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Archiv "Psychiatrie in der Volksrepublik China" (25.02.1983)

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stimmen. Tatsächlich haben die russischen Kollegen in der IPPNW die Freeze-Forderung, so wie sie in den USA z. B. von Kennedy und Hatfield vertreten wird, offiziell mit unterschrieben. Unzensierte ein- stündige Fernsehinterviews mit führenden amerikanischen und sowjetischen IPPNW-Ärzten wur- den gleichermaßen in der Sowjet- union wie in den USA ausge- strahlt.

3. Es heißt, geschürte Angst vor den Atomwaffen fördere nur die Neigung zur Selbstaufgabe. Nach Meinungsumfragen hat diese Angst längst weite Teile der Bevöl- kerung erfaßt. Wir wollen dazu beisteuern, daß diese Angst nicht länger stumm und passiv hinge- nommen wird, sondern die Öffent- lichkeit zu aktivem Protest gegen die atomare Bedrohung aufrüttelt.

4. Gesagt wird, es gehe beim Atomkrieg allein um ein politi- sches Geschäft und nicht um das Wollen der Menschen, denn selbstverständlich wollten alle kleinen Leute den Frieden. Dage- gen sagen wir: Gerade weil bis- lang die Praktiken geschäftlichen politischen Taktierens den Wett- lauf der atomaren Bedrohung bis zur Stufe unverantwortlicher Risi- ken hochgetrieben haben, muß künftig das Wollen der Menschen zu einem gemeinsamen Überleben entscheiden.

Als Ärzte werden wir niemals un- sere Hilfe verweigern. Aber wir verweigern uns der Einübung ei- ner (unter dem Namen Kata- strophenmedizin veranstalteten) Kriegsmedizin, die in der Form der Triage zutiefst unserer ärztlich- ethischen Pflichtauffassung wi- derspricht (vgl. Urteil des Verwal- tungsgerichtes Koblenz Az.: 7 K 82/81). Anstatt in dieser Vorberei- tung auf den Kriegsfall sehen wir

in einem aktiven Beitrag zu dessen Verhinderung unseren eigentli- chen humanitären beruflichen Auftrag in dieser Zeit.

U. Gottstein, H. Koch, H. E. Richter, K. Sroka

Vorbemerkung

Welche Faktoren bewirken, daß in China psychische Krankheiten of- fenbar seltener auftreten und viel- leicht auch erfolgreicher geheilt werden? Die Beantwortung der Frage muß auch für uns interes- sant sein. Denn spätestens nach Erscheinen der Psychiatrie-En- quete können wir nicht mehr über- sehen, wie unzureichend unsere Bemühungen um eine Verbesse- rung der psychischen Gesundheit der Bevölkerung sind. Es wäre so- wohl für uns wie für die Chinesen wichtig, über die Faktoren Klarheit zu bekommen, die den Unter- schied der Daten über den psychi- schen Gesundheitszustand der Bevölkerung hier und dort be- wirken.

Für uns geht es darum, ob unsere Grundannahmen, die der Diagno- se und Behandlung psychischer Störungen zugrunde liegen, aus- reichend sind oder ob sie verän- dert werden müssen. Zum Beispiel hat das vermehrte Angebot an Be-

handlungsplätzen für Alkoholiker und Drogenabhänige noch nicht dazu geführt, daß ihre Zahl sich vermindert. Im Gegenteil, sie steigt an.

Ich möchte an dieser Stelle eine Hypothese zur Psychodynamik aufstellen, deren Nachprüfung die weitere Arbeit an einer verglei- chenden Untersuchung begleiten wird: Vielleicht hat die Aufbaupha- se nach der chinesischen Revolu- tion den Chinesen eine kreative Selbstverwirklichung und eine Identifizierung mit der selbstge- schaffenen besseren Welt er- möglicht und dadurch eine relativ stabile psychische Reife geför- dert.

Primitivere Externalisierungs- und Internalisierungsvorgänge wie projektive Feindseligkeit, paranoi- de Ängste, Suchtverhalten bzw.

Abhängigkeit und Reaktionsbil- dungen dagegen sind vielleicht deshalb seltener als in den Län- dern der westlichen Welt (vgl. St.

Mentzos (2), S. 44, S. 50/51).

