0-5 1 6-14 1 15-201 21-30] 31-40] 41-50] 51-601 61-701 71-801 81-col Duelle: GKV -Arzneimittelindex Lebensalter
1000 DM
-800
600
400
200
Wert der Arzneimittel-Verordnungen je Versicherten
Der in Mark und Pfennig zu Buche schlagende Wert der Arznei- mittel-Verordnungen je Versicherten hält sich bis ungefähr zur Lebensmitte in sehr moderatem Rahmen; erst in der zweiten Le- benshälfte ergibt sich ein dramatischer Anstieg des finanziellen Aufwandes. Gründe: die Schwere der Krankheiten und die mit zu- nehmendem Alter steigende Multimorbidität
Aus Bund und Ländern
Ministerialrat Schirmer tritt in die KBV-
Rechtsabteilung ein
KÖLN. Als Nachfolger für den ins Amt des Hauptge- schäftsführers der Kassen- ärztlichen Bundesvereini- gung wechselnden Dr. jur.
Rainer Hess tritt am 1. Ja- nuar 1988 Ministerialrat Horst Dieter Schirmer (Bonn) in die von Dr. jur.
Jürgen W. Bösche geleitete gemeinsame Rechtsabteilung der Kassenärztlichen Bun- desvereinigung und der Bun- desärztekammer in Köln ein.
Ministerialrat Horst Die- ter Schirmer ist derzeit Leiter des für die Strukturreform im Gesundheitswesen zuständi- gen Referats „Grundsatzfra- gen der Krankenversicherung und der Gesundheitspolitik"
im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung.
Zuvor war er Leiter des Re- ferates für das Kassenarzt- recht. Schirmer wurde 1940 geboren, studierte in Bonn Rechtswissenschaft und legte die juristischen Staatsprüfun-
Horst Dieter Schirmer
gen in Nordrhein-Westfalen ab. Von 1967 bis 1969 war er wissenschaftlicher Mitarbei- ter am Institut für Handels- und Wirtschaftsrecht der Universität Bonn. Seit 1969 ist er im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung in der für die gesetzliche Krankenversicherung und Gesundheitspolitik zuständi- gen Abteilung tätig. — Schir-
mer hat zahlreiche Abhand- lungen insbesondere zu kran- kenversicherungsrechtlichen und kassenarztrechtlichen Themen (so zuletzt im Deut- schen Ärzteblatt, Heft 38 vom 17. September 1987, über das Bedarfsplanungsge- setz) veröffentlicht. Ferner ist er Mitautor eines Kom- mentars zur Gebührenord- nung für Ärzte. EB
FDP-Sprecher gegen Positivliste
DÜSSELDORF/BONN.
Eine Arzneimittel-Positivli- ste, wie sie der nordrhein- westfälische Sozialminister Hermann Heinemann (SPD) in der gesetzlichen Kranken- versicherung empfohlen hat, wird vom sozialpolitischen Experten der FDP-Bundes- tagsfraktion, dem Bundes- tagsvizepräsidenten Dieter- Julius Cronenberg, MdB aus Arnsberg, abgelehnt. Cro- nenberg erklärte, die SPD steuere damit einen „inter- ventionistischen Kurs, der geradewegs in die Zweiklas-
senmedizin" führe. Was im Einzelfall die richtige Thera- pie sei, könne nur der behan- delnde Arzt entscheiden.
Ihm eine Auswahl an Medi- kamenten vorzugeben, sei ein Eingriff in die ärztliche Therapiefreiheit und belaste das Vertrauensverhältnis zum Patienten.
Gravierende negative Auswirkungen befürchtet Cronenberg auch für den Pharma-Markt. Die begün- stigten Hersteller würden vom Zwang des Wettbewerbs und der Notwendigkeit der Innovation befreit und „ins wettbewerbliche Schutzgehe- ge der Hoflieferanten" auf- genommen Die Hersteller müßten zudem eine weitere bürokratische Zulassungs- hürde nehmen. Damit wür- de die Forschung zu einem
„unkalkulierbaren Risiko".
Werde ein Arzneimittel nicht berücksichtigt, so könnte dies international als „Untaug- lichkeitsbescheinigung" ge- wertet werden, was negative Folgen für die Exportfähig- keit der deutschen Pharmain- dustrie hätte. EB
Phannapreise relativ stabil
KÖLN/BONN. Die Prei- se der Arzneimittel, die zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung verord- net werden, sind im Oktober 1987 gegenüber dem Vormo- nat um 0,1 Prozent gestiegen (September: 0 Prozent). Dies weist der „GKV-Arzneimit- telindex" des Wissenschaft- lichen Instituts der Ortskran- kenkassen (WIdO) aus. Der
„Preissockel" für das Jahr 1987 liegt unverändert bei 0,7 Prozent. Dies bedeutet:
Wenn die Pharmapreise zu Hersteller-Abgabepreisen bis Dezember des laufenden Jah- res konstant bleiben, würde sich für das gesamte Jahr 1987 ein Preisanstieg von 0,7 Prozent gegenüber dem Jahr 1986 ergeben. EB Ausland
AIDS: isoliert
PRETORIA. Der südafri- kanische Gesundheitsmini- ster Dr. Willie van Niekerk hat angekündigt, daß AIDS- Kranke und HIV-Infizierte isoliert und einer Pflichtbe- handlung unterzogen werden sollen. Arbeitswillige, die in zentralafrikanischen Ländern angeworben werden, müssen sich in Zukunft einem Test unterziehen; kranke oder HIV-positive „Fremdarbei- ter" werden repatriiert. In Kommentaren der südafrika- nischen Presse heißt es dazu, man sei sich bewußt, daß die- se Menschen dann in den Nachbarländern oft ohne hin- reichende medizinische Ver- sorgung bleiben müßten, und es wäre besser, wenn man auf diesem Gebiet kooperieren würde. Der notwendige Schutz der eigenen Bürger lasse jedoch keine andere Wahl.
Das erste AIDS-Informa- tionszentrum in Südafrika ist inzwischen in Johannesburg gemeinsam vom Institut für medizinische Forschung und von der Bergwerkskammer eröffnet worden. gb Dt. Ärztebl. 84, Heft 47, 19. November 1987 (21) A-3205