und Gefängnisse. Unter präventiven Gesichtspunkten ist die kinder- und jugendpsychiatrische The- rapie – gerade auch von so schwer be- einträchtigten Patienten wie solchen, die sich selbst verletzen –, eine not- wendige und unabdingbare Maßnah- me. Eine Gesellschaft muss darüber Rechenschaft ablegen, ob sie die Pro- bleme und Anliegen von kranken Kin- dern und Jugendlichen ernst nimmt oder nicht.

Prof. Dr. med. Franz Resch Kinder- und Jugendpsychiatrie Universität Heidelberg Blumenstraße 8 69115 Heidelberg M E D I Z I N

A

A212 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 4½½½½25. Januar 2002

zu dem Beitrag

Der Körper als Instrument zur

Bewältigung seelischer Krisen

von

Prof. Dr. med. Franz Resch in Heft 36/2001

DISKUSSION

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