Psychiatrie

in der Volksrepublik China

Psychische Krankheit und die Entwicklung

der psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung

Elisabeth Troje

Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik sind als wissen- schaftliche Disziplinen in der Volksrepublik (VR) China weniger ausgebaut als etwa Chirurgie, Gynäkologie, innere Medizin. In der Ausbildung spielen sie eine wesentlich geringere Rolle als in der BR Deutschland, es gibt auch viel weniger Klinikbetten. Anderer- seits scheint die Rate der psychischen Erkrankungen in China bedeutend niedriger zu sein als im „Westen", und es scheint, daß die behandelten Fälle von psychischer Krankheit eine höhere Heilungsrate bzw. eine geringere Rückfallquote aufweisen. Wes- halb? Die Autorin bietet einige Hypothesen an.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 8 vom 25. Februar 1983 99 Ausgabe A

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen Psychiatrie in China

Für China geht es darum, ob es im Verlauf seiner weiteren Entwick- lung nach Beendigung der Auf- bauphase und im Verlauf einer kri- tischen Rezeption westlicher Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik bessere Wege zur Erhaltung und Pflege der psychi- schen Gesundheit finden kann als wir.

Entwicklung der Psychiatrie in China

Zur Zeit der chinesischen Revolu- tion 1949 gab es in ganz China etwa 2000 Betten in psychiatri- schen Krankenhäusern und 50 bis 100 ausgebildete Psychiater. Ob- wohl die Bevölkerung damals die Milliardengrenze noch nicht er- reicht hatte, ist deutlich genug, daß es praktisch keine professio- nelle medizinische Versorgung der psychisch Kranken gab. Auch nach der Revolution ist eine sol- che Versorgung nur sehr allmäh- lich aufgebaut worden, selbst heu- te existiert sie nur in manchen Re- gionen.

Mit der Abwendung der äußersten Not, wie sie jetzt allmählich er- reicht ist, wird die Frage dringen- der, welchen Stellenwert die psy- chische Entwicklung des Individu- ums und ihre Störungen einneh- men werden und welche Art Auf- merksamkeit diesem Gebiet zuteil wird. Während vor 1949 die klassi- sche Psychiatrie (Kraepelin), die psychobiologische Schule, aber auch die Psychoanalyse (Peking, Nanking) den theoretischen Orien- tierungsrahmen gegeben hatten, entwickelte sich die Psychiatrie in den ersten Jahren nach 1949 unter dem Einfluß der sowjetischen Psychiatrie und der Schule von Pavlov. 1963 fand auf dem Ersten Nationalen Symposion über Neu- rologie und Psychiatrie in Paralle- le zur gesamten politischen Ent- wicklung eine Distanzierung vom sowjetischen Vorbild statt. Es wur- den einige westliche Lehrbücher, europäische wie amerikanische, übersetzt und rezipiert, unter an- deren das Lehrbuch des von

Deutschland nach England emi- grierten Psychiaters W. Mayer- G ross (3).

Während der Kulturrevolution war diese Verbindung zum Ausland unterbrochen. Der Argwohn ge- gen fremde Beeinflussung und versteckte Kolonialisierung und die Besinnung auf eigene Kräfte und Fähigkeiten führten auf der einen Seite zu einer verstärkten politischen und sozialen Erzie- hung durch die Partei. Aufklärung und Diskussion in Basisgruppen, das heißt in Gruppen am Arbeits- platz und am Wohnort (wobei bei- des nach Möglichkeit der gleiche Ort ist), aber auch in den Ausbil- dungsstätten oder im Kranken- haus, wurden als beste Vorausset- zung für das Finden und Durchset- zen kreativer Lösungen angese- hen. Die Bewegung richtete sich gegen die Bevormundung durch Bürokratie und Fachleute.

Die Erziehung durch die Partei wurde und wird oft da eingesetzt, wo bei uns Beratung und Therapie angewendet werden. Erziehungs- schwierigkeiten und Ehekrisen zum Beispiel werden in aller Regel in der politischen Gruppe disku- tiert. Auch in der psychiatrischen Klinik lasen in den 70er Jahren die Patienten gemeinsam Zeitung oder die Worte Maos und disku- tierten darüber. Es handelte sich dabei um regelmäßige Gruppenar- beit, die ähnlich wie die Gruppen- therapie eingesetzt wurde (4).

Die Kulturrevolution führte außer- dem zu einer verstärkten Einbezie- hung der traditionellen chinesi- schen Medizin in das allgemeine Gesundheitswesen. Die Grundzü- ge der traditionellen chinesischen Medizin hier darzustellen, ist mir nicht möglich. Joshua S. Horn hat das in einem gut verständlichen Kapitel seines Buches getan (1).

