An Attraktionen aller Art nicht eben arm, wurde Hei- delberg noch um zwei weitere Kulturdenkmale bereichert, die für geschichtlich interes- sierte Besucher von speziel- lem Reiz sein dürften: die re- staurierte Ruine des Ste- phansklösterleins und der neuerschlossene, jetzt den Namen Keltenweg tragende archäologische Wanderpfad rund um die Doppelkuppe des Heiligenberges.
Der „neue“ archäologi- sche Wanderweg führt auf beziehungsweise neben der zwischen dem 5. und 3. Jahr- hundert v. Chr. entstandenen starken Wehrmauer entlang, mit der die Kelten die schon vorzeitlich besiedelte Dop- pelkuppe des Berges befe- stigten. Zur Verstärkung die- ser ersten Verteidigungsanla- ge errichteten diese vorzügli- chen Baumeister noch einen zweiten, deutlich tiefer gele- genen, Ring mit ein bis fünf Meter hohen, durch Holzzü-
ge versteiften Mauern. An ei- nigen Stellen im Gelände konnten die Mauern dem Be- trachter jetzt sichtbar ge- macht werden. Nach Ansicht der Archäologen zählen die Heidelberger Ringwälle zu den größten keltischen Befe- stigungswerken. Sie sind der Forschung freilich längst be- kannt; doch erst jetzt können auch die Heidelberger und die Besucher aus aller Welt daran teilhaben.
Der Keltenweg ist von Handschuhsheim aus erreich- bar. Er beginnt auf dem Parkplatz zwischen dem re- staurierten Michaels- und dem „ausgebuddelten“ Ste- phanskloster. Zehn informa- tive Tafeln begleiten den Wanderer auf seiner Exkursi- on. Zwei Tafeln befassen sich (mit leider nicht genügend Distanzierung) mit der während des Dritten Reiches vom Reichsarbeitsdienst er- bauten Thingstätte.
Britta Steiner-Rinneberg
A-305 Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 6, 6. Februar 1998 (61)
V A R I A FREIZEIT-TIP
„Über Felder und Wege“ heißt eine Ausstellung über niederländische Land- schaftsmalerei im 18. und 19. Jahrhundert, die bis zum 3. März 1998 im Rijks- museum in Amsterdam zu sehen ist. Die mehr als 100 Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen, unter anderen von van Gogh, Toroop, Mondriaan, Schelhout, Mau- ve, Roelofs und Koekoek, reichen thematisch vom romantischen Panorama bis zur wilden Phantasielandschaft. Die Ausstellung gilt als eines der Highlights des Städtereisen-Angebots „Mal raus ins winterliche Amsterdam“, für das etwa zwei Dutzend Hotels Pauschalen anbieten. Sie enthalten den Amsterdam-Paß für er- mäßigten Eintritt in Museen und Sehenswürdigkeiten (Informationen: NBT Köln, Tel 02 21/92 57 17 27, Fax 92 57 17 37). – Foto: Willem Roelofs (1822 bis 1897), „Landschaft in der Umgebung Dordrechts“. NBT