Hier möchte ich nur hervorheben, daß es sich nicht um eine Volks- medizin handelt, sondern um eine Gelehrtenmedizin. Es gibt eine medizinische Literatur, die minde- stens ins 3. vorchristliche Jahr- hundert zurückreicht, und es gab

im frühen Mittelalter medizinische Hochschulen, die damals der europäischen Medizinerausbil- dung weit überlegen waren. Diese chinesische Medizin ist eine prag- matische und wissenschaftliche Medizin, indem sie seit Jahrhun- derten auf den Erfolg der Behand- lungsmethoden achtet. Und sie ist eine ganzheitliche Medizin, in der Krankheit als Störung eines Gleichgewichts im Menschen ge- sehen wird. Die Behandlung soll helfen, das Gleichgewicht wieder- herzustellen. Somit ist die Be- handlung in aller Regel nicht al- lein symptomorientiert, sondern enthält viele pflegerische, die Selbstheilung unterstützende Maßnahmen. Viele dieser Maß- nahmen können von angelernten Laien durchgeführt werden.

Schon vor der Kulturrevolution, aber verstärkt während der Kultur- revolution wurden Zehntausende von Sanitätern, Krankenschwe- stern und Barfußärzten ausgebil- det, denen die medizinische Ver- sorgung an der Basis anvertraut wurde, die Untersuchungen und Impfungen durchführten, die bei Krankheit oder Unfall dafür sorg- ten, daß ein mobiles Ärzteteam kam oder der Patient zum näch- sten Krankenhaus gebracht wur- de, die auch Hauspflege oder Pfle- ge in kleinen Krankenstationen übernahmen.

Was bedeutet nun diese Infra- struktur für die Bereiche Psychia- trie, Psychotherapie, Psychoso- matik? Viele Patienten, ob sie mit somatischen oder psychischen Leiden kommen, haben ein großes Bedürfnis, gepflegt und versorgt zu werden. Es ist möglich, daß die- ses Bedürfnis in China rascher und leichter befriedigt wird als bei uns, wo es leichter ist, eine kom- plizierte Operation bei einem Spe- zialisten von der Krankenkasse be- zahlt zu bekommen als eine Haus- pflege bei einer schweren Grippe.

Eine Gruppe kanadischer Ärzte, die 1977 durch China reiste, ver- mutete, daß viele Fälle, die in Krankenstationen der traditionel- 100 Heft 8 vom 25. Februar 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

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1949 1959 1977

2 000 18 000 60 000

50 800 3 500

40 20,25

17 0,06

(5) (5) (4) Tabelle 1: Anzahl der psychiatrischen Betten und

Anzahl der Psychiater in der Volksrepublik China

Anzahl der Betten

Anzahl der Psychiater

Betten pro Psychiater

Anzahl Betten pro 1000 Einwohner

Quelle:

Literatur- angabe Jahr

Shanghai

1980 5 838 328 17,8 0,6 (6)

len chinesischen Medizin behan- delt werden, in unseren Diagno- sen als psychoneurotische oder psychosomatische Störungen an- gesehen würden. Sie nahmen eine körperliche Untersuchung bei ei- ner unausgelesenen Gruppe von Patienten, die in einer solchen Station behandelt wurden, vor und kamen zu dem Ergebnis, daß bei 65 Prozent von ihnen kein organi- scher Befund vorlag (4). Daraus geht zumindest hervor, daß ein or- ganischer Befund dort nicht die notwendige Voraussetzung für ei- ne Behandlung ist, wie es in der westlichen Schulmedizin die Re- gel ist. Die Kulturrevolution, deren positive und negative Auswirkun- gen von hier aus so schwer einzu- schätzen sind, hat speziell zur Be- achtung und zum ernsthaften Ein- satz der traditionellen chinesi- schen Medizin beigetragen.

Seit 1976 — nach dem Fall der so- genannten Viererbande und dem Ende der Kulturrevolution — wurde wieder wissenschaftlicher Kontakt zum Ausland gesucht. Unter dem Zeichen dieses neuen Interesses an westlicher medizinischer For- schung stand das „Zweite Natio- nale Symposion über Neurologie und Psychiatrie", 1978 in Nanjing.

Etwa seit dieser Zeit findet man einige Berichte über die Entwick- lung der Psychiatrie in.China, zum Beispiel den oben erwähnten Be- richt kanadischer Ärzte (4) sowie Artikel im englischsprachigen Chi- nese Medical Journal (5), (6), (7).

Die Konsequenz und Durchset- zungskraft, mit der ein umfassen- des Netz zur medizinischen Ver- sorgung bei körperlicher Krank- heit geschaffen wurde, hat sich für die psychiatrische Versorgung nicht wiederholt. Sie wird keines- wegs für ebenso notwendig gehal- ten. Wenn zum Beispiel für die Drei-Millionen-Stadt Wuhan ein psychiatrisches Krankenhaus nicht erforderlich ist und an der dortigen medizinischen Hoch- schule, an der in deutscher Spra- che gelehrt und gelesen wird, Psychiatrie nicht unterrichtet wird,

ist es für uns schwer, dafür die richtige Erklärung zu finden.

Es gibt verschiedene Hypothesen zur Erklärung:

1. Es gibt weniger psychisch Kranke in China als bei uns.

2. Es werden bestimmte Gruppen von psychisch Kranken nicht als Kranke bzw. von Medizinern heil- bare Patienten angesehen, so daß für sie keine medizinischen Ein- richtungen bereitgestellt werden.

3. Oder psychische Störungen werden nur dann bemerkt, wenn sie als Psychosen auftreten, wäh- rend psychoneurotische Abwehr- mechanismen nicht als solche er- kannt werden, auch die Ich-Ein- schränkungen, die damit verbun- den sind, nicht von den Betroffe- nen leidend erlebt werden.

4. Psychosomatische Störungen können — wie es bei uns ja auch weitgehend der Fall ist — im Rah- men der Allgemeinmedizin behan- delt werden.

5. Ökonomische Gründe erfor- dern eine Beschränkung der psychiatrischen und psychothera- peutischen Versorgung und füh- ren indirekt zu einer Verleugnung der Existenz mancher Formen von psychischer Krankheit.

Die Hypothesen müssen in weite- ren Untersuchungen geprüft wer- den. Über dieser Feststellung, daß die Entwicklung der Psychiatrie zweitrangig und langsam ist ver-

glichen mit der der übrigen Medi- zin, dürfen wir nicht die Fortschrit- te vergessen: die Anzahl der Bet- ten für psychisch Kranke und die Anzahl ausgebildeter Psychiater stiegen ständig. Diese beiden Zah- len werden auch hier häufig als Indikator für den Grad der psych- iatrischen Versorgung angese- hen.

Für China fand ich die in Tabelle 1 angegebenen Zahlen.

Die Zahlen für China insgesamt im Jahre 1977 sind nach Vermutung der kanadischen Ärzte Soll-Zah- len, denen die Realität noch nicht entsprach. Die Zahlen für Shang- hai erscheinen mir verläßlich. Si- cher ist kein Bett und kein Arzt vergessen worden, denn der Arti- kel hat die Absicht, die Fortschritt- lichkeit der psychiatrischen Ver- sorgung deutlich zu machen.

Shanghai gilt als Modell.

Bei der Beurteilung der Relation von Krankenhausbetten und Psychiatern müssen wir uns klar- machen: Die an Krankenhäusern angestellten Psychiater stellen in China die Gesamtheit der Psychia- ter überhaupt dar; möglicherweise gibt es einige zusätzliche Psychia- ter, die sich nur mit Lehre und Forschung beschäftigen. Aber es gibt nicht wie hier außerdem die große Menge der niedergelasse- nen Psychiater und Neurologen, der Psychologen, Psychoanalyti- ker und sonstigen Therapeuten, die ihr Können über Krankenkas- sen oder privat an Patienten ver- kaufen. Obwohl die Arzt/Betten- Ausgabe A DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 8 vom 25. Februar 1983 103

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen Psychiatrie in China

Relation günstiger ist als in den deutschen Fachkrankenhäusern für Psychiatrie und Neurologie, ist insgesamt die Arztdichte viel ge- ringer als bei uns.

Die ambulante Behandlung wird dürch Mitarbeiter der Kliniken ausgeübt oder zumindest angelei- tet, auch Hausbesuche, wenn sie notwendig sind. Welchen Teil der Arbeit dabei die Fachärzte selbst, welchen Teil nichtakademisch ausgebildete Personen überneh- men, ist den zugänglichen Daten nicht zu entnehmen.

Mit unseren Daten vergleichbares Material läßt sich am besten fin- den, wenn man die psychiatrische Versorgung in Shanghai zugrunde legt. Man kann sicher sein, daß die psychiatrische Versorgung im üb- rigen China weniger gut und um- fassend ist, so daß der Einzugsbe- reich der versorgenden Institutio- nen in Shanghai in Wirklichkeit größer ist als das Areal von Shang- hai. Vielleicht werden Patienten aus Wuhan nach Shanghai ge- bracht. Das könnte zum Beispiel bedeuten, daß viel weniger als 0,6 Betten pro 1000 Einwohner für stationäre psychiatrische Behand- lung zur Verfügung stehen.

Die Psychiatrie in Shanghai, die ausländischen Besuchern gern gezeigt wird, und deren Vertreter im Chinese Medical Journal häufig Artikel veröffentlichen, entspricht am ehesten den Zielsetzungen der chinesischen Psychiatrie über- haupt.

Psychische Krankheit

und psychiatrische Versorgung in Shanghai

Shanghai ist eine große Stadt mit über 10 Millionen Einwohnern, sie umfaßt städtische wie auch ländli- che Distrikte. Vor 1949 gab es zwölf Psychiater und 400 Klinik- betten für psychisch Kranke, 1980 gab es 328 Psychiater und 5838 Klinikbetten. Davon waren je 1000 Betten in den beiden städtischen Fachkrankenhäusern, die anderen

in Fachabteilungen, kleinen Klini- ken oder Krankenstationen über die Stadt verteilt.

1972 bis 1978 wurde eine großan- gelegte Felduntersuchung durch- geführt, um die Anzahl psychisch Kranker zu ermitteln. Barfußärzte, Sanitäter, Pfleger, Schwestern und auch Laien wurden in speziel- len Kursen mit den psychiatri- schen Krankheitsbildern, wie sie von der WHO definiert sind, ver- traut gemacht. Danach beurteilten sie aufgrund persönlicher Gesprä- che 4 Millionen Einwohner von Shanghai. Stand die Diagnose nicht eindeutig fest, so machten Psychiater Hausbesuche, um das diagnostische Urteil selbst abzu- geben. Das Ergebnis war folgen- des: 7,28 Promille war die Rate psychischer Krankheit, wobei die ländlichen Bezirke eine etwas niedrigere Rate aufwiesen als die städtischen. Der weitaus größte Anteil der Kranken (4,2 Promille) waren Schizophrene, ein Anteil von 2 Promille geistig Behinderte.

Der Autor des Artikels (6) meint, daß damit noch nicht alle Fälle von geistiger Behinderung erfaßt wa- ren. Bei dem übrigen 1 Promille handelt es sich mit Sicherheit um Menschen mit ähnlich schwerer psychischer Krankheit im psychia- trischen Sinn.

Diese Untersuchung war typisch für die Zeit der Kulturrevolution.

Auch die praktischen Konsequen- zen, die daraus gezogen wurden, sind ein Beispiel für die positive Wirkung dieser Bewegung. Alle Kranken wurden registriert und, soweit sie noch nicht behandelt wurden, nach Möglichkeit in Be- handlung genommen. Shanghai hatte also rund 72 000 psychisch Kranke und Behinderte, für die da- mals noch nicht einmal die 1980 ermittelten 328 Psychiater zur Ver- fügung standen. „Wir wissen, daß die Versorgung psychisch Kranker nicht ausschließlich von medizi- nisch ausgebildetem Personal übernommen werden kann. Die Mitarbeit und die Mithilfe aller so- zialen Instanzen ist ebenso wich-

tig." So schreibt Xia Zhenyi 1980 (6, S. 128).

Es wurde in Shanghai auf drei Ebenen ein Netzwerk psychiatri- scher Dienste errichtet, das jetzt einige Jahre besteht.

Oberste Ebene: Es gibt zwei städ- tische psychiatrische Kliniken mit zusammen 2000 Betten. Neben ih-

rer ärztlichen Funktion auf Station und in der großen Ambulanz (500 ambulante Behandlungen täglich in einer Klinik) befassen sich die dort tätigen Psychiater mit der Ausbildung der Studenten des First und Second Medical College, mit der Weiterbildung von Ärzten und Pflegepersonal.

Mittlere Ebene: Die zehn städti- schen Distrikte und die zehn länd- lichen Bezirke haben je 60 bis 100 Betten für psychisch Kranke. Au- ßerdem gibt es noch eine Anzahl von kleinen Kliniken und die Kran-

kenstationen der größeren Fabri- ken. Das Personal wird in Kursen ausgebildet. In der Mehrzahl sind es keine Ärzte. Aufgabe dieser kleinen Kliniken ist die Nachbe- treuung, die vorübergehende Auf- nahme, die Überweisung in eine der beiden städtischen Kliniken.

Unterste Ebene: Es entstand ein System von Beratungsstellen, OT- Gruppen (Occupational Therapy Groups, also wohl eine Art von be- schützenden Werkstätten) und psychiatrischen Fürsorge-Einhei- ten (Care-units), die der politisch- sozialen Untergliederung der Wohnbezirke zugeordnet sind.

Etwa 40 Prozent aller sogenann- ten Nachbarschaftskomitees in Shanghai haben ungefähr 500

„Care-units" geschaffen. Im Rah- men dieser Care-units sorgen et- wa 30 000 Helfer (Nachbarn, Rent- ner, Familienangehörige) für etwa 10 000 psychisch Kranke oder Be- hinderte. Es sind Einrichtungen der Nachbarschaftshilfe, die in en- gem Kontakt zum öffentlichen Ge- sundheitswesen stehen, Einrich- tungen, die erwünscht, anerkannt und unterstützt sind, aber offen- 104 Heft 8 vom 25. Februar 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ARZTEBLATT Ausgabe A

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Tabelle 2: Behandlungsangebote und Behandlungsbedürftige

In einem Kalenderjahr können bei einer durchschnittlichen Auf- enthaltsdauer von 2 bis 3 Mona- ten (Angabe der kanadischen Ärzte (4) stationär behandelt werden:

1x wöchentlich ambulant regel- mäßig während des ganzen Jah- res können in den psychiatri- schen Kliniken (Hochrechnung nach (4) behandelt werden:

In OT-Gruppen werden betreut:

In den Care-units werden betreut:

Ohne die Arbeit der erwähnten Beratungsstellen beträgt die An- zahl der in einem Kalenderjahr behandelten Patienten:

6000 x 5 = 30 000 Patienten

2500 x 6 = 15 000 Patienten 2 000 Patienten 10 000 Patienten

57 000 bar nicht unter Zwang entstehen.

Wäre Zwang im Spiel, so hätten wohl mehr als 40 Prozent der Nachbarschaftskomitees eigene Care-units.

Die halbprofessionell geführten OT-Gruppen umfassen je 10 bis 90 Patienten. Insgesamt sind in etwa 100 OT-Gruppen etwa 2000 Pa- tienten. Diese arbeiten täglich et- wa sechs Stunden, wobei sie ent- sprechend ihrer Arbeitsleistung normal entlohnt werden. Sie essen gemeinsam, diskutieren und erho- len sich gemeinsam. In diesen Gruppen sind vor allem Schizo- phrene. Der Erfolg der OT-Grup- pen ist untersucht worden: Eine drei- bis fünfjährige Teilnahme senkte bei Schizophrenen die Rückfallquote erheblich (von 65 Prozent auf 10 Prozent).

Eine überschlägige Berechnung der angegebenen Behandlungs- angebote verglichen mit der An- zahl der Behandlungsbedürftigen, zeigt Tabelle 2.

Wenn wir die ermittelte Zahl von 72 000 psychisch Kranken zugrun- de legen, wird deutlich, daß zwei- fellos ein großer Teil von ihnen von der psychiatrischen Versor-

gung erfaßt wird. Andererseits wird auch deutlich, daß das Ange- bot an Behandlung dem Bedarf noch nicht entspricht, zum Bei- spiel die offenbar erfolgreichen OT-Gruppen noch nicht ausrei- chend angeboten werden können.

Während die Einrichtungen der mittleren und unteren Ebene Pfle- ge, Fürsorge und Wiedereinglie- derung in die Gemeinschaft voran- stellen, möchte ich noch etwas zum therapeutischen Vorgehen der psychiatrischen Kliniken sa- gen. Den kanadisdhen Ärzten fiel 1977 vor allem die zwanglose At- mosphäre, die Freundlichkeit zwi- schen Personal und Patienten und das ständige Tätigsein der Patien- ten auf. Es wurde den Besuchern gesagt, daß es keine geschlosse- nen Stationen gäbe und keinen körperlichen Zwang. Patienten, die ohne Erlaubnis die Klinik ver- lassen, werden wieder zurückge- bracht oder geholt. Zugleich mit dem Fehlen der rechtlichen Veran- kerung der bürgerlichen Freihei- ten fehlt auch die Zwangseinwei- sung und die Entmündigung.

Mit Tranquilizern wird großzügig umgegangen, Allodi nennt für 1977 ungeheuer hohe Dosierun-

gen (4): die Dosis für Chlorproma- zine lag zwischen 50 und 200 mg täglich (Tagesdosierung bei uns:

50 mg), die Dosis von Trifluopera- zinen wurde bis zu 40 mg täglich gesteigert (Tagesdosierung bei uns: 4 mg). Bei manischen Zustän- den gab man Lithium bis zu 2000 mg pro Tag. Bei akuten schizo- phrenen Zuständen wurde häufig Akupunktur eingesetzt, um den Erregungszustand und die Halluzi- nationen abzuschwächen.

Behandlungsziel ist die Wieder- eingliederung der Patienten in ih- re Lebensgemeinschaft und in den Arbeitsprozeß. Es ist ein Ehrgeiz der Psychiater, die Rückfallquote zu verringern. Offenbar ist erkannt worden, daß dafür die Nachbe- handlung entscheidend ist.

Vergleich mit anderen Statistiken aus der VR China und mit

solchen aus der Bundesrepublik

Ein neuer Artikel (Juni 1982) im Chinese Medical Journal bestätigt, daß die psychiatrische Versor- gung in Shanghai ein gelungenes und vielfach nachgeahmtes Mo- dell ist, zeigt aber zugleich auf, daß andere Felduntersuchungen der 70er Jahre ergeben haben, daß die Schizophrenierate in ländli- chen Gegenden niedriger ist als in den Großstädten. Mit einer Aus- nahme (Süd-Sichuan, Land) liegt sie zwischen 0,76 und 2,1 Promille (7). Außerdem wird ein Ansteigen der Schizophrenierate von 1950 bis 1980 festgestellt und dafür die gestiegene Lebenserwartung (von 35 auf 68 Jahre) und psychosozia- le Faktoren als mögliche Gründe genannt. Zerebrale Anfallsleiden, die in allen Untersuchungen außer der in Shanghai aufgeführt wer- den, und Schwachsinn tauchen mit Raten zwischen 1 und 5 Pro- mille auf.

Auffällig selten im Vergleich zu Europa und USA, wie auch der Au- tor des Artikels bemerkt, sind ma- nisch-depressive Psychosen. Ver- gleichen wir damit die Zahlen aus der Bundesrepublik Deutschland, 106 Heft 8 vom 25. Februar 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen

die leider weniger auf Feldunter- suchungen als vielmehr auf Schät- zungen und Hochrechnungen be- ruhen: Es gibt 1,8 bis 2 Prozent dringend behandlungsbedürftige psychisch Kranke, also 18 bis 20 Promille (8). Nach Bleulers Anga- be sind etwa 10 Promille schizo- phren (9). Der Anteil der geistig Behinderten liegt bei 6 Promille (8). Die schweren psychiatrischen Krankheitsbilder treten demnach hier zwei- bis dreimal häufiger auf als in den Großstädten Chinas.

Während in der Bundesrepublik die Gruppe der „dringend Be- handlungsbedürftigen" auch die Diagnosekategorien „Neurosen und Persönlichkeitsstörungen"

und „Alkoholismus und andere Suchten" enthält, tauchen diese Kategorien in den chinesischen Statistiken der Felduntersuchun- gen überhaupt nicht auf. Neuro- sen, deren Existenz theoretisch bekannt ist, werden in geringer Zahl als Diagnosen bei Klinikauf- nahmen genannt. Über ihr Vor- kommen und ihre Therapie habe ich keine Publikationen gefunden.

Psychiatrische und psychothera- peutische Versorgung zielt vor- wiegend auf die Heilung von Schi- zophrenen ab.

Die Art der Versorgung weist gro- ße Unterschiede auf. Die stationä- re Versorgung in der Fachklinik ist die Ausnahme und dauert kurz (zwei bis drei Monate). Die Versor- gung in der Familie und im Hei- matort wird bevorzugt. Es gibt kei- ne Langzeitpatienten in den Fach- kliniken. In der Bundesrepublik sind dagegen 31 Prozent aller Bet- ten in Fachkrankenhäusern von Patienten belegt, die schon mehr als zehn Jahre in der Klinik sind, weitere 15 Prozent von Patienten, die mehr als fünf Jahre in der Kli- nik sind. Es werden also fast die Hälfte aller Betten für Betreuung und Versorgung anstatt für Thera- pie verwendet. Ein Fünftel aller Betten in psychiatrischen Fachkli- niken der Bundesrepublik sind mit geistig Behinderten belegt, bei de- nen in der Regel eine Heilung nicht möglich ist.

Psychiatrie in China

Die Pflege bleibt in der VR China hingegen in der Familie, unter- stützt durch Hausbesuche und ambulante soziale und medizini- sche Einrichtungen. In die Klini- ken werden fast nur Psychosen, und zwar vor allem Schizophre- nien aufgenommen, deren Hei- lung ernsthaft und häufig erfolg- reich angestrebt wird. Aus Peking (7) wird Heilung in 36 bzw. 49 Pro- zent, wesentliche Besserung in weiteren 20 bis 30 Prozent der un- tersuchten Fälle, Wiederherstel- lung der vollen Arbeitsfähigkeit in 65 Prozent aller Fälle angegeben.

Über Vorkommen und Behand- lung psychoneurotischer und psy- chosomatischer Störungen läßt sich bisher keine Literatur finden.

Bei einem Aufenthalt in der VR China hoffe ich, darüber etwas zu erfahren.

Literatur

(1) Joshua S. Horn: Arzt in China, Frank- furt/M. 1972; (2) Stavros Mentzos: Neuro- tische Konfliktverarbeitung, Kindler-Ver- lag, München 1982, S. 44, S. 50/51; (3) W.

Mayer-Gross: Clinical Psychiatry, 2. Auf- lage, London 1960; (4) F. Allodi, J. Duksz- ta: Psychiatrische Einrichtungen in Chi- na, Can. Psychiatr. Assoc. J. Vol. 23, S.

361-371, 1978; (5) Xia Zhenyi e. a.: Histo- ry and Present Status of modern Psychiatry in China, Vol. 94, S. 277, 1981;

(6) Xia Zhenyi e. a.: Mental Healthwork in Shanghai, Chinese Medical Journal 93 (2), S. 127-129, 1980; (7) Shen Yu-cun und Zhang Wei-Xi: Psychiatric Service in the People's Republic of China, Chinese Medical Journal 95 (6), S. 443-448, 1982;

(8) Bericht über die Lage der Psychiatrie in der Bundesrepublik Deutschland —Zur psychiatrischen und psychotherapeu- tisch/psychosomatischen Versorgung der Bevölkerung. Drucksache 7/4200, Deutscher Bundestag 7. Wahlperiode 1973/74; (9) E. Bleuler: Lehrbuch für Psychiatrie, Springer-Verlag, Berlin/Hei- delberg/New York 1975.

Anschrift der Verfasserin:

Dipl.-Psych. Elisabeth Troje Psychotherapeutische Beratung für Studierende

Abteilung für Psychotherapie und Psychosomatik

Zentrum der Psychiatrie

Klinikum der J.W.G. Universität Postfach 11 19 32

6000 Frankfurt am Main 11

AUS EUROPA

SOWJETUNION

Zivilverteidigung hoch im Kurs

Die Zivilverteidigung hat in der So- wjetunion einen hohen Stellen- wert. Die Ausbildung im Zivil- schutz, und die Ausrüstung mit ABC-Selbstschutzmitteln wird in der UdSSR weitaus stärker als im Westen vorangetrieben. Wie in der DDR, so muß sich auch in der UdSSR jeder Bürger in ABC- Selbsthilfemaßnahmen bzw. in der Zivilverteidigung ausbilden lassen bzw. fortbilden. In der Zeitschrift

„Voyennyye Znaniya" (Militäri- sches Wissen), dem Organ der Zi- vilverteidigung der UdSSR, wurde jetzt ein Bericht über die Anwen- dung eines ABC-Selbsthilfesatzes für den Zivilschutz veröffentlicht.

Die darin enthaltenen Medikamen- te sollen der Abwendung von schädlichen Wirkungen von ABC- Waffen auf den menschlichen Kör- per dienen bzw. die Schäden min- dern. In diesem ABC-Selbsthilfe- satz sind enthalten: Schmerzmittel (Promedol), ein Antidot gegen Vergiftungen durch chemische Kampfstoffe, Antibiotika (Sulfadi- metoxin, Chlortetraciklin), Strah- lenschutzmittel (Zistamin, Jod-Ka- lium) sowie ein Antiemetikum (Etaperasin). Die Haltbarkeitsdau- er des ABC-Selbsthilfesatzes wird mit drei bzw. fünf Jahren angege- ben. Der Selbsthilfesatz soll in der Tasche der Kleidung getragen werden, um insbesondere im Win- ter ein Einfrieren der Spritzenfül- lung zu verhindern. Die Medika- mentenanwendung wird wie die Benutzung der persönlicher ABC- Schutzmittel sowie behelfsmäßi- ger und industriell gefertigter .

Schutzmasken und Schutzbeklei- dung im Rahmen der Zivilverteidi- gungsausbildung bereits in den Schulen gelehrt. Insbesondere wird Wert auf die Ausbildung in der praktischen Benutzung die- ser Schutzmittel und die Erfüllung der vorgeschriebenen Zeitnormen (z. B. für das Aufsetzen der ABC- Schutzmaske) gelegt. SU Ausgabe A DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 8 vom 25. Februar 1983 109

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